Preise beim Primeurs-Festival 2021 vergeben
Autor Olivier Choinière, die Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel und Franziska Baur sind die Preisträger*innen
Saarbrücken, 15. Januar 2021. Die Preise des 14. Festival Primeurs für französischsprachige Dramatik sind vergeben. Der kanadische Schriftsteller Olivier Choinière erhält den mit 3.000 Euro dotierten Autor*innenpreis für "Manifest der Jungen Frau" (Manifeste de la Jeune-Fille). "Das Stück (…) vermittelt eine Vorstellung von der Ratlosigkeit der gegenwärtigen Welt – ohne in die Unverbindlichkeit des Surrealen abzugleiten", so die Jury. Den mit 1.000 Euro dotierten Übersetzer*innenpreis teilen sich Heinrich Schmidt-Henkel (für die Übersetzung von "Manifest der Jungen Frau") und Franziska Baur (für ihre Übertragung von Tiphaine Raffiers "Phantomschmerz" / "France Fantôme").
Olivier Choinière, geboren 1973 im kanadischen Granby (Québec), studierte Szenisches Schreiben an der National Theatre School of Canada und ist Autor und Dramatiker. In seinem "Manifest der Jungen Frau" rückt ein junges Mädchen als exemplarischen Teil der Konsumgesellschaft ins Zentrum der Handlung: "Die Protagonistin ist gegen Konsum, natürlich. Und doch gibt es für sie kein anderes Thema: Mode, Essen, Partnersuche, Kultur, Krieg und Lifestyle – zu all dem äußert sie sich, ununterbrochen, ohne Pause, emotionsgeladen. Spannend: Die Geschichte kommt nicht als Ein-Frau-Stück daher. Insgesamt sieben Schauspieler*innen verkörpern dieses rebellische und zugleich angepasste Wesen – und katapultieren den Zuschauer in eine Art Bungeejumping von Haltungen und Meinungen", so die Jury-Begründung.
Mit der Bekanntgabe des Preisträger*innen endetet das Festival Primeurs, das zum 14ten Mal stattfand, pandemiebedingt erstmals online. Insgesamt sieben französischsprachige Stücke wurden in deutscher Übersetzung präsentiert. Autor*innen- und Übersetzer*innenpreis werden gestiftet vom Saarländischen Staatstheater, den Freunden des Saarländischen Staatstheaters und dem Saarländischen Rundfunk. Frühere Preisträger waren zum Beispiel Fabrice Melquiot (2017) oder Suzanne Lebeau (2015).
Die filmischen Lesungen von "Manifest der Jungen Frau" und "Phantomschmerz" stehen bis einschließlich Freitag, 22. Januar 2021 auf www.festivalprimeurs.eu zum kostenfreien Abruf bereit.
(www.festivalprimeurs.eu / sik)
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