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Deutsche Kinder- und Jugendtheaterpreise 2020 verliehen

Konflikte unserer Zeit

Frankfurt am Main, 13. November 2020. Die Gewinner des Deutschen Kindertheaterpreises und des Deutschen Jugendtheaterpreises 2020 stehen fest.

Wie das Kinder- und Jugendtheaterzentrum der Bundesrepublik Deutschland mitteilt, gewinnt in der Sparte Kindertheater Theo Fransz (Niederlande) mit seinem Stück "Liebe Grüße ... oder Wohin das Leben fällt", aus dem Niederländischen übersetzt von Andrea Kluitmann. Zur Begründung heißt es: "In einem raffinierten Wechsel-Spiel der Protagonist*innen aus Vergangenheit und Gegenwart entwickelt der Autor eine berührende Familiengeschichte über drei Generationen."

In der Sparte Jugendtheater geht der Preis an Rabiah Hussain (Großbritannien) mit ihrem Stück "Absprung (Spun)", übersetzt von Cornelia Enger. Die Jury würdigt die glaubwürdige und vielschichtige Figurenzeichnung. "Rabiah Hussain hat Konflikte unserer Tage in verschiedenen gesellschaftlichen Sphären eingefangen, zeichnet ein Portrait postmigrantischer Alltagsrealität und weist darüber hinaus."

Die beiden Staatspreise für dramatische Kinder- und Jugendliteratur werden alle zwei Jahre vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vergeben. Sie sind mit jeweils 10.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung fand am Abend des 12. November als Online-Event im Rahmen der digitalen Veranstaltung "Frankfurter Forum Junges Theater" statt.

Die Jury hat zudem drei Sonderpreise für Studierende des Szenischen Schreibens verliehen. Die Preise gingen an Katharina Kern (Studiengang Literarisches Schreiben an der Universität Leipzig) für ihr Stück "Bis sie verschwinden im reifen Weizen", Ivana Sokola (Studiengang Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin) für ihr Stück "Kill Baby" und Lisa Wentz (Studiengang Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin) für ihr Stück "Aschewolken".

Der Jury gehörten an: Petra Fischer, freie Dramaturgin, Zürich; Dr. Caroline Heinemann, Kulturwissenschaftlerin, Theatermacherin, Theater Kormoran, Hamburg; Stanislava Jević, Dramaturgin, Junges Schauspielhaus Hamburg; Thomas Stumpp, Mitarbeiter im Bereich Theater und Tanz des Goethe-Instituts, München; Prof. Dr. Gerd Taube, Leiter des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland, Frankfurt am Main.

(kjtz.de / miwo)

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Kommentare  
Theaterpreise: erschütternd
Als unabhängiger Beobachter hab ich die Preisverleihung als Videostream verfolgt und war einigermaßen erschüttert.
Es wurde einem nicht einmal die Möglichkeit gegeben, auch nur einen kurzen minimalen Einblick in die Texte zu bekommen. Was ja relativ einfach durch einen Ausschnitt ( vielleicht sogar von Profis ) gelesen möglich wäre. Nein, die Texte wurden auf eine unterirdische Weise "vertont", und man konnte so rein gar nichts von der Textqualität erkennen.
Theaterpreise: besonders
Ich fand die Art und Weise wie die Texte vertont wurden sehe besonders. Die Songs waren eine Homage!
Theaterpreise: Elefantenfrage
Ein Elefant steht im Raum, wackelt mit dem Rüssel, sagt: "Ich find es eigenartig, dass mit dem Deutschen Kinder- und Jugendtheaterpreis keine deutschen Kinder- und Jugendtheaterstücke ausgezeichnet werden. Ihr nicht?"
Theaterpreise: Blick über Tellerrand
@Karsten: Ich bin froh darüber, dass die Jury den Blick über den Tellerrand der BRD hinaus wagt. Die Alternative - eine strenge Beschränkung auf "deutsche" Kinder- und Jugendtheaterstücke - wäre doch weder schön noch nötig.
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