"Wir wollen Trost spenden!"

Hamburg, 20 November 2020. In einem Offenen Brief haben Hamburger Chefdirigenten, Intendanten und Museumsdirektoren den Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) aufgefordert, sich in der Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am kommenden Mittwoch für die "zügige Öffnung der Kultur- und Bildungseinrichtungen" einzusetzen. Das schreibt das Kunstmagazin Monopol mit Bezug auf dpa und das Hamburger Abendblatt auf seiner Website.

"Setzen Sie sich beim nächsten Treffen mit der Kanzlerin und Ihren Kolleginnen und Kollegen der anderen Länder dafür ein, dass Kultur- und Bildungseinrichtungen wie Opern, Theater, Konzertsäle, Kinos und Museen zügig wieder geöffnet werden", heißt es in dem Brief, den Thomas Hengelbrock, Gründer und Leiter der Balthasar-Neumann-Ensembles, initiiert habe. Zu den Unterzeichnern des Appells gehörten laut Monopol unter anderem Christoph Lieben-Seutter, Generalintendant Elbphilharmonie und Laeiszhalle, NDR-Chefdirigent Alan Gilbert, Generalmusikdirektor Kent Nagano, Thalia-Intendant Joachim Lux, Schauspielhaus-Intendantin Karin Beier, Kampnagel-Intendantin Amelie Deuflhard, Kunsthallen-Direktor Alexander Klar und Filmfest-Leiter Albert Wiederspiel.

Weiter heißt es, schreibt Monopol, in dem Schreiben: "Auch wir, Kulturschaffende in Hamburg, sind uns bewusst, dass einschneidende und schmerzhafte Maßnahmen nötig sind, um die steigenden Infektionszahlen in der Pandemie zu reduzieren." Doch fordere die Kultur wie Kirchen und andere Religionsgemeinschaften behandelt zu werden. "Auch wir wollen Freude, Zuversicht und Trost spenden. Wir wollen dem 'weniger Kontakt' ein 'mehr Zuwendung' an die Seite stellen. Kultur stabilisiert die Gemeinschaft und stärkt den Einzelnen", heißt es weiter. Es könne nicht sein, "dass der Erwerb nicht unmittelbar notwendiger Konsumartikel in Kaufhäusern höher gewichtet wird als die Versorgung mit Bildung, Kunst und Kultur."

(monopol-magazin.de / jnm)

 

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