9. Januar 2010 – Andreas Kriegenburg in der Märkischen Allgemeinen über Berlin und seine Kritiker

Anmaßend in ihrer Dummheit

Am kommenden Freitag hat am Berliner Deutschen Theater Andreas Kriegenburgs Uraufführung des neuen Stücks "Diebe" von Dea Loher Premiere. Im Vorfeld haben Tobias Schwartz und Karim Saab ein Interview mit dem Regisseur geführt, dessen Arbeit nach seinem Umzug vom Thalia Theater in Berlin bisher zwiespältig aufgenommen worden ist.

Ob er von der Kritik bisher verhätschelt worden sei, wollen die Interviewer beispielsweise wissen. "Verhätschelt vielleicht nicht, aber irgendwie doch geliebt," sagt Kriegenburg. Doch bestimmte Verletzungen wolle man weder empfangen noch austeilen. "Mitunter gibt es Rezensionen, die sind so anmaßend in ihrer Dummheit, die bestehen auch darauf, dass sie dumm sein wollen. Die denken sich, je herablassender ich schreibe, desto mehr kann ich vermitteln, wie wenig mich das, was da auf der Bühne passiert ist, erreicht hat. Da gibt es viele Versuche, uns anzupissen."

Und nun schon wieder eine Premiere, leidet da nicht die Qualität, fragen Schwartz und Saab außerdem. Kriegenburg: "Qualität hat wenig damit zu tun, wie viel man macht, sondern in welche Stimmung hinein man probiert. In Hamburg war die Stimmung sehr schön. Hier in Berlin hat es das Feuilleton in kürzester Zeit geschafft, dass man sich nicht mehr so auf die Premieren freut. Das Niveau der Auseinandersetzung ist sehr niedrig, sehr beleidigend. Ich mache seit 25 Jahren Theater, nicht ohne Erfolg, und ich bin auch nicht blöd."

 

 

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