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Stuttgart: Morddrohungen gegen Experten bei "Ökozid"

7. Juli 2022. Vor seinem Auftritt in der "Ökozid"-Inszenierung am Schauspielhaus Stuttgart, der für kommenden Samstag vorgesehen ist, hat der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, massive Anfeindungen und Morddrohungen in den sozialen Medien erhalten, berichten die Stuttgarter Nachrichten.

In der Produktion, die Schauspiel-Intendant Burkhard C. Kosminski inszenierte (hier unsere Premierenkritik), treten regelmäßig Expert:innen auf, die einzelne Aspekte des Gerichtsdramas noch einmal vertiefen. Jürgen Resch will über das Versagen der Bundesregierung im Verkehrssektor sprechen. Er war mit seiner Expertise bereits eine Quelle für Autor Andres Veiel, der "Ökozid", noch bevor es auf die Bühne kam, als Fernsehspiel für die ARD produzierte (nachtkritik.de berichtete).

Die Morddrohungen gegen Resch seien zur Anzeige gebracht worden; in abgeschwächter Form habe es solche Anfeindungen auch gegeben, als Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer (Fridays vor Future) bei "Ökozid" auftrat. Einladungen an "Vertreter der Automobilbranche, ihre Argumente im Rahmen von 'Ökozid' vorzubringen", seien "bisher allesamt ignoriert worden", heißt es in dem Bericht der Stuttgarter Nachrichten.

Das Schauspiel Stuttgart beabsichtige, seine Aufführung am Samstag wie geplant, stattfinden zu lassen. Die Polizei prüfe die Gefährdungslage, entsprechend der Einschätzung werde die Security verstärkt oder auch nicht, so der Bericht weiter.

(Stuttgarter Nachrichten / chr)

Was ist Ökozid? Im ersten Teil der Video-Serie EcosaloonTV (von Lynn Takeo Musiol, Christian Tschirner und Yannick Böhmer) spricht Film- und Theatermacher Andres Veiel über den "Mord am Planeten Erde".

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