Presseschau vom 22. Januar 2010 – Portrait von Sandra Hüller

Die Hingegebene

"Wie macht sie das bloß, sich so verwandeln?", fragt Anne Peter eingangs ihres Sandra Hüller-Portraits in der taz (22.1.2010). Nackt, nur mit einem Hirschgeweih angetan, "stöhnt" Sandra Hüller, "schreit, krallt die Hände in die Luft und bleckt die Zähne" und wir sähen keine nackte Frau, sondern ein "ungezähmtes Wesen". "Blödes Kackkind" und "renitentes Ding" nennt die 31jährige Schauspielerin selbst ihre jüngste Figur. Ein "unglaublicher Kraftakt" sei das.

"Zerrissene, widersprüchliche Figuren" seien die Spezialität der Hüller, schreibt Peter. Die Erfolgsverwöhnte mit den Botticelli-Fingern wirke "reif, bestimmt, selbstbewusst. Und bar jeder Allüren."

Seit Sommer 2006 lebe Hüller als Freischaffende in Berlin, drehe Filme und mache Theater vornehmlich in München, weil in Berlin sie einfach keiner gefragt habe. In ihren Figuren suche sie nach etwas, "von dem ich weiß, dass nur ich das machen kann, weil es mich so sehr trifft, dass ich es beschützen will". Sie spreche von "Hingabe". Davon, dass etwas durch sie "hindurchfließt".Dabei entstünden "faszinierend eigenwillige Frauen" oder auch "kindliche Männer".

 

 

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