Relativer Standpunkt

5. August 2021. Der Schriftsteller Frank Witzel erhält den mit 15.000 Euro dotierten Erich-Fried-Preis, wie das Börsenblatt – Fachmagazin der Buchbranche meldet. Der Erich-Fried-Preis gilt als eine der renommiertesten literarischen Auszeichnungen Österreichs. In diesem Jahr wurde die Auswahl von Schriftsteller Ingo Schulze als Alleinjuror vorgenommen.

Frank Witzel gehöre "zu den wenigen, deren Erzählen immer die Voraussetzungen des Schreibens reflektiert, die Relativität des eigenen Standpunkts offenlegt und sich selbst in Frage stellt", wird Schulzes Preis-Begründung zitiert.

Witzel (geboren 1955 in Wiesbaden und wohnhaft in Offenbach) erhielt 2015 den Deutschen Buchpreis für seinen Roman "Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969". Das Werk kam 2016 in der Regie von Armin Petras an der Berliner Schaubühne (in Koproduktion mit dem Schauspiel Stuttgart) zur Uraufführung. Witzels jüngster Roman "Inniger Schiffbruch" (2020) stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises.

Der Erich Fried Preis wird seit 1990 durch die Internationale Erich Fried Gesellschaft vergeben und von jährlich wechselnden Einzeljuror*innen entschieden. Zu den Preisträger*innen der letzten Jahre zählen Terézia Mora, Thomas Stangl, Nico Bleutge, Rainer Merkel, Judith Hermann, Dorothee Elmiger, Leif Randt, Teresa Präauer, Steffen Mensching und zuletzt Esther Kinsky.

(boersenblatt.net / chr)

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