Marx under construction

von Michael Laages

Hamburg, 31. Oktober 2009. Je öfter sich Theatermacher an Romanvorlagen versuchen, desto regelmäßiger drängt sich die Frage auf, ob das denn sein muss – denn Glücksfälle wie ehedem Frank Castorfs Dostojewski- und Bulgakow-Phantasien oder in jüngster Zeit "Rummelplatz", nach dem Roman von Werner Bräunig erarbeitet von Armin Petras sind ja eher rar. Da hilft es offenbar auch nicht viel, wenn die Romanvorlage aus fremdsprachiger Literatur-Moderne stammt, wie in Hamburg "Die Marx-Saga" des Spaniers Juan Goytisolo.

Schon der Autor selber thematisiert ja in dieser 1996 erschienenen Fabel über eine Art virtueller Wiederkehr des linken Heiligen aus Trier in die Gegenwart des Medienzeitalters auch die latente Unmöglichkeit, unter den Bedingungen von heute ein starkes Buch über Leben und Wirkung von Karl Marx zu schreiben. Die Regisseurin Christiane Pohle, als Roman-Bearbeiterin durchaus bewährt, folgt ihm aber vor allem (und fatalerweise) genau darin – ihre "Marx-Saga" ist auf großer Hamburger Thalia-Bühne ein Stück über die Unmöglichkeit eines Stückes.

Ein linker Heiliger in allen Lebenslagen

Abendfüllend ist das nicht. Goytisolos Ideen sind durchaus von einigem Charme – wenn er sich zu Beginn etwa Familie Marx vor dem Fernseher vorstellt, wie sie gerade der Landung eines Schiffes übervoll mit albanischen Elendsflüchtlingen vor Italiens feinen Stränden vorstellt. Einer seiner ewigen Widersacher tritt auf, die Geldgier persönlich, und verwandelt sich dann in den Anarchisten Michail Bakunin (Bruno Cathomas, clownsmäßig wild geschminkt wie Batmans "Joker"), der die Partei- und also Macht-Fixierung der kommunistischen Ideen anprangert – dies sei der Sündenfall in der marxistischen Ideologie.

Marx begegnet auch Gott selber, der ihn (natürlich) der Religionsverachtung bezichtigt; später taucht auch noch ein mit allerlei sowjetischen Orden und Ehrenzeichen behängter Alt-Stalinist auf und fordert die Wiederkehr der alten Regeln. Dazwischen rückt immer öfter Familie Marx ins Visier einer fiktiven (und natürlich allerhöchstnotpeinlichen) TV-Homestory. Das ist alles ziemlich zusammenhanglos zusammen gewürfelt; womöglich auch schon im Roman – weswegen der Autor (Tilo Werner) selber auftreten und eingreifen muss. Aber nur um sich schließlich von Marx sagen zu lassen, dass es so jedenfalls nicht geht. Genau. So geht es nicht – und schon gar nicht auf der Bühne.

Internationale der Arbeitgeber

Nur ein paar lose Enden lassen sich greifen in diesem Knäuel aus Gedanken und Abschweifungen: die anrührende Lebensgeschichte der aufopferungsvollen Marx-Gattin Jenny (gespielt von Oda Thormeyer), der auch eine aufgeplusterte Vulgär-Feministin gedanklich und menschlich nicht nahe kommen kann, Marx' eigene Blicke auf die Gegenwart (wie etwa auf die albanischen Boat People) unter den Maßgaben des eigenen Denk-Gebäudes.

Wirklich klug ist Goytisolos Erinnerung darin, dass es zur Zeit der Veröffentlichung des Kommunistischen Manifestes einen vergessenen österreichischen Kanzler namens Beust gab, der forderte, der Internationale der Arbeiter eine der Arbeitgeber entgegen zu setzen; und genau das sei ja heute der globalisierte Markt, der die Welt regiere. Was allerdings die klug angemessene Variante eines in dieser Hinsicht zeitgenössischen Marxismus sein könnte, weiß wohl auch der Bühnen-, Buch- und Bilderbuch-Marx von Josef Ostendorf nicht so recht.

Und Bilderbuch-Kienberger in der Rikscha

Pohle ihrerseits weiß der Unordnung bei Goytisolo wenig hinzuzufügen, nur Rikschas, die ab und an über die völlig leere und mit unerklärten Zeichen ausgestattet Bühne rollen – aber deshalb wird ja noch kein Nachdenken über die Bedeutung des Marxismus für die Dritte und Vierte Welt daraus! In einer Fahrrad-Rikscha sitzt der wie immer zauberhafte Pianist Jürg Kienberger und bietet die Hymnen untergegangener kommunistischer Staaten zu Cent-Preisen feil. Über allem prangt eine Anzeigetafel wie vom Flughafen, die aber im wesentlichen immer "out of order" ist, außer Betrieb. Schließlich ist sie "under construction" ... sie könnte also demnächst wieder funktionieren. Wie der Marxismus?

Im Ernst – selbst wer sich auf die Assoziationsräume der Inszenierung einlassen mag, hockt doch auch ermüdet vor der völligen Blutleere des Abends. Der Roman wusste nicht, ob er so erzählt werden kann – der Theaterabend hingegen birgt nun wirklich nichts als heiße Luft. Jubel für die Schauspieler – aber warum? Zeigen konnten sie fast nichts - und reichlich Widerspruch für die Inszenierung – aber das größte Rätsel bleibt, wie die neue Thalia-Intendanz darauf kommen konnte, mit diesem Nicht-Stück auch noch auf die große Bühne zu gehen.

 

Die Marx-Saga
nach Juan Goytisolo
Regie: Christiane Pohle, Bühne: Annette Kurz, Kostüme: Sara Kittelmann, Musik: Jürg Kienberger, Dramaturgie: Malte Ubenauf.
Mit: Bruno Cathomas, Christina Geiße, Lisa Hagmeister, Franziska Hartmann, Josef Ostendorf, Nadja Schönfeldt, Oda Thormeyer, Tilo Werner, Jürg Kienberger.

www.thalia-theater.de

Mehr zu Christiane Pohle im Nachtkritik-Archiv: wir berichteten über ihre Inszenierung von Anja Hillings Bulbus im Januar 2009 an den Münchner Kammerspielen. Gert Jonkes Freier Fall brachte sie im Mai 2008 in Wien zur Uraufführung, Horváths Zur schönen Aussicht inszenierte sie April 2008 in München.

Kritikenrundschau

"Wie eine Erinnerung an einen längst vergangenen Traum, in dem Arbeiter unter schlimmsten Bedingungen in Fabriken schufteten und Revolutionen in englischen Bibliotheken ausgetüftelt wurden", habe die die Regisseurin Christiane Pohle ihre Dramatisierung von Goytisolos "Die Marx-Saga" angelegt, schreibt Irene Bazinger in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (3.11.2009). Das Buch und Pohles Uraufführung beginnen mit der Szene, in der die drei Marx-Töchter samt Eltern im Fernsehen beobachten, wie ein Schiff voller Albaner an einem italienischen Strand landet, wie sich also die Flüchtlinge aus der Diktatur des Proletariats in den Kapitalismus retten wollen. "Oda Thormeyer als aufrecht-kluge Jenny Marx begreift - wie deren verdutzter Gatte - die Welt nicht mehr. In knappen Szenen 'ohne roten Faden' werden dann die negativen Folgen der kommunistischen Bewegung gestreift, sei es der Personenkult um Stalin, die Omnipotenz der Partei oder die Unterdrückung der Andersdenkenden." Fazit: "Die denkfreudige, zwischen Galgenhumor und Resignation balancierende Inszenierung macht sich nicht klüger, als Karl Marx und Genossen es waren. Dass derartige Aufführungen in jeder Hinsicht farbenfroher sein können, weiß Christiane Pohle selbst."

"Die Regisseurin Christiane Pohle und der Dramaturg Malte Ubenauf bastelten aus dem Roman einen denkbar öden Abend", so Ulrich Weinzierl in der Welt (3.11.2009). Was auf dem Papier funktioniere, könne auf der Bühne, eins zu eins umgesetzt und aufgesagt, nie und nimmer klappen. Und auch die von Christiane Pohle verwendeten "theatralischen Mittel sind, unter Aufbietung von Resten guter Erziehung ausgedrückt: wenig intelligent." Josef Ostendorf verschwende sein Talent an die dralle Figur eines Nicht-Karl-Marx, Bruno Cathomas kreische, lediglich der hinreißende Musikdarsteller Jürg Kienberger halte sein stets bewährtes Niveau. "Überhaupt erinnern die besten Momente der Aufführung an Marthaler zu ermäßigten Preisen. Fazit: Nix Marx, Marxismus kaputt oder scheintot, alles Murks!"

Juan Goytisolo reflektiere in seinem essayistischen Werk "Die Marx-Saga" "nach dem Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus auf der Folie der Familiengeschichte von Karl Marx den aktuellen globalen Gerechtigkeitsbedarf", schreibt Stefan Grund in der Welt (2.11.2009). Goytisolo jongliere dabei "so rasant und elegant mit Marx-Bildern, dass sich in der Luft aus den vorbeisausenden Schemen ein neues Porträt formt". Die Regisseurin Christiane Pohle aber lote am Hamburger Thalia Theater "das vielschichtige Werk nicht annähernd aus", sie komme "nicht über das Klischeebild eines plumpen Bartträgers hinaus. Ihr Textauszug wird zwei Stunden lang auf der Bühne mal vorgetragen, mal angespielt. Das ergibt neben dem einen oder anderen hübschen Familienbild in Kostümen des 19. Jahrhunderts und zwei, drei tollen Monologen von Bruno Cathomas in seinen Rollen als 'Clown' und 'Lektor' einen zutiefst belanglosen Abend von erheblicher narkotisierender Wirkung."

Eine "eher karg ausgestattete Politrevue" sei Christiane Pohles Version der "Marx-Saga", meint Armgard Seegers im Hamburger Abendblatt (2.11.2009): Ein Handlungsfaden fehle, "stattdessen gibt es Ausschnitte, Bilder, Assoziationen (...). Ein Potpourri also, das uns Marx ein bisschen näherbringt." Heraus käme so "zwei Stunden, die die Zuschauer zwar nicht pausenlos fesselnd in Bann schlugen, die aber kurzweiliger verliefen, als es der matte Anfang vermuten ließ." Denn Farbe komme "erst ins Spiel mit Bruno Cathomas, der den gierigen Kapitalisten, Waffenhändler und einzig auf seinen Gewinn fixierten Machtmenschen als bissigen, geilen und verrückten Getriebenen darstellt".

 

Kommentare  
Marx-Saga in HH: Großthemen verschenkt
Thalia: zwei Großthemen (Kennedy und Marx) eigentlich verschenkt, schade.
Marx-Saga in HH: hinter dem Berg seiner Einkaufstüten
danke für den wunderbaren abend ,wie im manifest waren hier gedankliche ansätze fassbar.
In welcher ritschka der autor dieser kritik saß und sitzt lässt sich leicht erahnen, und wenn er hinter dem berg seiner einkaufstüten die sich verändernde welt nicht sieht... heinrich der wagen bricht-bald gehts runter vom hanseatischen ross und es heisst mitschieben...
Marx-Saga in HH: passt alles
paßt alles - wichtiger, guter Abend im Thalia - und die zu erwartende Kritik von Herrn Laages - auch vom DeutschlandRadio-Kultur immer gerne genommen. Großartig.
Marx-Saga in HH: Im Sturm der Premierenflops
thalia quo vadis? wo fährt es hin das einst grosse thalia schiff. lux stehen schwere stürme bevor. selten einen so langweiligen unbedeutsamen abend gesehen. zu recht viele "buhs" für die schwache regie. ein premierenflopp folgt auf den nächsten. während in der kirchenallee grosses theater gemacht wird.
Marx-Saga in HH: Großes in der Kirchenallee?! Wo denn?
großes theater in der kirchenallee? wo denn? aufm bahnhofsvorplatz? oder um die ecke mit siegfried und roy im hansa-theater...?
Marx-Saga in HH: Kartell der Mittelmäßigen
Seit am Raboisen und in der Kirchenallee ein Kartell der Mittelmäßigen das Ruder übernommen hat, gibt es großes Theater in Hamburg nur noch im Miniaturland in der Speicherstadt.
Marx-Saga in HH: unkonventioneller Kurs
Interessant ist doch,das der Neustart vom Thalia,dem nach-wie-vor-in-der-Gegend-rumtrudelnden Schauspielhaus,die Möglichkeit gibt soetwas wie ein gediegenes Profil zu entwickeln - da das Thalia,meiner Meinung nach, momentan einen viel performativeren und unkonventionelleren Kurs einschlägt ,als man dies von diesem Theater bisher gewohnt war - natürlich; Khuon hat sehr gutes Theater gemacht - blieb aber einer gewissen großbürgerlichen Thalia-Theater-Tradition und Erwartung immer treu . Ganz anders ,das (bis zur Schwach-Macht Übernahme von Herrn Schirmer) Schauspielhaus,welches (eben bis 2005!) schon immer einen Schritt weiter ging im Punkto Innovation und Avantgarde.
Und vielleicht ist es ja nur so das die beiden Häuser gerade ihre Inhalte tauschen und damit auch ihr Publikum sich umorientieren muß ! Mir persönlich ist die laborige Stimmung im Thalia sehr viel näher,als das brave gutgemeinte Theater in der Kirchenallee ! Aber nichtsdestotrotz wäre es für Hamburg und das Schauspielhaus Team wirklich wünschenswert,sie könnten und würden die vakante Nische gutes konventionell-modernes relevantes Theater zu machen noch entschiedener und verantwortungsvoll besetzen!
Marx-Saga in HH: konventionell, modern, relevant
Geht das?
Marx-Saga in HH: Thalia im Aufbruch – zu neuen Ufern!
Mir gefällt das neue Thalia Programm sehr gut, politisch und gesellschaftsbezogen. Unglaublich riskant und mutig in der Programmatik, sehr gute Schauspieler und meistens (wenn auch nicht immer) gelungen. Ein Theater im Aufbruch - unabgesichert auf dem Weg zu neuen Ufern, so wie es sein soll, und eben nicht mit dem Gratismut der Nebenspielstätte, sondern auf der großen Bühne!
Marx-Saga in HH: Bakunins alte Schuhe
Vorwort von unser OLE...(ich mag ihn lieber als die anderen) zeigt wie ignoere wir zu marx stehen-und wenn uns jenny diese ignoranz ins gesicht schreit damit wir sehen wie leer diese zum flughafen verkommene welt geworden ist -wo menschen und religionen ständig im aufbruch sind(und amboss oder hammer sind -ziehen oder gezogen werden) ,wo ein (spanischer !) Autor seinen Standpunkt vorerst mit Gaffa markiert-um zu erkennen das objektivität in Fluchtpunktperspektive nicht möglich ist-wo zuschauer auf opulenz hoffen...(schade das die anzeigentafel nicht bunt war)wo mit einem tollen kostümbild und hervorragend besetzt ich viele ansätze russischer avantgarde sah die mich noch tage beschäftigen;
he:ja keiner war nackt,keine Hühner wurden geschlachtet..."Eine Theorie wird zur materiellen Gewalt wenn sie die Massen ergreift"oder: schlaft weiter bis neue Leute in Bakunins alte Schuhe schlüpfen!
Marx-Saga in HH: Landung im Herzen des Feuilletons
(@ 8)
Natürlich! Aber ja! Was denn sonst???
Im Grunde sind doch alle die (ehemals) jungen Regie-Avantgardisten, die sich in den letzten 15 Jahren genau dort etablieren konnten, wo sich letztendlich Alle hinsehnen, nämlich ins Herz des Feuilltons mit den dazugehörigen Dauer-Inszenierungs-Abos in Berlin, Hamburg, Wien und München - Um nur einige zu nennen, die für mich dafür stehen: Thalheimer, Kusej, Henkel, Bachmann... -
absolut salonfähig und in diesem Sinne konventionell, trotzdem noch immer genügend modern und jeder für sich mit seinen Mitteln in seinem Kosmos relevant.
Marx-Saga in HH: feierndes Thalia-Publikum
ich habe in beiden großen häusern die letzten wichtigen premieren gesehen. aufgefallen ist mir, daß im thalia ein publikum sitzt, das den künstlerischen wechel am haus gar nicht registriert hat. man feiert sich selbe, da das thalia nach den erfolgreichen khuon-jahren "in" ist. man spricht hier von "mutigem aufbruch" und "avantgarde" oder "perfomativem kurs" (äh... was bitte). schrei- und renntheater sollten wir doch bitte nicht als innovativ ausgeben. ich wünschte mir auch am thalia theater (was im schauspielhaus wirklich gelungen ist) eine rückbesinnung auf den text und die schauspieler. nicht das happening sollte im mittelpunkt stehen. das feuillton hat dies erkannt und mahnt die thalia premieren zu recht ab. beim publikum ist dies leider noch nicht angekommen. auch wenn das thalia inzwischen nicht mal mehr seine b-premieren vor einst vollem haus spielt.
Marx-Saga in HH: Wo wird herumgebrüllt?
Von oben bis unten dummes klischiertes Zeug, was Nr.12 da absondert. So einfachist das nicht. Ist der Marat am Schauspielhaus eine Rückbesinnung auf den Schauspieler und den Text? Wo bitteschön wird im Thalia herumgebrüllt?
Die Leute haben den Wechsel nicht gemerkt? Für wie blöd halten Sie das Publikum? Hat Jens Harzer bei Khuon gespielt? Frau Neuhäuser? Bruno Cathomas? Und so weiter... nur Stimmungsmache. Mit welchem Interesse?
Marx-Saga in HH: die anderen lesen
Schlage vor, mal Kritiken zu lesen und über das Ende der Weisheit der Zunft nachzudenken! Armgard Seegers fands ganz gut, Die FAZ schreibt positiv, die Welt findets ätzend und Herr Laages, offenbar gerade aus Tracy Latts parfümvernebelter Soap in Wien kommend weiß konventionstrunken nichts Besseres als das fetzenhaft Marx Umkreisende des Romans der Inszenierung vorzuwerfen - alles kreuz und quer durch den Gemüsegarten...
Marx-Saga in HH: Kritiker kann sich nicht zweiteilen
ach, kritikikakindskopf(in), nur der terminplanung halber sei's angemerkt: tracy letts und "eine familie" hatten in wien zeitgleich mit marx in hamburg premiere ... und wie soll ich da nun ... ähh ... parfümvernebelt oder wie oder was ... bin ich genscher und kann ich an zwei orten gleichzeitig sein? mannomann, wenn's nicht mal reicht, um auf premierenpläne zu kucken, nicht mal reicht zum staunen darüber, dass marx und letts hier auf der seite am selben morgen erscheinen - wie soll denn sonst irgendwas gecheckt werden? viel spaß weiterhin!
Marx-Saga in HH: kleinbürgerliches Ablehnungsgeräusch?
vollkommen recht geben muß man der nr. 13 in puncto nr. 12 ! das feuilleton mahnt ab? werter herr marc! schauen sie sich bitte auf dieser, der nachtktritik-seite um ...! das feuilleton ist nicht dazu angehalten abzumahnen..! es handelt sich ja schließlich nicht um vorgesetzte, die theaterkünstlern eine abmahnung erteilen könnten! was gute theaterkritik ausmacht was sie sein könnte und schließlich nicht mehr ist (ganz im besonderen in hamburg!) ist ein weites feld, ein anderes thema und hat dezidiert mit der MARX SAGA geschwieige denn mit der neuen Intendanz des thalia theatersaber auch gar nichts zu tun!
und wann hört man bitteschön auf, zu glauben, daß ein halbverkauftes haus allein darum ein misslungenen theaterabend bewiese. Schrei- und renntheater? waren sie inletzter zeit in einem der beiden von ihnen angesprochenen häuser nr. 12? haben sie sich "EINGELASSSEN"? was soll das überdies sein? renntheater? Rennbahn? schreitheater ? ab wieviel dezibel denn? was ist das bitte für eine verstaubte haltung und was für ein klischierter jargon ??
schliessse mich nr.13 an: was soll diese stuimmungsmache..? auch dieses schon der verlängerte arm einer an kultursubventionenzweifelden blasierten journaille ? auch dies ein nach achternbusch " kleinbürgerliches ablehnungsgeräusch"?!
Marx-Saga in HH: Lieber Herr Lux
man könnte glatt den eindruck bekommen herr lux (oder seine internetredaktion?) wehrt sich hier persönlich gegen die berechtigte kritik an seiner letzten misslungenen premiere so eifrig wird sein haus hier tapfer verteidigt. lieber herr lux: die fakten sprechen doch für sich: dieser abend bringt es einfach nicht! handwerklich solide - mehr aber auch nicht! ich war bisher ein eifriger thalia-theatergänger und ihrem haus immer wohlgesonnen. aber das was sie hier bringen war es definitv noch nicht. so viel selbstkritik muss sein. ist ja auch keiner böse - ein neustart darf seine zeitbrauchen. das war am schauspielhaus nicht anders. ich hoffe auf entwicklung und dann komme ich auch gerne wieder in ihr haus.
Marx-Saga: nicht zu beweisen
Ach - das ist so mühsam... Wenn ich den Abend nun mal nicht - so wie Sie - , werte Frau Nellisen, misslungen fand,dann steck ich also gleich mit den 'Lux'schen' unter einer Decke...?!? Das ist doch Schwachsinn! Und ich wüßte auch nicht wie ich, als Mensch der den Thalia Neustart einfach spannend und für Hamburg dringend notwendig fand, Ihnen jetzt beweisen sollte, das ich dafür keine monatliche Gage desselben Theaters auf meinem Konto habe...
Aber wenn Sie finden daß das jetzt im Schauspielhaus prima,in ihrem Sinne läuft - und Ihnen das im Thalia nicht mehr zusagt - passen Sie doch wunderbar in das "Switcher-Profil" - einfach ab jetzt eifrig ins Schauspielhaus gehen - ist ja auch keiner böse dann !
Die Marx-Saga in HH: die Kriegsgräben der Kritiker
Ein Abend über die Kennedys als kapitalistische Aufsteigergeschichte, ein Stemann-Jelinek-Happening über uns alle als materialistische Kleinaktionäre, eine Radikalversion über Lessings idealistischen Multikultidealismus und eine Auseinandersetzung über Marx - was will man eigentlich mehr an Mut, Risiko und Inhaltlichkeit? Vollkommen egal, wer von wem bezahlt wird oder auch nicht. Allerdings: ob die das durchhalten können am Thalia? Nobody knows. Ich wünsche viel Glück bei der Reise zu fernen Theaterufern. Bisschen wie Baumbauer bei seinem Neubeginn in Hamburg...
Lustig auch die Kriegsgräben der Kritiker: der Pseudolinke Laages fand "Marx-Saga" doof, die reaktionäre Welt auch, die konservative FAZ fand es dagegen gut usw, - nix mehr wie früher,alle Fronten durcheinander - lustig, lustig. Lustig auch der Vorschlag von von Beust in der Marx-.Saga, im 19. Jahrhundert, eine Gegeninternationale des Kapitals gegen Marx zu errichten. Lustig blutverschmiert, daß der Vorschlag gesiegt hat gegen alle Fidel Castros und ale Gängevertel dieser Welt...
Kurz: Thalia mischt auf!
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