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Preis der Autorenstiftung an Simorgh Theater, Herat

2. Mai 2022. Der Preis der Autorenstiftung Frankfurt am Main geht in diesem Jahr an die Frauen des Simorgh Theaters in Herat, Afghanistan. Das gab die Stiftung heute in einer Pressemitteilung bekannt.

Der Stiftungsvorstand würdige damit "den Mut und die Entschlossenheit der Frauen, sich den zunehmend religiös-konservativen Kräften in Herat mit Theater- und Kunstaktionen entgegenzustemmen". Der "Abzug der NATO-Truppen und die Machtübernahme der Taliban" hätten "die Künstlerinnen in den Untergrund und zur Flucht gezwungen", ihr Theater lebe jedoch als Idee und als Beispiel fort.

Um die Preisträgerinnen "bereits jetzt auszuzeichnen und direkt zu erreichen", werde das Preisgeld über die Kula Compagnie, Berlin, weitergeleitet; sie hat den gerade erschienenen Film "Das fünfte Rad" realisiert, in dem die Künstlerinnen ihre Geschichte erzählen und ihre Lage beschreiben. Die Verleihung finde statt, "sobald es die Umstände ermöglichen".

Die Autorenstiftung Frankfurt am Main wurde 1973 von dem Hamburger Kaufmann Wolf Boehlich gegründet und wurde in den Folgejahren vor allem mit Spenden der Autor*innen des Verlags der Autoren aufgebaut. Der Preis der Autorenstiftung wird seit 2007 "für herausragende Werke der Darstellenden Künste" vergeben. Er versteht sich als "Preis von Autor*innen für Autor*innen". In den vergangenen Jahren gehörten unter anderem Lola Arias, Lutz Hübner und Daniel Cremer zu den Ausgezeichneten. Den Stiftungsvorstand der Autorenstiftung bilden Annette Reschke (Vors.), Khyana el Bitar, Ulrich Hub und Claudius Lünstedt.

(Autorenstiftung Frankfurt am Main / jeb)

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