In Erinnerung an eine Revolution

9. Januar 2010. Der Regisseur und frühere Intendant des Berliner Deutschen Theaters Thomas Langhoff erhält einer Mitteilung der Berliner Akademie der Künste zufolge den diesjährigen Kunstpreis Berlin.

Thomas Langhoff, im April 1938 in Zürich geboren, wohin sein Vater Wolfgang Langhoff vor der nationalsozialistischen Verfolgung geflohen war, war zunächst als Schauspieler und Regisseur beim DDR-Fernsehen erfolgreich, bevor er seine Theaterkarriere begann. In den späten siebziger Jahren machten ihn wenige Inszenierungen am Ostberliner Maxim Gorki Theater schlagartig berühmt, die mit ihrem zarten, kaum spürbaren Ton der Resignation dem Zeitgeist jener Jahre mitten ins Herz trafen. Bald darauf inszenierte Langhoff auch im Westen, insbesondere an den Münchner Kammerspielen und den Salzburger Festspielen. 1991 übernahm er als Intendant das Deutsche Theater, das er bis 2001 geleitet hat und dessen Intendant von 1946-1963 bereits sein Vater Wolfgang Langhoff gewesen war. Seit 2001 arbeitet Thomas Langhoff als freier Opern- und Theaterregisseur in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zur Zeit inszeniert er am Berliner Ensemble Gorkis "Nachtasyl".

Der mit € 15.000 dotierte Kunstpreis Berlin wird von der Berliner Akademie der Künste seit 1948 in Erinnerung an die Märzrevolution des Jahres 1848 vergeben, und zwar jährlich wechselnd im Turnus ihrer sechs Sektionen. Der letzte Preisträger der Sektion Darstellende Kunst ist 2004 die Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch gewesen. An Thomas Langhoff wird der Kunstpreis Berlin am Jahrestag der Märzrevolution, also dem 18. März 2010 übergeben.

(sle)

 

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