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Christian Firmbach wird Intendant in Karlsruhe
28. Juli 2022. Der bisherige Intendant des Oldenburgischen Staatstheaters, Christian Firmbach, wird ab der Spielzeit 2024/25 Intendant am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Das gab das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg heute in einer Pressemitteilung bekannt. Demnach habe sich der Verwaltungsrat der Badischen Staatstheater in seiner heutigen Sitzung "einstimmig" für den 55-Jährigen als neuen Intendanten ausgesprochen.
"Mit Christian Firmbach haben wir für das Badische Staatstheater eine einnehmende und kommunikative Persönlichkeit gewählt, die den Verwaltungsrat mit umfassender Leitungskompetenz und ausgewiesener Musiktheaterexpertise überzeugt hat", so Kunstministerin und Verwaltungsratsvorsitzende Theresia Bauer: "Wesentlich Ausschlag gegeben für die Entscheidung des Gremiums haben seine künstlerischen Ideen für die Bau- und Sanierungsphase in Karlsruhe sowie seine Erfahrungen in diesem Bereich. Christian Firmbach hat überzeugend dargelegt, wie er die Bau- und Sanierungszeit als Chance nutzen möchte für einen Aufbruch, den Theater und Publikum gemeinsam unternehmen."
Zeitgemäßes und demokratisches Theaterleitungsmodell
begonnene Organisationsentwicklung fortzuführen und im Dialog innerhalb der Theaterleitung, mit den Mitarbeitenden, mit Land und Stadt sowie dem Verwaltungsrat das Theater zukunftsfähig aufzustellen, betonten Theresia Bauer und Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup.
Der neue Intendant sei im Besonderen gefordert, dieChristian Firmbach, dessen Vertrag am 1. September 2024 beginnen soll, erklärt in der Pressemitteilung: "Das Badische Staatstheater ist mir im Rahmen regelmäßiger Gastiertätigkeit im Bereich Musikvermittlung schon seit vielen Jahren sehr ans Herz gewachsen, und ich schätze seine lange Tradition und sein hohes künstlerisches Potential. Ich freue mich sehr darauf, schon bald die Bekanntschaft mit allen Mitarbeitenden und künstlerisch Verantwortlichen zu vertiefen und den spannenden Organisationsentwicklungsprozess weiterzuführen, der hier angestoßen wurde. Dabei reizt es mich vor allem, das zeitgemäße und demokratische Theaterleitungsmodell der Dreierspitze zu erproben und weiterzudenken."
Mit großräumigen Umbaumaßnahmen vertraut
Christian Firmbach, geboren am 29. April 1967 in Kassel und ausgebildeter Sänger, ist seit 2014 Generalintendant des Oldenburgischen Staatstheaters. Vorherige Stationen in Firmbachs Laufbahn waren das (Mehrsparten-)Theater Bonn, wo er von 2008 bis 2014 als Künstlerischer Betriebsdirektor und Stellvertreter des Generalmusikdirektors in künstlerischen Fragen wirkte; das Hessische Staatstheater Darmstadt, an dem er von 2004 bis 2008 Künstlerischer Betriebsdirektor und Stellvertretender Generalintendant war sowie von 1997 bis 2004 das Bonner Theater. Sowohl in Darmstadt als auch in Oldenburg war er mit großräumigen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen betraut.
Firmbach folgt auf den Interimsintendanten Ulrich Peters, der nach dem vorzeitigen Ende der Intendanz Peter Spuhler im Jahr 2021 das Amt übernommen hatte.
(Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg / jeb)
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So wird das Haus nicht zu seinem internationalen Ruf zurückkommen, den es mal hatte! In Karlsruhe hätte man jetzt ein Zeichen für ein "Theater der Zukunft" setzen können!
Schade, eine große Chance wurde verpasst!
ich bin als Abonnentin froh, dass die Stelle wieder besetzt wird und hoffe, dass der Herr Firmbach der richtige ist! Die letzten Jahre waren ja für alle mit all den Problemen schwer zu ertragen.
Weiß die Redaktion, ob es durch Herrn Firmbach auch einen Wechsel in den Leitungen der anderen Sparten gibt? Oder bedeutet die Dreierlösung an der Spitze, dass alles so bleibt und Herr Firmbach als Generalintendant gar keine künstlerischen Impulse setzen soll und die Spartenleitungen verbleiben, wie sie besetzt sind?
Ich gebe zu, dass ich gerade im Schauspiel froh wäre, wenn es dort Bewegung und eine neue Führung gäbe. Nach Peter Spuhlers Weggang glaube ich, braucht das Haus dringend einen kompletten Neuanfang.
Und ich glaube, dass es sehr schwer wird das Vertrauen des Publikums und besonders der zum Teil traumatisiert wirkenden Belegschaft wiederherzustellen.
Egal ob Mann oder Frau, ich hoffe, mit Herrn Firmbach wurde der richtige gefunden für diese riesige Aufgabe und dieses tolle Haus hat wieder eine Zukunft!
Also toi toi toi Karlruhe, toi toi toi Herr Firmbach
Lieber macht man altbekannte Intendanten wieder zu Intendanten, als weniger bekannten Menschen eine Perspektive zu bieten. Mal von der Vetterleswirtschaft abgesehen, schließlich müssen alle immer "weiterversorgt" werden.
*ironie off*
Es gibt auch Abonnent*innen, die das starke Ensemble um Anna Bergmann sehr schätzen. Der Reformprozess, den vor allem dieses Ensemble anstieß, ist über die Bühne hinaus spürbar und wird in der Stadt verfolgt. Natürlich haben sich in der Stadt Namen von Kandidat*innen herumgesprochen, die sich zu diesem Prozess bekannten. Ja, es wäre tragisch, wenn all die guten Ansätze jetzt von historischen Kostümen und Werktreue erstickt werden.
Wir leben hier nicht auf dem Mond und verfolgen die bundesweite Theaterlandschaft sehr genau. Hier wird jemand benötigt, der/die ein Interesse daran hat - zusammen mit der Belegschaft! - die Spuhler-Jahre aufzuarbeiten. Einen nur von sich selbst überzeugten Menschen braucht Karlsruhe nicht. Lesen Sie gern nach, wie überheblich Herr Firmbach in der Presse über Oldenburg gesprochen hat.
Nachtreten wenn man vor kurzem noch verlängert wurde und mittendrin geht? Ein No Go! Ein Schlag ins Gesicht der Oldenburger!
Sie haben Recht, auch ich finde das Ensemble stark und doch ist es zumindest bemerkenswert wie hoch die Fluktuation im Schauspielensemble ist und war.
Auch gegen Anna Bergmann gab es starke Vorwürfe in der Presse, nur haben sich diese mit dem Ausscheiden Peter Spuhlers und des Leiters des Jungen Theaters in Luft aufgelöst und wurden nicht weiterverfolgt. In meiner Wahrnehmung haben sich alle auf den Generalintendanten konzentriert, während Frau Bergmann, vielleicht auch weil sie als Frau an der Spitze der Sparte und mit ihrem Coup, nur Frauen inszenieren zu lassen, eine besondere Strahlkraft hatte, quasi als Ikone unangreifbar war, das weiß ich nicht.
Wie ich das sehe, haben alle, die unter Vorwürfen standen, die Konsequenzen ziehen oder erleben müssen, allein Frau Bergmann nicht, die sich offenkundig sehr bereitwillig von Peter Spuhler distanzierte.
Deshalb glaube ich, dass es einen kompletten Neuanfang braucht, es wurde einfach so viel Erde verbrannt. Ob Herr Firmbach der richtige dafür ist, weiß ich nicht, ich kenne weder ihn noch seine Arbeit, ich hoffe es aber sehr, auch wenn ich es auch toll gefunden hätte mehr Frauenpower an der Spitze zu haben.
Aber Frauenpower bedeutet doch nicht, einfach die Fehler der Männer zu wiederholen.
„When they go low, we go high“ hat Michelle Obama gesagt und sie hat Recht! Wir müssen als Frauen eine Alternative anbieten, die aus mehr besteht, als unserer Geschlechtszugehörigkeit! Deshalb wünsche ich mir einen Neustart ohne Anna Bergmann auch im Schauspiel. Es braucht einen wirklichen Neuanfang und wirkliche Aufarbeitung. Und solche Vorwürfe müssen Konsequenzen haben für alle, egal welchen Geschlechts, sonst haben wir es nicht besser gemacht, als die die wir ablösen müssen!
Es braucht im Schauspiel also einen klaren Neuanfang! Möge Christian Firmbach eine spannende Regiehandschrift mitbringen!
Herr Firmbach ist bisher Generalintendant. In Karlsruhe ist Leitung auf Augenhöhe gefragt und das ist gut so. Es geht immer um das WIE. Also: Herr Firmbach - lernen Sie! Und hoffentlich schauen sich viele Alleinherrscher an dt. Bühnen etwas ab.
Und @Posa: heißt ein Neuanfang, dass Menschen diskreditiert werden müssen? Das darf heute nicht mehr sein! Auf der Bühne "Wein predigen und dann Wasser trinken" ist nicht mehr zeitgemäß.