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15. November 2022. Seit der Antike gehört der Chor zum Kernbestand des Theaters, wenn auch mit wechselnden Konjunkturen. Was sie am kollektiven Sprechen fasziniert und wie sie mit Regisseur:innen wie Einar Schleef oder Ulrich Rasche arbeiten, erzählen die Chorleiter:innen Christine Groß und Alexander Weise im Theaterpodcast.
Von Susanne Burkhardt und Elena Philipp

15. November 2022. In der Antike ein konstitutives Element der Tragödie, spielte der Sprechchor ab der Aufklärung mit ihrer Betonung des Subjektiven nurmehr eine untergeordnete Rolle. Im 20. Jahrhundert wurde er mit den historischen Avantgarden neu entdeckt und mit Regisseuren wie Erwin Piscator oder Bertolt Brecht populär.
Profession Chorleiter:in
Die Aufmärsche der Nazis ließen ihn in Deutschland verdächtig werden und erst Einar Schleef machte den Chor wieder salonfähig. Mit der Textflächen-Dramatik einer Elfriede Jelinek ist das Chorische eng verbunden. Nach der Wende ließ sich polyphon diskutieren, was nach dem Scheitern einer Gemeinschaftsutopie noch oder wieder verbindet und wie sich ein 'Wir' auf Gemeinsames einigt. Regisseur:innen wie Marta Gornickà und Volker Lösch, Herbert Fritsch oder René Pollesch, Ulrich Rasche oder Nicolas Stemann halten das Chorische hoch.
Wie sie Sprache gestalten und Chöre für Regisseur:innen wie Karin Henkel, René Pollesch oder Ulrich Rasche einstudieren, erzählen Christine Groß und Alexander Weise im Theaterpodcast #51. Beide arbeiten als Chorleiter:innen – eine Profession, die erst seit kurzem mehr Aufmerksamkeit erfährt.
Vom Ich zum Wir
Christine Groß leitet unter anderem die Chöre für René Pollesch und stand 1990 im "Faust" von Einar Schleef in Frankfurt am Main auf der Bühne. Der Chor-Avantgardist ließ alle mitmachen, die sich meldeten – mit den "letzten Gurken"arbeite er, so zitiert ihn Christine Groß. Alexander Weise war schon zu Schulzeiten Chorleiter in der Kirchenmusik und studierte dann Schauspiel. Er arbeitet mit Ulrich Rasche und lässt mit "Rights for Children"derzeit eine Gruppe junger Laien die UN-Kinderrechtskonvention auf die Bühne bringen.
Ob man im Chor sein Ich zugunsten des Wir aufgeben muss und inwiefern man sich der Partitur unterordnet, ist ebenso Thema im Theaterpodcast wie die Frage, welche Dynamiken sich in den Chören von Laien und professionellen Schauspieler:innen ergeben.
In Kooperation mit Deutschlandfunk Kultur.
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