16. Mai 2012

Kahlschlag in Bachs Geburtsstadt

Dem Landestheater Eisenach droht weiterhin das Aus. Die Stadt Eisenach kann ihren jährlichen Finanzierungsanteil von zwei Millionen Euro nicht aufbringen. Deshalb ruft das Theater zum Online-Protest auf.

{slider=16. März 2012: Konsolidierungskonzept für Görlitz-Zittau steht|closed}Der Görlitzer Kreistag hat das geplante Konsolidierungkonzept für das Gerhart-Hauptmann-Theater beschlossen. Das bedeutet, dass an dem Mehrspartenhaus, das vor zwei Jahren aus der Fusion von Görlitzer Musiktheater und Zittauer Schauspiel entstanden war, nun 30 Stellen abgebaut werden – die meisten wohl in Zittau. Mehr hier.

{slider=Lübeck, 1. März 2012:Zuschüsse für das Lübecker Theater erhöht|closed}Es gibt auch Städte, die Hilferufe ihrer Theater erhören. Die Hansestadt Lübeck zum Beispiel, die ihre Zuschüsse für das ortsansässige Haus jetzt kräftig erhöht, um Defizite durch Tariferhöhungen auszugleichen. Mehr dazu hier.

{slider=Altenburg / Gera, 21. Februar 2012: Streit um den Haustarifvertrag am Theater Altenburg / Gera}Gerade noch dachte man, das Theater Altenburg / Gera sei finanziell gesichert. Da zeigen sich die nächsten Verwerfungen bei den Verhandlungen über den neuen Haustarifvertrag, der Anfang nächsten Jahres in Kraft treten soll. Die Ostthüringer Zeitung berichtet.

{slider=Rostock, 16. Februar 2012: Ende des Schmusekurses nach Wiederwahl des Rostocker OB}Wenige Tage nach seiner Wiederwahl zum Rostocker Oberbürgermeister packt Roland Methling den Sparhammer aus: Mit rund zwei Dritteln seines bisherigen Etats möge das Rostocker Volkstheater demnächst auskommen. Was die Bürgerschaft auf diese Ideen des OBs erwidert, ist hier zusammengefasst.

{slider=Görlitz-Zittau, 5. Februar 2012: Die Nöte am Gerhart Hauptmann-Theater}Nächste Krise. Dem fusionierten Gerhart Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau fehlt nur zwei Jahre nach der Verschmelzung mehr als eine Million Euro. In der Perspektive heißt das 30 Stellen weniger, davon 24 in Zittau. Konsequenz: mit dem Schauspiel ginge es zu Ende. Michael Bartsch schreibt darüber in der Neuen Musik Zeitung. Wir fassen zusammen.

{slider=Rostock, 2. Februar 2012: Positionen zum Theater im Rostocker Wahlkampf}Kurz vor der Oberbürgermeister-Wahl im theaterkrisengeschüttelten Rostock versuchen die Kandidaten, auch mit Positionen zum Theater zu punkten.

{slider=Wien, 26. Januar 2012: Die Wiener Off-Szene formiert sich}Akut scheint die Krise der Wiener Off-Bühnen nicht zu sein, dennoch haben sich jetzt 19 von ihnen zur Plattform zeitgenössischer Theater- und Tanzhäuser zusammengeschlossen – prophylaktisch. Außerdem wollen sie so ihrer Forderung nach einer Gleichbehandlung mit den großen Bühnen Nachdruck verleihen. Mehr über diese Initiatve von Martin Thomas Pesl.

{slider=Halberstadt, 12. Januar 2012: Das Nordharzer Städtebundtheater kämpft kreativ ums Bestehen} Beim Nordharzer Städtebundtheater hält die Krise an – und der Kampf gegen sie. In ihrer Protestreihe "Text" präsentiert es nun ein Würfelspiel, bei dem vier Intendanten-Spieler gegeneinander antreten. Mehr hier.

{slider=Schwerin, 15. Dezember 2011: Dem Mecklenburgischen Staatstheater drohen drastische Sparmaßnahmen} Eben noch schien die akute Insolvenz abgewendet, jetzt drohen dem Mecklenburgischen Staatstheater drastische Sparmaßnahmen. Der Aufsichtsrat formulierte fünf Sparvorlagen, die der Generalintendanten jetzt prüfen soll.

{slider=Zittau, 11. Dezember 2011: Massive Einsparungen in Zittau-Görlitz}Dem Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau stehen massive Einsparungen bevor. Gegen Kürzungen in der Schauspielsparte Zittau gehen Bürger jetzt mit einer Online-Petition vor.

{slider=3. Dezember 2011: Theater in Mecklenburg und Vorpommern machen Front gegen die Landesregierung}Die Theater in Mecklenburg-Vorpommern machen Front gegen die Landesregierung: Sie sammeln Unterschriften für eine Volksinitiative und erwägen, das Kultusministerium zu verklagen. Warum, erklärt Klaus Möbius, Leiter des Theater Putbus, in der Ostseezeitung.

{slider=29. November 2011: Aufwind in der Theaterlandschaft Nordwest? Ein Report}Im Schwerpunkt Nord berichtet nachtkritik.de in dieser Spielzeit verstärkt aus den kriselnden Theaterlandschaften in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Aber wie steht es eigentlich um den Nordwesten? Wieso geht es Häusern in Bremen, Bremerhaven, Wilhelmshaven oder Oldenburg vergleichsweise gut? Wo kommt der Aufwind her? Andreas Schnell hat sich vor Ort umgehört.

{slider=Schwerin, 24. November 2011: Die GDBA protestiert gegen Schweriner Sparvorhaben}Die drohende Insolvenz des Schweriner Theaters ist vorerst abgewendet worden. Jetzt sind Sparvorschläge gefragt, die eine dauerhafte Konsolidierung des Hauses ermöglichen. Aber soll die Belegschaft tatsächlich, wie von FDP-Stadtvertretern soeben gefordert, aus der Tarifbindung aussteigen? In einer Protestnote sagt die Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger heute mit Nachdruck: Nein!

{slider=23. November 2011: Droht das Aus für Experimentierstätten?}An mehreren Theatern müssen die kleineren Nebenspielstätten aus Geldmangel mindestens vorübergehend geschlossen werden, zum Beispiel das Studio des Maxim Gorki Theaters in Berlin und die Skala des Leipziger Centraltheaters. Auch dem E-Werk des Nationaltheaters Weimar stehen schwere Zeiten ins Haus. Das Ensemble wehrt sich mit kulturpolitischen Aktionen. Mehr zum Stand der Dinge.

{slider=11. November 2011: Kürzungsdebatte um das Staatstheater Cottbus}Dem Land Brandenburg kommen die Einwohner abhanden und über den Verbliebenen kreist die Sparkeule. Wie die FAZ heute berichtet, verschärft sich jetzt die Kürzungsbebatte um das letzte Dreispartentheater der Region: das Staatstheater Cottbus. Wie soll das gehen, weiter mehr als nur Provinztheater bieten, wenn die Zuschüsse schrumpfen? Der Diskussionsstand.

{slider=10. November 2011: Das Volkstheater Rostock sucht mit Musicals einen Ausweg aus der Krise}Durch einen Fünf-Jahres-Wirtschaftsplan vom neuen Geschäftsführer Stefan Rosinski scheint eine drohende Insolvenz des Volkstheaters Rostock abgewendet. In Zukunft soll die Musiktheatersparte den Leck geschlagenen Tanker auf Kurs bringen. Mehr dazu hier.

{slider=10. November 2011: Staatstheater Schwerin: Insolvenz vorerst abgewendet}In einer Aufsichtsratssitzung wurden die akuten Finanzprobleme des Schweriner Theaters für die laufende Spielzeit behoben. Aber wie weiter?

{slider=13. Oktober 2011: Das Nordharzer Städtebundtheater in Not}"Unser Nordharzer Städtebundtheater ist in Not – die Lage war noch nie so prekär wie jetzt", schreibt der Personalrat des Theaters in einem Offenen Brief an den Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt. Und bittet das Land, nachdem bereits die Kommunen und der Landkreis ihre Zuschüsse drastisch gekürzt haben, das Theater nicht ganz kaputtzusparen.

{slider=16. September 2011: Theater Trier soll bis zu einer Million sparen}Längere Zeit war es still geworden: Im Westen nichts Neues an der Krisenfront. Jetzt aber soll das Theater Trier bis zu einer Million Euro einsparen. Machbar, sagt der Kulturdezernent. Unmöglich, sagt der Intendant. Mehr hier.

{slider=9. September 2011: Die Theater in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern – zum Auftakt des Nord-Schwerpunkts auf nachtkritik.de}Häuser von der Baupolizei geschlossen, drohende Insolvenzen, Kleintheater vom Ministerium abgewürgt, Umbaumodelle für eine Theaterlandschaft, die schon anderswo nicht funktioniert haben - die Lage der Theater in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ist recht trostlos. Zum Auftakt eines Nord-Schwerpunktes in der Berichterstattung von nachtkritik.de mustert Georg Kasch die Lage.

{slider=24. Juli 2011: Aufbruchstimmung am Theater Lüneburg}Am Theater Lüneburg herrschte zum Spielzeitbeginn mit dem neuen Intendanten Hajo Fouquet Aufbruchstimmung. Nun appellieren Reiner Faulhaber, ehemaliger Geschäftsführer und Freundeskreisgründer der 70er Jahre, und der ehemalige Oberstadtdirektor Helmut Ebert in einem offenen Brief an das Land Niedersachsen, dass das Theater seit Jahren sehenden Auges aufs Defizit zusteuern müsse.

{slider=15. Juli 2011: Neues Finanzloch in Rostock}"Wir können uns das Theater so nicht mehr leisten", sagt Rostocks OB Roland Mehling angesichts der Tatsache, dass am Volkstheater ein neues Finanzloch klafft. Erst vor drei Wochen hatte die Bürgerschaft 800 000 Euro für das Theater bewilligt und damit eine drohende Insolvenz abgewendet.

{slider=6. Juli 2011: Bonns Intendant Klaus Weise wirft hin}Klaus Weise, der Generalintendant in Bonn, will seinen Vertrag über die Spielzeit 2012/2013 hinaus nicht verlängern, aus Protest gegen die geplante Kürzung des Theateretats um 3,5 Millionen Euro. Die FAZ hat dafür Verständnis, die taz legt der Bonner Kulturpolitik ihre Milchmädchenrechnung vor.

{slider=29. Juni 2011: Die Süddeutsche Zeitung berichtet über die Zustände am Rostocker Volkstheater}Ein "Lehrstück über die Kulturlandschaft in Zeiten klammer Kassen" weiß die Süddeutsche Zeitung zu berichten . Das Große Haus in Rostock musste aus Brandschutzgründen geschlossen werden, die Zuwendungen sinken und der Intendant verstört seine Mitarbeiter.

{slider=29. Juni 2011. In Wuppertal wurden Thesen zur Zukunft des Theaters in NRW vorgestellt.} Es sind weitreichende Vorschläge, die sie enthalten: Hier stehen sie.

{slider=9. Juni 2011: Die Kürzung des Etats am Bonner Theaters um 3,5 Millionen Euro ist so gut wie beschlossen.}Dass hundert Demonstranten vergangene Woche den Zugang zum Kulturausschuss blockierten, half nichts mehr. Zur Zeit kursiert eine Zahl von 85 Entlassungen, die drohen. Wie es ab 2013/2014 künstlerisch weitergehen wird, steht in den Sternen.

{slider=7. Juni 2011: Das Theater Hildesheim soll sparen}Es ist das alte Lied, das nun auch in Hildesheim gesungen wird: die Kommune ist pleite und Frauen, Alte, Kinder und Theater sollen zuerst von Bord. € 500 000 weniger soll das Theater bekommen und fürchtet nun, dass es am Ende 2,1 Millionen werden. Was das Ende das Hauses bedeuten könnte.

{slider=27. Mai 2011: Das PPP-Model Oder Wer bezahlt die Sanierung des Theaters in Trier?}Das 47 Jahre alte Theater in Trier muss mittelfristig saniert werden. Als erste Kommune denkt die Stadt nun darüber nach, das ganze mithilfe einer Public Privat Partnership zu finanzieren. Auf einer Veranstaltung der SPD-Stadtratsfraktion haben Experten in dieser Woche das Thema diskutiert. Denn Fakt ist, dass die Stadt, die mit 600 Millionen Euro verschuldet ist, die etwa 23 Millionen teure Sanierung nicht bezahlen

{slider=26. Mai 2011: Spardiskussion in Mainz}Ums Staatstheater Mainz ist eine Spardiskussion entbrannt. 3 Millionen Euro Kürzungen drohen dem Drei-Sparten-Haus seitens der hochverschuldeten Stadt. Kein Pappenstiel bei einem Gesamtetat von 27 Millionen Euro. Aber der Widerstand unter den Bürgern formiert sich bereits

{slider= 5. Mai 2011: Kulturpolitische Taschenspielertricks in Mecklenburg-Vorpommern}Mecklenburg-Vorpomern ist wirklich das Exerzierfeld einer krassen Kulturpolitik. Erst erzwang die rot-schwarze Landesregierung die Fusion der vorpommerschen Theater in Greifswald, Stralsund und Anklam. Jetzt steht in der Zeitung, das in Aussicht gestellte Fördergeld werde erst dann in voller Höhe ausgezahlt, wenn die positiven Effekte der Fusion nachgewiesen worden seien.

{slider=11. April 2011: Kein Defizit in Gera/Altenburg}Selten, aber manchmal gibt es sie, die guten Nachrichten. Heute meldet das Theater Altenburg/Gera, dass – entgegen der Prognose – zum jetzigen Zeipunkt kein Defizit eingetreten sei und man zu Ende März über liquide Mittel von über 300.000 Euro verfüge.

{slider=5. April 2011: Mobilfunk bedroht die Theater.}Das Problem, vor das die neuen Mobilfunkfrequenzen die Theater stellen, ist seit einem Jahr bekannt, aber eine Lösung seither nicht gefunden. Jetzt rückt die Einführung der LTE-Mobilfunktechnik durch die Telekom näher und damit auch der Tag, an dem die bisherigen Bühnenfunkanlagen unbrauchbar werden. Welche Bedrohung dieser Vorgang für Häuser wie das Theater in Hildesheim darstellt, hat die Wochenzeitschrift Die Zeit noch einmal eingehend geschildert.

{slider=29. März 2011: Finanznot an der Landesbühne Nord in Wilhelmshaven}Die Landesbühne Nord in Wilhelmshaven schlägt Alarm. Der Intendant muss die kommende Spielzeit planen, eigentlich schon längst, weiß aber nicht, wie viel Geld er zur Verfügung hat. Das Land hält sich bedeckt. Tut es nicht, sagt das Kultusministerium. Tut es doch, sagt das Theater, und versucht jetzt die zuständige Minsterin Wanka zum Jagen zu tragen.

{slider=22. März 2011: Theaterstrukturreform für Mecklenburg-Vorpommern gefordert}Nach der erneuten Forderung der Landeshauptstadt Schwerin nach weiteren Finanzhilfen für die Spielzeit 2011/2012 des Mecklenburgischen Staatstheaters fordert der Präsident des Landesrechnungshofes Dr. Tilmann Schweisfurth eine Theaterstrukturreform in Mecklenburg-Vorpommern. Jede andere Lösung als eine interkommunalen Kooperation führe aufgrund der finanziellen Überforderung der Städte entweder langfristig zur Aufgabe der Theaterbetriebe oder zu einem Spielbetrieb mit deutlich schlechteren Programmen.

{slider=11. März 2011: Kompromiss beim Haustarifvertrag in Halle in Sicht}Nachdem der Haustarifvertrag für Halles Kultur GmbH zu scheitern und somit das Aus für das Thalia-Theater drohte, haben Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados (SPD) und der Bezirksgeschäftsführer der Gewerkschaft ver.di, Lothar Philipp, nun doch noch einen Kompromiss ausgehandelt, der mittlerweile auch die Zustimmung der ver.di-Tarifkommission fand.

{slider=10. März 2011:Die Landesbühne Niedersachsen Nord in Wilhelmshaven in Planungsnot}Wie die Nordwest-Zeitung berichtet, läuft der bestehende Vertrag über den Landeszuschuss zum Jahresende aus. Landesbühnenintendant Gerhard Hess kritisiert: "Ich weiß nur, wie viel Geld ich bis Mitte der nächsten Spielzeit habe". Das Land hingegen verweist auf Verhandlungen mit allen kommunalen Theatern, die zu einem gemeinsamen Abschluss gebracht werden sollen.

{slider=9. März 2011: Schließung des Thalia Theater Halle als Wahlkampfthema} Am 20. März wird in Sachsen-Anhalt ein neuer Landtag gewählt – und einige Hallenser Kandidaten haben nun die drohende Schließung des Thalia Theater Halle als Wahlkampfthema entdeckt. So sprachen sich laut HalleForum.de die Kandidaten von Linken, Grünen und SPD für einen Erhalt aus. Sie sehen das Land in der Pflicht. Unterdessen läuft der Countdown, wie der mdr meldet: Wenn der noch immer umkämpfte Haustarifvertrag nicht zustande kommt, wird der Intendant von Halles Theater-GmbH Rolf Stiska zum 31. März die ersten betriebsbedingten Kündigungen aussprechen.

{slider=8. März 2011: Schießung des Thalia Theater Halle kaum mehr abzuwenden}Wie bereits am Wochenende vermutet wurde, ist die Schließung des Thalia Theater Halle kaum mehr zu verhindern; das berichtet die Mitteldeutsche Zeitung. Die Verhandlungen über einen Haustarifvertrag sind gescheitert. Während man sich, so das Blatt, mit den Arbeitnehmervertretungen für die künstlerisch Beschäftigte weitgehend einig sei, wären von den Interessenvertretern der Technik und Verwaltung zusätzliche Klauseln eingebaut worden, die den Haustarif ausgehöhlt und exklusive Zugeständnisse bedeutet hätten. Eine Chronologie der Schließungspläne hier.

{slider=3. März 2011:Offener Brief der Mitarbeiter des Volkstheaters Rostock}Nach dem der Aufsichtsrat der Volkstheater Rostock GmbH am 2. März erklärt hat, sich nach der abrupten Schließung des Großen Hauses wegen Brandschutzängeln für einen Theaterneubau einsetzen zu wollen, haben nun die Mitarbeiter des Volkstheaters in einem offenen Brief die Rostocker Bürgerschaft aufgefordert, endlich das 1992 gegebene Versprechen einzulösen, der Stadt zu einem funktionierenden Theater zu verhelfen.

{slider=2. März 2011: Die Kölner Chaos-Chronik}In der Kölner Kulturpolitik brach das Chaos in diesem Jahr schon vor Rosenmontag aus: eine Chronik.

{slider=25. Februar 2011:Verrottende Theaterbauten in Thüringen}Im deutschen Kulturkernland Thüringen vergammeln allmählich die Theaterhäuser. Ein Zeitungsbericht

{slider=Basel, 15. Februar 2011: Der Kanton Baselland hat gegen höhere Subvention für das Drei-Sparten-Theater Basel gestimmt}"Theater-Subventionen - NEIN", rief das gewohnt marktschreierische Plakat der Schweizerischen Volkspartei den Bürgern in Baselland zu. Sie sollten am Sonntag bei einer Volksabstimmung gegen die von Basel-Stadt und Baselland gemeinsam beschlossene Aufstockung des Landkanton-Anteils an den Subventionen für das Theater Basel stimmen. Bereits im Vorfeld war gewarnt worden: Sollte diese Initiative durchkommen, wackelt die Finanzierung. Jetzt ist es tatsächlich passiert: Basel-Land sagt Nein. Was die Schweizer Medien dazu sagen, lesen Sie hier.

{slider=Remscheid, 3. Februar 2011: Dem Teo Otto Theater in Remscheid droht die Schließung wegen Sicherheitsmängeln}Dem Teo Otto Theater in Remscheid droht die Schließung wegen Sicherheitsmängeln. Wie u.a. die Rheinische Post berichtet, müssten 1,5 Millionen Euro in die Bühnentechnik investiert werden, um eine TÜV-Prüfung zu passieren. "Wenn sie an der Bühnentechnik nichts machen, wird der TÜV die Anlagen stilllegen", sagte Heinrich Wiczkowiak, Fachmann für Theatertechnik, dem Remscheider Kulturausschuss nach seiner Inspektion. Völlig veraltet seien etwa die Kulissenzüge. "Wenn eine Bremse bei den Lasten versagt, kann es Tote auf der Bühne geben", sagte Wiczkowiak. Christian Henkelmann, Kulturdezernent der finanziell klammen Kommune, sieht diese Sicherheitsmaßnahme als unausweichlich an. "Wir müssen das ansehen", sagte er im Kulturausschuss.

{slider=8. Januar 2011: Kündigungen bei der Theater Vorpommern GmbH}Der Aufsichtsrat der Theater Vorpommern GmbH will die wirtschaftliche Existenz der unter seinem Dach verbundenen Theater Stralsund, Greifswald und Rügen durch Kündigungen sicherstellen. Das berichtet die Ostsee-Zeitung, die auch über Fusionspläne mit dem Theater Rostock schreibt. Versteckt auf theaterjobs.de wird derweil nach einem neuen Intendanten sowie einem Kaufmännischen Direktor für die Häuser in Greifwald, Stralsund und Puttbus gesucht. Mehr hier.

{slider=2. Januar 2011: 200-Millionen-Haushaltsloch gefährdet dringende Freiburger Theatersanierung}Im kommunalen Haushalt der Stadt Freiburg klafft ein Loch von 100 Millionen Euro. Diese Bombe ließ Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach in der letzten Kulturausschußsitzung des Jahres 2010 platzen. Damit steht auch die längst beschlossene und dringend nötige Grundsanierung des maroden Bühnenapparats des Freiburger Theaters zur Disposition. Darüber hinaus fehlen dem Theaterhaushalt 200 000 Euro für seine Tanzsparte.

{slider=3. Dezember 2010: Die drohende Stutzung des sächsischen Kulturraumgesetzes}Im Sächsischen Landtag wird am 15. Dezember über das Haushaltsbegleitgesetz entschieden. Mit dieser Abstimmung wird wahrscheinlich das sächsische Kulturraumgesetz zusammengestutzt und faktisch beerdigt – und damit Sachsens kulturelle Landschaft in seiner momentanen Reichhaltigkeit. Torben Ibs beleuchtet die Hintergründe. Und Roland May, Generalintendant in Plauen-Zwickau, fordert in einem offenen Brief die strategische Neuausrichtung noch einmal zu überdenken.

{slider=2. Dezember 2010: Warum muss Theater sein? Feuilleton und Podien fragen nach}Lange wurde in Feuilletons und auf Podiumsdiskussionen nur festgestellt, dass wir Theater brauchen. Warum aber, zu welchem Zweck und mit welchem Sinn, darüber beginnt man sich erst allmählich zu verständigen. In Hamburg (im Deutschen Schauspielhaus) und Berlin (im Maxim Gorki Theater) fanden an den vergangenen Wochenenden Podiumsdiskussionen statt. Eine mediale Nachlese.

{slider=23. November 2010: Deutscher Städtetag fordert Reformen}"Die Kosten der sozialen Leistungen haben mittlerweile eine erdrückende Dynamik erreicht", sagt der Deutsche Städtetag angesichts der Finanzlage in den deutschen Kommunen. Das weiß inzwischen jeder. Und alle wissen auch, was das bedeutet: sparen, kürzen, wegstreichen, zum Beispiel beim Theater. Jetzt hat der Städtetag eine Berliner Resolution zur Lage der Kommunen vorgelegt. Tenor: Es braucht Reformen, um die Kommunen zu entlasten.

{slider=23. November 2010: Gibt es gar keinen Spar-Tsunami bei der Kultur? Die Welt hat ein kulturpolitisches Symposion besucht} Eckhard Fuhr (23.11.2010) war auf dem 3. Kölner Kulturpolitischen Symposion und zitiert den Wissenschaftler Bernd Wagner. Er hat herausgefunden: Einen Spar-Tsunami bei der Kultur gibt es nicht. Fuhr zitiert auch Christian von Treskow, Schauspielintendant in Wuppertal: Das dauernde Gerede vom Theatertod sei lähmend. "Gibt es also gar keine Krise der Kultur im Gefolge der Finanzkrise?", fragt Fuhr mit Blick auf die Statistik der Spielzeit 2008/2009. Diese Statistik gibt allerdings den Stand der Dinge vor den Auswirkungen der Krise wieder, was Fuhr tunlichst verschweigt. Dafür weiß er: "Auf die Solidaritätsreflexe der Kulturszene ist Verlass."

{slider=23. November 2010: Wie dann weiter im Bonner Desaster? Generaltintendant Klaus Weise im Interview}Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch denkt darüber nach, die Oper zu schließen. Der Generalintendant des Theaters Bonn, Klaus Weise, findet das keine gute Idee, überhaupt seien die geplanten Einsparungen schlimm. Im Gespräch mit Christoph Schmitz im Deutschlandfunk (22.11.2010) sagte er: "Selbst diese 'geringe' Summe von 3,5 Millionen würde die Struktur und die Substanz des Hauses verändern, gar keine Frage. (...) Das Angebot, das wir jetzt haben, sowohl in Quantität und Qualität, wäre so nicht aufrecht zu erhalten. Das muss man wissen. Das finde ich schon eine kulturlose Perspektive."

{slider=21. November 2010: Das Hamburger Abendblatt hat sich an den kleineren Bühnen in Schleswig-Holstein umgesehen.} Alle reden vom Hamburger Schauspielhaus, aber nordwärts, in Schleswig-Holstein kann man beobachten, wie die Theater kaputtgespart werden, berichtet Joachim Mischke in seiner Reportage.

{slider=17. November 2010: Stefan Keim auf Welt-online über den sparpolitischen Flächenbrand in NRW.} Auf Welt Online schreibt heute Stefan Keim in einem Überblickstext über den sparpolitischen "Flächenbrand", der zurzeit die deutsche Theaterlandschaft zu zerstören droht – zum Beispiel in Bonn, Köln, Hamburg, Halle, Castrop-Rauxel, Detmeld, Wuppertal, Hagen und Oberhausen. Das Theater Bonn soll jetzt doch nicht 7 Millionen, sondern 'nur' noch 3,5 Millionen Euro einsparen.

{slider=12. November 2010: Westfälische Landestheater in Castrop-Rauxel und Detmold bedroht}Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat ein 101 Seiten dickes Papier vorgelegt, das Sparmaßnahmen im Kulturbereich vorsieht, die das Westfälische Landestheater Castrop-Rauxel und das Westfälische Landestheater Detmold in ihrer Existenz gefährden würden. Auch drei Landesorchester – darunter die Neue Philharmonie Westfalen mit Sitz in Recklinghausen – sind bedroht.

{slider=12. November 2010: Darf an der Kultur gespart werden?, fragt die Zeit}Rund 2,5 Milliarden Euro kosten die städtischen Theater und Opern in Deutschland im Jahr. Gut 20 Prozent erwirtschaften die Häuser im Schnitt selbst. Und überall muss gespart werden, obwohl es der Wirtschaft besser geht, denn die Kommunen sind pleite. "Darf an der Kultur nicht gespart werden?", fragt Konstantin Richter in seinem Dossier für die Zeit (11.11.2010). Am Beispiel des Landestheaters Schleswig-Holstein und des Theaters Lübeck schildert er exemplarisch den "Kulturkampf", um den es dabei geht. Die Theater müssen sich, so Richter, "an ihrer Behauptung, ihre Arbeit sei unverzichtbar, messen lassen – so schwierig es auch sein mag, die Kriterien festzulegen".

{slider=11. November 2010: Der Freitag über den Konflikt um das Thalia Theater Halle}Auch der Konflikt um das Thalia Theater Halle habe ­exemplarische Bedeutung, steht im Freitag (11.11.2010). Laut Christine Wahl zeige sich in Halle "allerdings auch exemplarisch, wie verkürzt diese Debatte in der Öffentlichkeit meist geführt wird. Mit dem in der Kulturszene weit verbreiteten Bild vom böswilligen (Provinz-)Politiker, der kulturelle Kahlschläge plant, rettet man jedenfalls genauso wenig Kultur wie mit der Vorstellung, man könne durch eine Theaterschließung einen maroden Haushalt sanieren."

{slider=11. November 2010: Die Krise erreicht Bonn}Die schwarz-grüne Stadtregierung von Bonn plant drastische Kürzungen des Theateretats. Ab 2013, nach Auslaufen des Generalintendantenvertrags, in dem die städtischen Zuschüsse festgeschrieben sind, sollen jährlich sieben von derzeit 27 Millionen Euro bei Oper und Schauspiel gestrichen werden. Der Bonner Intendant Klaus Weise wies jetzt laut einem Bericht der Rheinischen Post (11.11.2010) noch einmal darauf hin, dass sein Theater in den vergangenen zehn Jahren bereits fast 14 Millionen eingespart hat. "Ich hatte eigentlich gedacht, dass die Stadt das anerkennt, statt uns nun schon wieder auf die Streichliste zu setzen", so Weise. Es gäbe schließlich auch andere Kommunen, die an Finanznot litten, aber nicht als erstes ihr Theater zur Disposition stellten. Und in der Frankfurter Rundschau (11.11.2010) hält Stefan Keim fest, das Bonner Theater stehe zwar im Schatten Kölns, "hat aber sein Niveau gehalten, ist in der Stadt vernetzt, spricht ebenso Migrantenkinder an wie das Bildungsbürgertum".

{slider=9. November 2010: Am Theater Altenburg-Gera wurde Insolvenz abgewendet} Ob und wie genau die fehlende Summe von 1,86 Millionen Euro aufgebracht werden soll, ist dabei ebenso unklar wie die Frage, ob und wie denn der anspruchsvolle Spielplan aufrechterhalten werden soll, wenn das Geld für die künstlerische Arbeit jenseits der Personalgehälter fehlt. Mehr von Ute Grundmann.

{slider=9. November 2010: Thalia Theater Halle: Die offene Briefschlacht geht weiter}Nachdem Matthias Brenner, designierter Intendant des Neuen Theaters Halle, in einem offenen, Fragen formulierenden Brief an die Intendantin des Thalia Theaters Halle versuchte, seine bisherigen Hallenser Erfahrungen in Einklang zu bringen mit den Protesten gegen die drohende Abwicklung des Thalia Theaters, der Kinder- und Jugendsparte des Hallenser Theaterkombinats, hat darauf nun Dirk Neldner, Geschäftsführer des Berliner Kabaretts Diestel, in einem offenen Brief geantwortet. Ein weiterer offener Brief stammt von Manfred Linke, ehemaliger Direktor des deutschen Zentrum des ITI, der sich inzwischen für den Erhalt des Theaters eingesetzt. Alle Infos auf www.thalia21.de.

{slider=5. November 2010: Rostocker Volkstheaterfehlen bis zu 1,2 Millionen Euro} Dem Rostocker Volkstheaterfehlen zwischen 750.000 und 1,2 Millionen Euro an Gagen und Investitionsmitteln im Etat. Nicht einmal der genaue Betrag ist bekannt. Jetzt soll der Geschäftsführer des Theaters gefeuert werden. Der verantwortliche Oberbürgermeister schweigt, die Stimmung ist obermies. Tieferer Grund der Malaise: bei Gründung der Volkstheater GmbH ward eine strukturelle Unterfinanzierung in Kauf genommen.

{slider=1. November 2010: Auch am Theater Erlangen soll gespart werden.} 100.000 Euro nämlich, immerhin ein Zehntel des künstlerischen Produktionsetats. "Wenn man uns nur einen Euro wegnimmt, bricht irgendetwas anderes weg!", warnt Intendantin Katja Ott. Mehr dazu in der Meldung.

{slider=29. Oktober 2010: Fusioniersangebot von Anklam an Schwerin}Mecklenburg-Vorpommern ist eines der ärmsten und leersten Bundesländer. Zusammenarbeitswillige Vollblutpragmatiker sind also gefragt, auch an den Theatern. So denkt man nun in Schwerin, nachdem die Kooperationsverhandlungen mit Parchim im letzten Jahr gescheitert sind, über eine Fusion mit der Landesbühne im rund 200 km entfernten Anklam nach. Aber wie könnte diese Zweck-Ehe überhaupt aussehen? Für nachtkritik.de kommentiert Georg Kasch die Pläne der Verbandelung.

{slider=26. Oktober 2010: Finanznöte am Theater Altenburg-Gera}Der Konkurs des Theaters Altenburg-Gera ist offenbar nur noch durch Hilfe von außen abwendbar, etwa durch zusätzliche Finanzmittel des Landes oder einen Überbrückungskredit. So vermeldete es gestern auf einer Pressekonferenz Oberbürgermeister Michael Wolf, auch Aufsichtsratsvorsitzender der Bühnengemeinschaft. "Fast nichts" sei tabu, "um das Theater zukünftig in fusioniertem Zustand weiter betreiben zu können", sagte er. Am 8. November soll die Entscheidung fallen.

{slider=22. Oktober 2010: Thalia Theater HalleWachsende Prostestfront gegen Schließung}Der Protest gegen die Schließung des Thalia Theaters in Halle zieht immer weitere Kreise: Während auf nachtkritik.de der Dramatiker Dirk Laucke noch einmal die Hintergründe erläutert, drücken die Leitung des Leipziger Centraltheaters und heute auch des Berliner Theaters an der Parkaue in Offenen Briefen an die Oberbürgermeisterin der Stadt Halle/Saale sowie den Geschäftsführer und den Aufsichtsrat der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle Befremden und Bestürzung über die Schließungspläne aus. Montag hatte bereits Kultusministerin Brigitta Wolf die auch im Internet vorliegende Petition gegen die Schließung des Kinder- und Jugentheaters Thalia in Halle unterschrieben. Darin wird "eine offene und gerechte Debatte" über den weiteren Betrieb des einzigen Kinder- und Jugendtheaters im Land gefordert. Der Beschluss über die Schließung müsse rechtlich geprüft und die Besucherzahlen offen gelegt werden. Mehr dazu hier.

{slider=20. Oktober 2010: Dirk Laucke protestiert gegen die angedrohte Abwicklung des Thalia Theaters Halle}Das Thalia Theater Halle steht vor seiner Abwicklung. Dabei leistet es mehr für die Zukunft von Kindern und Jugendlichen als jedes andere Theater der Stadt. In einem Kommentar zeichnet der in Halle aufgewachsene Dramatiker Dirk Laucke nach, was das Thalia Theater so besonders macht und warum es jetzt demontiert werden soll.

{slider=18. Oktober 2010: Ulrich Khuon fordert Rücknahme der Hamburger Sparbeschlüsse}Am 12. Oktober verteidigte Reinhard Stuth seine Politik auf NDR 90.3. Derweil geht der Kampf gegen das unkundige Agieren des Hamburger Kultursenators und gegen die Kürzungsbeschlüsse des Senats weiter. Ulrich Khuon, bis 2009 Intendant des Thalia Theaters und heute Chef des Deutschen Theaters Berlin, fordert in seinem Beitrag für nachtkritik.de die Rücknahme der Sparbeschlüsse.

{slider=13. Oktober 2010: Podiumsdiskussion über Lage der Hamburger Kultur}Auf Kampnagel gab es gestern eine Podiumsdiskussion zu Lage und Aussicht der Hamburger Kultur. Wie kann es weitergehen nach den Kürzungsbeschlüssen des schwarz-grünen Senats? Was wird mit dem Altonaer Museum? Hat die Stadttheater-Struktur angesichts der Zugrunderichtung des Schauspielhauses noch eine Zukunft? Braucht es überhaupt Regisseure im Theater? Und was haben Elbphilharmonie und Schuldenbremse damit zu tun? Katrin Ullmann berichtet.

{slider=Halle, 10. Oktober 2010: Kommentar von Annegret Hahn, Intendantin des Thalia Theaters Halle, zur beabsichtigten Schließung ihres Hauses.}In einem Kommentar hat Annegret Hahn, die Intendantin des Thalia Theaters Halle, auf nachtkritik.de ihre Enttäuschung über die Haltung der Stadt der Arbeit ihres Hauses gegenüber geäußert. "Fazit nach noch nicht zweijähriger Zugehörigkeit in der Theater, Oper und Orchester GmbH ist, dass diese Arbeit nicht gebraucht wird und unsere Angebote austauschbar sind. Die Investition in die Zukunft der heranwachsenden Kinder und Jugendlichen, die vom Thalia Theater geleistet wurde und die wir bereit sind weiterhin zu leisten, wird OHNE DEBATTE zugunsten eines schnellen temporären Sparerfolgs liquidiert."

{slider=Gera, 9. Oktober 2010: Insolvenzgefahr in Altenburg-Gera gebannt.}Die drohende Insolvenz des Landestheaters Altenburg-Gera vorerst abgewendet. Das Land werde die nächste Ratenzahlung an die Theater GmbH um vier bis sechs Wochen vorziehen, meldet theater.de mit Bezug auf dapd und das Erfurter Kultusministerium. Damit sei der laufende Betrieb vorerst gesichert. Im Gegenzug fordert Minister Christoph Matschie (SPD) von den Gesellschaftern des Theaters eine lückenlose Aufklärung über die wirtschaftliche Schieflage. Die Gesellschaft hatte Ende September Finanzprobleme gemeldet.

 

{slider=8.Oktober 2010: Thalia Theater Halle vor der Schließung?}In seiner heutigen Sitzung hat der Aufsichtsrat der Theater, Oper und Orchester GmbH die Schließung der Spielstätte Thalia Theater beschlossen. Zugleich sprach er sich für die zügige Aufnahme von Haustarifvertragsverhandlungen aus, um die Umsetzung des Schließungsbeschlusses für die Laufzeit des Haustarifvertrages auszusetzen. Wie die Theater, Oper und Orchester GmbH meldet, wird im Falle des Scheiterns der Haustarifvertragsverhandlungen die Spielstätte Thalia Theater zum Ende der Spielzeit 2010/2011 geschlossen und das Ensemble aufgelöst.

{slider=2. Oktober 2010: Massive Einschnitte im Theater Altenburg-Gera?}Auf das finanziell angeschlagene Theater Altenburg-Gera kommen einer Meldung des mdr zufolge möglicherweise größere Einschnitte zu. Es stehe alles auf dem Prüfstand, wird Generalintendant Matthias Oldag nach einer Sitzung des Aufsichtsrates am Freitag zitiert.

{slider=Hamburg, 25. September 2010: Gescheiterte Gespräche in Hamburg und Erklärungen des Schauspielhauses dazu.}Nachdem ein Gespräch zwischen der Interims-Leitung des Deutschen Schauspielhauses und dem Hamburger Kultursenator Reinhard Stuth (CDU) am Nachmittag ohne Ergebnis verlaufen war, hat der Leiter der Jugendsparte des Schauspielhauses Klaus Schumacher die Hamburger und Hamburgerinnen in einem offenen Brief um Solidarität gebeten. Zuvor hatte der Kaufmännische Direktor des Schauspielhauses Jack Kurfess mitgeteilt, "mit Enttäuschung" nähme man zur Kenntnis, dass die 1,2 Millionen Euro Kürzung ungeachtet der "ganzen Tragweite der Folgen" nicht zurückgenommen worden seien.

{slider=Bremen, 25. September 2010: Offener Solidaritätsbrief vom Theaters Bremen an das Hamburger Schauspielhaus.}Auch das Bremer Theater hat sich inzwischen mit dem Schauspielhaus solidarisiert und einen offenen Brief an den Hamburger Senat geschickt: "Lessing würde sich im Grab umdrehen."

{slider=Hamburg, 24. September 2010: Schwarz-grün spart Hamburgs Kultur kaputt.}Der Hamburger Senat will die Ausgaben um über 500 Millionen Euro kürzen. Hart würde dies die Kultur der Hansestadt treffen. Das 109 Jahre alte Altonaer Museum soll geschlossen werden. Der Zuschuss für die Bücherhallen soll um 1,5 Millionen Euro gekürzt werden. Der für das Hamburger Schauspielhaus um 1,2 Millionen Euro, was der Hälfte des freien Produktionsetats für die Kunst entspricht. Thalia Theater und Oper kämen demnach fürs Erste ungeschoren davon. Ein Gespräch zwischen Schauspielhaus und Senat verlief inzwischen ergebnislos (siehe Meldung rechts). Die Kommentatoren der Zeitungen packt angesichts dieses kulturpolitisch völlig ahnungslosen Beginnens das Grausen.

{slider=Köln, 14. August 2010: Sanierung des Schauspielhauses jetzt plötzlich teurer}Einer Meldung des Kölner Stadtanzeigers zufolge haben unabhängige Experten im Rahmen einer Machbarkeitsstudie festgestellt, dass die Sanierung des Kölner Schauspielhauses voraussichtlich teurer als erwartet werden wird. "Warum hat die Stadt Köln ihre Hausaufgaben nicht gemacht?", fragt das Blatt. "Warum hat sie nicht beizeiten durchgerechnet, wie hoch die Kosten für Sanierung oder Neubau von Opernhaus und Schauspiel liegen (...)? Warum lagen diese Zahlen nicht vor, als der Rat im Dezember 2009 mit so windiger Mehrheit (...) den Abriss des Schauspielhauses beschloss?"

{slider=Erlangen, 2. August 2010: ErlangerStadtrat spart Weihnachtsmärchen}Die Stadt Erlangen mit ihrer medizin-technisch spezialisierten Universität und florierenden Unternehmen wie Siemens spart weiter. Nachdem sie schon ihr renommiertes Internationales Figurentheaterfestival aufs Spiel setzte und das chronisch unterfinanzierte Theater Erlangen weiter beschnitt, entzieht sie nun dem traditionellen Weihnachtsmärchen ihre Unterstützung.

{slider=Karlsruhe, 31. Juli 2010: Badisches Staatstheater Karlsruhe als Drei-Sparten-Haus bedroht}Das Badische Staatstheater Karlsruhe sieht sich einer Meldung von Focus-Online zufolge durch den städtischen Sparkurs als Drei-Sparten-Haus bedroht. Die Meldung zitiert aus einem Interview, das der Karlsruher Generalintendant Achim Thorwald den "Badischen Neuesten Nachrichten" gegeben hat: wenn die Pläne verwirklicht würden, müsse das Theater möglicherweise die Sparten Ballett oder Schauspiel aufgeben. Der Karlsruher Gemeinderat hatte Focus Online zufolge beschlossen, in den kommenden drei Jahren die Zuschüsse um rund fünf Prozent zu kürzen. Daher rechnet das Theater mit Ausfällen von sechs Millionen Euro.

{slider=Moers, 5. Juli 2010: Schlosstheater Moers bis 2015 gesichert.}Die Existenz des neben anderen Bühnen in Nordrhein-Westfalen gefährdeten Schlosstheaters Moers ist bis 2015 gesichert, wie das Theater auf seiner Homepage mitteilt. Der Stadtrat folgte in seinem Haushaltssicherungskonzept dem Konsolidierungskonzept des geschäftsführenden Intendanten Ulrich Greb. So wird es Einschnitte geben, aber nicht in dem existenzbedrohenden Maß, wie der ursprüngliche Plan des Stadtkämmerers es vorsah.

{slider=Leipzig, 24. Juni 2010: Leipziger Werkstatt-Tage der KJT als Spar-Version}Die alle zwei Jahre stattfindenden Werkstatt-Tage der Kinder- und Jugendtheater, die im Herbst zum dritten Mal vom Leipziger Theater der Jungen Welt ausgerichtet werden und als eines derwichtigsten Branchentreffen gelten, müssen ihr Programm aufgrund nicht bewilligter Fördermittel straffen. Die beantragten 80.000 Euro wurden nicht in vollem Umfang bewilligt, ist auf theater.de zu lesen. Die Werkstatt-Tage werden deshalb um anderthalb Tage reduziert, so dass u.a. zwei der bereits ausgewählten Inszenierungen wieder aus dem Programm genommen werden müssen.

{slider=Leipzig, 21. Juni 2010: Aus für die Leipziger Experimentierbühne Skala?}Die Skala, Experimentierbühne desLeipziger Centraltheaters, soll möglicherweise aus Kostengründen vorübergehend geschlossen werden. Für das Jahr 2013 ist die Eröffnung eines Neubaus für eine Studiobühne geplant, eine Interimsspielstätte soll es nicht geben. Der "Freundeskreis Schauspiel Leipzig" ruft in einer Petition dazu auf, sich diesen Plänen zu widersetzen. Die Leipziger Linke weist hingegen darauf hin, dass es sich hierbei lediglich um einen temporären Umzug, nicht um eine endgültige Schließung der Spielstätte handelt.

{slider=Dresden, 17. Juni 2010: Verteilungskampf in Sachsen}Der Verteilungskampf wird auch in Sachsen härter: Wie der die Staatsregierung und den Landtag beratende Sächsische Kultursenat meldet, ist vorgesehen, "von den 86,7 Millionen Euro Landeszuweisungen an die Kulturräume in Sachsen (...) bis zu 7 Millionen Euro für die Finanzierung der bisher vom Freistaat direkt getragenen Landesbühnen Sachsen zu reservieren." Dieses Geld fehle nun den über die Kulturräume organisierten Theatern.

{slider=Mülheim an der Ruhr, 2. Juni 2010: Entwarnung für Mülheimer Theatertage}"Das Festival ist nicht gefährdet", sagt Udo Balzer-Reher auf die bange Frage nach der Zukunft von "Stücke". In einem Interview mit nachtkritik-stuecke2010.de hatte der Mülheimer Kulturdezernent Peter Vermeulen (CDU) eingeräumt, es gebe aktuell einen Antrag, der danach frage, ob man die Theatertage "auch alle zwei Jahre durchführen" könne. "Das wird politisch beraten werden, was da sinnvoll ist und was nicht sinnvoll ist." Auch dem Kinder- und Rahmenprogramm drohen Kürzungen. Mehr dazu bei den Meldungen.

{slider=2. Mai 2010: Akademien der Künste schreiben Offenen Brief an Petra Roth}Mit großer Sorge, schreiben die Präsidenten der vier deutschen Akademien der Künste in Berlin, München, Hamburg und Dresden in einem offenen Brief an die Präsidentin des Deutschen Städtetages, die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth, mit großer Sorge also sähen sie "in vielen Städten der Bundesrepublik die Bereitschaft zur Demontage der Theaterlandschaft" wachsen.

Das Theater in Deutschland habe "eine wesentliche Bindefunktion für die Gesellschaft", es sei "Garant für soziale und politische Kommunikation, für kulturelle und musische Bildung". Wer Theater schließe oder "ihre finanzielle Auszehrung billigend in Kauf" nehme, gefährde einen "zentralen Ort der demokratischen Auseinandersetzung". Die Präsidenten fordern Frau Roth auf, sich "gegen die Steuerpolitik des Bundes zu stellen, die die Städte und Kommunen in ihrer kulturellen Existenz bedroht".

{slider=Schleswig-Holstein, 6. Mai 2010: Die Lage der Freien Theater in Schleswig-Holstein}Eine Bezahlung nach Erfolg, wie sie (siehe krisometer-Meldung vom 20. April 2010) von Theaterfunktionären in Schleswig-Holstein vorgeschlagen wurde, gibt es, berichten die Lübecker Nachrichten, in der örtlichen freien Szene notgedrungen schon lange. "Wer mehr Zuschauer hat, bekommt mehr Geld aus dem Landestopf. Und der ist jetzt schon ziemlich klein": 36,7 Millionen Euro würden jährlich für die staatlichen Theater in Lübeck, Kiel und das Landestheater ausgegeben, für die acht freien Theater im Land insgesamt 210.000 Euro. Wobei das Lübecker Stadttheater nur 17,1 Prozent der Ausgaben selbst wieder einnimmt, ein freies Theater wie das Lübecker Combinale (jährlich 15.000 ZuschauerInnen) aber 78 Prozent. Auch eine Untersuchung des Fonds der Darstellenden Künste wird erwähnt, nach der die meisten in der freien Szene Beschäftigten unter fünf bis zehn Euro pro Stunde verdienen. Die Lage der Freien in Schleswig-Holstein scheint im bundesdeutschen Vergleich jedoch besonders prekär zu sein: "Das, was Schleswig-Holstein für seine freien Theater tut, ist katastrophal", erklärt Günter Jeschonnek, Geschäftsführer des Fonds Darstellende Künste.

{slider=Aachen, 4. Mai 2010: Resolution der nordrhein-westfälischen Intendanten}Die Intendant_innen der Theater in Nordrhein-Westfalen verlangen von den Politikern des Bundes und des Landes, den weiteren Ruin der Kommunen zu stoppen. In einer Resolution, mit der auf die akute Bedrohung der Theaterlandschaft in NRW aufmerksam machen wollen, fordern die Vorsteher_innen von 19 Häusern unter anderem eine 20%ige Erhöhung der Landesmittel für die Theater, die Sicherung der "akut gefährdeten Theater" für fünf Jahre, die finanzielle Entlastung der Kommunen durch Bund und Länder, die Entschuldung besonders gefährdeter Kommunen. Außerdem solle die deutsche Theaterlandschaft unter den Schutz der UNESCO-Welterbe-Konvention gestellt werden.

{slider=Bielefeld, 27. April 2010: Podiumsdiskussion über Theater in der kommunalen Finanzkrise}"Stolze siebzig Prozent der Uraufführungen in Europa finden auf deutschen und Schweizer Bühnen statt. Wie lange noch?" fragt heute die Neue Zürcher Zeitung. Denn den ohnehin schon finanziell ausgebluteten deutschen Städten geht es seit Ausbruch der Finanzkrise noch schlechter. NZZ-Feuilleton-Redakteur Joachim Güntner war am Wochenende bei einer Podiumsdiskussion, die unter dem Titel "Wertlos oder wertvoll: Theater in der kommunalen Finanzkrise" im Theater Bielefeld stattfand. Dort erfuhr er, was unser nachtkritik-Krisometer seit Wochen in allen Einzelheiten meldet: Den überschuldeten Städten geht es schlecht. Bibliotheken, Musikschulen, Schwimmbäder werden geschlossen. Auch den liebsten Kindern der Kulturverwaltungen, den stehenden Theaterhäusern droht Ungemach wie totale Schließung oder Abschaffung ganzer Sparten. Doch sei man sich in Bielefeld einig gewesen, schreibt Güntner, dass mehr auf dem Spiel stünde "als die darstellende Kunst. Die Frage sei: Was wird aus der städtischen Kultur? Ist uns allen hinreichend klar, wie sehr Stadt und bürgerliche Gesellschaft zusammengehören? Wollen wir es hinnehmen, dass städtische Bäder, Museen, Musikschulen schliessen und dass, wie jetzt schon in Oberhausen, abends nach neun Uhr keine Busse mehr fahren?"

{slider=Lübeck, 20. April 2010: Verteilungskämpfe im Norden}Der Lübecker Theaterdirektor Christian Schwandt, die Kultursenatorin Annette Borns (SPD) und Aufsichtsratschef Frank-Thomas Gaulin (SPD) sind auf diese Idee gekommen: Künftig soll sich die Finanzierung der Theater in Kiel und Lübeck und des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters am Erfolg des jeweiligen Theaters orientieren. Das momentane Finanzierungsmodell hält dieses Trio "in vielerlei Hinsicht für angreifbar", melden die Lübecker Nachrichten. Der neuen Idee zufolge würden die Theater "stärker in die Verantwortung" genommen. "Lübeck will mehr Geld auf Kosten des Landestheaters", kontert dagegen - wiederum in den Lübecker Nachrichten - der Landestheater-Generalintendant Michael Grosse. "Das Papier atmet den Geist seines Hauptziels", schimpft der Kaufmännische Direktor des Theaters Kiel, Ralf Klöter, nämlich die Kürzungen im Etat des städtischen Lübecker Theaters durch Landesgelder zu kompensieren.

{slider=Köln, 13. April 2010: Kölner Schauspielhaus wird nicht abgerissen}Die Entscheidung ist gefallen: In Köln wird das Schauspielhaus nicht abgerissen. Der Stadtrat hat sich auf der heutigen Sitzung gegen die Abrisspläne ausgesprochen und folgt damit dem Bürgerbegehren gegen einen Neubau. Der Kölner Stadtanzeiger berichtet, dass auch Die Grünen jetzt dem Bürgerbegehren nachgegeben haben; die Neubaupläne hatten somit keine Mehrheit. In einem Kommentar hat Brigitta von Bülow, die Sprecherin der Grünen in Köln, die Haltung ihrer Partei näher erläutert. (Eine Chronik der Kölner Ereignisse gibt es hier.)

{slider=Düsseldorf, 30. März 2010: Regierungspräsident Jürgen Büssow im Spiegel-Gespräch}Der Spiegel hat auch bemerkt, dass in NRW Theaterschließungen drohen. Wolfgang Höbel hat sich deshalb (Der Spiegel, Nr. 13) mit dem Düsseldorfer Regierungspräsidenten Jürgen Büssow getroffen. Ihn haben "Kulturschaffende im ganzen Land zum Kunstfeind erklärt", schreibt Höbel. Denn Büssow hat zum "Mut der Wuppertaler" gratuliert, "ihr Schauspielhaus zu schließen". Ja, sagt Büssow, die Theater müssten begreifen, "dass Kultur Teil des Nothaushaltes ist". Kaputtschlagen wolle er nichts, "aber Theaterkünstler können sich gegen Sparzwänge nicht von vornherein immunisieren". Und man könne auch nicht nur auf die Theater schauen. Es gilt, von der "Notlage der Städte insgesamt" zu reden: "Wenn in den Städten die Lichter ausgehen, dann müssen auch die in den Theatern ihre Leuchter runterdimmen."

{slider=Wuppertal, 28. März 2010: Solidaridätsdemonstration in Wuppertal}Wuppertal protestierte, und mit ihm über 50 Theater aus dem deutschsprachigen Raum. Rund 5000 Menschen bildeten bei der großen Solidaritätsdemonstration am Welttheatertag eine Menschenkette zwischen Schauspielhaus und Oper, Listen mit 36 000 Protestunterschriften wurden einem Vertreter der Stadt überreicht. Und hier ein paar Demo-Impressionen via YouTube: Ulrich Matthes, einstmals in Krefeld engagiert, solidarisierte sich auf der Veranstaltung ebenso wie Armin Rohde, der in Wuppertal zum ersten Mal auf einer Theaterbühne stand. Außerdem: ein Beitrag von WZ TV und der Abgesang des Hip-Hoppers Meelman auf eine sterbende Stadt: "In Wuppertal hält es heut' noch kaum wer aus / ihr schließt unsere Schwimmbäder und anschließend das Schauspielhaus."

{slider=Frankfurt, 26. März 2010: Fallbeispiele für Kultur-Finanzsorgen in der FAZ}Das nachtkritik-Krisometer macht Schule. Heute widmet sich die Frankfurter Allgemeine Zeitung auf einer ganzen Seite den Finanzsorgen im Kulturbereich. Fallbeispiele stammen aus NRW, Schleswig-Holstein, Berlin und Brandenburg sowie Baden-Württemberg. Hier der Überblick zur Lage der Dinge zwischen Ostsee und Schwarzwald.

{slider=Düsseldorf, 25. März 2010: Keine Staatstheater in NRW}Über die Münstersche Zeitung erreicht uns die Nachricht, dass NRW auch künftig keine Staatstheater zu gründen beabsichtigt. Eine entsprechende Empfehlung der Expertenkommission "Kunst NRW" weist Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff mit Blick auf die Finanznot der Kommunen zurück: "Wir haben in der Theaterlandschaft derzeit andere Sorgen, als Staatstheater zu errichten."

{slider=Basel, 25. März 2010: Subventionserhöhungen für Leuchtturm}Aber auch dieses gibt es in Zeiten der Krise: Nach Etatkürzungen in den Jahren 1994, 1996 und 2006 erhält das Theater Basel für den Zeitraum 2011/12 bis 2014/15 kräftige Subventionserhöhungen von den Regierungen von Basel-Stadt und Basel-Landschaft. Dadurch werde dem Drei-Spartenhaus, das 2009 zum Opernhaus des Jahres gekürt wurde, ermöglicht, "seinen Auftrag als kultureller Leuchtturm in den Darstellenden Künsten pro aktiv und offensiv wahrzunehmen", so Georges Delnon, seit 2006 Direktor des Theater Basel.

{slider=Köln, 24. März 2010: Mut zu Kultur und zum Bürgerbegehren}In der taz von heute berichtet Alexander Haas, dass die Debatte über Neubau oder Sanierung des Kölner Schauspielhauses in ihre heiße Phase eingetreten sei. "Alles schnurrt hin auf den 13. April", jenen Tag, an dem der Stadtrat auf einer Sondersitzung tagen wird, weil die Initiative "Mut zu Kultur" mit ihrem Bürgerbegehren gegen den vom Rat im Dezember beschlossenen Neubau erfolgreich war.

{slider=Wuppertal, 23. März 2010: Erwartung der Beteiligung am Welttheatertag}Über 50 Theater aus der ganzen Republik werden am kommenden Samstag zur Solidaritäts- und Protestdemonstration anlässlich des Welttheatertags in Wuppertal erwartet. "Eine größere Beteiligung der deutschen Bühnen an einer Solidaritätsveranstaltung hat es bisher nicht gegeben", vermeldet die Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein. Höhepunkt der Aktionen für den "Erhalt der Theaterlandschaft" soll eine Menschenkette zwischen Schauspielhaus und Oper bilden.

{slider=Berlin, 18. März 2010: "Mecklenburger Aufschrei" bei Verleihung des Kunstpreises Berlin}Gestern erhielt Annett Wöhlert, Schauspielleiterin der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz in der Berliner Akademie der Künste einen der Förderungspreise des Berliner Kunstpreises. Aus ihrer Dankesrede, einem Mecklenburger Aufschrei, konnte die versammelte Festgemeinde erfahren, dass nicht nur in Wuppertal, Oberhausen und anderswo im Westen die Theater vor dem Ruin stehen, sondern auch in Deutsch-Nordost. Aus vier Theaterstandorten möchte die Landesregierung von Meck-Pomm am allerliebsten zwei machen: Mecklenburg mit Schwerin und Rostock sowie Vorpommern mit Greifswald, Stralsund, Anklam und dazu (die südmecklenburgischen) Theater und Orchester aus Neustrelitz/ Neubrandenburg, wo der Landesbühne schon jetzt das Wasser Oberkante Unterlippe steht. Siehe dazu auch die entsprechenden Meldungen über die Pläne der Landesregierung und die Schwierigkeiten, die schon bei der Kooperation benachbarter Theater auftreten.

{slider=Köln, 16. März 2010: Abriss der Kölner Schauspielhauses Verstoß gegen Urheberrecht}Sollte das Kölner Schauspielhaus wie geplant abgerissen werden, wollen die Erben des Kölner Architekten Wilhelm Riphahngegen gegen die Stadt klagen. Das berichtet Christian Hümmeler auf der Website des Kölner Stadtanzeigers. Oper, Schauspiel und Theaterrestaurant am Kölner Offenbachplatz stellen nach Ansicht der Riphahn-Erben ein "in sich geschlossenes architektonisches Ensemble und städtebauliches Konzept dar". Der Abriss eines Teils würde diese "urheberrechtlich geschützte Gesamtwirkung" zerstören. Kulturdezernent Georg Quander kündigte an, den Einwand bis zur Ratssitzung am 13. April prüfen zu wollen.
Siehe auch die nachtkritik.de-Chronik der Debatte um die Zukunft des Kölner Schauspielhauses.

{slider=Wiesbaden, 13. März 2010: Deckungslücke im Etat des Staatstheaters Wiesbaden}Dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden könnten einem Bericht der heutigen Ausgabe des Wiesbadener Tagblatts zufolge in der laufenden Saison 2,3 Millionen Euro fehlen. Oberbürgermeister und Stadtkämmerer Helmut Müller (CDU) hat nämlich sein Veto gegen den vorgelegten 27 Millionen Euro-Haushalt eingelegt, den sich die Stadt Wiesbaden mit dem Land in etwa je zur Hälfte teilt. Die Deckungslücke sei durch die Tariferhöhungen für das Theaterpersonal in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro entstanden, schreibt das Blatt. Dafür stünden nur etwa 600.000 Euro im Haushalts-Entwurf. Sollten sich Stadt und Land nicht einigen, gälte der Etat vom Vorjahr. Damit hätte das Mehrsparten-Haus noch einmal gut eine Million weniger zur Verfügung. Bliebe es dabei, käme es zu "gravierenden Eingriffen in die Struktur", zitiert die Zeitung Intendant Manfred Beilharz, der sich möglicherweise gar zu betriebsbedingten Kündigungen und Nichtverlängerungen von Verträgen gezwungen sieht. Das Gesamtdefizit von insgesamt rund 2,3 Millionen beträgt bei einem Gesamtetat von 27 Millionen rund 8,5 Prozent.

{slider=11. März 2010. Der Bühnenverein fordert ein Hilfsprogramm der Bundesregierung}Rolf Bolwin, Geschäftsführer des Deutschen Bühnenvereins, hat ein finanzielles Hilfsprogramm der Bundesregierung für die kommunalen Theater gefordert. Die "kulturelle und soziale Infrastruktur der Kommunen" müsse auch "in Krisenzeiten ausreichend finanziert sein", sagte Bolwin in Köln. Die Milliardenhilfen für Pleitebanken zeigten, dass solche Ad-hoc-Maßnahmen zu realisieren seien. Derweil hat der Düsseldorfer Regierungspräsident Jürgen Büssow (SPD) sich beschwert, dass die "Kulturverantwortlichen" in Sachen Einsparungen in den Kulturetats "nicht sehr kooperativ" seien. Um die "kulturelle Grundversorgung" der Städte zu gewährleisten, müssten angesichts der heillosen Überschuldung "neue Modelle wie etwa die Kooperation von Häusern benachbarter Städte" erwogen werden. Von den Kulturverantwortlichen erwarte er daher "konstruktive Beiträge".

{slider=Köln, 10. März 2010. Eine Kölner Demonstration gegen die Streichung von Fördergeld für Freie Theater} Wie der Kölner Stadtanzeiger berichtet, haben "Dutzende" gestern vor dem Kölner Rathaus demonstriert. Drinnen beriet der Kulturausschuss in einem nicht öffentlichen Teil seiner Sitzung über die zukünftige Konzeptionsförderung freier und privater Theater. Der Verein Plattform Kölner Theater fordert ein Anhebung der Mittel für freies Theater in Köln auf zehn Prozent der Summe, die die Städtischen Bühnen erhalten. In Zahlen: eine Steigerung von zurzeit 1,65 auf rund 4,6 Millionen Euro. Siehe auch die nachtkritik.de-Chronik der Debatte um die Zukunft des Kölner Schauspielhauses.

{slider=Dortmund, 9. März 2010. Brandschutz frisst Theater auf: In Dortmund machen die Kosten für eine Erneuerung des Brandschutzsystems weitere Investitionen notwendig} Von diesen Investitionen hängt die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs ab. Nadine Albach schildert das Problem auf derwesten.de.

{slider=Düsseldorf, 2. März 2010. Christoph Schlingensief setzt sich für den Erhalt des Theaters Oberhausen ein}Bei der Entgegennahme des Helmut-Käutner-Preises der Stadt Düsseldorf machte sich Christoph Schlingensief, wie dpa (via Berliner Zeitung) berichtet, für den Erhalt des Stadttheaters in seiner Geburtsstadt Oberhausen stark. "Dass das Oberhausener Stadttheater mit auf der Speisekarte der Müllcontainer steht, finde ich unerträglich", habe der Regisseur "unter Beifall" gesagt. Es kann ja nicht oft genug gesagt werden!

{slider=Köln, 2. März 2010. Die Chancen für ein Bürgerbegehren zum Erhalt des Kölner Schauspielhauses stehen gut.} Eine Bürgerinitiative hat, wie dpa mitteilt, schon mehr als 31.000 Unterschriften gesammelt. Nach Angaben der Stadt Köln sind für ein erfolgreiches Bürgerbegehren 23.146 Unterschriften nötig. Der Stadtrat hatte im Dezember mit dünner Mehrheit beschlossen, den denkmalgeschützten Riphahn-Bau abzureißen und neu zu bauen. Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) will die Unterschriften heute Nachmittag entgegen nehmen. Danach wird die Eingabe rechtlich geprüft. Sollte der Stadtrat seine Abrisspläne nicht aufgeben, könnte es in Köln zu einem Bürgerentscheid über das Schauspielhaus kommen. Siehe auch die nachtkritik.de-Chronik der Debatte um die Zukunft des Kölner Schauspielhauses.

{slider=Kiel, 26. Februar 2010: Landestheater Kiel droht Zahlungsunfähigkeit}Der Nächste bitte: der Schleswig-Holsteinische Kulturminister Ekkehard Klug (FDP) stimmte einem Bericht des Hamburger Abendblatts zufolge heute im Landtag auf "schmerzvolle" Einschnitte in den Theaterstrukturen seines Bundeslandes ein. So könne auch das Landestheater Kiel nicht mit höheren Mitteln aus dem kommunalen Finanzausgleich rechnen. Damit droht dem Theater mit Spielstätten in Flensburg, Rendsburg, Schleswig und anderen Städten nach eigenen Angaben in der Saison 2011/12 die Zahlungsunfähigkeit. "Das war die Totengräbersitzung für 85 Mitarbeiter des schleswig-holsteinischen Landestheaters", zitiert das Blatt Kiels künftigen Intendanten Peter Grisebach.

{slider=Wuppertal/Solingen/Remscheid, 23. Februar 2010. Die Kooperationsmöglichkeiten der Theater Wuppertal, Solingen und Remscheid werden geprüft.}Zusammen sparen, schöner sparen? Das Land Nordrhein-Westfalen will ein externes Gutachten in Auftrag geben, das bis zum Sommer die Kooperations-Möglichkeiten zwischen den Theatern der jeweils hoch verschuldeten bergischen Großstädte Wuppertal, Solingen und Remscheid prüfen und verschiedene Modelle erarbeiten soll.

{slider=Berlin, 18. Februar 2010. Die Berliner Schauspielschule Ernst Busch muss aus ihrem Haus in Niederschöneweide ausziehen.} Das plant der Berliner Senat seit acht Jahren. Und es geht dabei nicht "um Luxus, sondern um Existenzielles", wie Birgit Walter in der Berliner Zeitung (18.2.) schreibt: "Der Bleigehalt des Wassers liegt über dem Grenzwert. Zuletzt regnete es in die Bibliothek, derzeit in den Technik-Bereich. Das Loch im Dach ist noch nicht gefunden." Längst hätte man auch mit der Asbestbeseitigung beginnen müssen, aber das hieße Umbau, der sich nicht lohnt. Es soll ja umgezogen werden. Der Umzug aber scheint abermals zu platzen, womöglich endgültig. Jetzt nämlich fehlt das Geld. Wie kann das sein? Wolfgang Engler, der Direktor sagt: "Wir haben permanent das Gefühl, dass wir stören, nerven, lästig fallen – dass wir nicht gewollt sind."

{slider=Moers, 17. Februar 2010. Das Schlosstheater Moers ist bedroht.}Die neueste Sparmeldung schallt vom Niederrhein herüber. Das Schlosstheater Moers soll bis 2014 25% seines Etats einsparen. Damit droht auch dem von Ulrich Greb geleiteten Theater die Schließung.

{slider=Dessau, 12. Februar 2010. Auch in Dessau geht das Geld aus: Das Anhaltische Theater ist bedroht.} Angesichts der dramatischen Finanzlage wurde eine Sparliste für den Haushalt 2010 im Umfang von rund 13,5 Millionen Euro erarbeitet. Der Liste zufolge muss das Anhaltische Theater ab 2013 mit der Hälfte der jährlichen kommunalen Unterstützung von sieben Millionen Euro auskommen. "Wenn das tatsächlich so kommt, ist die Schließung programmiert", sagte André Bücker, Generalintendant des Anhaltinischen Theaters.

{slider=Köln, 5. Februar 2010. Das Schauspielensemble unterstützt in der Neubau-Debatte Karin Beier}Nach Opernchef Uwe Eric Laufenberg und Schauspiel-Intendantin Karin Beier, die beide jeweils in einem Offenen Brief zur Neubau-Debatte Stellung genommen hatten, stellt sich das Schauspielensemble nun in einem dritten offenen Brief hinter seine Intendantin.

{slider=Köln, 4. Februar 2010. Ein offener Brief von Karin Beier in der Kölner Neubau-Debatte.}Nach Opernchef Uwe Eric Laufenberg hat die Kölner Schauspielintendantin Karin Beier nun ebenfalls einen Offenen Brief geschrieben, in dem sie ihren Einsatz für das Riphahn-Ensemble verteidigt. Auch wirft sie Uwe Eric Laufenberg und Patrick Wasserbauer, dem geschäftsführenden Direktor der Kölner Bühnen vor, ihren Brief vom 29. Januar mit ihr nicht abgespochen zu haben, in dem sie im Namen der Kölner Bühnen für die Neubaupläne eingetreten waren, sowie mit Halbwahrheiten, Spekulationen und falschen Behauptungen zu operieren. Siehe auch die nachtkritik.de-Chronik der Debatte um die Zukunft des Kölner Schauspielhauses.

{slider=Wuppertal, 31. Januar 2010. Bürgerproteste gegen die Sparpläne der Stadt.}Am Wochenende haben mehrere Tausend Menschen sich an Protesten gegen die Sparpläne der Stadt Wuppertal beteiligt, die zur Abwicklung des Schauspielbetriebs führen könnten.

{slider=Köln, 30. Januar 2010. Ein offener Brief des Kölner Opern-Intendanten Uwe Eric Laufenberg in der Neubau-Debatte.}In einem Offenen Brief plädiert unter anderem der Intendant der Kölner Oper Uwe Eric Laufenberg für die Neubaupläne und warntvor der Aufhebung des Ratsbeschlußes für den Neubau per Bürgerbegehren. Das würde, so Laufenberg, die Kölner Bühnen in einen langen und nicht steuerbaren Ausnahmezustand versetzen.

{slider=Augsburg, 29. Januar 2010. Das Theater Augsburg muss sparen.}Das Haus muss aufgrund von Sparzwängen in der nächsten Saison auf zwei seiner 27 Inszenierungen verzichten.

{slider=Erlangen, 28. Januar 2010. Der Stadtrat Erlangen plant, das Internationale Figurentheaterfestival nicht mehr in der Stadt stattfinden zu lassen.} Das renommierte Festival, das parallel in Nürnberg, Erlangen, Fürth und Schwabach stattfindet, soll ab 2011 nicht mehr in Erlangen stattfinden. Riskiert die Stadt einen Image-Totalschaden?

{slider=Greifswald/Stralsund, 28. Januar 2010. Das Open-Air-Programm der Ostseefestspiel wird gestrichen.} Aus Spargründen sollen die in Greifswald und Stralsund stattfindenden Ostseefestspiele im nächsten Sommer erstmals kein Open-Air-Programm beinhalten.

{slider=Köln, 26. Januar 2010. Ein Bürgerbegehren gegen den Neubau des Theaters in Köln.}13 Millionen Euro sollen in der Kölner Kulturlandschaft eingespart werden. Gleichzeitig hat die Stadt einen 295 Millionen Euro teuren Neubau für Oper und Schauspiel beschlossen. Soweit, so bekannt. Aber der Widerstand wächst. Kippen die Pläne am Ende doch noch? Bis zum 17. März wollen zwei Bürgerinitiativen 23.000 Unterschriften für ein Bürgerbegehren sammeln, um den Abriss des Riphahn-Baus und den Neubau zu verhindern. Der Kölner Stadtanzeiger berichtete über die Auseinandersetzung bereits am vergangenen Freitag. Siehe auch die nachtkritik.de-Chronik der Debatte um die Zukunft des Kölner Schauspielhauses.

{slider=Wuppertal, 19. Januar 2010. Proteste gegen die Schließung des Theaters in Wuppertal.} Die Stadt Wuppertal ist verschuldet, schlimm verschuldet. 1,8 Milliarden fehlen im Stadtsäckel. Gespart muss werden, sagt der Oberbürgermeister. Zum Beispiel im Etat des Theaters. Das aber würde das Aus des Hauses bedeuten. Widerstand dagegen regt sich schon länger, auch auf nachtkritik.de haben über 300 LeserInnen gegen die Schließung protestiert, die Antwort des Büros des Oberbürgermeisters auf diesen Protest lesen Sie hier die Stellungnahme des Wuppertaler Oberbürgermeisters. Jetzt hat ein Bürgerbündnis unter dem Motto Wuppertal wehrt sich zu Protestaktionen am 29. und 30. Januar aufgerufen. Ein 24-stündiger Theater- und Musikmarathon im Schauspielhaus ist geplant. Und am 29. Januar soll es eine Kundgebung vor dem Barmer Rathaus sowie einen Tag später eine weitere vor dem Schauspielhaus in Wuppertal-Elberfeld geben. Zudem ist unter dem Titel Theater macht reich eine Gesprächsrunde geplant.

{slider=Düsseldorf, 4. Januar 2010. Das Theater Oberhausen ist von der Schließung bedroht.} Der Westen feiert sein europäisches Kulturhauptstadtjahr 2010 auf ganz eigene Weise. So fragt der Düsseldorfer Regierungspräsident in einem Zeitungsinterview, warum eigentlich die Oberhausener Theaterbesucher nicht nach Essen oder Mülheim gehen könnten, dann könnte man doch das Oberhausener Theater einfach zusperren. Dabei möge man ihn nicht falsch verstehen, Intendant Peter Carp leiste "hervorragende Arbeit". Ja. Carp selber findet die Idee des Regierungspräsidenten schlicht "bildungsfeindlich" und meint, wenn die Politik den strukturschwachen Städten nun auch noch die letzten kulturellen Identifikationspunkte nimmt, bleiben bloß Ghettos von Verlierern zurück.

{slider=Berlin, 31. Dezember 2009. Die Theaterbauten werden vernachlässigt.}Wieso eigentlich werden in Köln, Bonn und Berlin neue Bühnen gebaut, fragt Nikolaus Bernau in der Berliner Zeitung (31.12.): "Weil sie die alten vernachlässigten".

{slider=Berlin, 20. Dezember 2009. Der deutsche Kulturstaatsminister denkt über Hilfen für die Kommunen nach.}Bernd Neumann (CDU) schließt eine Förderung des Bundes für in Not geratene Kultureinrichtungen in den Kommunen nicht aus.

{slider=Köln, 18. Dezember 2009. Köln erhält nun also doch einen Neubau für Oper und Schauspiel.} 295 Millionen Euro hat der Stadtrat heute früh dafür bewilligt. Allerdings wird nur eine Light-Variante des ursprünglichen Siegerentwurfs realisiert. Der Denkmalschutz hatte dem Abriss des bisherigen Ensembles unter anderen Bedingungen zugestimmt. Es bleiben also Fragen offen. Regine Müller kommentiert die Entscheidung und hat auch mit Schauspielchefin Karin Beier gesprochen.

{slider=Köln, 15. Dezember 2009. Ein offener Brief in der Neubau-Debatte von Frank-Patrick Steckel.} Frank-Patrick Steckel schreibt einen Brief in Sachen Abriss und Neubau des Kölner Opern- und Theaterkomplexes; nachtkritik.de veröffentlicht ihn. Siehe auch die nachtkritik.de-Chronik der Debatte um die Zukunft des Kölner Schauspielhauses.

{slider=Osnabrück, 9. Dezember 2009. Das Figurentheater Osnabrück soll abgeschafft werden.}Wie ddp-Korrespondent Thomas Wübker berichtet, soll das Figurentheater Osnabrück ab 2011 nicht mehr gefördert werden. Osnabrück erwartet ein Defizit von 56 Millionen Euro und glaubt, sich die jährlichen 73.000 Euro für dieses Kindertheater in der Alten Fuhrhalterei nicht mehr leisten zu können. Insgesamt drohen der Kultur Kürzungen in Höhe von 335.000 Euro. Am 15. Februar 2010 wird über die Sparvorschläge abgestimmt. Am morgigen Freitag können die Osnabrücker Kulturschaffenden mit der Verwaltung über die Vorschläge diskutieren.

{slider=Köln, 9. Dezember 2009. Kölns Schauspiel-Intendantin Karin Beier wendet sich gegen die Neubau-Pläne.}In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (9.12.) äußert sich Andreas Rossmann zu den neuen Spar-Vorschlägen von Schauspiel-Intendantin Karin Beier. Derzeit ist man in Köln dabei, das zuletzt auf 364 Millionen Euro kalkulierte Abriss-und-Neubau-Projekt von Opern- und Schauspielhaus-Ensemble so abzuspecken, dass man unter 300 Millionen kommt – was allerdings einige der eigentlich angestrebten Synergieeffekte wieder zur Disposition stellt. Gleichzeitig sind die Kassen der Kommune leer, und der Bühnen-Etat soll voraussichtlich um 6,5 Millionen Euro gekürzt werden. Karin Beier stelle nun die Frage, so referiert Rossmann, ob in dieser Situation nicht zu überlegen sei, die Umbaukosten zu senken. Und denke laut darüber nach, "was ein neues Haus bringen soll, wenn die Mittel fehlen, es angemessen zu bespielen". Deshalb plädiert Beier dafür, Opern- und Schauspielhaus lediglich zu sanieren, was 250 Millionen kosten, also rund 45 Millionen einsparen würde – was wenigstens zu Teilen wiederum in den künstlerischen Etat umgelenkt werden könne. "Angesichts enger werdender finanzieller Spielräume", kommentiert Rossmann, "darf es kein Tabu sein, investive und konsumtive Mittel in Beziehung zu setzen. Was Karin Beier anspricht, ist das kulturpolitische Thema der nächsten Jahre. Nicht nur in Köln." Siehe auch die nachtkritik.de-Chronik der Debatte um die Zukunft des Kölner Schauspielhauses.