Empowerment fürs Ritual der Zukunft

25. Mai 2021. Beim Berliner Theatertreffen ist am Sonntag der Werkauftrag an das Kollektiv Ta-Nia vergeben worden. Das gaben die Berliner Festspiele als Veranstalter des Theatertreffens in einer Pressemitteilung bekannt.

Die Autor*innen und Theatermacher*innen Talia Paulette Olivares und Nia Farrell stellten als Kollektiv Ta-Nia beim Stückemarkt ihren Theatertext Dreams in Blk Major vor. Darin setzen sich Ta-Nia mit der BPoC-Bewegung in den USA als afrofuturistischer Bewegung auseinander. "Dabei öffnet der Text einen solidarischen Diskursraum, der Klassismus und Rassismus radikal befragt", so die Berliner Festspiele.

"Die freudenhafte Zelebration, die Ta-Nia in Dreams in Blk Major präsentiert, ist eine Reise durch popkulturelle Referenzen und Narrationen, während sie das Unausgesprochene, das Tabu reflektiert. Das Unsichtbare. Sie demontiert, was Theater im Grunde ist und war: eine weiße Institution und einst ein Ritual", heißt es in der Laudatio von Schauspielerin Sarah Yawa Quarshie. Als Ritual biete Theater "Irritation, vielleicht Frustration, aber auch Empowerment als ersten Schritt zur Veränderung", so Sarah Yawa Quarshie: "Nia Farrell und Talia Paulette Olivares sind als Autor*innen und Theatermacher*innen eine Chance für das Theater: weil sie es zelebrieren und hinterfragen. Wir erlebten sie als intelligente, lebensfrohe und radikale Künstler*innen – Theatermacher*innen für das Theater der Zukunft."

Der Werkauftrag wird gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung und ist verbunden mit der Realisierung einer neuen Arbeit am Schauspiel Dortmund.

In seinem international offenen Wettbewerb suchte der Stückemarkt auch in diesem Jahr "nach neuen Formen der Autor*innenschaft und innovativen Theatersprachen". Die künstlerischen Arbeiten standen unter dem Motto "wider die Vereinzelung". Präsentiert wurden die Texte "Coop" (deutsch: Zaun) von Sam Max, "Dreams in Blk Major" von Ta-Nia und "Midnight Movie" von Eve Leigh als Szenische Lesungen im Livestream sowie die Performances "Aalaapi" von Laurence Dauphinais und "Nanjing" von Jude Christian als Aufzeichnungen.

(Berliner Festspiele / eph)

 

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Simone Kaempf über den Stückemarkt 2021 und die Texte über Vereinzelung, Solidarität und Geschichtsumschreibungen.

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