Umbau, weil das Geld fehlt

12. Januar 2021. Kürzungen im Kulturhaushalt beschloss das österreichische Bundesland Vorarlberg im Dezember 2020. Am Landestheater Vorarlberg mache die Budgetkürzung um 3 Prozent eine Umstrukturierung des Spielbetriebs nötig, berichtet heute Der Standard.

Im Budget von bislang 4 Millionen Euro fehlten dem Landestheater Vorarlberg künftig 140.000 Euro, sagte die Intendantin Stephanie Gräve dem Standard. Den bisherigen Repertoirebetrieb müsse das Landestheater zu einem En-Suite-System umbauen, bei dem künftig nicht mehrere Inszenierungen gleichzeitig, sondern nur noch eine Produktion am Stück zu sehen sei. Zwei Neuproduktionen habe sie bereits verschieben müssen, eine Stelle im siebenköpfigen Schauspielensemble könne nicht mehr nachbesetzt werden. Für ihr mit vergleichsweise wenig Mitteln ausgestattetes Theater gehe das "an die Substanz", so Gräve.

Durch die Kürzungen und pandemiebedingte Einnahmeeinbußen verliere das Landestheater Vorarlberg im Jahr 2021 voraussichtlich insgesamt 400.000 Euro und damit knapp zehn Prozent seines Etats, teilte die Intendantin bereits vor einer Woche dem Tagblatt mit.

Ausfallentschädigungen habe das Theater vom Bund im November 2020 in Höhe von 80 Prozent des Umsatzes erhalten, für Dezember 2020 in Höhe von 50 Prozent, so Stephanie Gräve gegenüber dem Tagblatt. Doch die Entschädigungen seien auf Grundlage der Umsätze von November und Dezember 2019 berechnet. Abonnements seien jedoch bereits im September 2019 bezahlt worden, und im November 2019 hätten viele Abovorstellungen und wenig frei verkäufliche Veranstaltungen stattgefunden. Die Bundeshilfen seien nicht immer treffsicher, beruft sich der Standard auf eine Aussage der Intendantin.

(Der Standard / Tagblatt / eph)

 

Die Meldung wurde am 12. Januar 2021 / 14:57 Uhr um die Informationen aus dem Tagblatt ergänzt.

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