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Film- und Fernsehschauspieler Ralf Wolter verstorben

14. Oktober 2022. Der Schauspieler Ralf Wolter ist im Alter von 95 Jahren in München verstorben, wie der Spiegel mitteilt. Wolter wurde einem breiten Fernsehpublikum in den 1960er Jahren vor allem in Karl-May-Verfilmungen bekannt, wo er kauzige Typen wie Hadschi Halef Omar oder den Trapper Sam Hawkens verkörperte (dessen Rededwendung "… wenn ich mich nicht irre, hihihi" zum Markenzeichen wurde).

Der 1926 in Berlin geborene Wolter entstammte einer Artistenfamilie und besuchte von 1946 bis 1948 die Schauspielschule "Der Kreis" (Fritz-Kirchhoff-Schule). Anschließend spielte er an verschiedenen Theatern in Berlin und Potsdam, darunter am Hebbel-Theater und am Theater am Kurfürstendamm, sowie am Rheinischen Landestheater Neuss. Er trat vorwiegend in Boulevardstücken auf, ab 1971 an der Kleinen Komödie seines Wohnortes München. Neben seiner Schauspielarbeit trat Wolter in den 1950er Jahren mit verschiedenen Kabarett-Gruppen auf.

Im Filmen übernahm Wolter vor allem Nebenrollen tollpatschiger oder schrulliger Charaktere. Er trat im Schwank "Das Wirtshaus im Spessart" ebenso wie in dem Krimi "Das Wirtshaus von Dartmoor" auf. Eine seiner wenigen Hauptrollen spielte Wolter 1967 in der in der DDR gedrehten Filmkomödie "Die Heiden von Kummerow und ihre lustigen Streiche" (nach den Büchern von Ehm Welk) als Kuhhirte Krischan Klammbüdel. Der Film von Regisseur Werner Jacobs war die erste offizielle filmische Zusammenarbeit der Bundesrepublik Deutschland und der DDR.

1991 arbeitete er Ralf Wolter als Sam Hawkens im Rahmen der Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg ein letztes Mal mit dem Winnetou-Darsteller Pierre Brice zusammen. 2007 und 2008 spielte Wolter im Stück "Jetzt oder nie – Die Comedian Harmonists" der Freilichtspiele Schwäbisch Hall die Rolle des alten Harry Frommermann (Gründer der Comedian Harmonists).

(spiegel.de / wikipedia.org / chr)

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