Optimistisch in den Januar

19. Dezember 2020. Einen dritten harten Lockdown verhängt Österreich ab dem 26. Dezember 2020. Dafür gibt es bereits konkrete Aussichten, wie es für die Kultur ab dem 18. Januar 2021 weitergehen könnte: In den Wiener Bundestheatern soll an Freitagen und den Wochenenden gespielt werden. Das meldete Die Presse.

Auf den eingeschränkten Spielbetrieb ab Freitag, dem 22. Januar 2021, einigten sich heute das Burgtheater, die Wiener Staatsoper und die Volksoper Wien mit der Bundestheater-Holding, so Die Presse.

Grundlage für die Entscheidung sind die gestern von der Bundesregierung bekannt gegebenen Regelungen: Bis zu 50 Prozent der Auslastungskapazitäten könnte etwa Theatersäle besetzt werden. Maximal 500 Personen sollen dann in Kulturinstitutionen wieder zusammenkommen dürfen – sofern die abendlichen Ausgangsbeschränkungen eingehalten würden und die Zuschauer*innen einen negativen Corona-Test vorlegten.

Bis einschließlich 17. Januar sollen in Österreich Geschäfte, Schulen und "körpernahe Dienstleister" wie Friseure geschlossen bleiben. Bis zum 24. Januar gelten Ausgangsbeschränkungen: Tagsüber darf das Haus nur aus triftigen Gründen verlassen werden, so die Süddeutsche Zeitung. Zwischen 20 Uhr und 6 Uhr am folgenden Morgen gilt eine Ausgangssperre, Theaterbesucher*innen müssten also bis 20 Uhr wieder zuhause sein.

In der Praxis seien die Regelungen damit kaum umsetzbar, so die IG Kultur. Zudem gälten sie lediglich bis Ende Januar, und eine rechtliche Grundlage für die Lockerungen sei bislang auch nicht geschaffen.

(Die Presse / SZ / IG Kultur / eph)

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Kommentare  
Öffnung in Österreich: Kulturbestand
Zumindest ist es ein Schritt dahin, der Kultur einen Stellenwert zu geben. In Deutschland schließt zuerst die Kultur. Hier geht es nur noch um die Arbeitskraft, das Shoppen und Ficken zur Reproduktion der Menschenzahl. Ohne Kultur aber werden wir willenlose Wesen. Zu viel wurde versäumt in dieser ernsten Lage. Ich will ein freies Land, in dem die Kultur ein Eckpfeiler unserer Demokratie und Freiheit bleibt. Keine Chance den Querdenkern, den Verschwörungstheoretikern, der AfD, jede Chance der Vernunft, der Kultur und der Offenheit. Darum, als erstes müssen die Kultureinrichtungen wieder öffnen. Zumindest das scheint im Nachbarland angedacht zu werden. Lederer hat das in Berlin auch versprochen. Das wäre ein Zeichen! Öffnet die Museen, die Theater und die Kinos! Dann die Schulen und dann die Kapitalpaläste. Ich will endlich wieder in ein Museum!!! Shoppingmalls sind mir egal. Der Mensch kauft eh mehr als er braucht. Doch die Kultur fehlt. Verdammt, kapiert das keiner?
Öffnung in Österreich: Wirtschaft statt Kultur
@Olaf Was leider nicht jeder kapiert ist, dass nur in der Wirtschaft die Mittel erwirtschaftet werden, mit denen sich eine entwickelte Gesellschaft ihre Kultur- und Freizeiteinrichtungen überhaupt leisten kann. Oder anders gesagt: Wenn man Kultur statt Wirtschaft schließt, können mit den Erträgen aus der Wirtschaft die Kultureinrichtungen über Wasser gehalten werden. Umgekehrt funktioniert das kaum: Oder glauben Sie, dass mit den Gewinnen von BE, Volksbühne und DT demnächst der geschlossene Berliner Handel subventioniert werden kann?
Öffnung in Österreich: Geld ist da!
#2 Grundsätzlich ist es richtig, dass Geld für Kultur, wie auch für Bildung und das Gesundheitswesen - alles sträflich vernachlässigt in den letzten Jahrzehnten, wie nun auch der letzte Traumtänzer merkt - erwirtschaftet werden muss.
Es ist aber auch richtig, dass Geld da ist und zwar jede Menge - nur halt "woanders".
Eine Vermögensabgabe wäre mal der erste Schritt in die richtige Richtung! Und dann machen wir mit einem Steuersystem weiter, in dem nicht das Anhäufen von Kapital, sondern die Arbeit niedrig besteuert wird, egal ob die am Fließband, im Pflegeheim, im Supermarkt oder eben im Theater oder Museum. Und so weiter...
Kostet halt Mut! Und kurzfristig auch ein paar Tausend Wähler:innenstimmen. Bringt aber auch viel. (Auch Wähler:innen-stimmen.)
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