Finanz-Bilanz 2019/20 von Österreichs Bundestheatern
Ungewisse Zukunft
12. Februar 2021. Finanziell haben die Corona-Schließungen Österreichs Bundestheater bislang nur "mit einem niedrigen einstelligen Millionenbetrag belastet". Das teilte der Geschäftsführer der Bundestheater-Holding, Christian Kircher, heute bei der Vorstellung der Bilanz für die Spielzeit 2019/20, wie Der Standard berichtet.
Zwar gebe es an den Bundestheatern einen Rückgang der Umsatzerlöse von 28,43 Mio. Euro – zusammengesetzt aus 20,76 Mio. Euro weniger Kartenerlösen, 3,68 Mio. Euro durch Rückgänge bei Gastspielen, Sponsoring usw. sowie 2,42 Mio. Euro bei den Werkstätten. Dem gegenüber stünden jedoch 17,81 Mio. Euro Beihilfe im Zuge der Kurzarbeit durch den Arbeitsmarktservice (AMS) sowie 8,75 Mio. Euro Einsparungen beim Personal, so Der Standard. Dass die vier Bundestheater die Pandemiezeit bislang "mit einem blauen Auge überstanden" hätten, liege allerdings auch daran, dass die Finanzreserven stark angegriffen würden.
Zur Bundestheater-Holding zählen das Burgtheater, die Wiener Staatsoper, das Wiener Staatsballett und die Volksoper Wien. Als einziges der Häuser komme die Staatsoper in der Gesamtbilanz für 2019/20 mit einem Minus von 1,98 Mio. Euro auf ein negatives Jahresergebnis. Durch ihren hohen Eigendeckungsgrad von rund 45 Prozent treffe das Fernbleiben des Publikums dieses Haus besonders, so Holding-Prokuristin Ruth Schuster dem Standard zufolge. Die Volksoper hingegen habe von einem coronafreien ersten Halbjahr profitiert, mit einem Besucherplus von rund 28.000 komme sie im Jahresergebnis auf ein Plus von 3,13 Mio. Euro. Beim Burgtheater betrage das Plus 5,02 Mio. Euro, wobei hier die Auflösung von Reserven in Höhe von 2,5 Mio. Euro mitbedacht werden müsse, die zuvor für das erste Jahr der neuen Direktion von Martin Kušej gebildet worden seien.
"Ungewiss" seien die Planungen für die kommenden drei Jahre. Eine "Rückkehr zur Normalität" hält Holding-Chef Kircher frühestens zur Saison 2022/23 für realistisch: "Wir rechnen nicht damit, dass wir in der Folgesaison mit vollen Häusern spielen dürfen", sagte er dem Standard. Derzeit gehen die Bundestheater von einer Öffnung der Theater um Ostern 2021 aus, wofür allerdings eine Vorlaufzeit von etwa vier Wochen nötig sei.
(Der Standard / eph)
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