Keine Versöhnung

8. Januar 2008. "Entweder ist Flimm Intendant in Salzburg oder er arbeitet für die Oper in Berlin, beides geht sicher nicht", zitiert die heutige Ausgabe der Wiener Tageszeitung "Der Standard" den Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ), der auch im Kuratorium der Salzburger Festspiele sitzt. Man sei jedoch nicht gewillt, über eine vorzeitige Entlassung Flimms aus seinem Vertrag als Intendant der Salzburger Festspiele zu verhandeln, bevor ein Nachfolger feststehe. Flimms Vertrag mit den Festspielen endet im Jahr 2011.

Kurz vor Weihnachten war bekannt geworden (wir meldeten), dass Jürgen Flimm 2010 Intendant der Berliner Staatsoper werden und dem führerlosen Haus bereits ab sofort als Berater zur Seite stehen soll. Flimm selbst sieht darin kein Problem, da die Opernprogramme für die beiden letzten Jahre seiner Intendanz bereits fertig seien, und er nicht unnötig in Salzburg "herumsitzen" wolle, eine Formulierung, mit der er sich in Österreich keine Freunde gemacht hat.

Am kommenden Dienstag will das Kuratorium nun eine Findungskommission berufen, der neue Salzburger Intendant werde aber nicht vor Mai feststehen, wie "Der Standard" schreibt, womit Flimm fast bis zum Ende dieser Spielzeit blockiert wäre. Trotzdem hat das Kuratorium Flimm die Fäden in der Sache des von ihm aus dem Amt getriebenen Schauspielchefs Thomas Oberender aus der Hand genommen.

Flimm hatte kürzlich erklärt, Oberender die Versöhnung angeboten zu haben und seinen Vertrag als Schauspielchef nun doch verlängern zu wollen. Informationen zufolge, die nachtkritik.de vorliegen, hat es allerdings entgegen anderslautender Medienberichte in Österreich zwischen Oberender und Flimm keine Versöhnung gegeben, hat Oberender auf Flimms Angebot bislang nicht reagiert. "So oder so, ob Oberender bleibt, obliegt nicht länger dem Intendanten, sondern dem Kuratorium", zitiert "Der Standard" den Salzburger Bürgermeister Schaden. Auch über diese Frage wird das Kuratorium am 13. Januar entscheiden.

(sle)

 

 

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