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Staatsoper Berlin: Schlingensief inszeniert Pollesch-Opernlibretto
Wunsch nach enormer Energieentladung
Berlin, 6. April 2010. Auf der heutigen Pressekonferenz der Staatsoper Unter den Linden stellten Intendant Jürgen Flimm und Generalmusikdirektor Daniel Barenboim das Programm der Spielzeit 2010/2011 vor, der ersten, in der das Schiller Theater als Ersatzspielstätte während der Renovierung genutzt wird. Und eine Überraschung hatten sie parat: Eröffnet wird die Spielzeit symbolträchtig am 3. Oktober 2010 mit der Uraufführung der Oper METANOIA – über das denken hinaus von Jens Joneleit (Musik) und René Pollesch (Text), inszeniert von Christoph Schlingensief und unter der Musikalischen Leitung von Daniel Barenboim.
Auf der website www.schillertheater-berlin.de, die während der nächsten drei Jahre das Staatsopern-Programm präsentiert, kann man folgendes über das Projekt lesen: "Mehr als ein halbes Jahr hat Jens Joneleit, der inzwischen in Berlin lebt, an seinem dritten Musiktheaterwerk gearbeitet. 'Wie die alten Kollegen' hat er zunächst ein Particell, einen Klavierauszug, geschrieben und es später ausgearbeitet für Orchester in der 'klassischen' TRISTAN- Besetzung, Chor und fünf Gesangssolisten. Definierte Rollen hat er nicht vorgesehen, um Christoph Schlingensief größere Freiheiten zu lassen." Komponist Joneleit wird wie folgt zitiert: "Die Musik gibt am Anfang unheimlich Gas und wird die Leute in einen Taumel versetzen. Das gepaart mit den szenischen Ideen von Christoph Schlingensief wird eine enorme Energieentladung geben."
(sik)
Mehr lesen über die Verbindung zwischen Christoph Schlingensief und René Pollesch? Im Rahmen seines Zürcher Sterben lernen!-Spektakels wanderte Schlingensief mit dem Publikum in Polleschs Calvinismus Klein ein. In seinem Schlingenblog schrieb Schlingensief über Polleschs Volksbühnen-Inszenierung.
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"Nehmen wir 'Tristan und Isolde': Wagner schreibt da die Oper von diesem Liebeszauber und es gibt da diese Frau in seinem Leben, in die er wirklich verliebt ist. Die ficken nie, es gibt keine Erfüllung. Nur deshalb kann Wagner diese Oper schreiben, in der es die Erfüllung musikalisch und textlich gibt."
METANOIA - ha ha.
Wenn jetzt auch noch der Otto Weiniger eingebaut werden soll, müsste das Ganze aber an die Wiener Staatsoper verlegt werden. Oder wie bekommt Schlingensief Beethovens Sterbehaus ins Schillertheater? Und vielleicht reicht es dann nur zu einer rudimentären Fassung auf den Stufen des Theaters wie einst der Faust von Einar Schleef und danach muss das Schiller Theater zum zweiten mal geschlossen werden.
Und wenn Sie mal kurz auf die Homepage des Schillertheaters geschaut hätten, dann hätten Sie bemerkt, dass Thomas Goerge für die Bühne und Aino Laberenz für die Kostüme zuständig ist. Nix mit Neese.. äh Meese. Und wieso Apollon mit Pickelhaube?
ich hatte schon auf der Homepage nachgeschaut, nur habe ich nach dem Verweis auf Nietzsches Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik sofort wieder abgeschaltet. Schön Aino Laberenz arbeitet ja schon länger mit Schlingensief, aber zum Thema Nietzsche-Wagner passt einfach Meese besser, daher auch der Verweis auf die Pickelhaube.
Mir ist nur nicht klar, wie neben Schlingensief und seinem Fäbel für Nietzsche und Wagner auch noch Rene Pollesch da Platz finden soll. Das ist doch eine klare Schlingensief-Geschichte, der Traum der Wiedergeburt der deutschen Kultur, wie zum Beispiel mit seinem Operndorf in Burkina Faso und das Goethe-Institut ist ja auch immer mit von der Party. Und immer dieses Mystische und jede Menge Büßertum, da passt doch Pollesch thematisch gar nicht mehr rein. Dann auch noch ständig auf dieser Neoliberal-Kacke rum zu reiten, das scheint mir einfach zu überfrachtet.
Und bei Ihrer Formulierung, dass das Goethe-Institut mit von der "Party" sei, da weiss man dann nicht, ob Sie nun mit von der "Partie" (im Sinne von mitbeteiligt) meinen oder ob das Goethe-Institut irgendwo eine geheime Party (also Tanzen, Trinken, Drogen) veranstaltet hat.
Wie Sie schließlich das Thema "Metanoia" bzw. "Tristan und Isolde" mit dem "Rumreiten auf der Neoliberal-Kacke" verbinden, das wird nicht klar. Diesbezüglich müssten Sie die kontextuellen Zusammenhänge bitte noch ein wenig deutlicher herstellen.
Nein, so doch nicht, puh, da muß ich mich ja vorsehen,
da nicht mißverstanden zu werden: nicht Otto Weininger
einbauen, nicht das Sterbezimmer in der Schwarzspanierstraße 15, nein: nicht einbauen, bitte !!
Das hatte vielmehr mit dem Datum zu schaffen: der
sogenannte "Tag der Einheit" geht schlichtweg auf den
Todestag Otto Weiningers; und ich weiß ja nicht, wie
lang diese Inszenierung werden wird: weiß wohl auch
noch keiner: insofern ist "Weiningers Nacht" nicht nur
ein Stücktitel: es schwingt für meine Person jedenfalls
ein wenig mit, so eine Nacht, meine ich.
"Vereinigungsdämmerung" ?? War von "symbolträchtig"
die Rede.
Und Wagner im Schillertheater ??
Schlingensief und Pollesch !!
Um dem nachzuspüren sind doch die Ausführungen
Otto Weiningers sowohl zu Wagner als auch zu Schiller
im Grunde genommen doch eher erhellend und den Rahmen über 1989 hinausspinnend, was auch zT. "Korridor" antippen wollte ... .
"Größter Journalist ...: Schiller !!"
Beethoven, Wagner: Weininger paßt da sehr gut, bleibe
ich dabei..
Und immerhin ist die Schleef-Inszenierung Ihnen offen-
bar sehr geläufig noch: nicht unbedingt das übelste
Zeichen oft genug.
Ich hoffe schon, daß dann im Schillertheater noch mehr
zustande kommt: ... in Richtung Schauspiel.
Leuchtturm oder Lichtblick oder ..., fällt mir schwer,
das einzuschätzen, liebe Grüße aus Kiel.
Bitte entschuldigen Sie meine kleine Rechtschreibschwäche, ich hatte heute früh nicht so viel Zeit. Ob die aber beim Goethe-Institut nicht lieber nur Party machen, als vernünftige Projekte zu finanzieren, das weiß ich auch nicht so genau.
Metanoia verbinde ich aber doch klar mit Schlingensief. Tristan und Isolde sollten wir da raus lassen, weil das keine Wagner-Oper wird. Ich fragte nur wo da Pollesch noch Platz hat. Es wurde da doch zweimal schon auf Neoliberalismus hingewiesen von Nr. 3 und 12. Das war aber nicht meine Idee. Haben Sie denn eine Meinung dazu?
@ Ich glaube wir kennen uns nicht. Wie oft ich am Tag 15 Minuten habe, geht Sie nichts an. Haben Sie denn eine Meinung zum Thema?
zösische Kultur" (Nietzsche doch !!): "Fäbel", das ist
doch allerbest: fabelhaft: Pickelhaube und Säbel,
Fäbel und vielleicht doch eine überraschende Inszenierung, "Differance/Difference".
Eine gute Partie, Party noch in diesem inszenierungs-
erleichterten Thread.
Sorry, hatte Ihr "Fäbel" und "Partie/Party" tatsächlich
"spielerisch" gelesen: wollte Ihnen keineswegs zu nahe
treten (obschon: ein großer Freund solcher Verbesserungspostings bin ich nicht, nun gut):
Andererseits schätze ich Nietzsche vielzusehr, um ihn
einfach in einem Pickelhaubenambiente nackt und im Regen und allein stehen zu lassen: deswegen die Er-
innerung an seine frankreichfreundlichen Worte (Pollesch-Foucault-Nietzsche : da ist es ja auch irgendwie präsent, das DEUTSCH/FRANZÖSISCHE-FRANZÖSISCH/DEUTSCHE).
Daß Sie selbst jetzt die "19" besetzen, soll dem "Hard-
castle" seinen "Titel" nicht nehmen (ich denke, der damalige Interpret von "19" wurde auch anders ge-
schrieben, aber "Hardcastle" gewährt auch andere
Korrespondenzen, ist aber müßig, dergleichen hier aus-
zuwalzen, stimmt !!): Diese Inszenierung, Sie sprachen
von Meßwein, hat zunächst für mich in der Tat öster-
liche Anklänge (dazu gehört ua. der öffentliche Umgang
mit dem Thema Tod und Sterben, das "Mambo" jetzt
so merkwürdig gegen Schlingensief kehrt), was ohne
Schärfen nicht zu haben sein wird (auch das deutet
"Mambos" Eintrag hier bereits an, insofern mag ich mich vielleicht an dieser Stelle ein wenig verfrüht aufs Altenteil der Threadverfolgung qua Lesen begeben haben): Wenn das Weizenkorn nicht erstürbe !
Also: Calvinismus, etwas größer, groß !!
So what ??? Korn, auf jeden Fall: Korn, kein Meßwein !!
Das ist im Grunde noch eine recht konsequente Ent-
wicklung, auf die ich -irgendwie "mit" susi !!- durchaus
auch gespannt bin.
Kann meinen Nietzsche auffrischen: Walter Kaufmann
dazu lesen, Wiebrecht Ries oder auch nicht zuletzt
G.G. Grau und natürlich: Nietzsche selbst (garnicht so sehr den Pollesch-Text, der soll gerade meine "konser-
vative" Nietzschelektüre befragen meinethalben).
@ LSDU
Naja, "19" zitierte ich gewiß auch im Zusammenhang
mit Musik und gesprochenen Texten, und, liebe LSDU,
es wird gewiß wieder um "Krieg und Frieden" gehen,
so oder so: "Da sagt man doch besser nix ...", erinnere ich noch aus einem anderen Kontext: Wissen Sie eigentlich, wie (!!!) das vom angehenden Intendanten
Osnabrücks gesagt wurde ?
Mache mich jetzt aber wirklich vom Acker und frei
für den Ausdruck: möglicherweise gerade in diesem
Zuge besonders romantisch glotzend ..
Na, liebe Jeanne d'Arc, da lassen sie mich aber nun mit meinem Fäbel für Party ganz schön im Regen stehen. Ein bisschen mehr Mühe hätten Sie sich jetzt schon geben können. Ich sehe das ja ähnlich wie Sie, nur ist mir immer noch nicht ganz klar wie Pollesch zu Schlingensief passt. Vielleicht ist ja tatsächlich wie Pfingstochse meint Foucault der Schlüssel. Der Gebrauch der Lüste im antiken Griechenland (passend zu Nietzsches Geburt der Tragödie) oder Foucaults Kritik an den Humanwissenschaften in Bezug auf Schlingensiefs Krankheit, was halten Sie davon? Wahnsinn und Gesellschaft wäre übrigens auch ein schönes Thema, über das sich Pollesch in Bezug auf Nietzsche, Wagner und Schlingensief auslassen könnte.
Liebe Susi !
Dieser "strolch" ist mitnichten derjenige, der Ihnen am gestrigen Tage ua. die ernstgemeinte (und vielleicht zu persönliche) Frage nach dem "Seminar" gestellt hat, Hunde meiner Art,"Promenadenmischungen" ist ja eigentlich ein toller Ausdruck, wenn jetzt zwei "strolche"zusammenkommen ..., d.h. in meinem Falle in etwa "Forscherhunde", reagieren geradezu wie auf Pfiff, wenn nur "Seminar" irgendwo geschrieben steht: bitte, haben Sie Nachsicht, verzeihen Sie mir, wenn jetzt auch andere Strolche Wind davon bekommen haben.
Knurr: Strolch, begegnest Du so einer Lady: Amen! Was ist das mit Dir? Warum jetzt "Amen"?? "Ich bin wieder
hier mit meinem R 4"???
@ Stefan
Sie sind ein Schelm, oder ?
Ein Gärtner sind Sie jedenfalls noch nicht; auch ein Pfingstochse ist kein Schlüter, und die Schlüsselgewalt habe ich wohl nicht, ohne "noch" eigentlich, gewiß, auch ein Gärtner bin ich nicht, Pfingstochsen leben, das lernte ich wohl desletzt, auf Spielwiesen, insofern vermute ich eigentlich auch nicht, in "Foucault" über einen Schlüssel zu verfügen; im Prinzip stimme ich LSDU hier vollauf zu: Es gilt wieder einmal: Abwarten, Tee trinken, und freilich kann sich jeder jetzt individuell auf das Ereignis vorbereiten (ich nannte Quellen fernab von Foucault, die auch nicht übel sein müssen), ... und da wir jetzt noch inszenierungserleichtert "proben", ist der Raum einigermaßen offen für allerlei "Leseempfehlungen" oder "-Erfahrungen": das mag ein Vorteil dieser Termin-Veröffentlichung sein; ein Nachteil ist der Termin selbst, eben für "Pfingstochsen" allgemein, für Strolche (ohne Abo) anders- aber wohl nicht minder.
Ich werde das wohl schwerlich wahrnehmen können; insofern stehe ich jetzt schon ein wenig quer zum Thread. Auch fühle ich mich eher abgestoßen durch all diese Festivitäten, die allüberall in diesem Lande üblich geworden sind (ich halte es da wirklich mit Leontjews Haltung gegenüber den Festlichkeiten zur Enthüllung des Petersburger Puschkindenkmales: "Über-
genug der Cosanostrafeiern!!"); meine Eingangsbemerkung in diesen Thread hinein (und ich will das wirklich begrenzen, obschon das unglaubwürdiger wird) bezog sich -etwas gequält- auf jenes "Symbolträchtig":
Schlingensief - Pollesch - Staatsakt , kein Staatsakt - Schließung von Theatern landauf, landab ; ... da hakt etwas, obschon ich immernoch nicht hinreichend sehe, daß so eine Art "Friede den Palästen, Krieg den Hütten" auch im Deutschen Bühnenverein schon (politische) Marschroute ist (wie Teilnehmer im Wuppertalstrang mutmaßen, wobei zwischen "bewußter Politik" und "Wirkungen aus Handlungen" nicht sonderlich differenziert wird, warum auch: in einer Polemik??).
Abwarten: das ist jetzt jedenfalls auch mein Prozedere in dieser Frage (was nicht heißen soll, daß "Mambo"-Kommentare hier fernerhin unberücksichtigt bleiben müssen: die werden sich dann schnell wieder legen ... oder übrigbleiben ..., so long).