Ohne uns!

München, 4. Juli 2007. Rund zweihundert Beschäftigte der Bayerischen Staatstheater wollen heute unter dem Motto "Finger weg von unserer Theaterbetriebszulage!" in der Münchner Innenstadt demonstrieren. Nach der Einführung des Tarifvertrags für die Länder im vergangenen Jahr fürchten die Betroffenen laut Dienstleistungsgewerkschaft ver.di nun um ihre Zulage. Der Zuschlag macht demnach bis zu 22 Prozent des Einkommens aus und gewährleistet fünf Tage Zusatzurlaub.

Man habe, heißt es, letztes Jahr nicht 15 Wochen für die Tarifbindung und Sicherung der Einkommen gestreikt, um nun kurzerhand soviel schlechter gestellt zu werden, sagte ein ver.di-Sprecher. "Diese Zulage, die wir uns hart verdienen, ist für uns eine Existenzfrage." Die Demonstration beginnt um 17.00 Uhr auf dem Max-Joseph-Platz mit einer Protestversammlung und endet – natürlich – vor dem Finanzministerium.

Anfang vergangenen Jahres streikten die Mitarbeiter aus den Bereichen Werkstätten und Bühnentechnik nicht nur in München, sondern auch in Zürich, Stuttgart oder Mannheim; in Zürich wurde nach vier Tagen eine Einigung erreicht, an den deutschen Theatern ging der Streik teilweise über mehrere Wochen. Der Konflikt war entstanden, weil der Kommunale Arbeitgeberverband (KAV) und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) perspektivisch eine Erhöhung der Arbeitszeit auf 40 bis 42 Stunden pro Woche anstrebt; die Gewerkschaft wollte vor allem in den unteren Einkommensgruppen eine Regelarbeitszet von 38,5 Stunden erhalten. Durch die Aushandlung von Länder-Tarifverträgen wurden die Streiks beigelegt.

(dip)

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