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Schauspieler Matthias Lamp gestorben

15. August 2022. Der Schauspieler Matthias Lamp ist tot. Das gab dessen Familie in einer Todesanzeige bekannt, die heute im privaten Umfeld des Schauspielers geteilt wird. Lamp starb demnach "völlig überraschend" und "nach kurzer, schwerer Krankheit" am gestrigen Sonntag. 

Matthias Lamp wurde 1981 in Heidelberg geboren und studierte zunächst Romanistik und Anglistik, anschließend Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in Berlin. Er gastierte an der Berliner Schaubühne, bevor er von 2011 bis 2015 festes Ensemblemitglied am Badischen Staatstheater Karlsruhe wurde. Von 2015 bis 2017 war Mathias Lamp im Ensemble des Staatstheaters Mainz. Hier war er unter anderem als Odysseus in Heiner Müllers "Philoktet" zu sehen (Regie: Mark Reisig); die Produktion wurde 2017 zum Körber Studio Junge Regie ans Thalia Theater Hamburg eingeladen. Seit 2018 war er freischaffend tätig und stand zuletzt unter anderem am Staatstheater Wiesbaden als Isolani in Nicolas Briegers "Wallenstein"-Inszenierung (2021) auf der Bühne. 

Neben seiner Theaterarbeit wirkte Matthias Lamp auch als Filmschauspieler, so etwa 2016 in seinem Kinodebüt "Lotte", das auf der Berlinale zu sehen war. Gerade erst abgedreht wurde die Fernsehserie "Club Las Piranjas", in der Matthias Lamp unter anderem neben Hape Kerkeling zu sehen sein soll.

"Die Lücke, die unser Matze in dieser Welt hinterlassen wird, wird nicht zu schließen sein", schreibt Lamps Familie in der Traueranzeige.

(jeb)

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Kommentare  
Matthias Lamp: RIP
R.I.P. mein lieber Matthias_Matsi_Matse. Deine Jule
Martin Lamp: Danke für die Zeit
In stiller Trauer verneige ich mich vor meinem talentierten Kollegen. Vielen Dank für die Zeiten.
Dieser Einruf zur ewigen Bühne kam viel zu früh.
Matthias Lamp: Unverstellt und ehrlich
Voller Bestürzung mussten wir erfahren, dass der Schauspieler Matthias Lamp sehr überraschend nach kurzer und schwerer Krankheit am 14. August gestorben ist. Matthias Lamp war über eine Empfehlung des Regisseurs Nicolas Brieger als Gast für die Rollen des Isolani und des Deveroux in Schillers »Wallenstein« ans Hessisches Staatstheater Wiesbaden gekommen – und hat sich nicht nur als talentierter, humorvoller und virtuoser Schauspieler in die Herzen des Publikums gespielt, sondern ist gleichzeitig ein wichtiger Bestandteil unseres Ensembles geworden. Er hat die Produktion sowohl schauspielerisch als auch menschlich enorm bereichert und die Kantine wieder zu einem Ort gemacht, an dem man gemeinsam gut gelaunt die Pausen verbringt. Er hat die Menschen – insbesondere nach der langen Zeit der pandemiebedingten Isolation – wieder zusammengebracht. Seine Anwesenheit und seine Nähe haben glücklich gemacht.
Wir sind unendlich traurig über Matthias Lamps Tod. Es fällt schwer zu glauben, dass es ab jetzt eine Welt ohne ihn geben soll. Es ist kaum vorstellbar, jemals wieder in eine Kneipe zu gehen, zu lachen und zu fluchen, dreckige Witze zu reißen und über das Theater zu schimpfen und es gleichzeitig zu lieben, ohne dabei an Matthias Lamp zu denken. An »Matze!«, wie ihm jede und jeder freudestrahlend zur Begrüßung entgegenrief. Darauf folgten in der Regel eine feste, herzliche Umarmung seinerseits und eine liebevoll-neckische Begrüßung mit seiner unnachahmlichen Stimme. Selten lernt man Menschen wie Matze kennen, die einen Raum so verlässlich heller machen können. Unverstellt und ehrlich ist er einem begegnet, offen und voller Interesse, mit einem großen Herz, voller Anekdoten, einem unbeugsamen Willen und einer unendlichen Liebe für seinen Beruf und all die Menschen um ihn herum.

Die Dramaturgie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden
Matthias Lamp: Zu früh
"Der Tod ist nichts,
ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen.
Ich bin ich, ihr seid ihr.
Das, was ich für euch war, bin ich immer noch.
Gebt mir den Namen, den ihr mir immer gegeben habt.
Sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt.
Gebraucht keine andere Redeweise,
seid nicht feierlich oder traurig.
Lacht weiterhin über das,
worüber wir gemeinsam gelacht haben.
Betet, lacht, denkt an mich,
betet für mich,
damit mein Name ausgesprochen wird,
so wie es immer war,
ohne irgendeine besondere Betonung,
ohne die Spur eines Schattens.
Das Leben bedeutet das, was es immer war.
Der Faden ist nicht durchschnitten.
Weshalb soll ich nicht mehr in euren Gedanken sein,
nur weil ich nicht mehr in eurem Blickfeld bin?
Ich bin nicht weit weg,
nur auf der anderen Seite des Weges."
Henry Scott Holland

Du bist zu früh gegangen - danke, dass ich Dich noch kennenlernen durfte
Dein Martin
Matthias Lamp: Sehr begabt, sehr traurig
Bestürzt und völlig unvorbereitet habe ich von Matzes Tod gelesen.
Durchaus eitel und schnell beleidigt und mit gar manchem Diventum ausgestattet, war er ein sehr begabter, trauriger, humorvoller, herrlich bekloppter Kollege.
Das ist sehr, sehr traurig!!!
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