Theaterpodcast (31) - Rückblick auf das Theaterjahr 2020 mit der Kritikerin Christine Wahl
Terminkalender, weiß wie Schneelandschaften
18. Dezember 2020. Was wird in Erinnerung bleiben von diesem Theatercoronajahr? In ihrem ganz persönlichen Jahresrückblick erinnern sich Susanne Burkhardt und Elena Philipp gemeinsam mit der Theaterkritikerin Christine Wahl an 2020: Wie geht's den Künstler*innen? Ist Theater systemrelevant? Gehört die Kulturförderung ins Grundgesetz? Und welche Streams waren sehenswert?
Von Susanne Burkhardt und Elena Philipp
18. Dezember 2020. Im Theaterpodcast #31 erzählen Theatermacher*innen, ob die Corona-Auszeit sie in ihrer Arbeit vorangebracht oder zurückgeworfen hat. Das Performancekollektiv Gob Squad hat zunächst innegehalten und dann in der neuen Arbeit "Show me a good time" wieder Verbindung zum Publikum aufgenommen.
Christine Wahl, die Mitglied verschiedener Theaterjurys ist, erzählt, wie sie mit ihren Kolleg*Innen die Gastspiele für die Mülheimer Theatertage und das Festival "Radikal Jung" auswählt, wenn live kein oder kaum Theater stattfindet. Gemeinsam mit den Theatermacher*innen schauen wir auf ein außergewöhnliches, bizarres Jahr zurück – auf Höhepunkte, Tiefschläge und das Neue, das daraus entstanden ist und entstehen könnte.
Regisseur Philipp Preuss, der von der Bühne ins Netz wechseln musste, findet dort keine Stille – "nur Pausen". Und erlebt kafkaeske Szenen in einer kafkaesken Zeit.
Thomas Pigor erklärt, warum der Autor Pigor im Gegensatz zum Sänger Pigor eine gute Zeit hatte. Die Grazer Schauspielchefin und designierte Intendantin des Deutschen Theaters Berlin Iris Laufenberg und ihr Team haben sich trotz des ständigen Stop-and-Go nicht entmutigen lassen, in der künstlerischen Auseinandersetzung Risiken einzugehen.
Und Regisseur Christopher Rüping, zuletzt Gast im Theaterpodcast #24, ist traurig über all die nicht realisierbaren Aufführungen, gesteht aber auch, dass das ein Luxusprobleme sei – angesichts all derer, deren Leben in dieser Zeit bedroht ist.
Alle bislang erschienenen Folgen des Theaterpodcasts finden sich hier.
In Kooperation mit Deutschlandfunk Kultur.
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Der wahre Weg geht über ein Seil, das nicht in die Höhe gespannt ist, sondern knapp über dem Boden. Es scheint mehr bestimmt stolpern zu machen als begangen zu werden. (Kafka)
Dazu die finstere Aussage: Unser Weg geht über ein Seil, das in die Hölle gespannt ist, es scheint bestimmt stolpern zu machen in den Abgrund. Oder besser: Unser Weg geht über ein Seil, das in den Himmel mit Gebimmel gespannt ist, mit Engelchören rings umher.
Prolog im Himmel (FAUST Erster Teil)
DER HERR,DIE HIMMLISCHEN HEERSCHAREN,
nachher MEPHISTOPHELES.
DIE DREI ERZENGEL treten vor. (...)
ZU DREI. Der Anblick gibt den Engeln Stärke
Da keiner dich ergründen mag,
Und alle deine hohen Werke
Sind herrlich wie am ersten Tag.
Der "faustische" Mensch könnte da seinen neuen Anfang machen . . .