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Deutsche Kinder- und Jugendtheaterpreise 2022
10. November 2022. Die mit 10.000 Euro dotierten Staatspreise für dramatische Kinder- und Jugendliteratur sind in Frankurt am Main verliehen worden, wie das Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland (KJTZ) mitteilt, das mit der Durchführung des Auswahlverfahrens und der Preisverleihung beauftragt ist.
Den Deutschen Kindertheaterpreis 2022 erhält Gwendoline Soublin (Frankreich) für ihr Stück "Und alles", in der Übersetzung von Corinna Popp. Der Text thematisiere "die Potenziale des kindlichen Gerechtigkeitsempfindens" und führe vor, dass "einzig politisches Handeln hilft, um nicht an der Welt zu verzweifeln", wie Luna Ali im Namen der Jury hervorhebt.
Der Deutsche Jugendtheaterpreis 2022 geht an Carina Sophie Eberle für ihr Stück "else (someone)". Das Stück basiere auf Schnitzlers Novelle "Fräulein Else" und untersuche die "Ursache heutiger Traumata, die sich aus sexueller Belästigung ergeben". Dabei gelinge es der Autorin "sprachlich ein eigenständiges Kunstwerk zu schaffen, das der einhundert Jahre alten me-too-Geschichte von Schnitzler einen völlig neuen Fokus gebe", wie Juror Thomas Stumpp lobt.
Die beiden Staatspreise für dramatische Kinder- und Jugendliteratur werden alle zwei Jahre vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vergeben und gelten als wichtigste Staatspreise in der Nachwuchsdramatik.
Die Jury hat zudem drei Sonderpreise für Studierende des Szenischen Schreibens verliehen. Die Preise erhalten Anaïs Clerc (Universität der Künste Berlin / Schweizerisches Literaturinstitut) für ihr Stück LÜGENHAUT, Armela Madreiter (Lehrgang FORUM Text der UniT Graz) für ihr Stück südpol.windstill und Selma Matter (Universität der Künste Berlin ) für ihr Stück Grelle Tage. In den Arbeiten sind die Themen mentale Gesundheit, Klimawandel und Transidentität verarbeitet.
Der Jury für den Deutschen Kindertheaterpreis 2022 und den Deutschen Jugendtheaterpreis 2022 gehörten an: Luna Ali (freie Autorin und Kuratorin, Berlin), David B. Brückel (Dramaturg am Düsseldorfer Schauspielhaus), Dagmar Domrös, (Künstlerische Leiterin des Theater o.N., Berlin), Thomas Stumpp (Mitarbeiter im Bereich Theater und Tanz des Goethe-Instituts, München) und Prof. Dr. Gerd Taube (Leiter des KJTZ, Frankfurt am Main).
(KJTZ / chr)
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