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Theaterpreis Berlin für Sivan Ben Yishai

16. März 2023. Die Stiftung Preußische Seehandlung vergibt den Theaterpreis Berlin in diesem Jahr an Sivan Ben Yishai. Das teilen die Berliner Festspiele in einer Presseaussendung mit. Die Preisverleihung findet während des Theatertreffens am 20. Mai statt.

Die Dramatikerin ist laut Jury "am Firmament des deutschsprachigen Theaters erschienen wie ein Komet (...) Radikal ist ihr Mut, radikal ist, wie sie die Suche nach dem richtigen Ausdruck in ihrem Schreiben sichtbar macht und dabei das Situative des Theaters selbst mitthematisiert. Und wie dieses Schreiben dabei immer unbequem bleibt und Reibung nicht nur aushält, sondern offensiv einfordert. Bei den Regisseur*innen, die es mit ihm aufnehmen, wie beim Publikum." Sivan Ben Yishai, 1978 in Tel Aviv geboren, erhielt bereits etliche Auszeichnungen und im vergangenen Jahr wurde sie für 2022 wurde sie für "Wounds Are Forever (Selbstportrait als Nationaldichterin)" mit dem Mülheimer Dramatikpreis ausgezeichnet.

Der Theaterpreis Berlin ist mit 20.000 Euro dotiert und zeichnet Personen aus, die sich in besonderer Weise durch ihr Lebenswerk oder herausragende Einzelleistungen um das deutschsprachige Theater verdient gemacht haben. Die Preisjury bildeten in diesem Jahr Sabine Leucht, Theaterkritikerin und Mitglied der Theatertreffen-Jury, Prof. Dr. Matthias Warstat, Theaterwissenschaftler an der Freien Universität Berlin, Matthias Pees, Intendant der Berliner Festspiele, und in beratender Funktion Carolin Hochleichter (Leitungsteam Theatertreffen) und Yvonne Büdenhölzer (Leiterin Suhrkamp Theaterverlag, ehem. Leiterin Theatertreffen). Die Stiftung Preußische Seehandlung verleiht den Preis seit 1988, jedes Jahr im Rahmen des Berliner Theatertreffens. Preisträgerin im vergangenen Jahr war Amelie Deuflhard

­(berlinerfestspiele.de / sik)

Kommentare  
Theaterpreis Berlin: Suhrkamp
Nachtkritik hat leider vergessen zu melden, dass Yvonne Büdenhölzer, Leiterin des Suhrkamp Theaterverlags, in beratender Funktion der Jury angehört, die Sivan Ben Yishai ausgezeichnet hat, Autorin des Suhrkamp Theaterverlags.
Theaterpreis Berlin: Transparenz
Nachträgliche Transparenz ist immer eine gute Nachricht. "Wir beginnen das zu begehren, was wir jeden Tag sehen!" (Hannibal Lecter in Das Schweigen der Lämmer)
Theaterpreis Berlin: Übersetzerin Maren Kames
Die preisgekrönte Autorin verfasst ihre Texte ausschließlich in englischer Sprache. Ein Teil ihres Erfolgs hierzulande ist also ihrer genialen Übersetzerin Maren Kames geschuldet. Die Frage, ob ein Preisgeld hier zu teilen wäre, geht vermutlich zu weit. Eine Erwähnung Kames' in diesem besonderen Kontext jedoch wäre wertvoll.
Theaterpreis Berlin: Stellungnahme
Yvonne Büdenhölzer war als Leiterin des Theatertreffens seit 2012 Jurymitglied in der Preisjury des Theaterpreises Berlin der Stiftung Preußische Seehandlung.
Der Stiftungsrat der Stiftung Preußische Seehandlung hatte sich für die Preisvergabe 2023 dazu entschieden, Yvonne Büdenhölzer (als ehemalige Leiterin des Theatertreffens) und Carolin Hochleichter (als Teil des neuen Leitungsteams) als beratende Jury-Mitglieder zu berufen, da beide zum Zeitpunkt der Jurysitzung am 5. Oktober 2022 als Leiterinnen des Theatertreffens (in Übergangsphase) im Amt waren.

Die Vorschläge für potenzielle Preisträgerinnen und Preisträger kommen immer von den drei vollwertigen Jurymitgliedern und nie von beratenden Mitgliedern.
Der Vorschlag Sivan Ben Yishai kam von einem vollwertigen Jurymitglied und wurde von weiteren Mitgliedern unterstützt.
Yvonne Büdenhölzer, die zum Zeitpunkt der Jurysitzung im Herbst 2022 noch Angestellte der Berliner Festspiele und nicht beim Suhrkamp Verlag unter Vertrag war, hat sofort im Sinne der Transparenz Befangenheit angemeldet und sich ihrer beratenden Stimme enthalten.

gez. Christin Richter / Maria Stodtmeier (Geschäftsführung der Stiftung Preußische Seehandlung)
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