Der lange Weg in die Pensionszeit

von Elena Philipp

Berlin, 19. Dezember 2009. Regisseur und Intendant Claus Peymann ließ im Interview mit einer Berliner Lokalzeitung am 11. Dezember wissen, warum er Carlo Goldonis 1761 entstandene "Trilogie der schönen Ferienzeit" als Stück zur Krise wählte: "Eine Gesellschaft, die auf Pump lebt, alle sind bankrott, alles kracht zusammen – das kommt mir alles sehr aktuell vor". Wohl gesprochen. Doch zu sehen ist von der Aktualität in den ganzen vier Stunden: nichts.

Ein sommerlich durchsonnter Salon mit pinkfarbenen Wänden und einem imposanten Spiegel. Italienische Oper im Hintergrund, ein befrackter Diener (Martin Schneider), der den Koffer seiner Herrschaft packt. Es geht in die Sommerfrische. Auftritt Leonardo (Lucas Prisor) aus der linken von zwei Türen: nackt. Der junge Herr beliebte zu saunen. Noch rasch einige Liegestützen mit blankem Gemächt, die im Parkett zu Erstickungsanfällen führen, ein paar Dehnübungen, und Leonardo ist bereit. Er will Giacinta (Katharina Susewind) gewinnen, Erz-Rivalin seiner Schwester Victoria (Marina Senckel) und Tochter des vermögenden Filippo (Martin Seifert).

Ökonomie und Emotion

Er liebt sie, und er braucht sie: ihre Mitgift soll ihn vor dem Bankrott bewahren. Die Sommerferien, sie sind so teuer! Prisor wirft seine Hände in die Höhe, läuft hektisch auf und ab, fast meint man, ihn mit den Augen rollen zu sehen. Wer vor den anderen Reisenden gesellschaftlich bestehen möchte, braucht Champagner, Schokolade und Trüffel. Oder das It-Kleid der Saison, in diesem Fall "einMariage", ohne das Victoria sich abzureisen weigert, weil Giacinta auch schon eines hat. Geordert wird jetzt, bezahlt wird später. Der Luxus auf Pump ist eine Investition, Anzahlung für ein lukratives Geschäft: die Heirat. Ökonomie und Emotion sind in Goldonis Komödien-Trilogie aufs Engste verschränkt.

Gier, Selbstüberschätzung, Leichtfertigkeit – Vieles von dem, was der Managerkaste im Zuge der Finanzkrise angelastet wurde, ist in Goldonis Figuren angelegt. Der Schmarotzer Ferdinando (Christopher Nell) etwa bandelt mit Giacintas Tante Sabina an, einer steinreichen, uralten Witwe auf Männerfang. Carmen-Maja Antoni spielt sie mit lockend rotem Mund und wippenden Löckchen. Sie lässt den jungen Gecken in ihrem Dekolleté wühlen und seufzt begeistert den noch jüngeren Tognino (Winfried Goos) an. Ein Lacherfolg. Ferdinando würde sie heiraten – Nell mit schmierigem Bärtchen deutet auf Knien einen Antrag an –, doch die Bedingung ist eine Schenkung der reichen Alten an ihn. Ferdinando hat sich bei den Sommergästen durchgefressen, und er will mehr, mehr, mehr. Sabina ist entrüstet und mit ihr weite Teile des an diesem Abend sympathetischen Publikums im Berliner Ensemble, das jede Umbaupause für einen Zwischenapplaus nutzt.

In die Gesellschaft hineinschlagen

Am Schluss gewinnt Leonardo Giacintas Hand, doch nicht ihr Herz – und nicht die Mitgift, denn Filippo ist so pleite wie sein Schwiegersohn. Die hohen Erwartungen sind enttäuscht, alle haben, was sie wollten, und sind doch unglücklicher als zuvor. Es regnet in den Salon, der Spiegel ist zerbrochen.

Die Gier also, der Neid, der Wettbewerb. Das ist die noch heute gültige Ebene der Trilogie. Die emotionale Mäßigung von Giacinta, einer verblüffend unabhängig gezeichneten Frauenfigur. Die Ehrvorstellungen des 18. Jahrhunderts jedoch, die Probleme von reichen Familien vor 250 Jahren – das kann Peymann nicht mit "aktuell" gemeint haben. Um gesellschaftliche Wirkung zu entfalten, wie er es sich im oben genannten Interview selbst auf die Agenda gesetzt hat – "der große komplexe Griff, dass Theater aus der Mitte der Gesellschaft in diese hineinschlägt" –, bräuchte es eine irgendwie geartete Vorstellung oder Darstellung von Gesellschaft, ein Anliegen, einen Interpretationsansatz. Doch: nichts davon.

Brav wird vom Blatt gespielt, jedes Goldoni-Wort müssen die sechzehn Darsteller mit einer extragroßen, das Gesagte verdoppelnden Geste über die Rampe servieren und mit forcierter Körperaktion auf Boulevardkomik trimmen. Dazu kommt eine Prise Altherren-Schlüpfrigkeit, wenn die Damen ihre Röcke lupfen. Dieser Komödien-Klippklapp wirkt zeit-, ort- und leblos: Weder die Spielweise, noch die Sprache oder die Kulissen verweisen auf irgendeine Realität jenseits ihrer selbst.

Trauerspiel

Auch die Kostüme (Wicke Naujoks), die im ersten Teil pink, in der "schönen Ferienzeit" weiß und bei der Rückkehr schwarz sind, ermöglichen über die Farbigkeit hinaus keinen Interpretationsansatz: Mafiosi-Schick und altertümlicher Morgenrock, Samtkleid und Aerobic-Style, alles ist möglich. Nur ein Hinweis auf acht Prozent Kreditzinsen und die Victoria-Beckham-Frisur von Marina Senckel haben sich als Reminiszenz an eine Welt außerhalb des Theaters in die Spielfassung von Jutta Ferbers und Hermann Beil bzw. die Peymann'sche Umsetzung geschlichen.

Provokation à la Peymann bedeutet, dass Ferdinando rülpst und die Zofe Brigida (Ursula Höpfner-Tabori) pikiert schaut. Unglaublich. Das ist der Mann, der vor zehn Jahren seine Intendanz am Berliner Ensemble mit dem Anspruch antrat, der "Stachel im Arsch der Mächtigen" zu sein? Mag ihm diese Aussage wie ein Mühlstein um den Hals hängen, seinen Großmachtanspruch scheint er noch nicht aufgegeben zu haben. "Das Lustspiel über Menschen, die über ihre Möglichkeiten leben – emotional und finanziell", heißt es in der BE-Ankündigung zur Premiere. Und das Trauerspiel über einen Theatermenschen, der seine Fähigkeit zur Selbsteinschätzung verloren zu haben scheint. Vier vergeudete Stunden.

 

Trilogie der schönen Ferienzeit
von Carlo Goldoni
Inszenierung: Claus Peymann, Bühne: Karl-Ernst Herrmann, Kostüme: Wicke Naujoks.
Mit: Carmen-Maja Antoni, Christina Drechsler, Anna Graenzer, Ursula Höpfner-Tabori, Corinna Kirchhoff, Marina Senckel; Winfried Goos, Boris Jacoby, Manfred Karge, Christopher Nell, Lucas Prisor, Martin Schneider, Martin Seifert, Sabin Tambrea, Georgios Tsivanoglou.

www.berliner-ensemble.de

 

Mehr zu Claus Peymann: über seine Zukunft am Berliner Ensemble; seine Auseinandersetzung mit Hausbesitzer Rolf Hochhuth; seinen Fernsehauftritt beim Theatertreffen 2009; seine Inszenierung von Frühlings Erwachen im Dezember 2008 im Berliner Ensemble.

 

Kritikenrundschau

"Peymann zeigt die hochgradig verschuldeten Sommergäste keineswegs als italienisch temperamentvolle Versammlung von Hasardeuren, sondern zumeist als gemütlich-larmoyante Spießer, die sich in getragenem Tempo durch ihre Sehnsüchte, Zukunftspläne und Zahlungsunfähigkeiten schwindeln", schreibt Irene Bazinger in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (22.12.) und schließt ihren Text mit dem Fazit: "Selbst wenn sich in Goldonis Trilogie vorwiegend Luftikusse und Hochstapler in viel zu langen Ferien tummeln, die sie sich gar nicht leisten können - so hausbacken und langweilig wie Peymanns vierstündige Inszenierung sind sie jedenfalls nicht."

Im Tagesspiegel (21.12) wird Andreas Schäfer mit Blick auf Claus Peymanns Goldoni-Inszenierung "Trilogie der schönen Ferienzeit" am Berliner Ensemble von Entsetzen, ja von Abscheu gepackt: "Viereinhalb Stunden sitzt der Zuschauer in einer erlesen ausgestatteten Altherrenfantasie, gewissermaßen in Peymanns persönlicher Peepshow. Dass Peymann immer genüsslicher blutjunge Schauspieler und Schauspielerinnen besetzt, lässt sich schon länger beobachten. Dieser Abend aber wagt sich tief ins Lüstern-Unappetitliche hinein. Dabei müssen keine Genitalien mehr entblößt werden, allein die Körpersprache, mit der die jungen Schauspieler auf die Klamauktube drücken, hat etwas Pornografisches, nicht zu reden von der dauererregten Stimmlage." Nur Carmen-Maja Antoni und Corinna Kirchhof erinnerten mit "bewunderungswürdiger Fassung" daran, "wie ein Theater aussehen könnte, das diesen Namen verdient".

Für Ulrich Seidler von der Berliner Zeitung (21.12.) haben sich in Peymanns Aufführung über weite Strecken "mit großer Zuverlässigkeit die dunkelsten Ahnungen" erfüllt, "die einem die Vorurteilsfreude eingibt bei der Kombination von deutschem Bums- und Ranschmeißtheater mit italienischer Komödie." Neunzig Prozent der Figuren seien "debil und persönlichkeitsgestört – zur Type plattgebügelt. Sie machen gerade das, was Goldoni an der Commedia dell'arte überwinden wollte: Sie zeigen keine komplexen Charaktere, sondern sie karikieren Charaktereigenschaften wie Eifersucht, Geilheit, Eitelkeit, Gier, Übellaunigkeit, Strenge und Dummheit in vielen Varianten." Und das täten sie auch noch "viel zu langsam und viel zu sehr um Deutlichkeit bemüht." Dass es dennoch rührende Momente gebe, liege an Katharina Susewinds Giacinta, bei der "der tragische Zwiespalt zwischen Moral und Gefühl kenntlich" werde, "und zwar gerade vor dem Hintergrund dieser hanebüchenen Inszenierung".

Gegen den Kritikerstrom schwimmt Hans-Dieter Schütt im Neuen Deutschland (21.12.) mit einer freundlich-warmherzigen Sicht auf Peymann an: "Seine Regie greift nicht zu, sie lehnt sich eher zurück und sichert den Raum ab, den sich Schauspieler nehmen mögen für ein Spiel, von Einfällen unbedrängt. Dies Gemächliche, Blanke, Unaufgeregte inmitten des vordergründig Lustigen mag man bieder nennen – Peymann nimmt das Stück, er nimmt es nicht bloß als einen Anlass. Wer mit seinem eigenen Witz-Verständnis in einen nicht gar zu großen Widerspruch gerät zu jener Geradlinigkeit dieses Regisseurs, die in Altersmilde überging – der wird nach vier Stunden als Belohnter gehen. Theater in der Balance von Gaukelspaß und maßbetontem Grimm; noch im satirischen Zugriff: gütiges Erbarmen." Und auch das Ensemble erhält Lob: Peymanns spielende Truppe erweise "sich erneut als Mischung aus Stützen des Hauses, großartigen Gästen und immer wieder jungen Darstellern, die Peymann präzise, glaubwürdig in die Kontur führt." 

Peymann, schreibt Till Briegleb in der Süddeutschen Zeitung (23.12.), demonstriere "seine Form von Altherrentheater". Goldonis "Trilogie der schönen Ferienzeit" sei eine Satire gewesen "auf die Theokratie der Falschheit seiner Epoche"; doch sei dem Stück "nicht dadurch geholfen", dass man es "im falschen Ton und rosa Ambiente eines pseudobarocken Plüschkragentheaters" aufführe. Peymann unterhalte leider "ein geradezu pornographisches Verhältnis zum Humor". Alles müsse "ausagiert und in Großaufnahme gefühlt sein, alle Erregungen kommen sofort zur Sache", der Zuschauer müsse "umstandslos" kapieren, worum es geht. Der Regisseur habe "seinen Darstellern jedes Vertrauen in die Intelligenz ihrer Figuren ausgetrieben", und "Fünfziger-Jahre-Heimatfilme" seien "frauenbewegt" gegen "die Art, wie Peymann Rollenklischees reproduziert". "Hysterische Zickenkriege", alte Frauen, "deren Notgeilheit sie zum Feind des Denkens macht", oder "kaugummikauende Lolitas" bevölkerten einen "Patriarchen-Kosmos". Eine "trampelnde, laute, durchsichtige und keine einzige Sekunde komische Arbeit", die weniger von der "bankrotten Moral einer Konsumgesellschaft" als vom "Bankrott eines Regisseurs" erzähle.

Kommentare  
Peymanns Goldoni: ein neuer Publikumsrenner
Das hört sich alles doch ganz witzig an. Traute sich die Kritikerin denn nicht, zu lachen, weil sie dachte, die Kollegen werden sie selber dann höhnisch belächeln. Meine Progonose: ein neuer Publikumsrenner am BE.
Peymanns Goldoni: kein neuer Publikumsrenner
Das Abebben des Zwischenapplauses spätestens ab dem zweiten Teil, die durchweg ausbleibenden Lacher (bei einer Boulevardkomödie!), die kräftigen Buhs aus dem Auditorium bei der Applausordnung, der auffallend zaghafte Schlussapplaus des von der Kritikerin zurecht als "sympathetisch" beschriebenen Publikums (leidensfähig und ausdauerstark könnte man auch sagen), die befremdeten Gesichter der Schauspieler, als Regisseur Peymann sie zum Einzelapplaus aus der Gesamtriege nach vorn schubste - das alles ins Kalkül gezogen, würde ich sagen: Nein, ein Publikumsrenner wird das nicht.
Peymanns Goldoni: der Beruf des Regisseurs
Ja, der Peymann ist ein Schubser. Das war bis etwa Mitte der Neunziger der Beruf des Regisseurs.
Peymanns Goldoni: Metamorphose
Vom "Stachel im Arsch der Mächtigen" zum "Schnarch- und Pupskissen am Arsch der letzten freundlichen Bürger". Was für eine Berliner Karriere. Was für eine Metamorphose.
Peymanns Goldoni: lieber nicht mehr in den Urlaub
Haben uns heute zu einem 3-teiligen Abend ins BE getraut.
1.Teil: Tür auf, Tür zu, fahren, nicht fahren, dann doch fahren. Pause.
2.Teil: Ringelpietz mit Anfassen, der Quatsch wird immer Quätscher bis er Quietscht. Leider keine Türen mehr, aber Liegestühle. Anmerkung: die Liegestuhlnummer muss unbedingt ausgebaut werden. Wieder Pause.
3.Teil: musste leider ausfallen. Spürten deutlich den Stachel Peymanns im Hintern und mussten gehen.
Fazit: Angst, Ratlosigkeit und ein übler Geruch machen sich breit. Fahren im Sommer lieber nicht mehr in den Urlaub, sonst inszeniert der Peymann hinter unserem Rücken wieder was Schlimmes am BE. Müssen unbedingt noch rauskriegen, worauf die Kirchhoff die ganze Zeit drauf war. Das geben wir dann der Opposition. Danke für den Tipp Claus.
Peymanns Goldoni: glänzt einsam und unangefochten
Neider, Cretins, Schmarotzer! Geht doch erst mal arbeiten, bevor ihr hier euer unwesentliches Geschwätz ablaßt. Das DT seit Khuon: ein Schatten seiner selbst. Schaubühne: Kindertheater am Kudamm. Volksbühne: Zombies zum anfassen. Gorki: sollte wieder in einen Gesangssaal umgebaut werden. Nur das BE glänzt einsam und unangefochten. Wollt ihr nicht glauben? Is aber so!
Peymanns Goldoni: ergraute Herrschaften
Treffend beschrieben, liebe Elena. Am zweiten Abend (20.12.) passte das Publikum zur inszenierung: ergraute Herrschaften mit stark provinziellem Einschlag passten wie die Faust aufs Auge. Da bietet selbst das Theater am Kurfürstendamm mehr Pfiff.
Peymanns Goldoni: bereit zur Übernahme
Haben gehört das sich die Regierung im BE vor Angst eingeschissen hat. Es stinkt zum Himmel. Sind bereit zur Übernahme. Danke Claus.
Peymanns Goldoni: selbst den Rentnern zu rentnermäßig
Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, dass es in der heutigen Vorstellung selbst den Rentnern zu rentnermäßig war. Ein knappes Drittel ging spätestens nach dem zweiten Teil.
Peymanns Goldoni: was Baumbauer sagte
Am Ende: Sollte man sich lustvoll abstechen lassen, sagte einmal Baumbauer zu mir.
Peymanns Goldoni: Weihnachten
Die Evolution fällt heute nicht aus, weil Weihnachten ist.
Peymanns Goldoni: nicht mehr in den Schlaf
Sitzen wieder im warmen Regierungsviertel und kommen vor Lachen nicht mehr in den Schlaf. Claus Du hast recht, wir subventionieren jetzt das BE bis sich alle totgelacht haben.
Peymanns Goldoni: Ekeltheater von Kehlmanns Gnaden
Peymann goes Ekeltheater von Daniel Kehlmanns Gnaden: Oder was sollte die Spaghetti-Nummer von Ferdinando?
Peymanns Goldoni: Stuhl brach zusammen
Voller Erwartung kam ich nach meiner An-Reise am 20.12.09 ins BE zu "Goldoni".
Fazit: Die angedachte Zeitverschiebung: gewollt und nicht gekonnt.
Unübertroffen die statuarische Langeweile.
Laientheater wäre geprahlt.
Meine Erregung war so groß, dass der Stuhl unter mir zusammenbrach. Fluchtartig verließ ich nach der eilends herbeigewünschten Pause das Theater.
Schade, Peymann!
Peymanns Goldoni: Anpassung an die Artgenossen
@ 123: Ja genau, outen Sie sich hier ruhig weiter als "Survival-of-the-fittest"-Sozialdarwinist. Darwins Evolutionstheorie zielte allerdings auf etwas anderes ab: Im Tierreich geht es eben gerade nicht um das Überleben der Reichsten und Schönsten, sondern um die beste Anpassung an die Artgenossen sowie die Umweltbedingungen, kurz: um KOOPERATION. Aber das ist wohl auch für Herrn Peymann ein Fremdwort.
Peymanns Goldoni: Eintrag in die Spaghetti-Liste
@13. Hier gab es doch mal die Spaghetti-Liste. Ich finde, da hätte Peymann jetzt seinen Ehreneintrag verdient.
Peymanns Goldoni: (r)evolutionärer Druck
@Beatrix Kiddo. Pardon ! Wollte nur einen kleinen Scherz machen. - Eigentlich heißt der Satz ja: Die Revolution fällt heute aus, weil Weihnachten ist. Dies hätte ich deutlicher machen sollen. Sorry. - Kurz und gut: Peymann geht nicht freiwillig, weder auf einem evolutionären noch auf einen revolutionären Druck hin. Sicherlich hat er zwar einen "Pimmel", aber ihm fehlen, um einen Fehler einzugestehen die passenden "Eier" dazu.
Peymanns Goldoni: dieses schlechte Publikum
schon wieder solche verfehlungen, das publikum, immer das publikum, ich halte dieses publikum nicht aus, keine aufführung so schlimm, wie das publikum, warum gehen nicht die ganz anderen ins theater, goldoni, oh du mußt es ertragen, regie, nein, egal, aber das publikum noch schlimmer, keine inszenierung die schlecht genug wäre für dieses schlechte publikum. armer goldoni, ich leide mit dir!
Peymanns Goldoni: mit Verlaub
@ 123: Ich habe es geahnt, hatte aber wohl noch zuviel revolutionäre Druckluft in meinen Reifen. Vielen Dank für Ihren Kommentar. Wenn Sie ein Mann sind, dann haben Sie, mit Verlaub, sehr einfühlsame *räusper* "Eier".
Peymanns Goldoni: subventionierte Langeweile
@123
Es hieß ja dann doch wohl "Reißzahn im Arsch der Mächtigen". Und das wäre ja mal was gewesen. Nicht aus einer "1.Mai-Laune" heraus, sondern in der Tat, weil es mehr als nötig erschien und jetzt unerträglich schmerzt, daß es diesen Reißzahn nirgends gibt bzw. die Künstler/ Menschen mit den Reißzähnen überstimmt, ausgebotet, überzuckert usw. werden. Ansonsten gebe ich Ihnen absolut Recht: Die subventionierte Langeweile, die Herr Peymann seit Jahr und Tag produziert und produzieren läßt (Man erinnere sich noch einmal sehr unfreundlich an diesen "Tartuffe" ganz am Anfang von Peymanns Berliner Zeit), ist unerträglich. Obwohl ich mich schwer tue: Es ist wahrscheinlich wie mit dem Nicht-Wählen-Gehen. Das Einzige, das man versuchen kann, ist diese Intendanten-"Ära" möglichst schnell mit Nicht-Mehr-Hingehen zu beenden. Es berührt mich peinlich, als Berliner, so ein (en) Berliner Theater (-macher) mit verantworten zu müssen.
Peymanns Goldoni: schimpft weiter, ihr Armseligen
Unsägliches Gefasel von Neidern und Zukurzgekommenen. Das BE ist seit Jahren das erfolgreichste Theater in Berlin. Punkt. Den Herrschaften hier, die das Publikum verunglimpfen sei ein herzhafter Mittelfinger gezeigt. Erfolgreich ist nicht das, was Theater-Heute schreibt, sondern was die Menschen sehen wollen. Schimpft doch nur weiter, ihr Armseligen...HA HA HA!
Peymanns Goldoni: ins BE will nur noch Hochhuth
Wen interessieren denn Klaus Peymans Mittelfinger oder gar Eier. Wie langweilig. Ins BE will doch wirklich nur noch einer rein und der heißt Hochhut. Die zwei senilen Alten aus der Muppetsshow zerren an einem Leichentuch und die armen Brecht und Müller müssen sich dazu im Grabe wie die Kreisel drehen. Lieber Klaus Peyman Amin oder wie Sie gespaltene Persönlichkeit auch heißen mögen, verschwinden Sie aus diesem Forum, Sie gestern lange genug wie ein Untoter durch diese Seiten.
Peymanns Goldoni: verroht harmloses Theater
ja, ich bin armselig, sehr so gar, weil ich mir immer wieder dieses publikum reiziehe, weil ich immer wieder erleben muss, wie schlecht es ist, wie harmlos und einfältig - theater scheint ganz und gar zur sache der langsamen, öden, lagweiler zu werden - einer verkommenen minderheit von schlafmützen und einer bis ins unendliche gleichgültigen spezies, denen es nie dumm genug zu gehen darf - das ist so schrecklich und erbärmlich, aber gewiss ist noch schrecklicher und noch erbärmlicher mein masochismus mich dem immer noch auszusetzen, freilich ist dieser auch wieder nicht ganz so grausam erbärmlich und nahezu tödlich schrecklich wie der keifend höhnische stolz auf diese verroht-harmlose theater mit seinen fürchterlichen zuschauern.
Peymanns Goldoni: tolle Ratschläge
sag mal hakts jetzt völlig aus? was können denn die zuschauer für bescheuertes theater? das liegt doch wohl noch bei denen die es machen. soll man lieber gar nicht mehr ins theater gehen? na, das sind ja tolle ratschläge hier.
Peymanns Goldoni: Frage
Auf was bitte sollte man bei Herrn P. denn neidisch sein?
Peymanns Goldoni: unsinnige Regieeinfälle
Am treffendsten fand ich die Kritik im "Tagesspiegel", die auch unsinnige Regieeinfälle eingeht und die Frage aufwirft, wie demütigend es für Lucas Prisor sein muss, als frisch geduschter Leonardo gleich zu Beginn nackt auf die Bühne zu treten, sich abzutrocknen und dann auch noch "mit baumelndem Gemächt" (Zitat Tagesspiegel) ein paar Liegestützen zu machen. Demütigend ist wirklich treffend, denn das war bei diesem Anblick meine Empfindung. Und in diesem Stil ging's den ganzen Abend weiter. Schade um die Zeit und die Mühe, die sich die jungen Schauspieler geben.
Peymanns Goldoni: schlechte Laune
Warum die schlechte Laune? Wozu die ganze Aufregung?
Peymanns Goldoni: an die Redaktion
liebe nachtkritik-redaktion: ob man nun für peymann ist oder gegen ihn, das ist ja an sich eine interessante frage und der auseinandersetzung wert. nur, wenn ich die kommentare hier lese, dann frage ich mich, welche niveaugrenze denn noch unterlaufen werden soll. zunehmend verkommt diese seite zum manifestationsmedium von vorurteilen, ressentiments, selbstbeweihräucherung. das hier ist nicht mehr ernst zu nehmen. muss man dem wirklich vorschub leisten? oder nennt sich das jetzt meinungsvielfalt. ernsthafte auseinandersetzung sieht anders aus. für mich jedenfalls der letzte besuch auf dieser seite.

(Liebe(r) aller hallo, die Redaktion greift bei persönlichen Beleidigungen und unüberprüfbaren Tatsachenbehauptungen ein. Genaueres zu dieser häufig auftauchenden Frage findet sich im Redaktionsblog unter:
nachtkritik.de/index.php?option=com_content&task=view&id=3409

Die Redaktion)
Peymanns Goldoni: Gnadenakt
Was hier geschieht, ist doch nur ein Gnadenakt für Herrn Peymann, da er selber keine Ende findet.
Peymanns Goldoni: Dissident gegen den Kunstzwang
was wollt ihr alle von peymann. lasst den doch sein theater machen und verbreitet nicht diese stalinistische gulagathmo, bloß weil er eurem geschmack nicht entspricht, live und let live. es zwingt euch doch keiner, ins be zu gehen. euer hass macht den mann geradezu interessant. der ist ein dissident gegen den kunstzwang. vivat!
Peymanns Goldoni: unsinnige Vergleiche
@ menno: Sprechen Sie lieber mit Zeitzeugen des stalinistischen Gulags, anstatt hier komplett unsinnige Vergleiche anzustellen. Wo mal Peymann draufstand, ist nicht mehr Peymann drin. The times they are a-changing.
Peymanns Goldoni: keine schöne Sache
@ 30. "Vatermord" ist nie eine schöne Sache. Dies wird Ihnen auch Herr P. bestätigen. Mit dem Gulag und Stalin hat das nichts zu tun. Ein Rentner soll Platz machen, weil er zu der jetzigen Krise nicht mehr bei zu tragen hat, als eine schlechte Goldoni Inszenierung. - Auf meine Frage hin, warum Herr Hübner als Intendant die freie Volksbühne vorzeitig verließ, antwortete er: Wenn man nicht einmal mehr eine Calderón Inszenierung hin bekommt, sollte man gehn. - Calderon "Das Leben ist Traum.", ein ungleich schwereres Stück. Er befand seine Arbeit für miserabel und ging. Hut ab !
Peymanns Goldoni: das Ende der Streitkultur
Hier hasst doch niemand Herrn Peymann. Nur will ich nicht ständig belehrt oder als Neider, Cretin, Schmarotzer! etc. beleidigt werden. Oder "Geht doch erst mal arbeiten" das sind Aussagen aus der ganz rechten Ecke. Wenn man Herrn Peymann nicht mal zu recht kritisieren oder auch in Bilder gefaßte Ironie loswerden kann, dann ist die Streitkultur am Ende.
Peymanns Goldoni: Punktsieg auf der Hintertreppe
ich finde, dieses ist eines der lustigsten foren seit langem, was vielleicht auch ein bisschen FÜR claus peymann spricht. immerhin provoziert er noch ein gerütteltes maß an häme. die zeit des mitleids ist noch nicht angebrochen. punktsieg auf der hintertreppe, die er gerade hinab steigt.
Peymanns Goldoni: Graukontinuums-Mönche
"Ans BE will nur noch der (Rolf) Hochhuth" ??

Es ist immer ein wenig merkwürdig, wenn hier Kommentare einen so großen Raum für sich beanspruchen, die andere wiederum herausfordern, die dann wieder ... - bis zum jüngsten Jerusalem-, Kommentare, die mit der jeweiligen Inszenierung nur noch mäßig bis garnicht zu schaffen haben. Ich habe die Inszenierung auch noch nicht gesehen, aber eine Bemerkung kann ich mir dann doch nicht verkneifen: Keiner will ans BE
(siehe "22") ??
Wenn das so ist: Transferieren "wir" doch, sollte Herr Peymann irgendwann keine Lust mehr haben, eine gewisse "Pattsituation"
in der Gesellschaft zu bebildern, das Geld am besten nach Köln, Wuppertal oder Rostock: Da will "man" noch Theater machen !! ; und daß man in Berlin Erfahrungen mit "Verteilung der Erbmasse" (profitierten nicht andere Bühnen von der Schließung des Schiller-Theaters ???) gemacht hat ..., könnte
das sogar dabei hilfreich sein ??
Nein: So langsam muß dieser ganze "Wer-wird-neuer-Trainer"-
Unsinn raus aus den Köpfen und den Herzen, dann werden auf den Internetseiten von nachtkritik de. gegen alle Üblichkeiten in sonstigen Chats die ersten Klarnamen in einem wohltuenden 1:1
über Theater und Inszenierungen, mitunter auch über Strukturdebatten und Strukturentwicklungsplanung sprechen ...
und weniger über das Wesen der "Chatniks" und ob sie die Schlimmsten waren oder die Stalinisten oder sonstwer ... . Wenn die Menschen hier so "gulagfern" gelebt haben, dann ist das erstaunlich; es bringt aber nichts, die Unpassenheit von derlei Vergleichen zum Zwecke ihrer Elimination zu konstatieren: Diese Vergleiche weisen auf tieferliegendere Probleme "unseres" gesellschaftlichen Selbstverständnisses bezüglich der Geschichte hin: Wo "Geschichte als bloße Konstruktion" beinahe mit "Fiktion" zusammenfällt, und das geschieht recht häufig, wo die "Welthaltigkeit" der Geschichte
aus dem Blick gerät, wo die verkürzte reduktionistische Sprache allerlei Coleurs den "Common Sense" wegradiert, da kommt es bei derlei "Vergleichen" immer zu großer moralischer Entrüstung und hiernach ...: zu nichts !!
Gibt genügend Intendanten, die sich für das BE erwärmen könnten, glauben Sie mir, gibt da "Pilger" und "Priester" (oder
mit Weininger "Sucher" und "Priester") und allerlei "Grautonkontinuumsmönche" dazwischen.
Peymanns Goldoni: PR oder Nicht-PR?
Dies ist nicht die PR Maschine für Herrn P. ....
Peymanns Goldoni: Hochmut der Amateure
Schon mal einer die Auslastungszahlen der Berliner Theater angeschaut? Wahrscheinlich nicht! Zumindest keiner der hier vertretenen Foristenzwerge. Das ist der Hochmut der Amateure! Neidisch ist man meist auf Erfolg, meine Lieben. Geht ins BE und schaut euch gutes Theater an. Den Rest könnt ihr euch in anderthalb Stunden auf dem Theaterkanal ansehn. Shakespeare mit Mikroport, Schiller als Schnellfick. Oho, wie modern!
Peymanns Goldoni: Millionenpublikum
Ich spiele vor einem Millionenpublikum. Dagegen sind Auslastungszahlen ein Witz.
Peymanns Goldoni: Brecht inflationös
Lieber Herr K. P. Amin, Sie wiederholen sich ständig. das macht die unsinnige Inszenierung nicht besser. Mag ja sein, das immer noch viele ins BE rennen, das liegt aber meist daran, dass die Leute dort leider nur billig unterhalten werden und nicht mehr nachdenken müssen. Als kritische Bühne hat das BE schon lange versagt. Da hilft es auch nicht einen Brecht nach dem anderen rauszubringen, das ist ja schon inflationös. Nicht die Masse macht die Klasse. Gehen Sie ruhig auch mal in andere Theater, Sie werden überrascht sein. Aber dazu ist die Fähigkeit zum Mitdenken und der Wille über den eigen Tellerrand schauen zu wollen erforderlich.
Peymanns Goldoni: Auslastung sagt nix über Qualität
Ebenso wenig wie Einschaltquoten für Qualität stehen, genauso wenig sind Auslastungszahlen wirklich aussagekräftig. Gleichviel. Willkommen in der Realität.
Peymanns Goldoni: Haben Sie einen Denkkomplex?
Mensch, da bringen Sie mich ja richtig in Fahrt. Wie verräterisch sich hier einige gebärden. Der eine spielt vor Millionenpublikum (was denn? Cobra11?) und der andere will ständig nachdenken im Theater oder dazu animiert werden oder andere dazu animieren oder was auch immer. Im deutschen Stadttheater soll es vor allem immer ums Denken gehen. Denken kann ich auch auf dem Klo. Hier scheinen so manche einen wahrhaften Denkkomplex zu haben. Gehen Sie ins BE! Da können sie was erleben UND denken!
Peymanns Goldoni: der Ruf des BE
das BE ist europäische theatergeschichte, den ruf dieses hauses kann man gar nicht in einem jahrzehnt verspielen. auslastungszahlen sind hier nun wirklich kein argument.
Peymanns Goldoni: Gehn Se mal, ja, gehn Se mal
da gebe ich dem mittelfinger völlig recht, gehen sie mal in andere theater. berlin hat so viel zu bieten...
Peymanns Goldoni: Konterrevolution? Nitschewo
@41. Verrat ? Hier findet keine Konterrevolution statt. Steigen Sie doch mal ernsthaft in die Debatte um die Peymänner ein.
Peymanns Goldoni: Kriegsgeneration
"Peymann begann seine Regiearbeiten am Universitätstheater in Hamburg und war von 1966 bis 1969 Oberspielleiter des Frankfurter Theaters am Turm. Zur Spielzeit 1970/1971 wechselte er zur Berliner Schaubühne. Es kam jedoch nur zu wenigen Arbeiten an der Schaubühne, da Peymann nicht mit dem demokratischen Modell des Mitbestimmungstheaters und dessen Leiter Peter Stein zurechtkam." Geboren 1937, so glaube ich. Eine Kindheit am Ende des zweiten Weltkrieges. Ein Pimpf. Ein Traumatisierter. Einer, der sah, wie für Gustaf Gründgens die Straße am Hamburger Schauspielhaus gesperrt wurde, wenn er mit seinem Mercedes das Haus verließ, und auch so sein wollte wie er. - Ich habe viel Verständniss für diese Genaration. Zu viel. Sie sind mitverantwortlich, entscheidend mitverantwortlich für die Entwicklung dieser Republik.
Peymanns Goldoni: Vorschlag an 5 fingern abgezählt
ja genau, gehen sie zu castorf. das interessanteste theater jenseits der konventionen.
Peymanns Goldoni: CP will sich selber aussitzen
Man kann die Debatte um Herrn P. auch sehr gelassen sehen. Mit Menschen wie Peymann oder Hübner habe ich die kuriosesten Momente erlebt. In seiner unvergleichbaren Härte ging mich Kurt Hübner einmal an und brüllte fast: Was uns fehlen würde, sei ein richtiger Krieg. Ich antwortete: Dies sei wohl genau das, was uns auf keinen Fall fehlte. Freundlicherweise beruhigte sich Herr Hübner und stimmte mir liebevoll zu. Peymann hat Menschen trotz Talent und Qualifikation abgelehnt mit den Worten: Sie sind zu lieb. – Nun schließt sich allmählich am BE eine historische Klammer, um die letzten der achtundsechziger Generation. Stein und Peymann sind ein seltsames Paar. Schon einmal trafen sie in Berlin an der Schaubühne zusammen. Damals scheiterte Peymann an dem dortigen Mitbestimmungsmodell. Er war mit diesen demokratischen Formen überfordert. Ich sehe vor mir das Schlussbild der „Hermannschlacht“. Diesen übergroßen Schatten. Damals war ich begeistert von dieser Figur, heute ist mir meine Begeisterung für diese Inszenierung unangenehm, vielleicht sogar peinlich. Es waren immer diese monströsen Figuren, (und natürlich die Schauspieler, welche sie spielten) die sich mit allen Mitteln durchsetzen wollten, die Peymann groß gemacht haben.
Kurz gesagt: Heute sind Stein und Peymann fast ein Abbild der Menschen, die sie in den Siebzigern so heftig bekämpften. Seltsamerweise gesellt sich ein Mephisto-Darsteller zu ihnen. Brandauer. Sicherlich kein Zufall. Nun: Peymann kann man aussitzen, wenn man will. Dass er sich selber aussitzen will, ist die eigentliche Kuriosität.
Peymanns Goldoni: Schrotthändler und Quatsch
ist doch alles quatsch was hier steht - peymann für die entwicklung der republik verantwortlich, wie hohl solche bemerkungen sind, und das ganze gezeter, nein, gutes theater ist sehr selten, das meiste ist immer schrott, das liegt im wesen der sache, aber es gibt genügend leute die sich all den schrott gerne ansehen, das ist beim fernsehen so, im kino, bei büchern, eigentlich überall - na und, wir kommen doch prima damit klar - lass die leute ihren schrott ansehen und produzieren - so viel besseres ist nicht so leicht zu finden. der alltag des theaters ist überaus schäbig, wie überall - da muss sich keiner aufregen: sucht und preist die tollen sachen und lasst die lieben guten schrotthändler und ihre lieben guten kunden in frieden feiern.
Peymanns Goldoni:123 ,was ist los mit Ihnen?
Theater-Veteran 123, warum fangen Sie jetzt auch noch mit Gustaf Gründgens an? Gewiss, er war im 3. Reich ein Karrierist, aber er hat vielen Schauspielerkollegen unter Lebensgefahr geholfen. Nazi-Stücke unter seiner Regie gab es nicht, er hat sie verweigert. Er hat zum Beispiel lieber "Don Carlos" von Schiller spielen lassen, vor allem auch wegen des Satzes "Geben Sie Gedanken-Freiheit", und es wurde dafür Beifall geklatscht.
Nebenbei gesagt: die Inszenierung des Regisseurs von Hoermann in Karlsruhe halte ich für wesentlich besser als die damals am Deutschen Theater unter Stemann, obwohl der an einem renommierteren Platz hockt.
In der Verfilmung von Faust 1 - eine Vermischung von Theater- und Filmelementen - ist Gründgens überragend, daneben sind alle anderen nur Statisten, inklusive Quadflieg, der mit aufgerissenen, von scheinbarem Siegesglanz überzogenen Augen wie ein römischer Feldherr agiert.
Übrigens hat mir Brandauer in der Mephisto-Verfilmung gefallen.
Eigentlich gehe ich selten in Peymanns Talentschuppen. Immerhin ist ein guter Gutsverwalter, der - verständlich für das Alter - das Konventionelle präferiert.
Bester 123, allmählich kenne ich mich bei Ihrem Geschmack nicht mehr aus, da Ihre Ansichten divergieren. Hoffentlich gefällt Ihnen nicht die eingespielte Heino-Musik bei "Arturo Ui".
Peymann: beeindruckt von Privilegien
@Flohbär. Es geht mir weniger um Gründgens, sondern eher darum, dass sich Herr P. so beeindruckt zeigte von den Privilegien des Gründgens. Ich glaube auch nicht, dass er P.´s Vorbild war, aber er ist eben beeindruckt von solchen Dingen, deshalb auch der eigene Fahrstuhl am BE vielleicht. Wenn man P.´s Karriere vom Ende her betrachtet, kommt man schon ins Nachdenken, wo bei diesem Mann wirklich die Schwerpunkte lagen. - Was Quadflieg betrifft, möchte ich Ihnen vorsichtig widersprechen. Mein Treffen mit ihm war eher ein sehr positiver Eindruck, und natürlich ist Brandauer als Mephisto toll gewesen. Nur wie sieht das heute alles aus ? Bleiben wir mit der Frage bei Herrn P. . Schlecht sieht es aus. Sehr schlecht. Bei dem Gedanken an die nächste Uraufführung von Handke...nein, daran will ich gar nicht denken. Für mich hat Peymann ausgedient. Ein Fossil mit üblem Beigeschmack. Eigentlich schon seit langer Zeit abgehakt, aber irgendwie immer noch da. Das BE hätte etwas Besseres verdient als Auslastungszahlen. Sagen wir es so: Ich freue mich auf die Zukunft ohne Peymann.
Peymanns Goldoni: 12jährige Fußnote
Guten Morgen Herr 123, das scheint Ihnen ja eine Herzensangelegenheit zu sein. Alle Achtung. 0:25 das letzte Posting und 7:10 schon wieder on Air. Sehr interessant Ihre kulturgeschichtlichen Betrachtungen. Aber bitte versenken wir das Thema Peymann doch endlich. Das BE steht hoffentlich noch in 100 Jahren. Herr Peymann ist dann eine 12-jährige Fußnote. An Größen wie Zadek, Gosch und Schleef (schmerzlich vermisst) wird er nicht heranreichen. Warum sich Peymann mit aller Macht am BE festkrallt hat auch nur noch knallharte finanzielle Gründe. Das sehen Sie auch jeden Tag, wenn Sie die Zeitung aufmachen. Wie unser aller Schumi rast er weiter im Kreise und dreht sich um sich selbst. Unbedingt noch die Kritik von Till Briegleb in der Süddeutschen Zeitung lesen (auch kurz unter die anderen). Der hat es genau auf den Punkt gebracht. „... im falschen Ton und rosa Ambiente eines pseudobarocken Plüschkragentheaters.“ In diesem Sinne ein Frohes Fest und nicht mehr weiter über Herrn Peymann ärgern.
Peymanns Goldoni: Avantgardeleute aus China
was soll denn das? wo ist denn sind den die großen jetztzeitnachfolger, wo denn ?- die berliner theater krpeln alle recht durchschnittlich vor sich hin und nirgendwo hüpfen welche rum denen mit freuden das BE zugereicht werden könnte… also lass den guten und verdienstvollen herrn für sein gutes verdienstvolles publikum seine verknatterte und bemühte kugel rollen… es hält den anschein lebendig. mehr ist im moment nun mal nicht drin. schätze wir bekommen bald ein paar avantgardeleute aus china, die echtes mitteilungsbedürfnis haben… das gefällt dann auch dem goetheinstitut…
Peymanns Goldoni: Wandfahrer und Überbewerteter
Dass ich nicht lache! Schleef und Zadek am BE schmerzlich vermißt!? Die Herren haben weiland in den Neunzigern das Haus beinahe an die Wand gefahren. Und was Gosch, bei allem Respekt, betrifft: als Intendant ein Totalausfall (Schaubühne), als Regisseur ein überbewerteter Fünfjahreshype.
Peymanns Goldoni: nicht qualifiziert
du wirkst einfach nicht so als ob du das beurteilen könntest, das macht die einlassung überflüssig, ein regisseursranking dieser machart ist für alle so bewerteten und die lieben leser, (ob gut ob schlecht), völlig uninteressant, weil nicht ergiebig gespeist mit etwas was auch schätzenswert wäre, und den bewerter in in bemerkenswertem licht zeigt, das gehört aber einfach dazu, wer das nicht kann, darf zwar werten, nur bedeutet es nix, wie alles was du hier so aufgeblasen vor dich hin pustest.
Peymanns Goldoni: Castorf dicke mit Peymann?
@ Ringfinger: Ja, aber wer möchte schon weiter zu Castorf gehen, wenn der den Peymann im SZ-Interview mittlerweile als seinen Freund bezeichnet? Tun sich da jetzt die "großen alten Männer" (so unterschiedlich sie in ihrer künstlerischen Arbeit sind! oder waren?) gegen die in ihren Augen unfähige Regiegeneration der Söhne zusammen? Ist das die Rache der Revolution, welche ihre Kinder frisst? Ich empfinde daher folgenden Satz von Till Briegleb aus der SZ-Kritik zu Peymanns Goldoni als durchaus bezeichnend: "Seine Inszenierung erweckt vielmehr den Eindruck, als fehle ihm jede kritische Selbsteinschätzung, wie weit seine Behauptung von Theater von seiner Arbeit entfernt ist." Liebe Väter, fangt endlich an, euch selbst zu hinterfragen, eure Söhne anzuerkennen und Frauen nicht nur als Kollateralschaden eurer unreifen Hahnenkämpfe zu betrachten! Altersweisheit ist schon eine Lebens-Kunst.
Peymanns Goldoni: Avantgarde aus Iran?
Avantgarde aus China muss es ja nicht unbedingt sein, aber vieleicht holt Herr Peymann ja einen Ayatollah aus dem Iran. Dann können wir hier endlich auch Kopftuchdebatten fürhren. Vorhang zu und alle Fragen offen...
Peymanns Goldoni: Brüll, hö hö hö
Brüll, pruuust! Ach Monikalein, ich glaube ich kann das so dermaßen besser als Du beurteilen, daß es nur so kracht. War nix, Mädchen. Setzen, sechs! Macht nur schön weiter, ihr Spaßvögel! Hö Hö Hö!
Peymanns Goldoni: Weihnachtsmann kracht im Gebälk
Lieber Herr Amin, bei Ihnen kracht es ordentlich im Gebälk, das haben wir schon alle mitbekommen. Aber treten Sie doch endlich mal den Beweis an, das nur am BE mit Peymann gutes Theater gespielt wird. Da bin ich aber mal gespannt, was da kommt außer Schön Sprechen können und Zuschauerzahlen aufaddieren. Da lacht ja der Weihnachtsmann.
Peymanns Goldoni: lustig, lustig trallallala bald ...
du musst dich jetzt nicht so anstrengen - du bist schon ein ganz lustiger, hast einen gesunden humor, und das weihnachsfest steht vor der tür, freu dich, keiner will dir was von deinem BE-stolz rauben, behalt ihn, höhne haltlos plärrend weiter, wenn es dir gut tut und feiere nett.
Peymanns Goldoni: Weihnachten Spießer Probe
Stimmt, Weihnachten. Sollen die Spießer doch haben. Ich probe auch am 24.12. Aber was sollen diese beleidigenden Ausfälle hier? Ich hätte tot sein können! Herrgottsack! Egal...Weihnachten halt. Good morning, good morning!
Peymann: Wimpfel umpf
Und über allen Wimpfeln ist ruh, Peymänchen so schlaf auch Du.
Peymanns Goldoni: " ... ist voller Vorurteile."
O.K. der ging nach hinten los. Aber hier noch was anderes für Herrn Amin.
"Wer sein Land nie verlassen hat, ist voller Vorurteile."
Carlo Goldoni
Also doch mal in ein anderes Theater gehen, oder?
Peymanns Goldoni: Brechts Theater beschmutzen
Es ist unverschämt was für ein Provinztheater Claus Peymann nach Berlin gebracht hat. Noch unverschämter ist, dass dieser Mann das Brecht Theater immernoch mit Provinztheater beschmutzen darf und dafür über 15 Millionen Euro im Jahr ausgegeben werden. Der nächste Intendant muss das Schlamassel wieder gerade biegen, ansonsten müssen Hochhuths Erben in 15 Jahren das Theater an Musical Veranstalter vermieten, genauso wie das Schillertheater heute. Vielen Dank, Claus Peyman
Peymanns Goldoni: solange noch gekotzt wird
"Frohes Fest"

Genau, allen ein frohes Fest, die Weihnachten nach Westroms
Kalender feiern: "Oströmer" im "Exil" feiern dann meistens zweimal, auch so eine Eigenart.
Das mit dem BE sehe ich eigentlich ähnlich entspannt, wie ich es bei "monika" zu finden vermeine. Die Theater suchen alle nach ihrem ebenso wertvollen wie bescheidenen Beitrag in
Sachen "Die Selbstverhältnisse von Subjektivität und Moralität"
(Dieter Sturma). Die Personen sind in ihrer Lebenswelt des- meist geradezu umstellt von allerlei "reduktionistischen Mogelpackungen", deren Entstehung aber keine Sache einfacher
Ja-Nein-Gut-Böse-Raster ist. Diese Mogelpackungen sind auch in den diversen Threads immer wieder aufs Neue auszumachen; es gibt da Leute mit einem Interpretationsraster, auf die eigenartigerweise die Stücke passen sollen: klingt komisch, ist aber leider so ... . Das BE wurde ja auch oft polemisch, ja sogar offen feindselig mit "Theatermuseum" konnotiert.
Gibt es irgendeine "Kunstsparte", in der "man" so bedenkenlos auf seine eigene Geschichte "kotzt" wie das Theaterwesen ?
Solange aber noch so "gekotzt" wird, muß auch Peymann ganz sicher nicht abtreten; und wenn nicht mehr "gekotzt" wird, wird er sich vermutlich auch wieder einem anderen Theater zuwenden.
Es ist geradezu wohltuend, einmal positiv von vergangenen Aufführungen zu hören (siehe Faust I von Gründgens), es wäre noch viel wohltuender, wenn im öffentlich rechtlichen Fernsehen viel mehr von dem zu sehen wäre, was in den verschiedenen Threads immer wieder eine Rolle spielt: Schleef, Müller, Zadek, Peymann ..., Grüber, Neuenfels ... : das wird dann immer zitiert: Und, wer es nicht gesehen hat, würde gern ins "Theatermuseum" gehen können: wird aber von der "Avantgarde" die Nase gerümpft: "Fernsehen ist Fernsehen, Theater Theater, bist halt zu spät dran ... ." Ja, Brandauer ist im "Mephisto"
von Istvan Szabo wirklich großartig, nicht minder aber z.B.der Göring-Darsteller und der Darsteller des Leiters der Reichskulturkammer, der jetzt am DT ist und dessen Name mir blöderweise gerade nicht einfällt (... "Hat das nicht ein Pferd
gesagt ?" "Das kann nur ein Pferd gesagt haben !!"), ach ja: Christian Grashoff !!
In einem anderen Thread -dem Wuppertal-Thread- ist meineserachtens völlig zurecht die Rede von der Beförderung einer "Heckenschützenmentalität" in anonymen Chats:
"Ich verzeihe dem Schauspieler alle Fehler des Menschen, dem Menschen keinen des Schauspielers."
Peymanns Goldoni: Frage
@.64 "Heckenschützenmentalität" ? - Kann Internet wirklich morden ? ...oh wundersames Internet...
Peymanns Goldoni: BO statt BE
Habe gerade meine Gans reingeschoben (darf man das hier so sagen, oder bin ich dann gleich wieder ein Heckenschütze ?) und wollte noch vor der Bescherung sagen: Ich finde das übrigens hochsymphatisch, dass Sie, die Redaktion, am "Heiligen Abend" ins Ballhaus Ost gehen. Eine wirklich gelungene Setzung. Reden wir doch lieber über das BO als über das BE. Wieviel Geld bekommen die denn so ?!
Peymanns Goldoni: Gelder der Zentrale
123, da Sie anscheinend Frau Tismer kennen, müssten Sie eigentlich über das Finanzielle beim BO Bescheid wissen. Soweit ich informiert bin, reichen die erhaltenen Gelder gerade zur Abdeckung der Jahresmiete. Damit kann man wahrlich kein großes Theater machen und bleibt im No-Budget-Bereich stecken.
Vielleicht hatte Peymann kürzlich einen erfrischenden, romantischen Traum: da er sich im BE unterbeschäftigt fühlt und expandieren möchte, übernimmt er in Personalunion die Filiale Ballhaus Ost. Natürlich nimmt er Hermann Beil mit, der bislang alle Stationen Peymanns mitgemacht hat. Er beginnt mit einer gestrafften Spar-Variante von Goldoni. Dann werden sukzessive Gelder von der Zentrale abgezweigt.
Peymanns Goldoni: Eure Armut kotzt mich an
Ach, hört mir doch mit Ballhaus Ost auf! Eure Armut kotzt mich an! BO ist für mich Bochum. Und zwar von 1979 bis 1986. Die besten Jahre!
Peymanns Goldoni: na dann, frohe Weihnacht
Mahlzeit. Dass die Leute nicht mal an Weihnachten aufhören können sich zu beharken. Heckenschützen, kotzen, etc. klingt alles nach Krieg anstatt nach sachlichen Kommentaren. Das Ballhaus Ost mit dem BE zu vergleichen funktioniert nicht. Ich glaube, das möchte sich Anne Tismer auch verbeten haben. Hier versuchen Leute mit Spaß am freien Theater der sogenannten Hochkultur eine Alternative entgegensetzen, was ihnen bisher auch sehr gut gelingt. Das kann Herr Amin ruhig ignorieren und im Ganymed ein Achterl aufs BE trinken. Lieber Arm dran als Kopf ab.
Peymanns Goldoni: Peymanns Glaube
@Flohbär. Lieber Flohbär. Ich muss das korrigieren. Ich kenne Frau Tismer nicht. Ich sagte lediglich, ich sah sie. Die Unwahrheit hat immer einen deformierenden Zug.
@ Amin. Und so komme ich zu Ihnen, lieber Amin. An Ihnen kann man sehr gut die peymannschen Wirkungen ablesen. Er arbeitet nach dem Ausschließlichkeitsprinzip und hemmt die Reflektionsfähigkeit seiner Zuschauer. So auch in dem hiesigen Interview. Am Ende bleibt nur er. Es ist einfach unwahr, die Bochumer Zeit war nicht das Maß aller Dinge. Wie gesagt, es gab da immer noch die alte Schaubühne und vieles mehr. Er führt sich immer auf, wie der Herr aller Reusen, ist es aber nicht. Es geht auch nicht mehr um seine jetzige Arbeit, sondern lediglich um seine historische Einordnung. Und da bleibt zu bemerken, dass er tatsächlich Schwierigkeiten mit der „Demokratie“ hat, in dem Sinne andere neben sich anzuerkennen. Entspannen Sie sich Herr Amin, denn es ist tatsächlich Weihnachten. Feiern Sie fröhlich mit Ihren Kindern, falls Sie welche haben und emanzipieren Sie sich endlich von Ihrem Helden P. Er hat es nicht verdient. Sein Abgang ist überfällig. Ich für meinen Teil mache mir lediglich Sorgen über sein ungeheuerliches Maß an Indoktrination. Am Ende glaubt er tatsächlich noch, dies sei eine Werbekampagne für ihn.
Peymanns Goldoni: unverhältnismäßig unterfinanziert
@Weihnachtsgans. Ach so, ich vergaß. Tatsächlich ist ein Vergleich der beiden Theater schwer, und dies stand auch nicht in meiner Absicht. Die Off-Szene ist sozusagen die Entwicklungsabteilung für Innovationen. Muss sie deshalb so derartig unterfinanziert sein ? Fast außerhalb jeder Verhältnissmäßigkeit ?
Peymanns Goldoni: was den Herrschaften gesagt werden muss
Herrschaften - Off ist die Kotze des Stadttheaters! Lassen Sie sich das mal gesagt sein!
Peymanns Goldoni: wovon nicht die Rede ist
Liebe(r) 123 !

Frohes Fest und guten Appetit !!
Es ist nicht die Rede von "Schreibtischtätern", die sich im Akt der Internet-Thread-Teilnahme jeweils aktualisieren, muß ich Ihnen das wirklich auseinandersetzen ??
Ich will (in der Praeteritio tue ich das dann natürlich schon) da garnicht mit "Winnenden-Erinnerungen" aufwarten, ein Blick auf "Leipzig-Threads" und ein Blick auf die "Bochum-Threads" reichen, um einen Entwicklungsspielraum für den Umgang miteinander anzudeuten, auf den wir "uns" wahrscheinlich sogar verständigen könnten, denn ich sprach von meiner Wunschvorstellung (1:1, Klarnamen ...) und mitnichten von notwendigen oder hinreichenden Bedingungen: Ich bitte, dies zu bedenken !!
Auch Herr von Treskow sprach lediglich von einer "Beförderung einer Heckenschützenmentalität", daran lehnte ich mich an, weil ich Sie, 123, einfach nicht verstehe, diese "Beförderung" so mirnichtdirnichts zu "kassieren", um dann beinahe so an den Mann heranzutreten, als müsse er bei nachtkritik de. eine Art "Präsenzpflicht" für sein -von der Schließung bedrohtes !- Theater erfüllen. Ich weiß andererseits auch nicht, warum Herr von Treskow soviel Wert darauf zu legen scheint, an dieser Stelle den Klarnamen des "Theaterenttäuschten" zu erfahren, schließlich ist ja tatsächlich das "Presseszenarium" zu befürchten, daß, wenn Herr Khoun, Herr Baumbauer, Herr Peymann oder Herr Oberender etc. sich an dieser Stelle , nennen wir es "flämisch", geäußert hätten, der Aufschrei feige und zynisch geheißen hätte: "Großintendant X entsolidarisiert sich mit Neuintendant von Wuppertal !!" Frohes Fest
Peymanns Goldoni: Zitate aus der Anstalt
An den Begriff der "Heckenschützenmentalität" könnte man doch direkt die Weihnachtsgeschichte von Diethmar Dath in der FAZ anschließen. Darin gehts um Verrückte und Verrücktinnen, Laienschauspieler und Dramatikerinnen. Zitat aus der Anstalt: "Geredet wurde, wie ehedem, Undurchschaubares: 'Der Kerl hat mich im Bein verwechselt', 'Aber alle haben es alles immer gewusst alles, alle Menschen alle sind Mörder'[...]." Aber es endet gut. Alles. Frohe Weihnachten!
Peymanns Goldoni: paramilitärische Ausdrücke
@73. Mitnichten befördert die Nachtkritik Heckenschützenmentalität. Da benutzte jemand (para)militärische Ausdrücke und dies sagt mehr über ihn als über die User hier aus. - Dauerpräzens vielleicht nicht. Aber doch eventuell eigene Vorschläge hätte Herr Treskow machen sollen, so denke ich.
Peymanns Goldoni: offen ausgebreitete Hilflosigkeit
@Amin Dada. Bitte, wenn es Ihnen möglich ist, nehmen Sie zur Kenntniss, dass Frau Tismer zuvor an städtischen und Staatstheatern spielte, bevor Sie mit anderen das Ballhaus Ost gründete. Sie verfügt deshalb über beide Erfahrungen, Off wie Stadttheater. Ebenso hat auch Herr Treskow zunächst eine freie Theatergruppe gegründet, genauso wie Herr Petras. Häufig gibt es eine Fluktuation zwischen Off Theatern und städtischen Bühnen, so dass ich Zweifel daran habe, ob das Eine des Anderen "Kotze" ist, oder umgekehrt. Sie zitieren hier in Ihrer offen ausgebreiteten Hilflosigkeit die Volksbühne, weil Sie offensichtlich nicht in der Lage sind wirklich Eigenes zu denken oder zu formulieren. Man hat wenig Freude an dieser letzten Äußerung. Ist das Ihr Ziel ? Freudlose Äußerungen und freudloses Theater ? Über einen weniger renitenten Kommentar, würde ich mich sehr freuen. Muss aber auch nicht sein.
Peymanns Goldoni: in Entwicklungsabteilungen investieren
Der Tag beginnt und ich denke so bei mir: Wenn nun schon die dritte Hauptstadtbühne ins Trudeln gerät, ein sogenannter Fehlstart am DT, eine zähe Wiedereröffnung an der Volksbühne und nun dieser Bankrott am BE, muss man dann nicht erst recht in seine Entwickelungsabteilungen investieren? Da böte sich doch das Ballhaus an. Oder auch andere. Und in dem Moment fällt mir ein, Karin Beier kam auch aus einer Off-Theatergruppe bevor sie Canaris ans Düsseldorfer Schauspielhaus holte. Und Pollesch soll an der Schaubude in der Greifswalder eine seiner ersten Arbeiten gemacht haben, sagte man mir.
Peymanns Goldoni: ins Weite gejagt
@77
Armer, schlafloser 123.
Nachdem Sie sichtlich Feiertage und Nachtruhe in theatrale Grundsatzüberlegungen stecken, könnten Sie vielleicht auch darüber nachdenken und schreiben, warum gerade in Berlin erfahrene Spitzenkräfte zu scheitern scheinen.

Ob es jetzt - wie Sie schreiben - Khuon und Peymann sind, einstens Breth, ich glaube auch Neuenfels und Sasse mit Nikolaus/Klaus Bachler an seiner Seite, Viererbanden am Schillertheater, fünfer Direktorien am BE, Wuttke und sogar Peter Stein. Ins Weite gejagt oder zumindest frustriert freiwillig jenes gesucht haben! Erfahrene, arrivierte Kräfte scheint man in Berlin nicht zu mögen.

Sichtlich herrscht - meine ich da vollkommen ungebrieft und unvoreingenommen - in Berlin ein gewisses Misstrauen gegen künstlerische Autoritäten. Eine revolutionäre Ablehnung vielleicht? Liegt's am Publikum? Liegt's an der Politik? Liegt's an den vorherrschenden Strukturen? Oder? Oder? Wird zu viel verunsichert, zu wenig geliebt? Ich weiß es nicht. In Wien herrscht eher ein Hang zur Traditionspflege, zur Liebe und Verbundenheit mit den Theatern.
Peymanns Goldoni: über die Beiträge & nachtkritik.de
diese beiträge sind doch genausowenig ernsthaft wie euer portal
Peymanns Goldoni: Kurzantwort
@ Peschina. Vielen Dank für Ihre Frage. - Weder bin ich schlaflos, noch arm. Es geht mir gut. - In Berlin entwickelt man "zur Zeit" nicht seine künstlerische Persönlichkeit hin zu einer Vollkommenheit. Hier wird man verwertet. Funktioniert die Verwertung nicht, oder nicht mehr, wird ein Ende sichtbar. Dies als Kurzantwort. Später vielleicht mehr. Übrigens, "meine" Grundsatzüberlegungen, wie Sie es nennen, sind eigentlich schon recht "alt". Es ist mehr eine Erinnerungsarbeit. Wie sehen Sie denn Berlin von Wien aus ?
Peymanns Goldoni: interesseloses Wohlwollen
Vielleicht versuchen wir einen neuen Ansatz mit einer kleinen Allegorie. Im Frühjahr hat die deutsche Nation begeistert alte Autos geschrottet und dafür Abwrackprämien kassiert. Im Herbst schon stiegen die Insolvenzen bei den Autohändlern, weil die Banken keine Kredite zur Verfügung stellten, um die noch nicht gezahlten Prämien zu kompensieren. Aber wohl erst im Jahr 2015 kommt das wasserstoffbetriebene Auto zu einem annehmbaren Preis auf den Markt, auf das es ankommt. Alles findet nur im Jetzt statt. Alles bleibt Gegenwart. An die Zukunft will niemand recht denken. Begründethermaßen ist das Antizipieren heute mit Ängsten belegt. Hätte Khuon eine echte Perspektive weit nach vorne ausgebreitet, hätte man seine Arbeit vielleicht anders wahrgenommen. Zumindest mit interessenslosem Wohlwollen. Daran fehlt es in Berlin sehr.
Peymanns Goldoni: Stellvertreterkrieg
@80
Ich kann Ihnen natürlich keine "wirkliche Antwort" geben. Dazu ist mir Berlin viel zu fremd. Nach so manchen Kritiken und Postings scheint mir Zuneigung, Identifikation, ein sich einlassen wollen auf Theaterarbeit, ein Vertrauen in Künstler, in Institutionen eher unüblich zu sein. Theater dienen, scheint mir, als Reibebaum, als Buhmänner für fehlgelaufene gesellschaftliche Entwicklungen, als Stellvertreterkrieg in der Umverteilungsdebatte verbunden mit Bashing, Misstrauen etc. und sind daher eher negativ besetzt. In Wien hingegen ist ihr Image eher positiv besetzt.
Peymanns Goldoni: Theater ist ein Gegenwartsmedium
@ 79.: Möglicherweise ist auch Peymann nicht mehr ernstzunehmen. Der Mann inszeniert sich selbst als Farce und nutzt nachtkritik nur als weitere Bühne dieser Selbstinszenierung. Mit den Nachtkritikern hat das meines Erachtens nichts zu tun, diese sind nach wie vor eine ernstzunehmende Alternative zum Printjournalismus.
@ 123: Warum sollte ein Intendant über die aktuelle Spielzeit hinaus eine Perspektive aufzeigen? Wie ist das gemeint? Im Sinne einer gesellschaftlichen Vision? War das nicht mal? Zudem ist ein Intendant kein Politiker, welcher die Folgen seines Handelns / Wirtschaftens mit antizipierendem Bezug auf die nachfolgenden Generationen mitbedenken müsste. Und schließlich, das Theater ist ein Gegenwartsmedium, es vollzieht sich im Hier und Jetzt des Augenblicks seiner Wahr-Nehmung und kann auf seine eigene Gewordenheit und Zukunft immer nur verweisen. Die Zeiten der Wahrsagerin auf dem mittelalterlichen Jahrmarkt sind vorbei.
Peymanns Goldoni: künftiges Menschenbild
@83. In allem Spiel steckt Aufbruch. Wenn man eine Bendokat beim spielen und proben beobachtet, kann man auch immer sehen, was ihre Figur noch alles sein könnte und nicht darf. Mir geht es mehr um ein zukünftiges Menschenbild und nicht um eine politische Vision. Was lassen die Schauspieler ahnen, was kann man ihnen ablauschen, wie das menschliche Wesen in Zukunft sein könnte und was es daran hindert ihr Positives zu erlangen.
Peymanns Goldoni: Leute, das Stück!
leute, ich kapier nix hier, wie hätten denn der goldoni aussehen müssen, das auch über ihn und nicht über allen mist nur geredet wird? mir ist das egal ob der peymann heißt oder nicht, überhaupt ob der gut war oder nicht und gegenwart oder nicht - goldoni, leute, das stück !! was ist damit, wird hier nie über texte über inhalte was gesagt, immer nur hergezogen über irgendwelche leute die regisseur oder intendant sind? wird immer nur gesagt der ist toll oder doof und haha oder höhö gedonnert? aber nie , wirklich nie hör ich was zu den stücken - ich meine, die aufführung, war nicht ganz mein fall, aber das stück ist doch atemberaubend - da ist mir unter umständen, und diese umstände herrschten im be, völlig egal wie blöd oder unmodern das gemacht ist, wenn der text mich fasziniert… also, ich meine, wie geht's euch damit?
Peymanns Goldoni: Widersprüche & Insolvenzen
@Peschina. So ein schlechtes Image nach außen ? Niederschmetternd. Subjektiv werden Sie recht haben. Aber was ist zu tun, frag ich Sie ? Schlechtes schön reden ? Kritik an P. ist geradezu dringlich. - Stellvertreterkrieg. Tatsächlich ein Krieg ? - Nein. Ich glaube nicht. Die Theater hier haben zu viele Entwicklungen versäumt vielleicht ? Wenn ich doch nicht so in Eile wäre. Momentan spiegeln sich halt in dem Medium Theater alle Zwänge und Widersprüche und auch Insolvenzen dieser Gesellschaft.
Peymanns Goldoni: Pappelallee- productplacement
Wenn in einem Peymann-thread nur über Ballhausschwur und Off Theater schwadroniert wird, läuft etwas falsch! Fräulein 123, Sie können Ihr Pappelalleeproductplacement woanders plazieren. Hier geht es immer noch um das BE. Und das ist gut so!
Berliner Ensemble: wir spielen auch an Weihnachten (das "BO" offensichtlich nicht)
Peymanns Goldoni: schon Schleef scheiterte
Es sollte vielleicht auch einmal (zum Schutze des nicht immer sehr schützenswerten Peymann) gesagt werden, dass Trilogie der Sommerfrische ein verdammt schwierig zu inszenierendes Stück ist. Der große Schleef (hier im Thread immerhin schon ein paarmal erwähnt) hat vielleicht nur eine Inszenierung so richtig in den Sand gesetzt (auch das war irgendwie noch genial: genial daneben), und das war just sein Versuch mit diesem Stück. Übrigens an Peymanns Burg, 1999 war das, "Wilder Sommer" nannte sich Schleefs Bearbeitung. Peymann hat die Aufführung damals - heldenhaft, wie ich sagen möchte - verteidigt. Andererseits hätte er von daher natürlich wissen können, wie schwer das ist: Er war gewarnt!
Peymanns Goldoni: Kompliment
@Dada. Das Fräulein nehme ich als Kompliment. Wollen Sie mit mir flirten ?
Peymanns Goldoni: das Theater nicht im Regen stehen lassen
@86
Theater ist natürlich da sämtliche Zwänge, Widersrpüche und Insolvenzen einer Gesellschaft aufzuzeigen. Soweit sind wir gleicher Meinung.

Dann trennen sich unsere Wege.

Ich glaube, dass dem Theater die Spielräume gegeben werden sollen anhand von Texten diese Defizite aufzuzeigen. Auch in skurrilen Variationen, diffusen Überblendungen etc. Aber auch texttreu und bekannten Theaterformen verbunden.
D a r ü b e r sollte natürlich auch die Möglichkeit einer Diskussion, Identifikation oder Ablehnung möglich sein. (Dieser kleine Freiraum war ja meines Wissens nach gerade der große Reiz des DDR-Theaters.)

Sie hingegen, scheint mir, stellen Theater und deren Leiter, deren Inszenierungen als "Watschenmann" stellvertretend für alle Leerläufe, Fehlstellungen, Ungerechtigkeiten einer Gesellschaft auf, um auf diese gefahrlos "hinzudreschen". Diese sind allerdings auch nur Teil einer Gesellschaft, die sie nicht machtvoll (wie Banken oder Politiker etwa) verändern sondern nur aufzeigen können. Sie sehen nur das Finanzdebakel des Theaters nicht die erarbeitete Reflexion darüber, Sie sehen die soziale Kälte in einer Theaterlandschaft nicht die theatrale Auseinandersetzung darüber.

Sie entziehen dem Theater Vertrauen und Liebe und lassen es meiner Meinung nach "im Regen stehen"
Peymanns Goldoni: Laboratorium für das Mensch-Sein
@ 123: Oh Gott, entschuldigen Sie bitte, aber was meinen Sie nun wieder mit dem "zukünftigen Menschenbild", mit dem "menschlichen Wesen" und dem "Positiven", welches zu erlangen sei? Dass "der Mensch" nicht nur gut ist, dass das Böse das Supplement des Guten ist, das ist es, womit das Theater experimentieren kann. In diesem Sinne kann das Theater meines Erachtens immer nur ein Laboratorium für den Spiel-Raum des Mensch-Seins sein.
Vor ungefähr 40 Jahren hat Peymann mit seiner Inszenierung von Handkes "Publikumsbeschimpfung" in Frankfurt befragt, was "der Mensch" eigentlich sei. Heute dagegen frage ich mich, ob Peymann sich dieses Paradoxes möglicherweise bereits enthoben fühlt, indem er sich als "Übermensch" im Sinne eines Raskolnikows aus Dostojewskijs "Verbrechen und Strafe" stilisiert. Ich empfinde eine solche Entwicklung mit Bedauern, wenn Intendanten und/oder Regisseure der älteren Generation sich dem Wandel des Theaters im gesellschaftlichen Kontext überhaupt nicht mehr öffnen wollen, sondern nur noch auf alles "draufhauen", was anders denkt und inszeniert als sie selbst. Früher hat man mal gesagt, Alte und Junge könnten nur "voneinander lernen". Heute sehe ich da größtenteils wechselseitige Verachtung und egozentrische Selbst-VerHERRlichung. Stattdessen die Fähigkeit zur Gelassenheit und zum Loslassen, das wäre doch was. Schließlich hatte Jesus auch 12 Apostel neben sich - kleiner metaphorischer Verweis.
Peymanns Goldoni: schade um die Künstler
schade um die Künstler, aber hier kann man nur vorzeitig gehen!
Peymanns Goldoni: einfach in ein anderes Theater
123, bei Ihnen habe ich den Eindruck – übrigens auch bei anderen im Blog -, dass Sie zwar viel über das Theater lesen, sich aber kaum die Stücke ansehen.
Wenn Sie Peymann nicht mögen, gehen Sie doch einfach in ein anderes Theater, in Berlin habe Sie ja eine immense Auswahl. Im BE habe ich mir nur etwa ein Dutzend Stücke angesehen – das ist nicht viel im Vergleich zu meinem Theater-Konsum in der Vergangenheit. Gut war Peymann bei der Vorstellung seiner von Hans-Dieter Schütt geschriebenen Biographie, einer Veranstaltung, bei der natürlich auch Hermann Beil mit im Gepäck war. Anscheinend startete Peymann im Frühling ein Art Präsentationstournee für Theaterinteressierte, wo er auch in südliche Provinzen vordrang, um sie im Stil eines entmilitarisierten Blitzkriegs zu erobern.
Peymann gegenüber empfinde ich eine emotionale Neutralität, aber wenn Sie, 123, solch eine Aversion gegen ihn verspüren, was machen Sie dann, wenn er nicht mehr da ist? Dann müssen Sie sich eine neue Person für Ihren von Zorn erfüllten geistigen Widerstand aussuchen.
Ein Ratschlag: Da Sie plötzlich auf den Geschmack des Flirtens gekommen sind, versuchen Sie es doch einmal mit Peymann.
Peymanns Goldoni: Wenn Karin Beier Intendantin wäre
Ich schlafe gut. Ich esse gut. Ohne P. wird es noch schöner sein. Wenn K. Beier Intendantin des BE wäre, gäbe es kein Problem mit einer Kooperation mit dem BO. und Anne Tismer. Frohes neues Jahr.
Peymanns Goldoni: allein gegen alle
Ein klarer Beweis für die Spießigkeit dieses Forums ist, daß meine herrliche Anekdote von der legendären Bochumer Schamhaarperücke kaltschnäuzig unterschlagen wurde! Werte 123, ich kann leider nichts für Sie tun. Man mobbt mich sogar hier! Aber so bin ich schon immer zu Höchstform aufgelaufen: allein gegen alle!
Peymanns Goldoni: in die Szene eindenken
Aber so schlecht fand ich das alles nicht, alles halt etwas zu langweilig - aber der Anfang, ja da ging es noch ganz witzig zu, nicht so schlecht - wenn halt nicht so blöd theatert worden wäre. aber ihr regt euch hier so komisch auf, das ist echt lustig - eitel wie Schauspieler, gut so, aber vielleicht an der falschen stelle, wenn ich das mal so sagen darf. Schleef hab ich leider nie gesehen, also eine Aufführung von ihm, der soll aber gut gewesen sein, auch am Berliner Ensemble, mit Militärmänteln und nackten Männern, was ich echt gerne gesehen hätte, bloß war ich da noch zu klein - seine Tagebücher sind mir zu dick und leider, leider war ich auch nicht in Wien, da soll er ja dieses Stück auch mal inszeniert haben - aber warum ist ihm das damals misslungen? Man weiß es wohl nicht. Vielleicht ist es auch sinnlos sich an Aufführungen zu erinnern, und sie Zuschauern zu schildern, die vor längerer Zeit einmal Interesse und Desinteresse geweckt haben - deswegen ist es etwas schade, das hier keine Bilder gepostet werden können, denn ein Bild dieser Aufführung in Wien würde ich wenigsten gerne mal sehen - egal. Ich schau mir Trilogie jetzt nicht noch ein zweites Mal an, aber nur schimpfen muss da keiner - ich habe schon viel viel langweiligere Stücke gesehen, auch in Mainz und Frankfurt, da ist Berlin ehrlich gesagt ganz gut dran. Das beste was ich mal gesehen habe war allerdings in Düsseldorf, Shakespeare, Wahnsinn - bei dem wundere ich mich immer, wie der das schon alles wusste. Streitet euch nicht so viel, es ist eh sinnlos und schildert mir lieber die guten Aufführungen, was daran gut war und warum, worauf ich achten soll und so, damit ich mich besser in die Szene eindenken kann - ja, frohes neues Jahr und viel Erfolg beim posten - Detlef Schrem
Peymanns Goldoni: Administrator großen Stils
Lieber Schrem, ich bin kein Kenner des BE - war da viel zu selten -, aber versuchen Sie es mal mit "Arturo Ui", "Gott des Gemetzels" oder "Totentanz". Die Stücke müssten noch im Programm sein. Oder das Zeug von Wuttke: "Gretchens Faust" oder "Pffet oder der letzte Tango", schon wegen der grandiosen Frauenchöre.
Ein paar Worte noch zu Peymann...
Er ist hart im Nehmen, noch härter im Geben. Da er der Vergreisung entgegensteuert und ihm deshalb die Innovationspotentiale fehlen, hat er sich aus Überlebensgründen zu einem Administrator großen Stils entwickelt. Er erinnert mich an einen Gutsverwalter aus den Tschechow-Stücken. Wahrscheinlich hat er seinen Energieüberschuss in Wien verpulvert. Seine inszenatorischen Restressourcen werden gelegentlich in den Sand gesetzt. Deshalb hat er sich mit seinem kognitivem Vermögen zu einem Repräsentanten entwickelt. Und hochrangige Politiker besuchen seine Stücke.
Peymanns Goldoni: Spielfreude, Gesellschaftsbezug, Energie
@97
Nachdem in meinem wienerischen Sprachgebrauch das Wort "verpulvert" stark negativ besetzt ist, nämlich im Sinne "unnütz vergeudet", muss ich Ihnen ganz heftig widersprechen. Peymanns Arbeit in Wien hat starke Umbrüche gebracht sowohl die Publikumsschichten betreffend als auch die Inhalte und die Form der Inszenierungen betreffend. Die dem "hochheiligen" ehemaligen k.k. Hofburgtheater anhaftenden Reste der eitlen Etikette, des Formalismus, der Attitüde wurden zugunsten von Spielfreude, Gesellschaftsbezug, Energie und einer Gemeinsamkeit mit dem Publikum aufgegeben und dieser Umbruch hat sich auch gegen die Neo-Etikette und die "Wir sind so schrecklich modern"-Attitüde des K.Bachler resistent gezeigt.

Ebenso entsetzlich finde ich, dass Sie 72-jährigen generell Vergreisung, Stillstand, leere Administration unterstellen. Aus den Inszenierungen, die ich am BE gesehen habe, konnte ich das nicht herauslesen. Das macht sozial/gesellschaftspolitisch starke Angst!!!!
Peymanns Goldoni: unvermutet hochkarätige Kunstwerke
@ 98: Da gibt es einige Missverständnisse.
Ich respektiere die Lebensleistung von Herrn Peymann.
Meine harte Wortwahl ist der von Peymann wohl angemessen, denn er hat der Presse gegenüber ähnlich scharfe Ausdrücke zu Protokoll gegeben.
Natürlich gibt es viele Menschen im Pensionärsalter, die unvermutet hochkarätige Kunstwerke zustandebringen, egal ob ätherisch, von einem metaphysischen Glanz überstrahlt oder derb-bodenständig. Und das ist wunderschön. Haben Sie jemals in der Volksbühne den in einem hohen Alter stehen Joachim Tomaschewsky gesehen?
Trotzdem viele Grüße nach Wien.
Peymanns Goldoni: Nachtrag für Germanisten & more
Nachtrag für Germanisten: Ich habe mich in der Schnelligkeit mal wieder verschrieben.
Es heißt natürlich: den in einem hohen Alter stehenden...
Bei Internet-Texten bemühe ich mich leider nicht so wie z.B. bei einer Zeitung. Im Blog schreibe ich die Texte relativ schnell runter und das ist schade.
Der Redaktion wünsche ich einen guten Start ins neue Jahr.
Peymmanns Goldoni: Wie kommt das?
Bei den Fotoreihen diverser Inszenierungen, die am oberen Rand jeder Nachtkritik entlang sliden, habe ich noch keine aus Peymann-inszenierungen entdecken können, obwohl er und seine Abende doch mit am meisten diskutiert werden. Wie kommt das?


(Das kommt daher, dass die Fotoleiste eine Plattform der Theaterfotografen Thomas Aurin und Arno Declair ist, und u.a. das BE andere Hausfotografen hat. die Red.)
Peymanns Goldoni: sind Inszenierungen Kunstwerke?
@ Nein, ich habe Joachim Tomaschewsky in meiner Vorstellung/Erinnerung nicht präsent. Aber dass Sie schreiben,..natürlich gibt es viele Menschen im Pensionärsalter, die u n v e r m u t et hochkarätige Kunstwerke zustande bringen, zeigt grell jenes Vorurteil, womit Sie und auch andere Poster Peymann und seine Inszenierungen belegen und das hat nichts mit rauher Wortwahl zu tun. Ab der dem Pensionsalter ist Leistung, ein Verbunden sein mit der Gesellschaft nicht zu erwarten, nur "unvermutet" denkbar.

Auch ist meiner Meinung nach generell darüber zu streiten, ob eine Theaterinszenierung tatsächlich in den hehren Begriff Kunstwerk einzuordnen ist oder nicht doch handwerklicher, intellektueller und kommunikationstechnischer zu sehen ist als z.B. ein Gemälde oder Lyrik. Und da würde Erfahrung von Vorteil sein.
Peymanns Goldoni: im Kulturbordell
@ Susanne Peschina: Und das Absurde daran ist, dass Peymann mittlerweile genau dort angekommen ist, wogegen er früher angekämpft hat. Er ist im "Kulturbordell" angekommen, im Wiederholungszwang des eindimensionalen Brechens von Etikette und Attitüde. Was zu beweisen war über das Wortprotokoll der Sitzung des Kulturausschusses des Berliner Abgeordnetenhauses vom 14. September 2009, ausschnittweise abgedruckt in der TdZ vom Dezember 2009, Heft Nr. 12, Zitat:
"CLAUS PEYMANN: Ich möchte nur einen abschließenden Satz sagen: Ich weiß gar nicht, wer Herr Lehmann-Brauns ist. Ich dachte, Sie wären das. - (Heiterkeit) - [MICHAEL BRAUN (CDU): Herr Castorf! Das macht überhaupt nichts!] - Ich habe auch nie neben ihm gestanden - jedenfalls nicht bei Bewusstsein [...]. Ich muss das leider so betreiben, denn ich komme gleich zu meinem eigentlichen Problem. - [Uwe Lehmann-Brauns betritt den Raum.] Herr Lehmann-Brauns! Sie haben eine Sternstunde versäumt. - [Heiterkeit]"
Fazit: Was bleibt? Leere Worthülsen, BILDblasen, selbstHERRliches Geschwätz, kurz: Macht-Kunst.
Peymanns Goldoni: so ein Quatsch
@97flohbär:was für ein quatsch, hochrangige politker besuchen auch stemann, pollesch zb darf doch in keinem provinzkaff mehr fehlen und ist lieblingsdramatiker der bild zeitung, schlingensief ist freund und spendenkorb von steinmeier und gerngesehener talkplauderer bei beckmann usw usw. Was faseln sie denn da von repräsentanten ? tatsache ist, das theater ist im sumpf seiner völligen mediokrität und austauschbarkeit im prozess des gesellschaftlichen verschwindens.
Peymanns Goldoni: windelweich gelobte Säcke
ja, lotte, was soll denn nun passieren? dieser gewaltige niveaueinbruch, dieses endlose verschlingende meer des mittelmaßes, wie, mit welchen dämmen des besonderen, können wir es aufhalten? stemann, peymann alles die selbe flache mache, angewanze an die popelige peergroup. wichtichtuer ohne gewicht und wichtung! also raus aus den theatern, aber was soll aus den vielen kritischen kritikern werden, den begeisterungswütigen jetztzeitgeistbestimmern, die überall talent und preisenswertes ausfindig machen, die mit ihrem loben schon alles ruiniert haben und zum beweis ihrer jugendlichkeit dann ein wenig auf die schon windelweichgelobten säcke hauen?
Peymanns Goldoni: vom Mut verlassen
Tja - Berliner Ensemble - ausgelastet - hauptsächlich mit Schülern und Touristen?! Die "Blauen Spiegel", mit schlechten Kritiken bedacht, werden regelmäßig von Herrn Beil mit einer Einführung versehen, damit das Publikum nicht so schnell raus rennt. Ich werde mir das Stück wohl im Januar zum dritten mal anschauen - ich mag es, wenn ich etwas zu nachdenken bekomme! Die Aufführung, auf einer guten Inszenierungsgrundlage von Andrea Breth, hat sicherlich auch im Laufe der Zeit gewonnen. Aber ansonsten hat das BE wohl der Mut verlassen: Parasit von Schiller, Zerbrochener Krug - und jetzt wohl noch Goldoni - war da was?
Peymanns Goldoni: zurück zu C.P.
Was soll das?!!! Steman, Hartmann, Castorf?! Das wird hier doch überhaupt nicht abgefragt!! Hier gehts um C.P. Bitte zurück zum Thema!
Peymanns Goldoni: Säule der Freiheit und des Spiels
als Rüdiger Schneider, ein Bekannter von mir, vor einigen Tagen im BE war, konnte er sich von der Darbietung besten Theaters überzeugen (Der Zerbrochene Krug )und hat mir
auch bestätigt, dass C.P. ein guter Regisseur ist, - der Handke immer so kongenial zu inszenieren versteht, indem er diese von Groll und Zweifel hochgetürmten Sprachmassive in erholsam zu durchschreitende Landschaften verwandelt - so wie ich es ihm angekündigt
hatte - schau nur recht gut hin, sagte ich zu Rüdiger… Wir schauen uns auch gerne die Vorstellungen im BE an (Die Dreigroschenöper - zB köstlich und kunstvoll) und sind im Großen und Ganzen sehr zufrieden. Für uns ist immer auch Material zur geistigen Anregung dabei: Aturo Ui, großartig, einfach großartig, unbedingt eben auch für junge Menschen zu empfehlen, die sich gar keinen Begriff machen, wie scharf Brecht zeichnen konnte und aufklären! Das Bedrohliche in seiner Lächerlichkeit und Gefährlichkeit irrwitzeln zu lassen, bravourös! Man kann nicht viel mehr vom Theater erwarten, als es das BE unter der beständigen Leitung eines DurchundDurchIntendanten wie C.P. zu leisten vermag. Bildung, Unterhaltung, Aufklärung, Sprache, heiterer Spott und Politik. starke Kultur eben, eine Säule der Freiheit und des SPIELS!
Peymanns Goldoni: Beil an seiner Seite
@104: Richtig, Wowereit wurde auch schon bei Pollesch gesichtet. Und dass Momper im BE bei der "Dreigroschenoper" als Erster in der Pause aus der Menge herausströmt, um sich seine Lippen zu benetzen, hat wenig zu bedeuten, da er, frisiert wie immer, anscheinend ein chronischer Kulturgänger ist, der auf vielen Schauplätzen die Menschen mit seiner physischen Präsenz beglücken möchte. Bei der Berliner SPD hat man wohl den kulturpolitischen Bildungsauftrag internalisiert.
Ich frage mich nur: Was wären Peymanns kraftvolle Auftritte, sein majestätisches Pathos ohne seinen Assistenten Beil? Der darf gelegentlich gewisse Bewusstseinslücken stopfen. Zu diesem Behuf ist er angetreten, schwungvoll, vital, manchmal etwas kriselnd.
Peymanns Goldoni: lokale Unterschiede
@103
Ich habe viel tiefliegendere Etiketten und Attitüden gemeint als penible Personenkenntnis und Namenssprotokollierungen. Dass darauf mit "Castorf?" gekontert wird, finde ich eigentlich witzig und hinlänglich ausreichend. Dass diese Petitesse den Weg in die Presse findet, finde ich dann schon wieder eine Kunstaktion für sich, ein Dramolett! Aber einen eindimensionalen Wiederholungszwang würde ich trotz dieser hervorgehobenen Präsentation nicht ablesen.

Sollte ich mit meiner Anmerkung irgendwelche Gefühle der Berliner Presse oder der Berliner Leser verletzen, nehmen Sie es mir nicht übel, es gibt sicher lokale Unterschiede.
Peymanns Goldoni: Wo Politiker nie ins Theater gehen
Vielen Dank, für die nette Antwort - soll ich "Herr" Flohbär sagen? ein lustiger Nickname, sie schreiben so interessante Beiträge und benutzen zugleich so einen niedlichen und puzzigen Namen, will nicht sagen, dass sich das ausschließen müsste, aber aufgefallen ist es mir schon - zur Sache: sobald ich wieder nach Berlin komme, werde ich schauen, ob's nicht etwas von dem, was Sie mir empfolen haben, zu sehen gibt. P.S. ich habe leider noch nie einen Politiker im Theater gesehen, aber, das ist eben Berlin, da mischt sich auch die Politik in das Kulturgeschehen. Mir würde es gefallen soetwas miterleben zu können, fühlte ich mich doch gleich etwas mehr als Zeitzeuge, als Beteiligter eines bedeutenden Ereignisses. Das gefällt mir eben auch an Theaterkünstlern wie einem Herrn Peymann, aber auch Herr Christoph Schlingensief, denen es gelingt sich als bedeutend in unserer Gesellschaft zu plazieren und zugleich unglaublich menschlich zu bleiben, mit ihren Schwächen und Leidenschaften so ein Kristallationspunkt bilden, um den die menschlich und gesellschaftlichen Belange sich zu einem theatralen Bild ordnen und so Anteinahme und Orientierung gewähren.
Peymanns Goldoni: fehlgeleitete christliche Erziehung
@ 110: Ja, aber das ist ja gerade das Langweilige am heutigen eindimensional-antikapitalistischen Theater des C.P. Es ist doch hinlänglich bekannt, dass besonders christlich-konservative Politiker das BE-Bordell mit lustvoll unterdrückten Freuden besuchen. Dieses Theater vollzieht die harmlose Funktion einer katholischen Beichte. Man gibt sich interpassiv dem voyeuristischen Tabu-Bruch hin, um sich hernach genüsslich im schlechten Gewissen zu suhlen. Und nach der Beichte gehts wieder von vorn los. Zitat Zizek: "Der eigentliche Kern der 'Passion des Realen' ist diese Identifikation - diese heroische Gebärde der unumschränkten Annahme - mit der dreckigen, obszönen Unterseite der Macht; die heroische Haltung, die sagt: 'Irgendwer muss die Drecksarbeit machen, also machen wir's.'" Peymanns Theater ist langweilig, komplett vorhersehbar und unterkomplex in dem Sinne geworden, dass die eigene Position im gesellschaftlichen Kontext nicht mitreflektiert wird. Wer immer nur mit dem Finger auf die Anderen zeigt, der fürchtet sich am Ende vor allem vor sich selbst, vor den eigenen verbotenen und normgerecht übertretenen Regungen - Auswüchse einer fehlgeleiteten christlichen Erziehung.
Peymanns Goldoni: armselige Umerziehung
@112 das ist auch so ein armseliges getue - wieder jemand der umerziehen will - wenn ich das schon lese: unterkomplex, dieses blog modewort, aber so ein wenig mit zitaten um sich schmeißen und denken, die weisheit mit löffeln gefressen zu haben und anderen mal sagen, wo sie auf dem pfad der fehlentwicklung irren, nee, das ist doch keinen deut besser, wie sieht denn das emanzipatorische genissen von heut aus, das den stempel: "von und für echte freiheit" tragen darf? und auch immer dieses bescheidwissen, wie ander ticken, wie sie es benutzen, was sie damit machen und wie sie so im schmm/schlechten verharren. schluss mit dem getue um das rechte befreiungstheater, diese analysen sind platt und platter, eitler al P.C. und letztlich auch nur zu schalen selbstbefriedigung da.
Peymanns Goldoni: mitreflektieren ist ein Muss
@112. Ein Mensch, der in seiner (Theater)arbeit seine eigene Position im gesellschaftlichen Kontext nicht mitreflektiert (bewusst und unbewusst), ist eine Sensation. Psychotherapeuten, die diese Ungetrübtheit zum Erkennen der fremden Problematik benötigen, erlangen diese Fähigkeit nach jahrelanger Ausbildung nur teilweise.
Peymanns Goldoni: konkrete Poesie
Wenn man Goldonis "Trilogie der schönen Ferienzeit" als schreiende Kritik an der Konsumgesellschaft, am "Jetset" und vor allem an der erdrückenden Oberflächkeit unserer Gesellschaft versteht, dann hat es Peymann erschreckend gut geschafft, genau diese Kritikpunkte für vier Stunden erdrückend spürbar zu machen. Das ähnelt dann sehr dem Prinzip der konkreten Poesie, und ist obendrein noch furchtbar langweilig.
Leider muss man Herrn Peymann diese Intention wohl absprechen, was dann letztendlich nur noch furchtbar langweilig ist. Und damit eine große Enttäuschung. Schade.
Peymanns Goldoni: über emanzipatorisches Genießen
@ monika: Nein, ich möchte niemanden "umerziehen". Ich habe nur die BE-Situation beschrieben, wie sie sich mir persönlich darstellt. Emanzipatorisches Genießen könnte übrigens folgendermaßen aussehen:
"Glauben wir nicht, daß man zur Macht nein sagt, indem man zum Sex ja sagt; man folgt damit vielmehr dem Lauf des allgemeinen Sexualitätsdispositivs. Man muß sich von der Instanz des Sexes frei machen, will man die Mechanismen der Sexualität taktisch umkehren, um die Körper, die Lüste, die Wissen in ihrer Vielfältigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Zugriffe der Macht auszuspielen. Gegen das Sexualitätsdispositiv kann der Stützpunkt des Gegenangriffs nicht das Sex-Begehren sein, sondern die Körper und die Lüste." (Foucault)
Kurz: Nicht nur zuschauen, auch mal wieder Selbermachen.
@ Susanne Peschina: Psychotherapeuten? Wie kommen Sie jetzt bloß darauf? Lars von Trier ("Antichrist") hat dazu ja bereits in der TdZ vom Oktober 2009, Heft Nr. 10 gesagt: "Ich bin mit diesem Berufsstand, wie gesagt, vertraut, seit ich sechs Jahre alt war. Was der Mann an seiner Frau im Film ausprobiert, heißt Kognitive Therapie. Kenne ich. Meine Beziehung zum Berufsstand der Therapeuten ist sarkastisch. Ich gehe einmal die Woche hin, die arme Frau gibt ihr Bestes und kann mir doch nicht helfen." Komisch, oder?
Peymanns Goldoni: die Generationssprünge am BE
Lieber Schrem, wenn Sie unbedingt ins BE wollen, muss es ja nicht gerade "Mutter Courage" sein. In diesem Stück sind Sie umzingelt von Schülern, die nach jeder Szene wie rasend Beifall klatschen. Im BE erlebt man Generationssprünge, ein Oszillieren zwischen Alt und Jung, dass man seinen Augen nicht mehr traut. Aber da gibt es eine Stelle, die ist phantastisch: eine Frau singt wie aus dem 17. Jahrhundert. Das erinnerte mich
an die Folkloreband "Ougenweide" mit Minne Graw als Sängerin.
Ich fahre heute gen Süden, um dort in Ruhe Flaubert zu lesen und ins Theater zu gehen. Wer tauchte damals dort auf? Peymann und Beil, die über ihr Leben Bericht erstatteten...
Peymanns Goldoni: eine Anekdote von Tabori
@116
ad: Der Berufsstand der Therapeuten ist sarkastisch ....eine Anektode von G. Tabori:

....als 9-Jähriger kommt G.Tabori von der Schule nach Hause und sein Vater fragt:

"Was hast du heute in der Schule gelernt?"

"Ich habe", antwortet G.Tabori "gelernt, dass alle Rumänen schwul sind!"

Da hat ihm der Vater kommentarlos und erklärungslos eine runtergehauen und der 9-Jährige hat trotzdem verstanden ...weshalb!
Und hat sich das ein Leben gemerkt, das mit den Verallgemeinerungen!
Peymanns Goldoni: wer braucht Goldoni?
@ 118.: Ist die Tabori-Anekdote jetzt gegen Foucault gerichtet oder gegen Verallgemeinerungen? Jedenfalls hat Peymann offenbar Bewusstseinslücken, Beil ist immer dabei, und der Berufsstand der Therapeuten ist mitnichten so sarkastisch wie Lars von Trier, sondern vielleicht einfach nur humorlos und geheimnisumwittert.
Ausserdem, wer braucht heute schon Goldoni? Der "Diener zweier Herren" war schon schlecht genug.
Goldoni: Ich brauche ihn! Dringend!
ich, ich brauche ihn, dringend, nicht vielleicht einen von C P, aber Goldoni ist das Genie - ich weiß, Genie sagt man nicht, trotzdem!
Peymanns Goldoni: viel Spaß mit Ihrer Zeitung
@ 119 Vor allem gegen Verallgemeinerung und Vorurteil. Und was dem einen Goldoni ist, ist dem anderen halt Lars von Trier. So ist halt die Welt...

Das mit dem Psychotherapeuten haben Sie auch nicht verstanden! Macht aber auch nichts. ich wünsche weiterhin viel Spaß bei der Lektüre Ihrer Zeitung.
Peymanns Goldoni: Lebt Peymann nicht selbst dekadent?
@ 121.: Meine Frage zum Thema Verallgemeinerung zielte darauf ab, dass wohl jedes menschliche Subjekt seine blinden Flecken und Vor-Urteile hat. Dem Konstruktivismus nach machen wir uns alle nur ein bzw. unser Bild von der Welt. Zum Zwecke des intersubjektiven Verstehens müssen diese "inneren Bilder" kommunikativ und konfrontativ verhandelt bzw. aufeinander abgestimmt werden. Von dieser Problematik handelt auch "Antichrist" von Lars von Trier. Sie sehen also, ich habe Ihren Psychotherapie-Verweis durchaus verstanden, wobei mich Ihre Aussage "Der Berufsstand der Therapeuten ist sarkastisch" besonders amüsiert hat.
In Bezug auf Goldoni könnte man nun fragen, ob C.P. seine eigene Position eigentlich mitreflektiert, wenn er den Hedonismus und das Leben auf Pump kritisiert. Lebt C.P. nicht mittlerweile ebenso dekadent wie diejenigen, welche er zu kritisieren beabsichtigt? Ich wünsche weiterhin viel Spaß mit Ihrem Goldoni.
Peymanns Goldoni: Dekadenz der Internet-Diskürschen
Ich denke, Peymann hat nicht so viel Zeit, seine "eigene Position eigentlich mitzureflektieren", da er damit beschäftigt ist, Theater zu MACHEN. Verstehen Sie? Praxis, Handlung, die Tat etc. Offenbar im Gegensatz zu Ihnen, die über genügend Zeitreserven zu verfügen scheint (dekadent?), im Internet bildungsbürgerlich-geschwängerte Diskürschen vom Zaun zu brechen.
Peymanns Goldoni: Sinnlos. Küsschen.
@123.: Es benötigt keine zusätzliche Zeit, die eigene Position mitzureflektieren, wenn das direkt in den Arbeits- bzw. Produktionsprozess miteinbezogen wird. Ansonsten wäre es ja auch vollkommen sinnlos. Küsschen.
Peymanns Goldoni: Ängste, Freuden, Obsessionen
@122 Nein, leider noch immer nicht verstanden!

Es ging nicht um blinde Flecken, die bei der Bearbeitung eines Textes nicht erkannt werden können.

Es ging mir darum Sie darauf hinzuweisen, dass jeder Mensch seine eigene Erlebniswelt mitreflektiert, wenn er etwas liest, sieht, bearbeitet etc., was Sie in Ihrem Beitrag 110 ja in Zusammenhang mit C.Peymann in Frage gestellt haben. Dies sei als Sensation zu sehen, weil - wie Sie ja zwischenzeitlich auch erkannt haben - dies einfach menschlich ist, meinte ich darauf hin. Nur Therapeuten bemühen sich berufsmäßig dies auszuschalten, damit Sie dem zu Therapierenden nicht ihre eigenen Verklemmungen, Erlebnisse, etc. "unterjubeln". So war das gemeint!

Anders als bei Therapeuten ist bei Regisseuren, Schauspielern, Kunstschaffenden gerade dieses "Unterjubeln" der eigenen Erlebniswelt, der eigenen Sichtweise, Ängste, Obsessionen, Freuden etc. das Interessante. Sonst müssten ja alle "Hamlets" auf den Bühnen gleich agieren.

Ich hoffe es war jetzt klar genug, und weiterhin gutes Amusement!
Peymanns Goldoni: zwischen Ohnmacht und Allmacht
@ Susanne Peschina: Was hat denn jetzt Shakespeares "Hamlet" mit Goldoni zu tun? Was auch immer, Ihre Sichtweise auf den Künstler entspringt unverkennbar dem psychoanalytischen Trauma-Diskurs, dass jeder Künstler letztlich immer nur sein Kindheitstrauma bearbeite. Was sicher auch im Fall von Lars von Trier zutrifft.
In seinem Bedürfnis nach Souveränität schwankt ein Künstler demnach immer zwischen Ohnmachts- und Allmachtsgefühlen. Problematisch wird es für mich erst dann, wenn die Grenze zwischen Realität und Kunst verwischt wird, wenn also zum Beispiel Lars von Trier auch im realen Leben Frauen so quälen und manipulieren würde wie die Frauenfiguren in seinen Filmen. Das meinte ich mit "die eigene Position mitreflektieren".
Peymanns Goldoni: Genie der Greisenbataillone
Eins muss man Peymann lassen: In der Rekrutierung von Rentnerkollektiven, Altersheimtruppen und Greisenbataillonen ist er ein Genie ungewöhnlichen Ranges. Beil hilft ihm nach Kräften, sofern sie nicht nachlassen.
Dazwischen sitzen Schulklassen, die von ihren Lehrern zur geistigen Entlastung wegexpediert werden, (Frau Peschina, falls Sie sich an dem Fremdwort sto§en: das stammt von Hugo von Hoffmansthal aus "Der Schwieirige").
Peymanns Goldoni: zur Frage der Fremdworte
@127: Ich verachte Fremdwörter und Zitate nur dann, wenn sie nur mehr zur Tarnung bornierter und sinnentleerter Eitelkeit einer selbsternannten intellelktuellen Schicht dienen und keinerlei Kommunkation mehr befördern. Auch Nicknames verachte ich grundsätzlich: in undemokratischen
Ländern riskieren Journalisten ihr Leben um zu Ihrer Meinung zu stehen, hier wo es gefahrlos möglich wäre, gibt es dann "Flöhbärchen" und "Rosenmilben" benutzt um Intrige und Bösartigkeiten zu befördern. Manchmal auch versuchte Werbung.

@126: Siehe oben. Selbst unter Toleranz Ihrer sichtlichen Lars von Trier-Fixation, Sie erscheinen mir lächerlich.
Peymanns Goldoni: Nietzscheaner unter sich
@ 128.: Verzeihung, wie ging das nochmal mit den Vorurteilen? Zitat: "Jedes Wort ist ein Vorurteil." (Friedrich Nietzsche)
Peymanns Goldoni: Kantianer unter sich
Hey Kiddo, warum spukst Du nicht mehr als Jeanne herum? Wie nennt man das eigentlich, wenn sich ein Pseudonym ein Pseudonym zulegt? Multinym? Egal!
"Alle großen Irrtümer benützen ein Pseudonym" (Herrmann Kant)
Peymanns Goldoni: F.P.P.E.H.T.
@ Bill: Ach Bill, du bist längst enttarnt. Gegen Stasi-Spitzel hilft nur die "Five Point Palm Exploding Heart Technique". You and I have unfinished business.
Peymanns Pläne: Bills Fantasei
Papperlapapp! Meine Kant-Identität habe ich längst abgestreift. Agiere der Zorn Gottes nur noch unter meinem Christian Klarnamen. Aber Spaß am Dienstag beiseite! Wir wollen doch themenbezogen (s.o.) bleiben. Vielleicht hat C.P. in Berlin auch noch unfinished buisiness und heckt schon sein nächstes Attentatskommando auf die Berliner Theaterszene aus. Kommt Zeit , kommt Rat...
Peymanns Pläne: Beatrix versteht Gott nicht
@ Bill: Heute ist Mittwoch. Probleme mit dem Raum-Zeit-Kontinuum? Und ausserdem versteh ich Gott nicht.
Peymanns Zukunft: sollte Lili heißen
kasperletheater von peymann , der schrott , der da im BE läuft. Warum man den da nicht endlich mal rauswirft. Ich verstehe es nicht. Dieser platz hätte wirklich eine intelligente auseinandersetzung verdient. Denn tief drin bin ich wertekonservativ! Ich will, dass man dankbar ist, wenn man flächen benutzen darf, die sogar von anderen ganz offiziell beobachtet werden. Lilienthal,… oder lili wie wir ihn nennen, hat das begriffen. Gebt ihm doch das BE ! die volksbühne ist auch für ihn zu hart… da hat er einfach zuviel gute sachen auf die beine gestellt und wurde zu bösartig verabschiedet. Das würde ich ihm nicht wünschen, aber gebt ihm das BE. Ich bin ja leider jetzt zu alt für diesen job, obwohl ich ehrlich gesagt auch spaß daran hätte. Lili hat das HAU nun ganz nach vorne gebracht. Am anfang war mir das auch nur eine wilde junge talente verbrennen-anstalt, aber nun sieht man wie aus den abgebrannten feldern ganz wunderbare der diskussion und auseinandersetzung geworden sind. Davon können so geistig limitierte wesen wie peymann wirklich nur träumen.
Peymanns Thread: abschalten, Danke!
Lieber Gott lass Hirn regnen. Was ist da hier für ein pseudo-intellektuelles Gewichse? Worum geht es den Leuten eigentlich hier noch? In der Jugend irgendwie zu kurz gekommen, sonst noch Probleme? Ich denke, die denen es hier irgendwie noch um die Inszenierung oder das Problem mit C. Peymann ging, haben schon lange abgeschaltet. Also schaltet bitte auch schnell diese irre Diskussion ab. Danke.
Peymanns Goldoni: bitte neue Vorschläge
@134:
da ist ja doch noch einer mit diskussionswürdigen Vorschlägen. Allerdings ist Lilienthal nicht der Mann für ein funktionierendes Programmtheater. Jeden Abend einen ausgewogenen Spielplan anzubieten, dazu gehört der Mut zu Kompromissen nicht nur zur ständigen Auseinandersetzung. Ans BE gehören Leute die beides können integrieren und provozieren. Leider zur Zeit spärlich gesät. Michael Thalheimer wäre da eine gute Alternative, den hat man aber leider aus Berlin vertrieben. Bitte neue Vorschläge.
Peymanns Goldoni: Suchanzeige
Wo steckt Jeanne d'Arc?
Peymanns Goldoni: besorgte Nachfrage
Wer sagt eigentlich, daß Peymann 2011 geht?
Peymanns Goldoni: Pech für das Theater
keine Geschenke, das denke ich mir, die komischen Kostüme waren schlecht ausgedacht, also ausziehen, aber das ist auch nicht die Lösung. Peymann ist ein älter Herr und deshalb bestimmt sehr rechthaberisch, es muss immer nach seiner Pfeife gespielt werden, das merkt man, dressierte alte Männer schauen aus den Figuren hervor, die sich an die gute alte Zeit erinnern. Pech für das wunderschöne Stück. Pech für das Theater. Pech für die Zuschauer. Thalheimer ja, der wäre der Richtige! Der macht modernes sozialistisches Theater in dem die unteren Schichten zu Wort kommen dürfen, ihre Probleme und Sogen, ihre Wut und ihre Hoffnung. Ohne Schnickschnack, einfach pur, radikal, sinnlich und schön, voller abstrakter zeitgenössisch stimmiger Bilder, große elegante Kunstwürfe, Aufschreie, Brechstangen die die bürgerliche Genussmauer einzureißen, einzuschmeißen vermögen, die unsere Gesellschaft zerteilt und zergliedert ! Er soll endlich die Nachfolge antreten und die modernen fortschrittlichen Kunstkräfte lenken!
Peymanns Goldoni: für eine Intendantin
Ich schlage, da es momentan keine weibliche Intendantin für den Bereich Schauspiel in Berlin gibt Karin Beier vor.
Peymanns Goldoni: Flaubert in Schweinsleder
@128: Frau Peschina, wenn Sie Peymann einmal live erlebt haben, müssten Sie wissen, dass er auch sehr gern austeilt.
Und was den Namen anbelangt: ich habe selber mal für eine seriöse Zeitung geschrieben, mit meinem richtigen Namen. Hier im Blog sind mir zu viele Spaßvögel unterwegs, deshalb dient ein "Nickname" zum reinen Selbstschutz.
Dass im BE mitunter Kohorten bildungsbürgerlicher Lustgreise auftauchen, die als geschlossene Phalanx auftreten, ist reine Beobachtung.
Privat habe ich nichts gegen Peymann. Ich würde ihm sogar eine Gesamtausgabe von Flaubert schenken, in gepresstes Schweinsleder eingebunden. i
Peymanns Goldoni: d'Arcs Pseudonym
Jeanne d'Arc hat ihr Pseudonym gewechselt. An ihrer Schreibweise sollt ihr sie erkennen.
Peymanns Goldoni: Thalheimer als Erlöser?
@ pastor: So so, Thalheimer macht Ihrer Meinung nach also "sozialistisches Theater, in dem die unteren Schichten zu Wort kommen dürfen", "Brechstangen die die bürgerliche Genussmauer einzureißen, einzuschmeißen vermögen, die unsere Gesellschaft zerteilt und zergliedert!" Und Ihnen nach soll er "endlich die Nachfolge antreten und die modernen fortschrittlichen Kunstkräfte lenken!" Lieber Herr Pastor, dazu habe ich ein paar Fragen an Sie: Was heisst Fortschritt? Warum erschaffen sich Menschen Ihre eigenen Götter oder anders gefragt: Warum stilisieren Sie Thalheimer zum Erlöser? Und soll sich die Kunst nun in den Dienst einer politischen Ideologie stellen oder geht es nicht vielmehr darum, diese über die Kunst zu hinterfragen - mithin auch die sozialistische Ideologie?
Peymanns Goldoni: Verharmlosung vermeiden
ja, denn die Künstler, die hinterfragen, sind ja die sozialistischen, und sie hinterfragen sich ja auch selbst, in dem sie ihren Erfolg nicht nur für sich selbst nutzen, sondern mit ihrer Kunst das Feld für eine Gesellschaftsbetrachtung erweitern. Sie geben dem Zuschauer das Gefühl hier werden die Bilder gezeigt, die das Schlechte und Rohe von Unterdrückung nicht harmlos machen! Und trotzdem etwas sehen, was sehr sehr schön ist, auch witzig. Niemand muss mit seinen Gedanken und Sorgen alleine bleiben.
Peymanns Goldoni: Namen und Geschenke
@141

Ich habe Peymann oft live erlebt, beim Austeilen, Verteidigen auch beim Promoten. Was ich immer dabei erlebt habe, war Offenheit, persönlicher Einsatz und Mut. Er hat sich auch nicht gescheut, die Hand zu beißen, die ihn gefüttert hat. Wovon Vranitzky, Scholten, Hawlicek etc. ein Lied zu singen wissen.

Zu den Pseudonymen: Manchmal würde der eigene Name aber eine andere Art von Selbstschutz geben. Dass man vielleicht eine korrektere Wortwahl, eine ehrlichere Auseinandersetzung anstrebt. Würden sie tatsächlich in einer seriösen Zeitung von Kohorten bildungsbürgerlicher Lustgreise berichten? Würde die Beschreibung der Publikumsschicht dort nicht von einer Dominanz der bildungsorientierten Älteren berichten und niemand verletzen und beleidigen? Und vor allem weniger sinnlose Zitate, Bonmots etc. in den Foren produzieren.

Den Zusammenhang mit dem in Schweinsleder gebundenen Flaubert habe ich nicht verstanden. Sollte es nicht ein Bonmot sein und Sie es sich leisten können, schenken Sie doch! Es gibt eindeutig viele Menschen die weniger ein Geschenk verdienen als es Peymann tut.
Peymanns Goldoni: Rindsleder für die kommende Inspiration
Ich würde Peymann gern eine Gesamtausgabe von Flaubert schenken, auch in Rindsleder für die Inspiration seiner kommenden Stücke, aber er ist besser finanziell saniert als ich, besitzt wahrscheinlich schon das ungelesene Werk in seiner Bibliothek und würde es dann an Wuttke als Aufbaumedium zum neuen Jahr weiterreichen. An Kirsten Warnke wäre noch besser.
Vielleicht bekommt er einmal eine Exklusivausgabe von "Salammbo" von mir überreicht. Darin wird ein bisschen das Judith-Thema aus der Bibel variiert. In Stuttgart spielt da unter Nüblings Anleitung eine tolle Schauspielerin, die ihren eigenen Text dazugeschrieben hat...
Peymanns Goldoni: kollektive Bandscheibenvorfälle
@ pastor: Ach so, die Künstler, die hinterfragen, sind die sozialistischen. Ist klar. Dann können Sie mir sicher auch noch die zahlreichen Inszenierungen von Thalheimer nennen, welche sich mit dem sogenannten "Milieu" auseinandersetzen. Mir persönlich fällt dazu nur Hauptmanns "Die Ratten" ein. Dieses Stück mit dem deutschnationalen ehemaligen Theaterdirektor Hassenreuter auf dem Dachboden und seinem Schüler, dem Landpfarrer Erich Spitta, der sich über "die sogenannte wissenschaftliche Theologie" wie über "die anstößigsten Nuditäten" erregt. Nein, niemand muss mit seinen esoterischen Spiritualismen, Verklemmungen und Bandscheibenvorfällen allein bleiben.
Peymanns Goldoni: die Streberei des Tugendboldes
Zusatz @ 147: In der Schnelle ist mir ein Fehler unterlaufen. Denn der ehemalige Theologiestudent Erich Spitta ist natürlich der Sohn des Landpfarrers Spitta. Herr Pastor, wie halten Sie es eigentlich mit dem hier?: "Ein Gutseinwollen an sich, gewissermaßen als Selbstzweck, als Lebensberuf, verfällt der Ironie der Unwirklichkeit, aus dem echten Streben nach dem Guten wird hier die Streberei des Tugendboldes." (Dietrich Bonhoeffer)
Peymanns Goldoni: es gibt keine seriösen Zeitungen
Die Frage, wer was in seriösen Zeitungen schreiben würde, ist doch überflüssig, so lange es keine seriösen Zeitungen gibt. Generell ist es doch so, dass Printjournalisten unter ihrem eigenen Namen jederzeit auch Aussagen der Güteklasse "Kohorten bildungsbürgerlicher Lustgreise" absondern, man denke nur an die Süddeutsche Zeitung, in welcher die Hamburger Schauspieler pauschal als unfähig diffamiert wurden oder an die FAZ und den berühmten Spruch von "Deutschlands fröhlichster Regienull". Ob man unter eigenem Namen oder unter Pseudonym schreibt, spielt doch keine Rolle, solange weder die einen noch die anderen für ihr Tun Verantwortung übernehmen müssen. Und darüber, ob auch Kritiker oder Kommentatoren Zeitungen solche Ausdrücke verwenden würden, kann man ja diskustieren, wenn es eines Tages tatsächlich seriöse Zeitungen geben sollte.
Peymanns Goldoni: Thalheimers Frauen
schade, das sie so wenig Stücke kennen, die Thalheimer inszeniert hat. Auch in Hamburg. Liliom etwa, Woyzeck auch, Einsame Menschen, Emilia Galotti, Die Orestie - alle Stücke inszeniert aus dem Blick der Bedrängten und Ausgebeuteten, den Opfern, der Frau, die es satt hat, diese Roll weiter,und immer weiter in der Gesellschaft spielen zu müssen, die die Rolle des Opfer-sein-müssens abwirft, von sich schleudert und in neuem Selbstbewußtsein erstarkt, und Stimme zeigt! Diese Thalheimer Frauen sind keine Tugendbolde, sondern radikal und unnachgiebig. Sie sind auch zart und schön Fritzi Haberlandt und Nina Hoss etwa ! Ihre Präsenz bewirkt etwas, da können sie sicher sein, bei Thalheimer !!!
Peymanns Goldoni: die Trias gender, race & class
@ pastor: Natürlich habe ich "Einsame Menschen", "Emilia Galotti", "Faust I und II" (sic!) und "Die Orestie" am dt gesehen, ich kann diese Inzenierungen aber weniger auf den Diskurs des wissenschaftlichen Sozialismus zurückführen als vielmehr auf das Verfahren der Dekonstruktion der begrifflichen Trias von gender, race und class. Dass bei Thalheimer eine Dekonstruktion der stereotypen Geschlechterrollen stattfindet, darin gebe ich Ihnen unzweifelhaft Recht.
Peymanns Goldoni: Fragen zu Flauberts Schweinsleder
eine Nachfrage zu 141/Flohbär, aber vor allem als Plädoyer für Klarnamen und seriöse Postings zu verstehen:

Da ich so gar nichts mit dem Flaubert-Geschenk anfangen konnte, habe ich mir etwas "erklären" lassen, was hoffentlich doch nicht stimmt:

Wenn man Flaubert nur phonetisch nimmt, klingt es ziemlich stark nach Flohbär. Wenn man das Schweinsleder optisch bei Latex einreiht, kommt man zur BärIN, die das Fürchten lehrt und das liest man sonst nur in Kontaktanzeigen.

Wenn der Flaubert in Schweinsleder so zu verstehen war, war's wohl der Tiefpunkt an Postingkultur.
Peymanns Goldoni: Stoppt die Klarnamenscheiße
ach hört doch endlich mal auf mit der klarnamenscheiße. wenn eine schauspielerin, ein techniker, ein stadtverodneter, ein dramaturg oder wer auch immer, der nie offen seine meinung sagen kann, weil er rücksichten auf seinen/ihren job zu nehmen hat, hier mal richtig abrotzen kann, dann ist das doch super. es ist nun mal so, dass man auch in einer demokratie immer in abhängigkeiten steht. wer das leugnet, lügt sich in seine ich-bin-so-freigeistig-mir-kann-keiner-tasche. nur intendanten und leute, die nichts am theater zu tun haben, fordern klarnamen.
Peymanns Goldoni: nicht mit Peymann ins Bett
@152
Eine schnelle Antwort. Es gibt bibliophile Ausgaben von Büchern. Es gibt auch in Leder eingebundene Bücher, die haben nichts mit S/M zu tun. Ich möchte mich nicht mit Peymann ins Bett legen. Im Gegensatz zu Ihnen lasse ich mich noch im Berliner Ensemble blicken.
Bleiben Sie doch in Ihrer Wiener Burg.
Peymanns Goldoni: vollkommen unüberprüfbare Behauptung
Fein, dass es ein Missverständnis war. Aber da es mir eigentlich um Postingkultur ging: Warum jetzt wieder die für Sie ja vollkommen unüberprüfbare Behauptung, wo ich mich n i c h t blicken lasse????

Die Seite NACHTKRITIK ist von der Idee her, sicher auch vom Aufwand, vom Engagement her ganz toll und bewunderswert. Schade, dass manche durch Inkorrektheit verschiedenster Art dies so wenig würdigen.

So richtig Abrotzen wie 153 meint, kann man ja auch anderswie und anderswo.
Peymanns Goldoni: die Diskurse fangen an zu irren
@pastor - Thalheimer ist nicht Protokoll - das bleibt unbedingt zu bedenken, auch in so bezeichneten Nachfolgefragen, die Frauen, die schönen dekonstruierten sozialistischen Werbeträgerinnen deines Gesangs blinkern dir zu, aber scheue nicht zurück zu blinkern, sonst verzeichnen Lob und Tadel Verluste, die Diskurse fangen an sich zu irren und das Dekonstrukt weicht sich wandelnd einer labberigen Masse, die kleben bleibt, zertreten wird, schwarz wird und nur die, die auf verspätete ICE's warten müssen starren noch auf sie und erblicken in ihnen vielleicht Spuren alter Aufschwünge, angenehmer Zeitverschwendung, nachlassende Spannkraft, Hinterhalt - Schreck und Tod.
Peymanns Goldoni: Muster durcheinander bringen
@ martha Wie darf ich das bitte verstehen? Freilich ist Thalheimer nicht Protokoll, wie auch? Ich möchte mich nicht wiederholen, nur so viel: Frauengestalten auf der Bühne sind prächtig aufgehoben in Thalheimers Händen, sie zeigen uns einen, wenn nicht den Weg - ich fürchte mich nicht vor Dekonstruktion, sie ist sicher ganz gut zu gebrauchen, weil sie die Muster durcheinander bringt, Muster die Herrschaft bedeuten können - ich bin kein Materialist, eher emotionaler Sozialist, mit einem Hang zu guter und verständlicher Bildung. Ja ich schätze Bildung und Kultur, wenn sie modern und wach und für die Bekämpfung der Not einen Sinn hat. Im übrigen bin ich auch von der DB sehr enttäuscht, die ist schlimmer und schändlicher als das übelste Theater, und da gibt es leider schon einen neuen Intendanten, der alles noch schlimmer macht - aber das gehört nicht hier her.
Peymanns Goldoni: partiell erloschene Theaterherzen
@ 155: So ganz nehme ich Ihnen das nicht ab, dass sie extra wegen Peymann anreisen. Sie haben doch in Wien alles, was Sie brauchen, z.B. Inszenierungen von Andrea Breth, auf der Bühne Caroline Peters und die hervorragende Frau Wokalek aus Freiburg.
Sicherlich, im architektonisch verbauten Gebäudekomplex des BE hockt auch in irgendeinem Winkel Chefdramaturg Beil, in Krisensituationen vielleicht auf einem Notbett, um frische Kräfte zu sammeln für Strategien bei der Öffentlichkeitsarbeit im geistigen Konkurrenzkampf gegen andere Berliner Theater, da man partiell erloschene Theaterherzen - zuweilen auch Wiener - brechen könnte. Durch Stücke wie Wedekinds "Frühlingserwachen" erhält sich Peymann eine juvenile, postpubertäre Frische und kann somit durchregieren, bis er das Alter von 90 Jahren erreicht hat. Ein Ausflug lohnt sich allemal.
Peymanns Goldoni: Gesinnungsschmeichel- unterhaltung
@ pastor, entschuldigung, aber was ist denn das für eine , na, sagen wir, nicht besonders glaubwürdiges gerede. es ist doch nur all zu bekannt, diese klischees von den starken nicht-opfer kustfrauen, die sich den permanent notgeilen männern erwehren müssen, bloß ein bisserl opferli müssen sie halt schon immer noch bleiben - mit tatsächlicher stück und /oder auch wirklichkeitsbetrachtung nicht das geringste zu tun hat, das hat auch mit dekonstruktion nichts zu tun, das ist kitsch, über-sentimentaler (und gerade bei thalheimer, der dazu gerne die entsprechende super schlechte kitschmusik einspielt), das super seichte gesinnungsschmeichelunterhaltung, nicht für leute, die noch was vor haben sondern die bräsig in ihrem jammrigen überlegenheitsgetue eingeschlafen sind -
Peymanns Goldoni: ein weiteres Plädoyer für CP
@158
Ich finde Caroline Peters ganz hervorragend wie viele andere des Burgtheaterensembles auch. Und ob wer aus Freiburg oder Flensburg stammt war mir Zeit meines Lebens egal. (Mit dem Hinweis auf Freiburg habe ich dann aber schon wieder Verständnisprobleme... weil Freiburg irgendwann einmal zu Österreich gehört hat?)
Ich gehöre nicht zur der "Gott wie schrecklich..der sagt Schangse"-Fraktion!

Ob Sie es mir abnehmen oder nicht: Da jetzt 10 Jahre keine Arbeiten von Peymann in Wien zu sehen waren, bin ich tatsächlich extra dafür angereist und werde auch weiterhin anreisen z.B für den Goldoni unter dessen Schutzschirm ich gerade das Posting 159 schreibe. Ich habe ganz hervorragende Abende erlebt im dichtgedrängt besetzten BE mit viel begeistertem Publikum. Ich war sogar einmal in einer Vormittag-Jugendvorstellung von "Frühlingserwachen" und fand die Reaktionen der zwar ziemlich gleichaltrigen aber sichtlich doch unterschiedlich reifen Jugendlichen als besonders interessant und reizvoll.
Peymanns Goldoni: kosmetische, placeboähnliche Wirkung
@ monika - tatsächlich ist der Kunstraum mithin ein kennzeichnendes Lebensattribut in dem bevorzugt zur eigenen Identitätsstilisierung nützliche Auslegungshilfen vorzufinden sind, die kleiden, unterhalten und der eigenen Bewusstseinshaut schmeicheln. Wie eine gute Hautcreme aber, nur eine so benannt, kosmetische, ja placeboähnliche Wirkung zu zeitigen fähig sind, die nichts desto weniger jedoch, auch Wirkung haben. Das Gefühl im richtigen Stück mit der richtigen Besetzung vom richtigen Regisseur inszeniert, die richtige Weltbetrachtung und Weltauslegung erlebt zu haben - dies mit emotionaler Beteiligung, und dem eigen geistigen Niveau angemessen erscheinend, ist höchst Identitätsstabilisierend, und sollte, in welcher Form auch immer genossen, keinesfalls verachtet werden, im Gegenteil, Protokoll öffnet den Blick auf die nicht relativistische Vervielfältigung der nützlichen Phrasen, der Alltag ist nicht so schwer wie wir es uns einbilden. Und denen, denen es dreckig geht, wird weniger geholfen als nötig. Wer etwas anpacken möchte sollte es tun, das Theater beheizt andere Räume.
Peymanns Goldoni: bubsbiederlich
@ martha - was soll der Protokollquatsch? Ich will Gegenwart! Ich will Gegenwart erleben! Sozialismus, das ist vielleicht dumm, ich bin kein Materialist, aber ich weiß, wir brauchen den Sozialismus als Horizont, als einen emotionalen Ausgleich. Goldoni war sehr verunsichert und hat sich gerettet in dem er sich zu einem Beschreibungsentwurf, zu einer ganzen Kaskade von Entwürfen hat beflügeln lassen ! Das will ich dann auch sehen! Jetzt! Vielleicht irre ich mich, denn ich bin auch verunsichert, schreibe aber leider keine Stücke. Ich würde gerne für Thalheimer ein Stück schreiben, das müsste dann mal über fünf-sechs Stunden Dauern, und - einverstanden- dürfte keine kitschige Musik haben. Was könnte Theater nicht alles leisten, wenn es nicht so bubsbiederlich wäre!
Peymanns Goldoni: Dekonstruktionstücken und R. Barthes
@ monika: Stimmt, das Problem an der Dekonstruktion ist natürlich, dass sie sich immer nur parasitär an bestimmt Inhalte heften kann. Zur Entschiedenheit der Stellungnahme trägt das natürlich nicht bei. Im Gegenteil, hinter der Dekonstruktion kann man sich auch schön verstecken, indem man auf der Bühne das dekonstruiert, was man in der Realität vollends stereotyp praktiziert. Es gibt aber gute Regisseure, die auch diese Widersprüche in ihrer Arbeit mitreflektieren.
@ martha: Mythos Hautcreme? Haben Sie Roland Barthes gelesen?: "Toute la publicité des produits de beauté prépare donc une conjonction miraculeuse des liquides ennemis, déclarés désormais complémentaires; respectant avec diplomatie toutes les valeurs positives de la mythologie des substances, elle parvint à imposer la conviction heureuse que les graisses sont véhicules d'eau, et qu'il existe des crèmes aqueuses, des douceurs sans luisance."
Peymanns Goldoni: Hochkaräter am BE
@85

liebe evelyn !
finde ich ganz richtig, was du sagst: "das stück, leute, das stück !"
und ich finde großartig, daß dir der text so zusagt !
daß du das hier im thread ansprichst, denn da tummeln sich auch immer wieder leute, die sagen: "textlesungen, rezitationsabende, deklamieren, was wollen sie um himmels willen im theater ?? - lesen sie weiter !!"
wenn du den text an so einem abend geradezu körperlich erfährst, erfahren haben solltest (gibt auch gegenteiliges, z.b. tanz, der wie ein recht platter text wirkt), dann kann der auch nicht nur schlecht gewesen sein, du hast dann bestimmt eine neue "dimension" von so nem text. so sehe ich das grob; ich sah diesen abend ja nicht, weiß aber, daß - wie "flohbär" schon anfing darzulegen - da auch andere gute sachen laufen mit jürgen holtz, dem motzki-darsteller, zum beispiel in "katarakt" oder als peachum, dafür (und auch für handke-schwerpunkte und dergleichen) lohnt ein be-besuch allemal ! überhaupt sind an diesem haus so viele "hochkaräter", daß selbst schlechtere sachen diskutabel sein müßten, wenn es hier zuweilen um stücke, inszenierungen, darstellerinnen etc. ginge ! daß das be nicht wuppertal oder oberhausen ist, das siehst du ja an der teilnehmerin "123" : die ist gegen das "intendantenkarussell", schlägt aber karin beier, ua. weil sie eine frau ist ?!, für die intendanz des be vor; vermutlich laufen am be zu viele "hochkaräter" herum, sonst würde sie, bei alledem, was sie da so unterirdisch findet und so in anderen threads schreibt, schon lange eine strukturänderung des be vorgeschlagen haben, stattdessen will sie nrw auch noch um die intendantin schwächen, die sie favorisiert: mit nrw meint die das nicht gut, glaube ich ... eigentlich immernoch nicht ... .
Peymanns Goldoni: prächtiges Zeug
@beatrix kiddo, ja ist eine hübsche Stelle und ganz Protokoll - deswegen kaufen wir es ja auch so gerne, das prächtige Zeug!
Peymanns Goldoni, Langhoffs Gorki: BE umgekippt
Während ihr hier noch über Protokolle und verschüttete Milch palavert hat der alte Langhoff das BE umgekippt. Auf Wiedersehen im neuen Thread.
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