Theaterpodcast (35) - (Anti-)Rassismus am Theater
Gewöhnliche Grenzüberschreitungen?
27. April 2021. Was ist los an den Theatern?, fragen sich die Beobachter*innen derzeit allmedial. Dort, wo sonst die Kunst im Zentrum steht, wird derzeit vor allem diskutiert. Konflikte brechen auf, deren Bearbeitung seit Jahren dringlich ist. Spätestens seit #MeToo ist’s eine Binse: Gerade an den Theatern, an denen man sich moralisch auf der Seite des Guten, Wahren und Schönen wähnt, hält sich zäh eine sexistische, rassistische und diskriminierende Atmosphäre. Deutlich machen das die aktuelle Debatten um das Schauspielhaus Düsseldorf, das Staatsballett Berlin oder die Volksbühne.
Mitten in Konflikt und Veränderung
Ein "schmerzhafter" Prozess habe für ihn begonnen, sagt der Düsseldorfer Intendant Wilfried Schulz, dessen Haus nach einem öffentlichen Outcall von Ron Iyamu mitten in einem Rassismuskonflikt und zugleich schon mitten in einem Veränderungsprozess steckt. Nicht nur Wilfried Schulz denkt derzeit darüber nach, was falsch läuft, welche Fehler gemacht wurden, welche Rolle die Strukturen der Theater und der Gesellschaft dabei spielen – und was zu tun ist.
Im Theaterpodcast #35 greifen wir die aktuellen Debatten auf und sprechen mit Guy Dermosessian, dem Diversitätsbeauftragten am Düsseldorfer Schauspielhaus, und mit Florian Fiedler, dem Oberhausener Intendanten, eine Antirassismusklausel in den Verträgen einzuführen.
Was können die Theater lernen aus den Fehlern, die in Düsseldorf gerade diskutiert werden? Wie schafft man einen Dialog und produktive Veränderungsprozesse, trotz teils verhärteter Fronten?
Hinter dem Rampenlicht (3)
In der Theaterpodcast-Rubrik "Hinter dem Rampenlicht. Einblicke in den Maschinenraum Theater" erzählt Chris Göbel (ab Minute 48'), wie er als Ton- und Videotechniker bei PACT Zollverein Essen Drohnen fliegen lässt.
Debatte nach Rassismusvorwürfen am Düsseldorfer Schauspielhaus – eine Rekonstruktion von Esther Slevogt (nachtkritik, 21. April 2021)
Das Theater steht still und ist doch Mittelpunkt großer gesellschaftlicher Auseinandersetzungen – Peter Kümmel über die Rassismusvorwürfe gegen das Düsseldorfer Schauspielhaus (21. April 2021, Die Zeit)
Intendant Wilfried Schulz darüber, wie es mit der Aufarbeitung am Düsseldorfer Schauspielhaus weitergeht (19. April 2021, Deutschlandfunk Kultur)
"Es geht nicht um Rücktritt, es geht um Strukturen. Eine Replik auf Bernd Stegemann“ von Mithu Sanyal (19. April 2021, Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Bernd Stegemann zu den "Schützengräben der Verletzbarkeit" (9. April 2021, Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Warum Florian Fiedlers Intendanz am Theater Oberhausen derzeit als erfolgreich, aber gleichzeitig gescheitert gelten muss (24. November 2020, nachtkritik)
Rechtsanwältin Sonja Laaser zur Antirassismusklausel (21. April 2021, Deutschlandfunk Kultur)
In Kooperation mit Deutschlandfunk Kultur.
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Geben wir uns alle Mühe, möglichst nicht rassistisch zu sein. Und hoffen wir, dass wir dabei nicht von einem "Heilmittel" aus dem anglo-amerikanischen Raum überrollt werden (...)
https://www.sueddeutsche.de/kultur/rassismus-debatte-schwarzsein-ist-eine-fiktion-1.5283075?reduced=true
(...)
Eine (selbst-)kritische Auseinandersetzung mit dem strukturellen Problem des Intendantenpostens, welcher Machtmissbrauch erst in einem Maße möglich macht, wie es in keinem anderen Bereich unserer Gesellschaft geduldet würde, ist mehr als überfällig.
Bis auf wenige Ausnahmen sind alle künstlerisch Tätigen, die einen NV-Bühne-Vertrag haben, der Gunst ihrer Intendanz ausgeliefert.
(die Folgen muss sich nur vorstellen, wer noch nie am Theater gearbeitet hat; für alle anderen sind sie bittere Realität)
In diesem Sinne: Glück auf!
(Teile dieses Kommentars wurden gekürzt, weil sie nicht dem Kommentarkodex von nachtkritik.de entsprechen. Nachzulesen ist der Kommentarkodex hier: https://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=12&Itemid=102 d. Red)
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