meldung

Schauspieldirektorin hat Cottbus verlassen

Das war kurz

7. September 2021. Schauspieldirektorin Ruth Heynen hat zum Ende der abgelaufenen Spielzeit das Staatstheater Cottbus "in gutem gegenseitigen Einvernehmen" verlassen. Das teilte das Staatstheater Cottbus heute auf Nachfrage mit.

Weiter schreibt die Pressestelle des Staatstheaters: "Kommissarischer Schauspieldirektor ist [Intendant] Stephan Märki. Neu am Haus ist Franziska Benack als Geschäftsführende Dramaturgin im Schauspiel. Die Nachfolgesuche für die Schauspieldirektion erfolgt in enger Abstimmung mit dem Schauspielensemble. Die Nachfolge wird voraussichtlich Ende September / Anfang Oktober bekanntgegeben."

Der Vorgang entbehrt deshalb nicht der Pikanterie, weil Intendant Stephan Märki sich an seiner vorherigen Station am Konzert Theater Bern eine lang anhaltende Auseinandersetzung mit seiner entlassenen Schauspieldirektorin Stephanie Gräve geliefert hatte, in der nach Gräve wenig später Märki selbst sein Amt aufgeben musste.  Auch in Cottbus hatte die nicht erfolgte Vertragsverlängerung mit dem früheren Schauspieldirektor Jo Fabian durch Märki für Unruhe gesorgt. 

(Staatstheater Cottbus / jnm)

 

 

mehr meldungen

Kommentare  
Cottbus: Ausgesprochen verwunderlich
Es ist ausgesprochen verwunderlich, dass die kulturpolitisch Verantwortlichen oder die zuständige Kulturverwaltung in diesem, aber auch in vielen anderen Fällen nicht genauer hinschauen, denn: Starke, bzw. ungewöhnliche Fluktuation in der mittleren Leitungsebene ist IMMER ein Indikator für einen problematischen Führungsstil der Intendanz.
Cottbuss: vertane Chance
(...) Verwunderlich allerdings tatsächlich, dass man in Cottbus, wo es unter der vorhergehenden Intendanz erhebliche Probleme gab, die sogar zur Kündigung führten, scheinbar gar nichts gelernt hat - auch wenn die Lippenbekenntnisse anders lauteten. Aber schon das Auswahlverfahren für die Neubesetzung schien intransparent gewesen zu sein. Schade, mal wieder eine vertanene Chance!

–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Lieber Lausitzer, Teile Ihres Kommentar entsprechen nicht unserem Kommentarkodex (nachzulesen hier: https://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=12&Itemid=102), daher haben wir ihn gekürzt veröffentlicht. Herzliche Grüße aus der Redaktion
Cottbuss: Stiller Wechsel
Verwunderlich ist auch, dass der Wechsel so still vollzogen wird. Es gibt keine genauere Stellungnahme von Seiten des Theaters oder von Frau Dr. Heynen.
Gerade mit Märkis Historie als Intendant sollte dort doch noch einmal genauer hingeschaut werden.
Bleibt abzuwarten, wer die Schauspielsparte übernehmen wird.
Cottbus: intransparent
(...)
Mal wieder ein intransparenter Abgang unter der Ära Märki.
Und niemand guckt hin…

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Anm. d. Redaktion: Liebe(r) Sage, Teile Ihres Kommentars entsprechen nicht unserem Kommentarkodex (nachzulesen hier: www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=12&Itemid=102), daher haben wir ihn gekürzt veröffentlicht.
Herzliche Grüße aus der Redaktion
Cottbus: Nachfolgesuche
...die Nachfolgesuche für die Schauspieldirektion erfolgt in enger Abstimmung mit dem Schauspielenemble...Aha.
Da bin ich aber gespannt was das genau bedeutet. Ein bisschen mitreden? Oder wirklich mitentscheiden? So wie z.B.in Krefeld...?
Denn es ist immer gut,wenn die sogenannte mittlere Leitungsebene ein gutes Vertrauensverhältnis zur Ebene "darunter"hat.Das stärkt dann auch gegenüber der "oberen" Leitungsebene. Ansonsten wird's schwierig...
Cottbus: Klatsch und Tratsch
Vielleicht geht es auch einfach niemanden etwas an? Ich schnüffle auch nicht in fremden Bürozimmern herum. Dieser in meinen Augen seltsam gehässig daherkommende Habitus ist vollkommen fehl am Platz.
(...) Cottbus hat und hatte immer ein starkes Schauspielensemble mit Charakter, um die brauch man sich keine Sorgen machen.

–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Anm. d., Red.: Liebe(r) J.K., Teile Ihres Kommentar entsprechen nicht unserem Kommentarkodex (nachzulesen hier: www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=12&Itemid=102), daher haben wir ihn gekürzt veröffentlicht. Herzliche Grüße aus der Redaktion
Cottbus: augenfällig
Niemand hat das Cottbusser Ensemble und dessen Charakter angezweifelt. Es ist allerdings ein Fakt, dass es in den letzten Jahren sehr viele Wechsel gab unter Stephan Märkis Intendanzen. Dazu braucht man nicht herum zu schnüffeln, es ist Augenfällig. Das wirklich erstaunliche ist doch eher, dass es ewig so weitergeht und Fragen immer und immer wieder als Gehässigkeiten und Klatsch abgetan werden können.
Cottbus: Katalysatoren
Lieber J.K.,

es handelt sich nicht um beliebige Bürozimmern, sondern die einer öffentlichen Institution, welche anfällig für Machtmissbrauch ist. Wenn eine Führungsfigur in der Vergangenheit mehrfach durch entsprechende Vorwürfe aufgefallen ist, sollte es auch nicht verwundern, dass nun erneut die Ohrengespitzt werden.
Und nur weil es dem Ensemble gut geht, muss das nicht auch für Schauspieldirektor:innen und Dramaturg:innen gelten. Sie werden leider oft zum Katalysator der Intendant:innen-Laune gemacht.
Cottbus: Öffentliche Gelder
An J. K.: es geht um Steuergelder und nicht um S. M. privat Vermögen. Das heisst, daß er sich Fragen zu seinen Taten gefallen lassen muss.
Da es eben zum wiederholten Male vorkommt, stellt sich zudem die Frage, ob S.M. in der Lage ist, die richtigen Personen für Kaderstellen zu finden. Nach Lösungen zu suchen, bevor er jemanden nach einer Saison (die nicht stattgefunden hat) entlässt, gehört ebenfalls zu seinen Aufgaben.
Falls sie tatsächlich fürs gesamte Cottbusser Ensemble sprechen, wäre es ausserdem ratsam dies unter Klarnamen zu tun.
Cottbus: Tatsachenbehauptungen
@J.K. und redaktion
Wieso dürfen hier eigentlich ohne Klarnamen Tatsachenbehaupunten wie "Den Spielern geht es gut, das kann ich versprechen" geposted werden? In diesem Thread wird viel von der Redaktion gelöscht, was ich auch für richtig halte. Das müsste dann aber auch gelöscht werden.

–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Anm. d. Red.: Liebe(r) Anonymus, wir geben dem Einwand statt, der betreffende Kommentar wurde entsprechend gekürzt. Viele Grüße aus der Redaktion
Cottbus: Alles gut
Liebe Leser*innen,
hier sind Markus Paul, der Vorstand des Schauspielensembles und Lucie Luise Thiede, eine Personalrätin des Staatstheater Cottbus.
Wir danken Ihnen für ihre Anteilnahme.
Ihre Sorgen sind jedoch völlig unbegründet.
Uns allen geht es gut und wir werden von Herrn Märki in die Suche nach einer Nachfolge in einem hohen Maße einbezogen.
Es sind schwere Zeiten für das Theater. Bitte unterstützen Sie uns und lassen Sie die Vergangenheit ruhen, um freudig in die Zukunft blicken zu können.

Liebe Grüße
Lucie und Markus
Cottbus: mittlere Leitungssebene
@ Markus und Lucie, es ist sehr erfreulich, dass es dem Ensemble in Cottbus gut geht - das ist hier allerdings gar nicht das Thema. Hier geht es darum, dass Intendanzen die mittlere Leitungssebene verschleissen: Führungsversagen.
Cottbus: Bewundernswert
Irgendeinmal werde ich einen Dokumentarfilm über Stephan Märki drehen. Dieser Film wird spannender, lustiger und informativer sein als der (auch brilliante) Spielfilm "Catch me if you can" mit Leonardo di Caprio. Die Geschichte eines genialen Zauberers. Wie schafft es Stephan Märki eine politische Behörde nach der anderen zu umgarnen und zu verzaubern? Dabei aber gleichzeitig eine Schauspieldirektion nach der anderen zu verheizen? Er veranstaltet jedes Mal mit viel Geschick irgendeinen magischen Bühnenzauber, so dass alle dort hinschauen, wo es glitzert: aber nie dorthin wo es abbrennt. Man muss Märkis Talent wirklich schon fast bewundern (im Gegensatz zu den Talenten der Kulturpolitiker_innen, die auf diese Zauber-Tricks reinfallen, trotz besseren Wissens).
Cottbus: Empfehlung
Ochje. Die arme mittlere Leitungsebene! Mir kommen die Tränen.
Wenn die "mittlere Ebene " leiten will, sollte sie wissen auf was sie sich mit der "oberen Ebene" einlässt (die ja eigentlich keine Ebene, sondern eine Spitze ist, eine einsame, fragwürdigerweise), und sie sollte wie gesagt einen gewissen Rückhalt im Ensemble haben (der unteren Ebene, irgendwie blöde Begriffe finde ich). Sonst ist es vielleicht wirklich besser zu gehen, oder ...?
Kommentar schreiben