Berlin: Bühnen bei Protest gegen Attila Hildmann

Höchste Zeit für Engagement

Berlin, 8. Oktober 2020. Die Schaubühne Berlin, das Renaissance-Theater, die  Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater, die Berliner Festspiele, die Deutsche Oper Berlin und das Deutsch-Jüdisches Theater solidarisieren sich in einer Nachbarschaftsinitiative gegen den Kochbuch-Autor, Verschwörungstheoretiker und Corona-Protestorganisator Attila Hildmann. Das geht aus einer Pressemeldung der Aktion "Staub zu Glitzer" hervor.

Regelmäßig versammelten sich vor Hildmanns Lokal in der Schillerstraße 71 in Wilmersdorf-Charlottenburg "Reichsbürger*innen, Holocaustleugner*innen und stramm Rechte", schreibt die Komödie am Kurfürstendamm in einer eigenen Aussendung. Dagegen wehre sich die Nachbarschaftsinitiative.

Am 9. Oktober zwischen 16 und 22 Uhr ist eine Kundgebung gegen Neonazis und Antisemitismus vor dem Lokal "ATTILA HILDMANN Vegan Food" geplant. Der 9. Oktober ist der Jahrestag des Anschlags von Halle. Die derzeit im Schillertheater ansässige Komödie am Kurfürstendamm beteiligt sich mit Künstler*innen aus der aktuellen Produktion "Rio Reiser – Mein Name ist Mensch" an der Aktion. Unter Bezugnahmen auf den Rio-Reiser-Song "Wann, wenn nicht jetzt?" sagt der Intendant der Ku'dammbühne Martin Woelffer: "Es ist höchste Zeit, sich zu engagieren."

(Staub zu Glitzer / Komödie am Kurfürstendamm / chr)

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Kommentare  
Hildmann-Protest: Höchste Zeit für Engagement
#1
So wie viele Berliner Theaterbesucher erwarte auch ich mit Spannung die kommende Inszenierung von VERNON SUBUTEX an der Schaubühne am Lehniner Platz. Eine Enttäuschung habe ich jedoch bereits hinter mir. Offenbar ist es Intendant und Regisseur Thomas Ostermeier nicht gelungen, für die Rolle des durchgeknallten faschistoiden Filmproduzenten LAURENT DOPALET den Vegankoch und Verschwörungs-theoretiker Attila Hildmann zu gewinnen. Das ist sehr schade. Wohnt Herr Hildmann doch in der Schillerstraße beim Theater gleich um die Ecke. Fraglos wäre Hildmann in einem Ensemble als Gegenspieler von Joachim Meyerhoff ein fulminanter Counterpart gewesen, sodass ich unter Bezugnahme auf einen Rio-Reiser-Song nur fragen kann: "Wann, wenn nicht jetzt?"
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