Medienschau: taz – Über Inszenierungen, die Missstände anprangern
Musik, Text und Kulisse
Musik, Text und Kulisse
2. Juni 2022. In der taz kritisiert Björn Hayer die schiere Häufung von Inszenierungen, die Missstände anprangern. "Werden sie wirklich von denen nachdenklich wahrgenommen, die für die desaströsen Zustände verantwortlich sind oder zeigen sich nicht vielleicht doch Tendenzen einer zunehmend selbstzirkulären Theaterbranche?"
Eher letzteres, konstatiert Hayer: Die Bühnenanklagen dienten "zumeist augenscheinlich der Bestätigung einer gewiss wichtigen, kritischen Weltsicht".
Hingegen vermisst Hayer in diesem "von Oberseminaren inspirierten Theater" das "Versprechen der Alterität", die Zwischenräume, die Ambivalenz: "Es bietet kaum Raum für Überraschungen oder emotional tief ergreifende Augenblicke, es mangelt ihm an Reibungsfläche und Widerständen, die einen zum auch einmal unbequemen Überdenken eigener Haltungen provozieren."
Die Lösung? Theater, das sich selbst vertraut und der ureigensten Mittel des Theaters bedient. Entsprechende Produktionen "setzen auf schauspielerische Verve, auf stringente Entwicklung von Bildern und Szenen, auf gehaltvolle Dialoge, die nicht einer unmittelbaren didaktischen Ambition entspringen. Und sie bauen auf dem emotionalen und gleichsam wachrüttelnden Elan der Gesamtkomposition aus Musik, Text und Kulisse."
(geka)
Wir halten Sie auf dem Laufenden
Wir sichten täglich, was in Zeitungen, Onlinemedien, Pressemitteilungen und auf Social Media zum Theater erscheint, wählen aus, recherchieren nach und fassen zusammen. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrem finanziellen Beitrag.
mehr medienschauen
meldungen >
- 28. März 2024 Berliner Theatertreffen: 3sat-Preis für Jenaer Arbeit
- 28. März 2024 Berlin/Bremen: Geschäftsführer Michael Helmbold verstorben
- 28. März 2024 Neues Präsidium für Deutsche Akademie der Darstellenden Künste
- 26. März 2024 Günther-Rühle-Preise vergeben
- 26. März 2024 Mülheimer Theatertage: Preisjurys berufen
- 26. März 2024 Theatertreffen der Jugend 2024: Auswahl steht fest
- 26. März 2024 Schauspieldirektor Maik Priebe verlässt Neustrelitz
- 25. März 2024 Dramatikerpreis für Correctiv-Autor:innen L. Lax und J. Peters
neueste kommentare >