Freiheit für Jürgen Flimm

21. Januar 2009. Nachdem der designierte Intendant der Berliner Staatsoper Unter den Linden und Noch-Intendant der Salzburger Festspiele Jürgen Flimm bereits im Dezember öffentlich darüber sinnierte, dass es für ihn keinen Sinn mehr mache, länger in Salzburg herumzusitzen, da die Spielpläne für die verbleibenden Festspiele unter seiner Ägide längst fertig seien, hat sich diese Ansicht nun wohl auch in Salzburg durchgesetzt.

Es sei "kein Beinbruch", zitierten österreichische Medien nun Heinz Schaden, Salzburger Bürgermeister und Festspielkuratoriumsmitglied, wenn die Festspiele eine oder zwei Spielzeiten lang keinen Intendanten hätten. Daher mache es auch "absolut keinen Sinn, Flimm länger an Salzburg zu fesseln".

Jürgen Flimm, der eigentlich bis 2011 einen Vertrag mit den Salzburger Festspielen hat, will Salzburg schon am Ende dieser Saison verlassen, um frei für sein neues Amt in Berlin zu sein. Zunächst hatte das brüskierte Salzburger Kuratorium, das von Flimms Plänen erst aus dem Medien erfahren hatte, versucht, Flimm den vorzeitigen Ausstieg aus dem Vertrag zu erschweren.

Inzwischen wurde eine Findungskommission ernannt, die bis April drei Kandidaten für seine Nachfolge nominieren soll. "Mit dem Namen eines künftigen, starken Flimm-Nachfolgers im Rücken, hätte wohl niemand das Gefühl, die Salzburger Festspiele wären führungslos", sagte Schaden. Auch sei das Team um den im Januar doch bis 2011 verlängerten Schauspielchef Thomas Oberender und Konzertchef Markus Hinterhäuser stark genug, die Salzburger Festspiele durch ein oder zwei intendantenlose Spielzeiten zu führen.

In einem Interview hatte die österreichische Kulturministerin Claudia Schmied kürzlich zu Protokoll gegeben, daß sie sich für die Salzburger Festspiele auch eine Intendantin vorstellen könne.

(sle)

 

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