Das wäre Friedhofsruhe!

22. Dezember 2022. Claudia Bauer ist eine der gefragtesten Theatermacherinnen im deutschsprachigen Raum. Und sie war bis vor kurzem Hausregisseurin am Schauspiel Leipzig. Nach den umstrittenen Nichterverlängerungen und Hausverboten für zwei Schauspielerinnen aus dem Ensemble hat sie hingeworfen. Im Interview erklärt sie, weshalb.

Interview von Elena Philipp

Claudia Bauer war seit 2015 Hausregisseurin am Schauspiel Leipzig © privat

22. Dezember 2022. Regisseurin Claudia Bauer spricht mit nachtkritik-Redakteurin Elena Philipp über das Zerwürfnis zwischen der Leitung und zwei Ensemblemitgliedern am Schauspiel Leipzig.

Claudia Bauer, seit die Hausverbote am Schauspiel Leipzig publik wurden, herrscht Aufregung. Was ist passiert am Schauspiel Leipzig? Wie kam es zu den Hausverboten?

Ich habe in München inszeniert, deswegen war ich nicht vor Ort und kann nicht im Einzelnen beschreiben, was passiert ist. Ich kenne aber alle Schriftstücke, und ich war im regen Kontakt mit einzelnen Ensemblemitgliedern, mit dem Dramaturgen Matthias Döpke und dem Intendanten Enrico Lübbe. Und das immer wieder. Es gab den Aufruf der zwei nichtverlängerten Schauspielerinnen Katharina Schmidt und Julia Preuß, sich in der Belegschaft zu treffen und darüber zu reden, was passiert ist – ohne Leitung. Das hat Enrico Lübbe sehr getroffen. Und es gab wohl auch einige MitarbeiterInnen, die sich durch die Unruhe, die dadurch entstand, gestört fühlten.

Ging es nur um "Ruhestörung" oder spielt auch die umstrittene Praxis der Nichtverlängerung eine Rolle im Konflikt?

Enrico Lübbe hat beschrieben, dass Mitarbeitende von den beiden Frauen mehr oder weniger gedrängt worden seien, Stellung zu diesen Nichtverlängerungen zu beziehen. Und die hätten nicht verstanden, warum sie sich dazu äußern sollen. Auf sie beruft sich Enrico Lübbe, und das kann ich nicht von der Hand weisen – im Theater ist es gang und gäbe, dass Personen nicht verlängert werden. Wir produzieren etwas, das im besten Fall Kunst ist, dafür muss man sich auf künstlerischer Ebene verstehen, und das geht mal zehn Jahre gut, mal nur drei Jahre. Beide, Leitung und Schauspielende, sollten die Möglichkeit haben, sich zu trennen und zu neuen Ufern aufzubrechen. Ich glaube an die Nichtverlängerung, denn man kann sich künstlerisch und persönlich auseinanderleben. Wo ich nicht mitgehen kann: Nur weil sich Menschen in einem Betrieb austauschen wollen, kann man kein Hausverbot erteilen, egal wie groß die sogenannte Unruhe ist. Eine gute Leitung beweist sich in der Krise.

Dem Vorwurf der "Störung des Betriebsfriedens", mit der die Leitung die Hausverbote verbunden hat, können Sie nicht folgen und beenden daher Ihre Tätigkeit als Hausregisseurin am Schauspiel Leipzig?

Ja. Die Schreiben sind harmlos, sie rechtfertigen keine Hausverbote. Sie sind nicht die richtige Lösung für Konflikte, die im Haus schwelen. Ein Hausverbot erteilt man einem Dieb. Und ich weiß auch nicht, was man damit bezwecken will.

Sie sind, so beschreiben Sie es im MDR, am Schauspiel Leipzig "in den diplomatischen Dienst eingetreten", um zu vermitteln. Wie sahen diese Vermittlungsversuche genau aus?

Als ich vor mehr als fünf Wochen von den Hausverboten erfahren habe, habe ich meine Probe für die "Valentiniade" in München sausen lasen und mich ans Telefon gehängt, damit die Hausverbote zurückgenommen werden. Ich war ab dann fast jeden Tag damit beschäftigt und habe versucht, Kommunikationskanäle zu öffnen. Sie sind aber nicht so genutzt worden, dass es zu einem Ziel geführt hätte. Wir sind in fünf Wochen nur minimal weitergekommen. Ab einem bestimmten Punkt wusste ich: Das war's, da kann ich jetzt nichts mehr tun.

Liegen die Gründe für den Konflikt am Schauspiel Leipzig eigentlich in den aktuellen Vorfällen begründet oder reichen sie zeitlich weiter zurück?

Ich möchte mich nicht zu weit aus Fenster lehnen, aber ich glaube, dass die Entfremdung und Abkapselung der Leitung von der Basis schon vor Corona begonnen hat.

suesser vogel jugend6 Rolf ArnoldJulia Preuß mit Michael Pempelforth in Claudia Bauers Leipziger Inszenierung "Süßer Vogel Jugend", eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2020 © Rolf Arnold

Woran machen Sie das fest?

An winzigen atmosphärischen Störungen, an Mikroereignissen, die sich anhäuften. Irgendwann wurden zum Beispiel die wirklich legendären Premierenfeiern in der Kantine abgeschafft. Als "Meister und Margarita" 2020 Premiere hatte, mussten wir unfassbar lange um eine Premierenfeier in unserer eigenen Kantine kämpfen. Es war ein fast aussichtsloser, zäher und erbitterter Kampf, der sich über Wochen hinzog. Es ist mir bis heute ganz unbegreiflich, warum das so schwer war. Die Kantine mag faktisch nur ein Aufenthaltsraum mit einem Tresen sein – aber sie ist das Herz des Theaters, Barometer für die Stimmung im Haus.

Das klingt nach einem schwierigen Betriebsklima. Wie haben Sie Ihre Kritik an Enrico Lübbe kommuniziert?

Vorgestern hatte ich zum ersten Mal die Möglichkeit, nach Leipzig zu fahren und mit Enrico Lübbe persönlich zu sprechen. Wir kennen uns seit 2006, wir waren zusammen Hausregisseure in Halle, dann wurde er Intendant in Chemnitz und ich habe unter ihm inszeniert. Er hat mich mitgenommen nach Leipzig, wo ich 2015 Hausregisseurin wurde. Mit ihm direkt zu kommunizieren, bevor ich meine Hausregie niederlege, war mir wichtig. Ich habe Enrico Lübbe viel zu verdanken, weil er mir Vieles ermöglicht hat, was ich an anderen Häusern nicht hätte machen können – "89/90" mit 26 SängerInnen, die engagiert wurden, damit ich dieses Requiem auf die DDR verwirklichen konnte. Das zu erwähnen ist mir sehr wichtig, weil mich Enrico Lübbe immer geschätzt und gefördert hat.

Sie fühlen sich trotz dieser langen Verbindung zum Intendanten aber letztlich den Ensemblemitgliedern gegenüber mehr in der Verantwortung?

Ich kann die Hausverbote vor den SchauspielerInnen nicht rechtfertigen, vor allem, weil ich viele von ihnen mit nach Leipzig geholt habe. Ich war als Hausregisseurin bei Vorsprechen dabei und habe etwa bei Julia Preuß gesagt, das ist ein tolle Schauspielerin, lasst sie uns bitte nehmen. Deswegen fühle ich mich für die SchauspielerInnen mit verantwortlich. Sie sind ja auch wegen mir da.

Betrachten Sie es als ein Scheitern, dass Ihre Vermittlungsversuche nicht geklappt haben?

Ich bin wahnsinnig traurig darüber, weil ich nach den ersten Telefonaten zuversichtlich war, dass es nur eine Frage von Stunden oder Tagen ist, bis sich alles in Wohlgefallen auflösen wird. Aber irgendwie hat sich alles ständig im Kreis gedreht, es gab Kommunikation, aber die wurde zunehmend indirekter, und Themen wie Eskalation und Hausfrieden wurden immer wichtiger. Die Hausverbote sind keine Lösung, um einen Hausfrieden herzustellen, sondern eher eine Friedhofsruhe.

Leipzig Hausverbote SchauspielerPortraets durchgestrichen 2 anonymBild eines Konflikts: Auf den Ensembleporträts am Schauspiel Leipzig sind die Münder durchgestrichen, die beiden nichtverlängerten Spielerinnen sind ausgekreuzt © anonym

Wieso haben Sie so lang gewartet, bis Sie sich öffentlich geäußert haben?

Ich wollte die Türen der verschiedenen Parteien offen halten und wollte die Vorgänge nicht dadurch beeinflussen, dass ich mich äußere. Anfang Dezember gab es auch noch das Angebot an die beiden Spielerinnen, das Hausverbot für "ausgewählte" Inszenierungen aufzuheben, damit sie zumindest ein paar Ansehrollen spielen könnten. Davor und danach wäre das Hausverbot aber sofort wieder in Kraft getreten. Sie hätten sich also niemals als normale, gleichberechtigte Mitarbeitende im Haus bewegen können. Das haben beide verständlicherweise abgelehnt. Tatsächlich wäre dabei aber vor allem der durch die Hausverbote deutlich eingeschränkte Spielplan des Schauspielhauses gerettet worden.

Nun sollen die Hausverbote allem Anschein nach vollumfänglich aufgehoben werden. Wie geht es am Schauspiel Leipzig weiter?

Ob dadurch alles wieder gut wird, wage ich leise zu bezweifeln.

Sie hatten im Zuge Ihres Rücktritts auch Ihre Mitwirkung an den Wiederaufnahmen Ihrer zwei aktuellen Leipziger Inszenierungen "Die Rättin" und "Meister und Margarita" zurückgezogen. Wie ist hier der Stand? Werden die beiden Inszenierungen trotzdem gespielt werden? Und falls ja: in Umbesetzung oder mit Julia Preuß in ihren Rollen?

Um meine direkte Mitwirkung geht es hier gar nicht. Letztendlich kann ich nur meinen Namen zurückziehen, falls Julia nicht mehr spielen kann oder darf. Die Inszenierungen gehören laut Regievertrag dem Theater. Das kann damit machen, was es will. Auch Umbesetzen.

Um diesen Konflikt in die Machtdebatte einzuordnen, die an den Theatern geführt wird: Ist hier jemand zu wenig kritikfähig und von den kommunikativen Anforderungen seines Amtes überwältigt? Oder ist das ein strukturelles Problem, das Einzelnen zu viel Verantwortung aufbürdet?

Ich habe mich mit Leitungsteams mehrfach an Häusern beworben und mir ist aufgefallen, dass die Städte eher Einzelpersonen an der Spitze wollen. Teams sind eben einfach schwerer greifbar. Ich denke, man muss immer wieder aufs Neue herausfinden, wie so ein Schauspielhaus funktionieren kann. Man muss es umbauen, wenn man merkt, dass es nicht funktioniert. Man muss begreifen, was gerade passiert, schnell reagieren, nicht starr werden. Bei diesem Geduldsspiel darf man nicht müde werden, nicht böse werden und man darf keine Angst bekommen, sondern das muss lebendig bleiben. Auch Strukturen müssen immer hinterfragt werden können. Wenn sie nicht mehr hinterfragt werden können, wenn die MitarbeiterInnen den Eindruck haben, ein Vorgesetzter ist kaum erreichbar, man kann sagen, was man will, und es passiert nichts, oder man wird für Kritik reglementiert – dann ist man am Ende.

Dass man bei dem hohen Druck als IntendantIn auch mal eine Fehlentscheidung trifft, kommt vor. Aber darauf zu beharren ist das Problem, wenn ich das richtig herausgehört habe?

Ja, man darf auch als IntendantIn Fehler machen. Jeder darf Fehler machen dürfen, das ist absolut wichtig. Und noch was: Es kann auch eine Entlastung sein, Verantwortung zu teilen oder abzugeben oder auch mal zu sagen: "Ich weiß es gerade nicht. Wisst Ihr's?".

 

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Kommentare  
Interview Claudia Bauer: Von A bis Z super
Das ist von A-Z ein super Interview zu Vorgängen, bei denen mir kalt wird.
Interview Claudia Bauer: Danke
Danke liebe Claudia Bauer!
Interview Claudia Bauer: Frage
wieso leitet diese frau kein haus?
Interview Claudia Bauer: Leander Haußmann sagt
Ich verstehe nicht, warum die beiden Schauspielerinnen nicht verlängert werden. Das geschah doch offensichtlich gegen die Meinung der Hausregisseurin. In Bochum wäre sowas nie passiert. Ich versuche mir das vorzustellen: ich hätte, sagen wir mal den Gotscheff Schauspieler Samuel Finzi oder die Schauspielerin Almut Zilcher oder Kruses Spielerin Anne Tismer (Gott bewahre) nicht verlängert … unabhängig davon, dass das für ein Scherz gehalten worden wäre, die Betroffenen Schauspielerinnen hätten nicht für den Aufruhr sorgen müssen. Das wäre wie ein Sturm durch das Theater gefegt, ausgehend vom Ensemble und den Spielleitern. Nein das wäre niemals gut gegangen.
Was also ist da wirklich in Leipzig passiert und warum ist das Ensemble so ruhig? Oder täusche ich mich da? Das Interview mit Claudia Bauer bringt nicht so recht Licht ins Dunkel … oder habe ich da mal wieder was nicht mitgekriegt. Das Herz des Theaters ist die Kantine. Eine Premierenfeier zu attackieren, ist eines Intendanten nicht würdig. Es spricht nicht für Enrico Lübbe. Nichts spricht für ihn und genau das finde ich verdächtig. Aber nun ist das Kind wohl im Brunnen.
Interview Claudia Bauer: Die Sache bleibt finster
Leander Haußmann erzählt von einer Theaterwelt, die es so zurecht nicht mehr gibt. Alle hielten zusammen. Sie war demnach hermetisch verriegelt. Kaum sonst jemand kam da rein. Das war ebenso nicht transparent. Sicherlich kann man es in gewisser Weise auch als schön und angenehm beschreiben, falls man zum inneren Kreis gehörte. Für Außenstehende war es häufig gruselig. Man wurde zum Fan degradiert. Und ja. Es gab da auch eine weibliche Regisseurin. Ich habe sie vor langer Zeit an das DT in Berlin engagiert und die Schaubühne hat sie dann abgeworben. Sie hieß Christina Paulhofer und hatte weder am Bochumer Schauspielhaus, noch später an der Schaubühne eigene SpielerInnen. Irgendwie tragisch. Es ist dann doch wohl eine recht männliche Erinnerung die Leander Haußmann da hat. Trotzdem Respekt. Nur entschlüsselt sein Statement trotzdem nicht die Vorgänge in Leipzig. Und ganz sicher hätte er selbst es auch nicht begrüßt, falls man versucht hätte ihn damals auf diesem Weg öffentlich zu demontieren. Das waren eben keine postheroischen Zeiten. Da war man noch was als Mann. Scherz. Nein. Ich erkenne da keinen neuen klugen Blickwinkel. Die Sache bleibt finster.
Hausverbote in Leipzig: Leitungsteams
Dass - wie Bauer erwähnt - Leitungsteams ungern berufen werden, ist logisch: Sie sind auf einen Schlag teurer, ohne erkennbare Mehrleistungen zu erbringen, Verantwortlichkeiten sind komplizierter zu erkennen, und wenn solche Teams aus welchen Gründen immer - etwa aufgrund interner Konflikte - zerbrechen, sind die Konsequenzen nicht absehbar. Und mitunter werden bereits existierenden Strukturen in einem Haus noch einmal neue, temporäre Strukturen aufgedrängt, die vorhandenen Beschäftigten werden dann in die Rolle von Befehlsempfängern gedrängt. Wenn dagegen eine Person berufen wird, kann diese auch wieder abberufen werden. Dieser Person steht es überdies ohnehin frei, weitere Leute ans Haus zu holen - aber eben auf eigene Verantwortung.
An Stelle solcher Ideen wäre es wichtiger, dass Leute, die sich für Intendanzen berufen fühlen bzw. bewerben, fachliche Kompetenz in der Führung von Betrieben vorweisen können - und das betrifft auch die Führung von Menschen. Das gehört genauso zum nötigen Fachwissen wie ökonomische und technische Kenntnisse. Als (Haus-)Regisseur/in irgendwo tätig gewesen zu sein, reicht dafür meiner Erfahrung nicht aus.
Interview Claudia Bauer: Zensuriert?
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Guten Morgen bell,
Ihr Kommentar wurde nicht zensuriert, wie sie schreiben, sondern nicht veröffentlicht, weil er den Kommentarregeln nicht entsprach, pauschal abwertende und beleidigende Passagen enthielt. Die Kommentarregeln sind hier nachzulesen:
https://nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=12&Itemid=41
Herzliche Grüße aus der Redaktion, Esther Slevogt
Hausverbote Leipzig: Vorstellungsausfall "Die Rättin"
und wieder fällt die vorstellung aus, die für den samstag angesetzt war.
was ist da los in diesem haus?
die einzigen stücke, die interessant sind, laufen nicht.
soll ich mir jetzt den stockbiederen "mein freund harvey" von hernn lübbe anschauen?
wird zeit, dass der mann seinen hut nimmt und platz für neuen frischen wind macht. zehn jahre enrico lübbe sind mehr als genug!!
Hausverbote Leipzig: Ziemlich schwierig
Ich finde es ziemlich schwierig, wie der Diskurs aus der Ferne beurteilt wird und auch das Interview gibt keinerlei Aufschluss über die Vorgänge. Lediglich eine Distanzierung der Hausregisseurin von ihrem Intendanten ist zu lesen. Sie wird ihre guten Gründe haben, wegen eines einzelnen Vorfalls (den man noch dazu in einer großen gemeinsamen Anstrengung reparieren könnte) wird so eine langjährige Zusammenarbeit die zu einer großen Karriere geführt hat, wahrscheinlich nicht gelöst worden werden.
Hausverbote Leipzig: Pandemie
Ich mag besonders, dass Claudia Bauer atmosphärische Störung am Haus am Aussetzen von Premierenfeiern im Jahr 2020 festmacht. So weit ich mich erinnere, hatten wir da eine Pandemie und es gab Auflagen, dass wir uns nicht großen Gruppen treffen sollten und Masken tragen sollen ... Bei einer Premierenfeier sicherlich eher unmöglich, oder? Und warum hat sie so lange am Haus gearbeitet, wenn alles so schwierig war. (...)
Hausverbote in Leipzig: Immer noch da
Auf der Seite des Leipziger Schauspiels ist Frau Bauer immer noch als Regisseurin aufgeführt. Aktuell erarbeitet sie "Antonius und Kleopatra" und wird auch im Zuge von Wiederaufnahmen genannt. Ist ihr Anstellungsverhältnis erst ab der neuen SZ beendet oder hat sie es sich mit ihrem Rücktritt als Hausregisseurin anders überlegt? Hat dazu ein Mensch oder die Redaktion nähere Informationen?

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Liebe:r zom-bee,
unseres Wissens nach hat sich an der Situation nichts geändert. Frau Bauer hatte bereits im Dezember, als sie ihren Rückzug vom Amt der Hausregisseurin erklärte, gesagt, dass sie weiterhin plant, "Antonius und Kleopatra" zu inszenieren.

Zitat aus dem Interview mit dem MDR (20.12.2022):

MDR: "Wie geht es mit Ihnen als Regisseurin ohne Haus weiter? Für den April ist am Schauspiel Leipzig eine Premiere geplant: 'Antonius und Kleopatra', eine 'Shakespeare-Installation im Kolonialstil'?"

Bauer: "Ich mache das, weil die beiden Schauspieler*innen sich extrem darauf freuen. Und manchmal ist es ja auch ganz gut, vor Ort zu sein, um zu gucken, was passiert."

Quelle: https://www.mdr.de/kultur/theater/schauspiel-leipzig-streit-hausverbort-claudia-bauer-regisseurin-100.html

Bezüglich Ihrer zweiten Frage sei auf das oben stehende Interview verwiesen. Darin erklärt Frau Bauer zur betreffenden Frage der Wiederaufnahmen: "Um meine direkte Mitwirkung geht es hier gar nicht. Letztendlich kann ich nur meinen Namen zurückziehen, falls Julia (Preuß, d.R.) nicht mehr spielen kann oder darf. Die Inszenierungen gehören laut Regievertrag dem Theater. Das kann damit machen, was es will. Auch Umbesetzen."

Der Website des Schauspiel Leipzig zufolge ist Frau Preuß weiterhin Teil der Ensembles der Produktionen.

Herzliche Grüße
miwo / Redaktion
Hausverbote in Leipzig: Keine Rede
Liebe #6, falls sie mit ihrem letzten Abschnitt Claudia Bauer meinen: die war bereits Intendantin. Von fehlender Expertise kann also keine Rede sein... Ich hoffe sie kriegt bald ein Haus. Liebe Grüße.
Interview Claudia Bauer: Ohne Corona-Auflagen
zum Eintrag eines Leipzigers (#10): Sie erinnern sich nicht richtig. Die Premiere, von der Claudia Bauer redet, fand Anfang März 2020 statt, vor ausverkauftem Haus und noch ohne jegliche Corona-Auflagen.
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