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Neubrandenburg / Neustrelitz: Maik Priebe wird Schauspielchef

Maik Priebe © Cathleen Leu

22. Juni 2022. Der Regisseur Maik Priebe wird neuer Schauspieldirektor der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg / Neustrelitz. Das gab der Kulturträger heute in einer Pressemitteilung bekannt, nachdem Priebes Berufung heute durch den Aufsichtsrat bestätigt worden sei. Priebe werde die künstlerische Leitung der Sparte Schauspiel mit 14 Ensemble-Mitgliedern am 1. August 2023 übernehmen, heißt es. 

Intendant Sven Müller freue sich demnach auf einen "Mecklenburger mit Welterfahrung", der "unsere Vision eines vielfältigen und relevanten Theaters mit Sicherheit weiter umsetzen" werde.

Maik Priebe selbst will als Schauspieldirektor ein "vitales, lebendiges und das emotionale Mitgehen des Publikums erzwingendes Theater ermöglichen", zitiert ihn die Pressemitteilung.

Der neue Schauspielchef, geboren 1977 in Schwerin, inszenierte nach dem Regiestudium an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in Berlin unter anderem am Staatstheater Kassel, am Deutschen Nationaltheater Weimar, am neuen theater Halle, am Deutschen Theater Göttingen, am Staatstheater Augsburg und am Staatstheater Nürnberg. Er erhielt unter anderem den Günther-Rühle-Preis und den Kurt-Hübner-Preis für Nachwuchsregisseure der Akademie Darstellender Künste. Außerdem ist er künstlerischer Leiter des Leipziger "kollektiv WEGWOHIN".

(TOG GmbH Neubrandenburg / Neustrelitz / jeb)

 

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Kommentare  
Priebe nach Neustrelitz: Keine Nachwuchsförderung
Es ist natürlich schade, dass gerade die Theater an den Rändern keine Nachwuchsförderung betreiben, sondern (wieder einmal) Kollegen in Positionen besetzen, die ihnen selbst am nächsten sind. Wenn nicht dort, wo sonst soll die Veränderung beginnen? Vielleicht entsteht dann ein vitales Theater, welches Priebe in seinem Statemant erzwingen will, von selbst.
Priebe nach Neustrelitz: Transformationsprozess
@Chris: Wie soll "vitales Theater" von selbst entstehen? Aus sich heraus? Weil Ensemble und Mitarbeiter:innen plötzlich begriffen haben, wie man lebendiger in eine Stadtgesellschaft und zu seinem Publikum vordringen kann? Machen wir uns doch alle ehrlich: Transformation von Theatern (gerade denen "an den Rändern") ist ein langwieriger Prozess, der nur funktionieren wird, wenn alle Beteiligten (innerhalb und außerhalb des jeweiligen Hauses) auch bereit sind, ihn mit voller Kraft mitzugehen. An den eigenen Mitarbeiter:innen und Zuschauer:innen ist da schon so manche Theaterführungskraft gescheitert, weil man vielleicht auch manchmal zu brachial die Veränderung betreiben wollte. Theater verändert sich jeden Abend, mit jeder Vorstellung, mit jeder Besetzung. Diese Vitalität kann man sicher verstärken innerhalb eines Hauses: das Publikum unterhalten und herausfordern zugleich - emotional wie intellektuell! Ein "Weiter so" kann sich eh niemand, der/die jetzt eine Leitungsposition übernimmt, mehr leisten. Der finanzielle und politsche Druck wird weiter steigen, gerade für die Theater "an den Rändern".
Da wünscht man Maik Priebe eine glückliche und gute Hand, sensibel und ohne Dampf, Veränderung und Vitalität zu bewirken. Das Potential dazu hat er.
Priebe nach Neustrelitz: Erzwingen
".... das emotionale Mitgehen des Publikums erzwingendes Theater ermöglichen". Das Zitat macht mir Angst.
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