3 Poems

8. Juni 2021. Auch der Theaterfilm 3 Poems hat eine besondere Pandemie-Entstehungs-Geschichte: Der Regisseur und Choreograf Guy Weizman hatte eigentlich eine internationale Inszenierung geplant auf Basis der Bakchen von Euripides als Koproduktion des Schauspiel Hannover und des NNT Groningen. So ist es auch gekommen, und doch ganz anders: Mit 3 Poems ist aus den Ursprungsplänen ein dreiteiliger Theaterfilm entstanden, aber was für einer. Eine bildgewaltige Arbeit, die bei Kostümen, Musik, Set Design oder Körperlichkeit aus dem Vollen schöpft und eigene theatrale Räume schafft. Der mittlere Teil, Dogs of Madness, entstand mit Schauspieler*innen aus Hannover auf Basis der Bakchen, gedreht in der Cumberlandschen Galerie. Wir zeigen 3 Poems vom 8.6., 18 Uhr, für 24 Stunden bis 9.6., 18 Uhr.

 

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Das Schauspiel Hannover schreibt auf seiner website über die Arbeit:

Der 1972 in Tel Aviv geborene Regisseur und Choreograf Guy Weizman, seit 2017 Leiter des NNT Groningen verbindet in "3 Poems" zwei neue Gedichte der Autorin Judith Herzberg, deren Bearbeitungen mit seinem Ensemble in Groningen entstanden sind, mit dem 4. Bakkhischen Lobgesang aus Euripides‘ "Bakkchen" zu einem 3-teiligen, bildgewaltigen Theaterfilm.

Teil 1: Lamentations – Klagelieder
Basierend auf den alttestamentarischen Klageliedern beschreibt Judith Herzberg in ihrem Gedicht die Suche einer Witwe nach ihrer Liebe. Guy Weizman übersetzt dies in Bilder der Sehnsucht nach dem Verlorenen. Sie erzählen von der Einsamkeit und von den Erinnerungen an Vergangenes, das unwiederbringbar scheint.

Teil 2: Dogs of Madness – Hunde des Wahnsinns
Der vierte bakkhische Lobgesang aus Euripides‘ Bakkchen in einer neuen Version von Anne Carson in der Übersetzung von Maria Milisavljević, dient Weizman und Ensemblemitgliedern des Schauspiel Hannover als Grundlage für sechs Szenarien des Wahnsinns. Dabei sezieren sie die Innenleben der Charaktere und spüren den exzessiven Auswüchsen regressiver Systeme nach. Wer oder was bin ich, wenn ich keinen Regeln mehr folgen muss? Wo haben Regeln keinen Zugriff auf mein Leben mehr? Welche Freiheit nehme ich mir?

Teil 3: Lovesongs – Liebeslieder
"Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen"
Das filmische Tripple schließt mit der Suche nach der Hoffnung in alledem. Judith Herzberg hat mit Liebeslieder ihre Sicht auf das biblische Hohe Lied der Liebe verfasst und damit den vielleicht einzigen Gegenentwurf zur Ausweglosigkeit unserer Zeit.

 

 

3 Poems
Lamentations – Klagelieder (NL)
von Judith Herzberg
Regie: Guy Weizman, Cinematografie: Maarten van Rossem NSC, Pierre Rezus NSC, MusiK: Niels Meliefste, Schnitt:  Obbe Verwer, Dramaturgie: Judith Blankenberg, Sound Design: Renger Koning, Ton: Chris Everts, Überstzung und Untertitel: Friederike Schubert, Produktion: Niran Straub, Technik: Jonathan Hutter, Marten Tieks, Kostümwerkstätten: Helga Richter, Esther Rada, Leon Kingma, Emma Vollebregt.
Mit: Bien de Moor.

Dogs of Madness  (D)
4. Bakkhischer Lobgesang aus Euripides "Bakkhai"in einer Version von Anne Carson
Regie: Guy Weizman, Übersetzung: Maria Milisavljević, Cinematografie: Maarten van Rossem NSC, Musik: Luke Deane, Schnitt: Obbe Verwer, Setdesign: Ascon de Nijs, Kostüme: Maison the Faux, Dramaturgie und Untertitel: Friederike Schubert, Sound Design: Renger Koning, Ton: Jaap Sijben, Regieassistenz: Hannah Gehmacher, Bühnenbildassistenz: Florence Schreiber, Kostümassistenz: Sarah Borchardt, Koordination Statisterie: Cleo Landmann.
Mit: Anja Herden, Alrun Hofert, Wolf List, Kaspar Locher, Rutkay Ozpinar, Nils Rovira-Muñoz, Katherina Sattler, Jaap Sijben.

Love Songs - Liebeslieder (NL)
von Judith Herzberg
Regie: Guy Weizman, Choreografie: Roni Haver, Cinematografie: Maarten van Rossem NSC, Pierre Rezus NSC, Musik: Niels Meliefste, Schlagwerk Den Haag, Schnitt: Obbe Verwer, Dramaturgie: Judith Blankenberg, Sound Design: Renger Koning, Ton: Chris Evert, Übersetzung und Untertitel: Friederike Schubert, Regieassistenz: Marie Seck, Produktion: Niran Straub, Technik: Jonathan Hutter, Marten Tieks, Kostümwerkstätten: Helga Richter, Esther Rada, Leon Kingma, Emma Vollebregt.
Mit: Bien de Moor, Tatiana Matveeva, Adam Peterson, Sabrina Metkelawi Teclom.
Dauer insgesamt: 1 Stunde 24 Minuten

www.staatstheater-hannover.de
www.nnt.nl