Die Nacht, die Lichter - Clemens Meyers Roman landet bei Sascha Hawemanns UA späte Treffer
Rhapsodie der Antihelden
von Matthias Schmidt
Leipzig, 25. März 2010. Wenn das so weitergeht, dann muss das Centraltheater über die Anschaffung eines roten Teppichs nachdenken. Clemens Meyer, sozusagen der Star des Abends, ließ es sich nämlich nicht nehmen, zur Uraufführung seiner Erzählungen in einem Leipziger Langtaxi vorzufahren. Und anschließend auf der Premierenfeier sichtlich euphorisiert zu jubeln, er habe großartiges modernes Theater gesehen.
Mit Verlaub, wir sind geneigt, dem Urteil des Schriftstellers zumindest teilweise zu widersprechen, denn die erste Hälfte des Abends war genau genommen schrecklich. Schrecklich zappelig und überzogen und laut, was an sich ja hinzunehmen wäre. Aber die Inszenierung schaffte es eben lange nicht, den Texten Meyers eine bühnengemäße Entsprechung zu sein. Oder, sie wollte es nicht, was ja im urbanen Trendjetset auch schon vorgekommen sein soll.
Für ein Grillfest untauglich
In "Die Nacht, die Lichter", seinem zweiten Buch, erzählt Meyer von einer Welt, die den meisten von uns wie ein Paralleluniversum vorkommt. Es ist die Welt der Randfiguren, der Sozialhilfeempfänger, der Scheiternden. Dass dies von einem beträchtlichen Teil der Kritik als Rand der Gesellschaft empfunden wurde (und bis heute wird!), empört Meyer immer noch. Das sei nicht der Rand, sondern die Mitte, sagte er und hat nicht unrecht. Genau genommen sind eher Theaterkritiker und Schriftsteller der Rand, wenn auch der andere.
Clemens Meyer findet für seine Texte einen Tonfall, den es so in der jungen deutschen Literatur bislang nicht gab: Melancholisch, melodisch, liebevoll und dennoch nicht verklärend schildert er, was gemeinhin als Milieu verstanden wird. Beim Lesen von Meyers Büchern kann man diese Antihelden verstehen, sie sogar ein bisschen mögen und bleibt dennoch illusionslos: Zum Grillen einladen möchte man sie dann doch lieber nicht, weil sie geradezu zwangsläufig Unglück und Ärger anziehen, weil ihnen nichts gelingen will, weil sie so einfach und naiv sind und Pechvögel noch dazu."
Goldkrone" ist jetzt ein Likör
Die Inszenierung wirkt zunächst so, als vertraue Regisseur Sascha Hawemann der Vorlage nicht. Die Figuren sind überzeichnet und voller Klischees vom armen Mann: Leere Bier- und Schnapsflaschen werden herumgeworfen, Jogginganzüge und Einkaufsbeutel dienen als Unterschichtenzugehörigkeitsbeleg. Verzweiflung und Überforderung werden durch Herumschreien signalisiert, und was man bildhaft "sich abstrampeln" nennt durch – genau - Abstrampeln. Die Melodie der Erzählungen, sie geht verloren in hyperaktiv aneinander gereihten Posen, die gelegentlich denen aus Comedyformaten gleichen.
Das schmerzt vor allem in der Geschichte, die so eindeutig autobiografisch ist: Es geht um einen Mann, dessen Hund Piet operiert werden muss, und der das Geld auf der Rennbahn zu "erwetten" versucht. Hagen Oechel deutet an, was für eine Tragik in diesem Mann steckt; Edgar Eckert aber muss den hüftkranken Hund spielen und damit lächerlich machen, was groß hätte werden können.
Handwerklich ist vieles überaus gut – die von Wolf Gutjahr eingerichtete Bühne aus fahrbaren Zimmern, über der eine Leuchtschrift mit dem Titel prangt, die Übergänge von einer Erzählung zur nächsten mit geschickten Rollenwechseln der Schauspieler – allein, sie bleiben herumhampelnde Loser-Abziehbilder. Amüsant sind einzelne Auftritte, allen voran der von Andreas Keller als Mann im Bärenkostüm, der lakonisch sagt: "Früher war ich Postbeamter, und heute bin ich ein Bär." Oder die Erkenntnis, dass "Goldkrone" nicht mehr wir früher 32 Prozent Alkohol hat, sondern nur noch 28 und somit ein Likör ist, wegen der günstigeren Versteuerung. Darüber darf gelacht werden, aber gerne, nur im Halse stecken bleibt das Lachen leider nie. Genau darin aber besteht eigentlich die Fallhöhe der Erzählungen.
Glorreich mit The Castanets
Nach zirka einer von zwei Stunden beginnt eine grandiose Verwandlung, zunächst mit einem melancholischen Folk-Song, der zum Leitmotiv wird, zur kongenialen Übersetzung der Meyer-Sprache in eine Bühnenstimmung. "Glory B." heißt er und stammt von einer kanadischen Band namens The Castanets, was selbst auf der Premierenparty nicht so leicht herauszufinden war. Mit dieser Musik kehrt die Ruhe ein, die es endlich möglich macht, die Menschen auf der Bühne zu verstehen: Andreas Keller als abgewirtschafteten Boxer, der nur noch Aufbaugegner sein und also nicht mehr gewinnen darf, es aber doch tut, voller Stolz und dabei vergessend, dass er damit seine Aufgabe verfehlt hat. Oder Manuel Harder als Mann, der seine Jugendliebe (Anna Blomeier) wiedertrifft und ihr nicht zu sagen wagt, dass er am nächsten Tag in den Knast muss.
Plötzlich gelingt der Inszenierung alles, sie erlaubt sich und uns bewegende Momente der Stille: wenn zwei verzweifelte, einsame Menschen nebeneinander stehen und ein kurzer Moment Glück greifbar nahe scheint, dann aber doch nicht gelingt. Wenn zwei Knastfreunde (Martin Brauer und Edgar Eckert) merken, dass sie wieder einmal Mist gebaut haben und sich eingestehen, dass sie einander brauchen, weil sie sonst niemanden haben. Kaum wird nicht mehr alles, was im Text schon drinsteht, noch einmal plakativ nachgespielt, ist die Anspannung der Figuren spürbar. Sogar ein Mitfiebern, ein Hoffen und Bangen wird möglich.
Und wenn am Ende zu dieser wahnsinnig schönen Musik der ehemalige Postbeamte und heutige Bär mit einem Gabelstapler auf die Bühne gefahren kommt, die anderen auflädt und mit ihnen in die (Hinterbühnen-)Nacht fährt, dann könnte man vor Rührung beinahe vergessen, dass genau diese Stimmung am Anfang so gefehlt hat. Somit hatte Clemens Meyer doch recht: Das war großartiges modernes Theater.
Die Nacht, die Lichter (UA)
von Clemens Meyer
Regie: Sascha Hawemann, Dramaturgie: Johannes Kirsten, Bühne: Wolf Gutjahr, Kostüme: Hildegard Altmeyer, Licht: Carsten Rüger.
Mit: Anna Blomeier. Martin Brauer. Edgar Eckert. Manuel Harder. Andreas Keller. Hagen Oechel.
www.schauspiel-leipzig.de
Mehr zu Clemens Meyer? Seinen Erstling Als wir träumten inszenierte 2008 in Leipzig Armin Petras. Über Regiearbeiten von Sascha Hawemann erfahren sie Weiteres im entsprechenden Glossar-Eintrag.
Kritikenrundschau
"Es war zu befürchten, dass eine Theatralisierung zu eindeutig interpretieren, sich für Hell oder Dunkel entscheiden und die Figuren so quasi in den Schatten stellen würde", schreibt Nina May in der Leipziger Volkszeitung (27.3.2010). Und während der ersten beiden von fünf ausgewählten Geschichten herrsche hier tatsächlich "das Klamaukig-Hektische vor", und "das Auf-der-Stelle-Treten der Personen wird originellerweise gezeigt - indem sie auf der Stelle treten". Doch mit dem Auftreten des "wundervolle" Andreas Keller als schwarzem Boxer passe "das Nebeneinander von stillen, melancholischen und lauten, gewaltsamen Momenten plötzlich": "Da wird die Ambivalenz aus Stolz über den ungewohnten Sieg und Niedergeschlagenheit fassbar – und bleibt es bis zum Ende des Abends." Dass das Umfeld das Leben bestimmt, sei dabei "die zentrale These der Soziologie und zugleich der Inszenierung: "Ein guter Ansatz, den Stoff zu bändigen und zu konzentrieren, der auch ohne das obligatorische Sächseln nachvollziehbar gewesen wäre". Am besten gelinge dabei Anna Blomeier der Wechsel vom Typus zur Person, "deren Figur über den Abend eine eigene Dynamik entwickelt".
Die Würde, die den "Bewohnern eines vermeintlichen Unten" in Meyers Texten zuwachse und Schutz vor dem Voyeurismus des Lesers biete, werde ihnen bei Hawemann "konsequent versagt", schreibt Dirk Pilz in der Berliner Zeitung (27.3.2010). Natürlich wolle die Inszenierung aus "Aufklärungswillen heraus den Schwachen und Gedemütigten" ihre Aufmerksamkeit schenken. Weil sie jene aber "ganz und gar auf ihr Schwachsein" verkleinere, blieben sie "einzig das, was sie dem flüchtigen Draufblick zu sein scheinen: Loser, Abgehängte, An-den-Rand-Gerückte". Man sähe "ins Lächerliche überzeichnete Figuren", "das billig-plumpe Abziehbild einer Realität, für die der Begriff Klischee ausnahmsweise der einzig treffende ist". "Technisch gesehen" sei die Inszenierung allerdings "eine feine Sache". Und in der einzigen Szene "mit leisen Tönen, die ganz auf ihre poetische und schauspielerische Kraft vertraut", sehe man auch, was aus dem Abend hätte werden können, "wenn er seine Knie nicht derart gehorsamsbesoffen vor einer Schimäre von Realität gebeugt hätte".
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vielleicht sind Sie durch das müde Berliner Theaterjahr einfach etwas hypersensibel oder aus dem Dämmerschlaf erwacht, wenn Sie das geringe Quantum an "Blut und Gewalt und Geschrei als bloßes Wiedererkennungsmaterial" in dieser Inszenierung als prägend kennzeichnen.
Meiner Empfindung nach, liegt die Stärke des Abends durchaus, wie auch Sie und andere schreiben, in den stillen Momenten. Diese sind aber durchaus nicht in der Minderzahl.
Also wird die Bemängelung von "Blut und Gewalt und Geschrei" eher zum Wiedererkennungsmerkmal einer Rezension, die zu hoch hinaus will, ins Sozialphänomenale, und dabei abstürzt.
Der Abend sei ein "gelungenes Beispiel kryptokatholischer Unterwerfungsmentalität". Entschuldigung? Das Problem Ihrer Kritik (nicht der kritisierten Inszenierung) liegt darin, dass Sie mit einem recht restaurativen Theaterverständnis zumindest in diesen Abend gegangen sind.
Sie schreiben, das Stück gebe die Unteren der Lächerlichkeit preis und verteidige sie nicht, gleichzeitig kritisieren Sie die Darstellung jener Unteren als "das billig-plumpe Abziehbild einer Realität", als Klischee.
Aber ist das nicht gerade der gelungene Kommentar dieses Theaterabends zum Klischee, das nicht billig-plump ist, sondern die Realität?
Der Abend sei "reißerisch"! Wo denn? Nicht der Abend, sondern die Realität selbst ist reißerisch mit den Unteren (und in Neidebatten auch gerne mit den Oberen!).
Da tapern auch Sie in die breit aufgestellte Falle, in der Theater auf Realität angewendet und schlechtestensfalls äquivalent gesetzt werden soll. Ein Grundirrtum!
Soll Theater das leisten?
Kann Theater das leisten?
Schließlich bin ich auch überhaupt nicht der Meinung, dass das Theater einen Außenseiterstatus fürchten muss.
Ganz im Gegenteil, sollte Theater diesen Status kultivieren. Als Berlinerin gehe ich inzwischen häufiger in Leipzig ins Theater als in Berlin oder Potsdam, weil es in Leipzig u.a. auch um die Reklamation von Theater als Außenseiter geht.
Ich registriere durchaus, dass dem Haus dieses Engagement von vielen um die Ohren gehauen wird, die Theater restaurativ und rein-ästhetisch sehen wollen und glauben, dass ausgerechnet Mitte-Theater über das Theater hinaus relevant sei.
Die Inszenierung, die Sie, wie ich finde, gravierend fehleinschätzen, ist in ihren guten und starken Momenten ein Plädoyer für das Außenseitertum, das, zur Minderheit verklärt, längst schon Mehrheit geworden ist.
Mit freundlichen Grüßen
Constanze Weer
Herzlich
kk
anbiedernd an wen denn? An Sie und mich und Herrn Pilz, die nicht zu den Außenseitern gehören, sich stattdessen aber im bequemen Theatersitz das Prekariat vorspielen lassen, um sich vorzumachen, sie hätten sich auseinandergesetzt?
Anbiedern an die Unterschicht? Ist Clemens Meyer dann auch anbiedernd?
Waren Sie schon mal in Marzahn oder Lichtenberg? Bierflaschen und Supermarkttüten sind da ein Klischee? Das Klischee ist wahr, so einfach ist es! Oder geht die Diskussion letztlich sogar dahin, dass niemand aus Marzahn es sich leisten kann, im Rewe einzukaufen und es folglich netto-Tüten hätten sein müssen? Ist da das Klischee?
Ich habe Subtilität ohne Umwege festgestellt an diesem Abend. Aber wie subtil hätten wir Innenseiter es denn gern, damit wir uns auch möglichst intellektuell und feuilletonistisch, d.h. unserem Stand angemessen, über die Unterschichten und Verlierer unterhalten?
Ich empfinde da eher unser aller "Fachwissen" darüber, was diesbezüglich "überflüssig" und "peinlich" und "reißerisch" sein soll, als überflüssig und peinlich und, ja, auch reißerisch.
Mit freundlichen Grüßen
Constanze Weer
Das hat mit Sozialpädagogik, Soziologie oder Sozialtherapie, wie Sie, Strobo, schreiben, nichts zu tun. Und auch nicht mit der "lesbaren Komposition eines Theaterabends". Es zeigt aber die Schwierigkeit, sich mit Stücken der Gegenwart, geschrieben in der Sprache unserer Zeit, auseinanderzusetzen. Ich habe von Volker Lösch noch nichts gesehen, kann dazu also nichts sagen. Aber ich weiß, dass ein Premierenjubel kein Gradmesser für Qualität ist. So wie Buhrufe es auch nicht sind.
Meine volle Zustimmung hat Frau Kloetzer. Es gelingt der Inszenierung nur in (sehr) wenigen Momenten der Vorlage gerecht zu werden. Meyer schreibt über seine Figuren mit Interesse, mit Einfühlung, ja, mit Liebe. Und er lässt dem Leser Raum zum Weiterdenken von Situationen und Schicksalen.
Man könnte folgern... er weiß was er tut, er ahnt wovon er spricht.
Den Angestellten seines Stadttheaters ist dies (mit ausdrücklicher Ausnahme von Herrn Keller) sichtbar, hörbar, fühlbar, denkbar wenig bis nicht gegeben. Schon die erste Geschichte oder Konstellation (hier Brasilien/Kuba/Mexiko versus Hartz 4) wird von der Inszenierung gnadenlos unterlaufen. Bei Meyer geht es meist um nicht weniger als (anders, schwierig, möglicherweise falsch) gelebtes Leben. Mindestens um Freundschaft und Hoffnung, um Aufbruch und Aufgabe, um Einsamkeit und Isolation. Angesichts der Umsetzung mag man gar nicht nachdenken... ist das jetzt noch Kasper(le)theater, nur Kabarett oder doch schon Denunziation.
Kurz: Über den - siehe oben (in Beitrag 3) - angesprochenen Unterschied/das Spannungsfeld zwischen Verlorene(n) und/oder Verlierer(n)... darüber mag mancher Jubler gelegentlich mal nachdenken.
Und unbedingt über den Vorwurf, dass Kritiker einer solchen Veranstaltung ein „restauratives Theaterverständnis“ hätten. Mal im Ernst: Was anderes ist solche Art Theater als stockkonservativ, weil stockkonventionell?
Was es bietet ist eine Draufsicht auf Gesellschaft. Aus sicherer Entfernung. Und das betrifft nicht nur das beteiligte Personal. Das betrifft leider auch den Zuschauer. Der einem "Ergebnis" "beiwohnen" darf, und sich und sein Gewissen damit beruhigen kann, im „richtigen“ Theater - und in einer wohl meinenden Veranstaltung gewesen zu sein.
Werter Lukas,
ob Sie mit Ihrer Rangordnung hinsichtlich des "dümmsten" Kommentars auf nachtkritik.de richtig liegen, vermag ich nicht recht zu entscheiden; es gibt zumindest noch einige andere Kandidaten, die sich ernsthaft Hoffnung auf den Spitzenplatz machen dürfen. Eines aber weiß ich genau: nachtkritik.de gibt es seit knapp drei Jahren. Vor vier Jahren müssen Sie woanders unterwegs gewesen sein. Dies nur, um etwaigen Irritationen vorzubeugen.
Herzliche Grüße, die Redaktion/dip
Herzlicher Gruß zurück und danke für Ihre Nachricht,
Lukas
Werter Lukas,
ich muss Sie enttäuschen: Ihr Glaube, die Redaktion schreibe Kommentare, um Diskussionen "anzuheizen", geht in die Irre. Weder ich noch eine/r von den RedaktionskollegInnen schreiben Kommentare zum Zwecke des Anheizens.
abermals herzlich grüßt: die Redaktion/dip
Und man kann sich hier noch etwas über die Verwandlung von Literatur in brandgefährliches Stadttheater unterhalten. Oder einfach nur über die Art und Weise wie man mit anderen Meinungen umgeht. Mit anderen Ansprüchen. An den öffentlichen Raum. An die Institution Theater. An Künstler.
Am Ende ist das nicht Ihr Problem. Denn mögen Sie befriedigt sein, angeregt, zum Nachdenken gebracht, erleuchtet, verzaubert, belehrt, bekehrt, bereichert, was immer, was immer Sie wollten... kann ja sein: Mich enttäuscht so eine Arbeit. Und der Jubel lässt mich - schlichtes Gemüt - ratlos zurück.
Das Genörgel von Stimmen wie der Ihren ist immer das Gleiche: man macht mal kurz eben eine Ansage, warum alle anderen (begeistertes Publikum, intensive Darsteller, ja jedes Theater, das nicht das Theater der Nörgler ist) beschränkt und irrlichternd sind und wenn man dann (berechtigten!!!) Widerstand erfährt, dann moniert man einfach den Umgang der anderen mit der eigenen Meinung. (...)
Sie, Alma Hoppe, wollen keiner Auseinandersetzung um das Theater Gehör verschaffen. Sie wollen nur sich selbst Gehör verschaffen, weil Ihrem Theaterverständnis à la Gründgens niemand mehr lauschen will. Dass Sie ratlos sind, glaubt man gerne. Nur kann kein Theater der Welt etwas dafür.
Mit der Ästhetik der 90er Jahre proklamiert es angeberisch ein neues Theater, ist aber über braves Epigonentum bis dato nicht hinausgekommen. Im Gegenteil, Ensemblemitglieder haben auf Grund von Homophobie und reaktionärster Frauenfeindlichkeit das Ensemble verlassen, wie ehedem machen die übriggebliebenen Duckmäuser Karriere. Soviel zum Gründgens Vergleich. Ansonsten herrscht esoterisches Sprechblasendenken, dass mit Big Names wie Sophie Rois und Heike Makatsch strebsam angibt und so die große inhaltliche Leere der Leitung überdeckt.
Sie haben mt ihrer Beschreibung völlig Recht, diese Menschen leben jedoch so in ihrem Zynismus, dass ein anderes Denken, ein anderes Leben nicht mehr denkbar, nicht mehr lebbar ist.
Über den Jubel müssen sie sich keine Sorgen machen, Macht generiert Claque, sei sie real, sei sie virtuell, wie hier vor dem Bildschirm. Das meiste kommt aus der Dramaturgie, sie bemerken den Leipziger Duktus stets an der Bosheit und der Menschenverachtung.
Ach Gottchen, das ganze Übel dieser Welt in einem einzigen Theater. Auf welchem Planeten leben Sie denn? Ihrer Jury-Bewertung auf DSDS-Level ist nichts mehr hinzuzufügen. Erfolg generiert Claque (oder Plaque?) - Sie sind der beste Beweis dafür.
Ich freue mich schon auf Ihre nächste Motto-Show!
Aber Macht und Claque, naja. Das ist das ganz normale Mittelmaß. Eine vergleichsweise kleine, gern bedeutendere Stadt. Da gedeiht so was. Wenn man sich für die Welt hält. So wie Nr. 10.
Sehr geehrter Herr Dr. Rohde,
nein, Denunziation und Beleidigungen sind nicht "das Normalste von der Welt", schon gar nicht das Wünschenswerteste; allerdings schalten wir nicht nur Kommentare frei, die "dem Normalsten" oder dem von uns Gewünschten entsprechen. "Ungeprüft" wird hier dennoch kein "Fähnchen in den eigenen Wind" gehängt, auch nicht mit "Leichtigkeit". Wie wir zu entscheiden versuchen, welcher Kommentar an die Öffentlichkeit gelangt, welcher nicht, lesen Sie am besten im Redaktionsblog (in der Menüleiste unter "gemein & nützlich") vom 28. Oktober 2009 nach.
Herzliche Grüße, die Redaktion/dip
Ihr Verweis klingt mir zunächst einmal recht dünn, zumal ich den Text, auf den Sie verweisen, nicht finden kann. Er würde mich aber durchaus interessieren, denn meinem Verständnis nach muss die dortige Erklärung schon eine sehr gute sein, um Denunziationen, um die es sich trotz Ihrer diplomatischen Beschwichtigungen nach wie vor handelt, zu rechtfertigen. Ich möchte mich an dieser Stelle nicht zum Fürsprecher eines Hauses aufspielen, fühle mich dem Haus selbst aber durch Theaterbesuche, die mich begeistert, manchmal auch irritiert, manchmal auch unberührt zurückgelassen haben, uneingeschränkt verbunden. Wie also gelange ich zu Ihrem Regelwerk?
Mit freundlichen Grüßen
G. Rohde
Werter Herr Dr. Rohde,
noch einmal: Gehen Sie in der Menüleiste auf "gemein & nützlich", klicken sie auf "Redaktionsblog", dort finden Sie unter dem Datum vom 28. Oktober 2009 den erwähnten Text. Weiteres zu diesem Thema finden Sie auch im Glossar, unter "K" und dort im Eintrag "Kommentare".
Grüße, die Redaktion/dip
vielen Dank für Ihre Mühen! Ich bin inzwischen zwar nachtkritik-bewandert, aber nicht bis in alle Ecken und nicht generell was das Internet betrifft. Nun habe ich den empfohlenen Text gelesen und muss mich - eigentlich also Sie, so es nicht lästig erscheint - fragen: Auf Basis der von Herrn Behrens dargestellten Richtlinien gelangt eine pauschale und unzweideutig als Stimmungsmache erkennbare Verunglimpfung wie in Beitrag Nr. 14 tatsächlich zur Veröffentlichung? Mit anderen Worten: Ihrem Empfinden nach liegt keine Beleidigung vor, sondern ein sachbezogener Kommentar, wenn pauschal Frauenfeindlichkeit, Homophobie und Menschenverachtung unterstellt wird? Ich bin der Meinung, das hat hier nichts verloren und es bedarf nicht einmal Richtlinien, um dies im vorliegenden Fall so zu entscheiden. Was kommt als nächstes? Rassismus? Antisemitismus? Pädophilie? Jeder der drei von Herrn Behrens benannten Punkte allein wäre Anlass genug, einen solchen Eintrag zu löschen. Alle drei Punkte zusammen sind es umso mehr. Oder beschreibt Herr Behrens dort lediglich seinen eigenen Ermessensspielraum und ein anderer Mitarbeiter der Redaktion bewertet solch einen Eintrag wiederum ganz anders, weil statt einer natürlichen nur eine juristische Person verunglimpft wird?
Das ist - mit Verlaub - dubios und spricht meines Erachtens nicht für einen professionellen journalistischen Stil. Ich beteilige mich aus Freude an der Auseinandersetzung rund um Theater immer wieder gern an nachtkritik. Wenn aber anderen hier gleichsam und in solch unverhohlener Weise ein Forum zur Verunglimpfung und Herabwürdigung von Theaterarbeit geboten wird und dies seitens der Redaktion auch noch motiviert wird, dann ist nachtkritik für mich keine seriöse Diskussionsplattform mehr. Das ist schade, aber es ist so.
Grüße
G. Rohde
Werter Herr Dr. Rohde,
Ihrem eigenen Anspruch gemäß dürfte ich diesen Ihren "dubiosen" Kommentar jetzt nicht veröffentlichen. Denn dass von Seiten der Redaktion zu Kommentaren "motiviert" werde, die "Verunglimpfung und Herabwürdigung" betreiben, wie Sie schreiben, ist erstens eine grob unsachliche, weil falsche und völlig haltlose Behauptung, zweitens eine "unverhohlene" Beleidigung der Redaktion und drittens eine Vermutung, die – Ihrem Ausdruck entsprechend - nichts als "Stimmungsmache" darstellt, nämlich eine gegen die Redaktion gerichtete "Stimmungsmache".
Aber Ihr Kommentar wird veröffentlicht, und damit haben wir doch sehr schön den Unterschied zwischen Ihnen und uns: Wir veröffentlichen auch Meinungen, die weder unserem Stil noch unseren Überzeugungen entsprechen, was Sie, wären Sie die Redaktion, offenbar nicht tun würden.
Herzliche Grüße, die Redaktion/dip
so einfach wollen Sie es sich machen? Sie sollten nicht so selbstgerecht sein, denn ausgeglichen sind Sie in diesem Fall ganz gewiss nicht. Es liegt noch immer ein geradezu himmelschreiender Unterschied zwischen meiner Einschätzung eines Beitrags als "dubios", eine Einschätzung, die ich als solche auch herleite, und der pauschalen und in keinster Weise argumentativ hergeleiteten Abqualifizierung von Häusern und deren Arbeit in Schlagwörtern. Wollen Sie tatsächlich in Abrede stellen, es eine "haltlose Behauptung" nennen, dass das Veröffentlichen solcher Denunziationen durch Sie die Absender motiviert, auf gleichem Niveau fortzufahren? Ist das nicht sehr bequem? Oder sind Sie naiv? Für mich ist Ihre Antwort grotesk! Was Sie hier als Pflege eines meinungsfreiheitlichen Prinzips vermachen, ist tatsächlich die Pflege des Mobs, dem Sie in der hier beschriebenen Verfahrensweise Personen und ganze Häuser zum Fraß vorwerfen. Mit inhaltlicher Auseinandersetzung hat das nichts zu tun. Wenn Sie damit so zufrieden sind, wie Sie klingen - ich bin es nicht und werde Ihre Seite, wenn auch schweren Herzens, zukünftig meiden, weil Sie entgegen Ihrer Selbstauskunft beileibe keine Moderatorenfunktion erfüllen. Sie reichen den Brandstiftern noch die Streichhölzer.
Mit freundlichen Grüßen
G. Rohde
bei allem Respekt, das sehe ich in aller gebotenen Ruhe ganz anders. Meine diesbezüglichen Beiträge waren mitnichten Beiträge im Sinne einer sachlichen Diskussion, sondern waren Anfragen im Sinne der Wiederherstellung einer sachlichen Auseinandersetzung, in die ich gerne wieder eingesetzt hätte. Das ist aber unter den auch seitens der Redaktion vertretenen Umständen nur schwerlich möglich. Wenn auf dieser Seite gezielt herabwürdigende Beschimpfungen geschrieben werden, dann darf man dies - in Reaktion darauf - auch so beschreiben. Wenn ich meine Meinung dazu herleite, und das habe ich getan, dann ist ein Begriff wie "Mob" keine blinde Beleidigung, sondern eine Konklusion. Einen Beitrag von mir zu welchem Thema auch immer darf jeder gerne anders sehen und mich auch gerne naiv, selbstgerecht oder auch unwissend schimpfen. Innerhalb einer inhaltlichen Auseinandersetzung ist das - zumal wir uns alle nicht persönlich kennen - völlig unproblematisch. Ausserhalb jedes Willens zur Diskussion aber Beiträge zum Zwecke der bloßen Unterstellung zu schreiben und (!) eben zu veröffentlichen, ist hingegen etwas ganz und gar anderes. Sähen Sie sich gemüßigt, mit jemandem in eine Diskussion einzutreten, der sich nahezu ausschließlich in Verleumdungen kundtut? Mit anderen Worten, guter Mann (oder gute Frau, wer kann das hier schon wissen): "Zur Sache" der Inszenierung gerne wieder, wenn denn die Voraussetzungen dafür geschaffen sind. Oder sehen Sie in einem Beitrag wie Nr. 14 einen Beitrag zur Sache? Der nachtkritik-Redaktion danke ich noch einmal für die Beantwortung meiner Anfragen. Sie waren tatsächlich jedoch unerwartet unzufriedenstellend und den Sachverhalt verharmlosend. Das ist schade und ein gravierender Grund für mich, an Debatten hier nicht mehr zu teilzunehmen.
Mit freundlichen Grüßen
G. Rohde
Sie erliegen einem anderen Reflex als "Peter Hellermann", der meines Erachtens ein sehr gutes Beispiel dafür gibt, welche Trittbrettfahrten die öffentlich gemachten Beleidigungen und Verleumdungen in diesem Forum erlauben. Ihr Reflex hingegen ist immer dort naheliegend, wo der Ausschluss von Äußerungen anderer angeregt wird. Das habe ich tatsächlich getan, mit meinem bürgerlichen Namen, unter dem ich meine Beiträge stets an nachtkritik versendet habe. Allerdings, wie ich abschließend betone, habe ich keine Zensur gefordert, sondern die Anregung des Ausschlusses argumentativ hergeleitet. Die Meinungsfreiheit verfechte auch ich. Im vorliegenden Fall wurde eine Meinung aber gar nicht geäußert, sondern es wurde blindlings und zusammenhanglos diffamiert und nicht minder blindlings veröffentlicht. Die Frage, die ich stellte, lautete ganz grundsätzlich: Wieso schützt ein basisdemokratisches Forum wie dieses denjenigen, der es bewußt unterläuft und nicht die (Personen, Theater), die Inhalt einer sachlichen Auseinandersetzung sein sollten? Weder die Frage noch jede ernstzunehmende Antwort darauf läuft auf Zensur hinaus, sondern muss von Zweckerhaltung dieses Forums handeln, das ich im Ursprung für sehr interessant halte. Das ist es leider nicht mehr.
Mit freundlichen Grüßen
G. Rohde
Alles frisch bei dir, Mädchen? In welchem Waldorf-Mediensemniar bringt man euch denn solche Kampfbegriffe bei? Zensuuuuaaaah! Uiuiui. Böse, böse, böse. Aber mal unter uns Meinungsunfreien: Wäre ich Doc Rohde, hätte ich mich nicht dermaßen für ein berechtigtes Anliegen aufgerieben. Die Beleidigungen sind doch herzerfrischend, finde ich. Dass nachtkritik mit einer ernst gemeinten Anfrage, die auch eine ernsthafte Antwort verdient gehabt hätte, nichts anderes anzufangen weiß, als auf seiner Startseite gleich wieder Eigenwerbung damit zu machen, lässt noch tiefer blicken: "...darum geht's bei der Frage, ob ein Kommentar zu Sascha Hawemanns Leipziger Uraufführung Die Nacht, die Lichter nach Clemens Meyer von der Redaktion hätte veröffentlicht werden dürfen oder eben nicht." Aber ja doch, möchte ich da rufen! nachtkritik-Schreiber haben auf Grund von Homophobie und reaktionärster Frauenfeindlichkeit dieses Forum verlassen, wie ehedem machen übriggebliebene Duckmäuser wie Rene P. alias Peter Hellermann Karriere. Ansonsten herrscht esoterisches Sprechblasendenken, dass mit Big Names wie Rene P., Peter Hellermann oder mit Redaktion/dip strebsam angibt und so die große inhaltliche Leere der Seite überdeckt. Diese Menschen leben jedoch so in ihrem Zynismus, dass ein anderes Denken, ein anderes Leben nicht mehr denkbar, nicht mehr lebbar ist. Über die Zensur müssen sie sich keine Sorgen machen, Macht generiert Claque, sei sie real, sei sie virtuell, wie hier vor dem Bildschirm. Das meiste kommt aus der nachtkritik angeschlossenen Waldorfschule, sie bemerken den Leipziger Duktus stets an der Bosheit und der Menschenverachtung. Zum 2000. Geburtstag der nachtkritik-Redaktion alles Liebe!
Ihre innovativen Kurztitel in Ehren, vor 29. muss es aber bitte "mal unter uns meinungsUNfreien" heißen! Ändern Sie das bitteschön, das ist sonst - in Memoriam Jeanne Waldorf D. - Zensur. Zensuuuaaah! Und den vorletzten Satz habe ich unkorrekt plagiiert, wie sonst nur die Helene. Es muß heißen "Das meiste kommt aus der nachtkritik angeschlossenen Waldorfschule, sie bemerken den NACHTKRITIK-Duktus stets an der Bosheit und der Menschenverachtung." Ändern Sie das bitteschön, denn ändern Sie das nicht, machen Sie sich der unterlassenen Richtigstellung strafbar, die Zensuuuaaah! in nichts nachsteht. Fragen Sie Jeanne D.!
ich schaue mir diese Debatte hier seit einiger Zeit an, da ich Interesse am Stück und am Autor Clemens Meyer habe. Ich bin jedoch tief erschüttert über die Art und Weise, wie hier in einem öffentlichen Internetforum schmutzige Wäsche gewaschen wird. Sie sind offensichtlich nicht in der Lage, die Mindestanforderungen an eine kultivierte sachbezogene Diskussion zu erfüllen. Wo haben Sie sich denn eigentlich bisher ausgelassen? Wenn nicht in stillen Ecken einer Kantine zu meckern, blieb ihnen doch höchstens noch einen Brief an den Lokalredakteur Ihrer Kleinstadtnachrichten zu schreiben. Es zeigt ein erschreckendes Bild der Stadt Leipzig, die ich immer wieder gerne besucht habe. Man muss es sich ja wirklich dreimal überlegen, ob man in Ihr Theater überhaupt noch einen Fuß setzen kann, ohne Angst haben zu müssen, von blutrünstigen Kleinstadtvampiren angefallen zu werden. Mit Nachtkritik ist Ihnen ein Medium an die Hand gegeben worden, mit dem man sich erstmals im deutschsprachigen Theater zu Inszenierungen und Kritiken öffentlich äußern kann, und Sie haben nichts anderes zu tun, als Ihre Privatkämpfe dort auszutragen und die Redaktion noch dafür verantwortlich zu machen, dass Sie selbst nicht in der Lage sind, Ihre Probleme untereinander in angemessener Form zu lösen. Sie zerstören damit selbst, was eigentlich dafür geschaffen wurde, eine Plattform Ihrer Meinung zu sein. Ich empfinde tiefstes Bedauern darüber.
a) Centraltheater in Leipzig, meine Eigenerfahrung:
Spielstätte Skala, Paoli-Veranstaltung, Großes Haus,
Einschätzung (@ Stefan, ... und natürlich "wissen"
Sie das auch mindestens für den folgenden Wert
"gefahrlos begehbar"...): gefahrlos begehbar,
Besuch: empfehlenswert, gerade auch wegen der
spürbaren Neugier (immer wieder) im Publikum
(Herr Dr. Rohde, Frau Weer, bleiben Sie dabei, Sie
sind hier mitnichten allein, und Vampirismus sehe ich
keineswegs anhand Ihrer Argumente und Einwen-
dungen; ... Sie und andere haben in den vergange-
nen Wochen und Monaten desöfteren von Insze-
nierungen in Leipzig geschrieben, und das alles war
ganz sicher nicht zu reduzieren auf Beleidigungen,
Beschimpfungen, Selbstdarstellungen und / oder
Privat"scharmützel")
b) Nicht alles, was in einem "Leipzig-Thread" so an
Wunderlichkeiten hervortritt, kommt auch aus Leip-
zig und muß irgendwie ursächlich mit einem Haus,
gar einem Stadtklima selbst in Verbindung gebracht
werden (der Arkadij-Einwurf irgendwo, daß mitunter
der Eindruck entsteht, daß bei "Berlin/Leipzig"
immernoch eine Art "Preußentrauma" mitschwingt
oder andersherum eine Art "Berlinverulkung", gewinnt
vor diesem Hintergrund in der Tat an Gewicht und
ließe sich gewiß mit der Rede von dem "Stadttheater
als Seele einer Stadt" unschwer verbinden ...
c) Demokratie: Der Begriff fällt jedenfalls immer wieder
einmal; dabei ist die -wiederum Arkadij! - Frage
durchaus nicht ohne Interesse, was hier im Netz
eigentlich das "Herrschen" (...kratie) sein soll, und
warum so selten vom Einüben die Rede ist, erst
recht, wo hier im Netz die Verhältnisse für so
iemlich alle Teilnehmer, auch die Redaktion,
keineswegs anders sind als ziemlich neu und
freilich nicht gewohnheitsmäßig durchdrungen.
d) Und es gibt hier und anderswo in den Threads
ganz sicher nicht nur jene Pitbuls, die andere offen-
kundig nur zu gerne sähen; mitunter tauchen Sie
aber auf, und es ist besser, sie hier und jetzt zu
gewahren (dieses Argument ist keineswegs an
Demokratien gebunden, eine "Scheinöffentlichkeit"
zur Einsparung eines großen "Stasi-Apparates"
mag auch für Diktatoren einen Reiz ausüben ...),
als diese irgendwo im "Untergrund" herumwuseln
zu lassen: Sollen die mit Ihren Niederträchtigkeiten
doch wie Napoleon gen Paris; Kotusow kommt über
kurz oder lang; jedenfalls wüßte ich nicht, warum
das gerade hier anders laufen sollte.
e) Was heißt schon "Müll" ?
Ist es "Müll", Theaterbuffets aus aller Welt abzu-
lichten, ist es "Müll", das "Casa Nostra" in der Nähe
der Schauspielhauses HH zu wissen oder in Halle
Stefans "Wegen" zu folgen oder sich den Baum an-
zusehen, wo einst Flohbär nach einer Stein-Insze-
nierung ... : Dem Einen sein "Rosebud" ist dem
Anderen ein "Schlitten in die Mittelmäßigkeit" ...;
und erst wenn die "Theaterbuffets" blühen, während-
dessen die dazugehörigen Theater gerade geschlos-
sen werden, mag auch darin wieder die "Tendenz
zum Unsinn" hervorlugen, wenn ein Scheiber beginnt,
geradezu "hungermäßig" zu assoziieren beispielswei-
se, wenn das eigenartig beginnt, Spaß zu machen,
was andererseits darauf rechnen darf zu strapa-
zieren oder Ärgeres, wenn der Weg zum Himmel
gepflastert ist: mit Kalauern !!
Mehr Großmut allenthalben !!!
Ja, da stimme ich Ihnen voll und ganz zu, Stefan: ich
halte diese Seite eben auch für viel zu wertvoll, um sich auf "Meta-" oder noch "abwegigeren" Ebenen immer
mehr gegenseitig zu entmutigen (und ich habe Sie zudem an keiner Stelle je anders verstanden ...).
Auch die Inszenierung, um die es hier gehen sollte,
und die ich leider nicht sah, scheint allemal diskutabler zu sein, als es hier den Anschein zu bekommen droht:
immerhin wurde wohl schon herausgestrichen, daß der
Abend sich keineswegs einfach unter "Neue-Leipziger-
Dogma-Schule" geradewegs einschachteln und abfertigen oder begraben läßt, daß da durchaus zB. eine eigene Regiehandschrift ist; auch von Frau Blomeier wird geschrieben, kann mir diese als "Duckmäuserin", offen gestanden, ebensowenig denken wie als mit einem Sebastian Hartmann im "Schwarz-Langtaxi", der seine Macht, neben Ihr und Frau Sandeh zB., genießt, fahrend, frei nach der Kusturica-Szene aus "Weißer Kater/Schwarze Katze" mit dem Song "Ja sam
pitbul - terrieri ..." und eben sonst nichts !!!
@ 36
Naja, sollte8 der Pfingstochse an dieser Stelle wirklich jemanden verraten haben??, dann ist es immerhin einerseits stimmiger als sonst im Grunde, wenn der dann irgendwann "geschlachtet" wird, andererseits liegt Verrat an einem Tag so nahe dem "Gründonnerstag" auch nicht wirklich fern.
Ist der Weg ins Paradies möglicherweise gepflastert mit Kalauern, so ist es wohl allgemein üblich, umgekehrt den Weg in die Hölle als mit guten Vorsätzen gepflasterten zu verstehen:
Ich gebe keineswegs zu, Arkadij zu sein, ich bin hier und jetzt wesentlich "Pfingstochse", aber ich gebe zu,
daß dieser Leipzig-Thread mich in seiner Schärfe überraschte und sehr wenig "amused" sah, Ähnliches sah ich auch für den Wuppertal-Strang nicht voraus:
aber, ähnlich wie die Arkadijs und Bandidos habe ich die diversen Schließungsstränge verfolgt und begrüße jetzt freilich einen ersten ganz kleinen Erfolg in der Lokalpolitik Wuppertals, ... die in diesem Zusammenhang aus Berlin und anderswo her vermutlich ein wenig unterschätzt wird!!
Vielleicht spielen da auch die Kalender, der Gregorianische, der Julianische, herein, wenn ich jetzt fast schon geneigt bin, wie damals mit Herrn Dimitrov üblich, die Feste quasi doppelt zu feiern, Konfession: Wendisch-Orthodox ..
es stimmt nicht, dass hier nur müll-kommentare geschrieben werden. wer das sagt, hat entweder keine ahnung oder will bewusst etwas falsch darstellen.
da werde ich fast zum verschwörungstheoretiker - es gibt ja einige, die nachtkritik hassen, weil ihnen das nicht in den kram passt.
und wer nur die kommentare liest ist selber schuld. das ist hier ja keine plattform, es gibt hier ja kritiken.
Robbes Ausführungen haben in der Tat etwas sehr Bestechendes. Stünden die Kriterien der Kunstkritik unverrückbar fest, hätte der Prozess des Urteilens Ähnlichkeit mit dem Ablesen eines Wahrheitswertes in einer Wahrheitstafel und könnte auch einer Kunsturteilsmaschine überlassen werden. Kriterienloses Urteilen kann aber auch nicht das Ziel sein, da dann keinerlei Verständigung möglich wäre. Der letzte Satz von robbe scheint mir so grundlegend und wichtig, dass ich ihn hier mit Applomb noch einmal wiederholen möchte: DASS NÄMLICH DIE KRITERIEN DER KRITIK ERST IM GEMEINSAMEN ÜBEN DER KRITIK ANSICHTIG WERDEN. Das darf man getrost mit dem Meißel schreiben.
sowohl, daß nachtkritik de. keineswegs auf die diversen Kommentarstränge zu reduzieren ist, als auch, daß es doch auch Chancen gibt, ich denke sogar: recht gute, hier mit von der Partie zu sein, um sich keineswegs "nur" in der Kritik zu üben: es gibt zahleiche Beispiele dafür mittlerweile, daß es auch so gehen kann, wie Stefan es oben anmerkt !
Naja, ich halte das Publikum in Leipzig für neugierig
und aufgeschlossen genug, daß es gelegentliche Ab-
schweifungen in grundsätzlichere Gefilde oder Bilder zu einem "Leipziger State of the Art" gut verkraftet und andererseits einzuordnen verstehen dürfte, wenn dergleichen diffamierende Postings statthaben.
Warum sich nicht einfach vorstellen, daß diese Leute spätestens vor sich werden Rechenschaft ablegen müssen irgendwann für das, was sie hier -ziemlich untilgbar, ist es nicht besser, hier zu "fixieren" ??...-
veranstaltet haben, frei nach Paulus: Jedes unnütze
Wort !
Ja, kein Wörtlein geht verloren !!
Und dann ausschweifen? Aber das ist mein persönliches Problem !
Nun gut: Sehe ich als Üben, Einüben hier: genau: Hammer, Meißel, ... ja -mein Bild-: Probenprozeß.
Probenprozeß vor dem Stück - Premiere - Nachkritik-
Kritik - Probenprozeß nach dem Stück gewissermaßen:
das ist durchaus auch als eine Art Antwort auf die Probenprozeßäußerungen Frau Breths an anderer Stelle zu beziehen (zumal das bei "Mädchen in Uniform" tatsächlich auch so ging im Strang, daß dort über den Probenprozeß selbst gemutmaßt wurde) !!
Und: Sind Probenprozesse vor der Premiere so sehr anders , so viel weniger emotional aufgeladen, als hier gelegentlich im Probenprozeß danach ?
Und Premieren ?? ZB. wenn "wir Laien-Kommentatoren"
hin und wieder auch so in Fleisch gewickelt im Theaterbetrieb ruchbar werden: auch dazu war das Angebot schon schlechter !!
Was ich oben vergaß, war im übrigen das Forum von
nachtkritik de.: siehe all die Sachen zB. zum bat ..
Kant mit seiner Kritik der reinen Vernunft, bringt ja Sinn und Verstand endlich zusammen. Erkenntnis kann für mich auch aus einer sinnlichen Erfahrung heraus entstehen, der ich aber dann mit dem Verstand stets kritisch gegenüber stehe. Man muss natürlich nicht Philosophie studiert haben, um kritisch zu sein und ob das 1 zu 1 in die Theaterkritik zu übernehmen ist, daran zweifle ich auch, aber zumindest in die Diskussion darüber.
Für mich kann eine Anschauung allein durch die Rezeptivität der Sinne gar nicht hergestellt werden, denn eine Anschauung steht laut Kant da in Raum und Zeit, und dazu bedarf es, wie gesagt, des Verstandes.
Wahrscheinlich interessiert es in diesem Forum kein Schwein, ich erwähne es aber trotzdem: zu empfehlen ist hierzu Schopenhauers "Kritik der kantischen Philosophie".
@46, Wolfgang Behrens: Das gemeinsame Üben der Kritik eröffnet sicherlich den Blick auf deren Kriterien. Leider konnten Sie den Standard Ihrer ausgezeichneten Rezension von "Herz der Finsternis" im DT nicht ganz halten. Ich denke, die Bearbeitung des Textes durch John von Düffel ist schon die halbe Miete. Die Handlungen auf der Bühne lenken keineswegs vom Text ab, auf den Sie damals wohl wirklich geachtet haben. Den Vorwurf, dass Ihnen der Sinn für Poesie abhanden gekommen, kann man Ihnen also wahrlich nicht machen.
Oh, habe ich mich da falsch ausgedrückt? Ich meinte schon die Einheit von Sinnen und Verstand. Aber ist das nicht Haarspalterei? Das Empfinden über Reflexion also Verstehen zur Erkenntnis führt, habe ich auch gar nicht bestritten. Ich habe das sogar mal versucht mit Heidegger herzuleiten, siehe Thread zum Befindlichkeitstheater (Andrea Breth). Bloß das führt hier wahrscheinlich viel zu weit und tut nichts zur Sache.
@ Strobo
Natürlich müssen Sie sich nicht sinnlos beleidigen lassen. Dann schreitet die Redaktion auch mit Sicherheit ein. Nur das setzt auch voraus, das eine bestimmte Person namentlich verleumdet wird. Ansonsten ist Mutmaßen hier der Alltag und wir kommen ohne Hilfeschreie nach Schlichtern nicht mehr zum eigentlichen Thema. Der Fall hier, das Verhältnisse an einem Theater mit verletzenden Zuweisungen beschrieben werden, ist grenzwertig. Meiner Meinung nach liegt da aber noch keine persönlich Verleumdung vor. Außer man fühlt sich da jetzt aus Gründen, die man hier ja gar nicht kennt, persönlich angesprochen. Aber das setzt bei der Redaktion wieder hellseherische Fähigkeiten voraus. Meiner Meinung nach hat sich Dirk Pilz (dip) hier richtig verhalten und den sicher auch beleidigend wirkenden Kommentar zugelassen. Es gelte nun von Internen des Theaters dies mit schlüssigen Argumenten zu wiederlegen oder es schlichtweg als dämlich zu ignorieren.