Im Busch

21. Juni 2009. Ich hatte einen Großonkel, der im Jahr 1912 von einer Bremer Handelsgesellschaft nach Kamerun geschickt wurde, um in der Hauptstadt Yaundé, die man damals noch Jaunde schrieb, weil Kamerun unter deutscher Kolonialherrschaft stand, die Leitung der afrikanischen Vertretung der Gesellschaft zu übernehmen. Der Onkel wurde sehr alt, fast hundert nämlich, weshalb mir seine Schilderungen des afrikanischen Kapitels in seinem Leben noch ausgesprochen lebhaft in Erinnerung sind: zwei Jahre, die am Ende seines Lebens fast den gesamten Raum seines Gedächtnisses eingenommen hatten.

Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges musste er zurück nach Deutschland, vor dessen Bedrückungen er doch bis kurz vor den Äquator zu entkommen versucht hatte.

Bis heute sehe ich ihn im Osnabrücker Haus meiner Lieblingstante, die seine Tochter war, sitzen, wo er als alter Mann zwei große Zimmer bewohnte: vor einem monumentalen Bücherschrank aus Eichenholz, auf dem neben einer klassizistischen Marmorbüste Goethes auch mehrere vergilbte, riesige Elefantenstoßzähne und afrikanische Masken standen. Auf dem Boden lagen über schweren Orientteppichen die Felle afrikanischer Rinder und auch ein Löwenfell, soweit ich mich erinnere. Und wenn ich zu Besuch war, dann liebte ich es, auf einem, mit merkwürdig archaischen Mustern verzierten Hocker zu Füßen des alten Mannes zu sitzen, und seine afrikanischen Geschichten zu hören.

Heute fällt mir vor allem ein, wie er von seinen Dienstreisen ins Landesinnere Kameruns erzählte, in das es in jenen Jahren noch keine Verkehrswege gab, weshalb die Kolonialherren dorthin durch den Busch auf Sänften transportiert wurden, die von Menschen getragen werden mussten, die man damals die "Eingeborenen" nannte, von Kamerunern also.

Und der Onkel, der ein gebildeter Mann war und die deutsche Klassik auswendig konnte, vertrieb sich, und wie er glaubte, auch die Zeit derer, die ihn trugen, damit, dass er oben auf seiner Sänfte Goethes Faust oder anderes einschlägiges deutsches Bildungsgut rezitierte und den Eingeborenen, den sogenannten, kund und zu wissen gab.

Besonders liebte er es, auf diesen Reisen durch den afrikanischen Busch Goethes Flüchtlingsepos über eine Liebesgeschichte in den europäischen Nachwirren der französischen Revolution, "Hermann und Dorothea" zu deklamieren, und bis heute höre ich seine alte, kraftlose Stimme noch daraus die brüchigen Verse zitieren: "Alles regt sich, als wollte die Welt, die gestaltete, rückwärts/ Lösen in Chaos und Nacht sich auf und neu sich gestalten."

Darin er auch sein Lebensgefühl kurz vor Ausbruch des Krieges ausgedrückt fand, ohne dass er je einen Sinn dafür entwickelt hätte, dass dieser Krieg irgendetwas mit dem jungen Mann zu tun haben könnte, der Goethe zitierend auf dem Rücken von Afrikanern durch die Wildnis getragen wurde, die er doch selbst als Befreiung von der repressiven wilhelminischen Welt empfunden hatte, und nun Afrika dafür mit Goethe etwas zurückzugeben glaubte.

Das Bild vom Goethe zitierenden Onkel auf der Sänfte fiel mir jetzt angesichts der Entscheidung der Bundeskulturstiftung wieder ein, das Projekt von Christoph Schlingensief zu fördern, ein Festspielhaus in Afrika zu errichten. "Ein Haus, das afrikanische und europäische Kulturen verbindet und so zu einer Erneuerung der totgespielten Oper führt. Und ein Gedanke, der den krebskranken Schlingensief mit Lebensenergie füllt," wie es auf der entsprechenden Internetseite heißt. Als Standort im Gespräch ist Kamerun, wie man hört. Oder vielleicht auch Burkina Faso, eines der ärmsten Länder der Welt.

(sle)

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Kommentare  
Redaktionsblog Afrika: Goethe, Wagner, Schlingensief!
Ach so deutsch-chauvinistische Erinnerungen sind doch was Schönes. Damals auf der Sänfte, getragen von den schönen Sklaven. Und auch Schlingensief darf den Negern jetzt deutsche Hochkultur bringen. Da freut sich der deutsche Nationalist, wenn er dem verhungerndem Buschmann Kultur beibringt. Goethe, Wagner, Schlingensief ! Es lebe der Kulturimperialismus und das voll Humane dabei: die totgespielte Oper wird wiederbelebt. Endlich, halleluja, darauf haben alle in Burkina Faso gewartet. Ach einfach genial unser Christoph.
Redaktionsblog: Unser Afrika: Dass sowas möglich ist!
Als ich das gelesen habe, diesen Festspielhausschwachsinn, und dass sogar die Bundesregierung das unterstützt, war ich auch baff. Scheinbar setzt in Sachen Schlingensief inzwischen bei vielen jegliche Kritikfähigkeit aus. Das ist doch Wahnsinn, einem kranken weißen Exzentriker auf der Basis von Steuergeldern so einen Wunsch zu erfüllen, angesichts deutlich massiverer Probleme auf dem Kontinent. Aids, Hunger, Kriege – da greift man sich doch an den Kopf, daß soetwas überhaupt möglich ist und dann dieses messianische Gesülze. Da kotzt man doch.
Redaktionsblog Unser Afrika: Was kann der Onkel dafür?
Was kann denn Ihr Onkel für den 1. Weltkrieg? Freuen Sie sich lieber an Ihrer Familie und lesen Sie mal ein Buch.
Redaktionsblog Unser Afrika: Rassimus, den man kritisiert
Ja, so hätten Sie Afrika gerne - als armer bemitleidenswerter Kontinent, oder? Brett Bailey - der großartige südafrikanische Regisseur, der sich stark mit afrikanischer Geschichte, afrikanischem Theater und Kultur auseinandergesetzt hat - hat erst unlängst anlässlich eines Gastspiels seines Stücks "Orfeus" in den Niederlanden gemeint: Journalisten fragen immer: "So the play is about how fucked up Africa is". Und er antwortet immer ungläubig: "No, Dutch People! The Play is about how great Africa is!" Das wäre auch, warum er Theater macht. Also: Ja, Afrika hat Probleme - aber nicht nur und nicht überall. Dass man einem ganzen Kontinent deswegen Kultur abspricht, finde ich sehr gewagt. Da sitzen sie wohl ihren eigenen Vorurteilen auf: In Afrika gibt es auch Anderes als "fucekd up" Hunger und Kriege. Und was ist dagegen zu sagen, dass ein Weisser in Afrika arbeitet. Schlingensief meinte ja nie, die europäische Kultur nach Afrika exportieren zu müssen - er hatte ja gerade das Gegenteil im Sinn, eine Hinwendung dieser Kultur zu außereuropäischer Kunst und Kultur (Kann man auch kritisieren, aber eben anders!). Und genau das wird doch auch - wiederum Brett Bailey - gewünscht: Eine kulturelle Verbindung und Vernetzung Afrikas. Und eben nicht der Wunsch: Die armen Afrikaner haben andere Probleme und wenn schon, sollen sie halt brav "afrikanische Kunst" und "afrikanisches Theater" machen. Für mich schwingt in all den Kommentaren jener Rassismus und Kolonialismus mit, der vorgegeben wird zu kritisieren!
Redaktionsblog Unser Afrika: kulturimperialistischer Scheiss
@@Neger und The Horror: Da wird eine Oper in Kamerun, Burkina Faso oder sonst einem afrikanischen Land gebaut (hier schon völlig undifferenziert, einzige Prämisse für das Land: arm), dazu kommt noch eine völlig wirre Argumentation über eine soziale Oper, obwohl Oper historisch immer nur elitär und aristokratisch war. So eine Oper, gefördert von deutschen Ministern und deutscher Wirtschaft, soll zudem auch nicht von guten Architekten mit toller Akustik sein, nein, das muss authentisch arm bleiben. Das ist purer Zynismus. Vielleicht sollte Schlingensief einmal die afrikanischen Ökonominnen Axelle Kabou und Dambisa Moyo lesen und was die so über postkoloniale Helfer wie Geldof und Promis wie Schlingensief denken, die ihren medialen Mehrwert über afrikanische Themen holen. Das macht nämlich genau den Unterschied zu einem Künstler wie Brett Bailey, er will eben nicht- wie CS- missionieren. Lasst die Afrikaner doch endlich in Ruhe, erklärt ihnen nicht was ihnen fehlt und was sie noch brauchen, sei das kulturell oder ökonomisch, dann hört auch endlich der postkoloniale und kulturimperialistische Scheiss auf. Was "nur afrikanische Kunst" sein soll, weiss ich übrigens nicht. Der Duktus ist herablassend und soll wohl suggerieren, dass "wir" die bessere Kultur haben, die auch die Afrikaner mal haben sollen. Diese Denke ist schwer in der Tradition von imperialistischen und kolonialen Strategien.
Redaktionsblog Unser Afrika: an der Intention vorbei
Witzig, ich dachte das ganze Konzept ist so, dass Schlingensief etwas von Afrika erwartet und nicht umgekehrt. Insofern geht doch die ganze Kritik an den Intentionen des Hauses vorbei ...
Redaktionsblog: Unser Afrika: Es IST kolonialistische Denke
Ja, das ist schon wie vor hundert Jahren. Den Rohstoff, das Rohe will er, um der gekochten Oper, der im Topf der alten Europäer buchstäblich zu Brei gekochten, um der Frische und neue Bissfestigkeit zu geben. Aber das ist doch kolonialistische Denke. Wenn nicht das, was dann?
Redaktionsblog: Austausch ist immer problematisch
Ihre Welt ist so unfassbar einfach, und dabei ist der "Kolonialismus"-Vorwurf immer nur Ausrede, nicht mit Afrika in Kontakt treten zu müssen. So kann man selbst schön abgeschottet bleiben und Afrika von sich weghalten, weil alles Andere Ausbeutung und Kolonialismus wäre. Viel Spass im eigenen Saft. Nur: Jeder Austausch, jeder Kontakt wird immer problematisch sein und (auch) historische Wunden aufreissen. Nichts zu tun (wie alle anderen), ist dennoch keine Lösung.
Blog - Unser Afrika: Kritik aus afrikanischer Erfahrung
Liebe Esther Slevogt, ich habe in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou - einer modernen Stadt mit Universität und jeder Menge interessanten Künstlern, z.B. Autoren, Film- und Theaterleuten, Tänzern, Musikern und Malern - am Theater gearbeitet, zusammen mit europäischen und afrikanischen Kollegen. Dabei habe ich sehr wohl einen Sinn dafür entwickelt - wie auch schon vorher - dass die dortige Wirklichkeit etwas mit mir und meinen europäischen Mitarbeitern, mit unserer Wirklichkeit zu tun hat.
Es wurde nicht Goethe vorgetragen, sondern Heiner Müller inszeniert, in der offiziellen Landessprache Französisch sowie in zwei Nationalsprachen Burkina Fasos und das Theater war bei jeder Vorstellung so voll, wie die Pariser Metro zur Hauptverkehrszeit. Ein Publikum, wie das dortige, das keineswegs 'ganz andere Probleme hat', sondern brennend wach jedes Wort und jede Geste verfolgt, in Kontext zur eigenen Lebenssituation stellt und mit lebhaften Reaktionen den 'Zuschauerraum' unter freiem Himmel zu einem kollektiven Denk-Raum werden lässt würde ich gerne einmal in einem unserer Theater antreffen.
Die Arbeit und der Aufenthalt in Ouaga waren eine der wichtigsten Erfahrungen meines Lebens, denn das Begreifen eines anderen Welt- und Menschenbildes verändert das Begreifen des eigenen Welt- und Menschenbildes. Und ich glaube, wenn solch ein verändertes Begreifen breiter in unsere Wirklichkeit einfließen würde, veränderten sich vielleicht nicht nur die Verhältnisse bei uns, sondern dürfte sich das auch endlich auf unseren Umgang bzw. Nichtumgang mit der Existenz Afrikas auswirken.
Der Scheu, dem ausbeuterisch zerstörten Kontinent auf Augenhöhe zu begegnen und ihn somit auch (arbeitend) zu betreten, liegt ein postkolonialistisches 'Mitleid mit den Leidenden' zugrunde, das überflüssig und unproduktiv ist. Afrika ist nicht nur keineswegs bedauernswert und rückständig (vor allem nicht im Geist), es glaubt auch nicht im Geringsten an eine kulturelle Überlegenheit der ehemaligen Kolonialisten. Es hat allerdings ein Problem mit den Problemen all derer, die ihm - in welcher Absicht und aus welchem Grund auch immer - moralphilosophischen Beistand andienen.
Afrika ist nicht bloß Opfer und will auch nicht bloß Opfer sein. Und es will auch nicht für unsere Hilflosigkeit büßend 'allein bleiben'.
Im Gegensatz zu unserer zentralistischen Gesinnung, ist die dortige Denkweise geprägt vom Interesse an der Kommunikation mit den anderen Kontinenten. Und vom Interesse, nicht weiterhin als traumatisierte Nachfahren von durch den Busch führenden Sänftenträgern betrachtet zu werden.
Was immer Schlingensief in Burkina Faso unternehmen wird, die mit Sicherheit substantielle Erfahrung sei ihm nicht nur gegönnt, es sei auch deutlich gesagt, dass er zu einem Versuch ansetzt, auf den in Burkina Faso jeder, absolut jeder hofft. Wo immer man dort zu Gast ist, wird einem gesagt: 'Kommt zu uns, lasst uns zu euch kommen, denkt, kommuniziert, lebt mit uns. Nehmt an unserer Welt teil und lasst uns an eurer Welt teilhaben. Nichts brauchen wir nötiger, als das. Den Austausch und die gemeinsame Zukunft.'
Dass die Bundeskulturstiftung Christoph Schlingensiefs Projekt - das genau diesem Appell entspricht - fördert, halte ich für eine ihrer besten Entscheidungen.
Blog - Unser Afrika: das prophetische Raunen
"Wir wissen noch nicht, warum wir das hier machen, aber in der Zukunft werden wir das verstehen." Das ist so ein typischer Schlingensief. Das prophetisch Raunende, durch Beuys veredelt und doch eigentlich nur hohle autoritäre Anmaßung. Sie werden diesen Text hier erst in der Zukunft verstehen, deshalb jetzt bitte schon einmal schön staunen und: Geld her! Eine Investition in die Zukunft (...) Man stelle sich diesen Satz vor aus dem Mund eines autoritären Politikers und hört die berechtigte Empörung.
Blog - Unser Afrika: an Kunst Politikmaßstäbe anlegen
Das heisst, sie sind gegen jede Kunst? Denn im Bereich der Kunst geht es doch immer dazu, etwas zu Wagen, von dem man noch nicht weiss, wie es aussehen wird, wie das "Resultat" sein könnte. (Außer man versteht Kunst nur museal). Aber dass Sie an Kunst Politikmaßstäbe anlegen, spricht ja schon Bände...
Blog - Unser Afrika: Kontinent als Schrottplatz der Kultur
Es gibt in Afrika bereits viele solcher Festspielhäuser. Seien es alte Kolonialbauten, seien es Kulturpaläste, oft von den Chinesen gebaut. Bloß werden die alle nicht bespielt. Jeder will sich in Afrika sein Denkmal setzen, inzwischen ist der Kontinent ein Schrottplatz von versandeten Brunnen, verfallenen Schulen, Krankenhäusern ohne Ausrüstung, leeren Kulturhäusern, manchmal sieht man noch die überwucherte Plakette des Stifters... Die Bundeskulturstiftung könnte natürlich das, was es schon gibt, neu beleben. Aber das hat eben nicht die koloniale Attitüde, der in Afrika, unabhängig von der politischen Gesinnung, ziemlich jeder verfällt.
Blog - Unser Afrika: Lassen Sie mich durch, bin Künstler
Der Satz gilt für alles, das macht ihn schwach. Der Sinn des menschlichen Handelns ergibt sich immer erst im Weiteren. Wer die Zukunft aber für sich in Anspruch nimmt, um eigene Projekte zu rechtfertigen, will eigentlich nur sagen: Lassen Sie mich durch, ich bin Künstler! Die Zukunft ist auf meiner Seite!
Blog Unser Afrika: Natürlich bin ich ein Onkel in der Sänfte
liebe besorgte afrikafreunde, ich lese gerade diesen blog, in dem auch das afrikanische festspielhaus thematisiert wird, und möchte folgendes bemerken: vielleicht ist es den schriftgläubigen hier aufgefallen, dass der artikel von einer autorin der ZEIT geschrieben wurde, und nicht von mir. wo esther slevogt bei der kirche der angst geätzt haben soll, ist mir ein rätsel. ich habe meine projekte immer aus der offenheit begangen, dass es auch falsch sein kann, was da gemacht wird. wie anders sollte man den dingen überhaupt begegnen. aber noch immer wissen immer soviele was geht und was nicht geht! der neid, dass die bundeskulturförderung oder wer auch immer da geld geben wird, ist nicht zu überhören. und natürlich bin ich ein onkel in der sänfte. nichts anderes habe ich auch in meiner vorlesung in der universität gesagt. und die ursache liegt in der zukunft ist somit das billigste, was mir zu beuys oder dieser idee überhaupt einfallen würde. aber vielleicht ist es ehrlicher zu sagen, dass man nicht kommt, damit es so aussieht wie in berlin. als ob ich die diskussion des kolonialen auftretens nicht schon 1997 in zimbabwe oder vor 3 jahren in lüderitz erlebt hätte. warum ist da so eine aggression im raum? ich halte auch nichts von den geldoffwassersuchern oder tanzenden deutschen rocksängern, die sich in afrika sooo wahnsinnig wohl gefühlt haben. noch übler dieser ganze mist von deutschen theatermachern, die sich z.b. nach brasilien aufgemacht haben, um dort ihre dicken theatereier zu zeigen. und was war? die klimaanlage war defekt, die brasilianischen mädchen waren nicht willig und das koks war versalzen. aber schon nach 1 woche back in germany ist alles ganz toll gewesen und brasilien der ort, an dem die arbeit einen neuen sinn bekommen hat! hört! hört! + ich kann nur sagen, selbst nach 3 monaten manaus war allen klar, dass wir touristen geblieben sind. aber schön wars trotzdem! +++ Schade nur, dass hier die Gerechtigkeitsapostel (meist nichtregistrierte wie ich) ihre kolonialen verhaltenstips so namenlos vertreiben. ++ Auch die Nachtkritik bekommt allmählich eine Kruste. das ist schade, weil das damals ein forum war, dass aus dem vorteil der schnelligkeit eine wunderbare beschreibungstechnik erzeugt hat. endlich hatte man das gefühl, man liest mal wieder wie es gewesen sein könnte. mittlerweile häufen sich aber viele obermeister, die ihren besondern status hier zu schreiben nun auch belohnt haben wollen.... und nochmal: ich schließe frau slevogt davon aus. ich habe bei der kirche der angst in berlin selber die größten magenprobleme gehabt. mir hat es überhaupt nicht gefallen da als todgeweihter begrüßt zu werden. slevogt hat den schnitt zwischen beuys fluxusbegegnung (als erfinder würde ich ihn wirklich nicht gelten lassen), und der berliner publikumsrezeption ganz richtig gezogen: die frage für viele anwesende war nur: anwesend sein - ja oder nein... jetzt bloß keinen fehler machen,... weint mein nachbar schon oder war das gerade nicht doch zum lachen? in amsterdam war der abend endlich wieder ganz bei sich. ein großer ulkiger synkretistischer haufen zwischen krebs und zahnschmerzen. und geklatscht haben sie sofort nach dem letzten metronom-geräusch... (Die Frau mit dem pappkarton, die esther slevogt beschreibt, zitiert übrigens eine aktion von valie export.) und noch was: ich fahre übrigens im juli nach mosambique zu henning mankell. seine frau hat dort schon seit einiger zeit ein theater. kommt doch mit und pickt euch eure eigenen sätze raus ! Was ich aber über meine krankheit, über vergangenen und neuen kolonialismus, über angemessene trinkgelder usw. halte, bleibt für immer mein geheimnis. verlaßt euch also nicht nur auf die buchstaben, die da aus vorauseilendem gehorsam sagen: warum macht der was, was sowieso nicht geht. ich behaupte mal: es geht. sollte ich mich getäuscht haben, dann schreibt es dick und fett ins wikipedia: er war fast einer von uns, aber an dieser afrikanischen stelle, hat er uns bitterlich enttäuscht... ps: wir suchen übrigens orte, die die entwicklungshilfe schon wieder aufgegeben hat.

Anmerkung der Redaktion: Es handelt sich bei diesem Kommentator um den "wirklichen" Christoph Schlingensief. Die Redaktion hat nachgefragt.
Blog Unser Afrika: ertrinken lieber im Schlauchboot
Mal was machen, mal was ausprobieren, vielleicht wird's was, vielleicht geht's schief, das zeigt die Zukunft, aber man hat doch wenigstens mal was gemacht... Mit dieser Haltung gehen so unglaublich viele nach Afrika, bauen Straßen, graben Brunnen, spielen Musik, verkünden die Frohe Botschaft, vielleicht klappt's ja, wenn nicht, hat man wenigstens mal was ausprobiert... Und die Theaterleute hassen die Rockmusiker und die Rockmusiker hassen die Schauspieler und die Schauspieler hassen die Prediger und jeder will doch da mal was machen und behauptet einfach mal, es geht, aber vielleicht geht es auch nicht, dann hat man sich eben getäuscht, na und? Auf jeden Fall war man der Gute, man hat's doch versucht. Und keiner von den Rockmusikern und Brunnenbauern und Kooperativen-Gründern und Jesus-Verkündern kommt auf die Idee, dass diese Aktionen in ihrer Gesamtheit vielleicht Schaden anrichten, die Möglichkeit lassen sie in ihrem Kopf gar nicht zu, weil dann könnten sie ja nichts mehr machen. Und keiner von denen würde mit dieser Haltung nach China gehen, die Chinesen würden die Performancekünstler und Rockmusiker einfach rauswerfen mit ihren Festivals und Festspielhäusern. Und deshalb sehen die Chinesen, so arm sie oft sind, Zukunft für sich in ihrem Land, die Afrikaner wollen einfach raus, ertrinken lieber im Schlauchboot, und keiner von den Brunnenbauern und Schauspielern und Performancekünstlern kommt auf die Idee, dass sie vielleicht auch vor ihnen und ihren schwachsinnigen Projekten fliehen. Man will doch bloß, in Afrika, mal was machen.
Blog Unser Afrika: kann nicht klappen
ich finde das alles sehr überzeugend, was Schlingensief hier schreibt: er fährt nach Afrika und probiert eine Idee aus. Kann nicht klappen, aber er versucht es!
Blog Unser Afrika: eine Affäre mit dem Kontinent
kann nicht akzeptiert werden, daß er eine Affäre mit diesem Kontinent hat, die rein seinem Begehr geschuldet ist, sich dorthin zu verschwenden. Afrika braucht keine Anwälte die sich gequält im Theaterforum austoben bis zur Lächerlichkeit.
Blog Unser Afrika: Schlingensief bedankt sich
Danke anna langhoff und melanie meller, ich würde gerne mal wissen wo so ein kulturpessimismus von herrn jünger oder terror,horror eigentlich herkommt. Fahren sie doch nach china.. Aber da werden sie gleich rausgeworfen. Also bleiben sie sicher zuhause? Wie wäre es denn mit einer lesung in der provence oder in der toscana? Ich habe jetzt drei arbeiten in teilen des afrikanischen kontinents gemacht. Arbeiten, die genau das thema kolonialismus, UNO, voodoo behandelt haben. Und genau deshalb mache ich auch dort weiter. Weil ich immer wiederkomme. Weil mir das einmalige lernen nicht genügt. Und genau deshalb freue ich mich, dass ich von francis kere und gaston kabore eingeladen wurde. Francis kere ist ein dort und in berlin lebender architekt. Und gaston kabore leitet in burkina die filmhochschule. Sie sollten sich wirklich mal selber informieren und nicht nur die eigenen ängste ausbreiten und kaschieren. Burkina ist das viert-ärmste land ? Ach ja ? Na und? Burkina grenzt, wenn sie mal auf der landkarte nachschauen, an zahlreiche andere afrikanische länder. Deshalb sind dort immer sehr unterschiedliche kräfte aufeinandergetroffen. Kriegerische afrikanische länder treffen sich oft in burkina, weil das land den ruf von neutralität besitzt. Ich finde es sehr unklug, wenn hier die terrors und jüngers von dem afrika reden. Da gibt es so unglaubliche unterschiede, dass man ihnen wirklich mal einen atlas schenken sollte. Und um die angst zu bekämpfen, fahren sie erstmal ins touristisch durchgepflügte namibia. Da tanzen abends die hereros auf kommando der reiseleitung und die himbas basteln ihnen wirklich schöne federringe, die eigentlich gar nicht daher kommen. Und dann fahren sie danach mal nach ruanda. Der unterschied wird sie beglücken! ++ Wir haben übrigens mittlerweile 450.000 euro zusammen. Das festspielhaus beginnt mit einer schule für ca. 600 kinder, einer krankenstation, grossküchen, unterkünften, usw..dann probebühnen, amphitheater und später einem überdachten aufführungsort. Teile der ansässigen tanzschule und der filmhochschule sind kooperationspartner, die sich übrigens freuen, wenn dort unten gedreht wird oder auch tänzer aus degenrierten europäischen dance companies mal zum lernen vorbeikommen. Das ganze wird gemeinnützig geleitet. Es wird gelernt und nicht von unserer seite gelehrt! Woher wissen sie also so genau, dass da ein opernhaus nach europäischem vorbild gebaut werden soll ? Wozu? Um dort wagner zu spielen? Echt? Wirklich schade, dass hier so schlecht informierte behauptungen abgelassen werden. War mir ein anliegen darauf zu antworten. Hauen sie ruhig weiter drauf. Stoppen können sie das sowieso nicht mehr. Und das finde ich ausgesprochen beruhigend. Viele grüsse, CS
Blog Unser Afrika: heimlich schlechtes Gewissen
sehr geehrter herr schlingensief... es ist löblich, aber auch verwunderlich, daß sie es so nötig haben, sich in diesem forum sowohl für ihre kirche der angst als auch für dieses überdimensionierte, völlig überkandidelte, ihnen zu recht in ihrem heimlich-schlechten gewissen viel zu missionarisch - kolonialistisch vorkommenden kulturhaus zu rechtfertigen. sie spüren schon ganz recht (auch wenn sie das dort in ihrem afrika-erholungs-regenerationsurlaub nicht zugeben würden: dies ist eine form des kolonialismus, der mit den wirklich selbstlosen versuchen ein paar vereinzelter rocksänger, ein bißchen geld als tropfen auf den heißem stein für eine WIRKLICH afrikanische hilfe zur selbsthilfe-fördernde organisation namens OXFAM zu sammeln nichts gemein hat.. sie wollen europäische kultur in eine gegend bringen, die lieber ihre eigene musik und kultur stützen sollte, ein SELBEBEWUSSTSEIN entwickeln sollte, IHRE werte und kulturellen wurzeln weiterzubilden...!! wieso haben sie es nötig, auf die wenigen menschen aus europa zu dreschen, die nicht ihre musik nach afrika transportieren wollen, sondern gelder aus der entwicklungshilfe, die brot zum überleben sichern, damit eigenstädige kulturelle gedanken mit gefülltem magen entstehen können. sie glauben doch nicht im ernst mit ihrem subventioniert- anerkannten-ruhmes-hochkultur-bayreuth-geschwängerten hirn, daß europäische tanztheater zum LERNEN nach afrika gingen.. das wird so sein, daß sie dort ein eigenes selbstbewußtsein verhindern und ausrotten... ich empfinde ihren kommentar fast zynisch.. trauig.. ich kann verstehn, daß sie gerne afrika kennenlernen wollen.. aber verbrämen sie ihren ausflug nicht als gutes hilfswerk für die armen barbaren, und ihre löbliche schule könnte man auch mit weitaus weniger geld anlegen, ich kenne da projekte, die keine großen hallen brauchen, sondern einfach nur geld für bücher und einheimische lehrerausbildungen...- seien sie einfach ehrlich und schlagen sie nicht auf löbliche musiker, die weitaus bescheidener daherkommen als sie..- trotzdem alles gute für ihre gesundheit. von herzen. aber bleiben sie auf dem boden. bescheiden. und bitte ehrlich in ihre absichten. und gaaanz ehrlich: sie waren schon immer ein öffentlichkeitsgeiles großmaul, manchmal war das sympathisch, manchmal leider nur viel zu gut bezahlt und nicht soviel dahinter. aber ich möchte sie nicht beleidigen. sie sind intelligent genug, um in dem letzten satz auch eine art von anerkenneung heraushören zu können. aber bleiben sie bitte auf dem boden. und verlernen sie ihre dummen abgrenzungen und stehen sie zu ihrer kolonialistischen eitelkeit und ruhmessucht. alles beste.
Blog Unser Afrika: Eine Kirche des Mutes
Werter Herr Schlingensief, niemand möchte wohl in diesem Forum für seine Kommentare belohnt werden (Beitrag Nr.14). Außerhalb des Forums wahrscheinlich schon, in einem Artikel, einem Essay oder einer wissenschaftlichen Arbeit. Hier kann man sich austauschen und bestenfalls geistreich plaudern. Würde ich hier wissenschaftlich analysieren, dann fangen die Leser an zu kotzen...
Sie sind doch auch ein gewisser Zyniker, deshalb sollten Sie Kritik auch verkraften. Ich gönne Ihnen jeden Euro in Afrika, ob Sie eine Sänfte wollen oder nicht. Errichten Sie Ihre Spielstätte und inszenieren Sie darin einen Gottesdienst mit dem Titel "Die Kirche des Mutes". Ich persönlich betrete freiwillig keine Kirche - aber das ist Geschmacksache.
Blog Unser Afrika: verändert die Welt ein bisschen
Erst sehr spät, als ich schon fast 50 war bin zum ersten Mal nach Afrika gekommen. Alles das hatte ich im Kopf: dass ein weißer und zudem noch übergewichtiger Mann, einer aus der Epoche des Kolonialen und des Imperialismus, selbst in eigenen Widersprüchen verhangen nach Uganda geht, so einer soll dort Theater machen. Ich war in den Dörfern, im Nationaltheater von Uganda, das nach Amin immer noch kein eigenes Ensemble hat, da der Diktator alle hat umbringen lassen, ich war im Kindergefängnis 4 Wochen und wir haben Theaterstücke gespielt, vielleicht habe ich mehr davon gehabt, als die Afrikaner (manches ging mir wie Frau Langhoff), aber es hat genutzt, es sind Gruppen entstanden, Freiräume bis heute, der Regen fällt weiter von oben nach unten. Das Theater Konstanz arbeitet seit Jahren an afrikanischen Projekten, wir vergeben Ministipendien nach Togo, arbeiten an einer Coop mit Malawi. Als ich im Februar 2008 in Ouagadougou war, haben uns Studenten den Kaukasischen Kreidekreis in Deutscher Sprache vorgespielt, es hat mit beschämt und gezeigt, wie aktuell Brecht in Afrika ist, die Zeit nach und zwischen den Kriegen. Es ist egal, warum Schlingensief das macht, er macht es nicht aus Gehässigkeit und Narzissmus und das was er tut verändert die Welt, ein bisschen, er hat keine Häme verdient, vielleicht ist etwas Neid in der Luft, weil die kleinen Dinge so wenig gesehen werden: Theater in Afrika, besser Uganda als Kamerun, wir sind da nicht so schuldig. Bei allem kritischen Vorbehalt gilt doch, es gibt nix gutes ausser man tut es, oder?
Blog Unser Afrika: Kritik unbegründet
Lasst die Künstler doch Kunst machen! Was sich entwickelt, und was aus Dingen die Kritisiert werden wird, kann Niemand abschätzen! Wenn "von Menschen für Menschen" als einziges Motiv dahinter steht, ist jede Kritik unbegründet!
Blog Unser Afrika: vier Wochen Kindergefängnis?
Lieber Herr Nix,
Sie kommen, mit knapp fünfzig Jahren, das erste Mal nach Afrika. Sofort spielen Sie Theater, besuchen Dörfer, leben vier Wochen im Kindergefängnis (??), vergeben Stipendien, schaffen Freiräume und lassen Regen fallen. Ihren Post schließen Sie mit: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Wirklich? Dass Afrika, unter anderem wegen dieses guten Tuns zahlloser weißer Männer, seit Jahrzehnten nicht vom Fleck kommt, spricht sich herum. Und selbst wenn man anderer Meinung ist – hätten Sie nicht sagen können: „Ich bin das erste Mal hier. Ich weiß zu wenig. Es gibt schon zu viele andere, die helfen. Die Probleme sind komplex“? Hätte das nicht Ausdruck von Respekt sein können? Andere Länder kriegen diesen Respekt, jeder billigt China, Vietnam, Indien, Brasilien zu, ein komplexes Land mit komplexer Kultur und komplexen Problemen zu sein. Afrika nicht. Jeder Soap-Star, jeder Volkstrompeter, jeder Avantgardekünstler glaubt, er könne in Afrika „ein bisschen die Welt verändern“. Die Motive sind sicher redlich. Aber sie wachsen auf dem Boden der Missachtung für diesen Kontinent und seine Menschen. Und diese Missachtung – nach langem Aufenthalt oft Verachtung – teilen fast all die zahllosen Helfer, die ich auf meinen Afrika-Reisen getroffen habe.
Blog Unser Afrika: letztlich auch Tarzan
das ist doch schon ein genre. fitzcarraldo usw. filmgeschichte. letzlich auch tarzan. wir kreisen eh um die gleichen themen. was soll es neues außer geburt, tod und leidenschaft geben? in dem wir uns ausprobieren und mutig sind, kommen wir den antworten auf unsere fragen näher oder haben gewissheit, dass es keine antworten geben kann. die fetten satten buhschreier mit ihren nudelgedärmten fernsehsesselbäuchen müssen hier sabbeln. das ist ihre bestimmung. die beifallklatscher mit den verklärten augen sind da auch nicht besser. cs hat recht. was machen. vodootheater statt fruchtzwerge. übrings: eon will jetzt auch schon dahin. die entdecken jetzt die wüstensonne. ob man solche sponsorgelder nehmen sollte? wer viel reist, weiß es längst: es macht was mit uns. man wird reicher an seele. wenn du dich nicht beeilst, sind andere schneller und in jedem pussellehmdorf steht ein opernhaus. hier bei uns erreicht man nur eierpeyermänner. die ankündigung was zu machen, löst da schon debatten aus - da packt man sich an die funzel....und in nebensätzen schlucken wir die afganistanscheiße und glotzen gelangweilt köpfungsvideos vorm fussballevent. und wenn wir mal aufgerüttelt werden, legt sich das nach ein paar minuten. kann ich ein abo haben? seitliche loge? was wird gespielt? deutschland sucht den afrikastar? die küchenschlacht für wasserbäuche? oder volksmusik, wenn man so viele mit ins boot nehmen muss? ich find die idee gut, alte leerstehende projekthütten zu beleben. das machen wir hier im ruhrgebiet auch. darf ja nix kosten. und die sponsoren bauen einen tisch auf die a 40 und lassen ballons steigen. kulturell sind wir hier verarmter als in jedem afrikanischen wasserloch. da muss man ja weg...oder? wir brauchen auch welche, die noch bleiben und hier die fahne hochhalten. in essen hat man noch jeden vertrieben, der künstler ist. hier wird nur arbeiterkultur geduldet. oder aber ein afrikaner als intendant und schlingensief ist auf safari
(...). da klatscht der beitz.
Blog Unser Afrika: Ja, von Afrika lernen!
Bin jetzt durch Perlentaucher auf diesen Blog geraten. Was ist denn da los? Ich verstehe die Aufregung gar nicht. Jeder war noch ein bischen länger in Afrika, Herr Hensel hat sogar zahlreiche Afrika-Reisen gemacht und zahllose Helfer getroffen. Hui! Aber Herr Nix ist erst 50 Jahre alt als er Afrika betrat. Und das findet Herr Hensel nicht gut. Wieso? Weil er keine zahllosen Helfer getroffen hat? Sagt mal spinnt ihr alle ? Und bloß weil Schlingensief jetzt Gefallen daran findet, Schulen zu bauen, wird ihm vorgeworfen, es wäre besser er würde mehr Tafeln und Kreide bringen. Ich weiß wirklich nicht was die Deutschen hier für ein Problem haben. Hoffentlich stört es niemanden, dass ich fast fehlerfrei deutsch schreibe. Ich bin nämlich schwarz. Und ich bin in Afrika aufgewachsen. Und dort habe ich in einer Schule lesen und schreiben gelernt. Und das ist dann zu meiner Zukunft geworden. Mir kommt vor, als wollten hier einige rechte Leute die gesamte Entwicklungshilfe streichen und lieber ins Selbsthilfeprogramm für die HRE oder den neuen Quellekatalog stecken. Entwicklungshilfe hat noch nie geholfen muss ich da lesen? Welches Ziel verfolgt diese Seite hier eigentlich? Will Sie sich als engagiertes Forum mit Äußerungen von Leuten schmücken, die nachweislich keine Ahnung von Zukunftsprojekten in Afrika haben? Mit Leuten, die unter dem Namen NEGER ihren Hass auf meinen Kontinent ablassen? Wenn nur einer durch irgendein Projekt lesen und schreiben lernt, dann ist das für eine dem Leben verbundene Aktion, ein prächtiges Ergebnis. Aber hier wird geschrieben: "Lasst die Afrikaner doch endlich in Ruhe, erklärt ihnen nicht was ihnen fehlt und was sie noch brauchen, sei das kulturell oder ökonomisch, dann hört auch endlich der postkoloniale und kulturimperialistische Scheiss auf." von "Andre Heller II. - Was ist an einer Annäherung über Bildung, mit Interesse an unserer Geschichte einzuwenden? Schlingensief schreibt doch selber, dass es um das Lernen geht und nicht um das Vorführen deutscher Opern. Das soll doch ein Ort werden, wo die Deutschen oder die Europäer was lernen können. Ja, von Afrika lernen!
Kolonial wäre die Oper neben dem Rohstoff-abbaulager, damit die Chefs und ihre Familien abends mal wieder etwas Heimat spüren. Sagt mal lest ihr hier überhaupt was die Leute schreiben? Mir scheint es so zu sein, dass Deutschland jedem Versuch etwas zu neu zu probieren, gleich die Auswegslosigkeit, die Sinnlosigkeit und die Unmöglichkeit zeigen muss. Warum? Weil Deutschland schon immer alles wußte ? Oder weil Deutschland diesen großen "Erlösungs-Versuch" im 2.Weltkrieg noch immer nicht verdaut hat? Ich mag die Geschichten von Frau Langhoff oder auch von Herrn Nix. Es geht weder um die Erlösung Afrikas, noch Deutschlands, weder um die von Schlingensief, noch sonstwas... Erlösung ist ein schwammiges kollektives Täuschungsmnanöver. Aber die Zukunft so zu gestalten, dass dann Leute wie ich später hier was schreiben können, ist wunderbar! Auch wenn ich nicht weiß, was diese Seite wirklich mit diesem Blog im Schilde führt. Mag diese Frau Slevogt nun ihren Onkel oder hat sie Angst, dass man ihr das nachher vorwerfen könnte? Ich kenne sie nicht. Vielleicht ist sie ja so berühmt, dass sie in ihren Kreisen zwischen Negern und Heller 2. aufpassen will. Mein erstes deutsches Gedicht war übrigens:

Gleich und gleich

Ein Blumenglöckchen
Vom Boden hervor
War früh gesprosset
In lieblichem Flor;
Da kam ein Bienchen
Und naschte fein.
Die müssen wohl beide
Für einander sein.
... von Goethe ! .... Herzlichst Sophie Diallo
Blog Unser Afrika: bitte ein Gedicht
Liebe Sophie Diallo, haben Sie auch ein Gedicht aus Ihrer Heimat? Das wäre doch hier mal ein erster Anfang.
Blog Unser Afrika: helfen ist helfen
das einzige, was ich herrn schlingensief vorwerfe (schulen bauen ist in ordnung) ist, daß er sich über rockmusiker stellt, die auch nur helfen wollen. die nicht an sich denken, sondern eine organisation wie oxfam oder attac unterstützen. ich verstehe nicht, warum herrn schlingensiefs aktion mit einer schule und einem opernhaus besser sein soll als menschen, die im größeren stil gelder für hilfe organisieren wollen. diese abgrenzung und kategorisierung in gutes helfen und "böses helfen" ist meiner meinung nach etwas kleingeistig.
Blog Unser Afrika: tut mir leid
ja, das stimmt. tut mir leid. habe da aufgrund der drängeleien zu heftig reagiert. hatte aber angst, dass unser verhältnismäßig kleines projekt unter dem aspekt von großen benefizveransaltungen gesehen wird. solange die initiativen zukunftsorientiert handeln, also zukunftsmöglichkeiten für andere menschen auf- und ausbauen, ist jede auseinandersetzung richtig und wichtig. absolut d´accord. viele grüße und einen schönen sonntag. CS.
Blog Unser Afrika: großartig und eine Weltneuheit
Kein zagen und kein zweifeln--alles wird gut.

Christoph wird sein kulturzentrum bekommen.

Es wird großartig sein und eine weltneuheit--

Jedem zugänglich, ganz gleich welche hautfarbe, nationalität oder alter er/sie trägt.

Es wird ein tempel der kunst und des wissens sein, der verständigung, freundschaft und liebe...

Und deshalb nicht mehr wegzudenken aus afrika!

Auf die zukunft!
Blog Unser Afrika: überflüssige Stammtischdiskussion
Ich muss ein bisschen ausholen. Eine Freundin von mir bekam mit Anfang 30 Krebs während der Schwangerschaft. Die Tumore ernährten sich von den Hormonen der Schwangerschaft: wie das neue Leben in ihr wuchs, zerstörte es proportional ihr eigenes. Sie war eine sehr engagierte Frau für mehr Gerechtigkeit in der Verteilung der Güter auf der Welt, hatte in Chile gelebt, Volkwirtschaft studiert und schrieb gerade ihre Dissertation über Amartya Sen's Capabilities-Theorie. Sie lag lange im anthroposophischen Krankenhaus in Witten-Herdecke, und kam schließlich zum Sterben nach Hause. Sie hatte nur noch ein paar Monate und war schon sehr schwach, dennoch hatte sie ganz klare Vorstellungen von dem, was sie mit der verbleibenden Zeit tun wollte. Zum Beispiel wollte sie sehr gerne Besuch bekommen, aber die meisten Leute blieben weg, je schlechter es ihr ging (aus Unsicherheit?). Eines Tages erzählte sie mir, der Literaturwissenschaftlerin, dass sie nie verstanden hatte, warum sich Menschen mit Literatur befassen, aber sterben wollte sie nicht, ohne wenigstens ein paar der großen Werke von Thomas Mann bis Dostojewski gelesen zu haben. So begann sie zu lesen und schrieb mir wenig später, sie habe es jetzt verstanden und wolle noch so viel wie möglich lesen. Gleichzeitig traf sie in einer bemerkenswerten Ruhe alle Vorkehrungen, um das Leben ihres Säuglings zu ebnen: bei meinem letzten Besuch saß sie zwischen Unmengen Papier für die Deutsche Rentenversicherung, da konnte sie ihr Kind kaum noch selbst im Arm halten. Warum ich das alles schreibe? Weil ich diese Stammtischdiskussionen hier für völlig überflüssig und armselig halte. Wenn ich aus dem Sterben dieser Freundin eines gelernt habe, dann das: die Menschen haben im Angesicht des Todes (klingt abgedroschen, meint aber genau das) u.U. eine sehr deutliche Idee, was sie noch tun möchten, und ich kann mir keinen Grund vorstellen, warum man darüber hier auf diese Weise diskutieren sollte. Godspeed, Christoph Schlingensief.
Blog Unser Afrika: die Kategorien sind verrutscht
Ganz spannende Debatte, allerdings scheinen mir die Kategorien zu verrutschen…geht es in Schlingensiefs Projekt auch um Entwicklungshilfe, scheint mir der Ansatz eher problematisch.
Ein Festspielhaus in Westafrika? Kulturpaläste gibt es in der Tat eine Menge, vor allem in den grossen Städten wie Ouagadougou. Zumeist sind die Vorstellungen schlecht besucht und das liegt nicht nur an der Qualität der Aufführungen. Im Zuschauerraum versammeln sich Entwicklungshelferlein und Touristen, vielleicht noch eine kleine afrikanische, aber durch und durch westlich geprägte Elite.
Will man Theater für die „normalen“ Leute machen, sollte man sich bewegen, das heisst in den Vierteln spielen – meine letzte Arbeit wurde fünfmal in Bamako gezeigt, jedes mal auf einer anderen Bühne, wenn man das denn Bühne nennen will. Die Zuschauer waren aus dem jeweiligen Quartier und in irgendein Festspielhaus wären sie, denke ich, nie gegangen. Ich plädiere also für ein mobiles Festspielhaus, einen Karawanenpalast, ein Studio Landgraf für die Burkinabes.

Kultureller Austausch: Klingt gut, fand ich aber wirklich schwierig. Vielleicht sind ja die schon vorhandenen Trommel- und Tanzworkshops, wo sich Europäer für zwei Wochen ganz afrikanisch fühlen besser als nichts, aber oft führen sie doch in erster Linie zu Romantizismen, die immer nur unsere Vorstellungen von Afrika und Afrikanern reproduzieren. Und selbst wenn man es ernst nimmt, manchmal ist es wie damals zwischen Ost- und Westdeutschland. „Bei uns ist das so.“ „Und bei uns ist das so?“ Und weiter? Trommeln wir noch ein bisschen. Wie überwindet man kulturelle Grenzen, die sich auch und vor allem in der Kommunikationsstruktur bemerkbar machen? Und von der anderen Seite? Die meist vergebliche Hoffnung eine europäische Frau/einen europäischen Mann zu finden, der einen mit nach Europa nimmt, zumindest aber sein Geld teilt, wirklich teilt….und das ist keinem Afrikaner zu verdenken. Arme und Reiche können nur schwer Freunde sein.

Schulen: Nicht schlecht, aber z.B. viele der Migranten, die sich Richtung Europa aufmachen, haben einen vergleichsweise gute Schulausbildung. Ihr Problem ist, dass sie keine adäquate Arbeit finden. In Westafrika gibt es ein Heer von arbeitslosen Schulabsolventen. Junge Menschen zwischen Tradition und Moderne, denen es nicht gelingt ihren Platz in der Gesellschaft zu finden.

Was man bei Mankells in Mozambique über Burkina Faso lernen kann, weiss ich nicht. Ich zumindest würde keinen Norweger fragen, wie man Theater in Portugal macht.

Aber vielleicht geht es ja nicht um Entwicklungshilfe, sondern doch eher um Fitzcarraldo. Und dann, finde ich, ist dieses Projekt völlig in Ordnung. Denn zerstören kann man zumindest in Ouaga kaum noch etwas. Dort ist der Westen längst angekommen. Ganz abgesehen davon: Wer glaubt Afrika vor irgendetwas bewahren zu müssen, spricht diesen Menschen dort die Urteilskraft ab.

Möge das Projekt gelingen. Mögen die Menschen, die daran beteiligt sind viel reden und viel lachen. Das kann man in Westafrika nämlich besonders gut.
Blog Unser Afrika: von Afrika lernen
Was clemens bechtel hier am ende schreibt klingt wirklich freundlich und offen. Nur die reise nach mosambique findet er unsinnig, weil mankell aus schweden kommt und in mosambique theater macht. Na und? Nachdem mankell während der berlinale von diesem projekt gehört hatte, hat er uns eingeladen Wie schon oben geschrieben, und von clemens bechtel überlesen wurde, besuchen wir dieses land also auf empfehlung von mankell selber, der dort eben theater macht. Das heisst aber doch noch lange nicht, dass dieses theater dann nach burkina soll. Also auch hier verstehe ich wieder nicht, woher diese komischen informationen kommen? Wir suchen ein land, in dem dieses projekt stattfinden kann. Noch steht doch gar nichts fest. Und rupert neudeck hat mir gerade in berlin on ruanda erzählt, dass er dort mit den www.gruenhelmen.de (?) schulen und andere dinge baut, und dass er dieses land auch gerne vorschlagen möchte. Also ruanda vielleicht danach? Wir versuchen es noch zu finanzieren. Und dann schreibt herr bechtel noch von kuturpalästen, und das es davon genug gäbe.Ebenfalls weiter oben habe ich ebenfalls erläutert, dass es kein bayreuth in burkina geben wird, und dass wir orte und räume suchen, die schon wieder brach liegen. Was das mit entwicklungshilfe zu tun hat, was die sache laut herrn bechtel problematisch macht, erinnert mich wieder an die einträge von "herrn horror" oder "herrn terror" (pseudonyme) weiter oben. Beim filmfestival in burkina sitzen teilweise 50.000 zuschauer vor einem film! Alles privilegierte? Garantiert nicht! Und die theater, die wir besucht haben, waren voll. Kaum weisse in sicht. Also irgendwas haut hier doch permanent quer. Jeder hat irgendwas ganz besonderes erlebt. Jeder weiss, dass der andere alles ganz falsch sieht. Jeder sieht irgendwelche kategorien verrutscht und kann das deshalb genau beurteilen, weil er der inhaber seiner eigenen kategorien ist. Aber am schluss! - ich betone mal wieder: am schluss, steht der/die schwarze oder das "pauschale afrika", dass davon sowieso nichts haben wird, wie alle bereits jetzt schon wissen.. Vielleicht kann ich jetzt doch aufhören zu schreiben. Ich dachte wirklich, man könnte den latenten neidfaktor oder die angstbezogenen beiträge über deutsche onkelz, die dort während der kolonialzeit gelebt haben mithelfen abzubauen. Und da es genug schulabschlüssler gibt, kann man das ganz schulsystem sowieso einstellen, schreibt herr bechtel weiter. Und zwar, weil es keine arbeit gibt.... Was für gruselige sachen schreibt herr bechtel da ?... Das würde ja auch wunderbar auf ganz deutschand passen, wo es auch kaum arbeit für schulabschlüssler gibt. Also schliessen wir alle schulsysteme. Ich behaupte trotzdem, dass wir von afrika lernen können. Also schliessen wir die schulen bei uns und machen unsere ausbildung demnächst in burkina. Dann lernen wir zumindest, warum wir hier mit unserer besserwisserei sowieso nicht glücklich werden. Ich habe nicht viele, aber sehr beeindruckende erfahrungen in afrikanischen ländern gemacht. Und mit denen will ich niemanden mehr bevormunden (siehe vorletzten eintrag von mir). Lieber mehr loben als tadeln. Und dann noch die bitte einfach genauer zu lesen und nicht nur mit voruteilen die sätze zu verdrehen. Und jetzt warten wir auf herrn bechtel oder jemanden anderen nichtregistrierten, der feststellt, dass ich herrn bechtel nicht richtig gelesen habe. Und überhaupt... Wie lange ist es noch bis weihnachten? CS
Blog Unser Afrika: wunderbare Fragezeichen
Stimme Pipo zu. Wieso Afrika und nicht Marxloh? Die Antworten darauf können natürlich vielfältig sein und sind nicht zu bewerten. Das ist auch nicht unser Bier.
Künstlerische Entscheidungen fällt letzlich der Künstler. Aber der Gedanke hat mir gefallen: Ein Festspielhaus mit Schule für Altenessen! Was wäre das für ein guttuender Wahnsinn...

Ich wünsche auf jeden Fall, dass jetzt in den schwierigen Zeiten hier, viel Geld und Unterstützung für das Projekt zusammenkommt. Dass die Regierung mit einsteigt, ist doch eine große Hoffnung auf Langfristigkeit. Vielleicht macht die Idee auch Schule und man entstaubt so gleichzeitig die Goetheinstitute. Ich find`s sehr spannend. Auch die vielen Fragezeichen. Das ist doch wunderbar.
Blog Unser Afrika: wir plündern Afrika aus
Entwicklungshilfe, Opernhaus, alles ganz nett aber dient es nicht letztlich immer dazu, das eigene Ego zu befriedigen. Mir wäre eigentlich lieber, endlich diesem unserem Europa zu vermitteln - und dass wäre eine sinnvollere Aufgabe auch für unsere Kulturschaffenden – dass wir es sind, die den afrikanischen Kontinent ausplündern, ja ausplündern, immer noch, jeder Einzelne, ob er will oder nicht, nämlich als ahnungsloser Konsument.
Wie sollen afrikanische Bauern auf die Beine kommen, wenn Europa subventionierte Produkte Fleisch und anderes nach Afrika verkauft und der einheimische Bauer/Produzent seine Produkte nicht los wird. Wenn wir Kaffee, Kakao usw. viel zu billig in Afrika einkaufen, weil Großabnehmer die Preise drücken. Wenn Konzerne wie Monsanto versuchen das Saatgutmonopol zu erlangen und kein afrikanischer Bauer sich dieses Saatgut noch zukünftig leisten kann. Wenn Ölkonzerne landschaftliche Wüsten hinterlassen und wir dafür billiges Benzin verschwenden.
Entwicklungshilfe ist nicht per se gut. Im Gegenteil.
Fairer Handel und Hilfe zur Selbsthilfe, alles andere ist letztlich kontraproduktiv und heuchlerisch. Erst wenn wir das begriffen haben – alle - und auch praktizieren, könnte man in ferner Zukunft an Opernhäuser denken.
Ruft es von den Theater- und Opernbühnen (den schon bestehenden) dieser Welt, jeden Tag. Büchners „Hessischer Landbote“, Brecht und alle die Anderen mögen euch den Weg weisen.
Blog Unser Afrika: Wenn ich Geld hätte …
Ich freue mich sehr über das äußerst wertvolle, schöne Projekt von Christoph Schlingensief und wünsche ihm gutes Gelingen. Möge es vielen Menschen Freude bringen und den interkulturellen Austausch fördern. Wenn ich Geld hätte, würde ich das sofort unterstützen...
Blog Unser Afrika: Spendenaktion anzetteln
hey, nachtkritik. der student da oben hat recht. wollt ihr nicht eine spendenaktion für das festspielhaus anzetteln? da kommt bestimmt was zusammen!
Blog Unser Afrika: am Couchtisch
das wurde doch von dir am couchtisch geschrieben, wahrscheinlich gegoogelt. jedenfalls läßt sich das nicht mehr unterscheiden, ob du laberst oder lunte an monsanto legst. und dann noch büchner und brecht. du bist wohl vom theater!
Blog Unser Afrika: nicht nur sauber, satt und trocken sein
Über Neid wurde ja schon ausreichend gesprochen, aber was mir immer noch nicht klar ist, ist der Kolonialismusvorwurf. Keiner weiß doch hier genau, was Schlingensief will, außer das, was er selbst geschrieben hat und da kann ich ihm bei weitem keinen Vorwurf machen. Ich verstehe das auch nicht, dass man einer Generation wie der von Schlingensief unterstellt sie würden irgendwie den Kolonialismus wieder gut machen wollen und hätten ein schlechtes Gewissen oder würden sich so gern mit einem Afrikaretterorden schmücken. Ich finde der Vorwurf der Eitelkeit ist hier völlig fehl am Platz. Wenn Schlingensief eitel wäre (und auch das ist ja nicht mal verboten, verwerflich, ein Verbrechen) dann würde er sich weiter in Bayreuth feiern lassen oder auf all den anderen Bühnen unserer westlichen Hochkultur. Es gibt zwar jetzt einige Meldungen über das Festspielhaus, aber wenn es ein paar Jahre interessiert, wird darüber wahrscheinlich kaum noch berichtet werden, weil es einfach dort existiert und für sich hoffentlich lebt. Es wird wahrscheinlich viel unabhängiger sein vom Feuilleton, weil es sich zurückgezogen hat aus unserer ach so tollen Theater/Kultur-welt.
Über welche Summen reden wir eigentlich???
Ihr tut so, als wär das euer Geld, was dort ausgegeben wird, gar verschleudert wird. Das ist doch lächerlich.
Was ich allerdings wirklich gefährlich finde ist das pseudointellektuelle Herumgewaber. Dieses sich im Kreis drehen von wir waren schon mal da, da haben wir da Unheil angrichtet, jetzt dürfen wir da nicht mehr hin, die kommen schon allein zurecht, naja vielleicht kratzen sie auch alle ab, dann ist es halt so, nee baun wir noch n paar brunnen, aber den rest müssen sie sich selbst besorgen...
also ich war noch nicht in afrika, ich hab auch niemanden kolonialisiert, ich sag auch nicht, die "neger" sind alle schweine oder das sind alles schlechte oder gute menschen. Ich hab keine Ahnung, aber ich würde sofort ins Festspielhaus fahren und mich gern mit anderen Künstlern treffen, denn ich weiß überhaupt nichts. Und ich habe keine Lust mehr auf diese herbeidiskutierte Distanz zu Problemen. Immer die eigene Haltung problematisierend. Was bitte wäre denn das Problem, wenn jemand etwas tut, was jemand anderem hilft, aber er hat es mit der falschen Haltung getan. Vielleicht ist hilft auch nicht das richtige Wort, vielleicht machen beide etwas gemeinsam und profitieren vom anderen, aber hat deshalb der weiße die falsche Haltung nur weil er vom schwarzen profitiert? oder hat der schwarze die richtige haltung, weil er vom weißen profitieren will, denn jetzt ist er ja auch endlich mal an der reihe?

und warum bitte sollte es kultur in afrika nicht geben? warum keinen kulturellen austausch? wir sprechen von einem ganzen kontinent. legen wir hier die theater lahm, weil in rumänien leute hungern? oder weil weißrussland eine diktatur ist oder in russland politische gegner umgebracht werden?
alle beschäftigen sich heutzutage mit ihren kindern wahrscheinlich mehr als je zuvor. ich setze mich auch mit meiner tochter ans klavier, weil sie spaß daran hat, male, singe tanze mit ihr und versuche über die kultur mit ihr ins gespräch zu kommen. alle wissen, dass das für uns menschen extrem wichtig ist, eben nicht nur sauber, satt und trocken zu sein. warum sollte das in afrika nicht so sein, warum sollte nicht auch dort kultur ein wichtiges kommunikationsmittel sein im intellektuellen aber auch im ganz alltagspraktischen sinn. und ich meine wirklich sein nicht werden. und wenn es kultur gibt in verschiedenen ländern, warum sollten wir uns darüber nicht austauschen? ich kriegs nicht rein in die birne echt nicht.

ihr lest doch auch alle proust und marquez oder wen auch immer?

HÄÄÄÄÄ

grüße, a
Blog Unser Afrika: man muss sich wundern
also ich kann über diese dikussion ohnedies nur den kopf schütteln...
überall, wo neue bühnen eröffnet werden (was ohnedies magelware ist) gibt es jubel und tra-ra und super tolle tv-berichte und jetzt kommt da einer (schlingensief), der mal was in afrika auf die füße stellen will und schon gibt es nörgler und kritiker - warum?
weil man ein festspielhaus in afrika gründen will?
weil man den afrikanern lieber nur essen, kleidung usw... schicken sollte, anstatt dieses land auch mal kulturell gesehen in den vordergrund zu rücken?
weil es sich bei dem initiator dieses vorhabens um einen schlingensief handelt, der ohnedies stets nur darauf aus ist zu provozieren? was will er denn damit nun wieder bezwecken? (volksmeinung, nicht meine... @ christoph schlingensief ;O) )
hm, sonderbare gründe, oder?

ich finde, man muss afrika nicht immer als den armen bemitleidenswerten kontinent sehen...
was unterscheidet - rein kulturell gesehen (und darum sollte es ja hier gehen!) - afrika von irgendeinem anderen platz auf dieser welt?
nichts, oder?
doch! eine menge...
und ich betrachte afrika in dieser diskussion nicht als das arme land, das ausgebeutet wurde, dem man wieder was zurück geben muss und auch nicht als das arme hungerleidende afrika! darum soll es hier, meiner meinung nach, (endlich!) einmal nicht gehen!
im zuge meines studiums (@christoph schlingensief: sie sollten meinem damaligen professor joachim fiebach von ihrem projekt erzählen, der würde ihnen die füße dafür küßen!) habe ich mich ein jahr intensiv mit dem THEATER IN AFRIKA auseinander gesetzt (bücher gelesen, vorträge besucht, referate gehalten, videos analysiert, arbeiten geschrieben,...) und konnte rasch bemerken, dass wir von den schwarzen echt noch was lernen können! da "unten" findet noch theater pur statt mit seinen riten und kulten - allen nörglern würde ich mal empfehlen sich mit dieser seite afrikas auseinander zu setzen - es lohnt sich, bestimmt!
Blog Unser Afrika: Mut und Phantasie
tolles projekt - mut und phantasie - es gibt eben welten jenseits der rigiden denkungsart - viel kraft!
Blog Unser Afrika: erstaunlicher Kleinmut
ja, ein schönes Projekt, ein gutes Projekt, - die Kritik daran ist auf eine unangenehme Weise hoffährtig und behaftet mit einer Kleinmütigkeit die schon erstaunlich ist, hier in so einem Forum.
Blog Unser Afrika: erst mal wahr-nehmen
Ich verfolge diesen Blog bereits seit Längerem und bin sprachlos angesichts der Spezies Ideologie-Kritiker, welche ihre eigene Vorwandhaftigkeit maskieren und die eigene Ideologieproduktion nicht mitdenken wollen. Vielleicht lässt sich das Fremde der afrikanischen Kultur ja gar nicht mit den sprachlichen Kategorien des westeuropäischen Diskurses lesen/konstruieren. Insofern man zum Beispiel an der begrifflichen Opposition "Kolonialismus" versus "Anti-Kolonialismus" festhält, wird sich meines Erachtens auch in der Praxis nicht viel ändern. Dagegen müsste man zunächst begriffslos und unvoreingenommen denken und wahr-nehmen, sich dem Fremden tatsächlich aussetzen und darin die Differenz zur eigenen Lebensform erkennen - ohne Wertung. Respekt vor dem Anderen. Man kann "Afrika" doch immer nur aus dem jeweiligen situativen Kontext vor Ort heraus verstehen. Wie es neben Schlingensief auch andere in diesem Forum bereits praktiziert haben. Reisen bildet. Die aktive Mitarbeit und Teilnahme an einer kulturellen Situation, wie zum Beispiel an diesem dialogischen Projekt von Schlingensief, ermöglicht ja immer auch eine andere Lektüre des Eigenen, eine Infragestellung der eurozentristischen kulturellen Selbstverständlichkeiten. In seiner "intellektuellen Biographie" zu Roland Barthes schreibt Ottmar Ette über die Brüche zwischen verschiedenen Kulturen und ihren Wertvorstellungen anhand von Barthes' Aufenthalt und schreibender Auseinandersetzung mit Marokko: "Die westliche Kultur manifestiert sich in ihrer Expansion, auch und gerade durch die Hippies, die Barthes' Textfragmente ebenso wie der marokkanische Blinde förmlich durchlaufen. Gerade die Hippies erscheinen als sich selbst in Szene setzende Protestler eigentümlich deplaziert. Sie befinden sich nicht mehr in ihrem angestammten Kontext westlichen Reichtums, innerhalb dessen ihre Revolte noch Sinn machen könnte, sondern in einem Umfeld der Armut, wo ihr Protest grotesk wirkt. Sie führen am eigenen, 'verkleideten' Leib die Aporien westlicher Zivilisation vor." Fazit: Dieses Projekt ist unbedingt zu bejahen!
Blog Unser Afrika: Denkmal fürs Ego
In dem Zeit-Artikel steht, dass Herr Schlingensief auch ein Hotel bauen will, damit Besucher aus allen Kontinenten in sein Opernhaus kommen können und dass Mohammed, sein Übersetzer aus Burkina Faso es beschissen findet, dass sein Präsident Hotels baut, während sich kaum einer in seinem Land einen Arzt leisten kann. Wenn es Herrn Schlingensief wirklich um die Sache ginge und nicht darum sich ein Denkmal für sein Ego zu bauen, sollte er sich auch nicht so sehr darum sorgen, was irgendwer später dick und fett ins wikipedia darüber schreibt. Tja, Egomania, Insel ohne Hoffnung.
Blog Unser Afrika: die quälende Seite der Wahrheitsliebe
nee, is gut, das es sone penetranten überkritiker gibt, die zeigen auch immer die quälende seite der wahrheitsliebe - zwar verstehen sie das tun der anderen nicht, können aber erbsen zählen - viel bringt das nicht weiter - stärkt aber sicher ihr ... spreche es lieber nicht aus - vernutzt.
Blog Unser Afrika: Problemfall kulturelle Leistung
um Missverständnissen vorzubeugen, es ging in meinem letzten Kommentar natürlich nicht um eine universelle Kritik an "den Hippies". Meines Erachtens hat Barthes hiermit nur exemplarisch verdeutlichen wollen, dass sich die eigenen Bedeutungszuschreibungen und Haltungen je nach Kontext immer wieder neu verschieben, ja, verschieben müssen. Insofern ist folgende Aussage von Außenminister Frank-Walter Steinmeier ebenso kritisch zu sehen. Zitat aus dem Theatertreffen-Blog 2009: Steinmeier "sprach daraufhin von der wachsenden Notwendigkeit, sich mit der eigenen kulturellen Leistung international zu zeigen: 'Wir bringen etwas mit, was in den Ländern, in denen wir zu Gast sind, mit einem besonderen Wert versehen ist.'" Ist das bereits die Vereinnahmung des unabhängigen Kunst-Projekts durch die eigenen politischen Interessen? Auf welche besonderen Werte bezieht sich Herr Steinmeier? Hoffentlich doch nicht nur auf das "humanistische Bildungsideal" der Weimarer Klassik? Denn dadurch wird natürlich auch etwas verschleiert, nämlich das Fremde im Eigenen, zum Beispiel die Aggression und Gewalt der deutschen Außenpolitik: Die "Sicherheit Deutschlands wird am Hindukusch verteidigt".
Zudem hat gerade der westliche Kapitalismus bereits viele herkömmliche Strukturen in Afrika zerstört (und ist längst auch in China angekommen, nur in einer anderen Form). Meines Erachtens müsste es also um ein wechselseitiges Voneinander-Lernen gehen, nicht allein um die Expansion der "deutschen Kultur". Schließlich muss nach Frantz Fanon auch mit Gegengewalt gerechnet werden. Die Vorstellungskraft ist unendlich, und nicht jede/r hält es mit Kant: "Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne."
Blog Unser Afrika: dieses unerträgliche Blablabla
Das Ganze erinnert mich an eine Comedy-Szene: ein Kind ertrinkt und ein paar Erwachsene stehen drum herum und geben schlaue Kommentare ab. Statt was zu tun, statt zu handeln. Wobei ich weder Afrika noch Herrn S. mit dem Kind gleichsetzen möchte. Es ist nur dieses unerträgliche blablabla, was mich ankotzt.
Denn in Wirklichkeit zählt nicht, was du SAGST, sondern WAS DU TUST! Für alle gilt das - also denkt mal über euch selber nach, alles Gute, KaRL
Blog Unser Afrika: ja, Herr Oberlehrer
@ 46: ja, Herr Oberlehrer. Aber warum müssen wir eigentlich immer in Ihr Lager? Warum müssen wir eigentlich immer tun, was Sie wollen? I would prefer not to. Und denken Sie auch mal über sich nach. Was tun Sie?
Blog Unser Afrika: Christoph, go on!
Meine fresse, was für eine obsolete diskussion! Wer herrn schlingensief in diesem punkt derartig mißverstehen kann sollte sich die zeit lieber mit "an-die-eigene-nase-packen" oder- falls zu schwierig oder schmerzbehaftet- einfach mit "mensch-ärgere-dich-nicht-spielen" vertreiben! Christoph, go on!
Blog Unser Afrika: jede Menge Onkels
Niemand wird ertrinken, denn das Baby schreit doch schon, weil seine Geburt längst stattgefunden hat.

Es hat bereits alles, was es braucht:
einen Namen, einen Wohnort, jede Menge Onkels und Taufpaten und nicht zu vergessen..
Wechselwindeln für die nächsten zwanzig Jahre...
Blog Unser Afrika: Existenzen werden geschaffen
Karl, du regst dich immer zur falschen Zeit am falschen Ort auf. Das finde ich nicht nur schade, sondern auch etwas peinlich. Weißt du, hier kann einer kaum etwas anderes tun, als eben seinen Kommentar abgeben. Das ist die harte Arbeit, die hier geleistet wird, hier werden Existenzen geschaffen...
Redaktionsblog: Unser Afrika: Habe mich nicht aufgeregt
Hallo Bettina, Bärbel, corinna, Jeanne, @46!
Ja, ich hätte es anders ausdrücken müssen: Es kommt darauf an, was "ich" im Leben TUE und nicht so sehr darauf, was ich SAGE! Da ist es manchmal überflüssig, mich zu rechtfertigen, weil meine Handlungen für sich selber sprechen...(Und @46: Ich habe kein LAGER und möchte auch niemanden einladen, sollte ich das?)
Natürlich sind auch Worte und geschriebene Kommentare gelegentlich angebracht, scheinbar muss ich das noch dazu sagen - aber peinlich braucht einem nichts zu sein, das widerspricht der freien Meinungsäußerung, Bettina! Hab mich nicht aufgeregt.
Ein Gespräch lebt mit dem Blickkontakt und der Augenhöhe! Alles Gute, Karl
Redaktionsblog: Unser Afrika: Hier gibt es nur Gequatsche
Karl, wenn einen was ankotzt, dann heißt das der Pegel ist oben - aber egal - ist ja nur insofern peinlich, als hier immer, welches Thema auch gekaut wird - ohne Blickkontakt und insbesondere nur mit den Buchstaben agiert wird - in diesem Forum fällt niemand und nichts ins Wasser, hier gibt es nur Gequatsche über etwas und nie die Sache selbst. Wer daran keinen gefallen hat klickt einfach in ein bewegteres Forum oder Twittert sich eins.
Redaktionsblog: Afrikaposts in Echtzeit auf die Bühne bringen
habe vor jahren mal am schauspielköln einen abend gesehen, da ging es um ein paar sehr nette politisch korrekte europäer, die eigentlich für ein schulprojekt in westafrika spenden sammeln wollten. die zerstritten sich natürlich sofort, drängelten sich ständig ins licht und fühlten sich jeweils im besitz der wahrheit über afrika an sich. gleichzeitig hatten sie eine heidenangst davor, etwas falsches zu tun. schlage vor, dass die riminiprotokollführer unsere afrika-posts in echtzeit auf die bühne bringen. vielleicht mal in somalia vor ein paar piraten? die haben ja jetzt immer weniger zu lachen...
Unser Afrika: Steinmeier-Rhetorik irritierte
@ 51: Alles nur "Gelaber", Herr "Laber"feld? Dann haben Sie wohl noch nichts davon gehört, dass ein wenig Denken vor dem Handeln bisweilen nicht schaden kann und dass auch das Sprechen/Schreiben bereits ein Handeln ist. Schlingensief tut beides, face to face und vor Ort. Mich hat bloß die Rhetorik Steinmeiers irritiert - jenseits von Afrika.
Unser Afrika: Anmerkungen zum Diskussionsstand
Ja, genau das ist das Problem, dass jedes weitere Wort, dass ich hier labere, doch nur
weitere Missverständnisse nach sich zieht – ist das so gewollt? Von mir nicht! Kein Wort von dem, was Sie Jeanne, mir in den Mund legen, habe ich geschrieben, oder auch nur im Entferntesten gemeint!
Über das Projekt von Herrn Schlingensief hatte ich mich überhaupt nicht geäußert, darüber kann und möchte ich auch gar nichts sagen! Es ging mir in meinem – Höchstpegel-Kommentar – um die Art der Diskussion. Das Gespräch an sich, das war – aus meiner Sicht- ins Wasser gefallen. Es ging nur noch um Rechtfertigung eigener Standpunkte und die
gleichzeitige Demontage der Argumente des Gesprächspartners. (Was sich inzwischen ganz auf meine Person verlegt hat, wie schmeichelhaft!)
Und, Bettina, da wär ich gar nicht drauf gekommen, dass hier statt verbal mit Schrifttext
„agiert“ wird – aber auch bei einem schriftlichen Dialog kann man seinem gegenüber auf gleicher Augenhöhe begegnen. Aber manche ziehen es vor, sich mit abwertenden Äußerungen über die anderen zu stellen, aber da oben stehen sie (auf lauter Dummköpfen)
auch nicht sehr stabil.
Mein Fazit: Die Diskussion über das Projekt ist ins Wasser gefallen! Ob die Diskussion ertrunken ist?
Alles Gute, Karl
Unser Afrika: Was war nochmal mit Afrika?
ich muß karl laberfels aber in einem recht geben.
was bringt es hier mit barthes, kant und steinmeier anzurücken.


ich finde es einfach widersinnig, komplizierte probleme durch noch kompliziertere zitate aus fremden zusammenhängen erklären zu wollen. ich halte das schon in der sog. wissenschaft für eine fragliche praxis und in einem solchen forum für eine pädagogische art des eier zeigens.

was war nochnmal mit afrika?....
Unser Afrika: Lesen Sie Dambisa Moyos "Dead Aid"
@barbaras: afrika ist ein kontinent, kein land.Es mag für schuldbeladene, sinnentleerete Armutstouristen kaum vorstellbar sein,die hier mit gönnerhafter "tu gutes und rede darüber" attitüde glänzen, aber es gibt ein generelles, strukturelles Problem mit Hilfen aus dem Westen, da nützen auch keine Floskeln a la "es gibt nichts gutes, außer man tut es", die hier gedroschen werden. Das stimmt eben nicht, die Hilfen sind oftmals Pyrrhussiege. De facto haben sie die afrikanische Wirtschaft schrumpfen lassen und betonieren den Status Quo. Sie verstärken die Armut. Entwicklungshilfe produziert Inflation, Bürokratie, Schulden und Korruption, die Gesellschaften werden in Abhängigkeiten gehalten und in neue gebracht. Anstatt dass die eigene Wirtschaft so stark und autark ist, eine Schule zu bauen, wird auf Aussenhilfe gesetzt. Mehrwert über demonstrierte und an Medien verkaufte Hilftstätigkeit ist der westlichen Aufmerksamkeitsökonomie geschuldet,o.k., ein Geldof, der in Dörfern in Sachsen Schulen gründet, weil die Deutschen so schlecht in der Pisa Studie abgeschnitten haben, wäre wohl unvorstellbar, bei afrikanischen Ländern ist diese Form von mangelndem Respekt aber an der Tagesordnung. CS hätte seinen Freund Herrn Steinmeier einfach mal fragen sollen, wieso es keine afrikanischen Produkte in der EU gibt, warum tausende Menschen aus EU Arbeitsmarktsgründen ertrinken müssen, warum es kaum deutsche Investitionen in Afrika gibt, wieso die EU ihren Markt mit Abermilliarden Agrarsubventionen vor afrikanischen Konkurrenzprodukten schützt. Dann wüsste er jetzt, warum ein Deutscher zwar eine Schule in Afrika bauen darf, aber gleichzeitig zehn andere dadurch nicht gebaut werden. Nur eine Bitte an alle deutschen Teilzeithelfer: lesen Sie: Dambisa Moyos "Dead Aid" , wo sich die afrikanische Ökonomin für den radikalen Stopp jeglicher Entwicklungshilfe ausspricht, oder zumindest ihr Interview auf www.weltwoche.ch
Unser Afrika: Hilfe zur Selbsthilfe wäre besser
Steinmeier-Rhetorik, Gequatsche, Neid, alles ganz schön und gut. Dieser Blog neigt dazu, ständig abzuschweifen. Zurück zum Thema.
Ob ein Staat - seit 1960 unabhängig - der auf der Suche nach seiner eigenen Identität ist, dessen Gebäude für ein Nationalmuseum gerade einmal 4,5 Jahre alt ist, nicht anderes als
"Ein Haus, das afrikanische und europäische Kulturen verbindet und so zu einer Erneuerung der totgespielten Oper führt." wie es auf Schlingensiefs Internetseite heißt,
für den Aufbau seines eigenen Nationalbewusstseins wichtiger findet, diese Frage sollte zumindest erlaubt sein. Picasso hat auch keine Malschule in Afrika gebaut.
Hilfe zur Selbsthilfe wäre allemal besser, als - ich wage es - Kultur-Kolonialismus und Opernhaus. Ersteres wäre auch wohl mehr im Sinne von Frantz Fanon, wenn man ihn denn hier schon erwähnt.
Unser Afrika: die Geographen mögen verzeihen
@Dieseits von Afrika
in meinem kommentar habe ich "land" und "kontinent" lediglich als synonym verwendet, um zahlreiche wortwiederholungen zu vermeiden (Ich hoffe alle geographen verzeihen mir) ...bei genauem lesen des artikels wird dies auch ersichtlich (es wird sowohl von "land" als auch von "kontinent" geschrieben)!
aber danke trotzdem für den versuch einer nachhilfestunde in erdkunde!
Unser Afrika: Hä?
Nur weil picasso keine malschule in afrika gebaut hat (warum eigentlich nicht? Kein interesse? Kein geld? Moralische bedenken? Wir werden's wohl nie erfahren...) soll herr schlingensief dort kein opernhaus errichten?!? Hä?! Ja, wo kommen wir denn da hin?!
Unser Afrika: zirkulierende Standpunkte
schön, dass hier standpunkte zirkulieren und schön, dass es Räume gibt, an denen sie zirkulieren können, solche sind bedinungslos wünschenswert. jenseits der Debatte, bewegung tut dem Theater gut.
Unser Afrika: von innen heraus darstellen
@ Karl Laberfeld: Zum Thema dieses Blogs möchten Sie sich nicht äussern? Ja, warum schreiben Sie denn dann hier? Nur, um alle Anderen zu kritisieren? Ts ts ts.
@ Marie: Steinmeier muss in diesem Kontext genannt werden, weil er einer der finanziellen Unterstützer des Projekts ist. Kant habe ich zitiert, da die Befolgung des kategorischen Imperativs und das realpolitische Handeln möglicherweise in einem paradoxalen Zusammenhang stehen. Roland Barthes passt deshalb, weil er als Schriftsteller viel gereist ist und sich schreibend mit fremden Kulturen, sei es Marokko, sei es Japan ("L'Empire des signes"), auseinandergesetzt hat. An diesen Texten Barthes' lässt sich zeigen, dass er eine fremde Kultur immer nur gleichsam "inszeniert" hat, weil er sich dessen bewusst war, dass er eine fremde Kultur nie als solche bzw. von innen heraus darstellen könnte. Gleichwohl lässt sich die Differenz bzw. die Gleichzeitigkeit der Ungleichzeitigkeit zwischen zwei Kulturen (insbesondere der Ersten gegenüber der Dritten Welt) herausarbeiten.
Und warum soll ein Frau eigentlich nicht auch mal ihre Eier zeigen, mm?
Unser Afrika: Tschüss
Karl Laberfeld hat verdammt recht! Es bleibt keine Alternative als hier nichts mehr lesen - Tschüss
Unser Afrika: Herr Schlingensief, da müssen Sie durch
@62: ja, ich nehme es mir heraus, Sie zu kritisieren - und dass, obwohl sie mit Expertenwissen glänzen ts ts ts!

Aber Sie haben recht:
es ist an der Zeit, was zum Thema zu sagen.
Ich wage folgende Hypothese:
Die von Herrn Schlingensief geplante Festhalle mit Schule, Speisesaal und Krankenstation (?), auf jeden Fall nicht nur Opernhaus, sondern Keimzelle für ein kleines Dorf, ich nenne es mal umfassend "Projekt".
Dieses Projekt löst NICHT die Probleme Afrikas, und so wie ich das verstehe, erhebt es auch gar nicht diesen unerfüllbaren - und wie viele Postende richtig erkannt haben- paradoxen- Anspruch. Oder doch, Herr Schlingensief? Bitte korrigieren sie mich!
Wer hätte da eine pauschale Lösung, wie die durch Kolonialgeschichte und jahrzehntelanges Eingreifen der "ersten Welt" zerstörte Eigeninitiative, die aber in vielen kleinen Einrichtungen und Projekten aufkeimt - gerettet werden kann? Es behaupten zwar einige hier, genau zu wissen, was los ist (ich weiß es nicht!), aber eine einzig richtige Lösung für Afrika gibt es nicht, da sind wir uns einig, oder?
Was also, wenn dieses Projekt zwar nicht die Probleme des ganzen Kontinents löst, dafür aber vor Ort Entwicklungschancen für die beteiligten und umliegend lebenden Einheimischen bringt? Was, wenn sich hieraus eine Kooperation zwischen der "fremden" und der "eigenen" Kultur mit gegenseitiger Befruchtung entwickelt?
Von den Problemen, die sich vor Ort und im Laufe der Zusammenarbeit ebenfalls ergeben werden, will ich gar nicht reden. Sich dennoch daran zu wagen, und zu sagen: Ich will da mitmachen! das ist mutig.
Herr Schlingensief, durch Ihre Prominenz bekommt das Projekt viel (auch finanzielle) Unterstützung. Durch ihre Prominenz werden sie hochgelobt - aber, wie man hier an vielen Kommentaren sieht - auch scharf kritisiert und zurechtgewiesen. Da müssen Sie durch.
Meine bescheidene Anmerkung wäre, sich über die notwendigen Erklärungen hinaus nicht übermässig zu rechtfertigen, denn die Kraft und Energie sollte besser dem Projekt an sich zugute kommen.

Aber das ist, wie gesagt, nur meine subjektive Meinung, ich kann mich täuschen.
Experten gibt es hier genug, alles Gute, Karl
Unser Afrika: das Halluzinogene an dieser Idee
picasso hat sich für afrikanische kultur interessiert. er hat von afrikanischen masken gelernt. er war nicht der meinung, er müsse die afrikaner belehren. er sah bei ihnen eine kultur die er erfassen, nicht zerstören wollte.
wer opernhäuser in afrika für notwendig hält, hat nicht begriffen, dass es da eine tiefverwurzelte tradition gibt (geschichtenerzähler, zauberer...). die ist viel funktionaler und dichter an den leuten dran als sowas elitäres wie ein opernhaus. ich glaube aber schlingensief gefällt gerade das absurde, halluzinogene an dieser idee.
Unser Afrika: die Ansicht mit dem Gütesiegel
Siehst Du Karl, geht doch! Einfach locker seinen Senf abgeben und das Karussell dreht sich munter weiter. Sehr gute Idee, halb gute, halb schlechte Idee, schlechte Idee. Idee fördert Fortschritt, Idee hindert Fortschritt. Wer hat die Ansicht mit dem Gütesiegel: Wahr, Echt, Frei! schöne Zukunft sichern in Europa und Afrika mit super guten Meinungen zu den Landläufigen Problemen: Kapitalismus, Kolonialismus, Imperialismus und Altruismus und Egoismus.
Unser Afrika: das Lothringer Kreuz
(Siehe Wikipedia) das Lothringer Kreuz: ‡
Unser Afrika: Apparatschik Steinmeier
liebe jeanne

dass meine kritik, mit "du hast ja nicht verstanden" abgeschmettert wird hatte ich erwartet.

jetzt möchte ich aber doch genauer auf dich eingehen:

dass steinmeier hier her gehört ist klar. nur lasse ich mir nicht gefallen, dass man ihn mit einem humanistischen bildungisdeal zusammenbringt, und das humanistische bildungideal dann samt dem apparatschik steinmeier in die tonne tritt. in dem zusammenhang noch ein bisschen kant dazu
und die wortsuppe ist perfekt.

wenn ich die argumentaion nochmal aufdrösele kommt etwa folgendes heraus:leute die sich das humanistische bildungsideal auf die fahne schreiben, können meistens ihren eigenen ansprüchen (ergo kategorischer imperativ) nicht gerecht werden.

deshalb lassen wir uns doch lieber auf den ewig desillusionierenden bathes ein: aber, um festzustellen, dass sich die eigenen kontexte verschieben sobald man in eine andere kultur mit anderer sprache gelangt, muss man keinen ollen barthes gelsen haben. und um dieser these gewicht zu verleihen muß man sich auch auf keine personale autorität wie bathes beziehen.

und übrigens müsste die berufung auf bathtes doch zu ganz anderen ergebnissen führen: dass es unmöglich bleibt, das fremde aus einer inneren perspektive darzustellen, dass immer nur selbst gelernt werden aber nie ganz richtig verstanden werden kann, müsste doch eigentlich heißen, dass schlingensief eine bildungsreise für sich selbst macht.

ist das mit subventionen zu rechtfertigen? sollte er sich nicht einfach ein bisschen urlaub nehmen und von seinem eigenen geld in afrika sich ein bisschen selbst verwirklichen???

etwas beibringen dürfen wir ja nicht, denn das wäre ja humanistisch ergo kapitalistisch.

niemand hat etwas dagegen, dass s. dort theater macht. nur wenn es politisch gefördert wird, dann muss er sich schon den neugierigen fragen stellen.
und wie wäre eine politische förderung zu rechtfertigen, wenn so oder so kein ziel damit verfolgt wird, sondern nur gelernt werden kann, und zwar nur von einem einzigen nämlich s.???

was ich sagen will ist. 1. stimme ich nicht mit dir darin überein was humanismus ist. deine auffassung wird dem humanismus nicht gerecht. humanismus heißt nicht unbedingt etwas beibringen, sondern hilfe zur elbsthilfe, berufung auf die eigene denkfähigkeit statt auf autoriäten etc.

2. kann ein theaterprojekt nicht politisch gefördert werden ohne dass ein politischer anspruch dahinter steckt. ich würde gerne einmal von dir hören wie eine politische rechtfertigung dass s. dort theater macht deinerseits aussieht.(ich wette du landest wieder bei humanistischen argumenten)

diese diskussion wird aber dadurch erschwert, dass deine argumente nicht offen daherkommen, sondern durch analogien suggeriert werden.

darum meine kritik an den vielen zitaten und der verunklarung
Unser Afrika: Liebe Sophie Diallo
Da ich nachweislich bereits gestanden habe, als unermüdlicher Schulmeister dann und wann meinen Senf abgeben zu müssen (was ich selber am meisten bedaure, aber ich kann nicht anders) bitte ich vorweg um größtmögliche Nachsicht. Denn wie heißt es so schön: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. (Der Satz zeigt, was er sagt: Er ist bedingungslos wahr oder bedingungslos falsch und deswegen sinnlos.) Jawollo! In diesem Sinne alles Gute. Trotzdem schöner Versuch! Also liebe Sophie Diallo: Wittgenstein gelang es nach Goethe, sich selber ins Verderben zu stürzen. Nur zu! “Das Lothringer Kreuz ist ein Kreuz mit zwei Querbalken - der untere Querbalken ist vom unteren Ende des Längsbalkens so weit entfernt wie der obere Querbalken vom oberen.” (Siehe Wikipedia) Oder siehe hierzu: die Kanaga-Maske.

ps.: Lieber Herr “Schlingensief” (welcher davon überzeugt ist, genuin im Sinne von Schlingensief Kommentare verfassen zu können): Du irrst, wenn Du glaubst.


(Die Kommentare waren von Christoph Schlingensief. Die Red.)
Unser Afrika: wichtige Statemente von wichtigen Menschen
Mensch, christoph, ich find's super, wie viele wichtige menschen hier in den statements herangezogen werden- von barthes über kant bis hin zu picasso- ein jeder wird irgendwie mit dir und deinem festspielhaus in verbindung gebracht!! Wow! Hättest du dir das gedacht?! Jedenfalls scheidest du mal wieder die geister, as usual.
@ 64: Karl, das klang doch jetzt ganz konstruktiv! ;-)
Unser Afrika: an Corinna
Ja, Corinna, Du hast ganz recht, aber nie was kapiert.

Mit den besten Grüßen
A.G.
Unser Afrika: So tun, als ob
@ Corinna: Jeder, wie er kann. Jedenfalls hast Du am wenigsten damit zu tun. Deswegen gilt zu wissen: Für Euereins gilt: So zu tun als ob!

Innigst
A.G.
Unser Afrika: grundsätzliche Autonomie der Kunst
@ Marie: Ich habe das humanistische Bildungsideal, namentlich Goethe und Schiller, kritisiert, auf welches sich deutsche Politiker beinahe gebetsmühlenhaft berufen, wenn von "deutscher Kultur" die Rede ist. Der Humanismus definiert das Subjekt hinsichtlich einer Idealvorstellung: das Reine, Schöne, Wahre und Gute sind eins in der harmonischen Entfaltung der menschlichen Kräfte. Über diese vermeintlich universell geltende "Idee des Menschen" werden alle Kulturen und Individuen einander gleich gemacht, unabhängig von den existierenden ökonomischen und sozialstrukturellen Kontexten. Dagegen formuliert Kant - und hier muss ich mich selbst korrigieren - die Freiheit des menschlichen Handelns, ohne diesem ein ethisch vorbestimmtes Ziel zu geben.
Im Übrigen könnte der Hinweis von "Diesseits von Afrika" (57.) dem humanistischen Mythos insofern entgegenwirken, weil hier auf das ökonomische Funktionieren eines Kontinents im Kontext des globalen Finanzkapitalismus verwiesen wird.
Diese Problematik auch über den Weg der Kunst zu bearbeiten, ist ein zusätzlicher Schritt auf dem Weg in eine offene Zukunft. Und da bisher niemand genau weiss, wie das Projekt von Schlingensief eigentlich aussehen soll, kann man es meines Erachtens auch noch nicht kritisieren. Jemandem von vornherein egoistische Absichten zu unterstellen, das geht meines Erachtens an der Sache vorbei.
Schließlich würde ich sagen, dass künstlerische Projekte gefördert werden müssten, ohne irgendeinen politischen Anspruch darüber zu stülpen. Denn das würde der grundsätzlichen Autonomie der Kunst entgegenstehen.
Unser Afrika: Fremdschämen
der thread, der eigentlich sehr vielversprechend begonnen hat, ist an diesem punkt endgültig zur realsatire mutiert - trotzdem unterhaltsam (fremdschämen ist manchmal auch i.o.)

bitte noch mehr intellektuellen-namedropping (vielleicht hat auch mal jemand in irgendeinem seminar was von einem afrikanischen philosophen gelesen - käme an dieser stelle sicher unheimlich gut)

hoffentlich liest schlingensief nicht mehr mit
Unser Afrika: Das Projekt ist erörtert
Wer hier in diesem blog ist wer? Worum geht es überhaupt?
Das Projekt an sich ist genügend erörtert, Oper, Kunst, Entwicklungshilfe in Afrika, Geschichte, Politik und Humanismus ausführlich behandelt – aber, wie weiter oben jemand sagte:
Das Karussel dreht sich weiter…eigentlich ist es eher ein Wirbelsturm mit starker Sogwirkung.
Lasse ich mich gerade instrumentalisieren, werde ich für jemand anderes Zwecke benutzt?
Er kann doch gerne machen, was er will – aber warum muss alle Welt, besser gesagt, warum muss ICH dem Aufmerksamkeit schenken?

Was ich als wichtigsten Punkt am Phänomen „schlingensief“ ansehe, ist, dass ihn niemand stoppen kann. Inzwischen wird er sogar von der „Bundesregierung“ gefördert, wurde zum Professor berufen, bekommt Preise, Auszeichnungen und viel Applaus. Das sei ihm gegönnt, das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist: es schützt ihn niemand vor sich selber! Das müsste er selber tun, gibt aber heimtückischerweise diese Aufgabe an seine Kritiker, Bewunderer, Feinde und Freunde weiter. Und die treiben ihn durch ihre Reaktionen immer weiter an, wie einen Motor! Da werde ich mir nun tatsächlich ein eigenes Lager suchen und darüber nachdenken.
Alles Gute, Karl
Unser Afrika: Träger paradoxer Last
Karl, die Sache ist nicht kompliziert. Um Christoph Schlingensief geht es nicht. Auch nicht um sein Projekt. Hier ist nicht das Forum für ernsthafte Debatten, die werden nämlich nicht anonym geführt, wozu auch? Er, Christoph ist, und so sind wir nun mal organisiert, ist unser Stellvertreter Aussenseiter, er möchte das auch gerne sein. Eben weil nicht alle gleichzeitig diese Position einnehmen können. Das er dadurch zugleich ein integrer Bestandteil der wilden Ordnung ist, die wir behausen, macht ihn nicht falsch, gekünstelt oder gar mies, nein, sondern er muss die sondere paradoxe Last tragen, die dem Künstler in unseren Breiten zugemutet wird. Wir, die NichtKünstlerHamster treten hier nur ein Debattenlaufrad, um uns an diesem Paradox müde zu strampeln. Wahrscheinlich, weil wir es nicht auszuhalten vermögen und Schlaf suchen.
Unser Afrika: zur Freude der Konservativen
Das freut jeden Konservativen, wie Christoph Schliengensief durch seine schwere Erkrankung immer mehr verbürgerlicht (siehe der Bericht in DIE ZEIT über das Opernhaus in Afrika). Jetzt will er noch heiraten und ein Kind zeugen. (Vermutlich auch einen Apfelbaum pflanzen). Warten wir noch 2 Jahre und er ministriert wieder in Oberhausen.
Unser Afrika: kollektives Unterbewusstsein?
Bettina, Sie wissen wohl ziemlich gut, worum es hier geht?
Herr S. ist also unser Stellvertreter in einer wilden Ordnung, der das auslebt und künstlerisch umsetzt, was das Publikum (sein Organismus?) möchte - und was wir alle nicht vermögen? Spielt sich alles im kollektiven Unterbewußtsein ab und ist daher nicht greifbar, möchten Sie das damit sagen?
Ich persönlich möchte Herrn S. nicht zumuten, meine unausgesprochenen Lasten für mich zu tragen, ich kann es selber und ich bin lieber selber Künstler.
Ich denke auch nicht, dass er falsch oder mies ist - mit "heimtückisch" meinte ich den Umstand, dass ihn NIEMAND VOR SICH SELBER SCHÜTZT, dass ihn niemand vor sich selber schützen kann - AUSSER ER SELBER! Und das das Publikum auf tragische Weise daran beteiligt ist - Sie sagen selber, "wir" halten das Hamsterrad am Laufen.
Nun gut, dann hoffe ich, dass Herr S. integer genug ist, sich vom Hamsterrad abzukoppeln und nicht irgendwelche absurden Lasten zu tragen. Es sei denn, ER WILL ES SO. Und Sie schreiben, er möchte diese Position einnehmen.
Ich für meinen Teil kann darauf verzichten!
Alles Gute, Karl
Unser Afrika: Christoph vertritt uns sowieso
Karl, Christoph Schlingensief vertritt uns selbst dann, wenn wir es nicht wollen, nötig haben oder beschwören - er tut es auch nicht von sich heraus, weil er es wollte, nötig hätte oder beschwörte - nein es geschieht sowieso, ganz ohne Willen oder ähnlichem. Er ist einfach prädestiniert dafür - dazu gehört selbstverständlich, daß er alle Benutzer zu enttäuschen hat, das liegt ebenfalls im Wesen der Sache und seine Klasse liegt darin solche Enttäuschung zu garantieren. Daß bürgerlich genannte Kritiker eher bereit sind, sich ihm anzuvertrauen liegt daran, dass sie eine wachere Geschichte haben und es ihnen mehr entspricht über den Tellerrand zu schauen als Richtlinienfixierten Klonen (was auch immer das Basisschaf sein mag)
Unser Afrika: keine Verantwortung gegenüber irgendwem
liebe jeanne

das kanns ja wohl nicht sein!
irgendwelche staatlichen gelder werden in irgendwelche kunst gesteckt. und dann passiert irgendwas damit.

d.h das staatliche geld hat sich irgendwer unter den nagel gerissen, der jetzt keine verantwortung gegenüber über irgendwem mehr hat.

selbstverständlich ist jede kunst abhängig.
vom publikum das zahlt, oder von irgendwelchen politischen förderauflagen... oder von einem privaten geldgeber... oder von hierachien und klüngeleien im theater

kommt nur darauf an mit welcher bedingung man am besten klarkommt.

aber dann über diejenigen herziehen, dessen geld man gerade in die tasche gesteckt hat das nenne ich aber mal autonom...

übrigens hab ich jetzt auch keine lust mehr über jeden begriff der uns hier von irgendwem in die runde zum fressen vorgeworfen wird eine neue parallel diskussion zu führen, jetzt solls also die "autonomie der kunst" sein...
Unser Afrika: Schlingensief, geh ruhig nach Afrika
vielleicht ist es eigentlich doch genau so:
irgendwer bekommt irgendwelches geld um dann irgendwas damit zu machen kunst.
was die auswirkungen sein werden können wir nicht wissen. was die intention ist auch nicht.
also was diskutieren wir hier eigentlich noch.

schlingensief geh ruhig nach afrika
mir egal. mich interessiert es erst wieder wenn ich was von s. anschauen kann
Unser Afrika: die Knie und die Charismatiker
Es gab hier eine Menge wichtiger und guter Argumente. Nun haben die Laberer die Führung übernommen und zermantschen die Debatte im Gerede. Es ist immer noch nicht geklärt, ob das wirklich so geht, dass das Goethe-Institut so ein Vorhaben fördert. Das untersteht dem Außenministerium, dessen Chef der hier zitierte Steinmeier ist. Ist das nun eine imperialistische Veranstaltung, in Afrika ein Opernhaus zu bauen, eine futuristische oder am Ende wegweisende? Kann man mit dem alten Beuys, der sein Comming-Out als Künstler beim Russlandfeldzug hatte, so ein Projekt begründen? Herr Schlingensief ist ein charismatischer Mensch. Aber hierzulande liegt man vor Charismatikern zu schnell auf den Knien, meine ich.
Unser Afrika: in Halbbildung sterben
@ A.G.: erklär's mir doch bitte, damit ich nicht in unwissenheit und unerträglicher halbbildung sterbe!
untertänigst
corinna
Unser Afrika: niemand kniet
Falsch, niemand kniet! Und es ist geklärt, schon lange: natürlich geht das! Also wir haben genügend Platz und Zeit für mehr.
Unser Afrika: Wahlwerbung für Steinmeier
@ Marie: Ach, Marie, ich meinte natürlich nicht finanziell, sondern inhaltlich autonom. Ich empfinde Folgendes als problematisch: Außenminister Steinmeier fördert dieses Projekt, schön und gut. Mir scheint aber, dass es hier nebenbei möglicherweise um nicht ganz uneigennützige Motive geht. Auf dem Theatertreffen 2009 jedenfalls sah es ein wenig danach aus, dass Steinmeier dieses Projekt auch dafür nutzen würde, um Wahlwerbung in eigener Sache zu betreiben. Ich bin mir dessen bewusst, dass das polemisch klingen könnte, und das soll es auch. Ich möchte damit bloß unterstreichen, dass die Kunst machen und Politik machen zwei Paar Schuhe sind. Das meinte ich mit "einen politischen Anspruch drüberstülpen". Es tut mir Leid, aber ich MUSS an dieser Stelle erneut Jacques Rancière zitieren: "Der Widerstand des Werkes ist nicht die Rettung der Politik durch die Kunst. Er ist nicht die Imitation oder Antizipation der Politik durch die Kunst. Er ist genau ihre Einheit. Die Kunst i s t die Politik."
Unser Afrika: die Politik, die Künstler, die Nachhaltigkeit
wollte aber noch mal darauf hinweisen, dass Oliver Bruns in dem Buch, Afrika und die Anderen, deutlich darauf hingewiesen hat wie schwierig es ist, langfristige Strategien zu etablieren, die unseren Vorstellungen von Nachhaltigkeit entsprechen, er schreibt: …kein Erfolg, der nicht auch mit Hindernissen Konkurrieren müsste. Auch in der Politik treffen wir auf Künstler denen wir zum Glück weniger misstrauen als unserem Vorsitzenden, aber gerade dadurch entsteht Spritzigkeit. Bruns These also, dass der Künstler in Afrika die Politik in die Nachhaltigkeit lanciert, würde ich unterstützen.
Unser Afrika: Geld gibt's nicht ohne Gegenleistung
Mon Dieu, naturellement macht Steinmeier mit dem Projekt Eigenwerbung! Habt ihr gedacht, Geld vom Staat (Steuerzahler) gibt es ohne "Gegenleistung"? Alles hat seinen Preis...wer wüßte das besser als - moi.
Das ist der Kreislauf: biologisch, modisch, künstlerisch - jeder Atemzug bringt dich dem Ende näher... und wenn du dir zuviel davon reinziehst (die Summe ist zuuu groß für dich), dann -
Unser Afrika: Gefährten findest du überall
Aber schreibt Bruns nicht auch, im Kapitel über den Künstler als Mittler,… und so bleibt der Künstler auch in Afrika nicht allein,… daran musste ich denken, als es um die Hilfe zur Selbsthilfe ging, du findest in jeder Region der Erde irgendwann Gefährten!
Unser Afrika: Geld ist das Blut der Armen
Ein südamerikanisches Sprichwort sagt

„Geld ist das Blut der Armen“

–Also geh verantwortungsvoll und respektvoll damit um. Nimm für dich selbst nicht mehr als nötig und gib anderen soviel wie möglich, dann ist jede Summe okay.

Nur Verschwendung und Dekadenz würden sich rächen.

¡esto es obra tuya!
Unser Afrika: eine Botschaft an Herrn Steinmeier
Hilfe zur Selbsthilfe heißt nicht, dass neunmalkluge Künstler aus der westlichen Welt in Afrika einfallen und meinen sie wüssten schon was gebraucht wird und was zu tun sei.
Hilfe zur Selbsthilfe meint für den jeweiligen Ort in eigener Verantwortung Strukturen zu schaffen – auch kulturelle – die es den Leuten ermöglicht, die Gestaltung ihres Lebens selbst in die Hand zu nehmen, ohne zukünftig auf Spenden angewiesen, abhängig zu sein.
Es versteht sich von selbst, dass dafür eine ökonomische Basis in Form von Arbeitsplätzen und einer Infrastruktur vorhanden sein muss, die es den Leuten ermöglicht sich selbst ein qualitativ besseres Leben aufzubauen . Es meint das Afrika befähigt wird, als gleichwertiger Partner am Welthandel teilnehmen zu können und nicht nur zusehen darf wie seine Rohstoffe von den westlichen Industriestaaten ausgeplündert werden. Es meint – als Botschaft an Herrn Steinmeier - dass fairer Handel mit Afrika getrieben wird und statt Kultur-Kolonialismus à la Opernhaus, Kulturaustausch und -Inspiration à la Picasso, M. Makeba und all die Anderen betrieben wird.
Unser Afrika: unqualifiziertes Niederbügeln
Ich frage mich nach Lektüre dies versammelten Beiträge ernsthaft, ob es noch eine Resthemmung gibt, hier unreflektierten Unsinn beizutragen. Neunzig Prozent der Beiträge beschimpfen das Projekt ohne es näher zu kennen. Es strotzt hier nur so von Allgemeinplätzen, persönlicher Eitelkeit, Neid und selbstgefälligem, niveaulosem Gerede, das komplett am Thema vorbeigeht! Und jede sinnvolle Äußerung - und das, was Schlingensief hier schreibt, ist, ich bin wahrlich kein Fan von ihm, besonnen und klug! - wird so katastrophal und unqualifiziert niedergebügelt, dass einem ganz schlecht wird und man sich für die Beiträge fremdschämt. Eigene Afrikabesuche machen jeden zum Experten, der dann auch genau weiß, was zu tun und zu lassen ist, und rechtfertigen jeden noch so uninteressanten Sermon über Sinn und Unsinn der Kulturförderung und Entwicklungshilfe. Liebe Nachtkritik-Macher, erbarmt Euch! Schließt diese Diskussion, es ist nicht mehr auszuhalten!
Unser Afrika: ein bisschen Statistik
@91: das stimmt nicht ganz, M.G. Ich habe mir die Mühe gemacht, mal mitzuzählen - und komme bei inzwischen um die 90 Beiträgen auf mindestens 30 Kommentare, die sich positiv und eher zustimmend über das Opernhaus-Projekt äußern. Das wären dann ca. 30% positiv, wenn nicht mehr. Beschimpfungen (?) habe ich keine gefunden, aber ca. 30 % der Leute äußern sich eindeutig ablehnend und skeptisch, die restlichen 30% kann ich nicht zuordnen.
Es grüßt der Oberlehrer, alles Gute, Karl
Unser Afrika: sinnlose, aber vergnügliche Debatte
auch ich zähle eindeutig zu den Befürwortern dieses Projekts, wenn ich auch das deutliche Gefühl habe, hier wird eine überflüssige Debatte geführt, nur macht sie dann doch insofern Vergnügen, als sie wirklich Sinnlos ist, sie kann sich nicht auf und nicht abschwingen - die Gründe sind hinlänglich bekannt. Und so sagt auch Bruns: Afrika geht uns alle an !
Unser Afrika: siehe, woher das Geld kommt
so um hier nochmal klar zu machen dass das hier nicht als persönliche oder künstlerische beldeigigung gegen s gemeint war

schlingensief macht tolles theater (meine meinung)

es ist nur eben unsinnig, gegen humanistische grundsätze loszuwettern und gleichzeitig dieses opernprojekt durchboxen zu wollen, denn:

siehe woher das geld kommt und welcher politische anspruch hinter diesem geld steckt

darüber wird man doch wohl noch zu diskutieren dürfen.
Unser Afrika: ein solches Unternehmen reißt etwas auf
hey, bin neu und finde es super hier! macht alle weiter, hier wird noch wahrhaft nach Lösungen geforscht. Klar, das ist ein riesen Problem. Afrika. Ich meine, ich war noch nie in Afrika. Ich kenne diesen Kontinent gar nicht. Und ein Künstler will dort, in einem der ärmsten Länder der Welt, ein Opernhaus bauen. Etwas zweifellos luxuriöses ! Prima ! Ist es nicht faszinierend dort, wo es angeblich nicht hingehört, weil viel dringendere Probleme walten, ein scheinbar sinnloses Objekt zu platzieren? Was reißt ein solches Unternehmen alles auf. Ich bin begeistert. Die Zweckorientierten, die ihre Ethik von einem kleinlichen Nutzdenken beziehen, verstehen das leider nicht. Sie fühlen sich in ihrer Moral so wohl, das sie das für das ultimative der Gefühle halten, dabei geht es freilich um viel viel mehr, als ein korrektes Verhalten an den Tag zu legen, das angeblich die Geschichte des Kolonialismus und die bornierten Irr-und Fehlwege eines sich überlegen dünkenden Europa korrigiert - nein, nein - Anachronistische Übersprungshandlungen befördern eine Emanzipation der besonderen Art, weil sie direkt in die Wiedersprüche eintauchen um die es geht. Toll.
Unser Afrika: woher kommt denn das Geld?
woher kommt denn das Geld und was soll daran schlimm sein - woher kommt Geld? Also bitte !
Unser Afrika: Angie war klüger
naja, ich bezweifle, dass Steinmeier mit diesem Opernhausprojekt die Wahl noch gewinnen wird. Angie war da schon clever, Schlingensief nur Schnittchen anzubieten.
Unser Afrika: der Adler und die Krähe
...und ein indianisches (indigenes) Sprichwort sagt:

"Der Adler hat noch immer die meiste seiner Zeit verschwendet, als er die Krähe um Rat fragte"
Unser Afrika: Frank Walter Steinmeier ins Kanzleramt hieven
sehr wahr, diese Wahl wäre auch mit Christoph Schlingensief's Hilfe für Frank Walter Steinmeier nicht zu gewinnen, um so besser für die Oper, aber auch für Christoph Schlingensief und Frank Walter Steinmeier. Und natürlich für Angela Merkel. Und wir, was ist mit uns? Profitieren auch wir Forumsteilnehmer von dieser Wahlniederlage? Wahrscheinlich. Wir müssen nie die Debatte darüber führen, wie Christoph Schlingensief mit einem Opernbau Projekt in Afrika Frank Walter Steinmeier ins Berliner Kanzleramt hievte.
Unser Afrika: iEsto es obra tuy
...und ich frage mich, ob wenigstens die arme Krähe was vom Zusammentreffen mit dem stolzen grossen Adler profitieren konnte!

¡esto es obra tuya!
Unser Afrika: natürlich nicht
Bettina, jetzt ziehen Sie das Ganze durch grenzenlose Übertreibung ins Lächerliche.
Wenn ein Politiker sich mit Künstlern, Malern, Musikern und ihren Projekten schmückt - wie es auch Herr Wowereit gern macht, wie es auch Herr Schröder gern tat - heisst das naturellement NICHT, dass er dadurch eine Wahl gewinnt. Das hat hier auch niemand gemeint.

Aber wie wärs, wenn sich Herr S. selber als Mandatsträger zur Verfügung stellt? Er könnte ins Kultusministerium für Afrikafragen oder so.
Ach nein, das geht nicht - er ist ja schon der (gewählte oder selbsternannte?) Stellvertreter des Volkes für Aussenseiter-Angelegenheiten, dann wäre er ja eine Art Doppel-Agent...

Es bleibt spannend...

alles Gute, Karl
Unser Afrika: was kann ich einbringen?
Das Afrika-Projekt klingt für mich so interessant, dass ich mir überlege, ob ich da nicht was einbringen kann.
Von Opern keine Ahnung, Entwicklungshilfe auch noch nicht gemacht, dafür mal in NGO mitgearbeitet, Auslandserfahrung etwas, Afrika kaum, Teamarbeit geht so, aber in Organisation, Büroarbeiten, Kommunikation und Gestaltung bin ich nicht schlecht.
Werden Leute in absehbarer Zukunft gebraucht?
Das wär doch was.
Unser Afrika: in der Regel dünkt sich der Künstler
aber Karl, Kunst und Macht gehören doch sowieso zusammen. Mit was sollen sich die Mächtigen denn sonst schmücken, wenn nicht mit Kunst? Und die Künstler, samt Kunst zieht es auch ewig und drei Tage schon zu den Mächtigen. Welche Kunstzirkel existiert denn ohne Bindung an Macht. Das geht Links Rechts und durch die Mitte so. Das Eine adelt das Andere, schon immer! Es gibt zwischen beiden mitunter auch Konkurrenz. In der Regel dünkt sich der Künstler natürlich dem Machtmenschen gegenüber haushoch überlegen - aber wenn‘s an‘s Orden verteilen geht, oder auch einfache Pöstchen, dann betont jeder gern seinen Hang zur höheren Region des Daseins und sieht sich mit Mächtigen als Gleicher unter Gleichen.
Unser Afrika: Nur die wählen, die Schlingensief unterstützen
Da würde ich gerne aus den Schriften Wilfried Biegels zitieren, in „ Kummer und Entsetzen“ schreibt er, „… insofern ist die Wahl der Mittel immer auch ein Mittel bei der Wahl.“ Wenn wir nur noch diejenigen Wählen die Christoph Schlingensief unterstützen, kämen mir vielleicht doch weiter.
Unser Afrika: Wellenmaß im Kulturmeer
Obwohl ich mit Biegel jetzt nicht so viel anfangen kann, aber in einem hat er recht, denn in „Die Zeit rafft sich“ spricht er vom Glück und der Last der Begabung, als dem „Wellenmaß im Kulturmeer“ - das stimmt dann auch positiv bei der jetzigen Wetterlage. (So knapp vor der Wahl).
Unser Afrika: mögen die Götter entscheiden
dio mio, Macht zu haben und der Verantwortung nicht gerecht werden zu können - von den Pfeifen haben wir doch schon genug, die unser Land zugrunde richten.
Alora, ich habe keine Ahnung.
Mit Tamara: Künstler und schlingensief& Co. an die Macht -
oder:
"Keine Macht für niemand!"
oder - möge die Macht mit mir sein, mögen die Götter entscheiden, o dio mio...
Unser Afrika: der Künstler reitet mit der Macht
Nein, nein - in der Theorie Wilfried Biegels ist die Macht nicht von Künstlern zu ersetzen, vielmehr gibt er dem Künstler allein die Chance in seinen Idiosynkrasien zu verharren, in dem er sein Ding durchzieht, er schreibt: der Künstler reitet mit der Macht, aber er verkennt sie nicht. (das ist aus seinem Hauptwerk : Alles ist nichts und nichts ist Alles)
Unser Afrika: besser zu Fuß
@107,
Liebe tamara, was sind noch mal Idiosynkrasien (hat ja sicher nichts mit Idioten zu tun?), verzeihen Sie, ich bin so viel in Frankreich, da spricht man anders...

Das klingt verlockend: "Der künstler reitet mit der Macht, aber er verkennt sie nicht".

Wirklich, sehr verlockend, da möchte man gleich die Pferde satteln, das ist doch viel abenteuerlicher und wilder als die Sänfte, mit der alles angefangen hat.

Aber unsereins geht wohl besser zu Fuss...
Alles Gute, Karl
Unser Afrika: wohin zu Fuß?
Warum, karl, möchtest du zu fuß gehen?! Und vorallem wohin?
Unser Afrika: Ritt mit der Macht
@109, zu deiner Frage, Corinna:
meine Antwort bezog sich auf die Allegorie (oder was auch immer) "der Künstler reitet mit der Macht...", daher macht es nicht soviel Sinn, mein "zu Fuß gehen" aus dem Zusammenhang zu nehmen.
Aber da es jetzt schon mal passiert ist:
wahrscheinlich kann man Macht haben und trotzdem zu Fuß gehen. Zu Fuß gehen heißt für mich:
aus eigener Kraft, Schritt für Schritt, auf dem Boden, auf der Erde, am nahesten dran an der Natur - man nimmt durch die Fußsohlen die erdige und kraftvolle Energie des Planeten Erde auf, das beruhigt,
es sei denn man läuft auf der Bundesstraße...
Nach Afrika komme ich naturellement nicht zu Fuß!
Alles Gute, Karl
Unser Afrika: leuchtende Haltung
Ja, ich finde auch, Karl wirkt ängstlich und unentschieden. Immerhin geht es hier doch auch um die Unterstützung eines von Kleinideologen zickig angefeindeten Projekts, da muss bei aller Verblasenheit im Detail, doch auch etwas Haltung leuchten.
Unser Afrika: gemeinsam handeln
Aber um noch mal auf Oliver Bruns zurück zu kommen, im zweiten Teil seiner Afrika Trilogie, in "Afrika und Afrika", stellt er ja ziemlich einleuchtend klar, dass gerade im gemeinsamen Handeln die Kraft steckt, die auch dringend nötig ist.
Unser Afrika: ¡esto es obra tuya!
Si, amigos: der Künstler soll die Macht reiten, wenn nötig zügeln und sein Pferd gut behandeln, dann wird es ihn weit bringen!

¡esto es obra tuya!

Gerade fand ich folgendes Gedicht von Thenior:

Du spürst den Grund, der so richtig
unter der Sohle wegschmiert, nasser Lehm,
die Füße drehn sich im Matsch, und die große
Hundeschnauze vor der Brust hilft auch
nicht weiter, greif die Sterne, Fremder,
die Luft schmeckt kalt, dies ist eine neue
Plastikmilchkann für eineinhalb Liter,
und die gehst auf den Kuhstall zu, ohne
Taschenlampe, Wildgänse rauschen durch
die Nacht in deinem Kopf und die Bäuerin
sagt, na, kommt der Chef heut´selber
Milch holen.

Das ist doch keine Kunst, Karl?
Unser Afrika: berühmte Spaziergänge
... um meinen Standpunkt @110 noch zu ergänzen, und Verzeihung, wenn ich auf Bruns nicht so eingehen kann, ich habs nicht gelesen - "gemeinsames Handeln" klingt überzeugend, tamara.
Kann denn nur zu Pferde gemeinsam gehandelt werden? Ich denke, bei den berühmten Spaziergängen der Politker / Künstler wurden die besten gemeinsamen Entscheidungen getroffen - oder wars beim Dinner?
Und ja, Bettina, ich wurde mal von einem Pferd abgeworfen, vielleicht erklärt das meine zögerliche Haltung?
Wie ich schon sagte, Macht ohne Verantwortung ist fatal, daher ist Zögern durchaus angebracht.
Wer so stürmisch wie Carlos daherkommt, hat natürlich vom Schöpfer mehr Gaben mitbekommen, da kann ich nicht so mitreden.
Bei mir ist zwar auch Talent, aber ich gehe den steinigen Weg von (mangelnder) Disziplin, (zu wenig) Fleiß und viele spitze Steinchen des Selbstzweifels.
Aber das wolltet ihr doch nicht wirklich von mir wissen?
Alles Gute, Karl
Unser Afrika: ja, alles zickig
oh ja
es ist äußerst zickig und kleinspurig darauf hinzuweisen

ein kunstprojekt das sich seines politischen nutzens ohne jede erklärung und rechtfertigung sicher ist, zur rechtfertigung und klärung aufzufordern.

es ist äußerst zickig, danach zu fragen, in welcher weise da einer helfen will und wem eigentlich wirklich damit geholfen wird

es ist außerst zickig, die logik:
gerade weil es scheisse ist ist es wieder gut
die in der kunstwelt ja immer schön geschluckt wird in zusammenhang mit entwicklungspolitik in frage zu stellen

es ist auch äußerst zickig, die zusammenhänge von macht und kunst in der kulturpolitik nicht einfach als status quo zu schlucken und darauf noch schöne gedichte zu schreiben.

merkt ihr nicht, dass diese debatte rein garnichts mit schlingensief zu tun hat und
dass sich eben schlingsief da in ein terrain hineinbegibt, in welchem seine person völlig irrelevant wird.
Unser Afrika: Anrufung
...Ja und er ist zu schlau (oder ratlos), um sich hier selber zu äußern, denn es gibt genügend Leute, die ihn besser interpretieren können als er selber, fantastico!

Schlingensiefs Person ist in diesem Terrain (oder in der Debatte?) irrelevant?
Das würde mich interessieren, was er dazu sagt.

(Hinweis: Wenn Sie mit "er" Christoph Schlingensief meinen, dann schauen Sie mal weiter oben in der Diskussion. Die Redaktion)
Unser Afrika: schlau, schlauer, am schlauesten
ja, ja, schlau, schlauer, am schlauesten.

Hinweis an die Redaktion: das "weiter oben" habe ich selbstverständlich (!) gelesen, war ja nicht zu übersehen.

Wie unschwer zu erkennen ist, meinte ich den gegenwärtigen Punkt @115, der nun von Ihnen ja eindeutig widerlegt ist, da auch Sie die Wichtigkeit von schlingensief für diese Debatte belegen.

Comprende?
Unser Afrika: wer steckt hinter Karl Laberfeld?
Mich würde mal interessieren, ob hinter Karl Laberfeld das Hegemännchen steckt? Wer kann das wissen?
Unser Afrika: das klingt einfach nur eng
@115 Was ist denn jetzt los? das hatten wir doch schon durch! Okey, noch mal: Das Projekt ist super! Es gibt nicht einen triftigen Hinweis darauf, das diese Projekt irgendwie falsch oder irrig sein könnte. Alles was genannt wird sind bloße Spekulationen darüber, dass eine imaginäre falsche Seite davon profitieren würde, ja, das Afrika schaden nehmen könnte, wenn dort ein Opernhaus errichtet würde. Nein, das klingt einfach nur eng und nach völlig falschen Vorstellungen von Afrika.
Unser Afrika: nach Afrika kommt man SO nicht
Ja, das verstehe ich natürlich, karl, das zufußgehen und das damit verbundene naturempfinden und die möglichkeit zum besonnenen handeln bergen viele vorteile- jedoch: wie bereits erwähnt, nach afrika kommt man SO nicht. Soll heißen, auch in der wahl seiner fortbewegungsarten/-mittel immer schön flexibel bleiben! Deine kreativität wird's dir danken!
Unser Afrika: Festspielhaus ohne historische Vorbelastung
Ich bin 21 Jahre alt, habe keine Erfahrungen mit Afrika und komme aus der Schweiz, einem Land, das nie Kolonien hatte.
Trotzdem; mir erscheint C.S. Idee in Afrika ein Festspielhaus zu bauen weder kolonialistisch noch dumm. Herr Schlingensief versucht doch nur mit seinen Möglichkeiten und seinen Träumen etwas zu erreichen.
Ist es denn kolonialistisch, in einem Kontinent etwas zu ermöglichen, dass ohne europäische Gelder vielleicht gar nicht möglich wäre?
Herr Schlingensief ist sich ja sehr wohl bewusst, dass er nicht Wagner in Afrika spielen kann, das wäre elitär, aber er möchte nach neuen Formen suchen, nach einem Diskurs zwischen europäischer und afrikanischer Kultur, eine Plattform für einen Austausch bieten. So zumindest habe ich seine Kommentare verstanden.
Und ist das nicht spannend? Benötigen wir nicht gerade einen solchen Austausch, um aus unseren kolonialen Schuldgefühlen herauszukommen? Müssen wir nicht erst die afrikanische Kultur von Grund auf neu begreifen?
Die Schule und div. weiteren sozialen Einrichtungen, die C.S. im Festspielhaus unterbringen möchte, sind doch nur eine logische Konsequenz aus der Grundidee eines Theaters ausserhalb des elitären, europäischen Denken über Kunst und Kultur. So wird das Theater zur Heil- und Lehrstätte, zu einem Treffpunkt der Kulturen und der Menschen. Idealistisch? Ja. Aber warum auch nicht?

Und die Kulturpaläste von denen hier gesprochen wurde... Sind sie nicht nach europäischem Vorbild von Klonialisten errichtet worden? Wieso ist es dann schlimmer ein neues Festspielhaus ohne historische Vorbelastung zu errichten, als in den Häusern des ehemaligen Unterdrückers Theater zu machen?

Lange Rede, kurzer Sinn: Herr Schlingensief, Ich wünsche Ihnen viel Glück und hoffe, dass sich Ihr Traum von einem Festspielhaus in Afrika erfüllen wird. Und bis Weihnachten dauert es leider noch viel zu lange. David Koch
Unser Afrika: Wer ist Laberfeld?
Natürlich, das weiß doch jeder, Karl Laberfeld ist Karl Hegemann, wer das nicht weiß, der sollte hier nichts aufschreiben? Genau genommen weiß hier jeder wer wer ist, ist doch klar! sonst würde das doch alles nicht hinhauen…
Unser Afrika: Sommer am Strand
Was mir gefällt ist, das ich vom Strand aus schreibe, obwohl heute ein paar Wölkchen über den ansonsten blassblauen Himmel schleichen, bleibt es ein gesteigertes Behagen, sich bei so viel Annehmlichkeit, den Kulturpolitischen Problemen unser Zeit zuzuwenden. Geschwommen bin ich schon, mein Orangensaft, frisch gepresst, Finger hübsch gewaschen und nun in die Tasten. Karl, wenn du vom Pferd gefallen bist, mit dem Pferd aber eine Metapher geritten wurde, würde mich interessieren, wie das Pferd hieß.
Unser Afrika: Von Karl
Das fiel mir gerade ein, und da diese Debatte ja erfrischend offen ist, trau ich mich mal.

Mein Vater hat früher einen Witz über Karl erzählt: Karl war überall auf der Welt, kannte viele berühmte Leute und liess sich gern Arm in Arm mit den Promis oder neben ihnen ablichten. Seinen Freunden am Stammtisch zeigte er gern seine Lieblingsfotos: Karl mit Franz Beckenbauer, Karl mit Willy Brandt, Karl mit Sophia Loren, Karl mit Heinrich Böll, Karl mit Dali und immer so weiter…
Eines Tages machten die Stammtisch-Kumpel eine Reise nach Rom und besuchten auch den Petersplatz. Eine große Menge bildet sich und jubelt und schaut hoch zur Tribüne als der Pabst erscheint.
Einer der Freunde nimmt sein Fernglas und guckt sich das genauer an, stößt dann seinen Kumpel in die Rippen, zeigt nach vorn und sagt „Mensch, sag mal, - wer ist denn der Typ da vorne neben Karl?“

Es darf gelacht werden, manche gehen ja auch zum Lachen in den Keller,...
Unser Afrika: Rumpelstilzchen auf Diabolo
...ha, ha, sehr witzig, Felicitas, echt.

Ich muss Sie enttäuschen ich bin NICHT Carl Hegemann, dieser ist mir noch nicht mal persönlich bekannt. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn sie sich mich als eine Art Rumpelstilzchen vorstellen – bloß ohne Märchen (!), das kommt der Sache schon näher.

Bettina, nein, es wurde keine Metapher geritten, ich bin da ausnahmsweise sehr realitätsnah: es war ein Schimmel, ich war 10 Jahre alt und das Pferd hiess „Diabolo“ – das ist eine wahre Geschichte. Mein Steißbahn schmerzte tagelang. Daher mein Respekt vor Pferden.

Und in der Wahl meiner Fortbewegungsmittel bin ich gelegentlich flexibel : ), fahre Bahn, Fahrrad und weite Strecken mit dem Flugzeug – wer hätte das gedacht. Es ist nur zu wahr, meine Kreativität wird mir etwas mehr Flexibilität danken, woher wissen Sie das?

Über Nacht ist meine Diskussionsfreude irgendwie erlahmt, und wenn ich mir das hier so anschaue, kann ich nur jedem (!), jedem auf seine Weise recht geben. Es STIMMT ALLES, aber nur was anschließend in Handlung und sichtbares Ergebnis umgesetzt wird, zählt eines Tages. N´est-ce pas? Und wenn es nur der Impuls dazu ist. Alles Gute, Karl
Unser Afrika: Schlingensief am 9. Juli auf ARD
Ja - - nee, also…, ja, -- ja… gut. Irgendwie passt es… hier her. doch… . doch.
Kein Witz ist, heute im Ersten läuft (läuft?)der Film Deutschland, deine Künstler - Christoph Schlingensief. von Sybille Dahrendorf.
Unser Afrika: "Kacke ist Wort das ich gelernt"
Bin Afrika - ganz verwirrt - was ihr schreiben so viel? Von keine Ahnung dort. Theater von S kan gut, weil Kunst kann doch nicht schlecht. Wir wollen Europa - Ihr uns nicht - Ist doch Wahrheit, Ihr schickt zurück Boote mit peoples - Ihr Durcheinander - Worte Worte Pharagrafen - Kacke ist Wort das ich gelernt- Europa ich weinen - Europa ich traurig - Afrika freundlich, nicht Schuld an Finanzblase - Bei uns platzen Magen von Kindern weil Hunger - Und blödes Madonna zum Kotzen - Und jedes Musiker in Afrika besser als Gerippe Madonna und besser als Jacko-Kitsch.
Traurig ich - jetzt ende - Grusse Leon
Unser Afrika: schattige Gefilde
Diese Ansammlung von Klischees im 50er Jahre Indianerjargon des deutschen Karl May geschulten Synchron, sind nicht gerade eine Achtungsbezeugung für den Kontinent, aber die kindliche Manier macht auch deutlich, daß hier mehr Unbedarftheit als böser Wille am Werk war. So nehmen wir auch diese hypernaivistische Solidaritätsbezeugung als ein grundsätzlich am Guten für das Gute orientierten Versuch, dem Besseren zum Erfolg zu verhelfen. Jede Form des Mitgefühls birgt eine Chance. Die extreme Hitze zwingt mich in schattige Gefilde…
Unser Afrika: In Fahrt reden, kühlen Kopf bewahren
Si, Bettina, sonst bekommen Sie noch einen Stichhitze oder wie heißt es - Sonnenstich!

Hier reden sich die Temperamente in Fahrt, das ist ganz nach meinem Geschmack, me gusto mucho!

In Afrika ist es ja auch ziemlich heiß, caliente.

Aber mal besser trotzdem einen kühlen Kopf bewahren, amigos.
Unser Afrika: We are the power
Nelson Mandela Letter!
Trying to organize a global revolution, fight for global social and ethical standards contact email: chegueverra@gmx.org
We are the people, we are the power.
Need time and organization.
Unser Afrika: tief im Herzen ein Fußgänger
Noch eine letzte frage, karl, denn diskussionsmüde soll man nicht zwangsläufig am schweigen hindern- wo sitzt ihr(e) "steißbahn" (@125, 3. absatz, 3. zeile) ?!? Sowohl anatomisch als auch im freud'schen sinne interessant...
Aber das hat der schimmel sicher nicht gewollt... Oder er hat schon damals gespürt, daß klein-karl tief im herzen ein fußgänger ist und des pferdes rücken nicht genügend achtet. Doch nach über 40 jahren sollten sie endlich frieden schließen, karl, es entgehen ihnen inspirative momente! Und schließlich gehen sie ja auch weiter zu fuß, obgleich sie sicherlich ungleich öfter über ihre eigenen füße gestolpert sind...
Unser Afrika: meines Wissens ein Intellektueller
Wie kann man nur auf die Idee kommen, Karl Laberfeld sei ein Pseudonym von Hegemann? Herr Hegemann ist meines Wissens Intellektueller.
Unser Afrika: Vorbilder aus dem Sozialkundeunterricht
Der Revolutionär ist eine Figur des 20. nicht des 21. Jahrhunderts, er hatte seine ZEIT, hören wir auf in Sentimentalitäten zu schwelgen in dem wir den Vor-Bildern aus dem Sozialkunde Unterricht nacheifern. So nützlich diese Schulbücher auch sind, und insbesondere so ausgewogen, so wenig taugen sie als Gebrauchsanweisung - ein E-Mail Adresse ist durchaus nett aber, eröffne ein Tweet unter „Che - Der die Welt erneut verändert, jetzt aber richtig gut“ und schau mal wie viele followers Meldung machen und sich spontan einer Umwälzung anschließen - Ergebnisse können dann hier wieder vorgestellt werden.
Unser Afrika: Orientierung verloren
Tut mir leid, bin leider durch den Wind, Sonne und Alkohol, da verliert ich irgendwie die Orientierung - Karl, du verzettelst dich in so komplizierte Schlichtheiten, will sagen, du plapperst und verliest schon nach wenigen Worten den Faden, das ist für meinen Kopf am nächtlich (fast)leeren Strand gar nicht gut. Wer ist Karl oder Carl Hegemann, müsste ich den kennen? - oder warte… ja doch, der arbeitet mit Christoph Schlingensief zusammen, richtig, nein, der bist du bestimmt nicht - hat jemand die Sendung gesehen? Hier gibt‘s leider kein Erstes. Vielleicht, weil hier (dort, wo? - doch hier, auf der Internet-Seite meine ich) so viel von was in Bewegung bringen, Revolution - jetzt, mitten in der Nacht - gefaselt wird, sollten wir tatsächlich was bewegendes tun. In Richtung Oper zu Beispiel. Wir könnten ein Libretto für eine in Afrika zu spielende Oper schreiben…jetzt nicht - jetzt hoffe ich auf Kühle und Schlaf - aber bald, morgen. Außerdem gibt es hier (hier am Strand) einen Typen, der mächtig nervt und blöde Sprüche kloppt, wem ich denn nachts am Strand Briefe schreibe…
Unser Afrika: langsam langweilig
@ 132: dito, Carl Hegemann würde man unzweifelhaft an seinem idiosynkratischen (= eigensinnigen) Sprach- und Schreibstil erkennen. Karl Laberfelds Ausführungen über seinen Sturz vom Schimmel und sein Steißbein dagegen werden langsam langweilig. Was ist daran eigentlich noch themenbezogen?
Unser Afrika: nicht ins Psychodrama abrutschen
Also, wir sollten nicht in ein Psychodrama abrutschen, in dem wir uns übergebührlich auf den guten Karl einschießen, nach dem er feststellen musste, das er auf Grund einer traumatischen Erfahrung mit dem Schimmel Diabolo (was ja ne Menge erzählt) keinen Anschluss mehr an die - ja für heutige Verhältnisse recht altertümliche Beschleunigungsweise - an die davon galoppierende Macht finden kann (eine Wilfried Bigels geschuldete, leicht mit einem konservativen Geist kokettierende Ausdrucksweise, die er, weiß der Teufel warum, nicht den technischen Gegebenheiten anpassen möchte), also einen pflege- und subventionsgestützte Kunstausübung (im Gegensatz zu einer hochbepreisten, postengestützten quoten und auflagenmächtigen) betreiben muss, sollten wir ihn da seinen bedächtigen Weg in Ruhe gehen lassen. Und so bleibt nur noch zu bemerken, im Zusammenhang mit den nun schon berühmten Idiosynkrasien, wie sehr diese auch Empfindlichkeit meinen, fast im hysterischen, mindestens aber, das Überspannte streifenden Sinne.
Unser Afrika: niemand liebt das Scheitern so wie Carl
ich sag's noch mal - na und? was soll das denn heißen Intellektueller ?! - bloß, weil Karl sagt, er sei nicht Carl, muss das nicht unbedingt stimmen. Niemand liebt das Scheitern so wie Carl, und niemand scheitert hier so grandios wie Karl - für mich ist der Fall eindeutig.
Unser Afrika: nach Ansicht des Schlingensief-Fernsehporträts
Muss ich wirklich auf eure etwas fahrigen Kommentare weiter oben (von Corinna, @132, Bettina und Jeanne) eingehen? Habe auch nie behauptet, Intellektueller zu sein, dafür seid ihr das ja wenigstens, ist doch schön.

Kommen wir von meiner geschätzten Person wieder zum Mittelpunkt: Herr Schlingensief und das Opernprojekt in Afrika.

Gestern Abend habe ich das Fernseh-Portrait über Herrn Schlingensief gesehen, fühle mich
aber immer noch nicht befähigt, über ihn oder sein Projekt zu urteilen.
Grundsätzlich finde ich es für jeden Menschen wünschenswert, eine Vision von seinem Lebenswerk zu haben und wenn er sich die Möglichkeit schafft und die Umstände es zulassen, sollte er es verwirklichen.
Viele Beispiele zeigen, dass es meist für andere Menschen ein großer Gewinn ist, wenn jemand seine Herzensangelegenheit verwirklichen kann.
Hindernisse, Neider, Zweifel, Anfeindungen und Kritik gab und gibt es da selbstverständlich – aber ratsamer ist es, das Augenmerk auf die unterstützenden, konstruktiven und kooperativen Leute (ob einheimische Afrikaner, Freunde, Mitarbeiter, Geldgeber, Politiker, Ratgeber, Experten, Journalisten und selbst konstruktive Kritiker) zu richten, denn für diese ist es ebenfalls ein Teil ihrer Verwirklichung – und so würde das Ganze ohnehin ein „Gemeinschaftsprojekt“.
Alles Gute, Karl
Unser Afrika: Wer mich abweist, fördert mich
No, Jeanne, @135,das stimmt aber auch nicht ganz, im Nachschlagewerk steht "Idiosynkrasie" ist in der Medizin eine anlagebedingte Überempfindlichkeit (Allergie) und in der Psychologie eine hochgradige Abneigung oder Überempfindlichkeit eines Menschen gegenüber bestimmten Erscheinungen und vor allem Personen!

Aber, amigos, noch etwas anderes:
Anläßlich eines Theaterprojektes in Berlin, 2007 glaube ich, von einem guten, aber eher unberühmten Ensemble (Kapelle Friedrichshain) stand auf dem Ankündigungsplakat folgender Satz

WER MICH ABWEIST, FÖRDERT MICH

Was bedeutet das(?), darüber denke ich noch immer nach, denn ich glaube, das ist ein zentraler Punkt.

¡esto es obra tuya!
Unser Afrika: wir kommen mit Libretto
Morgen. Das ist jetzt, glaube ich, die Stunde unseres Poeten Carlos - Moment mal - Carl/ Karl/Carlos : nein, nein, keine Vermutungen - Carlos, du musst ran. Wenn die wahrhafte Schnaps-Idee (Caipirinha, um genau zu sein) mit dem Libretto nicht gleich wieder mit der Ernüchterung verdunsten soll, dann brauchen wir Talent.
Ich hau mich noch mal hin, mein Kopf ist noch nicht frisch.
Ach, ja und was ist denn mit der afrikakundigen Anna Langhoff, sie, als Profi, kann doch auch eine führende Rolle bei der Abfassung spielen - wow, vielleicht melden sich noch mehr … Afrika, wir kommen mit Libretto! Ach und Musik? später, eins nach dem Anderen.
Unser Afrika: viel Glück und gutes Gelingen
Nach allem was man so sieht und liest, scheint Christoph ja ziemlich durch den Wind zu sein, jedenfalls schwerkrank und man sieht ihm eine tiefgreifende Veränderung an.
Wer das sieht, und trotzdem auf ihm rumhackt, ist in meinen Augen bösartig.
Aber man kann es den Leuten auch nicht verdenken, wenn sie nicht nachvollziehen können, was Christoph in den letzten Jahren, im Laufe seiner Krebserkrankung durchgemacht hat.
Das können die Leute natürlich nicht nachvollziehen!
Zum Glück hat er eine klasse Freundin, die Aino, das ist jedenfalls mein Eindruck, und auch prima Freunde und ein tolles Team.
Mein weiblicher (Mutter-)Instinkt sagt mir zwar, er sollte sich besser erstmal schonen und kurieren und um seine Gesundheit kümmern, bevor er sich in neue Abenteuer stürzt.
Aber was weiß ich schon, wie es in ihm aussieht. Wahrscheinlich sind neue Taten, Werke, Ideen genau das, was er braucht, um weiterzuleben. Wie die Luft zum Atmen, und dafür möchte ich ihm viel Glück und gutes Gelingen wünschen, Felicitas
Unser Afrika: Christophero, wir sind dabei!
Caramba, Bettina, du hast ja da am Strand mit mucho sole und Caipi tolle Einfälle.

Fühle mich geehrt, als Poete genannt zu werden, hoffe, ich bin auch gemeint? In der Tag arbeite ich an einem Stück, angelehnt an das Werk "Hurz" von Hape Kerkeling (die Vertonung einer Fabel) nur eben in südamerikanischem Stil.
Felicitas wollte ja auch schon mitarbeiten, im Büro - und vielleicht können wir Karl - trotz seiner Pferde-Phobia- und auch den guten Carl Hegemann noch ins Boot bekommen, Bettina.
Und du, könntest künstlerische Leiterin werden... Aber schlaf erstmal deine Rausch aus.
Anna Langhoff finde ich auch sehr talentiert, vor allem sieht sie gut aus, caramba.

Christophero, wir sind dabei!
Unser Afrika: ich bin unwichtig
Herrschaften, was soll denn das?

@137, Yes name, Sie tun sowohl Herrn Hegemann als auch mir Unrecht, wenn sie uns in einen Topf werfen.

Ich verweise nochmals auf meine Antwort @125, dass ich zu einhundert Prozent NICHT Carl Hegemann bin, und weder ihn noch Herrn Schlingensief persönlich kenne, überhaupt mit dem ganzen Kultur- und Kunstbetrieb (gottseidank) nichts zu tun habe.
Ich bin unbekannt, ziemlich unwichtig und möchte das auch bleiben, denn mir geht es ganz gut dabei. Ungestillte Machtgelüste und Ruhmesphantasien seien mal dahingestellt...
"Man sieht nur die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht" - und das ist gut so.
Denn so kann ich mir immer sagen "wenn ich nur gewollt hätte, hätte ich was Großes machen können!".
Lasst mir meine Illusionen, und macht euch endlich an eure Arbeit, alles Gute, Karl
Unser Afrika: ich komme auch mit
intellektueller hin oder her, hegemann oder nicht-
also ich finde ja karl hat hier die menschlichsten, intelligentesten ansichten geäußert, das finde ich tausend mal spannender als ewig lange ausführungen von zitaten. aber egal- soweit waren wir ja schon.
carlos: auf ähnliche gedanken bin ich auch schon gekommen. karl sollte seine pferdephobie überwinden und dann reiten wir alle gemeinsam auf weißen schimmel nach afrika. also ich komme auch mit.
Unser Afrika: die guten Werke Schlingensiefs
@138 ff, das ist ja fast schon Schleimerei, wie hier Herr Schlingensief (weil er Krebs hat?) über den grünen Klee gelobt wird. Soo ein Gutmensch ist er bestimmt auch wieder nicht...
Außerdem hat er doch in der Vergangenheit genug "gute Werke" vollbracht:
Resozialisierung von Nazis ( das Rein-Projekt, das Aussteigern aus der rechtsradikalen Szene einen Wiedereinstieg in die Gesellschaft ermöglichte); Arbeitslose im "Big Brother" Container, (um einerseits auf die Situation Arbeitsloser und zweitens auf die Absurdität von voyeuristischen sensationslüsternen TV-Reality-Shows hinzuweisen) und zum Beispiel die "Chance 2000", mit dem Motto "Scheitern als Chance", wo Schlingensief an politisch mündiges Denken und Handeln der deutschen Mitbürger appelliert hat - um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Auch Filme wie "Kettensägen-Massaker" sind Geschmackssache, haben aber deutlich solidarische Absichten, hier das Thema Ost- Westdeutsche.
Also ich sag mal so, er hat genug in der Richtung gemacht, ein weiteres Lebenswerk von ihm wäre zwar interessant, ist aber nicht unbedingt nötig, sagt der Sven.
Unser Afrika: eine Kunsthalle im Dschungel
ich möchte gern eine zehnstöckige kunsthalle ausschliesslich bestückt mit den werken von patricia hawelauert in den ugandischen dschungel bauen.ich hoffe das die ureinwohner dann endlich den zugang zu unserer hochzivilisierzten kunstwelt erhalten.ich würde mir eine förderung durch den bund in höhe von ca.220 millionen euro gefallen lassen.

herzliche grüsse
der heilige sebastian
Unser Afrika: Mitarbeiter für abenteuerliche Kunstprojekte
Holà Basti,
wir stellen gerade ein Team von potenziellen Mitarbeitern für abenteuerliche Kunstprojekte im Ausland zusammen - so wie das Opernhaus in Afrika.
Deine Kunsthalle in Uganda passt da gut! Bueno.
Aber wer ist Patricia Hawelauert?
Unser Karl: die Seele der Ergießungen
Karl, keine Sorge, weiß ich doch, das du nicht Carl bist, aber ein Versuch war es wert, ich finde diese Distanzierungen und Zurechtweisungen so schön. Nein, du bist und bleibst die (im dunklen waltende) Seele dieser Ergießungen.
Unser Afrika: Geister wie ihr
YES! Long live Karl & Carlos! Und natürlich Yes Name. Gerade die Beiträge ab 131 waren herzerfrischend. Herrlich, dass es Geister wie Euch gibt, die sich ganz gut im Griff haben, man darf sich ja hier nicht im Ton vergreifen.
Unser Afrika: stehe als Krankenschwester zur Verfügung
Carlos, bettina, euer feuer steckt an- habe gerade meinen job gekündigt und stehe mit meiner langjährigen erfahrung als krankenschwester für das projekt zur verfügung! Neben sämtlichen pflegerischen aufgaben gehören reiten, zu fuß gehen und caipirinhatrinken zu meinen besonders herausragenden fähigkeiten. Interesse?
Unser Afrika: nichts zu tun mit Karl & Carlos
Du bringst da gerade wieder `was durcheinander: Deine Freundin Bettina, die Du so mir nichts, dir nichts (pardon, es sollte heißen - en passé) mit an Bord holen willst, hat mit Karl & Carlos nichts zu tun.

Innigst
A.G.

ps.: Wenn Deine Inschrift ernst gemeint war (also nicht nur ironisch) sinke ich vor Scham zu Boden.
Unser Afrika: geschändete Menschenheimat
"Afrika, reiches Armenland, von Menschen geschändete Menschenheimat." (Hubert Fichte)
Unser Afrika: Höchste Zeit, sich zu verpissen
p.p.s.

Der heilige Sebastian wird noch immer unterschätzt. Aber zu Unrecht.

p.p.p.s.: Lieber Chrisophorus: Ganz recht, Höchste Zeit, sich zu verpissen.
Unser Afrika: Willkommen im Team, Corinna
Super, das läuft gut an - bin noch nicht richtig fit, leider - wahrscheinlich ist es falsch im Urlaub solche riesigen Projekte in Angriff zu nehmen. Wenn ich am Strand davon erzähle, glaubt mir das so wie so keiner - aber soll sie doch denken was sie wollen. Na klar brauchen wir auch Krankenschwestern. Schön, willkommen im Team Corinna! Carlos, wir brauchen jetzt gutes Zeilenmaterial - versuche einen Prolog. (Hubert Fichte, guter Hinweis) Der heilige Sebastian soll erst mal mit einer schmucken Tischlerarbeit ran rücken. Karl übernimmt den Tageskommentar (Meinungen und Stimmungsbilder zusammenfassen, kritische Anmerkungen) - wie sieht es mit Hospitanten aus? Die gehören zwingend zu einer anständigen Gruppendynamik.
Unser Afrika: ich mache Ingwertee
Halt Leute, nehmt mich mit! Gut, ich bin der Hospitant, mit Kopierern kenne ich mich bestens aus, alle Marken und ich mache spitzen Ingwertee!
P.S.
Hatte einen Traum - erzähl ich aber später. Christoph spielte mit und Thorsten, Angela, Nelson und Kati, hatte mit Musik zu tun, Unwetter und Krieg und Tod - schrecklich, aber, wie gesagt später.
Unser Afrika: nicht der heilige Sebastian
Ich möchte nicht kleinkariert wirken angesichts der Größe dieses Themas, aber ich bin NICHT der heilige Sebastian.
"Lieber eine »Heilige Nacht« als einen »unheiligen Morgen«." (Christian von Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein)
Unser Afrika: engagiert bis gewagt
Hospitantin? Etwas mehr hatte ich mir schon erhofft, habe nämlich sowieso zur Zeit keinen vernünftigen Job.
Aber gut - besser als gar nichts.
Das ist ja noch ausbaufähig, das Team.
Corinna, du hast sogar deinen Job gekündigt? Das ist engagiert bis gewagt, du riskierst also alles. Und das ohne konkrete Zusage...
Oder hab ich was verpasst?
Unser Afrika: was wurde aus den Behinderten von Chance 2000
Ich kann mit der Arbeit von S. (bei allem Respekt) nicht viel anfangen, finde seine Idee vom Opernhaus aber originell. Ähnlich originell wie Chance 2000. Was ist aus den damals beteiligten geistig Behinderten eigentlich geworden? Haben sie ihre Chance genutzt, haben sich ihre Hoffnungen erfüllt? Sollte dies der Fall sein, ist gegen das Opernhaus nichts einzuwenden, denn auch hier werden Hoffnungen geweckt, die einzulösen sind.
Unser Afrika: Carlos vertont Fichte
Chica, Bettina, amigos - SO kann ich nicht arbeiten.
Etwas mehr getragene Stimmung, bitte. Und Ruhe.

Spontan würde ich die Zeile von Fichte ungefähr so vertonen:

Aa---fri---kaa......reiches Armenland

vooooon Meeeenschen geschääändete

Meeenschenheimaaat

Das ganze eventuell pentatonisch und im Chor, natürlich von Farbigen in weißer Kleidung vorgetragen.

Ich arbeite noch dran, das wird dauern, denn Termindruck kann ich nicht ertragen. Das ist Gift für meine Kunst.

Tranquilo!
Unser Afrika: bis hin zu Massenhysterie
@158, von geistig Behinderten weiß ich nichts.
Bei Chance 2000 ging es darum, dass jeder sich selber (in seinem Wahlkreis) zur Wahl aufstellen lassen konnte, zunächst in regionalen politischen Ämtern.
Ich hatte damals eine solche "Wahlveranstaltung" besucht, wo Christoph Schlingensief dazu aufrief, sich an der Demokratie aktiv und mitgestaltend zu beteiligen.
Aber vielleicht kann er selber dazu noch was sagen?

Und - geht es hier nicht eigentlich um das Opernhaus in Afrika?

Und - warum wollen plötzlich so viele mitmachen? Welchen Sinn soll das machen, ist das nicht blinder Aktionismus, und wie A.G. erwähnt, eine Eigendynamik, die in Gruppendynamik bis hin zu Massenhysterie ausarten könnte. Letzteres eine Anmerkung von mir, dem Sven.
Unser Afrika: Brote, gesät in düsteren Talen
Amigos, liebe Redaktion, ich hoffe, das sprengt nun nicht den Rahmen!
Für die Textgestaltung fand ich noch folgende Zeilen, die adaptiert werden müssen, auch in entsprechenden afrikanischen Dialekt übersetzt werden könnten:

Einleitung:
"Ich liebte die Wüste, die versengten Obstgärten, die verstaubten Läden, die schal gewordenen Getränke. Ich schleppte mich durch die stinkenden Gassen, und mit geschlossenen Augen gab ich mich der Sonne hin, der Göttin des Feuers. ..

Tenor:
Hab ich Gelüst, dann allein
Nach Erde und Stein.
Immer leb ich von Luft, verspeise
Felsen, Kohle und Eisen.

Tut euch um, meine Hunger, weidet
Auf tönender Trift,
Aus der Ackerwinde, das heitre
Sauget, das Gift.

Fresst die Kiesel, die man zermahlt,
Fresst die Steine der Kirchen, die alten
Vergangener Sintflut Geröll,
Brote, gesät in düsteren Talen.

Der Wolf schrie unter dem Laub
..."
an dieser Stelle arbeite ich an der Adaption, hier müßte ein afrikanisches Tier auf den Plan treten.

Wir brauchen für das Team unbedingt jemanden, der Afrikanischen Dialekt spricht, der sich mit der einheimischen Flora und Fauna auskennt. Und Tiergeräusche imitieren kann!
Das sind meine spontenen Ideen,
aber ich brauche mehr Ruhe.
Unser Afrika: warum stellt die nachtkritik das online?
Kolleginnen und Kollegen,
dem bleibt nichts mehr hinzuzufügen.
Nachdem die Albernheit zunächst auf Kindergarten-Niveau abgesunken war, entwickelt sich diese Debatte, nicht zuletzt dank Carlos, Bettina, Sebastian und Corinna zu einer Groteske erster Güte.
Warum die nachtkritik-Redaktion das überhaupt noch online stellt, ist mir ein Rätsel.
Möchte hieran nicht weiter beteiligt sein, alles Gute, Karl
Unser Afrika: staatlich finanziertes Therapieprogramm
Gute Frage, Chance 2000, warum wurde das bisher nicht recherchiert. Wäre die Oper nur ein künstlerisches Projekt, ohne Nachhaltigkeit, dann handelte es sich hier nur um ein staatlich finanziertes Therapieprogramm.
Unser Afrika: Laberfeld, Sie Heuchler
Laberfeld, Sie Heuchler. Meinen Sie nicht, daß ein Mensch mit einigermaßen ausgeprägtem Sprachsinn längst kapiert hat, daß Ihr Sound und der von Carlos identisch sind? Führen Sie hier Selbstgespräche? Müllen Sie die Plattform zu? Dada in Ehren, aber langsam reichts.
Unser Afrika: erspart mir solche Entgleisungen
@164, Atta Atta(?): das wäre mir neu. Mit diesem durchgeknallten Künstler habe ich nichts zu tun.
Mein Temperament erspart mir solche Entgleisungen.

Auch mit Ihnen scheint die Phantasie durchgegangen zu sein, da passen Sie gut in die illustre Runde!

Alles Gute, Karl
Unser Afrika: Chance 2000 ein geplatzter Luftballon
@163,
tatsächlich hatte ich „Chance 2000“ damals nicht weiter verfolgt, weil ich nicht wirklich Hoffnungen da reingelegt hatte, sondern eher das Herausfordernde, Persiflierende an der Aktion gut fand.
Offensichtlich wurden damals durchaus politische Ziele verfolgt, wie ich gerade nachlas, wurde 1998 eigens eine Partei gegründet, die zur Bundestagswahl antrat mit eigenem Programm; die Ziele waren, Ausgegrenzten wie Arbeitslosen, Behinderten, Obdachlosen zu Durchsetzung eines würdigen Lebens zu verhelfen und zum Beispiel auf die Bildungsmisere aufmerksam zu machen. Theaterleute und bekannte Regisseure und Autoren haben damals das Projekt unterstützt, das hatte ich aber gar nicht so mitbekommen, war mit meinem eigenen Kleinkram beschäftigt.
Kurze Zeit später ging die Partei pleite, mangels Unterstützer waren die Finanzen ausgegangen, das Projekt stand vor dem Konkurs, wurde dann durch eine „Privatisierung“ bis zum Wahltag gerettet.
Politisch sei das Spektakel in sich zusammengefallen wie ein geplatzter Luftballon, weil die Alternative zu den bestehenden politischen Verhältnissen sich in satirischem Klaumauk erschöpfte. Sagt ein Pressebericht.
Ich sage: Es lag sicher auch daran, dass der ins Rollen gebrachte Stein des Anstosses von den Leuten, den Wählern, dem Publikum nicht aufgegriffen und verstärkt wurde, dann hätte eine Geröll-Lawine daraus werden können.
Ich und viele andere sind nach der „Vorstellung“ wieder zu unserem Alltagstrott übergegangen. Mit welchem Ergebnis, das sieht man ja. Euer Sven.
Unser Afrika: mein neues Macbook Air
Bitte nicht auf Karl los gehen, der sich schon so oft hier verabschiedet hat wie kein anderer. Aber was wichtiger ist, Carlos ! Super, super, super. Das Material ist goldrichtig! Habe hier endlich frischen Wind, der Nervtyp hat das Weite gesucht, nach dem ich ihm mal richtig die Meinung gesagt habe, mein neues Macbook Air ist mir dabei allerdings beinah in den Pool gerutscht. Schrecksekunde. Mein Kopf wird freier. Carlos, lass dir bitte alle Zeit der Welt.
Unser Afrika: Dichterhaar im Wönd
Gracias, Bettina!
Und dir einen schönen Nachmittag am Pool,
ich muss jetzt raus, mein Dichterhaar im Wind flattern lassen, sonst bekomme ich eine Blockade.

Hasta luego (bis bald)!
Unser Afrika: zurück zu Schlingensief?
karl laberfeld ist für das abenteuer wohl doch zu kleinkariert, schade. ideale halten wohl nicht lange. aber carlos, der text ist wundervoll!!! ich habe das gefühl das wird etwas ganz phänomenal geniales, worüber noch nachfolgende generationen dankbar sein werden!!!!!
mit einer hospitantenstelle müsste ich mich bei all den genialen köpfen dann wohl auch zufrieden geben, aber bin das ende der wurst ja gewöhnt...und wenn ich nicht mitkommen darf, reite ich auf meinem einhorn halt alleine nach afrika, zurück zum ursprung...aber naja-
die kommentare hier waren wirklich lustig und unterhaltend , das wollte ich mal noch gesagt haben. vielen dank an carlos und manch´ anderen. solche menschen machen die entdeckung dieser seite zu einer wahren bereicherung!
so und jetzt zurück zu schlingensief und seiner oper?!
Unser Afrika: Nexus zwischen Künstler & Terrorist
Es ist kaum noch auszuhalten, diese Luftblasen in den Kommentaren. Karl Laberfeld scheint sich entweder blöd zu stellen oder er hat tatsächlich noch nichts von der Schlingensief-Aktion "Atta Atta" gehört. Vielleicht fehlt ihm auch ganz einfach der Sinn für die abgründige Ironie, welche über den (theoretischen) Nexus zwischen Künstler und Terrorist eröffnet wird. "Nur weil und wenn Wahrheit oder Sinn oder so etwas wie ein Ich oder eine Handlungsmöglichkeit auch etwas ist, was man wollen muss, was man nicht lassen kann, gibt es das Tragische." (Hans-Thies Lehmann)
Unser Afrika: Nexus liegengelassen im Körperlosen
Jeanne, ein schöner postdramatischer Beitrag. Ist es nicht so, daß der Nexus immer der Andere ist? Ich habe ebenfalls vor geraumer Zeit meinen Nexus irgendwo liegengelassen. Sei's drum. Was die abgründige Ironie angeht, hier meine Auslotung:
"Im Abgrund blau und tief
Die Körperlosen schweben,
Sie zaubern und beleben
Die nächtige Harmonie, -
Den Frühling grüßen sie!"
(Michel Foucault)
Unser Afrika: Afrika, wir kommen
@151: Wahrhaftig- da war ich ja mal wieder ordentlich durcheinander! Aber wie soll man die orientierung bewahren, wenn karl und carlos plötzlich identisch sind, "meine freundin" bettina (betti, willst du meine freundin sein?) im urlaub leicht versumpft und raphael bereits vor projektbeginn unter alpträumen leidet?!
Bevor nun auch ich mich ein wenig im urlaub am strand- vielleicht am gleichen wie du, bettina?Wäre doch nett!- erhole, laptop und handy zu hause,nur noch eins: Afrika, wir kommen!
Unser Afrika: die den Staub aus der Oper kehren
@166
was ist geblieben, was wird bleiben?, sind die Fragen, die man hier stellen muss. Fragen wird die Behinderten von Chance 2000. Die Abgeschobenen beim "Knast-Projekt". Die Afrikaner, die den Staub aus der Oper kehren.
Unser Afrika: Romeo & Julia
Liebe Nachtkritik-Redaktion: Ist es wahr, dass dieses Forum schon den All time Favourite "Romeo und Julia" von Sebastian Hartmann in Wien übertrifft? Wann kommt mal wieder die Liste mit den Favoriten?
Unser Afrika: von Sven
@173
hallo chance 2000, diese Frage kann sich jeder selber beantworten.
Für mich blieb von Chance 2000 das Sensationelle, das "das Licht bringt die Wahrheit an den Tag", dass überdeutlich klar wurde, in was für einem politischen Wahnsinn wir uns befinden. Ich bin froh, dass mit Gründung dieser Partei und allen Aktionen wenigstens für die Nachwelt festgehalten wurde, dass es Menschen gab, die das durchschaut haben. Also unserer aller Nachwelt (nicht die des Künstlers) ist gemeint, wenn tausend Jahren die Archäologen die Überreste unserer Kultur ausbuddeln und sich wundern. Was bei dir davon übrigbleibt, musst du dich schon selber fragen.
Und die Afrikaner, die den Staub aus der Oper kehren.
Manche fegen gerne, sagt der Sven aus eigener Erfahrung.
Unser Afrika: von Karl
@170, Jeanne, Luftblasen sind gelegentlich auch ganz nett...
Sie können mir meine Unwissenheit wahrscheinlich nicht verzeihen (tolerant sind Sie nicht gerade), ich wusste und weiß tatsächlich nichts von der Kunstaktion "AttA ATTa", ich wandelte nicht auf Schlingensiefs Pfaden, sondern meinen eigenen.
Gottseidank weiß Herr S.und wissen Sie, Jeanne, ja auch nichts von den fantastischen Wortspielen und Sinnfindungen, die sich in meinen Aufzeichnungen ansammeln.
Nun gut, Atta, der Attentäter ist mir ein Begriff, und dasjenige im Menschen, was ihn "zwingend" zu bestimmten Handlungen treibt - beschreiben Sie richtig als tragisch.
Ich für meinen Teil habe in der Mitte meines Lebens festgestellt, das der scheinbare "Zwang" oder "Wille" in mir, der mich zu bestimmten grandiosen (oder nicht) Handlungen trieb, gelenkt werden kann. Und zwar von MIR. Von mir (nicht der russischen Raumfahrt). Das ausweglos Tragische ist daher nur eine - wenn auch sehr schöne - Illusion. Alles Gute, Karl
Unser Afrika: von Carlos
Amigos, Karl ist eben schon sehr abgeklärt - weiß ja nicht, wie alt er ist, stelle ihn mir aber schon weißhaarig vor.
Entonces, mein Haar ist noch schwarz und mein Fleisch ist schwach...

Auch wenn dieses Stück nicht aufgeführt wird, wer weiß, da die Teamvorbereitungen sich doch recht kompliziert und langwierig gestalten könnten... Und ich bis dahin schon einen anderen Auftrag arbeite...
Möchte ich euch folgende Zeilen nicht vorenthalten:

"Trotz der Nacht allein
Und des Tags voll Feuer.

Also entrinnst du
Dem Menschengebuhl,
Dem Allerwelts-Elan!
Du fliegst deine Bahn...

- Die Hoffnung abgeschafft.
Keine Wandertour.
Geduld und Wissenschaft,
sichere Tortur.

Das Morgen dahin,
Seidenes Glühn,
Euer Brand allein
Muss sein.

Sie ist wiedergewonnen!
- Wer? - die Ewigkeit.
Sie, das Meer, mit der Sonne
Vereint. "

Später vielleicht noch mehr, möchte jetzt meinen
Café con leche genießen.
Bettina, chica, was macht das Strand- und Pool-Leben?
Bist du den aufdringlichen Kerle losgeworden? Meine Idee war: erzähl ihm vom Projekt, vielleicht ist er überraschender Weise der richtige Mann für uns!
Ich glaube an das Schicksal!

¡esto es obra tuya!
Unser Afrika: von Sven
@176, Karl, ich dachte, sie fanden diese Debatte unter ihrem Niveau? Ich kann gerne über "Atta Atta" recherchieren, mein Hobby, und hier kurz berichten. Wenn gewünscht.

@155, raphael, was war das für ein Alptraum oder auch nur Traum? Interessiere mich für Träume und ihre Deutung...

Was an diesem Redaktionsblog so angenehm ist, finde ich die freien assoziativen Kräfte, die hier spielen dürfen und unser aller Phantasie und Geist anregen. Danke sagt der Sven.
Unser Afrika: von Felicitas
Mein Vorschlag wäre, diese Unterhaltung an anderer Stelle weiterzuführen, ggf. stellt jemand einen Blog oder so zur Verfügung.
Ich finde das Thema auch sehr spannend und immerhin liegen ja schon einige Vorstellungen fürs Team vor und die Ideen spriessen auch schon munter...
Auf die Zukunft! Felicitas
Unser Afrika: von Jeanne
@ 176, Karl Laberfeld: Ehrlich gesagt, mich interessiert Ihre Unwissensheit im Grunde nicht, da bin ich tolerant. Ich muss mich bloß immer fremdschämen bei sowas, sorry. Und das Tragische ist eben, dass das, was Sie als "Wille" beschreiben, nicht rational lenken lässt. Es gibt Dinge, welche sich mir entziehen, seien es nun hierarchische Machtstrukturen oder innere Triebe. Und dass Sie trotz dieses Sich-Entziehendem nach Wahrheit suchen MÜSSEN, daraus resultiert das Tragische. Dieses ist sinnlich wahr-nehmbar, man kann es HÖREN. Wo die Sprache nicht heranreicht, da zeigt es sich.
Unser Afrika: von Karl
@180, Jeanne, schade, dass meine Unwissenheit Sie noch nicht einmal interessiert - aber dann dürfte es keinen Grund dafür geben, dass Sie sich "für mich" (?) fremdschämen. Sie wirken so selbstbewusst, da sollte Scham kein Thema sein. Scham ist anerzogen, zwar menschlich, aber eigentlich unbegründet.
Nun, manchem können wir uns tatsächlich nicht ganz entziehen, aber wir können lernen, damit umzugehen.
Alles Gute, Karl
Unser Afrika: Raphaels Traum
also gut, in dem Traum ging es um ein Haus, kein Opernhaus, aber es lag in der nähe einer Oper, Chöre, die bei offenem Fenster probten klangen manchmal durch den Lärm der Straße bis zu mir hinauf in den obersten Stock. Die Wohnung war nicht wirklich meine Wohnung, denn sie war im doppelten Sinn eine Traumwohnung, die, die ich mir immer gewünscht hatte. Alt, geräumig, wie aus einem französischen Film, von morbider Eleganz. Mit Kamin und Spiegel. dorthin könnte ich endlich eine Geliebte laden und ihr mit meinem Geschmack, meiner Großzügigkeit eine ideale Fluchtstätte bieten vor der zähen Gewöhnlichkeit in der ich sie wähnte. Aber wie ich die Wohnung betrat und sie voll Behagen inspizierte, dämmerte mir nach und nach, daß diese Wohnung nicht erst jetzt in meinem Besitz war und das sich Teile meines Lebens schon früher in ihr zugetragen hatte. Diese waren aber nicht von Glück und Lust bestimmt, sondern in ihnen war ich ein sehr sehr nachlässiger, schusseliger Mensch, der, so begann mir mehr und mehr zu dämmern, jemanden hatte sterben lassen, aus purer Trägheit. So sehr ich mich auch bemühte, die Geschehnisse von einst, als zufällige und unausweichliche zu begreifen, sie offenbarten sich als Schande eines Gewissenlosen. Ich wollte es nicht wahr haben und wähnte mich in einem Traum, wachte auf und war zufrieden, aber in meiner Zufriedenheit bemerkte ich, das ich noch immer in der nämlichen Wohnung war, und da war auch das Zimmer und wie ich es öffnete, war da der Tote, verwest und stinkend und wie ich ihn sah, war auch der Augenblick des Kampfes gegenwärtig und ich wußte, dass niemand anders als ich ihn mit seinen Händen gemordet hatte als …
Unser Afrika: Programmhinweis
Hallo Afrikafreunde, auf arte gibt es nachher eine Dokumentation im Rahmen des Thementages "Bis an die Grenzen und darüber hinaus".
Es geht um Überleben und Wandern in der Wüste.
Unser Afrika: Danke
Danke für den Programmtip, muß ich mich sputen, läuft ja schon längst. Was eß ich denn mal dazu? Der Brokkoli wartet noch im Kühlschrank, aber viel zu gesund. Ein Burger wär schöner, mit Pommes und Mayo. Oder einfach die Tiefkühlpizza? Brot ist alle, gibt aber noch Kräcker. Die dann mit Aioli-Creme?
Unser Afrika: Goethegrüsse
Die allerbesten Grüße an Karl und möge Carlos Folgendes beherzigen:

[Goethe, Faust II, 2.Akt]

Baccalaureus:
Anmaßlich find' ich, daß zur schlechtsten Frist
Man etwas sein will, wo man nichts mehr ist.
Des Menschen Leben lebt im Blut, und wo
Bewegt das Blut sich wie im Jüngling so?
Das ist lebendig Blut in frischer Kraft,
Das neues Leben sich aus Leben schafft.
Da regt sich alles, da wird was getan,
Das Schwache fällt, das Tüchtige tritt heran.
Indessen wir die halbe Welt gewonnen,
Was habt Ihr denn getan? genickt, gesonnen,
Geträumt, erwogen, Plan und immer Plan.
Gewiß! das Alter ist ein kaltes Fieber
Im Frost von grillenhafter Not.
Hat einer dreißig Jahr vorüber,
So ist er schon so gut wie tot.
Am besten wär's, euch zeitig totzuschlagen.

Mephistopheles:
Der Teufel hat hier weiter nichts zu sagen.

Baccalaureus:
Wenn ich nicht will, so darf kein Teufel sein.

Mephistopheles:
Der Teufel stellt dir nächstens doch ein Bein.

Baccalaureus:
Dies ist der Jugend edelster Beruf!
Die Welt, sie war nicht, eh' ich sie erschuf;
Die Sonne führt' ich aus dem Meer herauf;
Mit mir begann der Mond des Wechsels Lauf;
Da schmückte sich der Tag auf meinen Wegen,
Die Erde grünte, blühte mir entgegen.
Auf meinen Wink, in jener ersten Nacht,
Entfaltete sich aller Sterne Pracht.
Wer, außer mir, entband euch aller Schranken
Philisterhaft einklemmender Gedanken?
Ich aber frei, wie mir's im Geiste spricht,
Verfolge froh mein innerliches Licht,
Und wandle rasch, im eigensten Entzücken,
Das Helle vor mir, Finsternis im Rücken.

Mephistopheles:
Original, fahr hin in deiner Pracht! —
Wie würde dich die Einsicht kränken:
Wer kann was Dummes, wer was Kluges denken,
Das nicht die Vorwelt schon gedacht? —
Doch sind wir auch mit diesem nicht gefährdet,
In wenig Jahren wird es anders sein:
Wenn sich der Most auch ganz absurd gebärdet,
Es gibt zuletzt doch noch e' Wein.
[Zu dem jüngern Parterre das nicht applaudiert]
Ihr bleibt bei meinem Worte kalt,
Euch guten Kindern laß ich's gehen;
Bedenkt: der Teufel, der ist alt,
So werdet alt, ihn zu verstehen!
Unser Afrika: von Jeanne
@ 181, Karl Laberfeld: Zur Verdeutlichung: Auch für die DSDS-Erniedrigten und -Beleidigten im Fernsehen gilt, dass ich mich fremdschäme, ohne dass diese tragischen Subjekte mich in irgendeiner Weise interessieren würden. Denn diese freiwillige Demütigung bzw. die Erbringung des Beweises der eigenen Unterlegenheit um des vermeintlich schnellen Ruhmes Willen ist nichts als peinlich - hier gilt das Motto: Mach dich ganz klein und dumm, und du kommst ganz groß raus. Im Theater dagegen setzen sich die Schauspieler nach Jens Roselt der eigenen Scham aus und arbeiten mit ihr - "im Sinne eines Auslotens, Überschreitens und Zurückziehens". Schauspieler setzen sich bewusst aufs Spiel, sie sind dabei aber nicht schamlos. Schließlich ist die Scham nach Sighard Neckel nichts Individuelles, sondern muss in ihrer sozialen Dimension gesehen werden: "Scham ist Wahrnehmung von Ungleichheit, Beschämung eine Machtausübung, die Ungleichheit reproduziert." Die Würde des Menschen ist antastbar. Unrecht kann Revolutionen entfachen.
Unser Afrika: zum Film
Nur noch kurz eine Bemerkung zum gestrigen Film auf arte. Die Erlebnisse und Erfahrungen von Régis Belleville, der wochenlang in der Wüste wandert und seine Körperfunktionen herunterfährt, um tagsüber zu dehydrieren und nachts aufzutanken, grenzen an Kunst. Nein, das IST Kunst.
Er beschrieb, dass er nach Dehydrierung ein paar Schlucke Wasser trank und davon regelrecht betrunken wurde, aufgrund der ausgeschütteten Endorphine. Seine aufrechte, stolze Figur mit Kaftan und Turban, die beiden Dromedare aufmerksam führend in den Silhouetten der Wüstenwellen unter einer gnadenlosen Sonne- ein Gesamtkunstwerk.
Unser Afrika: von Karl
@186: Richtig, auch diejenigen die zuschauen, sind an der Beschämung anderer beteiligt. Wenn DSDS- "Erniedrigte" eines Tages entdecken, dass sie benutzt und beleidigt wurden (falls sie es nicht die ganze Zeit schon ahnten), sind sie wenigsten C-Promis und können dann noch was draus machen. Zumindest Geldverdienen mit Schaumschlagen.
In der Theater- und Schauspielwelt kennen Sie sich aus, ich weniger. Meine Beobachtung ist, dass in allen Gesellschaftsschichten, aber vor allem in der "normalen" Arbeitswelt von Ottonormalverbraucher Beschämung, Benutzung, Erniedrigung und eine legitimierte und anerkannte Art der Prostitution die Regel sind. Viele Menschen leiden auch darunter, aber es scheint für sie keinen Ausweg zu geben. Daher müssen sie das solange weitermachen, bis sie den Ausweg finden, nämlich damit aufzuhören.
Jeanne, Sie haben Glück, dass sie sich in akademischen und künstlerischen Kreisen bewegen, wo über die Scham, die der Schauspieler bewußt aufs Spiel setzt, reflektiert werden kann.
Im letzten Punkt möchte ich ihnen widersprechen: Die Würde des Menschen ist unantastbar - sie muss vom Individuum allerdings zunächst entdeckt und sich zu eigen gemacht werden. Würde muss sich der Mensch "erarbeiten", im Sinne von "sie in Besitz nehmen", sie begreifen. Auch eine Revolution kann sie ihm nicht von außen überstreifen!
Unser Afrika: Materialsammlung wird dichter
Noch nie habe ich Fernsehen so vermisst. Das hätte ich nun auch noch gerne gesehen. Aber die Materialsammlung wird dichter. Das freut mich. Karl sollte sich nicht in unnütze Diskurse über die SCHAM verwickeln lassen, denn diese Art Scham, die durch Projektion entsteht, ist ganz eine Sache des sich Schämenden. wie Wilfried Biegel sagt, auch mit Charme schämen sich die Scheuen, wenn die Schlimmen schauen.
Unser Afrika: mein Herz ist zu klein
@185: Fausto, großes Stück, große Worte, wie kann ich das noch heute beherzigen? Mi corazon pequena, mein Herz ist zu klein.
Für Raphael, der uns seinen Traum von Verwesung, Tod und Mord anvertraut hat, hier die Fortsetzung des adaptierten Stückes.

Nach „Sie, das Meer, mit der Sonne Vereint“ kommen folgende Zeilen:

„…Ich wurde eine Märchenoper: ich sah, dass alle Wesen in verhängnisvoller Beziehung stehen zum Glück: die Tat ist nicht das Leben, sondern eine Art von Kraftvergeudung, ein Aufreiben der Nerven. Moral ist Gehirnwäsche.
Zu jedem Wesen, schien mir, gehörten mehrere andere Leben. Dieser Herr da weiß nicht, was er tut: er ist ein Engel. Diese Familie da ist eine Hundebrut. Ansgesichts mehrerer Männer plauderte ich laut mit einem Augenblick aus einem ihrer anderen Leben. – Also hab ich ein Schwein geliebt.
Keiner der Sophismen des Wahnsinns – des Wahnsinns, den man einsperrt – wurde von mir ausgelassen: ich könnte sie alle hersagen, das System ist mir vertraut.
Meine Gesundheit war bedroht. Der Schrecken kam auf mich zu. Ich verfiel mehrtägigem Schlaf, und, aufgestanden, setzte ich die düstersten Träume noch fort. Ich war reif fürs Jenseits, und auf einer Straße der Gefahren führte mich meine Schwäche bis ans Ende der Welt und des Mogubu-Lands, Heimat des Schattens und der Wirbelwinde.
Ich musste auf Reisen gehen, die Zauber verscheuchen, die sich in meinem Gehirn versammelt hatten. Über dem Meer, das ich so sehr liebte, als hätte es mir einen Schandfleck abwaschen sollen, sah ich das Kreuz der Tröstung auftauchen. Ich war vom Regenbogen verdammt worden. Das Glück war mein Verhängnis, meine Reue, mein Wurm: mein Leben würde immer viel zu unbegrenzt bleiben, als dass es der Kraft und der Schönheit geweiht sein könnte…“
Unser Afrika: Traumdeutung
@185; Bei soviel inneren Bildern bin selbst ich als Hobbypsychologe überfordert.

@182, Raphael, leider bricht dein Traum plötzlich ab.
Das was bis dahin geschieht, konnte ich in meinem Traumdeutungsbuch aus der "Was ist was"-Reihe nicht finden.
Meine Vermutung wäre, dass es, wie gehabt, bei allen Figuren aus deinem Traum um Aspekte von dir selber geht.
Tod bedeutet ja im Traum nicht den wortwörtlichen Tod, sondern "etwas", eine Idee, eine Eigenschaft, ein Gefühl, eine (Sehn-)Sucht, alles mögliche kann "sterben".
Die großartige Chance in Träumen besteht darin, dass es nicht endgültig sein muss, sondern durch Bewusstwerden ein aktives Eingreifen des Träumenden eine Wendung der Geschichte bewirkt werden kann.
Bei deinem Traum würde ich an der Stelle einsteigen, als klar wird, dass die ganze Zeit jemand im Zimmer vernachlässigt wurde. Hat sich dieser nicht bemerkbar gemacht? An dieser Stelle muss etwas passieren. Mit dem Vernachlässigten, der sich noch äußern kann, muss gesprochen werden, sich um ihn gekümmert werden. Wenn du es selbst nicht kannst, lass jemanden anderen kommen, meinetwegen eine Krankenschwester. (Corinna kann vielleicht was dazu sagen?)
Dann kann der Mord (weil der Vernachlässigte irgendwann zu unansehnlich und lästig wurde?) abgewendet werden.
Aber genug des Hobby-Psychologisierens, ich muss wieder an meine Recherchen gehen, euer Sven.
Unser Afrika: Post von sugar kane
habe von dem bericht auf arte (tatsächlich mal wieder- wie sollte es auch anders sein) leider nur die letzten 15 min. gesehen. aber vielen dank für den hinweis. vom(hoffentlich) sicheren sofa aus gesehen, ein wirklich sehr malerisches bild, der stolze mann mit kaftan, turban und kamelen. aber ich frage mich wo er jetzt wohl gerade ist und was der arme mensch dort alleine in der wüste gerade macht. ich will es mir lieber nicht vorstellen... nein, aber wirklich beeindruckend faszinierend solche persönlichkeiten, die den mut und die gabe besitzen soetwas selbstgewählt zu machen. ich für meinen teil, sollte solche abenteuer im alleingang wohl doch erstmal verschieben.
ich wollte auch mal noch sagen das ich (wenn mich mein gefühl nicht täuscht) das afrika-projekt von schlingensief für eine gute sache halte. natürlich gibt es bei allen dingen immer eine kehrseite!
um mir ein sachlicheres urteil zu erlauben müsste ich mich intensiver mit der geschichte auseinandersetzen- dazu fehlt mir leider die zeit. aber hintergründe zu dem atta atta projekt würden mich nun auch noch interessieren! eine ausführliche recherche/ vortrag wäre natürlich ein guter service.
zum traum von raphael -also wirklich furchtbar,das ganze damit verbundene gefühl ist mir sehr vertraut. die deutung ist wirklich interessant.
und wenn ich mich auch mal noch zu den "tragischen subjekten" in diversen talentshows äußern dürfte, finde ich sind die macher und zuschauer nicht minder peinlich. ich bin der meinung, für manche ist manches manchmal schwer zu durchschauen... am ende wird ja mit deren hoffnungen und träumen gespielt, was ich von denen die eigendlich davon "profitieren" um einiges verachtenswerter finde. aber natürlich muss man bei sowas nicht mitmachen. das stimmt schon auch.
so, aber jetzt zum eigendlichen anliegen meines schreibens: carlos palabras!!!!! carlos palabras, ihre texte... mir fehlen die worte...vielen dank das sie uns teilhaben lassen an diesen wundervollen lyrischen geist. so wie ich werden noch nachfolgende generationen (ich sagte es bereits), in demut erschaudern vor soviel erhabener dichtkunst. tausend dank , vielen dank...
Unser Afrika: Raphael dankt
Danke, für die Antwort - Also, in dem Traum, den ich ja auch nur erwähnt habe, weil er sich gleichsam in die Debatte geschlichen hat, nach dem ich die vielen Texte hier gelesen hatte, plötzlich auftauchte und ich dachte, was will der Traum mir denn sagen - das entscheidende Gefühl war natürlich das Schuldgefühl, das sich als eine Art bitter böser Selbsterkenntnis meiner bemächtigte und sich auch durch das Aufwachen nicht abschütteln lassen wollte und ich dachte, wahrscheinlich ist es ein allgemeines Schuldgefühl, das, wofür ich mich schuldig fühlen müsste, nennt der Traum sicherheitshalber nicht, sondern übertreibt so derart, das das Aufwachen in jedem Fall dann schon mal eine Erleichterung darstellt - aber ich will die Kurve zu Afrika kriegen, ich meine, da passiert so was ähnliches, wenn man so bereit ist anzuerkennen, das man als Europäer sicher sehr schuldig ist, nicht individuell, aber als Teil einer Überlegenheit pflegenden Kultur; dieses Gefühl irgendwie überlegen zu sein korrespondiert mit dem Schuldig sein auf fatale Weise. Ist nur so eine Vermutung eine Spekulation, aber das wollte ich doch noch dazu sagen, bevor ich bei mir selber weiter bohre - aber noch mal schön das geantwortet wurde, sonst wäre ich mir ein bisschen blöd vorgekommen.
Unser Afrika: die Schattenseiten Afrikas
Amigos, Rafaele, sugar kane (wenn du weiblich bist, stelle ich dich mir "dulce" vor...), das geht alles ganz schön in die Tiefe.
Aber warum bin ich als Europäer automatisch überlegen? Das verstehe ich nicht, por que? Ich habe Afrikaner kennengelernt, die mir in vielem ebenbürtig sind, und in manchem besser, zum Beispiel singen...
Und wer glaubt, sie seine immer nur Opfer, der schaue sich mal ihre Stammesfehden an, wie sie sich teilweise gegenseitig für nichts und wieder nichts abschlachten, wie im Sudan die Schwarzafrikaner zu hunderttausenden von ihren eigenen Landsleuten (!) ermordet werden. Wie passt das rein in die Märtyrerlegende? Versteht mich nicht falsch, amigos, ich mag Afrika und seine Menschen sehr, aber ich möchte auch mal auf seine Schattenseite hinweisen.

@192, diese Lorbeeren hab ich nicht verdient, denn die Lyrik ist nicht von mir, ich habe sie nur z.T. abgeändert. Also der wahre Dichter ist ein anderer, ich dachte, das hätte ich klargemacht. Claro?
Unser Afrika: Beichtvater Rapahel
@ Raphael: Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, den Beruf des Beichtvaters zu ergreifen? Angesichts Ihrer übermenschlichen Schuldgefühl-Suggestion möchte ich am Liebsten ein Verkehrsschild vor Ihnen aufstellen, auf welchem geschrieben steht: "Schuld abladen verboten". Denn gerade damit perpetuieren Sie meines Erachtens den Kreislauf des Kapitalismus als Religion: "Eben weil der Kapitalismus mit allen seinen Kräften nicht die Erlösung, sondern die Schuld, nicht die Hoffnung, sondern die Verzweiflung beabsichtigt, zielt er als Religion nicht auf die Verwandlung der Welt, sondern auf ihre Zerstörung." (Giorgio Agamben, "Lob der Profanierung"). Und da Sie oldschool-psychoanalytisch argumentieren, hier noch eine weitere Zugabe von Agamben: "Aber auch die Freudsche Theorie gehört zur Priesterschaft des kapitalistischen Kults: 'Das Verdrängte, die sündige Vorstellung ... ist das Kapital, welches die Hölle des Unbewußten verzinst.'"
Zudem, was wollen Sie uns mit Ihren Traumdeutungen eigentlich sagen? Ist gar nichts tun besser als was tun? Mut zu einem neuen Gebrauch der kapitalistisch-religiösen Schuld-Absonderungen! Mut zum spielerischen Umgang mit eingefahrenen Denk- und Handlungsmustern! Fluxus! Oder so.
Unser Afrika: zu Atta Atta
@193, kein Problem, Raffi.

Zu Atta Atta habe ich was gefunden, muss dazu sagen, dass ich mich damals im Ausland war und deshalb diese Aktion an mir vorbeigegangen ist.
Deshalb mach ichs mir einfach und zitiere aus dem Spiegel-Artikel 2003 von Johanna Straub:
„Atta Atta an der Volksbühne
Links das elterliche Wohnzimmer mit obligatorischem Kruzifix, Teppich und Couchgarnitur. Rechts der Treffpunkt der Kurzfilmgruppe Oberhausen mit einem einzelnen Sofa - ein auffallend ähnliches Modell wie das nebenan. In der Mitte ein Atelier, das im Zuge einer künstlerischen Aktion schon nach der ersten Viertelstunde zu Bruch geht. Und dann freier Blick auf den Campingplatz. Eine Hügellandschaft mit kreischend grünem Kunstrasen. Zwei abgebrochene Bäume stehen als traurige Twin Trees neben einem Hochsitz. Lautsprecher. Neonbuchstaben. Tote Tiere. Eine Holzbude mit Geranientöpfen, aus der von der Lagerverwaltung Regeln durchgegeben werden. Zum Beispiel, dass jeder auf seinem Platz bleiben soll. Und "Je öffentlicher die Sprache ist und je sichtbarer, desto gefährlicher ist sie. Ende der Durchsage."
Vor dieser schönen Kulisse entfaltet sich ein kurzweiliges Chaos garniert mit Einsprengseln hehrer Kunsttheorien. Dem Betrachter soll, so wird gleich zum Einstieg Niklas Luhmann zitiert, der Weg zurück in seinen Alltag versperrt, die Referenzen der Kunst auf unsere eingeübte Welt sollen gekappt werden. Schlingensief wählt als Ausweg aus dem Problem mit den Referenzen in lieber Gewohnheit die Methode der Überdosis. Selten finden auf der Bühne weniger als drei Parallelaktionen statt, die sich gegenseitig in Frage stellen.
Zudem wird gleichzeitig ein Film übertragen, in dem eine Truppe renommierter Schauspieler auf dem Weg vom Brandenburger Tor zur Volksbühne gezeigt wird, teils zu Fuß, teils in einem "Attamobil", einem normalen PKW, auf den die Worte "Atta Atta" gepinselt wurden. Sie werden hier ankommen, so wird uns versprochen, aber nur einer wird am Ende auf die Bühne kommen und dort, nebenbei bemerkt, fast von einer blutigen Schweinehälfte erschlagen, die von der Decke fällt und von der der Betroffene angeblich vorher nichts gewusst hat. …
Ausgangspunkt ist das Ausrufen des "Attaismus". Im Theoriebüchlein "Ausbruch der Kunst", das dem Theaterbesucher in die Aktion mitgegeben wird, findet sich folgende Definition: "Attaismus ist die Summe aller Möglichkeiten, die vorige Avantgarden übriggelassen haben." Auf der Bühne werden dann Kunst und Terror mit sportlichen Maßstäben gemessen: die "saudi-arabischen Medienkünstler führen mit 1:0". Das ist lebendig nicht zu überbieten, wenn heute Märtyrertum als Vollendung des Kunstwerks eines Lebens als Avantgarde gilt. Schlingensief überlebt. Mehr noch, in einem Interview (mit dem Tagesspiegel) durchbricht er sein Spiel und beruhigt mit der Aussage: "Wer den Raum der Kunst benutzen kann, wird so leicht kein Terrorist." …
Schlingensief nutzt den Raum der Kunst unter anderem für ein Kettensägenballett, für die Penetration eines selbstgemalten Bildes mit einem Würstchen ("Was schreit er so, ist er Maler?"), für den wunderbaren Tanz der sieben Schleier und für körperliche Enthüllungen, für Krieg auf dem Sofa ("Zieh in den Krieg, Mutter!") und natürlich für eine Prise Götterlästerung. ..."
Atta atta, euer Sven
Unser Afrika: dann doch lieber Wilfried Biegel
Da komme ich nicht mit, wenn ich einen Traum schildere bin ich ausersehen ein Beichtvater zu werden? warum? Hört der Beichtvater nicht vielmehr zu? Mir ist der Zusammenhang nicht deutlich. Auch lade ich doch keine Schuld ab, welche auch? Schuldgefühle in einem Traum zu empfinden, heißt, selbst wenn es geschildert wird, doch nicht das Schuld abgeladen würde.. Dies ist hier kein Ort dafür, auch ganz ohne Schild. Auch das Agamben Zitat hat nicht den leisesten Bezug zu dem was ich erzählt habe, und verwandelt sich dadurch in puren Nonsens - dann doch lieber Wilfried Biegel, der weiß wovon er spricht, wenn er zitiert wird. Mit dem genauen lesen hapert es ganz schön. So kommen wir und Afrika nicht weiter. Dazu noch ein Zitat von Olaf Kern: Zitate sollten schlichtbezüglich sich zum Inhalt fügen.
Unser Afrika: Regeln für eine Begegnung auf Augenhöhe
Gaston Kaboré hat ihn eingeladen. Was ist mit Dani Kouyaté, Idrissa Ouedraogo, Pierre Yameogo? Warum lässt sich aus dem Fespaco Komitee keine Gruppe bilden die sich um ein Festspielhaus kümmert?
Schlingensief träte als Initiator und Unterstützer auf.

Warum fehlen in der Liste seiner Unterstützer Namen wie Frédéric Titinga, Koulsy Lamko oder Monique Ilboudo?
Warum hält er Vorträge in der Universität und im Goetheinstitut aber redet nicht mit Bernadette Sanou Dao? Warum besucht er als x-ter Besucher Gando aber nicht Suzy Nikiéma?

Nun, weil sich das nicht gehört. Will man der afrikanischen Kultur auf Augenhöhe begegnen ist man an ein bestimmtes Vorgehen gebunden:
1. Man sucht sich ein armes afrikanisches Land für ein Projekt.
2. Man gewinnt möglichst viele (europäische) Damen und Herren WICHTIG als Unterstützer.
3. Man holt einen prominenten Afrikaner mit ins Boot. (In meiner früheren Stammkneipe, in der viele Theaterleute verkehrten, gab es dafür einen bösen Ausdruck: Rennomierbrikett)
4. Man fährt in das Land und erklärt den Jungs und Mädels dort wo’ s lang geht, nennt die wichtigen Namen und beruft sich wenn möglich noch auf die Uno, Unesco, WHO….
5. Man fährt wieder heim und kümmert sich um Sponsoren und Medien und hält Vorträge. Dabei lernt man viel über das Land.
Entsprechend haben auch die vielen Burkinabé die in Deutschland leben in diesem Blog nichts verloren – zumal sie auch Lehmbauten ablehnen.
Unser Afrika: RTL schauen
Brunhilde alias Jeanne d'Arc, Bettina, Corinna oder wer auch immer schaut bei aller Schöngeistigkeit und Nachhaltigkeit - RTL. Na immerhin. Hätte der olle Goethe auch gemacht (tatsächlich) - aber wäre vielleicht (als oller Joethe) zu völlig anderen Schlussfolgerungen gelangt.
Unser Afrika: Bettina von ihrem Schiff
Nein, ist richtig und wahrscheinlich aber - verpasst, verpasst. Helmut darf mit seinem Entlarvungsklischees und seinem honoren Direktzugang zum Echt-Afrika, weiter Tips geben, aber bitte ohne Zahlenkolonne - bin auf dem Schiff, Zugang zum Netz extrem schütter. Love Bettina
Unser Afrika: Helmut, nimm Kontakt auf!
Helmut, dein Kommentar macht deutlich, dass du dich (als einer der wenigen in diesem blog) mit den kulturellen Hintergründen des Projektes beschäftigt hast, und die zeitgenössischen wichtigen Personen dort (zumindest namentlich) kennst.
Mein Appell an dich: nimm mit den Organisatoren des Projektes Kontakt auf, arbeite da mit!
Unser Afrika: Besser nichts tun
@195: Jeanne, Sie sprechen direkt Raphael an, daher will ich nur zu einem Satz etwas sagen. Sie stellen die Frage "Ist gar nichts tun besser, als etwas tun?". Diese Frage kann ich rückhaltlos bejahen.
Solange ich nicht zu mindestens (!) 80 % von meiner Handlung überzeugt bin, ist es besser, NICHTS zu TUN!
Dies der empirische Wert eines alten Mannes, alles Gute, Karl.
Unser Afrika: 1000 Küsse als Dank
oh, carlos- dann war das ein ärgerliches missverständnis. ich bitte um vergebung.
aber seien sie doch nicht gleich so gereizt wenn man ihnen mal ein nettes kompliment macht ( ja, gut vielleicht habe ich ja etwas übertrieben). aber selbst wenn der text nicht aus ihrer feder stammt, haben sie ihn doch so liebevoll hier zusammengetragen und uns alle damit so erfreut. aber nun ja, so ist er halt der künstler genius. unergründlich, unberechenbar...ein mysterium! noch einmal vielen dank und tausend küsse!( auch wenn sie die ebenso nicht wollen.)
und natürlich bin ich "dulce" , sehr sogar! und ja - eine frau bin ich auch.
aber ich werde mich jetzt hier mal lieber zurücknehmen und lasse platz für fachkundigere personen wie helmut.(die ganze sache ist mir auch zu unheimlich, mit dem traum und so...)
es sei denn mir fällt noch was wichtiges ein, dann bitte ich um verständnis.
Unser Afrika: Carlos' Lyrik-Problem
Amigos, erlaubt mir bitte noch einen Einschub zum Thema "Lyrik".

Der große Lyriker Robert Gernhardt hat ein Sonett über Sonette geschrieben, es heißt "Materialien zu einer Kritik der bekanntesten Gedichtform italienischen Ursprungs:

Sonette find ich sowas von beschissen,
so eng, rigide, irgendwie nicht gut;
es macht mich ehrlich richtig krank zu wissen,
dass wer Sonette schreibt. Dass wer den Mut

hat, heute noch so´n dumpfen Scheiß zu bauen;
allein der Fakt, dass so ein Typ das tut,
kann mir in echt den ganzen Tag versauen.
Ich hab da eine Sperre. Und die Wut

darüber, dass so´n abgefuckter Kacker
mich mittels seiner Wichserein blockiert,
schafft in mir Aggressionen auf den Macker.

Ich tick nicht, was das Arschloch motiviert.
Ich tick es echt nicht. Und wills echt nicht wissen:
Ich find Sonette unheimlich beschissen.

Amigos, das wusste ich nicht, dass SOWAS Lyrik ist, Ihr seht mich irritiert!
Ich frage mich, was das für den geplanten und von mir bereits adaptierten Text für die afrikanische Oper bedeutet?
Darauf brauch ich erst mal einen Café con leche...
Unser Afrika: man diskutiert nicht, man schweigt
Europäer sind Macher, Zuhören ist ihre Sache nicht.
Die afrikanische Höflichkeit kommt dem entgegen. Findet ein Vorschlag keine Zustimmung wird er von einem Burkinabé nicht mehr angesprochen. Man widerspricht nicht, greift nicht an, diskutiert nicht, man schweigt.
Francis Kéré (der burkinische Architekt) kann, glaube ich, ein Lied davon singen: in Europa wird er überhäuft mit Anfragen, Nachfragen, Einladungen und Ehrungen für seine Lehmbautechnik. In Burkina bekommt er einen Orden und .. Schweigen.
Schlingensief wäre der Mann gewesen für einen sensibleren Umgang. Ein Theaterhaus ist ein sensibleres Projekt als ein Wasserbau oder eine Schule.
Die Macher haben gewonnen. Die Reaktion ist afrikanisch: von den burkinischen Kulturschaffenden hat sich niemand zu Wort gemeldet.
Immerhin, Schlingensief und Steinbrück haben Burkina Faso ins Licht der deutschen Medien gehoben. Dafür sei ihnen gedankt.
Unser Afrika: Helmut ein Googler?
als augenhöher müßte er eigentlich wissen, daß solch ein "ausdruck" das einzige ist was übrigbleibt. also ist helmut auch nur ein googler.
Unser Afrika: sehr bald schon
@205, Helmut, ihre Kenntnisse sind in der Tat fachkundig, Respekt - gerne lese ich, was Sie schreiben und - bitte schweigen Sie nicht!

@203, dulce sugar kane, ich gehe auf die Knie, bitte bleib noch etwas, por favor.
Denn meine hier wiedergegebene Adaptation des Werkes ist ja noch gar nicht vollendet!
Freue mich über die weiblich lieblichen Küsse und bin sehr geschmeichelt -
sehr bald schon werde ich den Rest des Stückes hier vortragen, ein bißchen Geduld noch, gracias!
Unser Afrika: profaniertes Yes you can!
@ raphael: Auf mich wirken Sie wie ein Beichtvater, da Sie zwar von Ihrem eigenen Schuldgefühl sprechen, aber offenbar zu dem einzigen Zweck, dieses sogleich ins Universelle zu ziehen und auf Ihre Schäfchen zu projizieren. Zitat: "das entscheidende Gefühl war natürlich das Schuldgefühl, das sich als eine Art bitter böser Selbsterkenntnis meiner bemächtigte und sich auch durch das Aufwachen nicht abschütteln lassen wollte und ich dachte, wahrscheinlich ist es ein allgemeines Schuldgefühl". Sie verhalten sich wie ein Beichtvater, welcher seine Schäfchen möglichst klein halten muss (denn Bildung und Wissen ist ja bekanntlich Macht), um die eigene Macht nicht zu gefährden und die permanente Disziplin und Gefolgschaft aufrechtzuerhalten. Damit jedoch werden die Schäfchen auf ewig im Lager der Angst, Demut und Einschüchterung festgehalten.
Im Kontext des Verhältnisses zwischen Europa und Afrika lässt sich ein ähnlich gelagertes Paradox erkennen. Indem Sie sich und Ihre Schäfchen im Schuldgefühl des ewig Überlegenen suhlen, besteht meines Erachtens die Gefahr, dass Sie "die Afrikaner" (als zu hinterfragende diskursive Kategorie, welche sich in die Körper einschreibt) weiterhin nur in der Opferrolle sehen können und müssen. Ansonsten müssten Sie ja zugeben, dass es auch umgekehrt sein könnte, dass das westliche Subjekt ebenso etwas vom afrikanischen Subjekt lernen könnte, womit Ihr ideologisch fixiertes Weltbild allerdings keinen Bestand mehr hätte. Als positives Gegenbeispiel wäre hier Obama zu nennen, welcher am vergangenen Freitag in Schwarzafrika bzw. Ghana landete, dem Kontinent seines Vaters. Und was tat er? Er sprach zu den Menschen vor Ort und an der Basis, indem er auf deren Eigeninitiative fokussierte: "Afrika braucht keine starken Männer, es braucht starke Institutionen." (Quelle: Arne Perras, Süddeutsche Zeitung). Oder auch: "Die Geschichte steht auf Seiten dieser mutigen Afrikaner und nicht auf der Seite jener, die putschen oder die Verfassung ändern, um sich an der Macht zu halten." (ebd.)
Fazit: Ob in Afrika oder Europa, es geht darum, das eigenständige Denken und Handeln zu fördern, den einzelnen in seinem Denken, Handeln und Entscheiden unabhängig von jeglicher Art von "Führern" zu machen. Formel: "Yes YOU can". Dazu passt für mich Agamben, welcher die politische Säkularisierung theologischer Begriffe (die Transzendenz Gottes als souveräne Macht) kritisiert, womit die himmlische Monarchie auf die Erde versetzt wird, deren Macht aber unangetastet bleibt. Dagegen setzt Agamben den Begriff der Profanierung, womit die medial hochstilisierte und gleichsam heilige Aura des Politikers als "Retter" der vermeintlich ungebildeten Massen entkräftet wird. Die Profanierung gibt dem allgemeinen Gebrauch die Räume zurück, welche durch die Vorrichtungen der Macht bestimmt waren. Macht Kunst! versus Machtkunst.
@ Billie Jean: Die Fernsehspiele für die Massen gehören ebenfalls zur neuen Liturgie. RTL versammelt die Massen vor ihrem eigenen Abbild, nährt deren unbewusste Wünsche und Konsumbedürfnisse und verdammt sie zur Passivität. Schließlich, es muss schon differenziert werden, Goethe mag ein Schöngeist gewesen sein, Agamben mit diesem Begriff zu belegen, geht meines Erachtens an der Sache vorbei.
Unser Afrika: Helmut, klären Sie bitte auf!
@205, Helmut, sie sagen "die Macher haben gewonnen", was genau haben sie gewonnen? Das klingt so nach Wettkampf - dann müsste es auch Verlierer geben, das wären also dann Burkinabésen?
Werde wohl mal wieder an meine Recherche diesbezüglich gehen müssen, denn für Sie ist offenbar Fakt, dass das Projekt oder die Projektvorbereitungen definitiv abgeschlossen sind...?
Freue mich über Aufklärung, danke, Sven
Unser Afrika: gut fürsTeam
@206, ich finde es nicht gut, wenn hier jemand als "googler" abgestempelt wird, nur weil er offensichtlich was zur Sache inhaltlich sagen kann.
Wie ich bereits vorhin schrieb, jemanden wie Helmut könnte dieses Team gut vertragen.
Oder stehe ich mit dieser Meinung alleine da?
Unser Afrika: korrekte Bezeichnung der Burkinabé
@209 Eigentlich wollte ich mich nicht mehr melden, aber Burkinabesen kann ich nicht stehen lassen. Auch auf die Gefahr als Klugscheißer zu gelten:
Die Bewohner Burkinas nennen sich Burkinabé. Die Endsilbe “bé” (Sohn, aber auch: Leute) ist der Sprache der Peulh entnommen. Sie wird nicht flektiert.
Der amtliche deutsche Sprachgebrauch schreibt die Begriffe Burkiner, Burkinerin und burkinisch vor. Im burkinischen Sprachgebrauch lauten alle diese Begriffe gleich: burkinabé.
Der deutsche Gebrauch ist umstritten. In Frankreich und England wurden die Bezeichnungen burkinais bzw. burkinian, nach Protesten aus Burkina, durch die Eigenbezeichnung der Burkiner ersetzt.
Die Integration verschiedener Sprachen und Ethnien in den Landesnamen wird als wesentlich und idenditätsstiftend angesehen.
Wir sollten das respektieren.
Unser Afrika: Steinmeier?
@ 205, Helmut: Auch auf die Gefahr hin, als Klugscheißer zu gelten, Sie meinten doch wohl eigentlich auch Steinmeier und nicht Steinbrück (wie es geschrieben steht), oder?
Unser Afrika: Sind die Bukinabé Verlierer?
@211, Pardon, mit den Burkinabésen hatte ich mich vertan, die Flektion (Flexion) ist wohl Humbug, wie Sie richtig korrigieren.

Um noch mal auf meine Frage von vorhin an Sie zu kommen:
Sind die burkinabé in Ihren Augen "Verlierer" dieses Projektes?
Und wenn ja, woran machen sie das fest?
Ich muss da so genau nachfragen, entschuldigung, denn meine Recherchen bleiben sonst oberflächlich.
Danke, Sven
Unser Afrika: Raphael zu Unrecht am Pranger
@208, liebe Jeanne, Raphael kann sich bestimmt selber dazu äußern, aber ich möchte doch schon mal eine Bresche für ihn schlagen. Nein, keine Bresche, nur mein Verständnis der Sache als Zuschauerin bzw. Leserin dieses blogs wiedergeben. Vielleicht rückt das die Debatte wieder in objektiveres Licht...
Ich denke, deine profunde Kritik an Machtausübung gegenüber Afrika, kollektiven Schuldkomplexen und RTL ist sehr umfassend, und wie Karl an anderer Stelle bemerkte, ist dein Wissensstand und Intellekt sehr hoch.
Aber wenn ich anmerken darf, der gute Raphael ist mit seiner offenherzigen Schilderung seines Traumes damit überfrachtet und zu Unrecht an den Pranger gestellt.
Ich hoffe, Ihr könnt das klären...Gruß, Felicitas
Unser Afrika: Gernhardt struktural
@204, Monsieur Palabras, da kann ich Ihnen weiterhelfen.
Falls Sie mit der titeraturtheoretischen Verfahrensweise etwas anfangen können, was ich mal voraussetze.
Der von Ihnen zitierte Text von Gernhardt kann folgendermaßen analysiert werden:
Er wird zunächst in die kleinsten bedeutungsunterscheidenden Elemente (Phoneme nach Saussure) zerlegt. Anschließend wird das Gefüge so wieder zusammengesetzt, dass die strukturalen Relationen dieser Elemente untereinander erkennbar werden. Die strukturalistische Theorie der Literatur versteht den Text mithin als Gefüge, dessen Oberflächenerscheinung die ihm zugrundeliegenden Relationen und Regelmäßigkeiten entnommen werden können.
Ich hoffe, in diesem Kontext wird ihnen das Anliegen Gernhardts etwas deutlicher?
Unser Afrika: Wer zeigt Theatereier in Brasilien?
Schlingensief spricht da von tanzenden deutschen Rocksängern in Afrika und deutschen Theatermachern, die in Brasilien ihre dicken Theatereier zeigen. Wer genau ist damit gemeint?
Unser Afrika: Baumgart an der Komischen Oper, häh?
Ich habe heute an der komischen Oper Requiem von Sebastian Baumgart gesehen - der Text ist wiklich unerträglich banal und schlecht und dadurch auch alle Schauspielerszenen - das ist so hart, da es ja sehr gute Castorf und Schlingensieff Schauspieler sind, aber Baumgart hat einfach so gar keinen eigenen Stil und keine Kraft, um mit denen irgendetwas interessantes zu machen. Die Schauspielszenen sind unglaublich schwach und langweilig - Petras hat da wahsninnig nichtssagendes Zeugs zusammen geschrieben - schade, denn die Idee ist ja gut, Bühne und Video sind ebenfalls sehr gut!
Unser Afrika: OUAGA 2000
@212 Ich meinte Steinbrück. Er hat Ouagadougou zum Steuerparadies erklärt und damit für Wirbel gesorgt.

@213 Wenn jemand einen Architekten hat und sich um eine Baugenehmigung bemüht ist, denke ich, die Sache im Prinzip gelaufen. Wenn jemand ein Grundstück sucht am Stadtrand von Ouagadougou „wo arm und reich sich begegnen“ bedeutet das für mich OUAGA 2000, ein typisches Macherprojekt, von Libyen finanziert.
Zu Wettkampf und Verlierern lassen Sie mich eine Geschichte erzählen:
Vor Jahren kamen wir mit einem burkinischen Macher zufällig in eine Kneipe in Ouaga.
Er fragte „Wo wollt ihr sitzen? Dort unter dem Baum ist es schön schattig.“ und zeigte auf den einzigen Tisch der besetzt war. Dann trat er ganz ruhig an die Gruppe heran die dort saß und bat sie höflich Platz zu machen. Die Gruppe schaute hoch: ein Burkinabé in Anzug und Krawatte und zwei Weiße. Sie standen wortlos auf. Wir waren sehr betreten - aber Wirt bediente uns ganz unbefangen, die Gruppe hatte einen neuen Platz gefunden und lärmte wie vorher auch. Keine peinliche Stille, keine bösen Blicke – alles war in Ordnung. Kein Kampf keine Verlierer, der Macher hatte gewonnen.

Ich habe hier eigentlich nichts verloren. Ich bin kein Theatermann und kein Literat. Aber mir fällt auf, dass Theater in Burkina sehr populär ist. Besucht man eine Schulklasse singen sie ein Lied oder führen eine Fabel aus dem Schulbuch auf, Aids (Sida) Kampagnen werden fast immer von Theatergruppen getragen, bei Protestaktionen gibt es keine Mahnwachen oder Protestmärsche sondern spontane Aufführungen von selbst geschriebenen Theaterstücken.

Von Schlingensief selbst kenne ich nur Bambiland und fand das „nicht so toll“.
Dann hörte ich von einem deutschen Bekannten: Schlingensief zieht mit Kéré durch Ouaga und will dort ein Opernhaus in Lehmbautechnik bauen. Aus Ouaga hörte ich nichts.
Vor einer großen Bank in Ouaga steht eine Bronzeplastik von Jea-Luc Bambara: ein Großer steht aufrecht, den Blick zum Himmel gerichtet und schlägt eine Trommel. Vor ihm bearbeiten 3 Bauern in gebückter Haltung mit gekrümmten Rücken den Boden, ohne den Trommler wahrzunehmen. War das ein Sinnbild für die Aktion? S. hat den „Liebt Österreich“ Container gemacht. Vielleicht hört man nichts weil er noch mit den Menschen redet? So kam ich zu diesem Blog.
Inzwischen weiß ich : Er hält sich an die Regeln und Vorlesungen und achtet die Klischees.
Das ist schade aber sicher erfolgreich. In Hyènes - Der Besuch der alten Dame von einer senegalesischen Theatergruppe kommen die gelben Schuhe aus Burkina.
Unser Afrika: Helmut, erzählen Sie mehr!
Vielen Dank, Helmut, dass Sie uns an Ihren Erfahrungen in Ouaga teilhaben lassen, und ich - schließe mich da Felicitas und Carlos an - würde gern noch mehr von Ihnen in diesem blog lesen. Vor allem Ihre Eindrücke aus erster Hand, von der Theaterbegeisterung der Burkinabé und der aus Ihrer Sicht fehlenden Resonanz auf das Projekt.
Dass ein Architekt gefunden und sich um Baugenehmigung bemüht wird, bedeutet doch nur den ersten Schritt der Bauphase.
Was müßte ihrer Meinung nach unternommen werden, damit die Burkinabé vor Ort mehr teilhaben?
Aus meiner Sicht startet das Projekt ja gerade erst und eine Zusammenarbeit kann sich im Lauf der Zeit noch entwickeln.
Die Gesichichte vom "Macher" in der Kneipe, dem die andere Gruppe wortlos weicht, ist sehr anschaulich. Ich mag solche Leute auch nicht.
Andererseits sehe ich nicht, warum Christoph Schlingensief sich so ekelhaft verhalten sollte. So gut kenne ich ihn nicht. Aber möglich wäre es...
Das müsste er selber kommentieren.
Wie gesagt, ich finde Ihren Beitrag wertvoll, und ein Gespräch mit Ihnen sehr lehrreich. Danke, Sven
Unser Afrika: Frank von der Komischen als Mitarbeiter
@217: Holà Franco, ich bin verunsichert, ob du in der Nachtkritik in der Spalte verrutscht bist, denn deine Zusammenfassung des Stücks, das du in der Komischen Oper gesehen hast, passt nicht so ganz hier hin.
Allerdings spricht aus deinen Worten, dass du dich in der aktuellen Theaterszene bewegst und einen guten Blicks fürs Wesentliche hast!
Da Karl als Kritiker inzwischen ausgeschieden ist, würde ich gern mit dir zusammenarbeiten.
Auch meinem Text für die afrikanische Fabel geht ein bißchen der Saft aus, da fehlt es an Biss und Feuer. Ich würde da gern was verbessern - wie siehts aus, hast du eine Idee?
Bis auf ein, zwei Verehrerinnen will hier, so fürchte ich, niemand mehr die Fortsetzung von mir hören, oder besser lesen (was natürlich die Wirkung sowieso sehr schmälert).
Bin sehr traurig und verzweifelt, desespero!
Unser Afrika: Karl ist noch da
@220, Moment mal - ich bin durchaus noch da! Habe mich meines Wissens auch nicht verabschiedet.
Behalte mir vor, mich zu gegebenem Anlass zu Wort zu melden.
Auch wenn es für einige hier platt und banal klingen mag:
In der Ruhe liegt die Kraft!
Und wie Helmut und die Afrikaner wissen: Schweigen ist manchmal mehr! Alles Gute, Karl
Unser Afrika: Sven erklärt Baumgarten für Carlos
@220; Carlos, der Frank berichtet da von Mozarts "Requiem". Sebastian Baumgarten nahm seinerzeit die Herausforderung an, dieses urprünglich für die Kirche komponierte Stück für die Komische Oper zu inszenieren.
Er baute hierzu Aufzeichnungen von tatsächlich Sterbenden ein, wobei er sich um Wahrung der Privatsphäre bemühte, um dem Ganzen mehr Authentizität zu verleihen. Damit das ganze nicht in ein Bühnespektakel abrutschte, war es wohl eine Gratwanderung.
Wie Frank beschreibt, hat er die Schauspielszenen als banal und schwach empfunden und den eigenen Stil des Regisseurs nicht ausmachen können, obwohl es sich um erstklassige Schauspieler handelte.
Du musst seine Kritik in keiner Weise auf dich beziehen, Carlos - wie auch, du bist bisher nicht als Regisseur in Erscheinung getreten.
Die Krise, in der du dich gegenwärtig mit der Arbeit an dem Text befindest, ist hoffentlich überwindbar.
Mach dich nicht selber fertig, Sven.
Unser Afrika: Carlos wird glücklich machen
carlos, der sven hat ganz recht... lassen sie sich alle zeit der welt mit dem text. alle ihre verehrerinnen (mich eingeschlossen) warten sehnsüchtig auf ihre kunst. und tief im herzen spüre ich das sie auch sven, karl , raphael und helmut damit genauso glücklich machen werden. (die werden das nur evt. nicht zugeben!)
ich bleibe hier mitlesend weiter dabei, sehr spannende, lehrreiche unterhaltung!!!!!!
einen schönen tag wünsche ich euch allen.
Unser Afrika: eine Oper gestalten, die nährt
Carlos, nicht aufgeben, bitte, aber ich werde mich gleich wieder mehr kümmern, nur ich kann meinen wenigen Urlaub jetzt nicht nur am Computer verbringen - an deinen Texten, habe nicht nur ich meine Freude - alle denen ich sie zeige sind angetan - auch wenn sie hier nicht ihren Senf dazu geben (Senf?! - egal) also wir wollen doch eine Oper gestalten, die wie ein Magen arbeitet und nähert, am Leben hält -hier ist so viel los
Unser Afrika: Wohin gehts zum Kampf?
Amigos, ich habe mich wieder etwas gefangen und arbeite wieder an dem Stück.

Bei diesem Teil bin ich mir nicht sicher, ob er für die afrikanische Fabel taugt, und vor allem als Material für die Oper - eventual, wird diese Passage gestrichen.

..."Genug! jetzt die Strafe. - Vorwärts!
Ah! die Lungen brennen, die Schläfen klopfen! die Nacht rollt in meinen Augen, bei dieser Sonne! das Herz... die Glieder...
Wohin gehts? zum Kampf? Ich bin schwach! die anderen rücken vor. Die Werkzeuge, die Waffen... die Zeit!...
Feuer! Feuer auf mich! Da! oder ich ergebe mich. Feiglinge! - Ich töte mich! Ich werfe mich vor die Hufe der Giraffen!
Ah!...
Ich werde mich daran gewöhnen.
Dies also wäre das afrikanische Leben, der Pfad des Staubes und der Ehre. ..."
Unser Afrika: Obamas Kairoer Rede
Es sei jedem dringend angeraten, sich Obamas Reden zu Afrika, aber auch die Kairoer Rede anzuhören. Zu hoffen wäre, dass dann endlich das seichte Geschwätz hier aufhört und endlich wieder seriös und am Thema debattiert wird.
Unser Afrika: Geizig wie das Meer
Die afrikanische Fabel:

"Die Halluzinationen sind unzählbar. Daran habe ich schon immer gelitten: keinen Glauben an die Geschichte mehr, die Prinzipien vergessen. Ich werde es verschweigen: Dichter und Seher würden neidisch. Tausendmal bin ich der Reichste, seien wir geizig wie das Meer.
Oh, auch das noch! soeben ist die Lebensuhr stehengeblieben. Ich bin nicht mehr in der Welt.- Die Theologie ist doch ernst zu nehmen, die Hölle ist zweifellos unten - und der Himmel oben. - Verzückung, Alptraum, Schlaf in einem Nest von Flammen.
Soviel Arglist der Augen in der Landschaft...Satan, Kalidou Owambaga, rennt mit den wilden Samen... Jesus Mbogami wandelt über das purpurne Dornicht, ohne es niederzubiegen...
Ich werde alle Geheimnisse enthüllen: Geheimnisse des Glaubens und der Natur, Tod, Geburt, Zukunft und Vergangenheit, Kosmogonie, das Nichts. Ich bin Meister in Phantasmagorien.
Hört! ...
Ich besitzte alle Talente! - Hier ist niemand und dennoch jemand: ich möchte meine Schätze nicht verschleudern. - Wollt ihr Negergesänge? Huri-Tänze? Wollte ihr, dass ich verschwinde, dass ich tauche, den Ring zu suchen? Wollt ihr? Ich werde Gold machen, Arzneien.
Vertraut mir doch, der Glaube hilft auf, leitet, heilt. Alle, kommt - auch die kleinen Kinder -, dass ich euch tröste, dass man sein Herz ausgieße über euch - das wunderbare Herz! Arme Menschen, schwarze Arbeiter! Ich heische keine Gebete; mit eurem bloßen Vertrauen werde ich glücklich sein.
- Und dass wir auch an mich denken. All das lässt mich der Welt wenig nachtrauern. Ich habe das Glück, nicht schlimmer zu leiden. Mein Leben bestand nur aus süßen Torheiten, das ist schade.
Ach was! lasst uns alle erdenklichen Grimassen schneiden.
Wahrhaftig, wir sind außer der Welt. kein Laut mehr. Mein Maß ist hin. Ach! mein Schloß, mein Wüstenland, mein Dornengehölz. Die Abende, die Morgen, die Nächte, die Tage... Bin ich müd!
Ich müsste meine eigene Hölle haben für den Zorn, meine Hölle für den Hochmut - und die Hölle der Schmeichelei; ein ganzes Konzert von Höllen.
Ich sterbe an Ermattung. Es ist das Grab, ich gehe zu den Würmern, schrecklichster aller Schrecken! Satan, Possenreisser, mit deinen Zaubern willst mich zunichte machen! Ich flehe. Flehe! einen Stoß mit der Schürgabel, einen Tropfen Feuer.
Ach! ins Leben zurücksteigen! Die Augen auf unsere Ungestalt richten. Und dieses Gift, dieser tausendmal verfluchte Kuss! Meine Schwäche, die Grausamkeit der Welt! Mein Gott, Erbarmen, verbirg mich, ich halte mich zu schlecht! - Verborgen bin ich und bin es nicht. Dies ist das Feuer, das auflebt mit seinem Verdammten. ... "

Bin erschöpft, werde ruhen brauche silencio.
Unser Afrika: Mit Zitatgezwitscher einen Wald simulieren
Tut mir immer noch leid, ich kann den Quatsch nicht in Bezug zu meinem Traum bringen, diese Art der Auslegungspraxis ist etwas völlig in sich kreisendes und versucht bloß immer und immer wieder mit diesem Zitatgezwitscher einen Wald zu simulieren den es nicht gibt.
Ich kann dazu nur Wilfried Biegel zitieren, der schreibt in Kein Anfall nach der Traufe : wenn sich zu viel Unsinn ansammelt hilft oft ein Spaziergang an frischer Luft.
Unser Afrika: Pulp Fiction mit Hutu und Tutsi?
@ 214 Felicitas: Was heisst hier "objektiveres Licht", und gibt es das überhaupt? Warum willst du zwischen Raphael und mir vermitteln, und warum sagt Raphael dazu nichts? Was genau sollten wir klären? Davon mal abgesehen, Raphaels Traum erinnert mich irrigerweise an Benedict Andrews' Inszenierung "der Hund die Nacht und das Messer" an der Schaubühne (was in diesen Blog natürlich ebenso wenig reinpasst wie die Inszenierung von Sebastian Baumgartens "Requiem" an der Komischen Oper). In "HNM" oder auch "505" (= SOS, sic!) geht es in meiner Perspektive um die dunkle Seite des Subjekts, um das Fremde im Eigenen, um eine Irritation des Zuschauers in Bezug auf die eigene obszöne Lust an Gewaltdarstellungen. Was ist es, das in uns demütigt, foltert, entwürdigt, terrorisiert, und auch noch Gefallen daran findet? Auf der Bühne findet ein Massaker statt - Blutrausch satt. Und der einzelne schaut zu. Schaut immer weiter und immer nur zu. Das wirft möglicherweise ein Licht darauf, wie im Zeitalter der neuen Medien mit der Darstellung und Wahrnehmung von alltäglicher Gewalt umgegangen wird. Wir sind und bleiben oftmals und immer wieder nur Zuschauer und nehmen reale Massaker als dramatischen Nervenkitzel zwischen Abscheu und Faszination wahr, während wir uns sicher fühlen, weil wir ja selbst nicht betroffen sind. Wird Gewalt in ihren tatsächlichen Auswirkungen auf die Körper der betroffenen Subjekte also eigentlich noch als solche wahrgenommen oder schauen wir uns die Nachrichten im Fernsehen wie einen spannenden Film an? Machen wir noch einen Unterschied zwischen "Pulp Fiction" und beispielsweise dem Massaker zwischen Hutu und Tutsi in Ruanda? Vielleicht besser mal hinfahren, mm?
Unser Afrika: es gibt mehrere Theater in Ouaga
Das Thema hat mir doch keine Ruhe gelassen und ich habe gegoogelt:
Es gibt mehrere Theater in Ouaga. (War mir nicht bekannt, aber ich bin auch nicht vom Fach.)
Sie sind nicht schwer zu finden, entweder auf der Seite des burkinischen Kulturministeriums: culture.gov.bf oder der Seite der Stadt Ouagadougou: ouaga-ca-bouge.net.
Darunter ist auch das Théâtre National Lankoandé – das Nationaltheater. Dort veranstaltet Theaterbeauftragte der Regierung Jean Pierre Guingané internationale Festivals für Theater und Marionettetheater.
Daneben gibt es auch noch internationale Festivals für Tanztheater.
Für Opern habe ich nichts gefunden. Ich glaube aber das Schweigen der Burkinabé ist erklärt.
Für mich ist das Thema erledigt.
Unser Afrika: sprach zu sich bedächtiglich
Liebe Jeanne d’Arcs (oder meinetwegen Bettinas) und Konsorten:

Nichts desto trotz: Goethe war eben kein Schöngeist wie Ihr, sondern blitzgescheit und seiner Zeit 500 Jahre voraus, also auch heute noch immer radikal modern! Wer Goethe als Schöngeist oder als Namensgeber des Goetheinstitus heruntertransformiert, um das erhabene Gefühl zu bekunden, der historisch begründeten Geltung Goethes, Darwins oder meinetwegen Vermeers dadurch selbst anzugehören, ist ein Vollidiot! In dieser Hinsicht ist Euch jeder Buschmann haushoch überlegen - weil er von Natur aus gescheiter ist als Ihr! Hier der Beweis:

"Ein junger Mensch, ich weiß nicht, wie,
starb einst an der Hypochondrie
und ward denn auch begraben.
Da kam ein schöner Geist herbei,
der hatte seinen Stuhlgang frei,
wie´s denn so Leute haben.
Der setzt´ notdürftig sich aufs Grab
und legte da sein Häuflein ab,
beschaute freundlich seinen Dreck,
ging wohl eratmet wieder weg
uns sprach zu sich bedächtiglich:
Der gute Mensch, wie hat er sich verdorben!
Hätt er geschissen so wie ich,
er wäre nicht gestorben!"

(J.W.v.Goethe)
Unser Afrika: Billie Jean teilt aus
@ Nomos: Wie gesagt: Yes We Can! Du Knallfrosch!
Unser Afrika: Headline
Liebe Redaktion

Eben! (Die Bildzeitung ist Euch haushoch überlegen! Siehe Headline!) Und? Wird das auch veröffentlicht? Na, immerhin!
Unser Afrika: Headset
Headline Headset!
Unser Afrika: Lieber Anais Nin
@ Billie Jean: Dass Goethe ein Schöngeist war, das wollte ich durch meine Formulierung des "mag ein Schöngeist gewesen sein" übrigens auch ganz nebenbei in Frage stellen. Sowas behauptet wohl nur die Kategorie Politiker als "Literaturliebhaber".
Und ausserdem: Angesichts der Art der Schilderung der Frauengestalten bei Goethe (oh Gott, Gretchen) halte ich mich dann doch lieber an Anais Nin, Zitat: "Wie konnte es geschehen, dass es nach dem Erscheinen von Goethes Werther zu einer Selbstmordwelle kam und beim Erscheinen meiner Tagebücher eine Antiselbstmordwelle einsetzte?" Gibt's hier irgendwie ne Torte?
Unser Afrika: den ich als Knallfrosch respektiere
Anders gesagt: "Achte Deinen Nächsten, auch wenn Du ihn nicht liebst!" (Richard David Precht) - Anstatt zu sagen: "Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst!" - Genau, David, hier wird`s heikel, eben weil ich ihn als Knallfrosch respektiere!
Unser Afrika: Gute Nacht, Carlos
oohh carlos...sie machen mich sprachlos. ja ich wollte/ sollte ja auch schweigen, aber gar nicht auszudenken wenn sie selbst diesen...mir fehlen die worte ...text vortragen würden. aber ich sehe sie ja leibhaftig hier im raum. oh, wie soll ich jetzt nur zu meiner nachtruhe finden.
naja, ich halte mich jetzt wirklich zurück.
gute nacht.
Unser Afrika: Billie Jean lobt
Liebe Redaktion.

Ihr versteht Euer Handwerk.

Herzlichst
Unser Afrika: Carlos bittet um Verständnis
Verzeiht, amigos, die Inbrunst ging mit mir durch. Nachdem die Fabel weiter oben ihren Tiefpunkt erreichte, el loco, ein Wahnsinn, geht es nun allmählich wieder aufwärts, der Held macht sich erneut auf den Weg:

Fernab von Herden, Beduinen, Vogelstraußen,
Was trank ich, kniend dort im Wüstensand,
umgeben von der Palmen Sausen,
in eines Mittags Hitze, braun verbrannt?

Was konnt ich trinken aus der jungen Oase,
- die Datteln still, verblühter Rasen, Himmelsgleiß! -
Aus Kürbisflaschen trinken hier, fern dem verlassnen
Teuren Dach? Ein Goldlikör, der treibt den Schweiß.

Als Wirtshausschild bracht ich dem Wirt wohl Schande.
- Vor Abend hieß ein Sturm das Firmament verschwinden.
Des Himmels Naß zerrann in reinen Sanden,
Spien Hagel in die Pfützen Gottes Winde;

Im Weinen sah ich Gold - und konnt´nicht trinken. -
..."
Gracias, danke für eure Zeit und Geduld, zumal hier einige personas so bedeutungsschwere Argumente loswerden möchten.
Aber lasst euch diesen letzten Satz auf der Zunge zergehen - ich finde ihn steinerweichend:

Im Weinen sah ich Gold - und konnt´nicht trinken. -

Die Fabel steuert auf Ihr Ende zu, in Kürze erfahrt Ihr, wie es weitergeht, solange tröstet euch mit Goethe...

Buenos noches!
Unser Afrika: seit Punkt 227 vermehrt genörgelt
Nomos, Billie Jean, Jeanne, Helmut, Raphael -
was ist denn heute abend los? Ist Vollmond?
Es wird seit einiger Zeit, wenn ich genau hinschaue, seit Punkt 227 vermehrt genörgelt, gezickt und gekontert.
Ich hab euch schon in besserer Form gesehen.
Hängt es womöglich mit der düsteren und wahnsinnsschwangeren Wendung zusammen, die Carlos´ Fabel genommen hat?
Nein, das kann doch nicht sein...
Am besten schlafen wir eine Nacht darüber und hoffen, dass es morgen ein besserer Tag wird in Richtung Kommunikation!
Unser Afrika: Amen
Amen.
Unser Afrika: Frage des Gefühls und Verstands
@229, Jeanne, ihren nämlichen Beitrag las ich mit Interesse. Sie stellen fest, dass der westliche zivilisierte Mensch durch Nachrichten und Bilder von Gewalt nicht zu erschüttern ist. Wir sind abgestumpft, weil wir die Bilder zu oft gesehen haben, ohne sie zu erleben. Sie bleiben auf Abstand.
Jedoch kann ein Mensch mit "Herzensbildung" dennoch Bezug dazu herstellen und es an sich herankommen lassen, und mitfühlen. Auch den Schrecken der Gewalt.
Daher sage ich, es kommt auf die Persönlichkeit, das entfaltete Gefühls- und Verstandeserleben desjenigen an, der sich die Bilder von Massakern anschaut.
Ich persönlich kann nicht lange hinschauen. Mir bleibt das grausame Bild ohnehin länger im Inneren vor Augen.

Von der Frage, die Sie stellen, fühle ich mich daher nur bedingt angesprochen:
"Was ist es, das in uns demütigt, foltert, entwürdigt, terrorisiert, und auch noch Gefallen daran findet? Auf der Bühne findet ein Massaker statt - Blutrausch satt. Und der einzelne schaut zu. Schaut immer weiter und immer nur zu."
Das kann ich nicht nachvollziehen!
Die Menschen sind eben verschieden...
Unser Afrika: umschwirrt von wildem ei, ei, ei
dulce sugar kane, für dich - und natürlich auch für euch alle, amigos- hier nun der vorerst letzte Teil der Fabel:

"...
In ihrer Wüste aus Sägespänen,
Wo sie die edlen Hölzer verschalen,
Sorglos, auf denen
Die Stadt falsche Himmel wird malen.

O diesen Tätigen zulieb, die treu
Untertan sind babylonischem König.
Venus! verlass die Verliebten ein wenig,
Die in sich selber sind selig und reich.

Königen der Hirten, o schaff
Den Werkleuten Branntwein her,
dass geruhsam fließe die Kraft
Bis mittags das Bad ruft im Meer.

Schließlich empfand ich die Verwirrung meines Geistes als Fluch, Ich war müßig, von einem schweren Fieber ergriffen. ich beneidete die Tiere um ihre Glückseligkeit - die Raupen, die die Unschuld der noch Ungeborenen verkörpern, die Maulwürfe, den Schlaf der Jungfräulichkeit.
Ich wollte sein wie Antilope und Zebra, frei und wild und nicht verbittert.
Ich sagte der Welt adieu in romanzenartigen Formen:

Lied vom höchsten Turm

Herbei, herbei,
Komm, Zeit der Liebe, sei.

So viel ich ertragen,
Ich habe es verwunden.
Schmerz ist und Verzagen

Zu den Himmeln entschwunden.
Und der zehrende Durst
Verfinstert mein Blut.

Herbei, herbei,
Komm, Zeit der Liebe, sei.

Gleich der Prärie
So vergessen auch,
Gewachsen, durchblüht,
Von Unkraut und Weihrauch,
Umschwirrt von wilden
Scheußlichen Fliegen.

Herbei, herbei,
Komm, Zeit der Liebe, sei.
..."
Unser Afrika: danke für die Theateradressen
@230; Helmut, danke für die Adressen der Theater in Ouaga.
Ihre abschließende Bemerkung "Ich glaube aber das Schweigen der Burkinabé ist erklärt.
Für mich ist das Thema erledigt," klingt ernüchternd endgültig.
Ich habe immer noch keine befriedigende Antwort auf die Frage, wie die Burkinabé stärker einbezogen werden könnten, gefunden.
Und bin etwas enttäuscht, dass Sie da nicht mehr zu sagen wollen. Das hätte uns weitergebracht, denke ich.

@243; Carlos, inhaltlich muss ich Ihren Text erst auf mich wirken lassen, irgendwie hat es was.
Können Sie uns noch verraten, von wem der Originaltext ist, den Sie zugrundelegen?

Allen einen schönen Abend, Sven
Unser Afrika: und muss doch schweigen
ach carlos...ich bin überwältigt...das alles ist ja so wunderschön aufregend und schmerzhaft traurig. und welch ein unheimliches erlebnis gestern nacht.
ich weiß gar nicht wie ich ihnen, im namen aller danken soll. was waren denn das für texte ab 225? aber sie brauchen darauf nicht zu antworten, nein. ich bin ja das ende gewöhnt und werde auch dieses verkraften. ich hätte ihnen noch so viel zu sagen und muss doch schweigen. das ist mein schicksal...
Unser Afrika: Gesänge
dulce sugar kane, ist es dein Schicksal zu schweigen, so ist es mein Schicksal, aus meinem Herzen die Liebe sprechen zu lassen, mi corazon, mi suerte, mi amor...

Es gibt noch einen Epilog:

..."Ich! ich, der sich Magier oder Engel genannt hat, losgesagt von jeder Moral, ich bin der Erde zurückgegeben, eine Pflicht zu suchen und die rauhe Wirklichkeit zu umarmen! Bauer!
Werd ich betrogen? die Barmherzigkeit, sollte sie denn die Schwester des Tods für mich sein?
Wie auch immer, da ich mich durch Lüge genährt habe, will ich um Vergebung bitten. Und weiter!

Denn ich kann sagen, dass der Sieg mir sicher ist: das Zähneknirschen, das Gezisch des Feuers, das verpestete Stöhnen, alles läßt nach. Alle eklen Erinnerungen verblassen. Meine letzten schmerzlichen Anwandlungen stehlen sich fort - Neid und Eifersucht gegen die Bettler, die Räuber, die Freunde des Tods, die Zurückgebliebenen aller Art. - Verdammte, wenn ich mich rächte!
Man muss unbedingt modern sein.
Keine frommen Gesänge mehr: den Vorsprung halten. Harte Nacht! das vertrocknete Blut schwelt auf meinem Gesicht, und ich habe nichts hinter mir als dieses widerwärtige Bäumchen! ...
Der geistige Kampf ist genauso brutal wie die Menschenschlacht; aber die Vision der Gerechtigkeit ist das Vergnügen Gottes allein.

Jetzt ist die Zeit zu wachen. Empfangen wir alle Impulse der Lebenskraft und der echten Zärtlichkeit. Und zur Morgenröte, gewappnet mit einer glühenden Geduld, werden wir einziehen in die herrlichen Städte. Was sprach ich von Freundeshand! Ein schöner Vorteil ist, dass ich über die alten trügerischen Liebschaften lachen kann und jene verlogenen Paare mit Schande treffen - ich habe dort unten die Hölle der Frauen gesehen; - und es wird mir vergönnt sein, die Wahrheit zu besitzen in einer Seele und einem Leib."

(April - August, 1873)

Qu´il vienne, qu´il vienne.
Le temps dont on s´éprenne.

Une Saison en Enfer - Eine Zeit in der Hölle
von Arthur Rimbaud
Unser Afrika: diese Erregung, diese Zeilen
Bin einfach nur überwältigt, Carlos, ich danke dir ! „Keine frommen Gesänge mehr…“ ach. Habe Sonnenbrand, der jetzt nach dem Besuch in der Heimat, in unserem schönen Forum, diesen Zeilen, dieser Erregung, dem Zittern wie nicht mehr ist - werde zwar kaum liegen können, zum Glück geht Wind und wieder das gute Bier, ja ich träume schon…
Unser Afrika: überkandidelte Worthülsen
was soll diese reimdichoderichfressdichtexterei, hier, bei einem thread, der sich um die eitelkeit der europäer dreht, die meinen, die kultur mit löffeln gefressen zu haben, ein vorhaben, anderen selbstherrlich zu zeigen, woher die opern stammen...anstatt darüber nette oder sogar anspruchsvolle texte zu verfasssen, füttern sie hier die leere mit überkandidelten worthülsen. sorry. das geht mir über die nicht vorhandene hutschnur..
Herr Schlingensief, reden Sie mit Bernadette Sanou Dao!
Ich sagte schon, ich gehöre nicht hierher. Aber Sven Jurgel lässt nicht locker und in mir steckt mehr Missionar als ich dachte.
Lassen Sie mich noch eine Geschichte erzählen:
Ende der 70ger Jahre wurde die Flussblindheit (Onchozerkose) besiegt. Dadurch war es möglich die Flusstäler zu besiedeln. Am Weißen Volta (heute Nakambé) wurde ein Damm gebaut (Barrage de Bagré) der einen großen See aufstaute. An diesem See siedelt die Regierung Menschen an die von der Dürre, den Heuschrecken oder dem Klimawandel aus dem Norden vertrieben wurden. Eigentlich ist das Gebiet Bissaland. Aber Bissa sind naturgemäß wenige unter den Neusiedlern. Die gehören vielmehr vielen verschiedenen Ethnien an. Die Dörfer dort tragen keine Namen, sie heißen Village 01, Village 02…
Gäbe man ihnen Namen müssten diese einer bestimmten Sprache entnommen werden. Das Dorf würde dadurch einer Ethnie zugeordnet. Diese erhielte dann die Rechte des Erstsiedlers. Sie stellte den Erdherren (tengsoba) der den Kontakt pflegt zu den Ahnen denen das Land eigentlich gehört. Er vergibt die Landnutzungsrechte, errichtet die Schreine und sorgt durch die Kontakte zu den Überirdischen für eine gute Ernte. Welche Ethnie sollte das sein? Noch hat keine ihre Ahnen in der Erde von Bagré bestattet Also nennt man die Dörfer 01,02 usw.
Dann kommt einer aus Deutschland den hier keiner kennt (Bambiland in einem Land das zu 50% muslimisch ist!!) aber er beruft sich auf Frank Walter Steinmeier. Den kennt man. Er möchte ein Festpielhaus bauen. Ein Festspielhaus hat man und auch eine Gruppe die sich um Festspiele bemüht (Erstsiedler), aber das kümmert ihn nicht. Er möchte gleich einen Schrein errichten: die Oper. Aber er hat wichtige Leute aus Europa hinter sich.
Was kann man tun wenn man das Projekt unbedingt machen muß? Ich weiß es nicht, ich bin kein Burkinabé.
Aber vielleicht sollte S. bei seinem nächsten Besuch doch mal mit Bernadette Sanou Dao reden. Sie gilt als „die Poetin“ ihres Landes und hat auch international einen Namen. In der Region ist sie sicher bekannter als Barenboim oder Mankell.
Sie ist eine interessante Frau Mitte 50 und lebt in Ouagadougou. Vor längerer Zeit war sie Kulturministerin und damit zuständig für den Bereich Theater.
Unser Afrika: Fremde unter Fremden
hier gehört keiner so richtig her - ich doch auch nicht. Wir sind hier alle Fremde unter Fremden. Aber dennoch wärmen wir uns und kühlen gemach ab, hier ein hübscher Gedanke, dort eine nette Anregung, dann Einsichten, Aussichten, kritische Bemerkungen, mache sogar sehr kritisch, kluges und dummes, ja, auch saudummes, aber auch heiteres, freches unverschämtes Zeug, albern, hilflos, gereizt, zickig, mutlos, schäbig - ist das nicht herrlich? Unsere Gemüter unser Geist in Erregung, nicht sehr dolle, aber doch entfernt von übler Gleichgültigkeit - und dann die Aussicht : Die Oper, Der Text, Die Musik : Afrika!
Unser Afrika: sugar kane muss los
konstantin- das haben sie aber sehr schön gesagt. ich stimme ihnen zu: herrlich ist diese unterhaltung hier!

leider werde ich jetzt bis sonntag keinen internet zugang haben, das ist sehr tragisch (da ich schon längere zeit dieses kleine abenteuer im alleingang plane und es jetzt zeit ist diese pläne umzusetzten.)
aber zum glück, habe ich die fabel von carlos zuende verfolgen können. bin gespannt was hier bis sonntag passiert, ich hoffe viel. ich muss mich auch beeilen.
nur noch schnell soviel: carlos lassen sie sich nicht von solchen neidern wie 248 entmutigen. es war großartig was sie uns hier mitgeteilt haben. sie müssen ein wundervoller mensch sein. aber zum glück haben sie genug positiven zuspruch bekommen!!!
carlos, wir sehen uns in einer besseren, wärmeren welt!
ich muss jetzt loß! allen ein schönes wochenende und bis sonntag!
Unser Afrika: Was für ein Happening!
Was für eine Happening hat die Nachtkritik da entfacht! Das ist ja hier schon eine zweihundertfünfzigstimmige postkolonialistische Afrika-Oper im virtuellen Raum: anschwellende, zärtliche, immer wieder absurde und vielschichtige Soli. Nicht alle meinen es ernst. Man denkt, da führen manche auch mit wechselnden Pseudonymen umfängliche Selbstgespräche oder versuchen, das Forum zu sprengen oder ad Absurdum zu führen. Aber alles zusammen ist ein so ungeheures und aufregendes Happening oder wie man das nennen soll, dass man (trotz gelegentlichen Genervtseins von manchen selbstverliebten und sinnlos mäandernen oder schlicht bekloppten Beiträgen) insgesamt doch sehr fasziniert hier dieses multiperspektivische Afrika-Spektakel zur Kenntnis nimmt: Afrika ist in uns allen!
Unser Afrika: Carlos' schweres Herz
dulce sugar kane, das Herz wird mir schwer, da du nun fortgehst und ich nicht weiß ob wir uns wiedersehn - adios, ja hoffentlich in einer besseren, wärmeren Welt,
möge sich das Glück an deine Fersen heften,
hasta luego, al domingo!
Unser Afrika: doppelter Dank und Appell
@249, danke Helmut, ich bin sicher, auch im Namen aller anderen Besucher hier, für Ihre Anmerkungen.
Ich könnte mir vorstellen, dass Ihre Anregung für die Organisatoren des Afrika-Projekts wertvoll ist und umgesetzt wird.

@246, danke Carlos, in Rimbauds´Saison in der Hölle steckt vermutlich noch viel mehr als auf den ersten Blick erkennbar ist.

An euch alle, die hier so rege - oder auch nur sporadisch mitdiskutieren : ich hoffe, wir arbeiten weiter am Thema.
Wie schon sugar kane, muß auch ich mich für den Rest des Tages "abmelden", da Arbeit und Verpflichtungen rufen, trotz des Wochenendes.
Bis demnächst und bleibt dran, euer Sven
Unser Afrika: Willkommen, Karen!
@252: Karen Blixen, willkommen im Club!

Nun, ich für meinen Teil halte mich für durchaus ernstzunehmend, und habe meine Meinung hier immer ernsthaft vertreten.

Sie nennen unsere Debatte multiperspektivisch, das trifft es wohl ganz gut, im Sinne von mehrdimensional.
Aber die Formulierungen "sinnlos mäandernd" und "schlicht bekloppt" möchte ich in Frage stellen. Auch "Spektakel" ist etwas übertrieben, oder?

Karin, fühlen Sie sich willkommen und scheuen Sie sich bitte nicht (trotz meines Einspruchs), hier weiter Ihre Eindrücke mitzuteilen! Alles Gute, Karl
Unser Afrika: mal unter gemein & nützlich schauen
Bitte liebe gemeinde,
werfen Sie einen Blick auf die Abteilung gemein & nützlich.
Mit freundlichen Grüßen
die redaktion
Unser Afrika: die Redaktion spielt hundsmiserabel
Die Red. spielt hundsmiserables Schach.

p.s. Weil sie die anderen in Schach halten will ( Hehe, was nicht funktioniert, wenn man vom Schach nichts versteht. Ätsch! Siehe Anderswo!)
Unser Afrika: an CS
Lieber Christoph!

You are fantastic!
Unser Afrika: Frage an die Kommentatoren
Was für Drogen nehmt ihr? Ich will auch was davon!
Unser Afrika: meine Kommentare gehören nicht in den Text
@10, ja ich finde auch wir sind vom Thema abgekommen.
Ich finde auch nicht, dass meine Kommentare oder zum Beipiel die von Helmut in einen Operntext gehören!
Im Gegenteil, ich führte mit Helmut ein sehr interessantes Gespräch über Burkina und soziokulturelle Hintergrunde.
Die Redaktion hat es wahrscheinlich gut gemeint, aber
diese Fokussierung auf einen Operntext könnten einen Keil zwischen uns treiben.
Daher schlage ich vor, wir kehren zurück zu "Unser Afrika", zumal ich noch über "Bambiland" von Christoph Schlingensief recherchieren wollte.
Es gibt ja auch noch Leute, die an Fakten und sachlichen Berichten interessiert sind! Euer Sven
Unser Afrika: Gibt es jetzt zwei Themen, Afrika & Oper?
Ich bin jetzt etwas verwirrt, nun gibt es zwei Themen: die Oper und Afrika.
Heißt das wir haben nun zwei Gruppen gebildet oder treffen wir uns nach wie vor in diesem blog?
Ich wollte ja mit Jeanne und Raphael noch was klären...
Unser Afrika: AUA AUA
...da wird der Quatsch solange gequetscht

bis er quietscht ! AUA AUA
Unser Afrika: ich hatte eine Oper in Afrika
@ Karen Blixen Nomen est Omen. Ich habe es befürchtet: Ich hatte eine Oper in Afrika (oder war es jenseits davon?), jetzt meldet sich posthum Karen Blixen zu Wort.
Ouagadougou, das klingt geheimnisvoll, nach Abenteuer, nach Afrika - dunkel lockende Welt. Das ist es aber nicht. Anna Langhoff (Nr. 9) nennt es eine moderne Großstadt.
Für mich ist es Die Blaue Stadt. Tritt man in der Rushhour auf die Strasse ist die ganze Luft blau von den Abgasen der Mopeds, überall in Oaugadougou, in den Hüttenvierteln ebenso wie in der Avenue Yennenga. Ouaga ist die Welthauptstadt der Mopeds. Es gibt sogar einen feststehenden Ausdruck für das Zweitfahrzeug der Ehefrau: Yamahadame.
Sollte die Bundesregierung das Projekt fördern wird man die Ouagalais in schönem Antragsdeutsch als „die Begünstigten“ bezeichnen. Viele denken das sei der politisch korrekte Ausdruck für „arme Neger“ oder „edle Neger“. Das ist falsch, es bedeutet Partner, Geschäftspartner. Carlos würde es so ausdrücken: Ouagadougou ist voll von
Wüsten aus Sägespänen
Wo sie das kostbare Holz verschalen
Sorglos
Und falschen Himmel Dir malen.
Ouaga ist auch nicht Gando. Wo das ganze Dorf begeistert eine Schule baut, das halbe Dorf Kéré heißt und alle stolz sind auf den berühmten Sohn des Ortes.
In Ouaga wird um Preise feilschen, strenge Vertragsstrafen vereinbaren und eine straffe Bauaufsicht führen müssen. Und alle Leute, die Bauleute eingeschlossen, werden Lehmbau für Unsinn halten.
Unser Afrika: was der wahre Kulturfreund tut
Der wahre Kulturfreund schweigt und wendet sich ab mit Grauen. Gruß an Helmut, Sven und Karl
Unser Afrika: Schlingensief sollte Abstand nehmen
@249; Helmut, zu ihrer Bemerkung über "Bambiland - in einem Land, was zu 50% muslimisch ist" kann ich mich nach derzeitigen Stand meiner Recherche nur zustimmend äußern. Derartig plakative und ins pornographische abdriftende performances sind für Muslime nicht akzeptabel, sie würden sich vor den Kopf gestossen fühlen.
Folgendes habe ich über Bambiland, aufgeführt im Dez. 2003, bei kulturzeit (3sat) gefunden.
Beim Bambiland handelte es sich um eine Art Fortsetzung des „Atta Atta“, in diesem Fall wurde der Irakkrieg miteinbezogen:

„…Regisseur, Schauspieler und Aktionist Christoph Schlingensief hatte Elfriede Jelineks Text zum Irakkrieg zu einer Mischung von Talk- und Pornoshow, von Heilslehre, chaotischem Untergangsspektakel und Selbstdarstellung benutzt: Laiendarsteller von Schlingensiefs "Church of Fear" vereint mit Profis in den Niederungen dumpfen Spießertums - in einer von den Medien gefilterten Wirklichkeit.

Als "fette Schweinsbraten, die man abstechen müsse" hatte Schlingensief manche Wiener Schauspieler während der Probenzeit beschimpft - und für Aufregung und Schlagzeilen gesorgt. Seine Rituale und Happenings hat er dem Wiener Aktionismus nachempfunden. Feierlich war es: Prozessionen auf Videos vermischten sich mit religiösen Ritualen auf der Bühne zum Weihespiel mit Wagnermusik. Schlingensief und seine "Church of Fear" auf dem Weg nach Bayreuth, wo er bei den kommenden Festspielen "Parsifal" inszenieren wird…“

Wenn sich die innere und äußere Haltung Schlingensiefs nicht inzwischen verändert und weiterentwickelt hat, würde ich von ähnlichen Inszenierungen in Afrika Abstand nehmen. Das wäre deplaziert, euer Sven
Unser Afrika: auf die Schippe genommen
Bonjour, liebe Gemeinde, da hat uns -oder besser: euch - die nachtkritik-Redaktion ganz liebevoll auf die Schippe genommen.
Etwas ähnliches habe ich kommen sehen, aber auf mich wollte ja niemand hören! Alles Gute, Karl
Unser Afrika: fühle mich geehrt
Karl, wieso "auf die Schippe genommen", ich fühle mich eher ein wenig geehrt, zusammen mit den anderen!
Ich muss aber gestehen, amigos, und weiß nicht, ob es euch auch so geht, bin dieser Tage in einer postnatalen Krise, das ist meistens so, wenn ich an etwas gearbeitet habe und es fertig zu sein scheint. Die Geburt zwar eine Erleichterung, aber auch etwas endgültiges, Abschied eines zuvor ungeborenen und allumfassenden Zustands - nun dem grellen Tageslicht und der Begutachtung aller ausgesetzt.
Complicado, noch dazu leide ich un poco unter der Trennung von dulce sugar kane...
Muss auch über meine Zukunft nachdenken, berufungsmäßig gesehen.
Mein Charakter ist äußerst difficil, ich kann nicht gut arbeiten, wenn Erwartungen an mich gerichtet sind. Komischerweise bin ich umso inspirierter und kreativer, je weniger irgendwer mir etwas zutraut, oder fest umrissene Ansprüche an mich richtet, denn im Herzen weiß ich: ich bin dilettantisch, aficionado, mehr nicht.
Diese Wahrheit ist schwer zu ertragen, amigos, aber dennoch flüchte ich nicht in Drogennarkose, wie weiter oben jemand fragte.
Mir reicht die Sonne, die Hoffnung und die Liebe, wobei ich auch da eher Zurückhaltung übe, so wie sugar Kane, die sich zurücknimmt und zurückhält, um die Kostbarkeiten zu bewahren. Den Eindruck habe ich von ihr: sie ist ein kostbarer Edelstein, verborgen in einem geheimen Schatzkästchen. Und holte man sie hervor,
würde ihr Glanz verlorengehen...
O Schmerz, el dolor, was soll ich nur tun?
Unser Afrika: das Tor steht offen
Gut so! Richtig so! Carlos, du gehst einen guten Weg. Jedermann schneidet gern die Bretter da, wo sie am dünnsten sind. Auch ich spüre die Frühlingsluft. Es geht wieder was! Ich bin wieder da! Gut, wieder hier zu sein - gut, euch zu sehn! Mit meinen Wünschen, mit meinen Fragen, fühle ich mich nicht allein.
Hier im goldenen Osten hätten wir schon Verwendung für dich, Carlos. Hier braucht es die Diffizilen, die Zurückhaltenden, die Schmerzensreichen.
Hier mußt du deine Edelsteine schleifen. Das Tor steht offen. Gehörst Du auch zu den Leuten, deren Tag ohne Kaffee kein richtiger Tag ist? Leidest Du Höllenqualen, wenn kein Koffein greifbar ist? Höllenqualen, die mit Hyperaktivität, Schnappatmung und Kopfschmerzen einhergehen? Dann bist du hier genau richtig. Keine Scheu, tritt unserer Gruppe bei. Hier beißt keiner...
"Die Hoffnung des ganzen Jahres – der Frühling. Die Hoffnung des Tages – der Morgen." (Wolfdietrich Schnurre)
Unser Afrika: die Wende in den Text gefunden
ach Karl, das ist doch jetzt nicht mehr nötig, wenn doch alle auf einer Schaufel stehend eine Schaufel in der Hand halten, auf der wiederum Schaufelträger stehen, dann muss doch keiner mehr an eine Schippe denken. Carlos hat die Wende in den Text gefunden, wie viel davon sein eigen, wie viel davon herausgezogen aus dem Sand, spielt doch keine Rolle - viel wichtiger und auch dankenswerter ist doch, um was interessanter dieser Knick ins Poetische verläuft, als die befreiungs-fortschritts-besserwiss-beckmesserei unter der wir sonst so viel zu leiden haben. Deshalb - danke auch Redaktion! denn zu dieser Selbstspiegelung wäre keiner von uns in der Lage gewesen.
Unser Afrika: ursprüngliche Schönheit
Bettina, chica, schön wieder von dir zu hören.
In dir steckt eine Poetin: "wie viel davon herausgezogen aus dem Sand", wunderbar...
Maravilloso.
Sebastian, was meinst du mit "goldener Osten", "das Tor steht offen" und "unsere Gruppe" ???
Meine erste Idee war, eine konspirative, womöglich kommunistische Gruppe aus dem Ostblock.
Ach, amigos, die Edelsteine schleifen, muss das denn sein? Sie haben so viel ursprüngliche natürliche Schönheit, können sie nicht einfach so bleiben?
Aber ich freue mich, dass ihr alle hier seid und bin sehr glücklich über unsere gemeinsam verbrachte Zeit!
Tenemos suerte, alegria, dem Schicksal zum Trotz!
Unser Afrika: erste Proben in Afrika
Hallo Leute, hier die neuesten News aus Afrika von Christoph Schlingensief:
Er hat bereits eine erste Opernaufführung geprobt, Aufnahmen hierzu gibt es auf www.schlingensief.com
im schlingenblog bei den Videos, echt super!
Aber ich hab keine Zeit, muss meine Bewerbungsunterlagen zusammensuchen, denn, es wird tatsächlich ein(e) Mitarbeiter(in) für die Oper und mehr gesucht! Bin ziemlich aufgeregt, denn ich passe genau ins Beuteschema, kleiner Scherz.
Wünscht mir Glück, Feli
Unser Afrika: da ist man mal einen Tag weg
Herzlichen Glückwunsch! nachtkritik.de hat also den Sprung zum schnellen Ruhm geschafft, siehe den Trailer, der vom schlingenblog aus weltweit gesendet wird.
Ich war nur einen Tag weg, und als ich zurückkomme, läuft hier eine grosse Sache an, jemand sagte weiter oben, ach ja Raphael: der Teppich muss nur noch zum Fliegen gebracht werden.
Werden denn auch noch Leute im Bereich Öffentlichkeitsarbeit gesucht? Bitte Info, danke Sven
Unser Afrika: Take me to the magic
So oder so ähnlich war mein Traum:
Take me to the magic of the moment
On a glory night
Where the children of tomorrow dream away
in the wind of change...
und so zieht sie weiter, die Karawane. Lasst uns dabei sein, lasst uns die süße Milch der Vorfreude mit den Vorurteilsfreien teilen.
"So irren sie, abenteuernd und heftig, durch die Praxis vieler Reiche und Naturen und können zuletzt, durch die Allkenntnis von Menschen und Dingen, welche ihre ungeheuere Wanderung und Übung in ihnen zurücklässt, und bei einiger Milderung ihres Triebes, — zu mächtigen Praktikern werden." (R. Hochhuth)
Unser Afrika: auf dem Teppich
Herrschaften, ich lese da vom "fliegenden Teppich"?

Nun bleiben Sie mal schön auf selbigem, alles Gute, Karl
Unser Afrika: Mozambique und Mauerfall
"The wind of change" erinnert mich immer an den Mauerfall vor 20 Jahren, aber auch da lässt sich sicher irgendein Bezug zu Afrika herstellen...

Womöglich die Grundlage für eine Komposition?
Unser Afrika: Reality Comedy
Das kommt mir alles sehr merkwürdig vor, ich weiß gar nicht, wie ich das einordnen soll. Reality Comedy?
Unser Afrika: Saludas Mozambique
Felicitas, viel Glück, für deine Bewerbung!

Meine Liga ist das naturalmente nicht, ich bin zu schwierig und auch zu alt, denn schon länger in den 30ern. Obwohl ich mich bisher noch zu den Jungen zählte, aber heutezutage bist du ab Mitte Zwanzig für viele Jobs nicht mehr tragbar, aber das macht nichts, nada.
Denn ich habe genug zu tun hier.
An Christoph Schlingensief: viele Grüße nach Mozambique, saludas!
Unser Afrika: Programmtipp aus Osnabrück
Tipp: Osnabrück, Kunsthalle Dominikanerkirche / Sequenz Radio: "Lager ohne Grenzen" (1999) von Christoph Schlingensief. Zitat aus dem Kurzführer: "Nicht die Wirklichkeit in einem vom Krieg betroffenen Land ist Gegenstand seiner Arbeit, sondern die alltägliche Realität des Radios und des Fernsehens inklusive der darin so oft gezeigten bigotten Betroffenheit und der Harmoniesucht. Die authentische Abbildung der Wirklichkeit des Geschehens in den Kampfzonen ist nicht möglich, es bleibt die Spiegelung der Medienwirklichkeit." Auch in diesem Blog geht es um nichts mehr - ausser um (Selbstbe-)Spiegelung.
Unser Afrika: survival-ausflug
hallo afrika freunde,
von meinem "surrival-trainings-wochenendausflug" zu berichten würde nun wirklich den rahmen sprengen, außerdem wollte ich ja schweigen, nur soviel: habe es überlebt und verweile noch ein wenig, erleichtert und geschafft, unter euch.
habe tränen der freude in den augen, nicht nur wegen des librettos - doch ich wollte ja schweigen...aber der trennungsschmerz ist mir zu groß, entschuldigt vielmals, liebe diskutier- und kritisierfreudige!
felicitas ich wünsche dir auch viel glück! ich hoffe langsam den richtigen kurs für mich gefunden zu haben, auch wenn es auf offener see etwas beängstigend ist. aber zum umkehren ist es wohl zu spät, wenn man sich einmal auf den weg gemacht hat?!
Unser Afrika: Wie kommt man der Wirklichkeit näher
@278; Okay Jeanne, was machen Sie mit dieser Erkenntnis, was bedeutet das für uns alle, was ist die Konsequenz? Wie kann der Wirklichkeit nähergekommen werden - oder ist das gar nicht der Sinn der Sache?
Alles Gute, Karl
Unser Afrika: die Bild- und Old-Boy-Fragen
Liebe Jeanne d´Arc,
hier nochmals die Frage von bild oder old boy vom Mai 2009: Wie wird aus Lungenkrebs Kunst? Und wäre das von Schlingensief unter afrikanischem Himmel gebaute Festspielhaus zwangsläufig ein Kunstobjekt? Und was würde Francis Kéré dazu sagen, wenn seine Architektur plötzlich wieder Objektkunst ist? Oder reicht ein Lagerfeuer mit akrikanischen Trommelklängen im Kontext von Web 2.0 bereits aus, um trotzdem irgendwie als Kunst durchzugehen? Ist das deutsche Publikum vielleicht zu blöd? Was hat es überhaupt zu nölen, wenn es nicht mal bereit ist, die 800 Euro aufzubringen, um nach Ougadougou zu fliegen und sich endlich selbst ein Bild davon zu machen. Und wieviel Eintritt zahlt man eigentlich bei einer europäisch-afrikanischen Vorstellung? Muss man die Klappe halten, weil es genau darum geht, endlich mal die Schnauze zu halten, endlich mal den armen Schlingensief in Ruhe zu lassen, ihn nicht nur als Künstler zu sehen, weil er nie einer sein wollte? Weil wir ihn permanent missverstehen? Was macht der in Gottes Namen jetzt in Afrika? Na bestenfalls Urlaub! Wen kümmerts? Ach ja, die Nachtkritik ist ihm dicht auf den Fersen und lässt nicht locker. Oh mein Gott ist das arbeitende Volk wieder duselig. Oder wird das Publikum nur für dumm verkauft? Muss Agathe aus Charlottenburg alle Texte von Luhmann gelesen haben, um noch mitreden zu können? Darf Schlingensief sich winden, wie er will, wenn ihm eine Lektion nicht passt? Darf Bettina nicht zu Recht darüber verärgert sein, weil man ihr weiß machen will, Afrika sei diesmal kein Kunstprojekt?
Unser Afrika: Schlippenbach wäre toll
(Wieso nennt sie sich nicht janZ'tat? klingt nich afrikanisch genug, viel zu chinesisch.) Hätte nie gedacht, das mich das hier so bei der Stange (Manchmal tanze ich auch an einer, aber das gehört nun überhaupt nicht hier her) hält, dass ich sogar zwischen den schönsten Nichtstutagen mit den Gedanken bei euch bleibe - aber keine Analyse heute, wozu auch. Selbstspiegelung, ja zum Glück! Was denn sonst? Dieses Wechselwind-Lied ist, was die Melodie betrifft, wenn ich mich da auf das nämliche beziehe, glaube ich ziemlich, wie soll ich sagen, gewöhnlich und deshalb vielleicht besonders brauchbar, käme auf ein geglücktes Arrangement an und eine andersartige Instrumentierung. Also, wenn Tocotronic sich in der Richtung was zutrauen würden, wäre das witzig - machen sie nicht, weiß ich, wäre viel zu ironisch, zu burlesk - noch toller wäre Schlippenbach! der gibt sich für so was gleich gar nicht her - Mist, aber wäre richtig abgefahren.
Unser Afrika: Lagerfeuerromantik kann es nicht sein
@ Billie Jean: Tja, man könnte sich tatsächlich fragen, was das Projekt einer afrikanischen Oper eigentlich mit dem ganz privaten Lungenkrebs von Schlingensief zu tun hat. Inwiefern bearbeitet Schlingensief darüber sein eigenes Leben? Kann er wirklich mehr als ein Tourist in Afrika sein? Hat sein Projekt mit den konkreten materiellen Lebensbedingungen der Menschen in Afrika zu tun? Warum muss er überhaupt ein Festspielhaus in Afrika bauen? Warum kann er dort nicht einfach Urlaub machen? Und dann - zurück in Deutschland - ein Happening zum Thema "Spenden für Afrika als Beitrag zur deutschen Sicherheitspolitik" veranstalten? Nur mal so als Idee. Schlingensief war jedenfalls mal radikaler und kritischer gegenüber deutscher bzw. österreichischer Innen- und Außenpolitik, das ist nicht zu übersehen. Genau darin liegt aber der Sinn von Kunst im abgeschlossenen Kunstraum. Die Wirklichkeit unmöglich zu machen.
@ Karl Laberfeld: Es geht um den Wirklichkeitsbezug vor Ort (und hier lässt sich tatsächlich die Frage stellen, wer sich einen Opernbesuch in Afrika eigentlich leisten kann bzw. wem er nützt) gegenüber der medialen Vermittlung entweder "des afrikanischen Elends" oder "der afrikanischen Folklore" als Projektionsflächen. Sollten wir uns folglich nicht vielmehr mit Kampagnen solidarisieren, welche sich über den Weg der Kunst für den Einsatz von AIDS-Generika in Afrika stark machen? Beispiel: der Film "Fig Trees" (2008) von John Greyson. Kommt drauf an, was Schlingensief draus macht. Lagerfeuerromantik mit Trommeln, das kann es (noch) nicht sein.
Unser Afrika: hier fehlt Bewusstsein
Jetzt ist Onkel Christoph also nach Afrika gereist, hat sich das Baströckchen umgebunden und lässt im Feuerschein trommeln. Wie man seinem fröhlichen, aber auch etwas doofen Handyfilmchen entnehmen kann, glaubt er wohl, auf diesem Weg nun der Kolonialismusfalle zu entkommen. Billie Jean und Jeanne haben recht, wenn Sie hier große Fragezeichen sehen. Hier fehlt Bewußtsein, und zwar genau das, welches den berühmten alten Theorien zufolge vom Sein bestimmt wird, weshalb die Frage, ob das ganze Opernding nicht eine reine Privatangelegenheit ist, die statt vom Bund von privaten Sponsoren finanziert werden müsste. Denn dieser Sachverhalt scheint in dieser ganzen Debatte hier, die irgendwie auch ziemlich schlingensiefsch unterwandert zu sein scheint (ich will hier jetzt keine Namen, äh, Pseudonyme nennen) - total aus dem Blick geraten zu sein.
Unser Afrika: Rausch in der Oper ist mein Ding
Doch genau: Lagerfeuer und Trommeln! Warum denn nicht? Hier ist ja immer noch einiges im Gang. Rausch in der Oper, das ist genau mein Ding. Wie sieht das aus? Hat dieses Opernhaus eigentlich eine Freilicht Abteilung, denn das wäre doch nicht übel! Schlippenbach? Wer sind die denn? Eine Erfindung? Und was haben die mit Tocotronic zu tun? Schorsch Kamerun, ich meine, der muss doch ran - da wärt ihr eine Menge Probleme los, wenn ihr den mit ran ziehen könntet -
Unser Afrika: bist du in Sicherheit?
Sugar kane, um Gottes willen, por amor de dios, was machst du auf offener See? Ist jemand bei dir, bist du auf einem Schiff - und vor allem bist du in Sicherheit?
Survival ist nichts für ungeübte süße Frauen, das muss gründlich trainiert und vorbereitet sein.
Ich mache mir die größten Sorgen um dich, wo bist du?
Unser Afrika: auf die Mischung kommt es an
nein, ist das hier ein seltsames Ding. Könnten nicht noch mehr von den Opern-Libretti verfasst werden, ich bin auch ein Fan von Carlos, will ihn aber keinesfalls unter Druck setzten, vielleicht bloß erst mal wieder ein paar Vierzeiler. Und die bewußten kritischen Damen sind auch so klug, das gefällt mir auch. Du freust dich über das Gedicht, träumst von einer herrlich verrückten Oper in Afrika und lernst zugleich, das du ein Bewußtloser bist und machst dir allsogleich mal deine Gedanken und wirst wieder bewußter, denkst kritisch über dich selber nach und wirst hier so nach und nach ein geweiteter Mensch, ihr macht das alle sehr gut, wie heißt es oft so lapidar, auf die Mischung kommt es halt an!
Unser Afrika: ungeübte Ohren
Guten Morgen, ausnahmsweise möchte ich grad mal nicht auf die, wie ich finde essentiellen, letzten fünf oder sechs Beiträge zur Oper in Afrika eingehen. Ich möchte aber gerne später mehr dazu sagen, vor allem vorher noch gründlich recherchieren.

Was mich stutzig gemacht hat, ist die Melodie von Wechselwind, denn gerade kürzlich hat eine Bekannte auf der Hammond-Orgel just dieses Lied gespielt. Es klang sehr gut, für meine ungeübten Ohren, und ich könnte sie fragen, ob sie eine Vertonung oder Veränderung des Stückes vornehmen würde.
Werd sie gleich mal anrufen, bis demnächst, euer Sven
Unser Afrika: das psychosoziale Prinzip von Geben und Nehmen
Verehrte Karen, wunderbar, dass sie uns mit Ihrer Anwesenheit erfreuen. Ihr Beitrag wirft grundsätzliche Fragestellungen auf, die bisher noch nicht genügend erörtert wurden.

Und auch Jeanne, ihre Frage nach dem Künstlertum von Herrn Schlingensief und wie der Opernfreund sich die Reise nach Afrika leisten kann – höchst interessant.

Auch Sie, Billie, stellen eine wichtige Frage, nämlich was Trommeln am Lagerfeuer mit Kunst zu tun haben soll (Meine Damen, ich bringe hoffentlich ihre Namen nicht durcheinander!)

Ich widme mich zunächst der Frage, ob ein solches Projekt vom Bund gefördert werden sollte, oder nicht besser privat finanziert werden müsste, eine berechtigte Frage.
Aber machen wir uns nichts vor, tagtäglich werden in Deutschland Bauvorhaben, soziale Projekte, kulturelle Denkmäler, Prestigobjekte oder Alibi-Einrichtungen (z.B. Beratungsstellen) und vieles mehr vom Geld der Steuerzahler finanziert. Und das, ohne dass wir als Bürger die Zeit haben, darüber nachzudenken, ob das jeweilige Vorhaben Sinn macht.
Wir erfahren meist erst im nachhinein, ob die staatliche Investition sich gelohnt hat. Aber sogar, wenn Investitionen des Staates offensichtlich rausgeschmissenes Geld und nutzlos oder sogar kontraproduktiv sind (siehe Unterstützung der sozial schwächsten Gruppen, die durch die Rundumversorgung abhängig und unmündig bleiben), lehnt sich die Bevölkerung nicht dagegen auf, jedenfalls nicht wirkungsvoll.
Wir haben uns damit abgefunden, dass mit den von uns an Steuern abgeführten Summen großzügig nach dem Motto „trial and error“ herumexperimentiert wird, um nicht zu sagen, oft wird es aus dem Fenster geschmissen (siehe die jüngsten Millionenbeträge zur Bankenrettung). Das ist ganz normal für uns geworden! Wir leben tagtäglich damit und haben gelernt, dass es trotzdem irgendwie weitergeht. Trotz größtmöglicher Absurdität, Unvernunft und sorgloser Verschwendung haben wir unser Auskommen. Eine Art Parasitentum auf der Erde, das scheint dem Menschen vergönnt zu sein, egal wie unmenschlich oder umweltschädlich er sich dabei verhält! Das grenzt doch schon an einen Gottesbeweis, kommt mir da in den Sinn…
Aber zurück zu Herrn Schlingensief. Ich verkehre, wie gesagt, nicht in Künstlerkreisen und kann daher nicht viel dazu sagen, wie ein Künstler ist oder sein sollte und ob es einfach darum geht, dass Künstler sich ausdrücken müssen sollen können und ihre Werke (Bilder, Happenings, Theaterstücke, Aufführungen, Musik-Kompositionen) dann für sich selber sprechen. Ich vermute aber, dass dem so ist und dass dem geneigten Kunstkonsumenten sich der Sinn erschließt und er in irgendeiner Weise davon profitiert.
Herrschaften, Geben und Nehmen, das ist das biologische, psychosoziele und finanzielle Prinzip, das unser aller Leben erst ermöglicht. Keiner von uns wäre geboren worden, hätte sich die Mutter vorher überlegt, ob das Kind privat oder staatlich subventioniert werden soll.
Das Kind ist da und es wächst heran, und auch wenn es irgendwann im schlimmsten Fall zum Nichtsnutz oder Verbrecher wird, hat die Mutter es an der Brust genährt.
Gut, zugegeben, dieser Vergleich ist weit hergeholt und kommt vom Thema ab.
Ist Trommeln am Lagerfeuer nun Kunst? Ich denke, ja. Kann denn Kunst an der Freude und Inspiration, die sie dem Zuschauer bringt, gemessen werden? Ich zum Beispiel mag klassische Musik, möchte aber niemandem verbieten, die für meine Ohren grausame Rockmusik zu hören.
Im übrigen könnte ich mir eine Reise nach Ouaga, nur für einen Opernbesuch, nicht leisten.
Ich sehe aber viele Menschen, die zum Shoppen nach Paris oder London jetten oder mal eben ein Geschäftsessen im Luxushotel in Dubai abhalten, weil sie sich das als Großaktionäre oder Geschäftsführer leisten können. Sie haben sich das so eingerichtet, also machen sie das.
Vielleicht ist die Kunst am Projekt der Oper in Afrika, gerade in dem Hinweis auf diese Umstände, in denen wir leben, zu finden?
Unser Afrika: Künstler und Normalos
@283, keine Ahnung, verarbeitet Schlingensief seinen Lungenkrebs durch die Oper in Afrika?
Ja, warum macht er nicht einfach Urlaub und kuriert sich aus?
Ich gehöre zu der "dusseligen" arbeitenden Bevölkerung und kann mich in einen Künstler nicht reinversetzen. Sind Künstler überhaupt "normale" Menschen, also die ticken doch sowieso irgendwie anders als "wir" Normalos.
Der kann doch gar nicht anders, und wir alle dürfen uns über ihn und sein Projekt Gedanken machen.
Ist das nicht toll?
Unser Afrika: sugar kane ist in Sicherheit
ersteinmal möchte ich norbert eils in allem zustimmen, sehr schön gesagt!

ach carlos , bitte machen sie sich keine sorgen um mich ( auch wenn es mich gerade sehr glücklich macht). wenn sie mir auch sehr fehlen, bin ich im moment in sicherheit und es geht mir gut. aber vielleicht bräuchte ich ja tatsächlich einen fachmännischen rat und vielleicht ist es ja schicksal das wir gerade in solch gemütlicher runde über gott und die welt und schlingensief und seine oper plaudern. aber sollten wir nicht in den entscheidenden fragen unserem herzen folgen? oder ist das zu riskant und evtl. vielleicht auch trügerisch?
Unser Afrika: Carlos ist unterzuckert
O sugar, dulce, mir fällt ein Stein vom Herzen, aber jag mir bitte nicht nochmal so einen Schrecken ein! Ich bin immer noch ganz zittrig.
Bitte hab noch etwas Geduld, denn ich bin gerade total unterzuckert und muss dringend was Essen undsoweiter.
Meine spontane Antwort ist: ja, es ist manchmal riskant und trügerisch, unserem Herzen zu folgen, aber es gibt im Grunde nur den einen Weg, die anderen Wege sind nur schwacher Abglanz in gesicherter Existenz.
Aber was beschäftigt dich, hast du Kummer, gibt es irgendein Problem? Vielleicht kann ich helfen, bitte rede, hab keine Scheu, bald bin ich zurück, dulce.
Unser Afrika: durch die Steppe bis vors Opernhaus
Oh, ich Normalo, würde nie auf die Idee kommen, mich in einen Künstler hineinversetzen zu wollen, ich bin froh über die Arbeitsteilung und genieße die Werke so wie sie mir hingegossen werden und ich freue mich auch über die Möglichkeit, die Schönheit mit meinen Normalobannern zu schmücken. Hier an der Küste gibt es so viele streunende Hunde und Katzen, viele sehen erbarmungswürdig aus, am liebsten würde ich zu ihnen sprechen und ihnen sagen, das sie es im Grunde gar nicht so schlecht hier haben und tatsächlich, wenn ich mich mit Mitleidigem Blick niederhocke, sehe ich es aus ihren Augen blitzen und ich weiß, das sie mich auslachen, aber dann lassen sie sich doch hin und wieder streicheln und ich ziehe weiter, halte meine Füße ins Wasser und denke, wie gut es wäre jetzt mit einer Eisenbahn, die keine geschlossenen Fenster hat, sondern gemächlich ratternd im Wind durch die Steppe bis direkt vor ein Opernhaus rattert wo schon die Festgesellschaft wartet… jetzt hole ich mir noch was zu trinken und dann gehts weiter.
Unser Afrika: noch'n Gedicht
Holà Bettina, chica an welchen Gestaden, welcher Küste weilst du?

Amigos, dieses Gedicht fiel mir gerade in die Hände, von einem Landsmann:

" Liebe ist auf Kreuzfahrt unterwegs von Leid zu Leid,
von Insel zu Insel, schlägt Wurzeln, die Klage benetzt,
und niemand kann, niemand kann den Schritten des Herzens entgehn, das verschwiegen und grausam dahineilt.

So kommt es, dass du und ich eine Höhle suchen,
einen Planeten, wo vom Salz dein Haar verschont wird,
wo kein Leid erwächst durch meine Schuld,
wo das Brot lebt ohne Todesnot.

Ein Planet weit weg, von Laubwerk ganz umhüllt,
ein Brachfeld, ein Stein grausam und unbewohnt,
mit unsren eigenen Händen ein dauerhaftes Nest

wollten wir, wo es den Schmerz nicht gibt, nicht Wort noch Wunde,
und trafen doch die Liebe hier nicht an, in dieser Stadt des Wahns, wo Menschen auf ihren Balkonen erbleichen."
Unser Afrika: was heißt "schlingensiefsch" unterwandert?
Hallo Bettina, ich unterbreche meine Recherchen, da es mich mal interessieren würde, in welcher Steppe du dich befindest, bist du womöglich in Afrika?

Hallo Karen, sie schreiben weiter oben, diese Debatte sei "schlingensiefsch" unterwandert, wie meinen Sie das?

So, mache mich wieder an meine Arbeit, bis später, euer Sven
Unser Afrika: sugar kane dankt und wird sich melden
oh carlos, wie schön wenn sie sich sorgen...
aber wie gesagt, mir geht es soweit noch gut, ich kann nicht klagen.
den sachverhalt hier detailiert zu schildern ginge einfach zu weit. und ich denke auf die entfernung ist da auch schlecht ein rat zu geben. ich werde versuchen mir für die klärung dieser angelegenheit eine fachkundige auskunft an geeigneter stelle geben zu lassen. dann werde ich zu guter letzt auf eigene verantwortung mein herz entscheiden lassen.
vielleicht sollte es mit dem "schweigen" manchmal wirklich nicht zuviel des guten sein. aber das werde ich schon alleine für mich herausfinden wie ich jetzt weiter verfahre.
aber vielen dank für das hilfsangebot! und ich fühle mich schon viel wohler bei dem gedanken das wir hier vielleicht noch eine zeit lang gemeinsam verweilen können. ich wünsche ihnen und allen anderen (auch manch genervten) einen schönen abend. wenn ich es für wichtig erachte melde ich mich!
Unser Afrika: Dank an die Redaktion und Quellenverweise
Herzlicher Gruß an die Redaktion, sie haben hoffentlich nicht zuviel Mühe mit unseren "gesammelten Werken", danke für ihre Geduld!

Ich versuche auch, mich kurz zu fassen.
@281 Billie, @284 Karen, @289 Karl und auch Jeanne, ihr habt weiter oben einige statements zum Thema Politik, Kunst und Bevölkerung abgegeben, auf die noch eingegangen werden sollte.
Zunächst bin ich bei meinen Untersuchungen auf folgendes Ergebnis gekommen:
Das "dusselige Volk", der deutsche Bundesbürger (wenn es ihn so pauschal überhaupt gibt), wird unterschätzt und zu Unrecht für dumm gehalten.
Auf der Seite: https://epetitionen.bundestag.de
gibt es zahlreiche Beispiele dafür, dass sich gegen politische Missstände gewehrt wird.
Davon kann sich jeder selbst überzeugen, ich möchte nur diese Beispiele nennen:

Zum Bankenwesen (Investmentgeschäfte) gibt es auf Seite 4 eine Petition von P. Hoppe, die man bequem online unterzeichnen kann, des weiteren eine Petition von Fr. Sandmann-Steinkamp zur Rücknahme geplatzter Kreditgeschäfte.

Auf Seite 8 findet sich eine noch zur Unterzeichnung stehende Forderung, die die Seen in Brandenburg betrifft, die verscherbelt werden sollen, und damit der Bevölkerung nicht mehr als Erholungsquelle zur Verfügung stehen würden! Diese nennt sich „Bodenverwertungs-und Verwaltungs GmbH – Verzicht der weiteren Privatisierung von Gewässern".

Als letztes Beispiel möchte ich „Internationale Zusammenarbeit in der Umweltpolitik“ von A. Richter auf Seite 9 nennen, es gibt da aber viele weitere, die doch zeigen, dass manche Menschen noch wach sind und sich für ihre Interessen einsetzen! Euer Sven
Unser Afrika: Buenos noches
Bueno, dulce sugar, ich möchte den Abend nicht zu Ende gehen lassen, ohne dir Gute Nacht zu sagen.

Ich bedaure, dir nicht weiterhelfen zu können, respektiere aber deinen Wunsch, alleine mit der Entscheidung fertig zu werden. Ja, dafür mag ich dich nur umso mehr! Du willst die Verantwortung voll und ganz tragen, du willst in dich gehen und letztendlich dein Gefühl entscheiden lassen.
Manchmal, wenn ich nicht weiterwusste, sagte ich zu mir selber (oder war es ein Gebet?): "Entscheide du für mich, hilf mir, die beste Lösung zu finden, schicke mir alle Schutzengel die nötig sind, das richtige zu tun und die günstigsten Umstände zu schaffen."
Und was soll ich dir sagen, dulce? Meistens klappte das, ich tat das richtige zur rechten Zeit...
Naja, nicht immer, yo confeso! Buenos noches!
Unser Afrika: das heißt, schlingensiefsch unterwandert
@Sven – schlingensiefsch unterwandert ist dieses Forum aus meiner Sicht in sofern, als sich manches hier ließt, als sollte dieses Forum mit Aberwitz unterwandert werden, um die Kritik am Projekt zu entschärfen oder eben in die Irrelevanz abzudrängen. Unterwandert von Leuten, die entweder Sympathisanten, Schleimer oder Mitglieder der CS-Family sind. Das finde ich einen ziemlich traurigen Mißbrauch der Freiheit, die dieses Forum bietet. Aber mit Freiheit kann halt nicht jeder umgehen.
Unser Afrika: konkreter, Karen!
@299, hallo Karen, danke für deine ehrliche Antwort!
Ich zählte mich bisher eigentlich nicht zu einem Mitglied der CS-family, zu den Sympathisanten oder gar Schleimern, denn Herr Schlingensief ist mir nicht persönlich bekannt, ein Fan war und bin ich auch nicht.
Ich zähle mich eher zu den neutralen Beobachtern, die versuchen, sich ein (möglichst objektives Bild) von der ganzen Sache zu machen.
Ihre Worte zeigen, dass sie das anders sehen, und sogar finden, dass dieses Forum missbraucht wird!
Das ist ein schwerwiegender und ernstzunehmender Vorwurf, den Sie - aus meiner Sicht - noch konkreter an bestimmten Kommentaren oder Kommentatoren festmachen müssten, damit wir uns über Ihren Vorwurf unterhalten können.
Insgesamt habe ich hier viel dazugelernt, über Kunst, Kultur und das Afrika-Projekt insbesondere und finde die Freiheit der Meinungsäußerung bei nachtkritik.de vorbildlich und positiv. Gruß vom Sven
Unser Afrika: gute Nacht, Carlos
buenos noches carlos,
ich erachte es für wichtig ihnen auch eine gute nacht zu wünschen. schlafen sie gut, wo auch immer sie sind. wir sehen uns in meinen träumen (da werden wir den sachverhalt weiter besprechen und dann werde ich das richtige tuen).
mil besos por la noche, carlos...oh
Unser Afrika: paranoid
@ Karen Blixen
Also darf man sich hier nur gegen Schlingensief äußern, ansonsten fällt man unter Generalverdacht? Klingt für mich ein wenig paranoid.
Unser Afrika: aberwitzig
Hui, Karen das ist ja eher eine aberwitzige Argumentationskurve von dir, die allerdings mit Bravour meisterst - wenn ich‘s recht verstehe, dann ist also unsere geliebte Oper in Afrika ein kritikwürdiges Unternehmen! Aber dagegen hat hier keiner was, im Gegenteil, nur zu, lass dich nicht irritieren von den Freuden an der Sprache und am Freizeitgespeisten Geist, ignoriere stur, den Sabotageunsinn und bringe weiter ganz ernst zu nehmende Kritische Argumente hervor, rüttele uns mal kräftig auf und erkläre uns, an welchen schädlichen Projekten wir hier unser Herz hängen, wir sind eine sehr lernwillige Gemeinde und haben immer ein offenes Ohr. Vielleicht entschließe ich mich eine Tages und schwöre ab. Ich sage nein zu Carlos und Bettina, zu dem guten Karl und der kessen Sugar Kane, zu Sven Jurgel und Norbert Eils - na klar in diesem Forum geht‘s um was - wer unter Pseudonym schreibt, der lebt ja praktisch in einer Diktatur, die ihn zu solche Massnahme zwingt - die Argumente, die hier vorgebracht werden, sind von solcher Brisanz, daß sie einfach solche Anonymität brauchen. Hier stehen sich quasi die Argumente, als reine Argumente gegenüber und die Pseudonyme, die sie vortragen, sind zu schützende, arme unterdrückte Wesen. Bei Blödelheimern ist es klar, das die Pseudonyme benutzen, weil sie sich selbst peinlich sind - insofern Karen hau rein und lass eins deiner aus der Tiefe der Unterdrückung anschwellenden Argument erblühen, und weise die peinlich Schändlich Missbrauch treibenden Dichter in die Flucht.
Unser Afrika: wenns am schönsten ist
@299, verehrte Karen, auch ich gehöre nicht in den von Ihnen beschuldigten Personenkreis - das möchte ich zumindest schwer hoffen!
Zwischen Ihren Zeilen nehme ich einen gewissen Überdruß wahr, und wenn ich das richtig deute, kann ich Sie sehr gut verstehen!
Auch ich habe den Eindruck, es wurde nun wirklich alles wichtige gesagt, gefragt und ausführlich erörtert. Zwar gibt es Anhänger, die noch mehr Libretto wünschen, aber das kann in der Tat anderswo erarbeitet werden.
Es bleibt also darüber nachzudenken, ob diese ergiebige Debatte bei nachtkritik nicht bereits ihren Höhepunkt erreicht hat (siehe sugar kane und Carlos), und daher mit den Worten "Wenns am schönsten ist, sollte man aufhören" zu einem für alle Beteiligten erfreulichen Ende kommt.
Alles Gute, Karl
Unser Afrika: in Rollen schlüpfen
Liebe Tamara, was heißt bitte Pseudonym? Mein Name ist Felicitas, ich kann dir gerne meinen Ausweis zeigen.
Meinen Nachnamen habe ich hier nicht genannt, weil ich es mit den Worten halte "I´d rather be dead than a prominent woman".
Klar, bietet das einen Schutz, wenn man sich hier nicht mit seinem vollen Namen outet, aber denk mal nach, das nicht nur, weil man ein armes unterdrücktes Wesen ist, sondern weil es nun mal Kräfte gibt (ich sage bewußt nicht Menschen!), die dich angreifen, wenn du dich zu sehr exponierst! Das ist eine Art universelles Gesetz, ich kann es nicht so gut erklären.
Ich war auf der Schauspielschule, und da haben wir gelernt, dass es hilfreich ist, in eine Rolle zu schlüpfen, um bestimmte Charaktereigenschaften, die in einem schlummern, bis ins Letzte aus sich herauszuholen.
Kann ich dir nur empfehlen!
Dir nen schönen Tag, muss mich jetzt wieder auf Jobsuche machen, Feli
Unser Afrika: wenn alles sich zum Guten wendet
Wenn einen Zwist man durch ein liebes Wort beendet,
wenn alles sich zum Guten wendet,
ließ eine Mahlzeit keinen Wunsch mehr offen
und hat der Koch sich selber übertroffen,
wenn aus den Augenwinkeln, die ein Blick erzählt,
daß du es bist, den sie sich auserwählt,
wenn einem also Gutes widerfährt,
das ist schon einen Asbach Uralt wert.
Unser Afrika: Meinung sagen
Jetzt hakts hier ja wohl komplett aus, oder?
Ich habs nicht nötig, mich hinter einem albernen nickname zu verstecken, um mich damit interessanter zu machen.
Ich möchte hier meine Meinung sagen können, zu einem Thema, das die Öffentlichkeit angeht. Die Zeit dafür, zwacke ich meiner Arbeitszeit ab, mein Chef wird sich freuen, aber ich lasse mir hier von niemandem den Mund verbieten, das wär ja noch schöner.
Unser Afrika: nous vaincrons!
En avant, Christoph, bon courage camarade.
Oui nide iou.
L'opéra ou la mort. nous vaincrons.
Unser Afrika: wir werden uns wiedersehen
Amigas, Felicitas und Tamara, ihr inspiriert mich zu weiteren Bildern:
Der gestrandete Wal, dessen Haut verbrennt, weil er sich aus dem Meer in eine flache Bucht verirrt hat;
die kleine Maus, die sich übermütig aus ihren schützenden Gängen hinaus aufs Feld begibt, weil sie eine Nuss gesehen hat - und von oben stürzt der Habicht auf sie herab;
die Zuschauerin, die im Kino zu laut lacht und sich mit ihrem Nachbarn austauscht, und welcher, als sie zur Toilette geht, so im Vorbeigehen ein Bein gestellt wird;
der Star, der sich eitel vor den Kameras dreht, und von dem eines Tages ein unvorteilhaftes, entstellendes Foto auftaucht, das wie ein Lauffeuer die Runde macht;
der Geschäftsmann, der sich mit seinen Erfolgen und seiner Kohle brüstet wie ein Gockel, und der eines Tages von seinen besten Geschäftsfreunden hereingelegt und im Stich gelassen wird;
der Forscher, der sich auf der Jagd nach besonders spektakulären Aufnahmen des Naturschauspiels zu nah an den Vulkan gewagt hat...
Vielleicht habt Ihr recht, wer sich zu sehr hervortut, fordert Mächte heraus, die eine Gegenbewegung vollziehen.
Dulce sugar, und Bettina, daraus schließe ich, dass ich mich hier mit poetischen Wendungen genug hervorgetan habe, und es nun erstmal gut sein lasse.
Das heißt nicht, dass wir nicht in Kontakt bleiben, mi amor, wie du schon festgestellt hast, geht unsere Verbindung über das körperlich Sichtbare hinaus!
Deine Süße und meine Bitterkeit bilden zusammen einen zarten Schmelz, der durch nichts getrennt werden kann.
Amigos, in Gedanken stets bei euch, lasst mich gehen und wir werden uns wiedersehen!
Unser Afrika: zu Carlos' dramatischem Abschied
Carlos, hier zu deinem dramatischen Abschied noch ein Zitat mit auf den Weg:

„Kunst um der Kunst willen ohne Zweck. Jeder Zweck verdirbt die Kunst. Doch erreicht die Kunst gerade den Zweck, den sie nicht hat.“
Benjamin Constant

Machs gut, Sven
Unser Afrika: wie das Amen in der Kirche
Ja, Carlos, Tamara und Felicitas,
und nicht zu vergessen das gute alte Pendel, das nachdem es weit in die eine Richtung ausgeschlagen ist, so sicher wie das Amen in der Kirche wieder in die andere Richtung ausschwingen wird und immer so weiter - bis es irgendwann in der Mitte zur Ruhe kommt, alles Gute, Karl
Unser Afrika: besinnlicher Abschied
Die Spielzeit neigt sich langsam dem Ende zu. Also ist es an der Zeit, Abschied zu nehmen. Wie könnte man dies besser tun, als mit ein paar besinnlichen Zeilen.
"Abschied heißt, die vielen Nebel unserer Vergangenheit zu durchkämmen. Ein wenig von der Macht der Gegenwart Abstand zu nehmen und das Damals mit seinen glänzenden Erinnerungen zu überblicken. Der Abschied beschattet alles mit einem mystischen Schimmer, der tief in dir Worte zu wecken vermag, über die dein Verstand nur seine Wahrheit senken kann." (Andreas Gryphius)
Unser Afrika: Aufbruchstimmung?
Ich könnte mir keine schöneren Zeilen zum Abschied vorstellen, Sebastian, danke.
Hier scheint wohl alles in Aufbruchstimmung zu sein, dann mach ichs kurz, ich hasse Abschiedsszenen, es war wirklich eine nette und angenehme Zeit mit euch, ich werd euch vermissen und sicher nie vergessen, Feli
Unser Afrika: ein bissel Goethe(?) zum Abschied
Wenn ich auf vieles nicht verstanden habe, was hier geschah und gesagt wurde, erfüllt es mich mit Stolz, bei euch zu Gast gewesen zu sein, das wird noch lange in mir nachwirken.
Mit diesem Gedicht von Goethe (ich glaube aus seinem Spätwerk "West-östlicher Divan") möchte ich mich bei allen bedanken und gleichsam verabschieden:

Alle Menschen groß und klein
Spinnen sich ein Gewebe fein,
Wo sie mit ihrer Scheren Spitzen
Gar zierlich in der Mitte sitzen.
Wenn nun darein ein Besen fährt,
Sagen sie, es sei unerhört,
Man habe den größten Palast zerstört.
Unser Afrika: Schluss mit Gesülze, nicht doch
Nein, das geht doch nicht. Soll echt Schluss sein, mit dem Gesülze und der schmierigen Gefühlsduselei?
Tut mir das nicht an, womit soll ich jetzt die Pausen bei der Arbeit verbringen?
Unser Afrika: und Festspielgeist die Stadt beschwingt
Wer sagt denn, es müsse Schluß sein? Von wegen!
Ich hätte noch die zweite Strophe meines Gedichtes von weiter oben anzubieten. Hat zwar nichts mit Afrika zu tun, aber durchaus etwas mit den in Kürze beginnenden Festspielen! (Grüß Dich, Jürgen!)
Wenn es in Salzburgs Mauern klingt
und Festspielgeist die Stadt beschwingt.
Wirbt die Natur und wirbt die Kunst
mit der Gastlichkeit um des Gastes Gunst.
Auch hier, so wie in aller Welt, der Gast zu seinem Trinkspruch hält.
Wenn einem so viel Schönes wird beschert,
das ist schon einen Asbach Uralt wert.
Unser Afrika: Gestaltung von Kommunikations- situationen
blablabla. So mancher in diesem Blog verwechselt wohl die Idee einer anderen Gesellschaftlichkeit der Gleichheit mit dem Ideal des Beamtendaseins. Anstatt sich mit anderen Subjekten direkt ins Verhältnis zu setzen, ruft er lieber nach dem König (= "L'état c'est moi!").
Dagegen geht es in Kunst und Theater um die Gestaltung von Kommunikationssituationen: "Es geht um Momente, in denen Publikum und Akteure eine 'andere' Gesellschaftlichkeit praktizieren, provokante Momente, die Leute bei Performances oder Aktionen erfahren können, die vor allem neue Erfahrungen auch mit dem e i g e n e n Verhalten und Sein erzeugen." (Hans-Thies Lehmann, "Marx und Theater lesen - zwanzig Jahre nach der Wende", in: Theater der Zeit, Arbeitsbuch 2009) Ergo: Nicht neue Denkmäler bauen, sondern diese stürzen: Denk-mal!
Unser Afrika: Frage an Jeanne
Und wann kommen Sie mal von Ihrem Sockel runter?
Unser Afrika: herzensguter Gutmensch
@ Karl Laberfeld: Klar, das Böse liegt immer nur beim anderen, beim Unverbesserlichen, wohingegen Sie natürlich ein herzensguter Gutmensch sind. Einen kleinen Hinweis möchte ich Ihnen dennoch geben, indem ich Sie auf Ihre eigene Aussage von weiter oben (143.) verweise: "Ich bin unbekannt, ziemlich unwichtig und möchte das auch bleiben, denn mir geht es ganz gut dabei. Ungestillte Machtgelüste und Ruhmesphantasien seien mal dahingestellt...". So so, quod erat demonstrandum.
Unser Afrika: noch'n Gedicht
Apropos "L'état c'est moi!":
Wo sich im Spiel der Könige die Kräfte messen,
darf man den Geist des Weines nicht vergessen.
Auch das gehört zu den Gepflogenheiten,
den Gast geschützt nach Hause zu begleiten.
Wird man mit Gastlichkeit bedacht,
den ganzen Tag bis in die Nacht.
Es war schon immer so:
wenn einem so viel Schönes wird beschert,
das ist schon einen Asbach Uralt wert.
Unser Afrika: on Kéré Koolhaas umarmt
Ich glaube kaum, dass Francis Kéré demnächst auch Rem Koolhaas umarmt. Aber warum eigentlich nicht?
Unser Afrika: was eigentlich ein Symposion ist
@ Sebastian: Was die meisten pflichtbewußt und über Nacht vergaßen: ein Symposion ist ein Trinkgelage, aber bitteschön in Maßen.
Unser Afrika: Altherren-Cognac
Warum macht "Sebastian Hartmann" hier eigentlich Werbung für einen Altherren-Cognac? Und was hat das noch mit Schlingensief zu tun? Dieser Cognac erinnert mich jedenfalls irgendwie an Thomas Langhoffs "Doña Rosita oder die Sprache der Blumen" von Lorca am BE. Wobei mir Pedro Almodovar tausendmal lieber ist, weil der wirklich weiss, wie man Frauen inszeniert: "Volver!"
Unser Afrika: Räumungsklage
Liebe Frau Gabriele Gornowicz

Habe Mozart (nicht Schlingensief) gerade 1000 Euro überwiesen, weil er gerade eine Räumungsklage am Hals hat.

Innigst
Unser Afrika: es beginnt, zu menscheln
@Helmut, bonjour. Sie sprechen französisch? (siehe 308)
Darf ich noch fragen, ob Ihre Zeilen eher als Trinkspruch (siehe Sebastian Hartmann) oder als Schlachtruf zu verstehen sind, oder keins von beidem.
Geht es bei der Oper um Tod oder Leben und um Sieg?
Es sieht so aus, als ob sie mit Herrn Schlingensief zusammenarbeiten möchten, interessante Entwicklung, schaut man sich ihre kritischen Beiträge weiter oben an, z.B. 230, da war das Thema noch für sie "erledigt".
Helmut, ich frage jedoch nicht, um sie in Verlegenheit zu bringen oder ins Kreuzverhör zu nehmen. Wir sind hier unter uns, Gleiche unter Gleichen (bis auf Jeanne, die ist ein bisschen gleicher als die anderen) und mein Interesse bezieht sich lediglich auf die innere Veränderung, die offensichtlich stattgefunden hat.
Auch ich bin etwas milder geworden als am Anfang dieser Debatte, das bringt es mit sich, wenn man als Gruppe eine Zeit zusammen verbringt und es beginnt zu "menscheln", ein scheußliches Wort.

@324, das ist edel von Ihnen. Ein guter Anwalt vom Mieterbund hätte Mozart auch weiterhelfen können.
Alles Gute, Karl
Unser Afrika: unverdrossene Knallköppe
Hey, hier sind ja doch noch ein paar unverdrossene Knallköppe zugange.
Super, mein Tag ist gerettet!
Unser Afrika: My name is Schneider-Sölleking
Guten Tag, ich möchte mich kurz vorstellen, ich bin Larissa Schneider-Sölleking, 37 Jahre alt und Organistin in der kleinen Gemeinde Schniebelwald in Hessen. Herr Jurgel, den ich aus Studienzeiten kenne, rief mich vorgestern an, und fragte, ob ich Interesse hätte, das Stück "Wechselwind" für die Orgel zu vertonen.
Gerne bin ich hierzu bereit, habe auch schon Noten, es müssten aber die Lizenzrechte vorab geklärt werden, damit es wegen dem copyright keine Probleme gibt.
Deswegen möchte ich an dieser Stelle fragen, wer von Ihnen für mich Ansprechpartner ist, da ich zwar den Sven öfter sehe, er wohnt in der Nachbarschaft, aber er mir nicht alle Fragen beantworten konnte.
Mit freundlichen Grüßen, L. Schneider-Sölleking
Unser Afrika: In Burkina leben ganz normale Berliner
@235
Meine Mission ist „Redet mit den Burkinabé.“ In Burkina leben ganz normale Berliner, Wiener, Oberhausener…. nur halt unter den besonderen Umständen Afrikas.
Klar, entschieden wird auf einer „Berliner Konferenz“ oder im Café Landtmann
Zum Ende dieses Forums sollte aber doch etwas aus Burkina zu hören sein:
Bon courage camarade ist ein Spruch von Thomas Sankara. Man hört ihn, halb im Scherz, halb im Ernst, wenn etwas Schwieriges oder Unmögliches vorhat.
We need you hört man wenn man von einem Projekt überzeugt werden soll.
La patrie ou la mort ist die letzte Zeile des Refrains der Nationalhymne und so was wie ein Wahlspruch. Ein burkinischer Steinmeier hätte seine Rede damit beendet.
Unser Afrika: Wahlsinn weiß Bescheid
White Trash Blabla
Hier wird nur viel geredet, aber passieren tut nichts. Die brauchen Food & Arzneimittel in Afrika und keine Opernhäusern. Die brauchen kein Schlingensief, die haben ihr eigene Kultur. [...]
Unser Afrika: Jeanne ist die Beste
Wahlsinn liefert Erkenntnisse ab - da bin ich besonders scharf drauf. Die Person, die noch die produktivsten Kommentare abgibt, ist Jeanne d'Arc. Dass sie Anais Nin mag, ist sehr erfreulich. Vielleicht die einzige Person aus diesem Forum, die ich gern persönlich kennenlernen würde - aber das muss ja nicht sein. Was ein Glück, dass endlich Heribert Faßbinder seinen Rand hält. Er mäkelt nur an anderen Kommentatoren rum und wirft ihnen Niveaulosigkeit vor.
Unser Afrika: Sommerloch
Sommerloch - heute ist schönes Wetter - laßt den Computer mal abschalten.
Unser Afrika: Telefonnummer, sofort!
CATCH 33
Scheint Trend zu sein, wie bei Flohbär,Endlosschleife nichtssagender Kommentare & Absonderung von Trash. Fehlt nur noch das Foto wie bei Youtube. Jeanne schicke bitte Telefonnummer und Foto an Flohbär, sofort!
Unser Afrika: mangelnde Geistigkeit
Da solche Dumpfheimer wie Wahlsinn in ein Theaterforum geraten sind, hat es ohnehin keinen Sinn, sich sonderlich intellektuell auszudrücken. Wahlsinn würde das sowieso nicht begreifen und angesichts seiner mangelnden Geistigkeit von "pseudo" schwafeln. Die Präzision beim Ausdruck, sprachliche Feinfühligkeiten spare ich mir für andere Anlässe auf.
Die Texte von Jeanne gefallen mir eben - ich habe sie nie um ihre Tel.-Nr. gebeten.
Unser Afrika: langsam unheimlich hier
Ohne Kommentar.

ps.: Na dann schau` ich jetzt wieder youtube. (Wird auch langsam unheimlich hier.)
Unser Afrika: komplett paralysiert
Ja, was ist denn hier los?!? Da kommt man nach zwei wochen extrem motiviert, voller realistischer pläne und mit an euphorie grenzender hochstimmung zurück aus der einöde und findet alle potenziellen mitstreiter komplett paralysiert vor! Wo ist das feuer?! Ist da noch was zu machen oder muß ich zurück ans krankenbett?
@ 327: Wo genau liegt schniebelwald? Landkreis kassel?
Unser Afrika: der Kampf der Männer untereinander
Wer ist Flohbär? Warum mag er Heribert Faßbinder nicht? Und wer ist eigentlich Heribert Faßbinder? Warum funkt auch Wahlsinn immer dazwischen? Und was will Helmut? Mein Kommentar dazu: "Sie sah den Zwiespalt, hier den Willen der Männer, im Dienst der Partei zu stehn, die die fortschrittlichsten Kräfte sammeln solle, dort das Karrierebedürfnis, die Geltungssucht. Hinter dem Kampf gegen Unrecht und Ausbeutung stand der Kampf der Männer untereinander, und dieser Kampf wurde ebenso rasend geführt wie der gegen den äußern Feind." (Peter Weiss, "Ästhetik des Widestands")
Unser Afrika: Ästhetik der Zustimmung
Wenn Peter das sagt, wird`s schon stimmen. (Ästhetik der Zustimmung)
Unser Afrika: immer nur Orgel spielen ist öde
Schniebelwald liegt im Taunuskreis, umgeben von einem idyllischen Wäldchen mit teilweise phallusartig anmutenden Steinformationen (daher "Schniebel"). Wenn Sie in der Nähe sind, schauen Sie sich das Örtchen an. Wir haben viele Kurgäste und Touristen, die gern wandern, zu Gast.
Wir haben einen prozentualen Ausländeranteil von 0 in der Gemeinde, und ich habe in meinem Leben noch nie einen Menschen mit dunkler Hautfarbe gesehen.
Mein Mann ist zwar dagegen, aber die Kinder sind aus dem gröbsten raus - da kommt mir das Abenteuer Afrika gerade recht, ich spüre, das würde mein Leben verändern. Immer nur Orgel spielen in der Kirche, das kann ganz schön öde sein.
Es scheint mir aber hier alles etwas unorganisiert und improvisiert zu sein. Ich bin nun etwas ratlos, weil niemand für mich zuständig ist. Sven ist zu einem Studientreffen gefahren, und ich kann mit niemandem über dieses Projekt reden. Nehmen Sie es mir nicht übel, man würde mich hier im Dorf für verrückt halten und ich muss hier als Organistin auf meinen guten Ruf achten! Trotzdem vielen Dank, Larissa S.-Sölleking
Unser Afrika: der Kreis schließt sich, oder?
Hallo Afrikafreunde, an diesem Punkt (@336), dass es in der Welt vorrangig um Machtkämpfe geht, waren wir einige Punkte früher doch auch schon mal...
Da schließt sich der Kreis, oder? Ich muss packen, eine Expedition steht bevor, see you!
Unser Afrika: der Zwischenstand der Dinge
Hi Corinna, ja, du hast ganz schön was verpasst! Schau mal unter "Afrikanische Oper", da ist ein komplettes Libretto veröffentlicht worden.
Inzwischen haben wir uns etwas zerstreut, für manche fangen die Ferien jetzt erst an, und ich bin auf Jobsuche.
Du kannst dich übrigens bei schlingensief.com bewerben, ggf. auch als Krankenschwester, viel Glück! Feli
Unser Afrika: die Orgel und das Mystische
Wenngleich ich Ihren Überdruß verstehen kann, liebe Larissa, beneide ich Sie um Ihre Erfahrungen mit der Orgel. Der Königin! Kein anderes Instrument steht so sehr in Verbindung mit dem Begriff des Mystischen wie sie. Wir assoziieren mit ihrem Klang ein dumpfes Tönen wie aus den Tiefen einer gotischen Krypta ebenso sehr wie zauberisch helle Pfeifentöne, die von den Sphären einer höheren transzendenten Wirklichkeit künden. Wußten Sie eigentlich, daß die Orgel und der Flugverkehr heute fast die einzigen Bereiche sind, in denen auf dem Kontinent noch das alte Fußmaß Verwendung findet und das, obwohl alle großen Kulturbauten der alten Welt in Elle- und Fußmaßen gebaut wurden.
Was den "Schniedel" betrifft: auch mir sind die geschieferten und verschuppten Schichtfolgen des Taunus keine Unbekannten. Bei einem zweijährigen Aufenthalt in der "Mainmetropole" bin ich des öfteren über solche "Erhebungen" gestolpert...Sie wissen schon, was ich meine, oder?
Herzliche Grüße!
Unser Afrika versus Unter uns
Halleluja, gottseidank, es geht noch weiter...
Inzwischen ist dieser blog schon fast so wichtig für mich wie "Unter uns", was ich nach Feierabend immer sehe mit dem üblichen TV-Dinner.
Mein Chef hat schon gefragt, ob irgendwas besonderes passiert sei, ich hätte in letzter Zeit so gute Laune und würde ab und zu mal lachen.
Ja, Leute, viel zu Lachen hab ich im Alltag nicht, also bitte weitermachen!
Unser Afrika: Verzweiflung an der Männlichkeit
Geehrter Sebastian, ach, ich sage nur soviel: ich habe hier einiges zu leiden mit den amtlichen Vorgesetzten, Würdenträgern (und Pastoren), da kann man schon mal an der herrlichen Männlichkeit verzweifeln.
Da ist das Orgelspiel wahrlich ein Auftanken, wie sie so wundervoll formulieren "einer höheren transzendenten Wirklichkeit". Manche Selbstherrlichkeit ist trotzdem schwer zu ertragen, da möchte ich am liebsten alles hinwerfen, aber ich kenne meine Pflichten, liebe Grüße, Larissa
Unser Afrika: Erklärungsbedarf
Das wüsste ich auch gern, wer mit Heribert Faßbinder gemeint ist. Kann nur ein Namensvetter von mir sein, den ich in diesem blog allerdings nicht vorgefunden habe.
Ein Bekannter erzählte mir, ich wäre hier ja schon "berühmt". Nun, ich weiß von nichts und wasche meine Hände in Unschuld.
Verstanden hab ich allerdings nicht ganz, um welches Thema und mit welcher Zielsetzung hier geblogt wird.
Kann mir das jemand erklären?
Unser Afrika: neidisches, kleinmütiges Zeug
Hallo "Namensvetter"! Auf dieser Seite geht es um Theater. D.h. hier wird über Theater geredet. Nun liegt es in der Natur der Dinge, daß Theater (ähnlich dem Fußball) vor allem eine Sache der Praxis ist. Will sagen, Theater findet im Theater statt, gell?
Hier, in der Kommentarspalte versammeln sich vornehmlich Leute, die viel über Theater reden, aber allem Anschein nach wenig Theater machen.
Das sind dann Leute, die beispielsweise mit sehr vielen Fremdwörtern um sich schmeißen, abstruse politologische und verschwörungstheoretische Traktate absondern oder schlichtweg neidisches und kleinmütiges Zeugs. Also ungefähr das, was man überall im Internet geboten bekommt. Nichts besonderes also.
Ansonsten ist das hier eine sehr nützliche und lesenswerte Seite.
Schönen Abend noch!
Unser Afrika: Sind Sie der Moderator?
Aha.
Und Sie als Sportkommentator sind hier sozusagen der Moderator?
Das würde dann erklären, warum sich hier in dieser Spalte kaum etwas über das Thema "Theater" findet.
Da kann ein so kompetenter Moderatur nur nützlich sein.
Auch Ihnen noch einen schönen Abend!
Unser Afrika: Bewusstwerdung mit David Foster Wallace
@ Heribert Faßbender mit e (Fußball, war klar). Schade, dass Sie die Theaterpraxis gegen die (wissenschaftliche) Theorie ausspielen wollen. Gerade im Kontext der aktuellen Finanzkrise müsste es doch eigentlich heissen: Erst denken - bzw. mit der Theorie das eigene Leben bearbeiten -, dann handeln. Ich jedenfalls vermisse heute die intellektuelle Einmischung, welche zu Zeiten der 68er noch funktioniert hat. Es geht um Bewusstwerdung: "We rarely talk about this sort of natural, basic self-centeredness, because it's so socially repulsive, but it's pretty much the same for all of us, deep down. [...] And the world will not discourage you from operating on your default-settings, because the world of men and money and power hums along quite nicely on the fuel of fear and contempt and frustration and craving and the worship of self. [...] The really important kind of freedom involves attention, and awareness, and discipline, and effort, and being able truly to care about other people and to sacrifice for them, over and over, in myriad petty little unsexy ways, every day. That is real freedom." (David Foster Wallace on Life and Work)
Unser Afrika: Wohnsituation Schniebelwald
Geschätzte Larissa, so laß uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen! So hat es einmal Max Horkheimer treffend formuliert. Nicht den Kopf hängen lassen! Auch wenn er mal wieder etwas dick ist.
Wolltest Du nicht auch immer schon etwas verändern in Deinem Leben? Vielleicht mit dem Rauchen aufhören? Oder weniger Süßigkeiten essen? Mehr Sport treiben? Oder auch Grundsätzliches, Deinen Beruf oder die Arbeitsstelle wechseln? Deine Wohnsituation (Schniebelwald ) verändern, Deine finanzielle Lage verbessern? Schlummernde Talente endlich freisetzen und die eigene Vorstellung vom Leben verwirklichen? Es gibt einen Weg: Die Art wie wir die äußere Welt erleben ist ein Spiegel unserer inneren Welt - niemals umgekehrt!
Klemm Dir Deine Orgel unter die Achsel und steig ein in den Zug des Lebens! Und wenn es nur ein Interregio Express ist - so what! Die Reise lohnt sich...
Unser Afrika: potentielles Teammitglied
Frau schneider-sölleking, so einfach können sie sich jetzt aber hier nicht aus dem staub machen! Ein bißchen wechselwind in schniebelwald kommt doch wirklich allen zu gute! Recherchen-sven wird sicherlich alles notwendige ausfindig machen und meine textidee ist so gut wie fertig! Selbige könnte ich ihnen demnächst per e-mail zukommen lassen, selbstverständlich nebst aktuellem namibischen fotomaterial, damit sie nicht erst in afrika ihren ersten schwarzen sehen.
Felicitas, der markus erscheint mir noch als potentielles teammitglied geeignet: fester job (=zuverlässig), kein nickname (=ehrlich) und leser dieses blogs (= behämmert)! Und humor hat er auch! Was sagen sie dazu, herr brüderle?!
Unser Afrika: die Melodie für die Orgel umschreiben
Sie machen mich verlegen, ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Wie Sie wissen, gibt es Musikrechte auf das Stück und ich weiß nicht, ob ich es so ohne weiteres nutzen bzw. umvertonen kann. Corinna, sind Sie denn für die musikalische Leitung zuständig? Das geht alles etwas schnell, ich muss erst mit meinem Mann darüber sprechen. Grundsätzlich hatte ich ja zugesagt, die Melodie für die Orgel umzuschreiben und Ihren Text möchte ich natürlich gerne lesen! Viele Grüße, Larissa
Unser Afrika: Spaß gehabt
Ha ha, der war gut! Ich als potenzielles Teammitglied - der Brüller.
Ne ne, Leute, da behalt ich meinen Job, mein Chef braucht mich, ich bin zwar behämmert, aber so dann doch nicht.
Nicht aufgeben, ihr findet schon noch ein paar Mitglieder, grins...
Oder auch nicht, ich bin gespannt, selten hab ich soviel Spass gehabt!
Unser Afrika: alles in einem Paket
lieber Möbius, du hast mir nicht zu viel versprochen, Afrika, ja und C. Sch., auch ja, das alles in einem Paket, dazu Theater, klar und Monster - Talfahrt, Ramsch! vielen dank noch mal, der Hinweis ist vorzüglich. Schicke noch Post, bleib ruhig. alles liebe, auch für die Post von gestern. gute Nacht
Unser Afrika: Scherwe bringe Glick
Jeanne - wer ist Flohbär? Ich bin weder Falk Richter noch Flaubert. Von Letzterem, der bekanntlich schon lange den Ewigen Frieden genießt und nicht mit Typen wie Wahlsinn konfrontiert wird, habe ich nur drei Romane gelesen. Leider hat sich bislang nicht mal Petras die Madame Bovary vorgenommen.
Bei der "Ästhetik des Widerstands" bin ich nicht über die Seite 150 hinausgekommen. Allerdings habe ich einmal eine gute Inszenierung eines Weiss-Stückes in der Provinz gesehen.
Als Ersatz für Brüderle schlage ich den Fachmann Heribert Faßbender vor. Da gibt es ein interessantes Stück in Karlsruhe, das seinem geistigen Standard entspricht. "Scherwe bringe Glick" in d'Badisch Bühn. Aber ich fürchte, das Stück wurde vom Spielplan genommen.
Unser Afrika: die fahren nach Afrika
liebe Nicki, siehst Du. Mach doch da mit, die fahren nach Afrika und machen diese Oper in Echt. Also freu dich. Und ich komme auch. Ich lese noch das Buch, das Du mir empfohlen hast über Schlingensief und Alexander Kluge, da ist nämlich auch der Artikel drin über die Wagner Musik und Adorno, woher kanntest Du den eigentlich?
Unser Afrika: Populismus & Angst
@ Flohbär: Das hilft mir zwar nicht weiter, aber ein Assoziationsraum lässt sich immerhin eröffnen: 1) Karlsruhe = BGH, 2) "Scherwe bringe Glick" = umgekehrter Bezug zum zersprungenen Zauberspiegel in Andersens Märchen "Die Schneekönigin": "[...] dem Zauberspiegel, wir erinnern uns noch an ihn, an das häßliche Glas, das alles Große und Gute, das sich darin spiegelte, klein und häßlich machte; aber das Böse und Schlechte trat ordentlich hervor, und jeder Fehler an einer Sache war gleich zu bemerken." - anders gewendet: Wer Wahl-Sicherheit will, muss Populismus und Angst schüren. Diese Strategie wird sowohl "von rechts" als auch "von links" angewendet.
Unser Afrika: Erfolg in den Kolonien
@Corinna (Nr.349)
Warum muss es denn ausgerechnet Namibia sein? Das hieß früher Deutsch Südwestafrika und ab 1904 kam es zu den ersten Aufständen. Deutschland wollte auch einen Platz an der Sonne (nicht zu verwechseln mit der Kinderhilfe der 70er und 80er Jahre), denn für Moltke I. bedeutete Erfolg bei den Kolonien Erfolg vor Gott. Es gibt doch auch politisch neutralere Länder in Afrika.
Jeanne, ich bin kurz vor dem Mauerfall von KA nach Berlin gezogen. Jetzt bin ich sogenannter Mittvierziger und besuche ein paar Mal im Jahr meine Heimatstadt. Vor dem BGH patrouillieren kaum Staatsschützer, es ist ohnehin alles kameraüberwacht. In der Bildenden Kunst passiert dort mehr als im Theater. Im März sah ich im Badischen Staatstheater Peymann mit seinem Dramaturgen Beil. Der Abend war ganz amüsant, zumal Peymann schonungslos über die Verbalattacken seiner Gegner redete, einer wollte ihn angeblich gar erhängen lassen. Etwas mehr Theaterleben würde Karlsruhe gut tun. 1986 fuhr ich extra in ein Städtchen (München), um mir eine Inszenierung von Martin Walsers Novelle "Ein fliehendes Pferd" anzusehen.
Unser Afrika: Virus eingefangen
Hallo Leute, wollte mich nur zwischendurch mal melden.
Ich habe mir einen Virus eingefangen (nicht nur auf dem PC) und liege jetzt auf der Nase, am schlimmsten ist das Kopfweh. Hoffe, es geht mir Montag wieder besser. Bis dahin weiter viel Erfolg - wie ich sehe, seit ihr schon bis Namibia vorgedrungen und theatertechnisch lese ich von Peymann, Staatstheater, Flohbär (Flaubert!), Badische Bühne, - also von wegen, hier ginge es nicht um Theater! Gruß Feli
Unser Afrika: ein Date mit Campino
@ Flohbär: Stimmt, wenn ich an Karlsruhe & Kunst denke, dann fällt mir spontan auch eher das ZKM ein als das Theater. Neben dem Doppel Peymann & Beil fehlt wohl noch der Dritte im Bunde. Zitat: "Im Juli 2006 gab er in einem Interview der Zeitschrift Playboy bekannt, dass er 22 Tage lang nur Wasser getrunken und keine feste Nahrung zu sich genommen habe. Dadurch verlor er nach eigenen Angaben 18 Kilogramm an Körpergewicht." (Wer die Antwort weiss, gewinnt einen Silbernen Bären und ein Date mit Campino)
Unser Afrika: verspätetes Lob
Hallo Leute, komisch, meine letzte Nachricht von heute mittag wurde von nachtkritik gar nicht veröffentlicht, ich sprach euch darin ein Lob aus, wegen der thematischen Ausrichtung auf "Badische Bühne, Staatstheater und Flaubert (Flohbär!)", von wegen, das hätte hier nichts mit Theater zu tun!
Okay@357, Jeanne, ich weiß es, ich weiß es!
Es war Klaus Maria Brandauer.
Auf den Bären kann ich verzichten, aber das Date mit Campino wär schon cool...
Hoffentlich bin ich schneller als Sven - und vor allem wird mein Kommentar diesmal auch gezeigt. Gruß, Feli
Unser Afrika: Auskenner-Leute
...da ich nicht weiß, ob meine Beiträge überhaupt bei nachtkritik ankommen - vielleicht stimmt was mit meinem Server nicht (?), schick ichs lieber doppelt. Immerhin geht es um ein date mit Campino...
Jeanne, das war natürlich Klaus Maria Brandauer. Und man merkt übrigens - als Randbemerkung zu Faßbender - dass hier Leute bloggen, die sich mit Theater auskennen! Viele Grüße, Feli
Ubnser Afrika: And the winner is ...
... BARBARA!!!!
es ist klaus maria brandauer
;O)
Unser Afrika: Respekt!
Werte Redaktion der nachtkritik, ich bin froh, Ihre ansonsten informative und aktuelle website entdeckt zu haben, eine echte Bereicherung!
Was sich in "Unser Afrika" abspielt, versetzt mich in größtes Erstaunen. Drucken Sie denn alles ungefiltert und unzensiert ab, lassen Sie den Kommentatoren diese Freiheit, trotz mancher fragwürdiger Absonderungen?
Mein Respekt, denen hätte ich schon längst den Hahn abgedreht.
Unser Afrika: extraordinäre Person
Hallo Jeanne, die Frage, die Sie zum dritten im Bunde (Peymann, Beil und ..?..) ist recht knifflig.
Ich denke aber, ich finde es noch heraus. Es geht mir dabei nicht um den Preis, eher uninteressant, als vielmehr den geistigen Wettbewerb und vor allem bin ich neugierig, wer diese extraordinäre Person ist.
Unser Afrika: Breites Theaterwissen
Hallo Leute, ich schreibe jetzt vom Internet-Café am Kudamm aus, weil mit meinem PC anscheinden was nicht stimmt.
@357, Jeanne, das war Klaus Maria Brandauer! Silbernen Bären brauch ich nicht, nur das date mit Campino, bitte.
Hoffe, dass ich trotz der Zeitverzögerung noch schneller bin als Sven...
In den letzten Beiträgen hat sich sehr anschaulich das breite Theaterwissen der Blogger hier wiedergespiegelt - ich sag nur: Badische Bühne, Flaubert, Staatstheater, Peymann. Von wegen, Herr Faßbender, hier kennt sich mit Theater sehr wohl jemand aus! Liebe Grüße, Feli
Unser Afrika: wollte niemanden beleidigen
Salut, hallöchen. Tschuldigung, Leute, ich wollte niemanden beleidigen, als ich meinte, ich wär nicht ganz so behämmert wie ihr. Nein, ich nehme das zurück und behaupte das Gegenteil!
Aber bitte schreibt wieder was, bitte Leute!
Unser Afrika: Wer will schon date mit ....
@jeanne
der dritte im bunde ist [...]brandauer...
aber wer will schon ein date mit campino..und wer will schon birgit minichmayr sein..auch einen seichten pseudopunkschlager kann die ganze kulturmisere nicht auflösen...
Unser Afrika: aus Oper Luft raus?
Guten Abend, ich kürze meinen Nachnamen nun ab, das geht schneller.
Wie ich sehe, wird hier immer noch rund um theaterrelevante und kulturtragende Themen diskutiert.
Aber aus der Oper ist die Luft raus, oder? Alles Gute, Karl
unterbrochene Veröffentlichung der Kommentare
Liebe KommentatorInnen,
die Redaktion hat seit heute Mittag keine Kommentare in Sachen "Hochhuth vs. Peymann" und "Unser Afrika" veröffentlicht.
Wir wollten einmal überprüfen, ob die Kommentare wirklich alle von ganz wenigen IP-Nummern kommen. Wir sind nicht interessiert an Selbstgesprächen, die das Kommentarwesen lahm legen.
Mit schönem Gruß
die Sommer-Redaktion

P.S. Wer wissen will, welch unterschiedliche Tonarten bei der Redaktion eingehende mails anschlagen, wenn user sich in ihrer Kommentarfreiheit eingeschränkt fühlen, lese hier weiter.


Felicitas wrote:
Hallo liebe Redaktion,
unter dem Pseudonym Felicitas schreibe ich seit einiger Zeit im Redaktionsblog.
Seit heute kommen nun meine Kommentare nicht mehr raus, ich dachte erst, das liegt an meinem PC, aber auch von anderen Computern aus funktioniert es nicht.
Kann natürlich auch sein, dass es am Wochenende liegt, und momentan zuviel anderes zu tun ist.
Oder aber, sie haben keine Lust mehr, meine Kommentare zu veröffentlichen. Auch das ist verständlich und menschlich, es wäre dann aber korrekter, die Schließung des blogs bekannt-
zugeben oder sich ehrlich und deutlich in dieser Richtung zu äußern.
Vielen Dank,
Felicitas


Karl L. wrote:
Sehr geehrte Frau Slevogt und Frau Peter, sehr geehter Herr Pilz und Herr Behrend,
wie ich sehe, macht nachtkritik Werbung und verlangt für Banner- oder Skyscraper-Werbung
nicht unerhebliche Summen von den Veranstaltern.
Ich schließe daraus, dass sie sich als Dienstleister sehen und somit ihren Kunden verpflichtet
sind.
Darüberhinaus vermute ich, dass Sie als Journalisten eine gewisse Ethik befolgen. Jede Kritik wird veröffentlicht, es sei denn sie enthält verunglimpfende oder sonstwelche unlauteren Forumulierungen, so schreiben Sie es in Ihren AGB.
Fühlen Sie sich diesen verpflichtet oder entscheiden Sie nach gusto?
Es könnte Ihre Auftraggeber (in puncto Werbung) interessieren, falls Sie sich nicht an die angekündigten AGB halten und Zensur vornehmen oder Kommentatoren boykottieren.
Bisher fand ich Ihre innere Einstellung gegenüber dem "Unser Afrika" blog sehr fair und
lobenswert, aber inzwischen habe ich so meine Zweifel.
Mit freundlichen Grüßen,
Karl L.
Unser Afrika: ich war sehr glücklich
Ich kann Sie total verstehen. Ich war ja am Anfang auch noch begeistert von dem Afrika-Happening hier und war sehr glücklich, wie Sie meine Libretto-Idee dann umgesetzt haben. Aber später bin ich dann den Verdacht nicht losgeworden, daß sich hier jemand einen blöden Scherz erlaubt und diesen Blog hier zumüllt. Ich fände das total unfair und habe das ja auch schon mal hier geschrieben um dann von diesem Karl so eine scheinheilige Nachfrage zu kriegen. Lassen Sie sich nicht einschüchtern.
Unser Afrika: scheinheiliges Totschlagargument
@ 236: Der Film "Magnolia" von P.T.Anderson hat hierzu bereits das meiste gesagt.

ps.: Die blödsinnige Drohung mit der IP ist nicht neu und ein scheinheiliges Todschlagargument.

pps.: Schlaf gut Karen. Träume süß vom Engelchen im Paradies. (Der Verdacht ist das Medium (Boris Groys))
Unser Afrika: Noch'n Gedicht
Die Selbstkritik hat viel für sich.
Gesetzt den Fall, ich tadle mich,
So hab' ich erstens den Gewinn,
Daß ich so hübsch bescheiden bin;

Zum zweiten denken sich die Leut,
Der Mann ist lauter Redlichkeit;
Auch schnapp' ich drittens diesen Bissen
Vorweg den andern Kritiküssen;

Und viertens hoff' ich außerdem
Auf Widerspruch, der mir genehm.
So kommt es denn zuletzt heraus,
Daß ich ein ganz famoses Haus.

(Wilhelm Busch)
Unser Afrika: Hoffnungswanderung für Südafrika
Liebe Larissa aus Schniebelwald, ich fühle mich Ihnen sehr verbunden, schade, dass Sie nichts mehr geschrieben haben. Ich komme nun eher aus dem Norddeutschen, aber auch ich kenne die Hoffnungen, die man in einer Kirchengemeinde ausleben will, und aber auch gleichzeitig die Begrenzungen, denen man dann auferlegt ist. Zumal ich eine interkonfessionelle Ehe führe. Da will man Gott miteinander teilen und was geschieht? Es war ja so, daß ich in damals in den achtziger Jahren an der 'Hoffnungswanderung für Südafrika' teilgenommen habe, die die norddeutsche Kirchensynode veranstaltet hat - alles sehr schön, man wanderte über Land, in den Kirchengemeinden gab es dann verschiedene Aufläufe, Buchweizen, Hirse etc. zur Stärkung der Wanderer - auch dass einem oftmals auf dem Weg über Land selten ein Mensch begegnete, dem man sein Anliegen mitteilen konnte, hat mich nicht entmutigt, dann allerdings: wurde die Apartheid abgeschafft, ich bekam mein zweites Kind und der Ostblock fiel. Ja. Irgendwann weiß man dann nicht mehr so weiter, vor allen Dingen, weil dieses Kind jetzt in der Pubertät ist. Ich denke dann auch: gewissermaßen ist das vielleicht ein kultureller Austausch, daß es jetzt HipHop hört, aber ich finde doch, daß die Texte zum Teil extrem gewaltbereit sind. Wir haben ja gegen die Apartheid mit friedlichen Wanderungen demonstriert. Wenn ich mit meinem Kind darüber reden möchte, dann schlägt es die Tür zu. Natürlich akzeptiere ich das. Aber manchmal denke ich dann doch: war es wirklich die richtige Entscheidung, eine Familie zu gründen? Oder hätte ich lieber Krankenschwester in einem Township werden sollen? Ich hatte da auch einen sehr interessanten Austausch mit einem afrikanischen Christen damals. Sie ist dann eingeschlafen, die Brieffreundschaft. Moses, falls du das liest, dann melde dich doch bitte bei mir. Ich bin auch jetzt noch bereit, etwas für deinen Kontinent zu tun, auch wenn ich mittlerweile ein wenig älter geworden bin und zweifache Mutter. Aber melde dich. BITTE BITTE MELDE DICH! BITTEBITTEBITTE MELDE DICH!!!!!!!
Unser Afrika: nichts zu verbergen
Alles klar, liebe Redaktion, mich könnt Ihr gerne überprüfen, ich hab nichts zu verbergen...
Aber was hat sich denn nun mit den IP-Nummern herausgestellt, ist euer Verdacht begründet?
Das würde ich übel finden, wenn sich hier irgendwelche komischen Typen eingeschlichen haben, echt.
Und Jeanne, war ich die Erste? Ich denke doch, wie komme ich jetzt an das versprochene date mit Campino? Gruß, Feli
Unser Afrika: nicht nachvollziehen
Verehrte Karen, ich habe von Anfang an Ihre kritischen und fachlich untermauerten Kommentare sehr geschätzt und Sie willkommen geheißen. Nun sehe ich, dass Sie, unter 369 in Zusammenhang mit meinem Namen etwas von "scheinheiliger Nachfrage" schreiben. Ich bitte Sie um Klarstellung und Richtigstellung, denn ich kann Ihre Darstellung nicht nachvollziehen! Alles Gute, Karl
Unser Afrika: die Redlichkeit der hier Schreibenden
Hallo Sommer-Redaktionsteam, ich kann ihr Misstrauen schon verstehen, wenn ich das richtig interpretiere, möchten Sie verhindern, dass hier jemand Monologe hält. Das wäre auch nicht in meinem Interesse, denn ich bin für journalistische Aufklärung und gegen jede Art der Manipulation. Sie sind da in einer kniffligen Lage und lösen das professionell, wie ich finde.
Allerdings möchte ich zu bedenken geben, dass ich zum Beispiel jetzt beim Studientreffen gemeinsam mit einigen anderen Kollegen einen Computeranschluss geteilt habe, und dann auch meines Wissens dieselbe IP-Nummer genutzt wird.
Ebenso in meiner WG, wo wir uns ein und denselben Anschluss teilen, aber jeder von seinem laptop aus schreibt.
So könnten die Rückschlüsse auf IP-Nummern irreführend und wenig sachdienlich sein, zumal manche user wohl auch von öffentlichen Cafés aus schreiben.
Daher könnte es ratsam sein, der Redlichkeit der hier Schreibenden zu vertrauen. Für mich und auch Larissa kann ich zumindest sicherstellen, dass wir keine subversiven Absichten haben, im Gegenteil. Herzliche Grüße, Sven
Unser Afrika: suspekt oder anrüchtig
Liebe Dörte Hansen, liebe Kulturfreunde,
gerade komme ich aus dem Morgengottesdienst, es war eine sehr aufrüttelnde Predigt heute, es ging um Vergebung und seinen Mitmenschen verzeihen.
Eingangs, also während die Gemeindemitglieder die Kirche betraten, habe ich mir die Freiheit rausgenommen, ein vorher nicht mit dem Pastor abgesprochenes Stück von Bach (Choralvorspiel `O Lamm Gottes unschuldig´)anzuspielen, was, so glaube ich, von den Kirchgängern gut aufgenommen wurde.
Mein Vorgesetzter hat mich aber nach dem Gottesdienst beiseite genommen, und mir gesagt, dass er solche Alleingänge nicht begrüßt, obwohl ihm das Stück gefallen hat!
Ich bereue es trotzdem nicht, es hat mir so viel Freude gemacht, und wie mein Pastor sagte, können wir zukünftig über solche und ähnliche Neuerungen nachdenken!

Über die Entwicklung, die sich inzwischen hier und in der Redaktion abgespielt hat, bin ich, ehrlich gesagt entsetzt und beunruhigt.
Ich sehe mich in Verbindung mit kriminellen Machenschaften gebracht, und fühle mich sehr unwohl, überhaupt noch hier etwas zu schreiben.
Wenn mein Mann das erfährt (er ist Polizeioberrat in der Kreisstadt), wird er außer sich sein.
Aber Dörte, ich fühlte mich von Ihren Schilderungen so angesprochen, dass ich es dennoch wage. Norddeutschland haben wir vor 3 Jahren durchfahren, auf dem Weg nach Dänemark, die norddeutsche Landschaft und Mentalität hat mir ganz gut gefallen, wenn mir auch der Dialekt sehr fremd ist.
Bei Ihrer Schilderung der „Hoffnungswanderung für Südafrika“ der norddeutschen Kirchensynode fiel mir mein lange gehegter Wunsch wieder ein, einmal den Jakobsweg zu beschreiten. Eine solche Wanderung stelle ich mir als Läuterung vor, und als Mittel, näher zu Gott zu kommen.
Ich beneide Sie um Ihr Engagement, in Sachen Apartheid, da habe ich mich nun gar nicht mit beschäftigt. Durch die Kinder und andere Verpflichtungen habe ich nicht viel Zeit für so was gehabt, umso mehr bewundere ich Ihre Aktivitäten, wohl auch politischer Art.
Oh ja, die Pubertätskrisen meiner Söhne, dieser schreckliche Hipp Hopp und die brutalen Computerspiele, da sind ich und mein Mann teilweise hilflos davorgestanden, wobei mein Mann dann auch sehr streng sein kann. Wie Sie schreiben, verstehen Sie das als legitimes Ausdrucksmittel der Jugendlichen, daran habe ich noch nicht gedacht.
Sicher werden Sie verstehen, dass ich mich über meine Ehe aufgrund der Position meines Mannes nicht äußern kann, aber was Sie anklingen lassen, die zerstörte Hoffnung auf gemeinsame Gottesfindung, da kann ich ein Lied von singen.

Geehrte Redaktion, ich möchte nicht dem Verdacht ausgesetzt werden, suspekt oder anrüchig zu sein, und verzichte ab sofort auf die Nennung meines Nachnamens, um meine Privatsphäre zu schützen. Es wäre mir lieb, wenn Sie konsequenterweise in meinen bisherigen Beiträgen, meinen Nachnamen entfernen. Herzlichen Dank, Larissa S.
Unser Afrika: Auf, auf zum Libretto, zum Libretto sind ...
Heiligs Blechle, mit so einer Arbeitsauffassung wär ich schon vom Chef vor die Tür gesetzt worden.
Wenn ich sagen würd, he, da kommen mir aber jetzt zuviel Aufträge rein, lass uns mal bei den Kunden eine Bonitätsprüfung machen...
Ne, Leute, unsere Jungs müssen ran, egal wieviel zu tun ist, die Mauern werden hochgezogen, da wird rangeklotzt! Die Flaute kommt noch früh genug, spätestens wenn die Baustellen im Winter pausieren.
Und wenn der Kunde zahlungsunfähig ist - Pech gehabt! Ihr wollt doch auch gern im trockenen sitzen, oder?
Unser Afrika. Oper oder Opel?
@ 363, Sven Jurgel: Ihre Begriffswahl ("geistiger Wettbewerb" und "extraordinäre Person") empfinde ich als außerordentlich treffend.
@ 366, johanna die echte: Ja genau, auf diesen pseudopunkschlager hatte ich abgezielt. Den finde auch ich echt zum Kotzen. Wie da von Liebe gesungen wird, wobei es aber um Geld geht! Für alle, die den Song "Auflösen" von Campino und Minichmayr nicht kennen, hier der Link: www.youtube.com/watch?v=FqhjaUdOEYo.
@ 367, Karl L.: Sie fragen, ob aus der Oper die Luft raus ist? Vielleicht ist ja auch aus der Opel die Luft raus. Wann ersetzt die Opel das Theater?
@ 371, Billie Jean: Ja, ein famoses smarthouse würde ich auch nicht gern sein, hab ich schon verstanden: "Und dieser Mix aus Wirklichkeits- und Datenraum ist eine Scheißadresse." (Pollesch, "Hütten aus notebooks")
Unser Afrika: Pseudopunkschlager
@378, hi Jeanne, so langsam hab ich den Eindruck, du ignorierst mich...
Ich will das date mit Campino und es ist mir völlig egal, ob das mit Minichmayr für dich ein Pseudopunkschlager ist oder nicht. Ich messe Campino und seine Hosen nicht nur an dem zuletzt gemachten, so zum Beispiel auch nicht an dem Kinofilm "Palermo" oder wie der heißt, denn ein superguter Schauspieler ist er nicht, aber campino ist einfach genial und abgefahren, love forever
Unser Afrika: Kitschnudeln
schade, der Link war falsch. Wer die beiden Kitschnudeln wirklich interessant finden sollte, der gebe bei youtube doch einfach das Stichwort "campino minichmayr auflösen" ein. Und übrigens wollte ich noch sagen: GEHANDELT WURDE NUR NOCH ELEKTRONISCH! Vielleicht war es das, was FaßbEnder meinte.
Unser Afrika: arme Cyberwürsten
jawoll alter, nur so arme cyber-würstchen die zu ihren gefühlen keinen zugang mehr haben, tun sowas als kitsch ab - ham ja sonst nix im leben, punx alife!
Unser Afrika: gekifft
Liebe Larissa, vielen Dank für Ihre Antwort! Ich kann Ihnen jetzt nur kurz schreiben, wir haben um fünf Familienplenum, das Kind hat gekifft. Später aber mehr. Viele Grüße!
Unser Afrika: urschreitherapie
Liebe dörthe, liebe larissa! Vor dem großen abenteuer "afrika" empfehle ich wahlweise eine urschreitherapie oder ein paar sitzungen in der selbsthilfegruppe "free yourself", meines wissens mit hauptsitz in pforzheim. Denn nur wer sich von sämtlichen einschränkungen, gefühlten zwängen und kränkungen befreit kann ganz unbeschwert neuen herausforderungen entgegenorgeln! Gebt gas!
Felicitas, jetzt habe ich ein wenig das vertrauen in dich verloren, wegen benutzung eines pseudonyms meine ich! Auch wenn ich deinen wunsch nach einem date mit campino verstehe und du es dir mit deiner richtigen antwort wirklich verdient hast!
Ja, also, da ich in etwa so musikalisch bin wie daniel küblböck und mein wissen über theater und oper im vergleich zu manch anderen eher mangelhafter natur ist, ja, da sehe ich irgendwie schwarz (haha), was den weg nach afrika betrifft! Nicht mal sven vermag etwas über nutzungsrechte bzgl. wechselwind herauszubekommen und mr. poetry (carlos) seems to be far far away. Was nun?!
Unser Afrika: elektronisch handeln
Na wissen Sie, ich sag mal so, besser es wird elektronisch gehandelt als überhaupt nicht!
Sie als Kritikerin von Kritikern, die Kritiker kritisieren haben doch gerade noch gefehlt. Sie wissen genau, was Kitsch ist und lassen doch an niemandem ein gutes Haar, und auf den Zähnen haben Sie sicher auch welche.
Unser Afrika: von niemandem anmachen
Meine Freundin Josi, der ich erzählt habe, was hier abläuft, hat gesagt, ich soll mich von niemandem anmachen lassen, auch von Jeanne nicht. Ich hab ja schon schlaflose Nächte und fühl mich krank. Sie meint auch, die Redaktion soll sich man nicht so haben, die sollen lieber froh sein, dass sie soviel Aufmerksamkeit bekommen und so viele Leute hier was schreiben und lesen. Stimmt eigentlich. Josi schreibt vielleicht auch bald mal was, sie sagt sie schaut sich das mal an. Sie hat eine Werbeagentur und sagt, so ein paar emails bearbeiten, das macht sie mit links, da wär nicht viel bei. Die wirklich kreative Arbeit, die ist das anstrengende beim designen.
Also Jeanne, ich warte immer noch auf eine Antwort von dir, du weißt schon wegen campino.
Es ist für alle deutlich zu sehen, dass ich die Lösung als erste hier genannt habe, oder? Seid lieb, Feli
Unser Afrika: Unser Kind hat auch gekifft
Ach du gütiger, Dörte, das haben wir auch hinter uns, Timmi war 16 einhalb und kam mit ganz roten Augen und so einem komischen Gesicht nach Hause. Mein Mann hat ihn sich vorgenommen, und er hat dann zugegeben, dass ihn Freunde dazu angestiftet haben. Ich hab ihm ganz viel Tee zum Trinken gegeben und gleich ins Bett geschickt. Bei Timmis Freund haben wir gleich angerufen, seine Eltern wussten von nichts, naja, das gab ganz schönes Buhei. Ihr werdet das schon hinkriegen. Ihr macht also Familienbesprechungen? Das wäre bei uns wohl auch mal nötig.
Liebe Corinna, was sollen diese ironischen Spitzen, Sie brauchen sich gar nicht lustig machen, von wegen Pforzheim und so. Ich bin seit langem in einer Frauengruppe und weiß inzwischen auch, was ein G-Punkt ist.
Um die Gema-Rechte werden Sven und ich uns schon kümmern, lassen Sie das mal unsere Sorge sein.
Wenn wir Ihren Rat brauchen, sagen wir bescheid.
Ihnen allen einen schönen Abend, ich muss den Geschirrspüler ausräumen und Wäsche aufhängen, die Jungs helfen ja überhaupt nicht...Grüße, Larissa
Unser Afrika: Opel oder Oper?
@378, Jeanne, die Frage war doch rein rhetorisch, oder?
Falls dies nicht der Fall sein sollte: nein, ich sehe zwischen Opel und Oper keinen großen Unterschied.
Aber vielleicht sollten Sie Ihr Anliegen noch konkreter einkreisen, ich glaube, keiner von uns versteht, was Sie eigentlich wollen. Alles Gute, Karl
Unser Afrika: diesen dreisten Wunsch
ach ja... wie sind die zeiten schwer und leer ohne unseren allseits verehrten , schmerzlich vermissten carlos !
eine weiterarbeit an dem libretto des gran maestro höchst persönlich wäre natürlich mehr als wir uns in den allerkühnsten fantasien jemals zu erträumen wagten...
natürlich wollen wir - seine ergebenen bewunderer- ihn mit diesen dreisten wunsch nicht abhalten von den wirklich wichtigen dingen wie amor !!!!
aber vielleicht ist ja irgendwo ,ab und an, dann und wann doch noch ein wenig zeit für eine kleine fortsetzung. einen zweiten teil sozusagen?! "zurück nach afrika..." - ach wie wäre das schön...ich werde mich auch wieder zurückhalten, versprochen!
Unser Afrika: richtig gelogen
Sorry Corinna, vorhin wurde dein Kommentar noch nicht angezeigt - stimmt was nicht mit deiner IP-adresse? Okay, lassen wir das, Schnee von gestern...

Richtig gelogen ist das nicht mit meinem "Pseudonym", meine Eltern haben mir bei der Taufe zwei Vornamen verpasst, meine Geschwister haben auch alle zwei Vornamen. Der erste ist eher so langweilig deutsch und darum nenne ich mich seit neuestem nur noch Felicitas, ich finde das klingt viel exotischer und passt besser zu einer Schauspielerin. Danke für deinen Beistand zwecks
dem date mit campino. Jeanne meldet sich nicht bei mir, ich glaube, da stimmt was nicht, egal, grüße, Feli
Unser Afrika: lockerer Job
Ach Gottchen, was sind wir alle überarbeitet. Ich will euch mal einen Schwank aus meinem Leben erzählen: vor 1:00 nachts schalte ich meinen Mac nie aus, und ich kann dankbar sein, wenn mich bis dahin noch Kunden mit Sonderwünschen oder Änderungen kontaktieren, das ist nunmal so. Einen Auftrag von jetzt auf gleich auszuführen, mit Präsentation, Sample oder fertiger Idee, ist gang und gäbe.
Da lecken wir uns die Finger nach, und seien wir ehrlich, in den kreativen Berufen sind doch die meisten workaholics.
Ich kenne fast nur so Leute, und es sind nicht die verkehrtesten. Liegen wenigstens nicht auf der faulen Haut.
Wenns bei uns in der Agentur gut läuft, habe ich keine Zeit mir irgendeinen Film oder Konzert anzusehen, ich war seit einem Jahr nicht mehr im Theater. Wer Zeit hat, sich Aufführungen anzuschauen und dann noch Kritiken zu schreiben, der sollte sich nicht beschweren,
ist doch ein lockerer Job.
Obwohl ich mindestens einen Kritiker kenne, der Magengeschwüre hat, ist allerdings ein Literaturkritiker.

Ich nehme mir die Zeit jetzt nur für Feli, weil ich es einen Skandal finde, wie sie hier vorgeführt wurde, die Arme ist total fertig, ich habe sie heute besucht und versucht, ein bißchen zu beruhigen.
Der ganze Hype um Afrika und Oper und IP-Nummern ist
doch total übertrieben.
Habt ihr nichts besseres zu tun?
Und lasst Feli in Ruhe, die kann nun gar nichts dafür.
Unser Afrika: zwei Abende mit Jan Hofer
Felicitas, ich finde das Lied von Campino/Minichmayr durchaus hörbar. Vielleicht kann Dir Jeanne als Ersatz für ein Treffen mit Campino ein Abendessen mit Schlingensief oder Jan Hofer anbieten. 2. Preis: zwei Abende mit Jan Hofer.
Unser Afrika: Drillinge in Chile
Dulce sugar, du weißt, ich kann dir keinen Wunsch abschlagen, aber im Moment geht es wirklich nicht, nada.
Meine Schwester in Chile hat Drillinge bekommen und hermano Carlos muss natürlich hin, zu Mammita, Beppo und José, das ganze Dorf erwartet mich.
Mit mi amor war nicht so gemeint, ich sehne mich nach dir, bin aber erst im Oktober zurück, der Flug ist teuer genug und da will ich wenigstens eine Weile bei der familia sein, dios sei mit dir, dulce, hasta luego!
Unser Afrika: Feli geht slowly, will aber Adresse
Ach Flohbär, das ist ja echt total lieb von dir, aber was nützt mir das, wenn Jeanne mich hängenlässt.
Jan Hofer, kenn ich nicht, wer ist das überhaupt und Christoph ist doch längst in Afrika, denke ich.
Was soll ich denn mit ihm Abendessen, dann kannst du ja ebensogut auch mitkommen, ich weiß doch gar nicht, was ich mit ihm reden soll. Bin doch noch gar nicht so weit mit der Schauspielausbildung. Aber sonst gerne.
Ich hab das mit Campino noch nicht ganz aufgegeben, kleiner tipp: mit richtigem Namen heißt er Andreas Frege, und, wies aussieht, schaut er hier ab und zu rein in den blog, vielleicht lässt sich doch noch was machen. Bevor Jeanne mir nichts definitives sagt, kann ich mit dir noch nichts vereinbaren, Flohbär, aber gib mir doch schon mal deine email-adresse, falls hier der Kontakt wieder abbricht.
Leute, mir wird das heute alles zuviel, ich möchte mich einfach nur noch ausruhen, nichts mehr sehen und nichts mehr hören! Ich glaube, in den nächsten Tagen geh ich slowly und lass den PC aus, bringt mir wohl kein Glück. Hab euch lieb, bis bald, Feli
Unser Afrika. Hype um Oper und IP-Nrn. übertrieben
Hallöchen liebe Redaktion, das hab ich aber jetzt mitbekommen, hat euch was an meinem Kommentar nicht gepasst? Soviel zum Thema andere Meinungen gelten lassen, och nö, dann lieber streichen.
Ich sags aber gern noch mal: der ganze Hype um Afrika, Oper, Herrn Sowieso und IP-Nummern ist total übertrieben, und wenn ich soviel Zeit hätte, mich darüber aufzuregen oder mein Gehirnschmalz für anderer Leute Aufführungen zu verbraten, dann würde ich mich freuen.
Ich muss arbeiten. Das reicht mir.
Und lasst die arme Feli in Ruhe, Grüsschen!
Unser Afrika: was hat das alles mit dem Thema zu tun?
@felicitas
ein date mit campi hatte ich schon, lohnt sich nicht, ist n alter , sehr konservativer mann geworden.
@flohbär
auflösen ist nichts anderes als ein schlager. sehr langweilig. hat nichts mehr mit punk zu tun. spricht auch nicht von liebe, sondern von unentschlossenheit.
@ alle
was haben all diese zuletzt besprochenen dinge eigentlich noch mit dem ursprungsthema zu tun??
AFRIKA!!!!!!
okay, campino war auch mal in afrika, das fand ich allerdings cool. daß er darüber kein einziges lied geschrieben hat, stattdessen diesen wirklich unerträglichen kitschschlager fand ich allerdings sehr sehr enttäuschend.
Unser Afrika: mit einer Vorstellung vom Leben belästigt
@ 381, Campino: Sorry, aber das hab ich anders gemeint. Kitsch ist natürlich nicht nur schlecht, darauf sollte der Begriff "Kitschnudeln" auch hindeuten. Anstöße zum Denken bzw. ein direkter Zugang zu den körperlichen Emotionen können auch und gerade vom Kitsch ausgehen und eben nicht nur von der reinen Vorstellung des Guten, Wahren und Schönen der Konstruktion des Begriffskonzepts "Liebe". In der Übertreibung und der Pose liegt die (sinnlich wahrnehmbare!) Wahrheit. Ich finde es bloß problematisch, dass ihr in eurem Song eure privaten Gefühle veräußert, sie zu Geld macht. Außerdem verkauft ihr den Leuten ein psychologisches Konzept von Liebe. Aber geht es im Leben nur um die Liebe? Hat gerade die Punkbewegung das nicht mal in Frage gestellt? Das Seichte und Gefühlige gegenüber der materiellen Härte des Politischen? Stichwort: Sex Pistols, Ramones, The Clash (Joe Strummer!) und Konsorten.
@ 387, Karl L.: Es war eine rhetorische Frage. Denn sowohl in der Oper als auch bei Opel geht es um den Tausch Geld gegen Materielles. Im Gegensatz zum Theater werden wir in der Oper nicht mit einer Vorstellung vom Leben belästigt, sondern mit der Verausgabung des Lebens/des Lebendigen/des Körpers/des Organismus. Kurz: You better sing! (or scream and shout!)
@ Flohbär: Warum Jan Hofer als 2. Preis? Etwa, weil er zum Wahlboykott aufgerufen hat? Das ist meines Erachtens keine sinnvolle Strategie. Damit wird nur den Leuten in die Hände gespielt, welche die Demokratie abschaffen wollen. Wollen Sie die Diktatur? Aber vielleicht ging es Ihnen gar nicht darum.
@ Felicitas: Ich habe deine Kommentare gelesen. Mehr gibts nicht. Auch nicht den Tagesschau-Sprecher.
Unser afrika: auch gern dabei
Okay, das geht in Ordnung, im Lauf der Woche kümmer ich mich um die Musikrechte.
Im Moment hab ich nur einiges um die Ohren, Termine und Seminare.
Eine Bitte hätte ich noch: beim Treffen mit Schlingensief wäre ich auch gern dabei, wenns irgend ginge, Jeanne und Feli, viele Grüße, Sven
Unser Afrika: werde wesentlich
"Mensch, werde wesentlich; denn wenn die Welt vergeht,so fällt der Zufall weg, das Wesen, das besteht."
(Olaf Marschall)
Unser Afrika: Ratschläge von der SPD
Im Fernsehen schaue ich mir nur Kultursendungen, gute Spiefilme und - ich gestehe es - manchmal Fußball an, aber keine Nachrichten. Die beziehe ich aus Zeitungen, die sind seriöser. Der 2. Preis mit Hofer war ironisch gemeint. Von mir aus kann der Sprecher mit dem Oma-Charme das Bundesverdienstkreuz erhalten, solange ich ihn nicht sehen muss. Im Laufe seiner Sprecher-Karriere hatte er auch eine Menge über Afrika berichten müssen, er ist also ein Kenner, sofern er nicht schon wieder alles vergessen hat. Ex-SPD-Minister Wischnewski ("Ben Wisch"), inzwischen tot, war ja ein Afrika-Spezialist. Er hätte Schlingensief wertvolle Tipps geben können. Aber es ist fraglich, ob sich Schlingensief Ratschläge von der SPD einholt.
Grüße an Felicitas, ob mit oder ohne Campino.
Hinweis der Redaktion
Auf Grund des Sommerbetriebs, kann es bei der Freischaltung der Kommentare immer wieder zur Verzögerungen kommen, wofür wir um Verständnis bitten.

Die Afrika-Gemeinde möchten wir bitten, themenbezogen zu schreiben, da wir uns sonst die Veröffentlichung der Beiträge vorbehalten.
Schöne Grüsse, die Redaktion
Unser Afrika: auch sehr gern dabei
Hallo, ich hatte vor 2 Stunden schon mal geschrieben.
Es geht um das Treffen mit Schlingensief, Jeanne und Feli zwecks Vorbesprechung des Afrika Projekts und der Oper. Ich denke, das ist themenbezogen!
Jurgeleit.Sven@email.de
Gruß, Sven
Unser Afrika: welche Position hat Sven Jurgel?
@ Sven Jurgel: Und welche Position haben Sie im Rahmen des Projektes? Normalerweise stellt man sich zunächst vor, bevor man MitarbeiterInnen von oben herab und ohne vorher zu fragen anwirbt.
Unser Afrika: nicht von mir
@ Jeanne, tut mir leid, da liegt ein Mißverständnis vor. Die Redaktion hat komplett die Organisation an sich gerissen, ich bin heute vormittag mit meinem Beitrag nicht mehr durchgekommen.
Ich wurde angehalten, mich ausschließlich themenbezogen zu äußern, deshalb ganz kurz: es geht um den Artikel von Frau Slevogt über das Projekt der Oper in Afrika, welches eine Gruppe um und mit Herrn Schlingensief plant. Punkt.
Hierzu hatte ich fragen wollen, ob ich bei dem ersten Treffen (zur Vorbereitung, wie ich es verstanden habe), auch dabei sein kann. Oder ist das eine Fehlinformation?
Aus diesem Grund hatte ich die Redaktion gebeten, freundlicherweise meine e-mail Adresse für Feli und für Sie, Jeanne, zu hinterlegen, damit ich das Forum hier nicht "blockiere" oder gar "lahmlege" (Zitat Redaktion). Offensichtlich hat das nicht geklappt - und der Text mit "Spam Bots" etc. ist nicht von mir!. Solange hier so ein rauher und strenger Ton herrscht, fühle ich mich eher unerwünscht. Echt schade, dass das Projekt so eine unerfreuliche Wendung nimmt, ich wollte mit der Recherche über die Musikrechte nur behilflich sein!
Trotzdem noch viel Spass, Sven


(lieber sven, der artikel handelte nicht von schlingensief und seinem projekt in afrika, sondern von meinem großonkel. nur dass da nichts durcheinander kommt. gruß, sle)
Unser Afrika: Kopf hoch
Hallo Sven, ich weiß auch nicht mehr, was hier los ist. Wie Frau Slevogt schreibt, ging es die ganze Zeit um ihren Großonkel, - auch gut.
Ich bin froh, überhaupt noch von dir zu hören, und mach dir keine Gedanken, deine email-Adr. war heute morgen kurz zu sehen, ich hab sie mir notiert. Allerdings habe ich von Jeanne wegen dem Treffen mit Schlingensief auch noch nichts gehört!
Sobald ich etwas näheres weiß, über das Projekt bezüglich Frau Slevogts Artikel über den Onkel, der mal in Yaundé war, maile ich dich an, versprochen. Kopf hoch, Feli
Unser Afrika: ein Hochstapler
@ 403, Sven Jurgel: Meine Vermutungen haben sich also bestätigt: Ein Hochstapler. Jenseits von Afrika.
Unser Afrika: mehr afrikanische Theologie
Liebe Larissa, liebe Gemeinde,
leider kam ich gestern nicht mehr zum Antworten, wie gesagt, das kiffende Kind, und es hat nicht nur gekifft, es hat sich auch noch tätowieren lassen, ein Hanfblatt oder Haschblatt! wie auch immer man sagt, auf den Unterarm! Da muß es jetzt immer lange T-Shirts tragen, es wird nicht gut sein für seine berufliche Zukunft später, aber da denken die jungen Leute einfach nicht dran. Zu Ihrem Orgelspiel, Larissa, da wollte ich noch sagen, lassen Sie sich nicht einschüchtern! Man muß seiner (musikalischen) Intuition folgen! Und in so einer Gemeinde, da können ja schon arg verknöcherte Strukturen herrschen. Wir haben jetzt mit unserer Frauengruppe durchgesetzt, daß eine Predigt pro Monat sich mit Frauengestalten der Heiligen Schrift zu beschäftigen hat. Und ich werde, angeregt durch dieses Internet, vorschlagen, daß wir uns auch (wieder!) mehr mit afrikanischer Theologie beschäftigen sollen. Der Schwager der Schwester einer aus meiner Frauengruppe hat sogar Bischof Tutu einmal persönlich die Hand geschüttelt. Tja, wie gesagt, wenn mein Leben anders verlaufen wäre... Ich weiß nur eines, ich muß unbedingt Moses wiederfinden. Falls irgendjemand hier etwas über Moses Mbutu weiß, dann wäre ich für Hinweise sehr dankbar!!!! Man muß einfach die kleinen Pfade entlangwandeln, nicht immer den kürzesten Weg, nicht immer auf der Schnellstraße. (Ich überlege, falls ich Moses nicht wiederfinde, ein Zweitstudium der Theologie zu beginnen oder ist das Vermessen mit Ende der Vierzig?)
Unser Afrika: @297 Gesetzes- änderungswünsche
WICHTIGE MELDUNG

Wir beziehen uns auf den Beitrag des Journalisten @297 in "Unser Afrika".

Verfassungsrechtlich steht es jedem Bürger zu, Gesetztesänderrungswünsche oder -vorschläge beim Bundestag einzureichen.
Diese veränderten Gesetze betreffen das Lebensumfeld der Bürger und Bürgerinnen in Deutschland und können arbeitsrechtliche, öffentliche, kulturelle, bildungspolitische und andere Bereiche betreffen.
Auch Theaterschaffende können Petitionen einreichen.

ÄNDERUNG
Vermutlich aufgrund der starken Nachfrage wurde die Seite der Bundesregierung überraschend verändert.

Die Seite der online-Petitionen findet man nun direkt bei "aktuelle Petitionen" auf der bundestag.de Seite oder auf
epetitionen.bundestag.de/index.php

Wir, ein kleiner Kreis aus Freischaffenden aller Berufssparten (ohne Parteizugehörigkeit) haben im Feb.2009 eine Petition mitgezeichnet, die jedem Bürger ein würdiges und angemessenes Einkommen ermöglichen soll, unabhängig von seiner beruflichen Tätigkeit. Damit würden auch Künstler und andere Berufsgruppen deutlich besser gestellt. Damals hatten etwa 55.000 BürgerInnen mitgezeichnet, was zu zeitweiser Schließung (!) der Seite führte! Die P. ist z.Zt. in parlamentarischer Prüfung.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
S.H.
Unser Afrika: jetzt zerfasert alles albern
Kann jemand ganz kurz zusammenfassen, worum es hier überhaupt geht? Ich verstehe es nicht. Zunächst wurde Schlingensiefs Afrikaprojekt besprochen, also kritisiert und verteidigt, auch von Schlingensief selbst. Dann kam eine Art Libretto auf. Dieses besteht aus teilweise übernommenen, teilweise abgeänderten Passagen aus Werken toter Schreiber. Wieso soll das ein Libretto sein? Auf dem Weg gab es eine Art Romanze mit spanischen Einsprengseln und gegenseitigen Freundschaftsbekundungen. Jetzt zerfasert es alles, und gefakte oder reale Kirchgängerinnen winken einander zu. Dazwischen gab es noch Hinweise auf dies und das, Atta Atta und ich kann singen. Habe ich es jetzt selbst hinreichend zusammengefasst? Oder was ist mir entgangen? Seit Tagen verstehe ich es nicht. Bin ich verrückt, oder sind die alle albern?
Unser Afrika: Kommando "Später Frühling"
wo liegt das problem, konrad?
sie haben doch gerade selbst alles ganz genau zusammengefasst, und richtig beschrieben.

ergänzen würde ich noch, dass es unterschwellig auch um den grossonkel der chefredakteurin geht, der seinerzeit in kamerun stationiert war.
somit ergeben sich auch militärstrategische peripherien.

ein libretto ist meines wissens ein textbüchlein, zum beispiel für eine oper oder ähnliches.
dieses wird hier von verschiedenen seiten aus gewebt, so dass ein eigenwilliges muster entsteht.

darüberhinaus versucht das kommando "später frühling" mit politischen stör-meldungen in dieser truppe einfluss zu gewinnen.

vom ausland aus (z.b. chile, wüste gobi) wird das projekt zusätzlich gesteuert und betreut, was sich dem ungeübten beobachter jedoch nicht gleich offenbart.

mein kontaktmann zu dieser theatertruppe der besonderen art ist karl l., der zur zeit aber untergetaucht ist.
mehr weiß ich auch nicht.
Unser Afrika: einfach ein Superheld
Alles Blödsinn!
Christoph Schlingensief ist einfach ein geiler Typ, hat Power, Klasse und ist ganz einfach ein Superheld!

Wenn es ihn nicht schon gäbe, dann müsste er erfunden werden! Keep up your good spirit, wir lieben dich!
Unser Afrika: Surrealismus der fliegenden Frösche
@ 370: Warum erwähnt Billie Jean hier eigentlich den Film "Magnolia"? Toller Film, schon klar, aber wo ist da der Bezug zum Schlingensief-Projekt? Vielleicht kann B.J. das ja nochmal kurz erklären, es sei denn, es ging ihm bloß um den Surrealismus der fliegenden Frösche.
Unser Afrika: im Busch
Seltsam. Wenn ich mir diese Kommentare nochmal so anschaue, bekomme ich immer mehr den Eindruck, dass hier tatsächlich was im Busch war bzw. immer noch ist. Carlos, Carlos, wer war nochmal Carlos? Und wer ist Markus Brüderle? Ich kenn nur Rainer Brüderle. Und wer sind jetzt diese Theatermacher mit den dicken Theatereiern, den nicht willigen Mädchen und dem versalzenen Koks?

"Ach, Mann, ist das alles eine Kacke. So eine unendliche Kacke."
(Christoph Schlingensief, "So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein! Tagebuch einer Krebserkrankung")
Unser Afrika: Preisvergabekriterien
Ja. Die Vergabe des Friedensnobelpreises an Obama (2009) war offenbar ebenso irrig wie die aktuelle an die EU. Fazit: Man sollte wirklich erst Preise vergeben, wenn sich die (politische) Rhetorik auch in realen Handlungen niederschlägt.
Unser Afrika: Selbstgespräche mit einem Avatar?
Sind das jetzt stille Reminiszenzen an eine längst vergangene Zeit, oder Selbstgespräche mit einem Avatar? Inga, Sie bleiben doch immer die Jeanne d'Arc der Nachtkritik. Und nun freuen Sie sich doch mal ein wenig. Schließlich sind wir einig Deutschen jetzt nicht nur Papst, sondern auch noch Nobelpreis in Europa. Christoph Schlingensief hätte sicher was daraus gemacht. Da wette ich ein 10 Stangen Dynamit gegen eine Bibel.
Unser Afrika: Nachfrage
@ Stefan: Inwiefern Jeanne d'Arc der nachtkritik?
Unser Afrika: Erkenntnis
Das hat alles mit Schlingensief zu tun!
Unser Afrika: Vermischtes
Schlussendlich haben die unzähligen Kommentare zu Schlingensiefs Operndorf in Afrika dazu beigetragen, dass er damals eine erneute Finanzierung von der Bundeskulturstiftung erhielt. Und das finde ich wunderbar. Wer keinen Bock mehr auf Theater hat, setzt sich eben ins wundervolle Bühnenbild von Albert Serra. In die Natur von Brandenburg oder unter das wundervolle Sternenzelt von Afrika. Hierzulande unter den blühenden Lindenbaum, die Füße im Wasser, das genauso dahin plätschert wie das eigene Leben. Aber er genießt wenigstens die Natur, weil er sich die Zeit dafür nimmt.
Unser Afrika: Kopf frei
@ #417: Hoffentlich ist der Kopf auch frei genug dafür. Wenn nicht, kann die Bundeskulturstiftung da sicher noch ein bisschen nachhelfen. Also, neben dem Finanziellen. Stimmt's?
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