Für junges Publikum

8. Oktober 2020. Das Berliner Kinder- und Jugendtheatertreffen "Augenblick mal!" hat seine Auswahl der zehn herausragenden Inszenierungen aus den letzten beiden Spielzeiten bekanntgegeben. Eingeladen sind für die Festivalausgabe im April 2021:

KINDERTHEATER

Alarm im Streichelzoo
Schauburg Theater für junges Publikum, München | Autor*in: Ensembleproduktion | Regie: Ariel Doron

Boys don't dance
E-Motion / Takao Baba, Düsseldorf, Kooperationspartner: Asphalt Festival Düsseldorf| Autor*in: Takao Baba, Felix Küpper, Solomon Quaynoo, Jenny Thiele | Künstlerische Leitung: Takao Baba

FENNYMORE ODER WIE MAN DACKEL IM SALZMANTEL MACHT – Ein Antidiktatorentheater
Sebastian Mauksch & Kirsten Reinhardt, Berlin, Kooperationspartner: Ballhaus Ost | Autorin: Kirsten Reinhardt | Regie: Sebastian Mauksch

Schulausflug
Hain / Kapsner / Mahlow / Romanowski, Mousonturm Frankfurt | Konzept, Text & Performance: Ossian Hain, Anne Kapsner, Anne Mahlow, Arthur Romanowski

Unterscheidet euch! Ein Gesellschaftsspiel
Theater an der Parkaue, Junges Staatstheater Berlin | Autor*in: Turbo Pascal | Regie: Turbo Pascal

JUGENDTHEATER

Es ist zu spät
internil, Berlin, Kooperationspartner: Theaterdiscounter Berlin (Monologfestival) | Autor: Arne Vogelgesang / internil

FRESSEN
Münchner Kammerspiele, Kooperationspartner: junges theater basel | Autor*in: Henrike Iglesias (Kollektiv) | Regie: Henrike Iglesias (Kollektiv)

IOTA.KI
Junges Theater Bremen/Moks | Autor: Nils Voges und sputnic | Regie: Nils Voges

Mr. Nobody
Junges Schauspiel Düsseldorf | nach dem Film von Jaco Van Dormael, für die Bühne bearbeitet von Jan Gehler und David Benjamin Brückel | Regie: Jan Gehler

(.....) – Ein Stück, dem es scheißegal ist, dass sein Titel vage ist
Eine Produktion von Theater Artemis, in Koproduktion mit Ruhrtriennale und Künstlerhaus Mousonturm | Regie: Jetse Batelaan

Dem Auswahlgremium von "Augenblick mal!" 2021 gehörten an: Irina Barca (Dramaturgin des FFT Düsseldorf), Bassam Ghazi (Theaterpädagoge, Diversitätstrainer, Regisseur und Künstlerischer Leiter des "Import Export Kollektivs" aus Köln), Annalena Küspert (Autorin und Dramaturgin), Grete Pagan (Regisseurin, Produktionsleitung und Übersetzerin von Theatertexten) sowie Patrick Wildermann (freier Kultur-Journalist aus Berlin).

"Die fünf Kurator*innen des Festivals trafen ihre Entscheidung in diesem Jahr aufgrund der Pandemie vor allem auf Basis von Video-Sichtungen", heißt es in der Presseaussendung des Festivals. "Grundsätzlich wurden alle 185 eingereichten Produktionen auf eine diskriminierungskritische und diversitätssensible Haltung befragt. Entscheidend für den Auswahlprozess waren die folgenden Kriterien: Wie steht die Inszenierung zur Gegenwart? Wie denkt sie Gesellschaft? Folgt die Inszenierung ihren eigenen Setzungen? Geht sie ein Risiko ein? Und ist sie deutungsoffen?"

"Augenblick mal!" ist das bedeutendste bundesweite Festival des Theaters für junges Publikum und findet alle zwei Jahre in Berlin statt. Die kommende Ausgabe wird vom 16. bis 21. April 2021 vom Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland in Kooperation mit der ASSITEJ Bundesrepublik Deutschland e.V., dem Theater an der Parkaue – Junges Staatstheater Berlin, dem GRIPS Theater Berlin, dem Theater STRAHL Berlin und dem ATZE MUSIKTHEATER veranstaltet.

(Augenblick mal / chr)

mehr meldungen

Kommentare  
Augenblick mal: Biedermann fehlt
Es ist eine durchaus spannende Auswahl. Und sicher gäbe es einige Stücke mehr, die es sich lohnt zu zeigen. Aber ich kann meinen Kommentar von vor 2 Jahren nur wiederholen.
Dass das bedeutendste Festival für Kinder- und Jugendtheater seit Jahren eine der stärksten künstlerischen Stimmen ignoriert, versteh ich nicht. Mir fehlt Hannah Biedermann. "Hieronymus" ist für mich ein Wagnis und künstlerisch besonders. Schade, dass es fehlt.
Augenblick mal: Erwachsenen-Theater
Ich frage mich, für was das Festival steht. Klar sind es spannende Produktionen. Aber mehr und mehr gehen die Protagonisten der Szene verloren und es tummeln sich diverse Koproduktionen und Theatermacher*innen aus dem "Erwachsenentheater" im Programm. Was will das Festival sein für die Szene? Und für das internationale Fachpublikum? Repräsentieren was passiert in der Fläche offensichtlich nicht!
Augenblick mal: Schlag ins Gesicht
Ich möchte mich dem zweiten Kommmentar anschließen. - Die Auswahl ist ein Schlag ins Gesicht der produzierenden Häuser für junges Publikum. Es ignoriert die Szene komplett, bildet nicht ab, was gerade Junges Theater in Deutschland ist. Es gibt kein einziges originäres Stück. Haupstächlich sind es Koproduktionen, an denen die vier eingeladenen KJT mit wenigen oder gar keinen Spieler*innen beteiligt sind ... Über den fehlenden Osten möchte ich gar nicht reden.
Augenblick mal!: was wurde übersehen?
parkaue, theaterdiscounter, ballhaus ost- sind nicht osten? aber mehr interessiert mich, was an wichtigem übersehen wurde.
Augenblick mal: Osten
Stimmt, Berlin ist der tiefste Osten, schlägt sich massiv mit Problemen von Abwanderung, Shrinking cities, Radikalisierung rum ...
Kommentar schreiben