Der Trost steckt im Detail

7. April 2022. Seit über 20 Jahren richtet die Schaubühne das "Festival Internationale Neue Dramatik" aus. Stargast ist diesmal der Kanadier Robert Lepage, der in sieben Stunden meisterhaft durch Leid und Tragik des 20. Jahrhunderts führt. Doch auch eine kleine Solo-Arbeit erobert die Herzen des Publikums.

Von Christian Rakow und Gabi Hift

The Seven Streams of the River Ōta von Ex Machina / Robert Lepage © Elias Djemil

7. April 2022. Ehrlichweise geht man in diesen Tagen doch mit leicht gemischten Gefühlen zum FIND-Festival. Einerseits schön, endlich wieder geballt internationale Theaterkunst zu erleben, Austausch, Fremdsprachigkeit, Blick ins Offene. Corona wirkt wie weggeblasen (trotz der Masken, die wir weiter auflassen). Anderseits ist dieses Festival der Internationalen Neuen Dramatik traditionell westlich orientiert, gespickt mit Stücken von diesseits und jenseits des Atlantiks. Und wer mag in den Tagen des Ukraine-Kriegs schon seinen Kopf von den Nachrichten im Osten abwenden?

Über zwanzig Jahre ist das 2000 gegründete und mit inzwischen 500.000 Euro Budget ausgestattete Schaubühnen-Festival schon alt und hat sich seinen informellen Charakter bewahrt. Es gibt immer wieder große Hits, Leute wie Rodrigo Garcia wurden bei FIND mit durchgesetzt. Aber es finden sich regelmäßig auch sehr disparat wirkende Sachen, bei denen man sich denkt: Dies hier dient wohl eher der Pflege von Künstler:innen-Kontakten für die Schaubühnen-Leitung (die das Festival kuratiert), als dass das Gesehene aus sich selbst heraus begründet wäre.

Die Hälfte der Menschheit verschwindet

Und dann hadert man eben auch mit seinem Schicksal, wenn man in der aktuellen Ausgabe einen dreistündigen Abend wie "Fraternité, Conte fantastique" von Caroline Guiela Nguyen aus Paris sieht, der in länglicher Wiederholungsdramaturgie eine esoterisch verrätselte Parabel ausbreitet: In einer Sonnenfinsternis ist ein Teil der Menschheit verschwunden, und die Zurückgebliebenen leisten nun wacker Trauerarbeit, senden ihren Liebsten sehnsuchtsvolle Botschaften, erhoffen die Rückkehr und bewirken mit ihrem Schmerz alsbald, dass die Bewegung der Gestirne einfriert. In einem marthaleresken kühlen Setting – man befindet sich in einem "Zentrum für Sorge und Trost" – wird die Stagnations-Erzählung pointenfrei ans Publikum weitergereicht. Wenn's gar zu bleiern ausfällt, rennen alle hektisch hin und her, oder das von Laien durchsetzte Ensemble probiert sich in outrierten Emotionssolos. Eine wahrhaft qualvolle Reise ins Universum.

fraternite c christophe raynaud de lage uFraternité, Conte fantastique von Caroline Guiela Nguyen © Christophe Raynaud de Lage

Ich habe die Festival-Pressetickets kurzfristig von unserer Autorin Gabi Hift übernommen, die in den letzten Jahren vom FIND berichtete und heuer durch einen Notfall spontan abreisen musste. Immerhin konnte sie am Auftaktwochenende noch das Stück sehen, das in aller Munde ist: "The Seven Streams of the River Ōta" von Robert Lepage (dem diesjährigen "Künstler im Fokus" des Festivals). Lepage und seine Gruppe Ex Machina aus Quebec haben ihren Klassiker aus dem Jahr 1994 neu aufgelegt und damit in gut sieben Stunden Aufführungsdauer dem Schaubühnenpublikum ein großes kollektives Theatererlebnis beschert, wie Gabi Hift mir berichtet. Dies schreibt sie über Lepages "Epos, das 50 Jahre und drei Kontinente umspannt", beim FIND:

Lepages Strom aus sieben Erzählungen beginnt 1945 in Hiroshima. Ein kleines Mädchen erzählt, wie es direkt in die Explosion geschaut hat, es dachte, es wäre ein besonders schöner Sonnenaufgang. Dadurch ist es erblindet. Ein amerikanischer Fotograf soll Dokumentaraufnahmen von den Kriegsschäden machen. Die Mutter des blinden Mädchens, die selbst von der Bombe entstellt ist, bittet ihn, sie zu fotografieren. Ihre Familie erlaubt ihr nicht, sich im Spiegel anzusehen. Über dem Bett schwebt ein goldener Kimono wie ein aufgespießter Schmetterling – die Geschichte der Madame Butterfly bildet den Hintergrund. Die beiden zeugen ein Kind. Zwanzig Jahre später macht sich dieser Sohn auf die Suche nach seinem amerikanischen Vater. Er findet ihn sterbend in einem New Yorker Hotel der Sechzigerjahre. Dort logiert eine Szene aus Rauschgiftsüchtigen, Künstlern, Holocaustüberlebenden, exzentrischen Musikern, gejagt von den Geistern ihrer ermordeten Eltern. Im verdreckten Gemeinschaftsbad veranstalten sie wüste, zum Brüllen komische Jazz-and-Poetry-Sessions. Von dort entfalten sich Geschichten von Liebschaften, Freundschaften und vom Sterben, über die Weltausstellung in Osaka 1970 zur AIDS-Krise 1980 in Amsterdam – und zurück in die Erinnerung nach Theresienstadt.

Lepage bedient sich aller nur möglichen Theater-, Film-, Zirkus- und Zaubertricks.
Ständig ist alles im Fluss, Orte, Gegenstände, Menschen verwandeln sich ineinander. Aus dem einfachen japanischen Haus der ersten Szene entfaltet sich wie eine Origamiblüte ein Zugabteil, die Feuertreppe eines New Yorker Hotels, die Klippklappkulisse einer Feydeau-Farce, Kabinen des Amsterdamer Rotlichtviertels, ein unendliches Spiegelkabinett.

Es ist für das Publikum befreiend mit welcher Ruhe und Leichtigkeit sich alles entwickelt. Es gibt überlebensgroße Bilder, Musik, Tanz, Kabuki, No, aber auch turbulente Komik und intime Momente von Schönheit und nahezu unerträglichem Schmerz. Man kann die Welt des Stücks über jene Zugänge betreten, die einen am meisten anziehen. Und wenn man sich zu Beginn noch über die laut lachenden Nachbarn ärgert, während einem selbst doch die Tränen in den Augen stehen – oder umgekehrt, hört man mit der Zeit auf, die eigene Zugangsweise als besser zu bewerten und findet sich bald in der Gemeinschaft ganz unterschiedlicher Menschen im Inneren derselben Erfahrung.

Neues Dokumentartheater

So weit meine Kollegin Gabi Hift. Lepage wird beim diesjährigen FIND noch mit einer zweiten, minimalistischer angelegten Arbeit zu Gast sein: "887" ein Solo, bei dem er selbst auf der Bühne steht (und das Nachtkritik bereits beim Edinburgh Fringe-Festival 2015 sah).

Den Schwenk ins Minimalistische haben bereits jetzt auf Hälfte des Festivals zwei Arbeiten vollzogen, die den Pfad der neuen Dramatik in die Nähe des Dokumentarismus beschreiten: Erzählkunst, nicht als symbolisch überfrachtete poetische Anstrengung, sondern als quasi journalistische, reportageartige Kompositionsarbeit. Und das jeweils sehr eindrucksvoll. In "L'Aventure invisible" lässt Marcus Lindeen (aus Paris/Stockholm) drei Protagonist:innen Interviews zu Fragen der menschlichen Identität nachstellen: Isabelle Girard gibt den Bericht einer Gehirnforscherin, die bei einem Schlaganfall einen Großteil ihrer Hirntätigkeit und des dazugehörigen Selbstverständnisses eingebüßt hat. Tom Menanteau erzählt die Krankengeschichte von Jérôme Hamon, an dem zwei Gesichtstransplationen vollzogen wurden. Und Franky Gogo beschreibt das Werk der Videokünstlerin Sarah Pucill, die Fotos der queeren, lesbischen Surrealistin Claude Cahun in eigene Filme übersetzte. Die nachahmende Arbeit bedeutet zugleich Verschmelzung mit dem Original, wie er/sie es beschreibt und wie es in kleinen Filmausschnitten illustriert wird.

Die drei Spieler:innen interviewen sich gegenseitig, sitzen dabei inmitten des Publikums, das auf einer winzigen Arenabühne im Kreis platziert ist. Alles verläuft in großer Ruhe. Zurückgenommen beleuchten sie das Selbstverständnis der Dargestellten: Was ist der Kern unseres Ich, wenn Erinnerungen und Charakterinhalte schwinden? Wie sehr identifizieren wir uns über die äußere Gesichtshülle? Wie lebt es sich mit einer Identität, die sich der Zuordnung zum männlichen oder weiblichen Geschlecht entzieht. Und wie kann Kunst diese fluiden Identitätsmomente fassen?

Written and Performed By Dael Olandersmith Directed by Neel KellerSet Design - Takeshi KataLighting Design - Mary Louise GeigerCostume Design - Kaye VoyceSound Design - Justin EllingtonProjection Design - Nick HussongDael Orlandersmith mit ihrer Produktion "Until the Flood" © Joey Moro

Während Marcus Lindeens "Unsichtbares Abenteuer" Identitätsfragen gewissermaßen erkenntnistheoretisch und introspektiv behandelt, stößt man kurz darauf bei Dael Orlandersmith (aus St. Louis) in "Until the Flood" auf dezidiert politische, gruppenspezifische Identitätsfragen. Mit vergleichbarer dokumentarischer Anlage, aber darstellerisch: ein Feuerwerk der Präsenz. Orlandersmith untersucht das Andauern rassistischer Denkmuster und die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft. Ausgangspunkt ist die Tötung des Schwarzen Jugendlichen Michael Brown durch den weißen Polizisten Darren Wilson am 9. August 2014 in Fergusson/Missouri. Orlandersmith hat zahlreiche Interviews mit Bewohner:innen des Ortes (wie auch in St. Louis, dem eigentlichen Wohnort von Brown) geführt und zu einem Reigen von Figuren verabeitet, den sie auf einer karg möblierten Bühne, die wie ein Schrein von Botschaften und Kerzen für Brown gesäumt ist, spielt.

Aufgeklärte Religiosität 

Mal ist Orlandersmith im Ohrensessel eine alte Schwarze High School Lehrerin, die ihr persönliches Erleben des Rassismus in den 1960er Jahren erinnert, mal ein weißer Elektriker mit "White Trash"-Unterschichtsherkunft, der sich in seine Wut gegen Schwarze Jugendliche hineinsteigert. Dann wieder rappt sie als junger Kerl von der Hoffnung, den zukunftslosen Ghettos zu entkommen. Oder sie gibt einen Schwarzen Frisör, der mit entspanntem Mutterwitz seinen Laden ausfegt und zwei herbeigeeilten, irgendwie woken jungen Journalistinnen die Leviten liest: Er wolle sich nicht zum Opfer eines strukturellen Rassismus stilisieren lassen, solche Infantilisierung tauge nichts. Im Finale steuert die panoramatisch breite Parade von "einfachen Leuten" auf aufgeklärt religöse Positionen zu, die eine Vermittlung, ja einen universalistischen Versöhnungspunkt in der Konfliktlage suchen.

Siebzig Minuten spielt sich Orlandersmith (inszeniert von Neel Keller) durch das Milieuporträt zerklüfteter Nachbarschaften, mit winzigen charakterisierenden Gesten, mit bestechender erzählerischer Klarheit. Ein kleiner großer Abend, der die soziale Nahansicht gegen identitätspolitische Großerzählungen behauptet. Das Schaubühnen-Publikum nahm ihn mit Standing Ovations auf.

 

FIND-Festival 2022

Fraternité, Conte fantastique

von Caroline Guiela Nguyen und dem gesamten künstlerischen Team
Regie: Caroline Guiela Nguyen, Künstlerische Mitarbeit: Claire Calvi, Bühne: Alice Duchange, Kostüm: Benjamin Moreau, Licht: Jérémie Papin, Video: Jérémie Scheidler, Sounddesign: Antoine Richard, Musik: Teddy Gauliat-Pitois, Antoine Richard, Dramaturgie: Hugo Soubise, Manon Worms.
Mit: Dan Artus, Saadi Bahri, Hoonaz Ghojallu, Maïmouna Keita, Nanii, Elios Noël, Alix Petris, Lamya Regragui, Saaphyra, Vasanth Selvam, Hiep Tran Nghia, Anh Tran Nghia, Mahia Zrouki.
Dauer: 3 Stunden 10 Minuten, eine Pause

The Seven Streams of the River Ōta
von Ex Machina / Robert Lepage
Regie und Ausstattung: Robert Lepage, Text: Éric Bernier, Gérard Bibeau, Normand Bissonnette, Rebecca Blankenship, Marie Brassard, Anne-Marie Cadieux, Normand Daneau, Richard Fréchette, Marie Gignac, Patrick Goyette, Robert Lepage, Macha Limonchik, Ghislaine Vincent, Creative Direction: Steve Blanchet, Dramaturgie: Gérard Bibeau, Louisa Blair: Übersetzung – englische Übertitel, Regieassistenz: Adèle Saint-Amand, Musik und Sound Design: Michel F. Côté, Mitarbeit Musik: Tetsuya Kudaka, Bühne: Carl Fillion, Bühne (Anpassung): Ariane Sauvé, Licht: Sonoyo Nishikawa, Bild-Design: Keven Dubois, Kostüme: Virginie Leclerc, Requisite: Claudia Gendreau, Produktion: Ex Machina.
Mit: Rebecca Blankenship, Lorraine Côté, Christian Essiambre, Richard Fréchette, Tetsuya Kudaka, Myriam Leblanc, Umihiko Miya, Audrée Southière, Philippe Thibault-Denis, Donna Yamamoto.
Dauer: 7 Stunden 20 Minunten, 3 Pausen

L'Aventure invisible
von Marcus Lindeen
Regie: Marcus Lindeen, Künstlerische Mitarbeit, Dramaturgie, Übersetzung: Marianne Ségol-Samoy, Musik und Sounddesign: Hans Appelqvist, Bühne: Mathieu Lorry-Dupuy, Licht: Diane Guérin, Filme: Sarah Pucill.
Mit: Tom Menanteau, Franky Gogo, Isabelle Girard.
Dauer: 1 Stunde 15 Minuten, keine Pause

Until the Flood
von und mit Dael Orlandersmith
Regie: Neel Keller, Bühne: Takeshi Kata, Licht: Mary Louise Geiger, Kostüm: Kaye Voyce, Musik und Sounddesign: Justin Ellington, Projektionen: Nicholas Hussong.
Dauer: 1 Stunde 10 Minuten, keine Pause

www.schaubuehne.de

 

Ebenfalls im Programm lief die Arbeit "Oasis de la Impunidad" der chilenischen Gruppe "Teatro La Re-sentida". Zu unserer Nachtkritik.

Kritikenrundschau

Sehr angetan von der diesjährigen Fetsival-Ausgabe zeigt sich Peter Laudenbach in der Süddeutschen Zeitung (8.4.2022). Vor allem zwei Abende haben es ihm angetan, Robert Lepages "The Seven Streams of the River Ōta" (ein "Meisterwerk") und "Until the Flood". Der "klugen, kraftvollen, wütenden" Autorin und Solo-Performerin Dael Orlandersmith gelinge "eine vielstimmige Auseinandersetzung mit Rassismus und Polizeibrutalität in einer Härte, Genauigkeit, Differenzierung, die aus dem 70-Minuten-Monolog eine komprimierte soziologisch-menschliche Studie der Konfliktlinien einer von Diskriminierung und Gewalt vergifteten Gesellschaft macht."

 

Kommentare  
FIND-Festival 2022: Auch sehenswert "Is this a room"
Bei der Staffelstabübergabe der Nachtkritik-Korrespondent*innen vom Kudamm ging eine sehenswerte Produktion unter: "Is this a room" aus NYC

Regisseurin Tina Satter und ihre vier Spieler*innen stützen sich auf den Wortlaut des Verhörprotokolls am Tag der Verhaftung der Whistleblowerin Reality Winner im Juni 2017, ein halbes Jahr nach Trumps Wahlsieg. Inklusive aller Ähs, Ausflüchte und Ablenkungsmanöver, vor allem aber aber auch inklusive aller geschwärzten, als geheim klassifizierten Stellen, die den Abend mit Schwarzblenden immer häufiger unterbrechen, zeigen sie ein Re-Enactment dieser Befragung. Langsam treiben die Männer die Frau in die Enge, anfangs stellen sich beide Seiten betont naiv, doch die Polizei weiß wesentlich mehr als sie vorgibt. Obwohl sie betonen, dass alles hier auf Freiwilligkeit beruhe, zieht sich die Schlinge um den Hals der Beschuldigten immer enger, bis sie unter Tränen gesteht.

In seinem Minimalismus und in seinem Verzicht auf Requisiten ist „Is this a room“ eine typische Off-Off-Broadway-Show. In „The Kitchen“ hatte das Stück bereits im Januar 2019 Premiere und lief dann so erfolgreich am Vineyard Theatre am Off-Broadway, dass die Ruhrtriennale und das FIND-Festival der Schaubühne darauf aufmerksam werden. Dort sollte dieses Whistleblower-Drama bereits im September 2020 bzw. im Oktober 2021 gastieren. Ersteres verhinderte Corona, zweiteres der Umzug der Produktion an den Broadway ins Lyceum Theatre: in all seinem Minimalismus hat der 65 Minuten kurze Abend alle Qualitäten, die ein Broadway-Hit braucht, die von New York Times bis Time Out empfohlen wird: die klare Zugänglichkeit für das Mainstream-Publikum jenseits der Nerdhaftigkeit, die für deutsche Off-Produktionen so typisch ist, und vor allem die großen Emotionen mit dem tränenreichen Zusammenbruch der Hauptfigur.

Komplette Kritik: https://daskulturblog.com/2022/03/31/is-this-a-room-schaubuhne-theater-kritik/
FIND-Festival 2022: Facettenreiches "Until the Flood"
Als im August 2014 der 18jährige Schüler Mike Brown vom Polizisten Darren Wilson erschossen wurde und die Empörung hochkochte, nachdem die Grand Jury entschieden hatte, kein Verfahren gegen den Polizisten zu eröffnen, reiste die New Yorker Theatermacherin und Autorin Orlandersmith nach Missouri und interviewte dort einen Querschnitt der Gesellschaft: jung und alt, schwarz und weiß, offen rassistisch oder nachdenklich.

Im Auftrag des Repertory Theatre in St. Louis machte sie mit Regisseur Neel Keller daraus einen ungewöhnlichen Solo-Abend, der 2018 auch nach New Yok ans Rattlestick Playwrights Theater wanderte. Unterbrochen von kurzen Blacks und schnellen Schnitten schlüpft die Performerin in die Rollen von acht sehr unterschiedlichen Menschen, die sie damals interviewt hat.

Interessant ist, dass es ihr mit so einfachen dramaturgischen Mitteln gelingt, ein facettenreiches Bild zu zeichnen, das vom Publikum und den Feuilletons von SZ wie Nachtkritik sehr positiv aufgenommen wurde. Beklemmend an diesem kurzen Abend ist allerdings, wie häufig, geradezu penetrant, die schwarze Performerin das N-Wort reproduziert.

Komplette Kritik: https://daskulturblog.com/2022/04/08/until-the-flood-schaubuhne-kritik/
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