Beschreiben oder Befreien?

1. Juni 2022. Thema der zweiten Folge unserer Gesprächsreihe ist die politische Dramatik. Mit Dominik Busch und Kevin Rittberger sind zwei Autoren zu Gast, die beide gleichermaßen politisch denken und schreiben – und sich in ihren Ansätzen doch deutlich unterscheiden.

Moderation: Michael Wolf

1. Juni 2022. Die zeitgenössische Dramatik ist inhaltlich wie formal vielfältig, in einer Hinsicht jedoch äußerst homogen: Kaum ein:e Autor:in würde von sich sagen, das eigene Werk sei unpolitisch. Wie aber lässt sich ein politischer Anspruch erfüllen? Genügt es, dass ein entsprechendes Thema verhandelt wird? Schließt dieses Ziel bestimmte poetologische Mittel ein und andere aus? Und wie lässt sich der Erfolg eines politischen Stücks bemessen? In der zweiten Folge unserer in Kooperation mit dem Literaturforum im Brecht-Haus produzierten Gesprächsreihe diskutieren die Dramatiker Kevin Rittberger und Dominik Busch. 

 

Die Diskussion als Podcast:



Kevin Rittberger, 1977 in Stuttgart geboren, studierte Neuere deutsche Literatur und Publizistik an der Freien Universität in Berlin. Er arbeitet als Autor und Regisseur oft mit eigenen Texten und Rechercheprojekten, unter anderem am Maxim-Gorki-Theater Berlin, am Residenztheater München, am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und am Schauspiel Frankfurt. 2011 und 2020 war er für seine Stücke "Kassandra oder die Welt als Ende der Vorstellung" und "IKI.radikalmensch" für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert.
Alle Nachtkritiken zu Kevin Rittbergers Stücken und Inszenierungen finden Sie hier.

Dominik Busch, 1979 in Sarnen (CH) geboren, studierte Philosophie und Germanistik, Schlagzeug und Kontrabass in Zürich, Berlin und Luzern. 2013 promovierte er in Philosophie. Er war Hausautor am Luzerner Theater und am Theater Basel. Neben seiner Arbeit für die Bühne schreibt und inszeniert Dominik Busch Hörspiele. Seit 2021 ist er Schauspieldramaturg am Luzerner Theater.
Alle Nachtkritiken zu Dominik Buschs Stücken finden Sie hier.

Zur Reihe Streitfall Drama:
Gegenwartsdramatik ist weniger ein einheitliches Korpus von Textverfahren als vielmehr ein Prozess voller Widersprüche. In ihm wird verhandelt, welche Ästhetiken als produktiv gelten und sich durchsetzen. Eine Vielzahl unterschiedlicher Poetologien und Schreibpraxen konkurrieren derzeit miteinander. Die Gesprächsreihe "Streitfall Drama" stellt diese vor und bereitet den Kontroversen um das Schreiben von Stücken eine Bühne. Jeweils zwei Autor:innen mit einander widersprechenden Positionen diskutieren darüber, wie ein Stück heute beschaffen sein sollte, welche Formen zeitgemäß sind und welche politische Funktion die Dramatik einnehmen kann.

Weitere Folgen:

Szene oder Fläche – wie ein Text Form annimmt mit Moritz Rinke und Thomas Köck

Inhalt oder Form – Was zuerst da ist mit Helgard Haug und John von Düffel

Aushandeln oder Erzählen – Wenn Privates politisch ist mit Anne Habermehl und Ilia Papatheodorou (She She Pop)

Gestalten oder Vernichten – Welchen Zielen die Sprache dient mit Caren Jeß und Lydia Haider

Realität abbilden oder vernichten – Wie man der Wirklichkeit beikommt mit Yael Ronen und Marta Górnicka

Bühne oder Gesellschaft – Wo das Stück spielt mit Theresia Walser und Falk Richter

 

Streitfall Drama ist eine Kooperation mit dem Literaturforum im Brecht-Haus, gefördert vom Deutschen Literaturfonds.

 
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Kommentare  
Streitfall Drama: Politik-Begriff
Den Diskutanten mangelt es an einem Begriff von Politik.
Tostorf
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