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München: Dirigent Waleri Gergijew entlassen

1. März 2022. Der Chefdirigent der Münchner Philharmoniker Waleri Gergijew ist mit sofortiger Wirkung entlassen worden. Das melden mehrere Medien, darunter der Spiegel.

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatte dem russischen Star-Dirigenten zuvor ein Ultimatum gestellt. Bis Montagabend sollte dieser sich von Putins Angriffskrieg auf die Ukraine distanzieren. In der aktuellen Situation wäre „ein klares Signal für das Orchester, sein Publikum, die Öffentlichkeit und die Stadtpolitik unabdingbar gewesen, um weiter zusammenarbeiten zu können“, so der Rathauschef. Gergijew sei der Aufforderung aber nicht nachgekommen, weshalb Reiter ihm nun kündigte.

Gergijew, 1953 in Moskau geboren, war seit 2015 Chefdirigent der Münchner Philharmoniker. Wegen seiner engen persönlichen Beziehung zum russischen Präsidenten stand er immer wieder in der Kritik. Im Jahr 2014 unterstützte er offen die Annexion der Krim durch die Russische Föderation.

(Der Spiegel / miwo)

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Waleri Gergijew entlassen: Symbolpolitik
Damit wir uns nicht missverstehen: Ich halte die Entlassung Gergievs für richtig. Aber sie ist nicht mehr als wohlfeile Symbolpolitik. Wie viele deutsche Politiker und Orchester haben sich von Dirigenten getrennt, weil diese mit Hitler befreundet waren und sich nicht eindeutig und unmissverständlich von dessen brutalem Angriffskrieg distanziert haben? Der Mut vor Königsthronen bewährt sich, wo es etwas kostet.
Waleri Gergijew entlassen: Gesinnungsschnüffelei
Ich kenne Herrn Gergijew nicht persönlich. Ich weiß auch nicht, ob Münchens OB ihn vielleicht schon länger loswerden wollte? Ich bin doch aber gegen jegliche Gesinnungsschnüffelei jeglicher Dienstherren.
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