Erster Max-Herrmann-Dissertationspreis vergeben
Spielende, Zuschauende & Granaten
18. Oktober 2020. Die Gesellschaft für Theatergeschichte verleiht zum ersten Mal den Max-Herrmann-Dissertationspreis. Das geht aus einer Presseaussendung der Gesellschaft hervor. Erster Preisträger ist der Wiener Theaterwissenschaftler Senad Halilbašić, der für seine Doktorarbeit 'Spielende und Zuschauende sowie eine Granate, die weit genug entfernt ist.' – Theater in Bosnien und Herzegowina 1992 bis 1995 ausgezeichnet wird.
Halilbašić wurde 1988 in der Stadt Tuzla im ehemaligen Jugoslawien geboren. Er wuchs im österreichischen Graz auf und studierte in Wien. Dort ist er inzwischen Universitätsassistent für südslawische Literatur- und Kulturwissenschaft am Institut für Slawistik und Mentor des interkulturellen Drehbuchentwicklungs- Förderprogramms Diverse Geschichten, welches für den Österreichischen Staatspreis für Erwachsenenbildung nominiert wurde. In seiner Doktorarbeit befasst sich Halilbašić der Pressemitteilung zufolge mit den Funktionen staatlicher Theaterinstitutionen sowie daraus resultierenden Theaterformen während des Bosnienkriegs.
Max Herrman, Begründer der Berliner Theaterwissenschaften
Mit dem Max-Herrmann-Dissertationspreis will die 1902 gegründete Gesellschaft für Theatergeschichte an ihren einstigen Vorsitzenden, den Literatur- und Theaterwissenschaftler Max Herrmann erinnern, der 1923 Begründer des Berliner Theaterwissenschaftlichen Instituts war. Seit 1919 war Herrmann Vorsitzender der Theatergeschichtlichen Gesellschaft. 1934 wurde er seiner jüdischen Herkunft wegen aus seinen Ämtern vertrieben. Er starb 1942 im Konzentrationslager Theresienstadt.
"Indem sich die Gesellschaft heute auf ihren ehemaligen Vorsitzenden als Namensgeber eines Dissertationspreises beruft, ehrt sie seine Verdienste um die akademische Etablierung der Theaterwissenschaft und bekennt sich zugleich zu der Schuld, die sie an diesem großen Wissenschaftler begangen hat," so die Gesellschaft für Theatergeschichte in ihrer Presseaussendung.
(Gesellschaft für Theatergeschichte / sle)
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