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Nestroypreis 2022: die Nominierten

"humanistää" vom Volkstheater Wien gehört zu den meistnominierten Produktionen © Nikolaus Ostermann

5. Oktober 2022. Die Nominierungen für den österreichischen Theaterpreis Nestoy 2022 stehen fest. Der Wiener Bühnenverein hat die Namen auf der Website des Preises bekanntgegeben. Den Nestroy für ihr Lebenswerk erhält die Burgschauspielerin Elisabeth Orth. Auch die Gewinnerin in der Kategorie Bestes Stück steht bereits fest. Lisa Wentz erhält die Auszeichunge für ihren Text Adern, uraufgeführt am im Akademietheater Wien.

Liste der Nominierten

Beste Schauspielerin:

Sarah Viktoria Frick als Aloisia in Adern von Lisa Wentz, Uraufführung, Akademietheater
Constanze Passin in "Aus dem Nichts" nach dem Film von Fatih Akin, Österreichische Erstaufführung, WERK X
Julia Franz Richter in Karoline und Kasimir - Noli me tangere von Nature Theater of Oklahoma nach Ödön von Horváth, Uraufführung, Volkstheater
Anna Rieser als Käthe in Einsame Menschen von Gerhart Hauptmann, Volkstheater
Marie-Luise Stockinger in Zdeněk Adamec von Peter Handke, Burgtheater

Bester Schauspieler:

Markus Hering als Rudolf in Adern von Lisa Wentz, Uraufführung, Akademietheater
Johannes Krisch als Karl Bockerer in Der Bockerer von Ulrich Becher und Peter Preses, Theater in der Josefstadt
Bernhard Schir als Der König in Der König stirbt von Eugène Ionesco, Kammerspiele der Josefstadt
Samouil Stoyanov in humanistää! - eine abschaffung der sparten nach Ernst Jandl, Volkstheater
Devid Striesow in Verrückt nach Trost von Thorsten Lensing, Uraufführung, Koproduktion Salzburger Festspiele und Thorsten Lensing

Beste Darstellung einer Nebenrolle:

Elias Eilinghoff in Karoline und Kasimir - Noli me tangere von Nature Theater of Oklahoma nach Ödön von Horváth, Uraufführung, Volkstheater
Christian Higer in "Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk" nach dem Roman von Jaroslav Hašek, Landestheater Linz
Mavie Hörbiger als Lisa in Komplizen von Simon Stone nach Maxim Gorki, Uraufführung, Burgtheater
Clara Liepsch als Danny in "SHTF" von Kandinsky & Ensemble, Uraufführung, Schauspielhaus Wien
Anke Zillich als Frau Vockerat in Einsame Menschen von Gerhart Hauptmann, Volkstheater

Bester Nachwuchs weiblich:

Victoria Hauer als Anne in "Anne of Green Gables" von Thomas Birkmeir nach Lucy Maud Montgomery, Uraufführung, Theater der Jugend
Lavinia Nowak als Nelly in "Erniedrigte und Beleidigte" nach dem Roman von Fjodor M. Dostojewski, Volkstheater
Rieke Süßkow für die Inszenierung von Oxytocin Baby von Anna Neata, Uraufführung, Schauspielhaus Wien

Bester Nachwuchs männlich:

Felix Kammerer als Luke in "Moskitos" von Lucy Kirkwood, Österreichische Erstaufführung, Akademietheater
Frieder Langenberger als Salvatore Brandt in Garland von Svenja Viola Bungarten, Uraufführung, Schauspielhaus Graz
Lukas David Schmidt in "Leicht" von Esther Muschol und Benjamin Rufin, Uraufführung, Theater Drachengasse

Beste Regie:

Claudia Bauer für humanistää! - eine abschaffung der sparten nach Ernst Jandl, Volkstheater
Kelly Copper / Pavol Liška für Karoline und Kasimir - Noli me tangere von Nature Theater of Oklahoma nach Ödön von Horváth, Uraufführung, Volkstheater
Simon Stone für Komplizen von Simon Stone nach Maxim Gorki, Uraufführung, Burgtheater

Beste Ausstattung (Bühne, Kostüm, Licht, Video):

Peter Baur (Bühne) und Jonas Link (Video) für Die Schwerkraft der Verhältnisse nach dem Roman von Marianne Fritz, Akademietheater
Aleksandar Denić (Bühne) für Zdeněk Adamec von Peter Handke, Burgtheater
Paul Horn (Bühne) für "The Art of Asking Your Boss for a Raise" nach dem Roman von Georges Perec, Koproduktion toxic dreams und brut Wien

Spezialpreis:

"ASYL TRIBUNAL - Klage gegen die Republik" Ein öffentlicher Gerichtsprozess, Inszenierung Alireza Daryanavard, Uraufführung, Theaterkollektiv Hybrid in Kooperation mit WERK X-Petersplatz
"Close Encounters" von Anna Rispoli, Uraufführung, Wiener Festwochen
"Nicht sehen", Projekt von Noam Brusilovsky, Uraufführung, Stadttheater Klagenfurt

Beste Off-Produktion:

"Ein bescheidenerer Vorschlag" von Hannelore Schmid und Thomas Toppler, Inszenierung Thomas Toppler, Uraufführung, Herminentheater in Kooperation mit dem TAG
Liebe / Eine argumentative Übung von Sivan Ben Yishai, Inszenierung Anna Marboe, Österreichische Erstaufführung, Kosmos Theater
"Ödipus" von Kaja Dymnicki und Alexander Pschill, Uraufführung, TAG

Beste Bundesländer-Aufführung:

"Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk" nach dem Roman von Jaroslav Hašek, Inszenierung Matthias Rippert, Landestheater Linz
 Garland von Svenja Viola Bungarten, Inszenierung Anita Vulesica, Uraufführung, Schauspielhaus Graz
"Grufttheater : Weissagung", Stücke von Otto Grünmandl (Uraufführung) und Peter Handke, Inszenierung Joachim Gottfried Goller, Tiroler Landestheater

Beste Aufführung im deutschsprachigen Raum:

humanistää! - eine abschaffung der sparten nach Ernst Jandl, Inszenierung Claudia Bauer, Volkstheater
Like Lovers Do (Memoiren der Medusa) von Sivan Ben Yishai, Inszenierung Pınar Karabulut, Münchner Kammerspiele
Das Vermächtnis (The Inheritance) von Matthew Lopez, Inszenierung Philipp Stölzl, Deutschsprachige Erstaufführung, Residenztheater München

(Wiener Bühnenverein / geka)

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Kommentare  
Nestroypreis 2022: Off-Produktionen?
Interessanterweise befinden sich, wie schon in den vorangegangenen Jahren, in allen übrigen Kategorien keine Namen aus den angeblich besten Off-Produktionen. Das kann nur heißen, dass nach Ansicht der Jury die Off-Theater die im Vergleich schlechteren Schauspieler, Regisseure, Ausstatter etc. haben. Warum sprechen sie das nicht aus, wenn sie wieder einmal verkünden, dass die hoch subventionieren Staats- und Stadttheater hoffnungslos veraltet und die Freie Szene der Hort des Fortschritts seien? Wo schwindeln sie? Beim Nestroypreis oder in den Anbiederungen an die Klientel der Kurzbesprechungen von Abseitigem? Oder liegt es daran, dass sich die Preisinitiatoren lieber "Großkritiker" mit einer Affinität zu allem Großen in die Jury holen als die freien Mitarbeiter, die in der Regel für die Kleintheater zuständig sind?
Nestroypreis 2022: Off-Theater
#1: Neben dem Herminentheater in Kooperation mit dem TAG, dem Kosmos Theater und dem TAG für die Beste Off-Produktion sind in den anderen Kategorien u.a. Constanze Passin als Beste Schauspielerin am WERK X, als Bester Nachwuchs weiblich Victoria Hauer (Schauspielerin) am Theater der Jugend und Rieke Süßkow (Regisseurin) am Schauspielhaus Wien, Lukas David Schmidt (Schauspieler) als Bester Nachwuchs männlich am Theater Drachengasse und Paul Horn für die Beste Ausstattung (Bühne) für die Koproduktion toxic dreams und brut Wien nominiert. Für "ASYL TRIBUNAL - Klage gegen die Republik" ist das Theaterkollektiv Hybrid in Kooperation mit WERK X-Petersplatz für den Spezialpreis nominiert. Gratulation allen Genannten!
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