Dramatiker:innenfonds am Berliner Ensemble
Hilfe in der Not
31. März 2021. Das Berliner Ensemble hat zur Unterstützung von Dramatiker:innen in Zeiten der Pandemie mit Unterstützung der Heinz und Heide Dürr-Stiftung einen Dramatiker:innen-Fonds in Höhe von 100.000 Euro eingerichtet. "Von der seit einem Jahr andauernden Pandemie und den damit einhergehenden Beschränkungen sind freie Theaterautor:innen hart getroffen. Durch Projektausfälle, die andauernde Schließung der Theater und den damit einhergehenden Wegfall von Einnahmen, befinden sich viele Dramatiker:innen in existenziellen finanziellen Nöten", heißt es in der Pressemitteilung des Theaters.
Im Rahmen des Fonds erhielten die Teilnehmenden für die Arbeit an einem neuen Stück oder Kurzstück zum Thema "Unsere Natur?" je 10.000 Euro. Die Dramaturgie des Berliner Ensembles habe zur Förderung aus dem Fonds die Autor:innen Katja Brunner (als Duo mit Martina Clavadetscher), Philipp Gärtner, Nino Haratischwili, Anja Hilling, Julian Mahid Carly, Caren Jeß, Juliane Kann, Karen Köhler, Clemens Setz und Gerhild Steinbuch ausgewählt.
Im Frühjahr 2022 sollen die entstandenen Entwürfe, Szenen oder Kurzstücke bei einer Veranstaltung im Berliner Ensemble vorgestellt und diskutiert werden, so das Theater in der Pressemitteilung. "Die Autor:innen behalten die Rechte an ihren Texten, das Berliner Ensemble erbittet sich lediglich die Priorität bei Vergabe einer etwaigen Uraufführung und wird diese zusätzlich honorieren."
(Berliner Ensemble / sd)
Das letzte Autorenprogramm des Berliner Ensembles, das mit Antritt der Intendant von Oliver Reese startete, produzierte mehr Unmut als Stücke – hier eine Bestandsaufnahme aus dem Februar 2020.
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ein bisschen wein ins wasser trotzdem: es einen fonds zu nennen suggeriert es gäbe eine möglichkeit sich zu bewerben, an einer ausschreibung teilzunehmen. von einer jury ausgewählt zu werden. es suggeriert einen open call.
(siehe stückemarkt, siehe daku et al)
hier ist die situation doch so (und verbessere mich, BE, wenn ich irre) theater organisert von stiftung 100.000.- € als Drittmittel über die normalen zuwendungen hinaus, konzept: gegenwartsdramatik fördern. (dürr macht sinn, weil bereits erfahrung via stückemarkt). theater sucht sich seine lieblingsautor*innen aus und verteilt dieses geld an sie gegen eine Leistung - nämlich ein Stück. kommt aus sicht des BE dabei etwas raus, dann finger drauf zur DE, wenn nicht, dann Karma-Punkte für geld ranschaffen und supporten. das ist alles gut so und sinnvoll.
es ist nur die falsche schleife ums geld gezogen. es handelt sich um 10 Schreibaufträge des BE, für die das BE Geld rangeschafft hat. Fonds suggeriert alle hätten eine Chance darauf. das stimmt aber nicht. es ist PR, die eine Tat fürs Gemeinwohl behauptet wenn es eigentlich um die Interessen des BE und im besten Falle der kuratierten Autor*innen geht.
wenn das BE großartige Nachrichten für Dramatiker:innen raushaut?
Vielleicht weil es nur PR fürs BE ist –
und zuletzt nichts Gutes für die Dramatiker:innen bedeutete?
(Hier einmal abgesehen von einer ansehnlichen Menge Cashewkerne.)
Nur - was ist hier das Verdienst des BE und eines Indentanten,
der die letzten pompös angekündigten Dramatiker:innen_Modelle
mit der ganzen Macht seiner Intendanz weggeschmettert hat?
(nk_berichtete)
Er hat das Geld besorgt von anderen - einer Stiftung, ja.
Und wie verteilt?
Wie es scheint, an interne Lieblingsautor:innen …
Denn eine Ausschreibung mit Bewerbungsmöglichkeit (wie am DT)
hats für den „FONDs“ wohl nicht gegeben – oder doch?
Schon das DT_Modell wäre Herrn Resse viel zu heikel,
denn da stünde ja das Versprechen von Aufführungen im Raum.
Soweit mag ER, der Intendant mit seinem BE dann wohl doch nicht gehen. Es sei denn, die lebenden Dramatiker:innen werfen ein paar Leckerli ab.
Eine wesentliche Forderung in dieser Zeit muss darum heißen: Spielt sie! Und spielt andere lebende Dramatiker:innen, die sich mit Themen dieser Zeit herumschlagen > AN ALLEN THEATERN > JETZT.