Hanns-Jörn Weber © Kerstin TheurichVon 1970 bis 2007 gehörte Weber dem Dresdener Ensemble an und gastierte im Anschluss weiterhin am Haus. In mehr als 100 Rollen habe er seine große Wandlungsfähigkeit und Gestaltungskraft bewiesen, so das Staatsschauspiel, zum Beispiel als Parzival in Christoph Heins "Die Ritter der Tafelrunde", Peachum in Brechts "Dreigroschenoper" oder Philipp II. in Schillers "Don Karlos".

"Hanns-Jörn Weber war einer der prägenden Persönlichkeiten des Schauspielensembles", heißt es im Nachruf. "Er war unverkennbar in seiner Art Theater zu spielen und zu leben: er war eine Dresdner Schauspielerlegende." Auch jenseits der Bühne habe sich Hanns-Jörn Weber für das Staatsschauspiel Dresden engagiert, etwa durch seine langjährige Tätigkeit als Mitglied des Personalrats.

Hanns-Jörn Weber wurde 1941 in Bromberg geboren. 1963 legte er nach einem abgebrochenen Studium an der Babelsberger Filmhochschule sowie anschließendem privatem Schauspielunterricht die Bühnenreifeprüfung ab. Ab 1961 führten ihn Engagements zunächst an das Harzer Bergtheater sowie bis 1963 an die Städtischen Bühnen Quedlinburg. Es folgten Engagements beim Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin (1963 – 1967) und bei den Bühnen der Stadt Magdeburg (1967 – 1970). Neben seinem langjährigen Engagement am Staatsschauspiel Dresden wirkte er in Fernsehproduktionen wie "Sachsens Glanz und Preußens Gloria" mit sowie in einigen Episoden der Serie Polizeiruf 110 und im Tatort.

(Staatsschauspiel Dresden / eph)