Regisseurin Ursel Herrmann gestorben
Eine Große des Musiktheaters
Berlin, 6. Oktober 2020. Die Regisseurin Ursel Herrmann ist tot. Wie das Umfeld der Künstlerin bestätigt, starb Herrmann am 29. September in Berlin.
Karl-Ernst Herrmann ein Regieteam. Auf ihr Debüt, Mozarts "La clemenza di Tito" am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, folgten dort "La finta giardiniera" und "Die Entführung aus dem Serail", die ebenfalls bei den Wiener Festwochen gezeigt wurden. Ihre Brüsseler "La traviata" wurde später in Düsseldorf und ihre Zauberflöte bei der Salzburger Mozartwoche 1991 wiederbelebt.
Herrmann wurde 1943 im heute polnischen Ryńsk (dem damaligen Rheinsberg) geboren, wuchs in der DDR auf und studierte an der Freien Universität Berlin, bevor sie 1980 bis 1984 als Dramaturgin am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg engagiert wurde. In dieser Zeit arbeitete sie auch an der Ausstellung "Inszenierte Räume", die im Hamburger Kunstverein gezeigt wurde. Seit 1982 bildete sie zusammen mit ihrem MannVon 1992 bis 2004 zählten die Herrmanns mit fünf Neuproduktionen zu den wichtigsten Salzburger Festspielregisseur*innen der Mortier-Ära: "La clemenza di Tito" (1992), "La finta giardiniera" (1992), die auf Mozart basierende szenische Folge "Ombra felice" (1994), "Les Boréades" (1999), "Idomeneo" (2000) und "Così fan tutte" (2004). Mit Ferdinand Raimunds "Der Bauer als Millionär" bei den Wiener Festwochen 1996 begannen sie ihre erste nicht-musikalische Zusammenarbeit. Zuvor wurden zwei Händel-Opern von den Herrmanns inszeniert, "Semele" an der Berliner Staatsoper und bei den Innsbrucker Festspielen für Alte Musik sowie "Giulio Cesare" an der Niederländischen Oper in Amsterdam. Von 1994 bis 2002 unterrichteten Ursel und Karl-Ernst Herrmann zudem Bühnen- und Kostümbild an der Akademie der Bildenden Künste in München. Am Prager Nationaltheater inszenierte sie Mozarts Opern "La clemenza di Tito" (2006) und "La finta giardiniera" (2008).
(geka)
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