Revolutionäres Schlachtfeld

Wuppertal, 10. Oktober 2021. Eine gender-geswitchte Robespierre auf der Suche nach "Mut und Seelengröße": Anna-Elisabeth Frick fragt mit Büchners Revolutionsdrama "Dantons Tod" nach dem revolutionären Potential der Gegenwart.

Von Karin E. Yeşilada

Revolutionäres Schlachtfeld

von Karin E. Yeşilada

Wuppertal, 9. Oktober 2021. Endlich wieder Premiere im Großen Opernhaus in Wuppertal! Die Bühne ein chaotischer Haufen herumliegender Palettenstapel, mit Plastikfolie überstülpter Fernsehgeräte und aufgespannter Segelmasten. Das alles vor einem auf die Bühnenwand projizierten Eismeer. Anna-Elisabeth Frick überträgt die Kernfrage von Büchners Revolutionsdrama offensichtlich auf unsere Gegenwartskrise: Wieviel Revolution wagen für den Kampf gegen den Klimawandel? Der Premierenabend wird ihr in besonderer Weise Antwort geben.

Mut und Seelengröße

Erste Szene. Robespierre lässt seine revolutionären Ideen vom Palettenstapel: Aufgetakelt in adrettem Blümchenkostüm, Stiletto-Pumps und mit Brille (Julia Meier im Kostüm von Christian Blechschmidt), erscheint diese(r) moralisierende, gender-geswitchte Robespierre eher spießig. Erst beim Öffnen eines Koffers, der verschiedenste Dinge bereithält, wechselt sie die Rolle und mutiert zur Konsumtunte, und dann beginnt auch schon das Spektakel. Unter hysterischem Gequietsche werden eine Strumpfhose anprobiert und eine Schampus-Flasche auf der Bühne versprudelt, Stofftierchen dagegen verärgert zerrissen umhergeworfen.

So wird innerhalb weniger Minuten die Bühne herrlich eingesaut, und die sich darin herumwälzende Schauspielerin macht völlig vergessen, dass da Robespierre spricht und Dantons Tod fordert: "Sie muss weg!!". Dann wieder steht sie da und schwadroniert, mit einem toten Fisch ins Publikum fuchtelnd, von "Mut und Seelengröße", die es braucht, um das "Land zu retten". Und abermals kippt die Stimmung, und im verdunkelten Bühnenraum erklingt Meiers Stimme flüsternd aus dem Off, eindringlich die "Seelengröße" einer freien, großherzigen Menschheit erflehend. Beklemmende Stille im Publikum: Meint sie uns?

DantonsTod3 600 UweSchinkel uGender-geswitchte Robespierre: Julia Meier © Uwe SchinkelSzenenwechsel: "Madame Georgette Danton" braust auf die Bühne, im abgerockten Barockkleid, die langen Haare so wild wie ihr von der Musik befeuerter Auftritt. Unter lustvollem Gestöhne reißt sie erst einmal sämtliche Segel von den Masten – dass sie "die Tugend verleugnet", nimmt man ihr sofort ab. Einen Wirbel später wird die Sirene zur Kassandra, "die Revolution frisst ihre Kinder", klagt Robespierre an, klagt über die Gewalt, verkleckert ausgelöffeltes blutrotes Kirschkompott auf Kleid und Bühnenboden, verzweifelt. Und dann bricht der Tumult los: Plötzlich wird die Bühne zur auf Monitoren und Hintergrund bunt ausgeleuchteten Diskothek, und Madame Danton rockt zu wummerndem Techno ab. Schreit den Text gegen die Musik an, liefert sich mit dem Toningenieur (Thomas Dickmeis) – "Mach's laut!" – "Leiser!" – ein Duell und ergeht sich im Rausch. Wunderbares Spektakel, zumindest die ersten paar Minuten lang, danach zieht sich die Szene in die Länge.

Leib aus den Körperwelten

Den Höhepunkt des Abends liefert die getanzte Performance von Thomas Braus alias St. Just. Wie er zuerst ganz leise auf der komplett abgedunkelten Bühne minutenlang mit wortloser Körperspannung ein Laken auslegt und darauf Schüsseln platziert, hat etwas Geheimnisvolles. Wie er sich anschließend aus dem schwarzen Umhang schält und im Bodysuit als lebendiger Leib aus den "Körperwelten" um sich greift, windet, krümmt, kriecht und reckt (Choreografie: Pascal Merighi), ist großartig. Eindrucksvoll, wie dieser St. Just da sein Blutplädoyer hält. Und auch er darf aus dem Vollen schöpfen, sich die Schüsseln mit Farbe übergießen und mit Theaterblut bekleckern, um dann als Statue exzessiver Gewalt zu posieren, während über ihm Büchners Sätze auf die Bühnenwand projiziert werden. "Was liegt daran, ob wir an der Seuche sterben oder an der Revolution?" Die Szene mündet in eine Auflistung sämtlicher Seuchen-, Revolutions- und Kriegstoten von damals bis heute, eine schier überwältigende Zahl. Sie alle, so fordert St. Just am Ende, "müssen weg!"

DantonsTod2 600 UweSchinkel uEin Blutplädoyer: Thomas Braus als St. Just © Uwe Schinkel

Am Ende ist Danton tot und die Bühne ein herrlich versautes Schlachtfeld. Ein Theaterabend voller Saft und Verve, nur das Publikum ist furchtbar dröge. Ganz gleich, ob gerotzt oder geschrien wird, Blut spritzt oder die Jacke im Graben landet: Keine Reaktion. Oben auf der Bühne macht Danton Diskoparty, schießt sogar eine Konfettikanone ins Publikum – unten herrscht Schweigen.

Revolution erstmal verworfen

Als einmal jemand zaghaft Szenenapplaus spendet, wenden sich die Leute in der Reihe davor unwirsch um. Hallo?! Haben die vergessen, dass die Zoom-Stille vorbei ist und wir Theater endlich wieder feiern dürfen?! Immerhin, einmal erntet Stefan Walz als Conférencier (den er charmant dahinschwyzert) nach einem pantomimischen Sketch kurzes Schmunzeln. Am Ende artiger Premieren-Applaus. Nun ja. Angesichts des Klimawandels verwarfen 85 Prozent der Wählerschaft bei der Bundestagswahl die Revolution. Verwundert irgendwie nicht, nach diesem Wuppertaler Abend.

 

Dantons Tod
Von Georg Büchner
Fassung von Anna-Elisabeth Frick, Peter Wallgram und Ensemble
Regie: Anna-Elisabeth Frick, Bühne und Kostüme: Christian Blechschmidt, Dramaturgie: Peter Wallgram, Choreographie: Pascal Merighi, Beleuchtungsmeister: Fredy Deisenroth, Ton und Video: Thomas Dickmeister (Leitung).
Mit: Julia Meier, Annou Reiners, Thomas Braus, Stefan Walz.
Premiere am 9. Oktober 2021
Dauer: 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause

www.schauspiel-wuppertal.de

 

Kritikenrundschau

Im Kulturmagazin Die Beste Zeit (Ausgabe Juli-September) schreibt Heiner Bontrup: Die entkernte Wuppertaler Fassung des Stücks inszeniere die Französische Revolution als Blaupause aller Revolutionen, bei denen sich am Ende immer die dunkle Seite der Macht durchsetze: "Robespierre gegen Danton, Lenin gegen Trotzki, die skrupellosen Architekten der Macht gegen die moderaten Pragmatiker, die einen gesellschaftlichen Ausgleich suchen." Subtiler und derber Humor wechsle sich mit plötzlichem Schrecken ab. "Das Lachen bleibt im Halse stecken." Der Artikel schließt: "Eine anthropologische Elegie aus Tanz und Schauspiel, ein nihilistischer Grabgesang auf den Menschen."

Als "bedrückend-faszinierend" beschreibt Monika Werner-Staude von der Westdeutschen Zeitung (10.10.2021) den Abend. 'Dantons Tod' werde als aufwühlende Gegenüberstellung dreier verschiedener Wege in eine wie auch immer geartete Zukunft der Menschheit präsentiert. "Die Schauspielerinnen und Schauspieler bewiesen bei der bereits vierten Premiere der aktuellen Spielzeit hohe und mitreißende Darstellungskunst."

Kommentare  
Dantons Tod, Wuppertal: seltsamer Anspruch
Was ist das denn bitte für eine seltsame Publikumsbeschimpfung? Ist Kritik neuerdings ganzheitlich, muss ein Publikum nach 18 Monaten Pause denn unbedingt 'mitgehen' oder 'mitmachen '? Darf es einen Abend nicht nach wie vor einfach betrachten und dann auch bewerten? Sind jetzt alle Kritiker*innen im Theater-ist-so-geil Rausch nach den Schließungen? Seltsamer Anspruch.
Dantons Tod, Wuppertal: Leserfantasien
Ich habe die Aufführung nicht gesehen. Ich lese am Sonntag-Abend die Rezension von Frau Yesilada und wie sie die Aufführung beschreibt von "innerhalb weniger Minuten ist die Bühne herrlich eingesaut" bis zu ein "herrlich versautes Schlachtfeld", und ich werde den Eindruck nicht los: Sie hätte sich selbst gern darin gesielt!
(Ich hoffe, die Redaktion wird diesen Satz nicht streichen.)
Ich frage mich, welchen ästhetischen Idealen oder Vorbildern eifert diese Inszenierung nach, sollte sich Theater daran orientieren und werden die inszenatorischen Maßnahmen dem Stück von Büchner gerecht. Ich bin überzeugt davon, dass das nicht stattfinden konnte. Warum wird ein Stück von Büchner ausgewählt und "bearbeitet", wenn es dann nur hingerichtet
wird? Und nur vier Darsteller - auch wenn der Intendant persönlich dabei ist - reichen nicht aus.
Und sind die Konstellationen in Büchners Drama überhaupt geeignet, heutige Krisensituationen wie die Klimakrise abzubilden?
Die sehr zurückhaltende Reaktion des Premierenpublikums gereicht ihm zur Ehre: Warum soll es auf "Gerotztes" und "Geschrienes", warum auf spritzendes Blut und auf das Abfeuern einer Konfetti-Kanone in Richtung Zuschauerraum mit Zustimmung oder Jubel oder Beifall reagieren?

Die Vergewaltigung der alten Autoren, die tot sind und sich nicht wehren können, auf den deutschen Bühnen nimmt zu. Und das geschieht unter dem ständigen Missbrauch des Freiheitsbegriffs!
Wann wird von Staats wegen eine Einrichtung geschaffen, die die toten Autoren schützt?

Welche Vorstellungen hat die Rezensentin davon, wie Theater in heutiger Zeit sein könnte?
Entspricht diese Rezension den Ansprüchen der Redaktion?
Ich wundere mich, dass vom Premieren-Applaus keine "Buh"-Rufe gemeldet werden. Vielleicht dachten die ehrbaren Wuppertaler Bürger: "Die Schauspieler können doch nichts dafür." Das aber ist ein Irrtum, wie man wissen kann.
Und es eine Unverschämtheit der Rezensentin, den zurückhaltenden Premierenbeifall mit dem Politikum eines Wahlergebnisses gleichzusetzten.

Mit (unerfreuten) Grüßen
aus Berlin-Pankow
Peter Ibrik
Dantons Tod, Wuppertal: Tanzen und Sielen
Nun, das ist auch eine Frage der Energie. Wenn das Ensemble mitreißend spielt, Energie einsetzt und versprüht, dann wäre es doch schade, wenn diese Energie einfach nur in der Stille verpufft. Über ein Jahr Theaterkonsum in Hauspuschen vor dem Bildschirm waren ein Leiden, und nun kann frau endlich wieder in Pump und Gloria über die geschwungenen Treppen der Wuppertaler Oper tanzen - ist das kein Grund zum Feiern? Und darf die Regie dann nicht auch mit Konfetti schießen? Oder sollten es revolutionsgetreu lieber Platzpatronen oder Kanonenböller sein? Warum nicht das kollektive Theaterbesuchserlebnis zum gemeinsamen Gospeldienst werden lassen und mitgehen, und bei der Konfettibombe mal lachen, feixen? Nein, nicht unbedingt in der versauten Bühne herumsuhlen, oder nur mit den Augen, denn tut es nicht einfach gut, nach Monaten, Jahren der sterilen Monitor-Glotzerei unzähliger Zoom-Aufführungen endlich mal wieder Saft auf der Bühne plitschen zu sehen? Und ja, das ist wirklich geil - auch für die Schauspieler*innen! Denen tut nach der langen Existenzkrise jede Regung des Publikums gut! Denken und sackenlassen immer gern, aber klatschen und mitgehen immer gerne auch!
Welcher Tradition das nun folgt, wie es einzuordnen sei, auszuführen, dass die Inszenierung mit "nur" vier Schauspieler*innen (zu wenige für's Geld?) durchaus überzeugend sei, dass Büchners Revolutionsidee 2021 auch im Gender-Switching oder in der Konsumkritik ästhetisch umsetzbar sei, zu vergleichen, wie andere es mit dem schon oft auf deutschen Bühnen ermordeten Danton hielten, ja, auch das gehörte sicherlich noch in die erlaubten 5000 Zeichen gequetscht. Aber sei's drum, dafür gibt es auch noch die Tagwissenschaften. Hier darf die Kritik auch mal feiern. Dass es endlich wieder saftiges Theater gibt. Dass da jemand nicht die "alten Autoren", sondern das Kirschkompott über die Bühne peitscht. Auch das darf Theater, für staubtrockene Puristik gibt es die Bibliothek mit der Druckausgabe. Georg Büchner (der übrigens jung starb und gar nicht "alt" war) hätte womöglich gelacht. Sicherlich Gefallen gefunden an der hervorragend getanzten Folterszene St. Justs.
Und ja: Das saturierte Publikums darf sich gerne auch mal im Theater mitgerissen fühlen und dem Ausdruck verleihen.
Dantons Tod, Wuppertal: kein Einverständnis
An Frau Kritikarin!
Sie verbergen sich hinter einem neckischen Pseudonym, und ich weiß nicht, auf wen ich reagiere; Sie haben mich auch nicht angesprochen, aber ich antworte, denn wenn ich das nicht täte, könnten Sie meinen, das sei ein stilles Einverständnis. Es gibt keinerlei Grund zum Einverständnis.

Ich weiß nicht, ob Sie die Vorstellung gesehen haben, das ist aus Ihren Zeilen nicht erkennbar. Meine vorherige Wortmeldung bezieht sich auf die
Kritik und auf die Art und Weise, wie sich die Kritikerin zu dem, was sie beschreibt, verhält. Das habe ich eindeutig kenntlich gemacht.

Es war unstreitig ein sehr erfreuliches Ereignis, dass die Theater wieder ihre Türen öffnen durften. Aber es gibt keinen Grund noch immer und immer wieder in ein Gejammer darüber auszubrechen, dass man den Theaterbesuch so lange entbehren musste (ich bin ein Profi als Theaterbesucher und habe nicht gelitten). Es gab keinen Grund, sich beim Betrachten von aufgezeichneten Aufführungen vor dem Monitor eine Stupidität anzutrainieren. Der nur etwas erfahrene Theaterbesucher weiß: Das kann kein Ersatz sein, denn die wesentliche Komponente von Theater ist doch nun der lebendige Kontakt zwischen Bühne und Zuschauerraum. Und es gab und gibt andere Möglichkeiten, sich künstlerische Vergnügungen zu verschaffen (die Buchhandlungen berichten von sehr guten Geschäften in der theaterlosen und kinolosen Zeit).

Möglicherweise hat das Theater in Wuppertal einen Fehler in der Spielplan-Ansetzung gemacht, vielleicht wäre zuerst ein Bühnenball gut gewesen, damit auf den geschwungenen Treppen der Wuppertal Oper getanzt werden kann (da hätte sich auch eine Konfetti-Kanone sehr gut ausgenommen), um dann - am nächsten Tag - ein Stück zu spielen über ein wesentliches Thema der Menschheitsgeschichte ausgeführt an einem bedeutsamen Beispiel.

Ich kann es nicht "geil" finden, wenn der Kirschsaft auf den Körpern der Schauspielerinnen und Schauspieler lang läuft, es ist nur ekelhaft.

Ich denke und erlebe immer noch, dass das Denken das vorzüglichste Vergnügen des Menschen ist, und bevorzuge es, wenn ich aus dem Theater gehen kann und mich ein Gedanke oder eine Erschütterung so stark erreicht hat, dass ihre Energie ausreicht, mich noch tagelang damit zu beschäftigen.

Es ist ein unanständiger Vergleich, wenn ein vermeintliches Vergnügen am Verspritzen von Kirschsaft einer "staubtrockenen Puristik" gegenüber gestellt wird.

Vier Darsteller reichen nicht aus, um die Vielfalt des Büchnerschen Textes zu erfassen, und das ist keine Frage des Eintrittsgeldes.

Das Publikum darf sich schon mitreißen lassen vom dem, was auf der Bühne geschieht - wenn es aber nun nichts findet, wovon es sich mitreißen lassen kann, dann hat es auch dazu ein Recht, das zu zeigen. (Allgemeiner Kreisch-Alarm ist kein tatsächlicher Ausdruck von Zustimmung oder Begeisterung oder Lebensfreude.)

Und geschmacklos finde ich Ihre Anmerkung, Büchner gehöre nicht zu den alten Autoren, da er doch jung gestorben sei.

Mit Gruß
Peter Ibrik
Berlin-Pankow
Dantons Tod, Wuppertal: worum es geht
Großer Wortwechsel um eine flott geschriebene Kritik, die man weder teilen noch für unanständig erklären muss. Texte sind vieldeutig und werden immer unterschiedlich gelesen. Theater lebt vom gemeinsamen Erlebnis. Weder herrscht Schweige- noch Applauspflicht.
Theater wollen besucht werden, Künstler/innen wollen wahrgenomnen werden. Stimmung darf sein im Theater, dafür ist es da.
Dantons Tod, Wuppertal: Widerspruch
Ich war und bin der Meinung, ich habe mich eindeutig geäußert und kenntlich gemacht, "worum es mir geht".
Pragmatiker nennt die Rezension "eine flott geschriebene Kritik" - es mag sein, dass sie flott geschrieben ist, aber impliziert das in der deutschen Sprache nicht auch die Gefahr der Oberflächlichkeit?

Man muss sich zu der Kritik nicht verhalten, aber kann und darf doch einen Widerspruch anmelden. Texte können vieldeutig sein, eine Kritik zu einer öffentlichen Veranstaltung sollte eindeutig sein. Diese Kritik (ich meine den Original-Beitrag von Frau Yesilada) ist eindeutig, wenn sie vom Publikum erwartet, es möge doch auf "Gekotztes" und "Geschrienes" und auf spritzendes (Kirschsaft)-Blut mit Zustimmung und Begeisterung reagieren.
Und anderes.

Theater lebt vom gemeinsamen Erlebnis - zwischen oben und unten -
einverstanden.

Schauspielerinnen und Schauspieler wollen wahrgenommen werden - das müssen sie, sonst ist ihr Tun sinnlos, aber in der Regel haben sie auch etwas mitzuteilen, etwas zu erzählen, auch politische Gedanken (im weitesten Wortsinn) zu äußern - und das sollte mit ihrer Hilfe wahrgenommen werden.
Und dazu kann sich dann im Zuschauerraum auch eine Stimmung entwickeln, und die kann auch ganz leise sein, es ist gelegentlich vom "Knistern" die Rede.

Stimmung sollte sein im Theater.
Aber die Stimmung eines Rummelplatzes oder eines Gruselkabinetts ist jeweils eine andere.
Und die Dinge sollten nicht vermischt werden.

Es wird in unserem Lande mit Fleiß an der Verwischung von Unterschieden gearbeitet. Ich halte das für gefährlich, denn es führt zur falschen Vereinfachung (ich versuche das Wort Verblödung zu vermeiden).

Ich kann das Maul nicht halten und bitte um Nachsicht, falls das nötig ist.

Mit freundlichen Grüße
aus Berlin-Pankow
Peter Ibrik
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