Da sind Gräben entstanden

Würzburg, 30. September 2020. Markus Trabusch bleibt bis 2026 Intendant des Würzburger Mainfranken Theaters. Wie die Mainpost berichtet, wird sein Vertrag vorzeitig um fünf weitere Jahre verlängert. Der Entscheidung ging eine mehrmonatige Debatte im Würzburger Stadtrat voraus.

Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Kulturreferent Achim Könneke hatten sich gegen eine weitere Amtszeit Trabuschs ausgesprochen und dessen Führungsstil kritisiert. Im April sprach sich auch der coronabedingte Notausschuss des Stadtrates gegen eine neuen Vertrag aus, einen Monat später revidierte der Gesamtstadtrat aber diese Entscheidung. Der 58-Jährige musste sich dennoch in einem internen Ausschreibungsverfahren bewerben. Am vergangenen Donnerstag gab der Theaterausschuss der Stadt, bei nur einer Gegenstimme, schließlich grünes Licht für die Aufnahme von Verhandlungen.

Im Interview mit der Mainpost kommentiert der neue, alte Intendant die Debatte um seine Person: "Wenn ein Haus regelrecht aufgefordert wird zu gucken, ob man jemand loswerden will oder nicht, entstehen natürlich Gräben. Aber die hatten zum großen Teil mit der Frage der Vertragsverlängerung zu tun. Verspricht man sich was davon? Hat man einen persönlichen Vorteil davon? Ich denke, nachdem dieses Thema jetzt abgeschlossen ist, wird sehr schnell Ruhe einkehren. Es wird sicher noch mit Befindlichkeiten umzugehen sein, aber da bin ich sehr guter Dinge."

Eine der Herausforderungen für Trabuschs weitere Intendanz besteht im Bemühen, das Dreispartenhaus in ein Staatstheater umzuwandeln. Derzeit werde geprüft, welche strukturellen und personellen Änderungen hierfür erforderlich sind. Eine Aufstockung des Orchesters und der Ensembles stellte Traubusch bereits in Aussicht.

Markus Trabusch, 1962 in Trier geboren, studierte Medizin, Literaturwissenschaft, Geschichte und Germanistik. Seine Karriere am Theater begann er als Regieassistent. Sodann inszenierte er Oper und Schauspiel unter anderen am Theater Freiburg, am Schauspielhaus Zürich und an den Münchner Kammerspielen. Von 2007 bis 2014 war er Schauspieldirektor und stellvertretender Intendant am Theater Augsburg. 2016 folgte er als Intendant des Mainfranken Theaters Würzburg auf Hermann Schneider.

(Mainpost / miwo)

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