meldung

Scharfe Kritik der betroffenen Autoren an der Jury des Heidelberger Stückemarkt

Der Geist der Exklusion

14. Mai 2010. In einer Erklärung haben fünf der für den diesjährigen Preis des Heidelberger Stückemarkts nominierten Autoren die Entscheidung der Jury scharf kritisiert, in diesem Jahr keinen der Preise des renomierten Festivals für Dramatikernachwuchs zu vergeben, sondern stattdessen die Preissumme gleichmäßig auf alle teilnehmenden Autoren zu verteilen. Auch die eingeladenen Dramatiker des Gastlandes Israel, Kandidaten für den ebenfalls nicht vergebenen Europäischen Autorenpreis, übten in einem offenen Brief scharfe Kritik.

Das Verhalten der Jury verstoße nicht nur gegen die Richtlinien des Festivals, sondern beschädige sie auch als Künstler, so die israelischen Dramatiker Yaron Edelstein, Roni Kuban und Oded Liphshitz. Die deutschsprachigen Teilnehmer Markus Bauer, Johan Heß, Ursina Höhn, Azar Mortazavi und Eva Rottman kritisieren die Nichtentscheidung als unangemessene Verknüpfung des Wettbewerbs mit der aktuell geführten Debatte um Nachwuchsförderung. Diese Debatte könne nicht auf dem Rücken der Dramatiker geführt werden.

Der Sinn einer Nachwuchsförderung könne nicht darin bestehen, "pauschale Qualitätsurteile zu fällen", sondern an den eingereichten Texten Besonderheiten, Chancen und Stärken aufzuspüren, "um Entwicklung durch Zuspruch, fundierte Kritik und interessierte Auseinandersetzung zu gewährleisten". So bleibe der Eindruck, dass diese Jury gar nichts entdecken wollte. "Unter dem Mantel von Nachhaltigkeit und Qualität atmet ihr Urteil den Geist der Exklusion." Auch sei eine inhaltliche Begründung ausgeblieben.

Die diesjährige Jury setzte sich aus der SZ-Kritikerin Christine Dössel, dem Dramaturgen Erik Altorfer und Vorjahrespreisträger Nis-Momme Stockmann zusammen. Altorfer gehörte auch der Jury an, die im vergangenen Herbst die Entscheidung traf, die Werkstatttheatertage des Wiener Burgtheaters mangels qualifizierter Bewerbungen auszusetzen.

(sle)

 

Hier die Erklärung der deutschsprachigen Dramatiker, der Offene Brief der Dramatiker des Gastlandes Israel, sowie die Jurybegründung im Wortlaut.

 

mehr meldungen

Kommentare  
Autorenkritik an Heidelbergjury: Rufmord
wahnsinn. ein eitler nachwuchsdramatiker, der selbst gerade mit unterdurchschnittlichen stücken, die klischiert und kitschig daherkommen sowie mit geltungssüchtigen pamphleten, die vor allem zeigen, wie angeberisch und falsch fremdwörter klingen können, an die öffentlichkeit tritt und eine längst grenzwertig gewordene kritikerin, erheben sich über die kunst und die künstler. was den israelischen autoren hier angetan wird, diese diffamierung und herabsetzung ihrer arbeiten, grenzt für mich tatsächlich an antisemtismus. man kann es nicht klarer ausdrücken. diese arbeit der jury ist rufmord. sie zeigt wie ein deutsches (!) theatersystem der hybris und ausgrenzung an allen ecken und enden knirscht.
Autorenkritik an Heidelbergjury: kein Sportwettkampf
Ja, da hat der junge Herr Stockmann ein paar Latten vom Zaun gerissen, die ihm jetzt durch jene, denen sie nun fehlen, gewaltig um die Ohren gehauen werden.
Dieser Streit um das von Stockmann so bezeichnete „Bewertungskompetenzgold“ zeigt doch genau worum es eigentlich geht, der ewige Kampf um die, den, das Beste. Da kann das Ganze doch nur zum Katzengold mutieren. Unter welchen Kriterien soll denn nun in so einem Wettbewerb, das beste Stück gefunden werden? Das kann doch nur ganz subjektiv erfolgen und nicht nach „Bewertungsclustern“, wer will die denn auch bestimmen, das ist doch kein Sportwettkampf.
Es ist allerdings auch schwach von der Jury, sich nicht weiter zum Thema zu äußern, sondern nun die Debatte den Institutionen und dem Feuilleton zu überlassen. Aber wahrscheinlich bedurfte hat es dieses Ausrufezeichens, um die Debatte überhaupt erst anzustoßen.
Autorenkritik an Heidelbergjury: Armselig
Nis-Momme Stockmann wettert auf nachtkritik-stuecke2010 gegen die Bewertungskultur. Warum aber, warum nur, macht er dann bei dieser Kultur mit? Erst reicht er ein Stück ein, läßt es sich auszeichnen, dann wird er in die Jury eingeladen, was er gerne annimmt, und dann macht er allen eine lange Nase: "Ich finde eure Bewertung zum Kotzen!" Dann soll er sich das vorher überlegen. Armselig! Und eine sehr armselige Jury-"Begründung" obendrein.
Autorenkritik an Heidelbergjury: Höhepunkt
Man muss einfach mal anerkennen, dass die Neue Deutsche Dramatik, vielleicht sogar die gesamte deutschsprachige Literatur ihren vermutlich endgültigen Höhepunkt in dem Autor und Theatermenschen Nis-Momme-Stockmann gefunden hat. Was soll jetzt noch kommen? Kann da was kommen? Ich glaube nicht.
Autorenkritik an Heidelbergjury: schon genug Schaden angerichtet
Leute, seid nicht ungerecht. Da wurde schon genug Schaden angerichtet. Der Stockmann ist ja nicht allein verantwortlich, nur weil er selber schreibt. Der konnte sich vielleicht nur nicht durchsetzen gegen die anderen. Ihn jetzt alleine zu dissen finde ich falsch.
Autorenkritik an Heidelbergjury: einfach eine Sauerei
Ich lese das hier alles gerade so,...Stockmann habe ich noch ausgenommen, der meiner Meinung nach in einer solchen Jury aus manigfaltigen Gründen, die ich hier nicht ausführen möchte, noch nichts verloren hat. Da lädt die BRD also Künstler aus Israel ein, um sie, ja was, so vor den Kopf zu stossen, und nun bleibt es an uns hängen, dies irgendwie zu beurteilen. Mal abgesehen davon, dass es einfach eine Sauerei ist, während eines laufenden Wettbewerbes das Regelwerk zu ändern, was ungefähr einem Vorgang gleich käme, aus einem Hundermeterlauf mal flugs nach dem Startschuss einen Hürdenlauf zu machen, oder gar einen Hochsprungwettbewerb, darüberhinaus ist es absolut krank hierzu auch noch Gäste aus einem Land einzuladen, zu dem wir immer noch ein hochsensibeles Verhältniss haben. Und ich glaube den Namen dieser Krankheit kenne ich. - Um sich zu beweisen, wie locker und entspannt man schon wieder im Umgang mit Juden ist, darf man sie ruhig auch mal wieder demütigen, oder was ? Vielleicht sogar in der Hoffnung, dass sich jetzt vielleicht endlich mal jemand wieder richtig aufregt und "Antisemitismus" ruft, damit man den auch noch in Fortsetzung widerlegen kann, um seine geistigen Muskeln mal wieder so richtig spielen zu lassen. Eine Jury veranstaltet Klimmzüge an den Autoren und lässt hierzu auch noch ein paar israelische Künstle laden. Wie schauerlich. Aber auf dem Wege hat man sich dann vielleicht doch noch den Kick organisiert, den man meinte bei den Stücken zu vermissen, den Kitzel der Unfairniss.
Autorenkritik an Heidelbergjury: riecht nach politischer Entscheidung
Das riecht doch schwer nach einer politischen Entscheidung. Frau Dössel kritisiert in ihrer Zeitung den Schwerpunkt, weil dessen politische Ausrichtung ihr nicht ins Weltbild passt. Dann haut sie so eine Entscheidung raus. Überarm, das Ganze, politisch kurzsichtig und voll daneben.
Autorenkritik an Heidelbergjury: versuchen, sauber zu trennen
Es ist wahrscheinlich richtig dämlich, den Streit um junge Dramatik in Deutschland vom Zaun zu brechen, wenn man sich Gäste aus Israel dazu eingeladen hat, die damit überhaupt nichts zu tun haben und das auch nicht verstehen können. Da ist sicher viel Schaden angerichtet worden. Aber es ist nie die richtige Zeit für bestimmte Debatten und man muss jetzt versuchen, das sauber zu trennen, um die sprichwörtliche Kirche/Synagoge/Moschee im Dorf zu lassen. Der Antisemitismusvorwurf ist schnell gemacht, aber danach ist es kaum noch möglich, eine sachliche Debatte zu führen.
Autorenkritik an Heidelbergjury: nicht den Teufel an die Wand malen
@Liselotte. Das wäre ja noch gruseliger, wenn es auch noch eine politische Entscheidung wäre, frei nach dem Motto: Liebe jüdischen Gäste, ihr seid nur preiswürdig, wenn auch arabische Künstler neben euch auftreten oder ihr zumindest wahlweise ihre Intressen künstlerisch mit vertreten könnt. Malen sie den Teufel nicht an die Wand. Ich stelle mir die neunstündige Debatte der Jury viel banaler vor.
Autorenkritik an Heidelbergjury: ja, sauber trennen
"Stefans" Bemerkung, man soll jetzt "versuchen, sauber zu trennen", ist genau richtig. Auch, dass es nie die "richtige Zeit für bestimmte Debatten" gibt. Lieber "Stefan" - bitte weiter so. Es ist so angenehm beruhigend, Sie hier lesen zu können.
Autorenkritik an Heidelbergjury: Opfer eines Phantoms
"Was auch immer der Grund sein mag: vielleicht eine schlechte Jury, eine schlechte Vorauswahl, ein mittelmäßiger Jahrgang - oder etwas ganz anderes", so lautet es in der Begründung der Jury. Etwas ganz anderes ? Etwas, das man nicht aussprechen kann ? Was mag das sein ? Oder ist es nur ein kleiner koketter Hinweis, der einen Spielraum eröffnen soll. Immerhin will die Jury ja auch einen "Impuls" stiften. Von was für einem Impuls werden die israelischen Künstlern ihrer Freunden, Kollegen und Verwandten berichten, wenn sie wieder zu Hause sind und nun dort erklären müssen, dass keiner von ihnen so gut war, sagen wir mal wie Frau Stocker oder Frau Schlender. Werden sie dann als erstes das Wort Antisemitismus in den Mund nehmen? Kaum zu glauben. Diese Ausführungen dürften wohl weitaus peinlicher werden. Sie wurden Opfer von einem Phantom namens "etwas ganz anderes"; und ihre behauptete Mittelmäßigkeit, nicht Konsensfähigkeit ein Impuls für eine vage Zukunft, dessen Anforderungen die Jury auch nicht näher kenntlich macht, die man aber wohl so zusammenfassen darf: Strengt euch demnächst ein wenig mehr an, liebe Autoren, oder auch liebes Auswahlgremium, oder auch liebe Jury oder auch etwas ganz anderes soll sich mal mehr bemühen oder wir lassen das einfach mal so, weil das alles zu ändern wäre viel zu kompliziert, und deshalb lassen wir einfach aml viel Raum zum Spekulieren, damit uns diese (Un)Entscheidung nicht auf die eigenen Füße fällt, denn wir Jurymitglieder werden auf diesem Markt auf jeden Fall weiter bestehen, komme was wolle. Ich aber wünsche dieser Jury für die nächste Zukunft recht magere Zeiten.
Autorenkritik an Heidelbergjury: nicht in der Lage, verantwortlich ihre Position auszufüllen
@123, ich möchte jetzt nicht die Banalität des Bösen bemühen, wenn ich mit diese interne Jurydebatte ausmale, auch nicht die Selbstgerechtigkeit und -überschätzung, die sich dann im harmlosesten Fall (den wir hier einmal annehmen wollen) wie Elefanten im Porzellanladen verhalten, wichtigtuerisch sich in Pose werfen und in ihrer Beklopptheit am Ende nur Trümmer produzieren.

Dennoch scheint mir ein Jury, die derartig agiert, schlicht nicht in der Lage zu sein, verantwortlich so eine Position auszufüllen. Es geht hier ja nicht nur darum, mit Kanonen auf heimische Dramatikerameisen zu schießen. Geschenkt! Hier werden einfach simple Gesetze der Gastfreundschaft mißachtet. Wozu lädt man Gäste ein? Um ihnen in den Hintern zu treten? Ich finde, das alles riecht sehr schlecht - und eben nach Leuten ohne jegliches Fingerspitzengefühl.

Angefangen bei Stockmann, der den eigenen Kollegen in den Rücken fällt (und als Oberelch dann auch noch bei Nachtkritik gegen die Bewertungsmacht der Kritker wettert), weiter mit Altorfer, der scheinbar von sich selbst in Wien und der Wirkung der Entscheidung, keine Werkstatttage zu machen, so beeindruckt war, dass er es gleich noch mal machen wollte. Aber wenn einer keine Nachuchsdramatik mag, soll er vielleicht einfach keine solche jurieren... und dann Christine Dössel, die sich mit ihrer SZ-Kritik an der proisraelischen Ausrichtung des Festivals leider in den Ruch gesetzt hat, diese Entscheidung sei noch durch andere, nämlich inhaltliche und politische Motive befördert worden als das Qualitätsargument. Alles sehr ungut. Wie man es auch dreht.
Autorenkritik an Heidelbergjury: Droge Jungdramatik
Ich empfehle euch Aufgeregten mal die Stücke der unausgezeichneten Autoren zu lesen. Alle auf einmal, damit ihr das Jury-Feeling kriegt. Da ist man ja wie unter Drogen. Unter der Droge Jungdramatik.
Die Entdeckungsmaschinerie produziert ihre Jungdramatiker dann ist sie hinter ihnen her wie der Teufel hinter der Großmutter. Sogar die Jungdramatiker sind hinter sich selbst her, auf daß sie ausgezeichnet werden. Und der Stockmann ist so ausgezeichnet, daß er gegen jede Auszeichnung ist. Und am Ende frißt die Entdeckungsmaschinerie ihre eigenen Kinder.
Gebt den Heidelberger Stückemarktpreis doch dem Lothar Trolle, der gerade von den Battle-Autoren in einem Lesungsfestival in Berlin entdeckt wird. Ganz ohne Staatskohle übrigens. Das ist laut Heiner Müller der diensälteste Jungdramatiker, Jahrgang 45.
Heute abend im Berliner Theater Eigenreich, Greifswalder Str. 212, da gibt`s drei Lesungen und dann kommt der Trolle selbst und dem gebt ihr den Preis.
Und den Stückemarkt, was machen wir mit dem? Den verschenken wir nach Afrika, wo bestimmt ganz tolle Jungdramatiker sind, weil die da so richtige Probleme haben.
Autorenkritik ab Heidelbergjury: gefallenes Kulturgut
Banaler? Wahrscheinlich: Diese Entscheidung kommt doch nicht von gestern auf heute, oder ? Was soll man denn jetzt hoffen ?? Daß sie doch irgendwie von gestern auf heute kam, weil irgendwie die jeweiligen Hausaufgaben nicht gemacht wurden, die dazu geführt haben müßten, die Teilnahme an einer Jury abzulehnen, bei der klar ist, daß die jeweilige Jurorin, der jeweilige Juror nicht hinter der Preisvergabe stehen kann, oder daß aus irgendeinem Grunde versucht worden ist, ein Thema medienwirksam zu präsentieren, weil es ohne großes Bumm und Knall nicht geht ?
Was hat denn der Wiener Vorgänger dieser Aktion bewirkt überhaupt ??
"Ach so geht das bei dem Theatervolk zu !", höre ich da schon sagen, "ist ja eh ein gefallenes Kulturgut, das: warum etwas, frei nach Nietzsche, in dem Moment wieder mit Scheinargumenten versorgen, wo es unterliegt, ja, wo selbst führende Gremien einmal Hü sagen, dann Hott: und Hü-sagen, Hott-sagen, mehrere Jurys durchlaufen, Einladungen aussprechen etcpp.: was das kostet ???"
Theater geraten über solche quergelesenen, von Politikern aber wohlmöglich gezielt gesuchten ! Schlagzeilen, "Gängelung von Gästen" im Sinne irgendwelcher politischen Leit- und Wunschvorstellungen von Gastgebern reicht als Armutszeugnis ohnedies hin, ohne, wie "Stefan" es sagt, das "Gotteshaus" zu bemühen ..., ganz
sicher dann tendenziell wieder mehr unter "Quotendruck" (Auslastung !) mit all den bekannten Effekten der Zuspitzung des Problems bis in die Arbeit der Verlage hinein,
die dann nur noch Zugeschnittenes, nicht Literatur, wie Frau Steeruwitz herausstellt, zu Markte ("Stückemarkt") tragen.
Fragt sich: Warum immer diese Feierlichkeiten, als bekämen AutorInnen und Autoren da etwas geschenkt: Umschläge, DSDS-Secrets bis zum bitteren Ende -gut, daß es noch lächerlicher kommen kann, wenn die Jury öffentlich verhandelt ... und sich dann Claus Peymann durchsetzt, dürften wir noch vor Augen haben-, auch Juroren,
die geradezu nach "Jugendkult"-Schema besetzt sind ..., die dann anderswo wettern:
"Gut/Schlecht" , "Besser/Schlechter", hier aber irgendwie zu Entscheidungen gezwungen sind, die signalisieren: Gerade das: zu schlecht, geht nicht, kann so nicht weiter gehen, kann auch keiner beliebigen anderen Jury jemals guten Gewissens zugemutet werden ... .
Also, irgendetwas hakt doch da gewaltig, soviel steht fest.
Und immer wieder die gleiche Leier:
Uraufführungshype - kaum Nachspiel von Stücken !
Mangelnde Früherfahrung in Großen Häusern !!
Immernoch zu wenige gut dotierte und zudem auch gut öffentlich begründete Preise bzw. Förderstipendien: ja, öffentlich: Worum geht es den BDI-Leuten bei ihrem Förderpreis zB.: Wann steht da etwas ausführlich zu in TdZ, Th, Die Deutsche Bühne
etcpp. ?!!
Von den Laufzeiten der festen Hausbindung und der Stipendien ganz zu schweigen.
Förderalter ist auch fraglich zudem !
Vieles steht da im seinerzeitigen Wien-Thread ..
Autorenkritik an Heidelbergjury: dickes Ding
lieber 123! also ich denke, diese jury wird auf diesem markt nicht weiter bestehen werden. so dumm auch die entscheidung des heidelberger stückemarkts war, ausgerechnet noch einmal altdorfer in eine jury zu berufen, das hier wird so ein dickes ding, daß selbst die provinz das nicht mehr so schnell vergessen wird. wie gut, daß sich die autoren zu wort gemeldet haben.
Autorenkritik an Heidelbergjury: sachliche Debatte?
wenn Sie eine sachliche debatte wollen, sehe ich bloß auf welcher seite Sie stehen.
Autorenkritik an Heidelbergjury: welche Seite?
@ 16
Wie sehe denn eine unsachliche Debatte aus und auf welcher Seite soll man denn Ihrer Meinung nach stehen?
Autorenkritik an Heidelbergjury: Waldrufe
(...) das hab ich gern. nach sachlichkeit rufen, nachdem man gerade ausgeteilt hat.
Autorenkritik an Heidelbergjury: Bitte Erklärung
frau dössel wäre gut beraten, sich zu erklären. hier hängt nämlich der schwere vorwurf des antisemitismus im medialen raum. warum gab es keine würdigung für die israelischen autorinnen und autoren ?
Autorenkritik an Heidelbergjury: Absetzungsversuche
@Dramama. Sie wollen doch gar nicht, dass wir die Stücke wirklich lesen, gründlich lesen. Sie wollen, dass wir sie mit Ihrer Haltung lesen und prophezeien uns, dass wir dann zu dem selben Juryfeeling kämen. Ich sage Ihnen aber ganz unaufgeregt, so etwas kann es fast überhaupt nicht geben, dass alle Stücke irgendwie gleich schlecht sind, schon gar nicht bei zwei so unterschiedlichen Nationen. Dieser Einheitsbrei, dass alles einem im Kopf zu einem Brei, einer Soße wird, hat genau etwas mit der Haltung zu tun, die Sie hier vorschlagen, sich an scheinbar noch härteren Konflikten zu orientieren, die es nur in Afrika geben soll, und die natürlich alles in den Schatten stellen sollen. So kommt es dann eben auch dazu, dass eine Jury meint es müsse jetzt endlich ein Text her, der als in den Schatten stellt, der alle anderen arm aussehen lässt. Dahinter stecken aber lediglich eigene Sehnsüchte nach Einzigartigkeit, danach sich deutlich von allen abzusetzen, statt mt ihnen zu sein. Und diesen Absetzungsversuch hat eine Jury nun zum zweiten Mal unternommen. Aber sich das Werk nicht, welches sie als einzigatig kennzeichnen würde. Was diese Jury ins Werk gesetzt hat, klingt schon ein paar Tage später recht kläglich und klein und wir hätten nur dann eine Möglichkeit dies alles wirklich zu überprüfen, falls beispielsweise Nachtkritik die Texte auf ihrer Seite einstellte und wir zugleich ein Gedächtnissprotokoll dieser berüchtigten neun Stunden erhielten.
Autorenkritik an Heidelbergjury: Gebelle
@Tel Aviv
Vielleicht, weil die Texte schlecht waren. Was wissen Sie denn? Wie dumm und gefährlich ist es denn, ohne Kenntnis der Texte einfach unreflektiert "Antisemitismus" zu bellen. Erinnert mich an anderes Gebelle.
Autorenkritik an Heidelbergjury: obrigkeitshörig
die jury war schlecht. bitte nicht so obrigkeitshörig!
Autorenkritik an Heidelbergjury: Texte veröffentlichen
um eine wirkliche öffentliche diskussion um die inhalte zu bekommen, sollten die betroffenen autoren ihre texte ins netz - z.b. bei nachtkritik - stellen und um feedback bitten. dann könnte man vielleicht mal klären oder sich zumindest eine eigene meinung darüber bilden, ob die texte nun wirklich so schwach bzw. wenig preiswürdig waren. der fairness halber sollten sich die leute dann in diesem fall mit klarnamen äußern (müssen).
Autorenkritik an Heidelbergjury: Preisrede sagt alles
der entscheid/die preisrede sagt mehr über die jury als über die texte bzw. die "mittelmäßigen autoren" aus. leider.
Autorenkritik an Heidelbergjury: moralische Erhebung
@Oh Mann: Der Vorwurf kam schon öfter und ist nicht unreflektiert. Frau Dössel hat den Organisatoren öffentlich vorgeworfen, keine Autoren aus Palästina eingeladen zu haben. Jetzt gibt es im Bereich Europäisches Theater keinen Preis, nein vielmehr eine öffentliche Herabsetzung aller Autorinnen und Autoren aus Israel. Die Gleichsetzung Täterstaat Deutschland, Täterstaat Isael ist übrigens eine rechtsradikale Strategie, des öfteren verwendet von Pim Fortyn, Jörg Haider, Le Pen. Muss bei Theatertagen "Deutschland" eine israelische, eine türkische oder afghanische Produktion gezeigt werden? Wird das eingefordert? Beim Themengebiet "Palästina" eine israelische? Nein, warum auch, zurecht wäre das absurd. Nur bei Israel wird das von Frau Dössel verlangt. Zudem haben die israelischen Autorinnen und Autoren durchaus das Palästina Problem verarbeitet, der Palästina Konflikt soll hier auch überhaupt nicht banalisiert werden. Es sollte aber keine deutsche Hypermoral auf die individuellen Sichtweisen der KünstlerInnen und Künstler gestülpt werden. Die Behauptung von Frau Dössel ist also unwahr. Es geht ihr anscheinend darum, sich moralisch über die israelischen Künstler, ja über den israelischen Staat zu stellen und den israelischen Künstlerinnen und Künstler wegen ihrer Abstammung abzustrafen. Dies alles in Wissen um das Themengebiet des Fesivals, "Shoa", veranstaltet in Deutschland (!) Wenn das nicht antisemitisch ist, was dann?
Autorenkritik an Heidelbergjury: stellvertretendes Bedauern
@Tel Aviv. Man macht sich ja zum Handlanger von Frau Dössel, wenn man ihr jetzt auch noch den Gefallen tut, sie des Antisemtismus zu bezichtigen. Dann kann, dann muss sie sich wehren, und auf diesem Wege müssen wir uns weiterhin mit ihrer Sicht auf Palästina auseinandersetzen. Und so hangeln wir uns an einem der Impulse entlang, den sie bitte alleine verantworten soll. Denn es geht hier um einen Theaterpreis für junge Autoren und nicht um Frau Dössels Ansichten zum Nahostkonflikt und wie der sich in deutschen Festivals niederzuschlagen hätte, Ansichten einer Frau, die einfach unter Hybris leidet und sich zutraut ein Theaterfestival zu mißbrauchen, um ein Teil des Weltfriedens zu erreichen, an dem sich schon ganz andere abgearbeitet haben. Und hinter diesem Ansinnen versteckt sie wahrscheinlich nur eine Form von Hochmut, weil sie keine anderen Talente hat jüdischen Künstlern zu begegnen. Sagte man ihr ins Gesicht, sie sei eine Antisemitin, gäbe sie sich wahrscheinlich sehr erschrocken und würde gegen solche Vorwürfe aufbegehren. Es handelt sich hier weniger um eine Form von Antisemitismus, sondern mehr um eine Art Juden und Israelis auf das Leid und Niveau der eigenen Historie der deutschen Nation herunterziehen zu wollen, um es vor sich selber erträglicher zu machen, so wie ja auch viele Machwerke im Fernsehen immer mehr darum bemüht sind, die Leiden der deutschen Vertriebenen latent gleichzusetzen mit denen der Shoa. Für diese Vorgänge sollte man schon eine neue Begrifflickeit bemühen, um nicht in die Fangeisen einer Dössel zu geraten.

Aber mal etwas ganz anderes. Ich möchte mich hier einmal stellvertretend bei den Gästen aus Israel entschuldigen. Es tut mir aufrichtig leid, dass wir in Deutschland so verquere Intellektuelle haben, die es offensichtlich nicht mehr aushalten können zeitgenössische jüdische Kunst zu betrachten, ohne das sie von einer umfassenden Palästinadebatte begleitet werden. Und noch mehr bedaure ich es, dass Theater solche Köpfe in die Verantwortung rufen und sie nun so darunter zu leiden haben und öffentlich beschädigt werden. Wahrscheinlich haben sie tatsächlich alle eine wesentlich bessere und kompetentere Jury verdient. Ganz genau werden wir dies erst dann wissen, wenn wir mehr Informationen erhalten, wozu es wahrscheinlich nie kommt. Deshalb möchte ich mich stellvertretend nochmals dafür entschuldigen, dass sie Opfer von einem so unwürdigen Vorgang wurden.

Liebe Grüße
123
Autorenkritik an Heidelbergjury: dieses ständige Ermahnen!
@ 123
Was wäre denn diese neue Begrifflichkeit? Guido-Knopp-Gedenkfestspiele? Für wie blöd halten Sie denn vor allem die jungen Deutschen? Glauben Sie nicht, das sie trotz der ständigen Vereinnahmung und Bevormundung durch die Medien und Politik, schon genau unterscheiden können, zwischen Betroffenheitskult und wirklichem Gedenken.
Jetzt wollen Sie Israel noch mal zum Opfer stilisieren. Mann, wo nehmen Sie eigentlich ständig Ihr Selbstverständnis her, hier für uns alle reden zu wollen?
Ich möchte mich nicht ständig entschuldigen müssen. Das soll Frau Dössel gefälligst selber tun, wenn Sie es für notwendig erachtet. Gelebte Selbstverständlichkeit im Umgang mit Israelis und Palästinensern, statt ständiges Ermahnen und Entschuldigen.
Autorenkritik an Heidelbergjury: kämpft um eure Würde
Ich muss mich hier schon vorher für meine Wut entschuldigen. Sorry. Aber was in Heidelberg passiert ist, ist für mich nicht zu fassen. Hier werden Autoren verarscht! Autoren werden aus vielen Einsendungen ausgewählt, nach Heidelberg eingeladen. Ihre Stücke in Lesungen vorgestellt. Und dann? Dann wird entschieden, die Stücke sind alle mittelmäßig und nicht preiswürdig. Was ist das für eine Verarschung? Ich selber saß vor ein paar Jahren als Autorin in der Jury und auch wir haben gestritten und diskutiert und auch Kompromisse gemacht, klar. Aber auf die Frechheit, die beteiligten Autoren durchweg als "mittelmäßig" zu bezeichnen, weil man sich selbst über die Texte stellt, muss man erstmal kommen. Ich bin empört und möchte den beteiligten Autoren sagen, kämpft um eure Würde. Laßt euch das nicht gefallen. Gut, dass es schon eine Erklärung von euch gibt.
Für mich gibt es einen Unterschied, zwischen der Absage der WerkstattTage im Burgtheater und dem Gießkannenpreis des Heidelberger Stückemarkts. Beim Burgtheater meinte man, dass sich keine Stücke fanden, die eine Qualität erkennen lassen. (nun gut, anderes Thema) Beim Stückemarkt wurden jedoch Autoren ausgewählt und es geht nun nicht mehr um eine anonyme Bewerbergruppe wie beim Burgtheater, sondern um Autoren, die hier namentlich bekannt, aufs Höchste beleidigt werden. Eine Schande ist das! Ich verstehe kein bisschen, wie ein Herr Stockmann von "Mittelmäßigkeit" reden kann. Gut. Er ist gerade Durchstarter, was angenehm für ihn ist, aber sind denn seine Stücke genial? Ich möchte hier jetzt nicht gegen Herr Stockmann spucken, er saß ja nicht allein in der Jury, trotzdem macht es mich wütend, dass ein Autor in der Jury sitzt und so einen Bockmist zuläßt. Für mich sind die Stücke Stockmanns auch nicht mehr als mittelmäßig und in fünf Jahren wird man den Namen auch nicht mehr kennen, wie es schon so viele gab, die einmal hochschwappen und dann tief untertauchen. Es wäre die Pflicht des Autors Stockmann gewesen, die Würde der beteiligten Autoren gegenüber der weiteren Jury hochzuhalten. Aber das hat er nicht getan, bzw. war wohl zu kleinlaut und mitäufig um überhaupt den Mund aufzumachen. Beschämend. Wirklich. Alles das. Ich bin immer noch wütend und hoffe auf ein Nachspiel.
Stückemarkt: grottig. bitter, aber wahr
Als langjähriger Stückemarktbesucher muss man halt auch mal die bittere Tatsache konstatieren, dass die meisten Texte einfach grottenschlecht sind.
Meist sind ein, zwei Stücke dabei, die etwas besser sind.
So wie letztes Jahr der Stockmann-Text. Aber das sind meist auch nur die Einäugigen unter den Blinden.
Theater hat keine gesellschaftliche Relevanz mehr, dies spiegelt sich in den Texten wider...
Autorenkritik an Heidelbergjury: Nabelschau
ein juror, der eifrig autorenförderung betreibt, diese neuerdings - seit der debatte um zu breite nachwuchsförderung – gleichzeitig ebenso eifrig verhindert, zwei juroren, die sich bei der preisrede hinter dem vorjahressieger verstecken, ein aufgeblasener jungautor und abgehobener narzist, der seinen momentanen hype weit gehend eben diesem wettbewerb verdankt, und der seit "der mann der die welt ass" nichts als selbstgefällige nabelschau produziert - eine solche jury ist nicht nur unglaubwürdig, sie ist vor allem auch peinlich.
Autorenkritik an Heidelbergjury: fehlgeleitete Betroffenheitskultur
@stefan. Guido Knopp. Ganz ehrlich, von dem habe ich keinen wirklichen Begriff. Und ob junge oder alte Deutsche, da gibt es solche und solche. Und ich stilisiere niemanden nochmal zum Opfer, weil man ist entweder Opfer oder nicht, nochmal kann man es nicht werden. Und ich rede nicht für sie alle, sondern ich stehe für mich, und ich habe das Normalste auf der Welt gemacht, mich für eine deutsche Intellektuelle entschuldigt, die mir in diesem Zusammenhang Grund peinlich ist. Und ich ermahne niemanden, auch nicht sie, machen sie doch, was sie wollen. Wenn sie sich zu schade sind, sich für so einen unfairen Vorgang zu entschuldigen, dann lassen sie es eben sein, aber maßregeln sie nicht mich für ihre...ich weiß nicht was, denn ich bin ungefähr der Letzte und meine Familie auch, der sich zwingend entschuldigen müsste, ich tue dies aus ganz anderen Motiven heraus, zum Teil auch deshalb, weil ich mir habe selber eine gute Erziehung zu kommen lassen, an der ich hart arbeiten musste, und es für mich im Laufe dieser Reifung selbstverständlich wurde miserabeles Verhalten zu entschuldigen. Ich fühle mich dabei weder klein noch groß, sondern es ist mir ein Grundbedürfniss, und es fällt mir in solchen begründeten Fällen leicht. Nennen Sie mir doch eine Alternative, für die es sich lohnt zu leben, sie Leidender unter etwas, dass es schon lange nicht mehr gibt, ständiges Mahnen...und woher ich die Kraft und die Motivation nehme mich zu entschuldigen, muss ich vor solchen Dauergequälten wie ihnen nicht erklären, denn ich habe einen selbstverständlichen Umgang mit Juden, Israelis und Arabern, soweit es in meinen Möglichkeiten steht, schon alleine deshalb, weil ich auch mit mir selber umgehen muss. und diesen Quark, den sie sich da zusammen jammern, den kann ich nicht mehr hören, weil ich ein Mensch mit ganz natürlichen Gefühlen bin, so gut es eben geht frei von Deformationen, erzeugt durch eine fehlgeleitete Betroffenheitskultur, zu deren Gemeinde ich nie gehörte, und wo ich mich von ihnen nicht einsortieren lassen werde. Aber auch jetzt reicht ihr Kommentar immer noch nicht aus dazu, dass ich mich hier zu Gaza oder Palästinenser, Syrern, Libanesen und anderen äußern werde, weil es eben um ein par Gäste aus Israel geht,...und nächstes Jahr um Gäste aus der Türkei,...ja ich bin zornig wegen ihres Kommentars, ich ertrage diese unsinnige falsche Lässigkeit einfach nicht mehr, weil sie zu zu vielen Fehlurteilen führt.
Autorenkritik an Heidelbergjury: charmanter Kollege
vom sich antikapitalistisch hochtönenden autor stockmann, der wunderbar mit den kunstvermittlern des feuilletons spielt, in interviews ernsthaft bereits von seinem 'oeuvre' spricht und gerne preise annimmt, obwohl er in der öffentlichkeit die bewertungskultur anprangert, kann man halten was man will. zum beispiel, dass seine stücke immer noch besser als andere sind. eine bewertung, die er angeblich ablehnt. doch im swr2 interview am 10.5. erklärte er wörtlich: 'wir hatten nicht das gefühl, dass irgendeiner dieser autoren den preis verdient hätte'. interessante wortwahl und für autoren ein wirklich charmanter kollege.
Autorenkritik an Heidelbergjury: Fehlinterpretationen
@ 123
Ist ja interessant und wohin wollen Sie mich einsortieren? Meinen Sie nicht, das hier jeder seine eigene Meinung haben kann, und nicht von Ihnen ermahnt werden muss? Wenn Sie sich entschuldigen wollen, bitte schön, da habe ich gar nichts dagegen, aber ich entscheide selbst, wann ich mich entschuldige und ich leide keinerlei Qualen dabei. Ich habe von falsch motiviertem Gedächtnisterror gesprochen mit Fähnchen, Wimpeln und Kranzniederlegungen, der mir seit Kindesbeinen zu den verschiedensten Gedenktagen eingeimpft worden ist und der wird immer noch betrieben, nun im gesamtdeutschen Opferkult, das haben Sie selbst sehr gut dargestellt in Ihren Ausführungen. Trotzdem habe ich mir meine eigene Haltung dazu erkämpft und die lasse ich mir von Ihnen nicht nehmen, auch wenn das zwangsläufig zu Fehlinterpretationen in einem anonymen Forum führen muss, denn hier ist nicht der Ort solche Themen unbefangen und frei von Vorurteilen zu führen.
Autorenkritik an Heidelbergjury: großes Blabla
grosses blabla ... mussten sich da nicht vielleicht die juroren hinter ihrer mittelmäßigkeit verstecken???
Autorenkritik an Heidelbergjury: Unfähigkeit
... unfähigkeit, würde ich sagen
Autorenkritik an Heidelbergjury: Stockmanns Gefühle
@lucky strike. Herr Stockmann kann mich mal mit seinen Gefühlen ander Pupi kraulen, ich will fundierte Begründungen.
Autorenkritik an Heidelbergjury: Nickligkeit 1
@stefan. Sie sortieren sich da doch ganz gut selber ein, und bedürfen nicht meiner Hilfe.
Autorenkritik an Heidelbergjury: Nickligkeit 2
@ 123
Das ist es genau, was ich meine, Sie haben nur Anstand und Feingefühl, wo es Ihnen in den Kram passt. Mir brauchen Sie nichts mehr zu erzählen.
Autorenkritik an Heidelbergjury: es wird einem elend
Lest die Stück aus Heidelberg, ich kenne drei davon. Da wird einem doch elend. Ich finde es super, daß mal nicht so getan wird als ob da was wäre. Bravo! Man hat doch schon die ganzen letzten Jahre gehört, daß es da nichts interessantes gibt. Ich weiß nicht, ob das hier veröffentlicht werden darf, aber (...)

Es geht darum, sich das einfach mal einzugestehen, was in den Dramaturgien offen ausgesprochen wird: Die neuen Texte genügen nicht! Aber diese Dramaturgen machen weiter mit ihren Entdeckerfestivals. Sie sind nicht bereit zur nachhaltigen Förderung. Alle werfen sich in die Brust, das ganze Intendantengsocks auf dem Symposion zur neuen Dramatik im letzten Herbst in Berlin, alle schreien, es müssen Hausautorenstellen her und wenn sie zuhause sind, dann wissen diese Typen nichts mehr davon. Es ist, Entschuldigung, zum Kotzen!
Autorenkritik an Heidelbergjury: dumm, aber nicht böswillig
mir ist unklar woher in diesem forum diese aggressionen gegen herrn stockmann kommen. der macht gute sachen und hat sicher nicht böswillig agiert.

keiner war dabei bei dieser, naja, eher unklugen jury-entscheidung. die konnten sich vielleicht einfach nicht einigen und haben dann in einem schnell-verfahren eine dumme entscheidung getroffen. sowas passiert. würde ich mal sagen.
da kann man ja sagen: der stockmann hat sich verantwortungslos verhalten.
aber da sollte man seine arbeit nicht mit seinem verhalten vermischen.

dass das für die betroffenen autoren eine furchtbare angelegenheit ist, das ist klar. dass sich hier ein system selbst ad absurdum führt, auch.
ich finde es eher seltsam, dass die veranstalter nicht gesagt haben: leute, auch wenn es schwierig ist, bitte entscheidet euch. besser einer fährt als gewinner heim und die anderen als simple teilnehmer. alles andere schadet. wir wollen hier fördern und nicht alle als deppen, die ein bisschen was können, darstellen.

beim fussball gibt es am ende ein elfmeter-schießen. dass dann vielleicht nicht der beste gewinnt ist klar.
das ganze war dumm. aber wahrscheinlich nicht unbedingt böswillig.

Autorenkritik an Heidelbergjury: seltsame Solidarität
Ein außerordentliches Ereignis. Ein Preis wird nicht an einen vergeben, sondern auf alle Bewerber aufgeteilt, mit der Begründung, es habe sich kein ERSTER herauskristallisiert. Und die Empörung nimmt kein Ende. Warum? fragt man sich. Man hat schon zwei Wettläufer auf dem ersten Siegertreppchen stehen, ohne das die Zeitnehmer gesteinigt wurden. Aber natürlich kann man sich auch noch an die Enttäuschung beim Kindergeburtstag erinnern, als alle Kinder ein Trost-Geschenk bekamen, das genauso das gleiche war, wie die Siegprämie beim Topfschlagen, die man sich mühsam erkämpft hatte. Aber ist tatsächlich das, das Problem?
Zurück zum klassischen Wettkampf, bei dem nur einer den Pokal gewinnt. Am Ende wird EINER als Sieger ausgezeichnet und entweder finden das ALLE richtig, oder aber man zweifelt nörgelnd die Entscheidung der Juroren an. Zu den größten Nörglern zählen dabei nur selten die Nicht-Ausgezeichneten ... zu groß wäre der Verdacht, dass die Kritik nur aus Neid erwachsen ist, zu schwierig ist es, die Verlierer dazu zu bringen, an einem Strang zu ziehen. Auch hat jedermann gelernt mit Fassung zu ertragen, dass nur einer gewinnen kann. Doch jetzt , oho! Wo kommen wir da hin, dass keiner gewinnt? Das ist eine Beleidigung aller, die in den Wettkampfring gestiegen sind? Warum? Wieso soll die Tatsache, dass es in einer Gruppe keinen gibt, der sich vor allen andern auszeichnet, bedeuten, dass nicht einer alles, sondern im Widerspruch zu jeder Logik alle nichts wert sind? Keine küchenpsychologische Erklärung lässt sich hier finden. Keine Verschwörungsparanoia, kein überkompensierter Minderwertigkeitskomplex taugt, um zu erklären, warum sich Empörung Luft machen muss, wenn ein Preis auf alle Anwärter aufgeteilt wird. Verstehen würde man, wenn alle Teilnehmer sich einig wären, dass es unter ihnen einen gab, der so deutlich herausragt, dass ein Juror blind, taub und verstockt sein müsse, dass nicht zu erkennen. Leicht wäre es dann, selbst zurück zu treten und den Sieger aus der Mitte der Teilnehmer heraus zu küren. Ein Prozess, der sich quasi aus sich selbst ergeben müsste und eine Jury tatsächlich bloßstellte. So haben wir ein seltsames Beispiel von Solidarität in einer Gruppe, die sich einig ist, nur nicht darüber, wer gleicher unter den Gleichen ist.
Autorenkritik an Heidelbergjury: Regeln und Geschichte
warum erwähnen Sie das einfachste nicht. wenn keiner ausgezeichnet wird, werden alle abgewertet. so, wie die autoren das auch benennen. reden Sie nicht so einen brei. wenn einer gewinnt, werden die regeln eingehalten. am ende einer schönheitskonkurrenz kann nicht die aussage stehen, daß alle häßlich sind. ob ein jahrgang preiswürdig war, muß keine jury entscheiden, sondern die geschichte.
Autorenkritik an Heidelbergjury: es geht um präzise Arbeit
@Häwelmann. Das ist alles schön gedacht, aber es fällt mir schwer eine Entscheidung der Jury, die sie selber als Notlösung bezeichnet, in ihrem Sinne als einen vielleicht sogar besseren Weg zu bezeichnen. Vor allem auch deshalb, weil man dem Text der Jury keine Begründung entnehmen kann, die in den Stücken der Autoren fußt, eine Begründung, der man deutlich entnehmen kann, inwiefern die Texte sich alle so derart gleichen, dass man keines davon hervorzuheben im Stande sei. Und ich glaube eine solche Begründung sachlich und professionell zu finden, ist fast unmöglich, weil man nämlich auf diesem Wege sehr schnell auf feine Unterschiede, Nuancen, unterschiedliche Grundtöne und vieles mehr stossen würde. Ich mag mich einfach nicht auf die Gefühle von einem jungen Stockmann verlassen, wo es darum geht präzise zu arbeiten und auch Kriterien zu benennen, die man für seine Arbeit als Jury anlegt.
Autorenkritik an Heidelbergjury: Und wenn …?
Und wenn nun die Texte und Stücke wirklich alle schlecht gewesen sind? Preise vergeben und das Niveau immer weiter senken. Das kann doch auch nicht der Sinn eines solchen Wettbewerbs sein.
Autorenkritik an Heidelbergjury: ernsthafte Fragen
Daß die Entscheidung, keinen Preis zu vergeben, auch den "europäischen" nicht, daß Gäste doch ziemlich gegängelt wurden, daß
ein noch recht junger und gerade erfolgsverwöhnter Autor einmal aus-
ruft "Kein besser, nirgends" und ein anderes Mal (zu verwandtem Zeit-
punkt) "nicht preiswürdig", das dürfte selbst, wie es nun gedreht und gewendet wird, ein starkes Stück bleiben.
Was hier teilweise darauf folgt, geht aber meineserachtens wieder
ein wenig zu weit: der Schlagabtausch von "123" und "Stefan" belegt
das bitter - wohlgemerkt, zwei Kommentatoren hier, die sehr oft, sehr differenzierte und immer eigenständige Ansichten äußern, ich
empfinde das nun einmal so: Werfe mir jemand wieder vor, ich schmeiße mich da an die Leute ran oder halte mich bei denen auf !
Das ist mir schnurzpiepe egal; auf solche Ansichten gebe ich nichts:
käme es von den beiden selbst, nun gut, ich wäre wohl gezwungen,
meine Situation neu zu überdenken.
Auch wer Gäste gängelt, denke ich, sollte seine Position neu bedenken, und ein System, das es fördert, daß Gäste gegängelt werden möglicherweise, muß wohl befragt werden, oder wenn einfach Verhaltensgewohnheiten, die sogar im Gegenteil von Antisemitismus fußen mögen im Grunde, dann doch wieder auf verschlungenem Wege gerade in Deutschland zum Eklat führen: befragen !
Ich sehe allerdings, und ich nehme auch für mich nicht die übelste Erziehung in Anspruch, keinen regelrechten Grund dafür, mich für irgendeine Jury oder für Herrn Westerwelle, wenn dem einmal wieder eine Laus über die Leber gelaufen ist, bei irgendjemandem in diesem
Forum zu entschuldigen: Wer das Bedürfnis ernsthaft hat, der tut möglicherweise auch besser daran, sich der Mühe zu unterziehen, sich auf anderem Wege persönlich bei den Beleidigten zu entschuldigen: Sollten die Gäste nach alledem jetzt furchtbar ermutigt gewesen sein, nachtkritik de. zu verfolgen zudem ??
Gut, vielleicht haben Sie, 123, genau das schon getan oder gedenken dies zu tun: das ist Ihre Sache, Ihre moralische Haltung;
aber diese Moral öffentlich einfordern und sonst ist "man" gequält oder so: puh ?!
Dankenswerterweise, danken ?: auch nur weil mich das entlastet ...??, konnten die betroffenen israelischen Künstler sehr gut selbst in Worte fassen, wie sie so darüber denken, was ihnen widerfuhr, gewiß auch nicht von vornherein mit der Haltung, daß solche Worte in Deutschland oder irgendeinem anderen Land "Perlen vor die Säue geworfen" wären !
Diese Künstler schreiben sehr wohl, daß sie desöfteren im Ausland als "Repräsentanten Israels" beäugt werden und auf den politischen Dauerkonflikt quasi wie zwangsangesetzt sich vorkommen: Das, so schreiben sie, geht ihnen freilich nicht nur in Deutschland so; nur in Deutschland kam es jetzt zu diesen Wogen: und darauf reagieren sie: sie !.
Passiert, ohne gleich alle möglichen politischen Taktiken, böse oder weniger böse Umtriebe, zu unterstellen, dergleichen Eklat in Deutschland eher als anderswo ? und warum ??
Das sind für mich die ernsthaften Fragen in etwa dazu; ich muß das nicht annährend sogleich moralisch aufladen, gar inkriminieren.
Vielleicht läßt sich der Vorgang auf einige Akteure eingrenzen, die hier einerseits ihre Kompetenzen überschreiten, andererseits ihre künstlerische Aufgabe (als Jury) vernachlässigen (die Begründung für die Nichtvergabe, diese Regelverletzung, war doch wirklich nicht dolle, schon garnicht für zunächst geladene, dann plötzlich für zu leicht bewogene Autoren !!) und vielleicht ein wenig zu sehr zu diesem Tun sich ermutigt sehen, weil sie, wie Frau Dössel, ja nicht nur in einer Jury der bedeutenden Maiveranstaltungen sitzt, oder weil "man" einen Juror lädt, der -trotz des anderen Zuschnittes der Wiener Veranstaltung- offenbar gut ist für dergleichen eigenwillige Entscheidungen, oder vom Jungautorenstand sogleich in den Jurorenstand ruft, dann irgendwie, die eigene Aufsatztinte ist noch nicht trocken, die Klassenarbeiten seiner Mitschüler zu zensieren, um dann, da er jetzt selbst zensiert, gewitzt ausrufen zu können:"Schaut das System und seine krude Bewerterei, es läßt jetzt Schüler über das "Abitur" der Mitschüler befinden; mich kotzt es an, nach "gut/schlecht" beurteilt zu werden, meine Berufung zum Juror jetzt führt das ad absurdum, irgendwo muß ein Anfang gemacht werden, also am besten jetzt, wo es so absurd ist gerade und nicht später...; beschweren kann sich doch jetzt nur, wer wieder dieses gut/schlecht weiterführen will, wer sich aber beschwert, hat wohl auch Schlechtes geschrieben etcpp.."
Natürlich Letzteres eine "Rechnung ohne Wirt": Man müßte, selbst wenn der "Jury-Coup" darauf abzielen wollte,ja dann keineswegs sagen: nicht-würdig, nicht-wert; man könnte ja auch sagen: "Uns ist in der Diskussion klar geworden, daß unsere Bewerterei (und die der Kritik landauf, landab) so irgendwie nicht mehr geht -und weil man sich nicht anmaßt, hier über die Situation in anderen Ländern zu urteilen, hätte man ja den europäischen Preis vergeben können zB.-".
Autorenkritik an Heidelbergjury: der Apfel des Paris
@123 In wie weit sich die Stücke gleichen, geht eindeutig aus der Jurybegründung hervor: "aus den zur Auswahl stehend Stücken ragt keines "derartig heraus ..., dass wir eindeutig und konsensfähig die zu vergebenden Preise verleihen können." Auf welchem Niveau die Stücke gleichwertig sind, wird nicht benannt. Wieso glauben jetzt also alle, dass es ein Null-Niveau ist, von dem sich nichts abhebt? Die Schlussfolgerung, dass, weil unter den Stücken keines in der Qualität "herausragt", bedeuten müsse, dass man die Stücke nicht differenziert genug betrachtet widerspricht jeder Logik. Anders gewendet: nur weil Paris nicht weiss, wem er den Apfel geben soll, heisst das nicht, das Hera, Aphrodite und Athene hässlich sind.
Autorenkritik an Heidelbergjury: wieder kein Schiller
@Häwelmann. Das ist wiederum schön gedacht, nur steht da nirgends im Jurytext, die Stücke waren alle so unverschämt gut, wie Hera, Aphrodite und Athene schön waren, deshalb konnten wir keines prämieren, ohne einen anderen Künstler zu beleidigen. - Es geht doch bei einer solchen Jury wohl mehr darum, eine neue Grundhaltung durchzusetzen, die behauptet, die Autoren sind alle gleichmäßig schlecht, bzw. mittelmäßig und es war wieder kein Schiller, kein Büchner dabei.
Autorenkritik an Heidelbergjury: gesellschaftliche Relevanz?
@stückemarktbesucher

was verstehen Sie denn unter "gesellschaftliche relevanz"? Doch hoffentlich nicht Hartz 4, Spekulanten und Konsorten?

dazu ein Kommentar zu einer Kritik zu einem Stück, daß 2007 in Heidelberg eingeladen war:

1. Mädchenzimmer mit Soldaten: Überlegungen zur Zeitgenossenschaft
Sehr geehrter Herr Petermichel,
bei aller Sympathie für Ihre differenzierte Kritik zu Anna Peins "Mädchenzimmer mit Soldaten" habe ich mich doch über Ihre am Ende formulierte Frage nach dem "ausgesparten Jetzt-Bezug" und die "beim Konsum spröde wirkende Sozialkritik" gewundert. Ich habe "Mädchenzimmer" als Hörspiel für den WDR inszeniert und bin der Meinung, dass sich die Zeitgenossenschaft zum einen im so gar nicht poltical korrekten Umgang der Autorin mit der Nazizeit dokumentiert, also implizit ausspricht, und der Dialog in seiner Form heutig ist. Ich finde, es ist so ein leidiger Topos der sogenannten ‘jungen Regie‘, aber auch der Kritik, dass der Zeitbezug immer über den explizit ausgesprochenen Verweis auf Gegenwart - Irak-Krieg, fundamentalistischer Terror, Finanzmarktkrise - daher kommen muss. Als hätte es diese ganzen Debatten von Adorno und Lukács über die Sprache des Inhalts und die Sprache der Form nie gegeben. Ein Stück ist doch deshalb noch nicht zeitgenössisch, wenn es einen expliziten Gegenwartsbezug formuliert, seine Zeitgenossenschaft drückt sich doch ebenso und vielleicht viel stärker in seiner Haltung zu einem Stoff und seinen formalen Lösungen aus. Und das ist im Fall des "Mädchenzimmers" eine Beziehung zur Nazizeit, die mit einer noch in den 90er Jahren nicht denkbaren Lust an den Perversionen dieser Zeit operiert, also mit einer Tabulosigkeit im Zugriff. Im übrigen ist ja, wie Anna Pein auch im Interview im Programmheft sagt, die Nazizeit nur ein Material für ein Phantasma, für ein Umerzählen, Illusionieren von Wirklichkeit.
Und um Sozialkritik geht es der Autorin nun überhaupt nicht, sondern um die Kraft des Imaginären. Ist denn Beckett mit seinen Stücken sozialkritisch gewesen? Nein, überhaupt nicht, jedenfalls nicht im Expliziten. Und doch war er es implizit, weil er eine Form über den Haufen geworfen hat.
Entschuldigen Sie diesen vielleicht oberlehrerhaft klingenden Kommentar, aber mich stört - als zeitgenössischer Regisseur - doch sehr dieses kurzschlüssige Verständnis von Zeitgenossenschaft. Als ‘Linker‘, als der ich mich selbst sehe, empfinde ich dennoch Thomas Ostermeier mit seiner Sozialkritik als ganz und gar antiquiert - und bei ihm sieht man den Zeitbezug immer sofort.
Oliver Sturm
Autorenkritik an Heidelbergjury: der geteilte Apfel
Ja, und vor allem hat Paris hier den Apfel nicht auf den Kompost geschmissen sondern geteilt. Was gäbe es denn Schöneres.
Autorenkritik an Heidelbergjury: nichts relativieren!
@häwelmann: reden sie kein blech: die begründung der jury lautet: "entweder die jury war zu schlecht, die stücke zu schlecht oder was auch immer", hinzu kommt die aussage von theaterpolizist stockmann: "wir hatten nicht das gefühl, dass irgendeiner den preis verdient hätte". da gibts nichts zu relativieren häwelmann.
Autorenkritik an Heidelbergjury: ist die Jury zu "homogen"?
@ 46

Nein, "Häwelmann", das kommt im Beitrag § 11 hier im Thread schon ganz überzeugend rüber, auch wenn Ihre Spitzfindigkeit an dieser Stelle andeutet, wie "man" sich da in 9 Stunden verrenkt haben mag
auf der Suche nach einem "Formulierungsanker" mitsamt einer Klausulierung (die nicht formulierbaren, vielleicht anderen Gründe,
die $ 11 anspricht): "Wir fanden alle gut, aber nur einer kann letztlich ...", dergleichen Formeln haben wir alle ja nun auch schon vernommen: genau diese wollte die Jury offenkundig nicht ver-
wenden, obschon dieser Bewerb nun einmal seine Üblichkeiten hat, zu denen halt weder Gästegängelungen noch Neubenennungen von Preisen gehören: Welch einen Grund die beteiligten Autoren auch immer haben könnten, einer Veranstaltung hin zu "Förderpreisen" der dann ausgesprochenen Art fernzubleiben, sie könnten sie jedenfalls gehabt haben: insofern werden Sie zunächst einmal vor vollendete Tatsachen gestellt - das alleine ist unglücklich, im Umfeld jener Politisierungen und weitergehenderer Verlinkungen mit anderen Themen (Bewertungskompetenzgold !) nimmt sich das, gelinde gesagt, schon ärgerlich aus: wohlgemerkt, Häwelmann, Sie reagieren ja auch nicht darauf, daß auch die israelischen Künstler sich zu Wort gemeldet haben beispielsweise.
Nun mag sich jemand allerdings fragen, ob und warum jene "Förderpreise" dann letztlich von jenen "sich als beschädigt verstandenen" Autoren angenommen werden: als Entschädigung etwa ??
Andere Gedankenlinien gehen in Richtung Gegenüberstellung der inhaltlichen Kriterien der Einladung zum Stückewettbewerb und der
jetzigen, tut mir leid, unter der Hand durchaus als "Schmähung" zu verstehenden Bewertung (ja, Bewertung): Wären die Texte auf höherem Niveau so "gleichartig", so wäre das einerseits bei der Preisverleihung deutlich ausgesprochen worden, andererseits wäre das dann ja alles andere als ein mittelmäßiger Jahrgang ... .
An solche Erwägungen können sich noch weitere Fragen heften:
Ist diese Jury möglicherweise zu "homogen" ?
Wie steht zB. Frau Dössel zu den Stockmann-Sachen ??
Oder Herr Altorfer ???
Wenn es da zB. eine auffällige Stockmann-Positivwertung gäbe in diesem Gremium, könnte das bei der eigentlichen Vielfalt, die Oliver Bukowski in einem anderen Interview hervorhebt, denn es gibt auch Gegenstimmen und Belege zu dem Befund von Frau Streeruwitz, wenngleich sie meineserachtens mit vielem recht hat,
der Theaterlandschaft, gerade gestern alleine die Premieren von Laucke und Zeller !!, nicht auch als Indiz einer gewissen Einseitigkeit gesehen werden ??!
Nun gut, Bukowski wertet auch das Ausbleiben der Preisvergabe anders als ich: gerade deswegen sei er umso mehr genannt !!
Und die Jury setzt sich nicht selbst ein !
Allerdings sie hat sich so einsetzen lassen !! - da würde dann gleichzeitige "Systemkritik" schlecht greifen etcpp. ...
Und zum Schluß: "Stefan" sprach an anderer Stelle von einem "Recht der Jugend" im Falle Nis-Momme Stockmanns :- das sollte bei aller berechtigten Kritik an auch seinem Vorgehen die Tage nicht völlig vergessen werden, denke ich auch.
Andererseits rechnete ich, um nun wirklich abzuschließen, daß das
"Jugendwahn"-Argument durchaus befragt werden würde (Was ist es, was jetzt überall "Stockmann" lesen läßt ? Was ??); immerhin, "man"
könnte (mir) entgegenhalten: Büchner, Kane, Weininger wohl gar, oder, daß Kierkegaard, als er "Über den Begriff der Ironie" schrieb
beispielsweise, auch erst 26 Jahre alt war uswff., ist bislang
jedenfalls -aus welchen Gründen auch immer- nicht geschehen !
Autorenkritik an Heidelbergjury: Hinweis und Link
Eines der Heidelberger Stücke, stehende gewässer von Markus Bauer, ist schon im letzten Jahr bei nachtkritik beim Theatertreffen-Stückemarkt besprochen worden, recht positiv übrigens: http://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=2800&catid=338&Itemid=1
Autorenkritik an Heidelbergjury: sozialdemokratischer Apfel?
@Stefan:
Ein geteilter Apfel?
Das könnte das Prinzip der modernen Sozialdemokratie sein.
Und in Fußball-Endspielen sollte man das Unentschieden einführen, damit es keine seelischen Schmerzen gibt.
Stefan, Sie sollten in den diplomatischen Dienst eintreten.
Ihr Kommentar Nr.8 klingt wie eine Mischung aus Beckenbauer im besonnenen Gemütszustand, Wowereit und Polizeipräsident Dieter Glietsch.
Autorenkritik an Heidelbergjury: Kleindarstellergagen
@49. Ein geteilter Apfel bleibt immerhin ein Apfel, wohingegen zerlegte Preisgelder zu Kleindarstellergagen verkümmern und auch so schmecken.
Autorenkritik an Heidelbergjury: warum die Aufregung?
Ja und hat dann die "Paris-Jury" jetzt unwissentlich oder gar wissentlich einen Krieg verhindert?
Oder wenn wir den Gedanken weiterspinnen, waren die Korrumpierungs-Versuche der Autoren nicht gut genug (wenn es denn welche gab)? Gab es keine Macht, keine Weisheit, nicht mal die Liebe der schönsten Frau der Welt zu gewinnen?
Dann doch eher die Gieskanne ausgepackt und drübergegossen. Vielleicht wächst ja was und das wird so groß und schön, daß keiner mehr daran vorbeikommt. Bis jetzt jedenfalls kann ich die ganze Aufregung nicht verstehen. Nochzumal kaum einer hier die corpora dilicti wirklich kennt.
Autorenkritik an Heidelbergjury: Grillparty mit verfaulten Äpfeln
@ Flohbär
Danke für die Blumen. Aber bei der ganzen Aufgeregtheit, sollte man vielleicht schon mal einen Gang zurück schalten. Man kann natürlich auch ordentlich reinhauen wie 123. Das kann ich ja dann auch mal machen.
Also ein besseres Beispiel für Beliebigkeit konnte Nr. 52 gar nicht aussuchen. Obwohl mir die Dialoge von Stehende Gewässer nicht bekannt sind, kann man sich das gut vorstellen, dazu noch im Grillpartystil von Calis. Haus am See mit Leuten die vor lauter Grillen das Leben verpassen. Träume, Sex, Drogen, Melancholie, wenn das die neue Dramatik ist, fallen die Äpfel schon verfault vom Baum, bevor sie Paris verteilen kann.
Außerdem geht es Stockmann gar nicht um gesellschaftliche Relevanz, wenn die jetzt wieder eingefordert wird, sonder lediglich um „Theater wie es sein soll, eine Kunst, ein Medium – einfach ein Affekt, Leben, Brand, Versuch, Zwang, Neurose (und die Begegnung mit ihr), Verzweiflung, Dummheit, Irren, Widerspruch – Liebe Liebe Liebe – diffus und dumm – überwältigend, herabwerfend, katastrophal!
Denn das ist menschlich.“
Autorenkritik an Heidelbergjury: Wahrnehmungsarroganz
Ein geteilter Apfel?! Meinetwegen. Aber hier handelt es sich doch um Almosen, die man aus einem fremden Beutel zahlt, um die ganze Härte des eigenen Urteils zu verschleiern. Denn die Begründung oder Nicht-Begründung der Jury hat einen einzigen Untertext: Ihr ward alle zu schlecht für einen Preis. Aber dann hätte man ihn nicht vergeben sollen, weder einzeln, noch geteilt, eben kein Preis. Aber hierzu fehlte wiederum auch der Mut, einfach zusagen: Niemand hier ist würdig einen Preis zu erhalten, und wir fühlen uns nicht einmal, bei soviel Versagen gefordert hierfür eine inhaltliche, an den Stücken orientierte Begründung abzugeben.

Ein Fall von dahinsiechender Wahrnehmungsarroganz, um es einmal in der leicht abgeänderten Sprache von Herrn Stockmann zu sagen.
Autorenkritik an Heidelbergjury: Profis am Werk
Geteilter Apfel ?
Und wieder redet keiner über den geteilten Wurm !
Vielleicht ist das ja auch gut so: ich sah jetzt irgendwo so nen toten Spatz auf der Fensterbank liegen, der zufällig auch "Stockmann" heißen soll, und schon mutiert sich das recht eifrig:
Pflugscharen zu Schwertern, Menschen zu Tieren, und die Verwunderung, die eine Jury-Entscheidung samt Umfeld so erzeugt, ist plötzlich der Lärm von einigen Dümmlingen, die diese vermeintliche Zumutung an Texten, also doch ??, nicht gelesen haben.
Menno, da waren doch Profis am Werk, die eingeladen haben, oder wie oder was ?, Profis, die auch kosten !, Äpfel oder Geld oder
beides, bestimmt wohl auch das Gefühl, hin und wieder auf Texte mit Wurm drin zu stoßen, gehabt haben werden, Profis allenthalben, die es in Sachen Wurm im Text beträchtlich schwerer gehabt haben müssen als jene drei Juroren, die das dann wieder gekippt haben...:
Wo sind die Spannungen zwischen diesen beiden Gruppen öffentlich bezahlter Profis ? Die muß es doch allemal jetzt geben ! Das fällt hier dem Publikum , den Threadkommentatoren, auf, und das erwähnen sie auch: Und jetzt sieht es so aus, als sollte dieses auch noch jene Arbeit nachholen ! Das ist zu spät: Wenn es einen Wurm gab,
so ist der vertilgt, sonst wäre der zunächst zur Sprache gekommen, oder ? Nun gut: Wurm adieu ! Wenn die Autorinnen und Autoren den
geteilten Paris-Preis annehmen, so soll das dann wohl gut damit sein; ich sagte bereits: Sie könnten diesen Preis ja ablehnen, oder, wenn sie noch humorvoller wären, diesen Preis wieder zusammenfügen und beim nächsten Stückemarkt als "Paris-Textas"-Preis der Jury der Vorjahresnominierten auszuschütten suchen.
Das wird jetzt sicher wieder so ne Art "Hornberger Schießen",
ganz altmodisch: mit 50 Kanonen.
Ohne mich: Nach Sperlingen suche ich lieber in freier Wildbahn,
schön, daß die sich in der Population so gut erholt haben die
Jahre !, oder meinethalben in der Bibel, raufe mir dabei die Haare
auch: ob die sich auch erholen ??
Autorenkritik an Heidelbergjury: kulturpolitisches Anliegen
der wettbewerb in heidelberg hat sich schon immer ausdrücklich als "förderwettbewerb" verstanden, so steht es meines wissens auch heute noch in den heidelberger statuten. es geht also um die entdeckung von TALENTEN. nicht weniger, nicht mehr. dass man unter den einsendungen bzw. nominierten in heidelberg jetzt KEINE TALENTE entdecken konnte, kann ich nicht nachvollziehen. wer trifft dort eigentlich die vorauswahl? zwei der nominierten stücke fänd ich spontan preiswürdig, ohne weitere aktien daran zu haben. (dies ist keine jury-bewerbung!) die heidelberger jury hat in ihrer stellungnahme zur nichtvergabe des preises aber auch ein kulturpolitisches anliegen formuliert, das beachtung verdient, obwohl es den falschen anlass gesucht hat. denn hier hebeln sich die guten absichten der jury und des stückemarktes gegenseitig aus: die jury wendet sich gegen eine punktuelle förderung von neuer dramatik und gegen die verbreitete festivalitis (von der ja auch der heidelberger stückemarkt in den letzten jahren nicht verschont geblieben ist. annoncierung von gastspielen als "uraufführungsfestival" etc.). die tendenz dieser jury-kritik finde ich richtig: es sind zuviele (aus meiner subjektiven sicht) schwache stücke auf dem markt, man misst sich nicht genug an den klassikern, die die eigentliche autorenkonkurrenz darstellen, und der theaterumgang mit den vorhandenen starken stücken ist oft sehr problematisch. dazu laufen - nicht erst seit diversen autoreninitiativen in den letzten jahren bzw. jahrzehnten, nicht erst seit dem schleudergangs-symposium im letzten herbst in berlin oder frau streeruwitzens aktuellen einwürfen - wichtige dramaturgische debatten in der theaterszene. und es scheint sich auch langsam etwas zu bewegen, nicht nur in berlin, scheint mir. das heidelberger exempel erweist dem anliegen, neuen stücken größere spielräume zu erobern, einen bärendienst, indem es denjenigen theaterleuten neue argumente liefert, die neue dramatik schon immer pauschal abqualifiziert haben. "kiek an, jetzt finden selbst die heidelberger keine stücke mehr." - das wird jetzt hängenbleiben, fürchte ich. und das ist aus meiner sicht das eigentlich fatale an der aktuellen heidelberger entscheidung. jenseits der ziemlich arrogant wirkenden haltung gegenüber den ein- und wieder ausgeladenen autorinnen und autoren.
Autorenkritik an Heidelbergjury: Aufregung unangemessen
Ich muss zugeben, dass mich diese "Debatte" in Staunen versetzt, da ich die Aufregung überhaupt nicht verstehe. Was ist denn passiert: Eine Jury hat einen ausgelobten Preis nicht vergeben, da ihrer Meinung nach keines der Stücke diesen verdient hat. Das ist halt die Crux mit dieser Art von Kunstpreisen: Es geht nicht nur darum, den - wie auch immer bewerteten - Besten zu finden, sondern dieser muss auch noch bestimmte Qualkitätskriterien erfüllen. Da kommt es eben vor - und das ist gar nicht selten, man schaue nur mal auf die vielen Nachwuchspreise in der (klassischen) Musikwelt - dass dann besipielsweise ein erster Preis nicht vergeben wird. Das Geld dann auf die Autoren aufzuteilen, ist m.E. fairer als alle leer ausgehen zu lassen. Ob die Entscheidung der Jury richtig war, ist dabei nicht relevant (die Jury-Erklärung lässt ja auch die Möglichkeit zu, dass es an der Qualität der Jury gelegen haben könne). Jury-Entscheidungen kann man immer kritisieren, es hier zu einer Art Skandal zu erheben, erscheint mir jedoch völlig unangemessen und der Sache nicht wert.
Autorenkritik an Heidelbergjury: Vorurteile werden bedient
@f.kroll. Aus dieser Entscheidung der Jury tatsächlich ernste Argumente abzuleiten, wäre wirklich fatal, da ja keine seriös nachvollziehbaren Argumente vorliegen. Da werden Haltungen, Vorurteile bedient, die man meint weiter nicht begründen zu müssen und in ein Nirwana des "oder etwas ganz anderes" verlegt. Und die Eröffnung eines solchen Spekulationsraumes empfinde ich als gefährdend für tragfähige neue Dramatik. Und diese Gefährdung regt mich nicht unangemessen auf lieber(@) Prospero, sie macht mich traurig, sie bekümmert mich, denn in der Art wie ein Land seine Autoren wahrnimmt, liegt auch immer Zeichen dafür, wie empfänglich es ist für seine eigene kulturelle Weiterentwicklung. In Heidelberg zeigt sich eher eine Unart, welche die Beziehung der Zuschauer zu seinen Autoren stören will, dem Publikum mit dem Wink eines Zaunpfahles sagt, bei den aktuellen Autoren ist wahrnehmungstechnisch momentan nichts zu erwarten. Die Zuschauer hingegen haben kaum ein Sprachrohr Gegenteiliges durchzusetzen, kaum die Chance zu erwidern, doch ich empfinde bei jenem oder diesem ein wertvolles Talent, ihr Mittel dies mitzuteilen ist der Applaus. Diese Störung zwischen dem Publikum und den neuen Talenten und der neuen Dramtik zu installieren, ist seit einiger Zeit die Sehnsucht einiger Gestalten innerhalb dieser erneuten deutschen Debatte. Zu jenen Gestalten zähle ich jetzt Frau Dössel, Herrn Altdorfer und leider auch Herrn Stockmann hinzu. In diese Debatte Gäste aus Israel hinein zu ziehen, zeigt wie skrupelos diese Gestalten gewillt sind vorzugehen, und dagegen ist Gegenwehr angesagt, und deshalb gibt es hier auch heute diese Debatte, lieber Prospero, und die ist mit ruhiger Hand zu führen. Dass ich mich gestern über jemanden aufgeregt habe, hat ganz andere Gründe. Da mahnt jemand zunächst an, nun alles sauber trennen zu wollen und mengt dann wild alle möglichen Zutaten in diese Diskussion hinein, die so nicht hierhin gehören.
Autorenkritik an Heidelbergjury: zur Diskussionsführung
Umgekehrt wird ein Schuh draus, lieber 123. Sie haben mit Ihrem Vorpreschen für Israel erst mal klar die Linie gezogen, über die man Ihrer Meinung nach nicht gehen darf. Und haben von dieser gesicherten Position aus, alle anderen Themen abgebügelt und Ihre alleinige Wahrheit installiert. Das ist Ihre Art der Diskussionsführung hier schon immer gewesen und erinnert nun mal ganz stark an gewisse Leute, die seit 20 Jahren in Deutschland sagen, wo es lang geht. Für mich ist das Thema damit beendet.
Autorenkritik an Heidelbergjury: Abschied ohne Tränen
@Stefan. Ich habe mich lediglich stellvertretend entschuldigt, eine Geste, mehr nicht, die sie nicht im Stande sind auszuhalten, weil sie es für etwas ganz anderes hielten, einen Kniefall vor Israelis an sich, aber das war es nicht, und deshalb werde ich sie in dieser Debatte nicht vermissen, auch deshalb, weil sie sofort nach dieser für sie unerträglichewn Geste anfingen auf einen Autor einzudreschen und im Zusammenhang damit von faulen Äpfeln, wie gesagt Mehrzahl, sprachen, die schon am Baum vergammeln. An ihnen kann man erkennen, wie sich die Vorurteile, von denen ich spreche leicht fortpflanzen.

Adieu

123
Autorenkritik an Heidelbergjury: zwei preiswürdige Titel – welche?
Ach so, Herr Kroll, sie sprachen von zwei Titeln der Auswahl für Heidelberg, die sie für preiswürdig hielten. Könnten sie mir die Autoren verraten? Ich würde die Stücke gerne lesen. Ich bin einfach nicht bereit dem Urteil dieser Jury zu folgen.
Autorenkritik an Heidelbergjury: Worms
Und in Worms zuendeten sie jetzt eine Synagoge an...
Autorenkritik an Heidelbergjury: Vorurteile
@ 123
Soviel zu Vorurteilen.
Autorenkritik an Heidelbergjury: Ist die Devise Aussitzen?
@stefan: jetzt wirds interessant. welche leute haben seit 20 jahren das sagen ? zu was ? zu dem genozid ? zur shoa ? jetzt blüht hier der revisionismus in seiner schönsten blüte. erst outet sich frau dössel als moderne antisemitin, jetzt sie ? oder wie ist dieser kommentar zu verstehen ? im übrigen bis jetzt noch keine erklärung zur preisverhinderung an israelische autorinnen und autoren erschienen. auch gibt es keine reaktion zu den protestbriefen der künstlerlinnen und künstler. ist die devise jetzt aussitzen ?
Autorenkritik an Heidelbergjury: Was sagt Heidelberg?
Hin und her. Hin und her. Die Sache hier dreht sich im Kreis. Es wurden doch aus einer Vielzahl von Einsendungen Autoren ausgewählt und nach Heidelberg geladen. Da wurde ihnen in den Arsch getreten und sie konnten wieder heim. Darum geht es doch. Es wäre gut für die weitere Diskussion, wenn sich hier mal Heidelberg zu Wort melden würde. Es gab doch Gründe zur Vorauswahl der Autoren. Die Gründe waren sicherlich nicht die, dass alles andere schlecht war und man die "mittelmäßigen" eingeladen hat. Oder? Es wird hier zu wenig über Inhalte gesprochen. Doch die interessieren doch. Diese sogenannte "Juryentscheidung" ist für mich ein Witz. Kein Bezug auf die Texte. Kein Bezug inhaltlicher Art. Nur draufhaun auf die jungen Autoren und dem Förderungsbrimbam. Da ist nix dran ernst zu nehmen. Die Jury ist für mich nicht mehr ernst zu nehmen. Alle drei nicht. Stockmann als Autor hat bei mir als Autorin keinen guten Stand mehr. Für mich ist er nun einfach "Das Kollegenschwein". Ich entschuldige mich auch nicht dafür. Stockmann wird sich auch nie entschuldigen. Deshalb frage ich nun Heidelberg. Was sagt ihr dazu? Wäre schön, wenn jemand antwortet.
Autorenkritik an Stückemarkt-Jury: Jury unterläuft die Ranking-Mode
@123

Ist es denn wirklich so, dass diese Wettbewerbskultur, dieser Bewertungsdrang, diese Hitparadenmanie, die sich anmaßt, künstlerischen Leistungen erste, zweite und dritte Plätze zu verpassen, die Autoren ernster nimmt als das dies zu verweigern scheinende Urteil der Jury, diese Ranking-Mode nicht mitzumachen? Die von Ihnen kritisierte Bevormundung des Publikums, liegt sie nicht eher darin, dass eine Jury mir sagt, dies sei das beste und jenes ist zweitklassig? Zumal die Jury nicht sagt, die Qualität sei so schlecht, dass sie keinen Preis vergeben können, sondern es rage nichts heraus. Das sagt ja nichts über die durchschnittliche Qualität der Stücke aus. Wie dem auch sei, ich habe den Eindruck, wir machen hier aus einer Amöbe einen Elefanten. Und überhaupt: Die Entscheidung der Jury hat dazu geführt, dass mal wieder intensivund auch leidenschaftlich über neue deutsche Dramatik diskutiert wird. Ich denke, das ist keine so geringe Leistung.

http://stage-and-screen.blogspot.com/
Autorenkritik an Stückemarkt-Jury: Möchte Krolls Favoriten-Stücke lesen
@ Stefan. Werden sie konkreter, wenn sie noch etwas sagen wollen. Und was meinen sie eigentlich mit Vorpreschen für Israel ? Ich habe hier über die Gäste aus Israel geredet, und wie man mit ihnen umgeht. Über Israel selber habe ich nocht nichts Wesentliches gesagt. Sie wollten doch alles schön sauber trennen. Darf ich mich erst hier äußern, wenn ich vorab eine anti israelische Haltung nachweise ? Werde ich von ihnen des Semitismus bezichtig ? Das möchte ich gerne mal hören, wie bei ihnen so ein Semitismus Vorwurf klingt, Aber geben sie sich etwas Mühe, denn ich habe da schon so einiges gehört. Und dann beschreiben sie mal die Linie, die ichn hier ziehe, und über die keiner schreiten darf, die aber unbedingt überschritten werden muss, damit sie sich auch aufgehoben fühlen. Kommen sie. Nur Mut. Ich möchte mich wehren können. Im Abgang spucken ist nämlich nicht so eine große Nummer. Wenn ich für sie ein Scheiß Pro-Israeli bin, weil ich zu einer kleinen Geste neigte, dann raus damit. Aber machen sie es kurz, denn eigentlich will ich hier in der Debatte über die Jury vorankommen und die Stücke lesen, die Herr Kroll für gut befand, denn der hat sich dort einige Kompetenzen erworben in dem Bereich, die sinnvoll wären gegen das Jury Urteil gestellt zu werden, dann kämen wir hier weiter.
Autorenkritik an Stückemarkt-Jury: was soll diese Provokation?
@tel aviv
jetzt kommen sie mal zurück auf den boden! frau dössel ist sicher keine antisemitin, auch wenn sie sich sehr unklug als rezensentin und als jurorin verhalten hat. und 'stefan' ist es sicherlich auch nicht. was soll diese provokation? ich will sie nicht persönlich angreifen, was auch nicht ginge, da ich sie nicht persönlich kenne: aber ihre aussagen bzw. vermutungen sind (entschuldigung) albern, unsachlich und dem, worum es hier im kern in der diskussion geht, undienlich. wir werden uns hier sicherlich noch eine weile im kreis drehen. aber sollten wir das nicht aushalten, ohne uns zu beleidigen. vielleicht haben wir ja glück, und es gibt antworten auf die inhaltlichen fragen. vielleicht haben wir ja glück, und die zur disposition stehenden stücke werden veröffentlicht und wir können uns dann darüber streiten. das bringt vielleicht einen schub in diese so wichtige diskussion.
Kritik an Stückemarkt-Jury: Buch mit den nicht ausgezeichneten Stücken drucken
Das fände ich mal ein tolle Idee (anschließend an s.k.): Die Autoren und Verlage tun sich zusammen und drucken ein Buch mit allen Stücken des diesjährigen Stückemarkts, Auflage 400 oder so, Titel: "Die Mittelmäßigen" oder "Nicht preiswürdig". Preis so um die 10 EUR. Das wird dann hier annonciert und verkauft sich wie geschnitten Brot.
Kritik an Stückemarkt-Jury: ja, gebt uns die Stücke gedruckt
@s.k. und Hochdörfler. Das wäre wirklich gut und eine echte nachträgliche Würdigung der Autoren und man könnte sich so ganz in Ruhe ein eigens Bild machen. Überhaupt werden zu wenige Stücke abgedruckt und wenn überhaupt, dann erst wenn sie durch die Mühlen der Wettbewerbe und der Betriebe gelaufen sind.
Kritik an Stückemarkt-Jury: so schüchtert man ein
@Tel Aviv. Es ist nicht gut Christine Dössel als moderne Antisemitin zu bezeichnen. Ich glaube auch nicht, dass sie dort einzusortieren ist. So vermint man das Gelände hier und schüchtert eventuell die User ein. Ich würde ihre Vorgehensweise versuchen anders zu beschreiben. Viele von uns sind mit einer Fixierung aufgewachsen, einer Fixierung darauf, dass Juden bitteschön Opfer zu sein haben, und nun, unter dem Eindruck der vielen kriegerischen Auseinandersetzungen in Nahost, erleben einige enorme Anpassungsschwierigkeiten. In ihren Augen verlieren die Opfer ihren Status als solche, wenn sie sich militärisch zur Wehr setzen, und sie verlieren diesen Status um so mehr, wenn sie sich bei dieser militärischen Gegenwehr auch noch ins Unrecht setzen. Allerdings, entschuldigen sie diese Bemerkung, kämpfen dort heute nicht mehr die direkten Opfer der Shoa. Dort verteidigen die heutigen Bürger Israels ihr Land und sie machen sich dabei auch schuldig. Und deshalb möchte Frau Dössel gerne auch palästinensische Künstler bei einer solchen Veranstaltung in Heidelberg sehen. Ich finde diesen Ansatz so falsch, weil man dann bei jedem Gastland alle ihre Feinde zugleich auch mit einladen müsste. Also die Kurden zugleich mit den Türken usw. . Dies wären dann aber ganz andere Veranstaltungen und kein Förderwettbewerb für junge Talente mehr. - Schauen sie sich Frau Dössel einmal genau an. Sehen sie da wirklich die Fratze einer modernen Antisemitin, lieber Tel Aviv ? Nein, auch da will ich nicht folgen, so wie ich dem Urteil der diesjährigen Jury nicht folgen möchte. Bitte entschuldigen sie meine einfache Ausdrucksweise. Ich will dieses Thema auch nicht weiter ausbreiten. Aber soviel wollte ich doch gesagt haben. Und nun warte ich auf das Buch oder auf weitere kluge, anregende Kommentare über die nicht preiswürdigen Stücke, die glaube ich schon Schaden daran genommen haben, dass Frau Dössel sie in einen erweiterten Zusammenhang gestellt hat, der weit über eine Förderung hinausgeht.
Kritik an Stückemarktjury: Lösungsvorschlag
wer einen preis vergibt zeichnet sich doch normalerweise auch selbst aus, nicht der, der den preis bekommt hat es geschafft, sondern wer in der jury sitzt, hat es geschafft.
der derzeitige konflikt: die autoren sind unzufrieden, weil sie nicht zufriedenstellend ausgezeichnet worden sind;
die jury ist unzufrieden, weil sie sich selbst angesudelt haben, nicht mit der treffenden geste gegeben haben (bezeichnen sich selbst auch noch als schlechte jury)
nun mein lösungsvorschlag: die autoren verleihen, jeder einzeln, einen selbstausgedachten preis (gründungskapital das gießkannenpfützchen) an den autor stockmann, mit großem tamtam, mit samt und seide - damit haben sie das "bewertungsgold" und stehen noch über dem ausgezeichnet werden - denn wie gesagt, der der auszeichnet, hat es geschafft. ich bin überzeugt, das jeder auszeichnende autor/in auch ein guter juror ist - die vorjahresjury war ja auch "genausogut" und hat stockmann gewählt.
es gab mal einen könig, der hatte eine tochter, er ließ von der
balustrade eine feder fallen, wer sie fänge bekommt die tochter zur frau und alle jünglinge standen da, blickten zum himmel und PUSTETEN, dass die feder an ihnen vorbei ginge - wenn man stockman einen preis verleiht, wird er wohl oder übel dieses "bewertungsgold" anpusten - wenn es damit trotz friedlicher lösung neue konflikte gibt: gebt es mir, ich lächle euch auch schön in die kamera.
Kritik an Stückemarktjury: unter die Knute des Meisters
@71. Nein, die zur Disposition stehende Stücke würden veröffentlicht (?), vielleicht sogar hier, wohl kaum, zunächst gibt die Redaktion Herrn Stefan Raum für Veröffentlichungen, und der beugt sich gerne unter die Knute des Herrn Strauß und huldigt ihn als Meister, und verspricht viel...Bayreuth, vielleicht sogar Wagner...und natürlich reife Äpfel, preiswürdige...Herr Peymann, wollen sie nicht zugreifen ?!!!!
Kritik an Stückemarktjury: es gab bewertbare Unterschiede
egal was man von den einzelnen texten hält, die in heidelberg zur wahl standen, so denke ich hat es doch dramaturgische unterschiede zwischen den einzelnen texten gegeben, die durchaus zu bewerten gewesen wären. das was geschehen ist, alle über einen kamm zu scheren ist echt gruslig ... diese nicht entscheidungswilligkeit impliziert etwas (nach dem was es ist - such ich selbst auch noch), was allen nicht gut tut (hier schließe ich auch die jury mit ein) ... da fangen unterstellungen an, die wenig produktiive reibung erzeugen, was die diskussion um gegenwartsdramatik anbelangt ... abgesehen davon, sollen nächstes jahr neun leute in der jury sitzen ...
Kritik an Stückemarktjury: Peymann, Strauße und Äpfel
@ 123
Glauben Sie echt, dass der Botho Strauß sich hier selbst auf Nachtkritik lesen will. Warum sind Sie immer so humorlos. Sie haben da unter Nr.74 etwas sehr gutes zum Thema geschrieben, lassen sich aber gleich wieder zu Hasstiraden hin reißen. Eine Einschätzung des Textes von B.S. steht hier übrigens auch auf der Seite. Es ist schon erschreckend, wie ein Preis für eine zugegebenermaßen hervorragende Schauspielerin (Jutta Lampe) für die „Exzentrik, Egomanie und Exaltation“ einiger alter Herren herhalten muss.
Übrigens Herr Peymann verlangt gerade allen Ernstes die Abschaffung der Autorenförderung, steht heute in der Zeitung und hier wird gestritten wie Preise vergeben werden sollen. Wenn das Thema Heidelberg nicht so ernst wäre, würde mich das glatt zu einer neuen Satire hinreißen. Den Titel hätte ich schon: „Adam und die 9 Geschworenen oder Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“.
Kritik an Stückemarktkjury: eine Frage des historischen Bewusstseins
@123: vielen dank für ihre antwort. ob frau dössel eine moderne antisemitin ist, weiss ich nicht bestimmt. wann fängt bei ihnen antisemitismus an ? sollte die juryentscheid für den europäischen theaterpreis entfallen sein, da alle stücke keinerlei qualität aufweisen, ist es verwunderlich, dass die autorinnnen und autoren ihre stücke in israel und heidelberg vor publikum erfolgreich vorstellten und frau dössel selbst in einer kurzkritik anerkennende worte für ein stück fand. da frau dössel öffentlich die vermutung äusserte, die veranstalter würden mit der israelischen botschaft konspirativ (eine verschwörung ?) zusammenarbeiten, folgere ich nun, dass sie die israelischen künstler kollektiv bestrafte, sie also wegen deren abstammung und staatszugehörigkeit keinen preis gewinnen ließ. obwohl sie nicht einmal weiss, wie die individuellen künstlerinnen und künstler zur israelischen politik stehen. dies in einem land, in denen jüdische menschen wegen ihrer religion und abstammung berufs- und publikationsverbot bekamen, von einer preisvergabe völlig zu schweigen. dies ist auch eine frage des historischen bewusstseins. solange es keine richtigstellung oder erklärung von frau dössel bzw. der jury gibt, bleibt mein vorwurf des antisemitismus aufrecht. so leid es mir tut.
Kritik an Stückemarktjury: die Larmoyanz der Jurymitglieder
Die Entscheidung der Jury und ihr offenbar standhaftes Weigern, diese zu begründen, ist einigermassen unerträglich. Natürlich ist jede Entscheidung einer unter welchen Gesichtspunkten auch immer zusammen gesetzten Jury schwierig. Ich kenne die Situation selber: Man kennt sich nicht, sitzt in einem Raum zusammen und muss diesen mit einem Konsens verlassen - aber eben nicht, ob man nun will oder nicht, sondern WEIL man will: Mit der Zustimmung, sich in eine Jury zu setzen, erkennt man den Modus der Entscheidungsfindung und somit die Idee hinter einem Preis an. Wenn kein Konsens vorhanden ist, muss man eben einen Kompromiss finden, der es nach aussen nicht sein wird, wenn man denn eine Entscheidung fällt. Die Entscheidung aber, keine zu fällen, nun auch noch unter anderem damit zu begründen, einen "Impuls für eine Diskussion über die Förderkultur deutschsprachiger Dramatik zu geben", schlägt dem Fass nun wirklich den Boden aus. Hieraus spricht eine gewisse Larmoyanz der Jurymitglieder: Als ob sie eine übergreifende Macht in die Heidelberger Jury gezwungen habe. Natürlich kann man über Sinn und Zweck von Förderpreisen diskutieren, aber, ich wiederhole mich, wer sich in eine Jury setzt, von dem muss man doch zunächst einmal annehmen, dass er das Modell des zu vergebenen Preises nicht für fragwürdig im Sinne einer Nachhaltigkeit in der Förderung junger Dramatik hält. Sonst muss er halt sagen: Ich setze mich nicht in eine solche Jury, weil ich solche Preise für Blödsinn halte. Und insbesondere Frau Dössel als Journalistin hätte nun wirklich andere Mittel und Wege, einen Diskussionsimpuls zu geben.
Kritik an Stückemarktjury: bekannte Gäste
genau.
und welche gäste geladen sind, wußte die jury auch.
Kritik an Stückemarktjury: alles Hype
Kalauer:
Jede Hype geht vorbei -
auch die von Stefan und 123.
Nix für ungut bin ein Kind
Nis wird weg sein ganz geschwind.
--
That´s live.
Kritik an Heidelberg-Jury: TT läuft - Lampe, Stein, Strauß sind die Themen
@ 80
Ja, Herr Gieselmann: sie treffen den Punkt !
Andere wie "john player" und "123" und "Schelmchen" haben hier in diesem Thread
hinreichend Fragen aufgeworfen, die einer Beantwortung harren!
Der "Leichtmatrose" war ich !!

Und was passiert stattdessen auf nachtkritik.de ?
Vorgezogene Sommerstoffe des letztjährigen Sommers quasi auf zwei Threadlinien !
Ein weiteres Armutszeugnis !!
- Ein Interview gerade mit Herrn Khoun, der in Neuhardenberg auch nichts zur Wahrheitsfindung, Fritz Teufel-Zitat ???, beitragen konnte (ungefähr E. Slevogt), wie aussagekräftig in diesen Zusammenhängen, bauz ...-
Eine Nachtkritikerin vergreift sich vollkommen an einem Thema; und jetzt machen
ihr (aus den unterschiedlichsten und nicht immer ganz unverständlichen Gründen)
allerlei Leute - mehr oder weniger bewußt und gezielt - die Mauer.
Man schaue nur, wie der "Bildungsbürgerblog" geschaltet ist: "Wir" werden auf
Artikel § 11 geleitet (währenddessen die viel interessantere Frage § 13, wer das
nicht mehr spürt, was spürt so jemand überhaupt noch) !
Man schaue nur, wie aus diesem Blog nun ungefähr zwei Blogs zu Stein/Strauß
geworden sind und behalte - mit oder ohne Brecht - im Hinterkopf dazu jenen Begriff:
Ein Lehrstück !!!

Nein, bei nachtkritik de. geht es keineswegs "eindimensional" zu: aber eben auch nicht immer fair, und die Strauß- und Oberammergaubeiträge ? Wenn Anne Peter nur dagewesen wäre, dann würden sie vielleicht nicht freigeschaltet worden sein..

Das Theatertreffen ist gerade in Berlin: Strauß und Stein sind die Themen auf
nachtkritik de., Bendokat und Lampe vielleicht: das ist, so sehr ich diese beiden
Schauspielerinnen schätze, schätze auch die Pluhar zB. !!, lachhaft und traurig
zugleich: bei den Möglichkeiten, die es hier gäbe ... - mit Nietzsche - nicht für
den eiligen Leser zu schreiben: will Stefan, indem er klug die unterschiedliche Behandlung einer Lampe oder eines Brandauer sich einfallen läßt, jetzt aber auch lieber weniger über Lampe/Bendokat sprechen als über Strauß/Stein, täusche ich
mich ??! (um nur ein Beispiel zu nennen: I S , der Stefan zieht Damen, um etwas
von Königen zu hören ... )

H E I D E L B E R G ???
Die Verantwortlichen von Heidelberg schweigen sich weiterhin aus: muxmyschkin-
still; dabei waren die doch eben noch auf allen Rohren so präsent, so laut, au
weia !!

Wenn schon "Kalauer" zu Strauß, dann mit neu-dramatischem Schwung:

Strauß geht: Nietzsche kommt. (Unzeitgemäße Betrachtungen)
Strauß geht: Schönhuber kommt. (Unzeitgemäß, das zu betrachten)
Strauß geht: Stefan kommt. (Betrachten wir Strauß als unzeitgemäß ?!.)

(Quelle: "Also, sprach Zarthäuser")
Kritik an Stückemarktjury: Hoffen auf eine Antwort
Danke Zitronenjette. Und Heidelberg schweigt immer noch. Ich erhoffe mir noch Antwort, erwarten kann ich es nicht, ich weiß. Aber es gehört für mich zum guten Ton, seinen Standpunkt zu vertreten. Wenn Heidelberg weiterhin schweigt, dann weiß ich auch nicht. Dann haben sie womöglich keinen Standpunkt und mir bleibt nur der schlechte Beigeschmack. Schade wäre das.
Kritik an Stückemarktjury: Antwort aus Heidelberg
85. Kritik an Stückemarktjury: Doch natürlich gibt es eine Haltung. Die Jury muss frei sein in ihrer Entscheidung - davon bin ich überzeugt, selbst wenn ich die Entscheidung der Jury nicht verstehe und nicht teile. Für mich ist es zum einen unwahrscheinlich, dass neun Stücke alle gleich gut/schlecht sind - und ich finde konkret auch nicht, dass das der Fall ist. Ich halte es darüber hinaus für kein richtiges Mittel, eine Autoren-Förderdiskussion (die wichtig ist) auf diesem Wege anzustoßen.
Kritik an Heidelbergjury: nicht in die Schublade zurück
Schade: ein solches Festival ist dazu angetan, junge Autoren zu fördern. Zumindest einen auf jeden Fall. Auf diese Weise aber schadet man ihnen wahrscheinlich allen eher. Wird ein Theater eines der neun "mittelmäßigen" Stücke jemals uraufführen? Ein von einer Jury ausgewiesen mediokrer Text darf sich in die Schublade zurückziehen. Keine nachvollziehbare Entscheidung.
Kritik an Heidelbergjury: eins der Stücke wird aufgeführt!
Ja, wir werden in Heidelberg auf alle Fälle eines der Stücke uraufführen.
Kritik an Heidelbergjury: angemessene Reaktion
@Tel Aviv. Schade, dass ich Sie nicht zu einer gemäßigteren Haltung verführen kann den Antisemitimus betreffend. Mir ist das ja auch nicht immer gegeben. Ihre Haltung verstehe ich nur allzu gut. Ich für meinen Teil vermute weiterhin hinter Frau Dössels Haltung Übles und Hybris, auf keinen Fall eine Position, die Israel wirklich gerecht wird und sie hat diese ihre zweifelhafte Haltung auf dem Rücken der israelischen Künstler ausgetrage. Möge der Markt sie dafür strafen. Aber das wird er wohl nicht. Das eines der Stück nun in Heidelberg aufgeführt wird, ist eine angemessene Reaktion und zu begrüßen. Aber das reicht eigentlich noch lange nicht aus, um den Schaden wirklich wieder zu richten.
Kritik an Heidelbergjury: vorbei ist vorbei
Danke Herr Spuhler, dass Sie geantwortet haben. Vielen Dank! Die Entscheidung der Jury ist nicht zu verstehen, dennoch muß man sie letztendlich akzeptieren. Vorbei ist vorbei. Schaden genommen hat in erster Linie die Jury. Den Autoren wünsche ich Kraft, diesen Schlag ins Gesicht zu verarbeiten und weiter zu tun.
Kritik an Heidelbergjury: wer alles Schaden nimmt
@ john player hier hat jeder schaden genommen. die jury, der heidelberger stückemarkt, die autoren. wegen einer irrationalen jury, wegen jurygrößenwahn, wegen einer irrationalen theaterkritikerin, wegen jury-abonnenten, wegen einer jury, die keine jury sein will, wegen einer jury, die sagt, daß sie eine schlechte jury ist, weil es für sie immer noch was besseres gibt als ihr jury-dasein, aber nicht für die autoren.
Kritik an Heidelbergjury: Debatte als Emanzipationsprozess
@Spuhler Heidelberg. Die Jury muss frei sein in ihrer Entscheidung, sagen sie, dass ist die eine Sache. Aber muss sie sich deshalb auch jede Freiheit nehmen können ? Auch die, sich nicht zu entscheiden, ohne jede fundierte Begründung ? Nein. Die Drei haben sich doch selber disqualifiziert. Da wurde auch kein Impuls gesetzt. Diese Debatte ist doch kein Zeichen dafür, dass diese Jury einen Impuls gesetzt hat. Sie ist ein Zeichen dafür, dass die Leute sich nicht alles gefallen lassen und eigene Impulse haben. Solchen Damen und Herren kann man doch getrost sagen, wir nehmen uns jetzt mal die Freiheit, sie nach Hause zu schicken, denn Startgelder oder Teilnahmeboni zu verteilen, dass können wir auch selber, dafür brauchen wir sie nicht. Wenn es sich bei dem Verhalten der Jury um einen Regelverstoss handelt, und davon geh ich aus, setzt man sie am besten ab und setzt eine neue Jury ein, die sich der Aufgabe gewachsen fühlt. Sie setzen sich ja auch mühelos über die Entscheidung der Jury hinweg, hinweg ist ja schon zuviel gesagt, denn da war überhaupt keine Entscheidung, da war nur fahrlässiger Brei. Wir erleben hier doch ohnehin einen großen Emanzipationsprozess im Internet, da müsste sich die Qualität der Entscheidung einer Jury schon deutlich absetzen, von alldem was hier debattiert wird. Davon sind die Drei soweit entfernt, dass man nur mit dem Kopf schütteln kann. Sicherlich muss die Förderstruktur von neuer Dramatik überdacht werden. In diesem Fall muss aber in erster Linie das Komplettversagen der Jury als Teil dieses Fördersystems überdacht werden. Eine solche Jury braucht niemand. Das macht wahrscheinlich ihre Dramaturgie besser, die sich ja offensichtlich wenigstens für einen Titel entscheiden konnte. - Diese Jury war ein wesentlicher Teil dieses Fördersystems und sie haben sich selber zur Disposition gestellt, dies ist der Impuls den ich hier wahrnehme und den ich wie folgt umsetzen würde: Lasst eine zeitlang in Heidelberg das Publikum entscheiden, bis sich die Kritiker wieder so aufgestellt haben, dass man sie auch wieder ernst nehmen kann. So einen erschlafften Haufen wie dieses Jahr in Heidelberg schickt man doch am besten in die Kur, weit ab vom Theatergeschäft, in eine Art Wahrnehmungsschule, und da fangen sie am besten wieder bei null an, mit ganz einfachen Übungen. Man zeigt ihnen ein paar daily soaps und dann müssen sie die Qualitätsunterschiede herausarbeiten. Da wäre zwar die Gefahr des immer gleichen schlechten Niveaus wirklich gegeben, aber auch dort gibt es feine Unterschiede und nur wer die sehen kann, ist wirklich zu höheren Aufgaben berufen und kann der Beurteilung von Theaterkunst eventuell genügen. Für mich ist doch so ein Festival nicht vorbei nur weil eine Jury versagt. Da geht es doch erst richtig los. Das ist doch ein Ansporn den Damen und Herren mal zu zeigen, wo die Grenzen und schwarzen Flecken in der ihnen kurzzeitig verliehenen Freiheit sind, eine Freiheit, die man ihnen für lange Zeit entziehen sollte, um es wieder selber zu entscheiden, wie sie es tun Herr Spuhler, indem sie ein Stück einfach ansetzen. Darin sollten ihnen andere Intendanten folgen. Auf diesem Wege kann man eine Nicht-Entscheidung einer Jury auch revidieren. Besser wäre es aber gewesen, die Jury auf der Stelle zu entlassen und noch vor Ort durch eine neue zu ersetzen, die sich bereit erklärt hätte zu einem Urteil zu kommen. Aber so schnell ist der Theaterbetrieb noch lange nicht. Etwas reaktionslahm und ungeübt in neuerlicher Spontanität innerhalb dieser vom Kopf her stinkenden Förderstruktur, denn es ist nicht nur unwahrscheinlich, dass sich die neun Stücke alle so sehr gleichen, ihre Entscheidung widerlegt schon diese Auffasung. Eines ist darunter, dass ihnen Anlass gibt es uraufzuführen, und dieser Anlass ist sicherlich nicht austauschbar und kann wahrscheinlich nicht von den acht anderen Stücken erfüllt werden. Es gibt also für dieses eine Stück spezifische, aus diesem Werk erwachsende Qualitätsmerkmale, die es von den anderen Werken unterscheidet, und darauf kommt es an, diese Merkmale herauszuarbeiten und zu bewerten und hierzu fehlten der Jury einfach die Fähigkeiten, sei es nun aus Erschlaffung, Arroganz oder gar Dummheit heraus. Ich vermute Letzteres, eine Form von hochgebildeter Dummheit, die sich in den leicht zu erwerbenen Mantel der Intelligenz hüllt, wenn man nur lange genug auf diesem Theatermarkt gebläht herumstolziert.
Kritik an Heidelbergjury: Vorsicht, Satire!
WIR AUTOREN WOLLEN ENDLICH BENOTET WERDEN. Warum kann nicht jedes neue (und alte!) Theaterstück von einer zentralen oder noch besser dezentralen Jury eine ganz eindeutige Benotung bekommen. Zwischen 1 und 15 Punkten. Man braucht doch eine Orientierung und die Dramaturgen auch! Sollen die denn ständig diese 3-Punkte-Stücke lesen und danach nicht wissen, ob es nicht vielleicht doch genial war? Vielleicht kann das zur Strafe diese Jury aus Heidelberg machen. Ein Jahr lang zumindest. Meine eigenen Stücke sehe ich zwischen 12 und 13 Punkten, mit Ausreißern nach oben. Ich melde mich freiwillig zur Jury dazu. Ich habe schon mal als Kind einen Malwettbewerb gewonnen, auf einem Campingplatz, nachdem ich mich in die Jury gemogelt hatte. (Siehe auch mein Stück: "Der Malwettbewerb", wo ich selbst auftrete.)
UND JETZT ALLE: MEHR WETTBEWERB MUSS HER! Ein Stück mit mehr als 10 Punkten (selten) darf - und jetzt kommt's! - in Heidelberg in einer Nebenspielstätte, dem Bahnhofsvorplatz, laut vorgelesen werden.
Die Jury könnte auch gezwungen werden, öffentlich mit folgendem Schild um den Hals aufzutreten: ""Im Gegensatz zu manch anderen Förderinitiativen kann sich der Stückemarkt des Heidelberger Theaters nicht über einen Mangel an herausragenden neuen Theaterautoren beklagen." So agieren nämlich die alerten Kollegen aus Berlin. Oder wäre ein Schild um den Hals antisemitisch?
Kritik an Heidelbergjury: Satire II
@von Haltenstein. Ich bin eher dafür,dass jedes Jahr auf der Freilichtbühne in Wunsiedel ein öffentlicher Kritikerwettbewerb stattfindet, wo die Damen und Herren ihre Künste vorführen müssen, und wer versagt, muss dort drei Jahre lang den Räuber Hotzenplotz spielen, egal ob Männchen oder Weibchen und egal welchen Alters. Und Frau Dössel sollte ab sofort für zehn Jahre dort die Großmutter geben und Herr Stockmann muss in der FAZ ihr Spiel bewerten. Als Regisseur schlage ich den Dritten im Bunde dieser Jury vor. Und dann schauen wir uns mal die Zuschauerzahlen, die Auslastung an und messen daran, ob die Drei jemals wieder rehabilitiert werden können.
Kritik an Heidelbergjury: Wieso Satire?
Satire? Eine Satire ist dieser Blog und nicht mein Beitrag!
Kritik an Heidelbergjury: zwanghaftes Herumspielen
@Rüdiger Lorenz Maria Franz von Haltenstein. Ehrlich gesagt, ich habe nochmal über Sie nachgedacht. Sie stellen da so eine direkte Frage: Ob das schon Antisemitismus sei. Und: Ja. Das ist es. Dies zwanghafte Herumspielen mit Elementen des Antisemitismus, ist eine Form des modernen Antisemitismus. Und Sie sind ein Antisemit. Ihre Phantasie sich freiwillig melden zu wollen zur Begutachtung und dieses schäbige Bild, in dem Sie Kritikern Schilder umhängen wollen, ist ein mehr als deutlicher Hinweis. Sie spielen mit dieser Etikette des Antisemitismus, weil es ihnen danach dürstet. Es ist ihnen ein starkes Bedürfniss, das Leid der Juden in der Shoa herabzusetzen, und deshalb, es tut sehr leid für Sie, sind Sie ein Antisemit und ein gutes Studienbeispiel dafür, wie moderner Antisemitismus heute aussieht. Ich an Ihrer Stelle würde mich sofort in eine therapeutische Behandlung begeben, da Sie darüberhinaus eine doch recht ernstgeführte Debatte nur sarkastisch betrachten können. Bei einer so starken Deformation der Wahrnehmung von Realität, denke ich, haben Sie so einiges zu leiden und könnten aus diesem Leiden heraus einigen Schaden anrichten. Geben Sie ihre Stücke ihrem behandelnen Arzt. Dort sind sie wahrscheinlich besser aufgehoben. Vervollständigen tun Sie ihre antsemitisch gefärbte Phantasie, in dem Sie die schlechten Autoren auch noch auf den Bahnhofsvorplatz stellen wollen. Direkt dahin, von wo aus unzählige Juden deportiert wurden. - Frau Dössel sehen Sie nun, was für Impulse Sie tatsächlich gestiftet haben ? Nein. Oder wollen Sie sich vielleicht doch nun einmal ernsthaft äußern und eventuell Fehler einräumen. - Und, mein lieber von Haltenstein, dass Sie sich zusätzlich noch einen adligen Namen geben, beschreibt auch zugleich Ihren Komplex, aus dem Sie heraus handeln.
Kritik an Heidelbergjury: lieber nicht
@"von Haltenstein". Wieso mischen Sie sich mit Ihren ebenso dummdreisten wie geistlosen und humorlosen Äußerungen in eine Debatte ein, zu der Sie nichts, aber auch nicht das Geringste beizutragen haben? Hat man Ihnen nicht beigebracht zu schweigen, wenn Sie nichts zu sagen haben? Zuzuhören? Nachzudenken vor dem Brüllfzen? Müssen Sie Ihren Selbstwert aus der Überhebung über jeden Inhalt ziehen? Wie armselig! Ihre Stücke will ich nicht lesen, lieber nicht, sie zeugen sicher von genau dieser Geisteshaltung, Überheblichkeit, Besserwisserei und Zynismus. Damit ist aber kein Bohrloch gestopft.
Kritik an Heidelbergjury: kindische Provokation
mein friedlicher konfliktlösungsvorschlag war nicht konstruktiv, wie ich gerade lese - es gibt leute die sinnlos öl ins feuer gießen, ob aus langeweile, dummheit oder einem verdrängten konflikt heraus kann ich als außenstehender nicht beurteilen. ich hoffe, dass 94 kein autorenkollege ist - den vorschlag noten wie in der sekundarstufe 2 von gymnasien in deutschland zu vergeben (15 punkte ist 1+, 14 punkte 1, 13 punkte 1-, 12 punkte 2+ usw.) finde ich stücken und autorenleistungen nicht angemessen. die (satirische?) bemerkung die kollegen hätten nur drei punkte - also eine 5+ ist so beleidigend und böse, dass ich aggressionen gegen diesen schreiber bekomme. soll hier von ihnen ernsthaft eine diskussion über bewertungskriterien von stücken angeregt werden? mit so einer kindischen provokation?
ich verstehe nicht, warum "kollegen" andere autoren so beleidigen und demütigen - das ist eine form von mobbing, anonym und böse, die andere autoren mundtot machen soll - obwohl ich mich dieses jahr nicht beim stückemarkt beworben habe, fühle ich tief mit meinen kollegen mit (die ich nicht persönlich kenne) - denn auch ich hättte in dieser blöden peinlichen situation sein können: tief beschämt, gedemütigt, wie ich autor es wagen könne die welt mit meiner kunst zu belästigen, der hohen jury die goldene zeit zu stehlen, mit meinen unreifen stücken die theatermaschinerie zu verstopfen. haben sie kein mitgefühl? haben sie die neoliberalenlügen von leistung und belohnung so verinnerlicht?
ich finde den "satirischen" beitrag perfide: warum eine satire schreiben, die kollegen treffen soll? warum waffen auf die kollegen richten? ich mache da nicht mit. ich bin dagegen: ich werde ihnen nicht mit satire begegnen, obwohl ich das viel besser könnte als sie. und wenn sie denken ich kann aus der distanz so großmütig sein: nein, ich habe an einer dieser autorenausbildungsstätten studiert und die kollegen haben mir die augen ausgekratzt - studiengangsleiter und mitstudenden - das ist das verhalten auf der eisscholle, da vergessen manche autoren, dass sie menschen sind - aber wer da raus ist, wer das geblickt hat, wer seine eigenen maßstäbe entwickelt hat mit denen er stücke betrachtet und einordnet, der muss nicht so jämmerlich sein und kollegen dissen - ich grüße auch manche kollegen (ehemalige mitstudenten) aus persönlicher verletztheit nicht, aber ich werde mir nicht einfallen lassen jemals zu mobben - aber ihre satire ist eine verbale gewalt, die eigentlich die herrschenden lächerlich machen sollte, nicht die kollegen.
Kritik an Heidelbergjury: mutige Entscheidung
Eine Jury haftet mit ihrem Namen für das, was sie auszeichnet. Nach zwei Tagen weiß doch keiner mehr, dass eine Jury dann vielleicht gesagt hat: "es war unter schlechten Stücken das am wenigsten schlechte." Sondern es heißt dann nur noch: "Dössel, Stockmann & Altorfer fanden das super." Auch diese Juroren haben einen Ruf zu verlieren und müssen sich rechtfertigen.

Wenn die Jury nichts super findet, dann soll sie auch nicht dafür einstehen müssen, dass es "gut" ist.

Was seid Ihr denn alle für Weicheier, die es nicht ertragen können, dass mal jemand ausspricht, wenn die Qualität nicht da ist?! Theaterautoren haben genauso wenig Anspruch auf Erfolg und Förderung wie alle anderen, die sich in der Öffentlichkeit stellen müssen.

Eine mutige Jury-Entscheidung, vielleicht sogar eine hilfreiche - weil es dem einen oder anderen vielleicht doch noch dabei auf die Sprünge hilft, bessere Stücke zu schreiben.
Kritik an Heidelbergjury: Signal aussenden
Aufgreifend § 91 "Darin sollten Ihnen andere Intendanten folgen"

Ja: Ich habe mich über die Reaktion Herrn Spuhlers, jetzt ein Stück anzusetzen, auch
gefreut, denn als ein Zeichen gegen die Vermengung einer Frage nach der Autoren-
förderung im Allgemeinen und den besagten Stücken im Besonderen taugt dieses
allemal.
Intendanten/Intendantinnen , die das ähnlich sehen und möglicherweise einen Schwerpunkt ihrer
Arbeit in einem intensiveren Umgang mit der neuen Dramatik hierzulande in der
kommenden Spielzeit setzen wollen: wie schön wäre das, wenn Sie sich von kleinlichen Gedanken lösen würden, "ob das dann nicht auch durch die jetzt schon von manchem "mutig" genannte (wohlgemerkt: hier wurden Kompetenzen über-
schritten, hier wurde der Gastgeberbegriff geschleift und auf jeden Fall Schaden
angerichtet !!) Entscheidung" motiviert wäre, sich jetzt beherzt und problembewußt jeweils eines der Stücke zur
Uraufführung herausgreifen: weitere Zeichen setzend !
Mag sein, nachtkritik de. hilft dabei ein wenig nach, zB. indem die Redaktion das Signal aussendet: Wer ein Stück inszeniert, dem schicken wir auch eine Nachtkritikerin, einen Nachtkritiker: ob nach Neustrelitz ("Diese Stadt hat ein Theater" - soviel zu Bahnhofsvorplätzen (als ich in Neustrelitz war wurde dort zudem für Taboris "Requiem" im Marstall geworben, bei Herrn Behrens war das damals, glaube ich, auch ein Tabori "Mein Kampf"), denn diese offensive Note weht Ihnen sogleich entgegen, wenn sie in Neustrelitz ankommen (keine Abwehrhaltung: "Theater muß sein", nein: "Diese Stadt hat ein Theater"), Chemnitz (als ich da war, liefen innerhalb von nur einer Woche "Küß mich hinter Kaufhof", "Zum Parteitag Bananen", "Fracht-
Nautisches Denken I-IV" : Pflege moderner Dramatik !!) oder Oberammergau ...,
wo ich selbst zum Beispiel auch noch nicht war, wo aber gerade der Aufgriff moderner Dramatik auch ein schönes Zeichen setzen könnte !
Viele NachtkritikerInnen haben ja seinerzeit für den TdZ-Sonderband "Stückwerk 5"
Beiträge geliefert, ua. auch für mich ein Wink, wie ernst es nachtkritik de. als Projekt ums Theater ist ...
Kritik an Heidelbergjury: alle sind schlecht, nur die Jury ist super
aber warum ausländische autoren einladen, wenn man sie nicht gut findet? was ist daran mutig, jemanden einzuladen und dann mit trostpreis heimzuschicken? sorry, ich versteh das nicht.
die vorauswahl haben doch auch leute getroffen, die mit ihrem namen dafür in der öffentlichkeit bürgen. was sagt uns das: alle sind schlecht, nur die jury ist super und macht sogar das charmante understatement, dass wohl auch die jury schlecht sei und damit ist die jury genaugesehen supertruper nur die anderen bleiben schlechtschlechtschlecht. toll blobinsky.
und eine beleidigung mehr: die weicheier - danke blobinsky, es wird allen autoren helfen besser zu schreiben mit diesem etikett auf der stirn.
Kritik an Heidelbergjury: mehr Eigenständigkeit
@ blobinsky. ganz genau: die juroren haben einen ruf zu verlieren. darum drucksen sie herum, geben floskeln, platitüden, allgemeinheiten von sich, um sich unbedingt und beflissen an aktuelle tendenzen zu halten ("...wir hoffen, auf diesem wege auch einen impuls für eine diskussion über die förderkultur deutschsprachiger dramatik zu geben..." etc.) und somit ihren marktwert zumindest zu sichern, wenn nicht gar zu steigern. was daran soll mutig sein? von einer jury würde ich mir mehr eigentständigkeit im denken und chuzpe wünschen.
Kritik an Heidelbergjury: sind Notlösungen mutig?
@Blobinsky. Mut ist für einige Menschen das wagende Vertrauen in die eigene Kraft. Eine recht gute Definition, geradezu treffend. Laut Selbstauskunft der Jury aber, heißt es:"Die Jury ist nicht glücklich mit dieser Entscheidung, hofft aber, innerhalb der Vergabemodalitäten eine den Umständen entsprechende Lösung gefunden zu haben." Welchen Mut entdecken Sie da Blobinsky ? Mit welcher Definition von Mut arbeiten Sie ? Der Autoren hier als Weicheier bezeichnet, denen man auf die Sprünge helfen muss. Ich sehe da keinen Mut und kann auch nirgends erkennen, dass die Jury Mut für sich in Anspruch genommen hätte. Die Jury redet von einer Notlösung. Sind Notlösungen heute schon mutig und eine wagende Kraft ? Ich glaube, Sie spinnen sich da wiederum auf Kosten von imaginären Weicheiautoren etwas zusammen, dass nicht einmal die betroffene Jury selber für sich Anspruch nehmen möchte. Zumindest haben sich die Drei gegenüber der Öffentlichkeit gegenteilig geäußert. Nehmen Sie das, Blobinsky überhaupt noch wahr in ihrer Verachtung für Autoren. - Und nochmals Frau Dössel, das ist ihr Impuls, ihr Werk, die niedrigsten Instinkte bei den Feinden der zeitgenössischen Dramatik zu wecken, und dafür gebührt ihnen mehr als ein wenig folgenlose Kritik.
Kritik an Heidelberger-Stückemarkt Jury: die Kriterien?
@ 100:
Bin dacore mit allem, was Sie ausführen. Eines bitte ich zu bedenken: KRITERIEN! Gibt es welche? Bei Preisverleihungen?
Na? Kind ist überklug: verlangt neutrale Bewertungsmaßstäbe.
Wie immer und überall: Die Krise ist nicht unvermittelt über uns gekommen - es gab keine Regelungen - Kriterien - nix.
Bei Preisverleihungen für Autoren z.B: Das selbe ist nicht das Gleiche. Wieder nix. Leute: zerfleischt euch nicht selber, bitte.
Kind
Kritik an Heidelberger Stückemarkt-Jury: Merkwürdiger Vorgang
Allgemein: Was ist es für eine Jury, die ihre eigene Leistungsfähigkeit als (zumindest möglicherweise) so schwach einschätzt, daß ein Urteil zu fällen unmöglich sei. Was ist es für ein Vorgang, daß ein Vorjahrespreisträger damit im Amt zu bleiben gedenkt?

Das sind ja Verhältnisse wie im vorderen Orient oder der hessischen Staatskanzlei.
Kritik an Heidelberger Stückemarkt-Jury: Wieso diese Schmähreden?
Ach Gottchen, der Ausdruck "Weicheier" der war mit einem Augenzwinkern gemeint! Aber irgendwie passt er ja schon: Mich wundert einfach, mit welcher Bitterkeit hier diese Entscheidung bei vielen Kommentatoren aufgenommen wird und welcher Hass hier der Jury entgegen schlägt.
Stimmt, mutig ist die Entscheidung eigentlich nicht, denn es wäre wohl vorher nicht zu ahnen gewesen, dass die Vergabe von 2.500 Euro an jeweils alle Autoren dazu führt, dass man von so vielen Leuten so stark angegriffen wird.
Einen anderen Aspekt möchte ich noch hinzufügen: die Kritik von Kunst oder Literatur oder Theater hat immer das Problem, dass Maßstäbe nicht objektiv bestimmbar sind. Es ist immer "irgendwie subjektiv" und das muss man auch den Juroren hier so überlassen, wenn man nicht ihre Unabhängigkeit einschränken möchte. Es kann ja sein, dass die Entscheidung falsch war und eines der Stücke herausragend war (welches, bitte? sagt an!), aber das kann doch nicht zu solchen Schmähreden führen gegen Leute, denen das Theater sicher nicht egal ist.
Kritik an Heidelberger Stückemarkt-Jury: Hohn und Spott
@bobinsky. bobinsky, wie richtig sie auch hier wieder liegen: welch arme, arme juroren, denen das theater nicht egal ist...wie sollte man doch ihre demütige haltung dem theater gegenüber und den ihnen - als logische folgerung - ach so schwer gefallenen und fundierten entscheid respektieren. und nicht nur das. man sollte vor dieser mutigen jury - wie bobinsky das in kommentar 98 bereits weitsichtig und treffend bemerkt hat - größte
hochachtung haben.
Kritik an der Heidelberger Stückemarkt-Jury: Erinnerung an Vorjahr, Problem damals schon
105 Kommentare zum Heidelberger Stückemarkt? Die werde ich nicht alle lesen, trotzdem muss ich jetzt auch mal was dazu sagen:
Erinnert sich noch jemand, dass im letzten Jahr schon 'angedroht' wurde, den Stückemarkt für ein Jahr pausieren zu lassen, eben weil sich da ein 'Problem' abzeichnete? Und ist es nicht eine unterstützenswerte und mutige Entscheidung, jenseits der Vetternwirtschaft und dem heuchlerischen (Theater-)System,
dann eben, wenn die Qualität der Stücke als nicht ausreichend eingestuft wird, dies auch entsprechend zu äußern? Man hatte ja in den letzten Jahren Grund genug zu glauben, dass mittlerweile jeder, der nur intensiv genug Tagebuch in seiner Jugend geschrieben hat, gleich das Zeug zum/r TheaterautorIn hat....
Kritik an der Heidelberger Stückemarkt-Jury: Welcher Mut denn?
Das ist schon irgendwie peinlich, wie hier immer wieder einer solch feigen Unentscheidung Mut unterstellt wird. Ich kann keinen Mut darin entdecken einigen schlechten oder mittelmäßigen Autoren zu sagen, ihr seid nicht gut genug und ihnen dies zu begründen. Nur diese Begründung blieb aus. Und auch wurde der Preis dieses Jahr nicht nicht vergeben, weil es an guten Autoren mangelte, sondern er wurde zerstückt und gleichmäßig auf alle verteilt, weil man einfach zu mutlos war wirklich zu sagen, ihr seid zu schlecht. Man gab jedem etwas und hierzu waren alle irgendwie gut genug und man schob damit das Problem zu den Künstlern, dass man selber nicht lösen konnte oder wollte. Und die wiederum hätten nur die Möglichkeit gehabt oder haben sie, den Preis in der Form nicht anzunehmen. Dieses die Entscheidung von sich wegschieben und auf andere gleichmäßig zu verteilen auch noch als Mut auszulegen im Sinne eines wagemutigen Vertrauens in die eigene Kraft, erscheint mir so abwägig, dass man hinter all den fleißigen Verteidigern der Juryentscheidung nur Hass auf Theaterautoren vermuten kann. Woher der aber grundsätzlich kommt ? Dies wäre eine relevante Frage ? Warum gab und gibt es immer noch eine solche Verachtung für Bühnenautoren ? Welche Ängste verbergen sich hinter dieser Verachtung, diesem Hass ? Der die Betroffenen verpflichtet jede Chance warzunehmen gegen solche Künstler zu agumentieren, auch in einem Fall, wie diesem, wo ja letztendlich neun Künstler ausgezeichnet wurden, was ja anzuerkennen wäre, wenn die Jury sich eindeutiger zu diesen Künstlern positioniert hätte und ihre Funktion nicht mißbraucht hätte, um auf einem anderen Feld Impulse setzen zu wollen. Was meine Damen und Herren treibt sie an zur Verachtung von Autoren, die kollektiv ausgezeichnet wurden ? Diese Frage sollte sie schon beantworten ? Und warum empfinden sie das Abwälzen der eigenen Schwächen einer Jury auf die Künstler als Mut ?
Kritik an Heidelberger Stückemarkt-Jury: beklagenswertes Niveau der Dramatik
Ist es nicht auch so, dass andere Jurys ihre Preisentscheidungen mit mehr als Zahnweh treffen? Man begebe sich mal in eine Jurysitzung, die sich mit neuer Dramatik befasst oder höre sich bei Juroren und Stückemarktorganisatoren um. Was ich da an Zynismus erlebt habe, wird nur noch von der zerstrittenen Beerdingungsgesellschaft am Grab meines Großonkels übertroffen. Aber die Texte sind tatsächlich meist nur auf gutem Deutsch-Leistungskurs-Niveau. Die Schreiber pflegen eine gehobene Sprache, sie wissen, dass Formbewußtsein bei den Dramaturgen ankommt, sie kennen die Klischees, auf die Dramaturgen abfahren, wissen also, sich auf dem Markt zu bewegen. Da ist Juror Stockmann keine Ausnahme. Oliver Bukowski hat als Dramalehrer mit seiner unbedingten Ausrichtung auf die Marktkonditionen dabei seinen Anteil. Ernsthafte, auch ernsthaft komische Literatur lässt sich auf diesen Betrieb nicht ein. Literaten lassen sich nicht einschwören auf die Literatur- und Inszenierungsklischees des real existierenden Stadttheaters. Im Theater kann man auch als Nobody auf einen schnellen Euro hoffen und das Resultat solcher Bemühungen kann man bei solchen Wettbewerben lesen. Und da sagen nun selbst die Juroren, die in dem Laden ihr Schäfchen stehen haben, nein danke.
Kritik an Heidelberger Stückemarkt-Jury: Murx ihn!
murx! murx den europäern! murx der jury! murx dem heidelberger stückemarkt!
Kritik an Heidelberger Stückemarkt-Jury: was soll diese Kritik?
szenische vorstellungskraft, sprachrythmus, bildkraft, themenwahl, figurenentwicklung/ figurendramturgie, konfiguration, stückimmanente wahl des bühnenraums; epische, lyrische gestaltung, gebundene rede, sprachebenen usw. usf. siehe z.B. PFISTER M. - ein theatertext hat viele parameter die ein autor gestaltet oder nicht - man kann heutzutage ein telefonbuch inszenieren oder ein drama, ein wellmadeplay, wasauchimmer - sorry, ich finde es idiotisch an den zeitgenössischen theaterautoren zu kritisieren, dass sie in der gestaltung ihrer texte eine winzige personae und eine "probebühne", keine beleuchtunswahnsinne/ orchestrierungen/ chöre verwenden, sondern z.B. ´ne powerpointpresentation für das maximal machbare halten - was textschwächen sein könnten, sind mangelnde konfliktgetaltung, oder konflikte die auf der mikroebene (innerer, interpersonaler konflikt) bleiben, obwohl sie vielleicht größeres potenzial für die bühne hätten - man sollte also nicht kritisieren, dass familienthemen gewählt werden, sondern das keine meso oder megakonflikte dramatisch gestaltet werden - die gibt es auch in familien, vorallem in den zeitgenössischen patchworkfamilien. ich finde tagebuchdramatik heutzutage berechtigt, konfliktfreie theaterabende auch, was soll also das geningle über schlechte stücke - gestaltung von konflikten ist aber mein selbsgewähltes parameter - überhaupt theatertexte mit konflikt zu gestalten ist traditionell, vielleicht sogar antiquiert, wie gesagt, das wäre mein kriterium, aber konflikarme texte müssen nicht "schlecht" sein; langeweile muss nicht "schlecht" sein.
solange festangestellte dramaturgen und regisseure, die keine dramatiker sind (!), romane "dramatisieren" lasse ich mir und meinen autorenkollegen von "gottchen!" und "weichei!" heulern nicht ans bein pinkeln, sorry. dixi et s.a.m.
Heidelberger Stückemarkt: Auf einen schnellen Euro gehofft?
@109. Auf einen schnellen Euro hofften also die Gäste aus Israel und sie schrieben auf dem Niveau eines Deutsch Leistungskurses. Also wenn mich nicht alles täuscht, schrieben die Autoren aus Israel wahrscheinlich in Hebräisch (oder vielleicht Englisch)und einen Deutsch Leistungskurs haben sie nie von Innen gesehen. Herrn Bukowski kennen sie allenfalls vom Hören Sagen. Was für ein undifferenziertes Zeugs stammeln sie sich da eigentlich in ihrem Hass zusammen ?
Heidelberger Stückemarkt: ein Beteiligter stellt richtig
@dössel-antwort
sehr geehrte frau dössel,
leider ist es im moment nicht möglich, auf der seite ihres blogs zu antworten, deshalb also das aasgeier-forum.
da gibt es einige punkte in ihrer "antwort" die so nicht richtig sind. erstens haben die deutschen autoren keine gemeinsame stellungnahme veröffentlicht, bei fünf unterzeichnenden und sechs nominierten hätte das auffallen können. zweitens frage ich mich wie sie auf die leicht süffisant wirkende aussage "jeder von ihnen denkt er wäre das neue supertalent" kommen, ich persönlich wirke weder in netzwerken mit, die mir so etwas bescheinigen, noch posaune ich beim heidelberger stückemarkt in die welt hinaus, das es so ist, wie zum beispiel der ohne frage sehr talentierte herr stockmann. drittens wäre mir nichts lieber (!!) als "eingehende analyse" meines stückes, da ich NACHWUCHSAUTOR und nicht SUPERTALENT bin. zu diesem zweck kam ich im endeffekt nach heidelberg. und viertens ist es zwar richtig dass keiner der Autoren auf sie persönlich zu gekommen ist, herr stockmann hat allerdings ganz klar signalisiert dass er es nicht nötig hat sich mit uns zu unterhalten, und herr altorfer hat leere floskeln vor sich hin geflüstert. in diesem sinne und mit freundlichen grüssen...
juri sternburg
Heidelberger Stückemarkt: Vorbildlich
Großartige Frau Dössel. Im besten Nachtkritik-Forum-Stil! Aber sie hat den Mut, ihren Kopf hinzuhalten. Die Theaterleute können ihr eben nichts. (...)
Heidelberger Stückemarkt: die feinen Unterschiede
Interessant! Unter Dössels Blog schlängeln sich schon ein paar Kommentare, die in ihrer polemischen Qualität den hier versammelten in nichts nachstehen. Warum nennt sie Nachtkritik ein Aasgeier-Forum und ihr eigenes nicht? Verstehe ich nicht.
Heidelberger Stückemarkt: eine Entschuldigung ist fällig?
@ Frau Dössels-Blogableger

Ist schon positiv zu bewerten, daß Frau Dössel ihre Sicht auf die Spannungen darstellt, von denen ich geschrieben hatte, als ein Aasgeier ??, daß es die doch jetzt eigentlich geben müßte: Spannungen zwischen Stückauswahl und Jury !

Ich rechne jetzt keineswegs damit, daß es sich in diesem Forum annährend aufklären wird, was Herr Spuhler bzw. Herr Linders so mit Frau Dössel bzw. Herrn Stockmann besprochen haben, um dann später ganz anders zu reden in etwa (wenn man der Fassung Frau Dössels folgt) ..., oder daß die Ungereimtheiten zwischen Herrn Stockmann und Herrn Sternburg sich (öffentlich) lösen.

Aber: diese persönlichen Sachen, ich "Aasgeier" zB. wollte bei einem "toten Spatz Stockmann" nicht mitmachen, und ich finde jetzt auch dieses "Schmusekursding um Herrn Spuhler" mehr als eigenartig platziert ..., hinterlassen einen recht üblen Eindruck; und dennoch: es geht weiterhin um den Heidelberger Stückemarkt, die
Nichtbegründung, das Rumdrucksen, die Gängelung ...: Wenn eine "Arabische Nacht für Arme" einen Fortschritt darstellt, zum Teufel, warum das nicht mit den entsprechenden Worten, die Frau Dössel zur Verfügung stehen !, würdigen ?
Es mag sein, daß es anderswo viel schwieriger ist, allerlei "Arabische Nächte" zuwege zu bringen... .

Frau Dössel sieht in Herrn Stockmann ein Ausnahmetalent, spricht von seiner Liebe zu den Figuren !
Zu Darko aus "Das blaue blaue Meer" fällt ihr gerade noch ein: Unterschätzen Sie den nicht ...; also: wenn die Stücke, die dort zur Diskussion standen, dieses Niveau noch weit unterboten, und an irgendeiner Stelle sprechen wir alle von Qualität, oder ??, dann müßte die Diskussion erst recht inhaltlicher sein (und wir müßten uns bei
exemplarischen Diskussionen nicht ungefähr bei Racines "Phädra" an der Schaubühne vor ca. 20 Jahren herumschlagen): ja, weil Frau Dössel so schlagartig das Licht aufgegangen ist über Heidelberg, hätte gerade das Inhaltliche nach vorn gemußt und dann aber richtig: Wir vergeben keinen Preis; es ist etwas faul im Staate Dänemark, wir sind unter falschen Förderungsvorwänden, die die Jahre in Heidelberg so nicht bestanden, denn Frau Dössel kennt Heidelberg gewiß viel länger, als es uns (Aasgeiern ...) nach ihren Ausführungen geradezu vorkommen muß jawohl !!, nach Heidelberg "gelockt" worden: als Quotenbringer für eine Art von Stadttheater, das erst recht in Krisenzeiten so nicht geht.

Stattdessen hat Frau Dössel offenbar recht lange nachtkritik.de zu diesem Gegenstand verfolgt, und trotzdem ihre Pauschalschelte !!, und Zeit verstreichen lassen: Hätte ihr das Forum besser zugesagt, wenn sich obige Spitzfindigkeiten
zum Jurybegründungstext durchgesetzt hätten (siehe HÄWELMANN) : - immerhin
gab es im "Aasgeierforum" auch eine ganze Anzahl von Einträgen, die der Jury-Entscheidung Verständnis entgegenbrachten, ja: der Begriff "Mut" fiel.

Ich hoffe, siehe § 99, immer noch, auch gerade diejenigen Theater, welche laut Frau Dössel größeres Engagement für neue Dramatik (ich nannte Chemnitz !!) aufbringen/aufbrachten in der Vergangenheit, werden besagte Signale setzen (und
auch Nachtkritik mit einem Verfolg der "Mittelmäßigen" - das sind sie jetzt schon irgendwie (das ist passiert !), aber aufmerksam und wohlwollend verfolgen sollte "man" diese "Mittelmäßigen" nicht weniger als "Spiel- oder Regiewütige", ja: es könnte jetzt schon zu der Diskussion Anlaß geben, ob die "Kritik", um ein aktuelles und selbst erlebtes Beispiel zu nennen, nicht eher nach Kiel fährt, weil Frau Pullen inszeniert, als Agnes Richter in der Rolle der Ellida Wangel zu sehen (zweitere war aber so gut, daß sich die Ellida-Frage beinahe auf ihren Schauspielerinnenwerdegang beziehen ließe, fragend freilich !!),... und Autoren ? Herr Stockmann zB. lebt doch geradezu auf allen erdenklichen "Theaterforen" auf, auch auf nachtkritik de., die "Verbrennungsgefahr" überall, hat Frau Dössel da nicht auch mitgetan, wenn das (wirklich schwache !) "Das blaue blaue Meer" so wohlwollend besprochen wurde ??? Ich denke: schon ! Und so wird "man" also zum "Aasgeier", wie ?
Ja, ich fühle mich durchaus jetzt auch beleidigt, Frau Dössel !!

Ich, unter "Leichtmatrose" und "Zitronenjette", nehme für mich als Zuschauer und
Theaterfreund in Anspruch, mit Verständnisfragen und auch Zwischeneinschätzungen an so einen Gegenstand wie die "Juryentscheidung zu
Heidelberg und (!!) ihre Umstände" heranzutreten: nachtkritik de. bietet dazu eine
ausgezeichnete Möglichkeit: Warum andere und mich als Aasgeier beschimpfen ?
Eine Entschuldigung ist da fällig, Frau Dössel: bei allem Verständnis für Ihre emotionale Aufgewühltheit (egal, wie der Fall liegt, es wäre eigenartig, wenn es diese nicht gäbe !!).
Heidelberger Stückemarkt: so viel Hochmut
@ Dössel, "Die drei Stücke wurden von Avishai Milstein, dem Israel-Scout des Festivals, sehr gut ausgewählt, keine Frage. Die typisch israelische Familiengeschichte “Immobilien” von Roni Kuban wird in Israel sicher ein Erfolg, sowohl von der Thematik her als auch von der melancholisch-sentimentalen, filmisch-epischen Erzählweise. Und die beiden anderen Texte, das (leider komplett undramatische) Armee-Stück “Berg” von Yaron Edelstein und das putzig-kokette, minimalistische Pärchen-wechsel-dich-Spiel “Hinter mir geht das Licht auf” von Oded Liphshitz, sind für israelische Verhältnisse tatsächlich etwas Neues, Besonderes, wenn nicht gar innovativ. Sie wagen, sie probieren was. Aber in dieser Formulierung “für israelische Verhältnisse” liegt auch schon das Problem …" Die israelischen Verhältnisse stellen also für Frau Dössel ein so großes Problem dar, dass sie keine preiswürdigen Stücke für den deutschen Markt abgeben können, obwohl speziell ein Stück von Roni Kuban in Israel sicherlich ein Erfolg wird ? Schlimmer hätte ich es mir nicht ausmalen können. Und dies von einer Frau, die sich als Kennerin des israelischen Theaters ausgibt und eindeutig den deutschen Markt, den sie zugleich in den schlimmsten Tönen schmäht, über dem Theatermarkt Israels ansiedelt, die den deutschen Markt soweit über dem israelischen ansiedelt, dass selbst innovative und erfolgverdächtige Stücke aus Israel überhaupt keine Chance in Deutschland haben und allenfalls Milde verdienen, die sie, die deutsche Kritikerin ihnen nun offiziell verweigerte. Dass heißt, die israelischen Autoren hätten sich zunächst am deutschen Markt orientieren müssen, vor dem Schreiben, um eine Chance zu haben. Und selbst dann wären sie wahrscheinlich für einen Schimmelpfennig für Arme abgetan worden, wobei ich persönlich Herrn Schimmlepfennig zwar für einen erfolgreichen Autor halte, aber nicht unbedingt zwingend für einen sehr guten, pardon. Nein, nein grauenhafter kann man sich die Haltung einer Jurorin nicht zeichnen als sie es selber taten Frau Dössel. Sie haben ihr Gehörproblem wahrscheinlich zurecht, und sich selber durch Überspanntheit zugefügt, wie gesagt durch Hybris. Ehrlich gesagt, ich werde gerade ganz schwach vor mir selber (...) Wie sie sich da über das kleine putzige Theaterland Israel beugen vom großen Deutschland aus, damit ziehen sie zu Recht soviele Verdächtigungen auf sich, ich weiß nicht, wer sich da noch retten vor sie werfen soll. (...) sie sind (...) krank, wie sie selber ja bemerken, aber leider kann man ihnen nur Genesung wünschen, Ruhe müssen Sie sich schon selber verschaffen, denn das Urteil, welches Sie dort in ihrem Blog abgaben, reicht alle Male, um sinnvoll einen Förderpreis an einen der israelischen Künstler zu vergeben, vor allem, wenn man die Debatte um die Förderungsmechanismen in Deutschland einmal ausgliedern würde, denn sie gehört absolut nicht in den Rahmen, innerhalb dessen Gastkünstler beurteilt werden sollten. Die israelischen Künstler tun gut daran Texte für ihr Heimatland zu schreiben, und sie sind auch aus ihrem Kontext heraus zu beurteilen. Glauben sie mir, der deutsche Markt liefert momentan keinesfalls allein die internationalen Kriterien, die letzten Maßstäbe, an denen die Israelis im Grunde schon vorab bei Frau Dössel scheiterten. Nach dem wie sich Frau Dössel nun äußerte, hätten sie die Reise gar nicht antreten brauchen, denn die deutsche Theaterkultur ist der israelischen laut Frau Dössel soweit überlegen, dass sie ihnen von Vorherein eigentlich keine Chance einräumte. Wer da nicht für eine Sekunde an die Überlegenheit der "deutschen Rasse" denkt und zu tiefst erschreckt, dem ist nicht mehr wirklich zu helfen. Ein Grund mehr sich noch einmal stellvertretend zu entschuldigen. Im Grunde bin ich über soviel dösselschen (...) Hochmut entsetzt. Und dies alles wegen eines Förderpreises für Dramatikernachwuchs. Ich schlage meine Hände über dem Kopf zusammen und kann mich kaum gegen die Scham wehren, die mich gerade überfällt.
Heidelberger Stückemarkt: was noch?
ich konnte den dössel-blog leider nicht zuende lesen. es war zu widerlich. vokabeln wie "betriebsnudeln", "hektisch", und "geschäftsmäßigkeit" allein schienen mir im zusammenhang mit dem heidelberger team schon ziemlich homophob zu sein. aber dann noch das foto mit dem knutschenden spuhler. (...) wieviel anti- kommt denn da noch?
Dössel-Blog zum Heidelberger Stückemarkt: böse Kritiker-Nachrede
(...) "Ich möchte nicht als Jurorin an der Verbreitung eines Theaters mitwirken, das ich als Zuschauerin gar nicht sehen will und als Kritikerin verreißen würde, verreißen müsste! Und darauf liefe das ja hinaus, wenn man sich verbiegt (...)" wer hörte noch nicht von kritikern, die in der premierennacht das gesehene verfluchten, und einen tag später wahre elogen darauf abließen? nachdem sie sich mit ihren kollegen ein wenig darüber "verständigt" hatten.
Heidelberger Stückemarkt: schützend vor sie
...naja, in all diesen kleinen (...) wirft sich die Redaktion der Nachtkritik schützend vor sie, Frau Dössel, diese Ermöglicher der Aasgeier, vielleicht auf seine Art korrekt, ich weiß es nicht mehr, ich würde meine Hand nicht mehr für sie ins Feuer halten und ein wacher Geist kann die Leerstellen für sich selber ausfüllen...
Heidelberger Stückemarkt: klug, ehrlich, nachvollziehbar
zuerst war ich noch gegen die dössel und dachte, so ne dusselkritikerin - aber nachdem ich ihren blog gelesen habe, finde ich, daß sie ganz schön klug, ehrlich und nachvollziehbar argumentiert... und habe hochachtung vor ihrem mut...zumal mir nich tbewu0t war, nach all den berichterstattungen, daß der preis ja vergeben wurde, indem er einfach auf ALLE teilnehmer aufgesplittet wurde, das ist doch gerecht und klug...
Heidelberger Stückemarkt: entlarvender Text
Ich habe den Text von Frau Dössel gelesen, und das ist doch alles sehr traurig. Hat denn niemand ihren Beitrag redigiert? Gab es da niemand, der sie vorsichtig darauf hingewiesen hat, dass das sehr peinlich ist? Sie blamiert sich doch damit! Denn schlimmer als die schlimmen Stücke war für sie, dass sie schlecht behandelt wurde. wie eitel. wieso tut sie so wichtig? wer ist sie denn? wenn kritiker sich wichtiger als die kunst nehmen, verwechseln sie was. nicht die kritiker machen autoren oder theater groß, die kritiker wären ohne die gar nicht da. und was sie dann über die stücke sagt, ist doch sehr sehr wenig und sehr platt, oder? ich finde das wirklich traurig, das mein ich so! denn frau dössel hat doch oft sehr schöne sachen über theater geschrieben und dann so ein peinlicher, entlarvender text!
Kritik an Heidelberger Jury: ausgebremst
@121. Ein Stück kann doch erst wirklich beurteilt werden, wenn es ein Aufführungsgeschichte hinter sich gebracht hat. Was finden Sie an einer "Bremse" so gut, die Stücke ausbremst, die in einem Land wie Israel echten Erfolg versprechen ? Verstehen Sie, Israel ! Ein Land, dass unter aller größten Schwierigkeiten sich den Status als anerkannten Staat erkämpft hat; und dies zu Recht !!!
Dössel-Blog zu Heidelberg: unhaltbare Zustände
zur übertrieben kandidelten zusammenfassung der nk-redaktion: unhaltbare zustände? die waren ja wohl, daß sie neben der tür zur küche saß!
Heidelberger Stückemarkt: gebrochene Lanze
Ich muss noch einmal eine Lanze für die Jury brechen, nachdem ich den Text von Frau Dössel in ihrem Blog gelesen habe. Ehrlich gesagt: ich finde einiges von dem, was hier die Kritiker der Jury schreiben, wirklich menschenverachtend. Warum zur Hölle akzeptiert denn einfach niemand hier, dass die Jury es sich nicht leicht gemacht hat? Dass Frau Dössel da in ihrem Blog sich mal echt ausheult, das kann ich verstehen. Sowas liest keiner gern über sich.

Man kann ja eine Jury-Entscheidung kritisieren, aber was soll denn diese völlig überzogene Polemik hier, was sollen denn solche aberwitzigen Antisemitismus- und Homophobie-Unterstellungen? Vielleicht gibt es unter diesen zartfühlenden Theatermenschen auch irgend jemanden, der anerkennt, dass der Job einer Kritikerin auch nicht gerade leicht ist, und dass Kritiker es nie jedem Recht machen können und dass vielleicht auch mal das eine oder andere Festival jemandem über die Hutschnur geht?

Hallo! Hier geht es um Menschen! Die Jury hat offenbar aus ihrer Sicht eine gewisse Menschlichkeit bewiesen, indem sie darauf verzichtet hat, eine detaillierte Begründung zu jedem einzelnen Stück zu liefern. Das hat sie den Autoren offenbar erspart. Das war vielleicht ein Fehler, aber jetzt hier wie ein rasender Mob über Stockmann und Dössel herzufallen, das finde ich wirklich schon abstoßend - und das lässt genau den Respekt vermissen, den die Jury durch ihre kollektive Zurückweisung bewiesen hat.

Frau Dössel ist für ihre klaren Worte in der Süddeutschen Zeitung bekannt, sie ist sicherlich eine streitbare Kritikerin. Aber wäre sie das nicht, dann hätte sie den Beruf verfehlt!

Ich würde mir wünschen, dass diese inzwischen wirklich unangenehme Diskussion beendet wird und man mal zu dem übergeht, was interessanter ist: über Nachwuchsförderung, über Kriterien für gute Theatertexte und über den Sinn und die Ausgestaltung von Theater-Festivals zu diskutieren.
Heidelberger Stückemarkt: für das zu halten, was sie scheint
@Blobinsky. Nein. Dieses Photo von Herrn Spuhler und dem Leiter...ach völlig egal... auch Frau Dössel spielt mit Elementen der Homosexuellenfeindlichkeit und mit israelischen Verhältnissen, die Sie, ich muss an mich halten, ....so sehr degradiert...nein, nichts kann mich mehr aufhalten Sie für das zuhalten was Sie scheint.....!!!!
Heidelberger Stückemarkt: bemerkenswert couragiert
Ich finde Christine Dössels Bericht über ihre Jurytätigkeit in Heidelberg bemerkenswert couragiert. Jeder, der sie hier kritisiert, kann das übrigens auch direkt unter ihrem SZ-Blog tun. Als Beobachterin ist und bleibt sie Teil des Betriebs, den sie kritisiert. Die geistige Unabhängigkeit, die sie sich gleichwohl bewahrt, sucht ihresgleichen. Strukturelle Autorenförderung ist Sache der an einer Vielzahl von AutorInnen interessierten Institutionen. Eine Kritikerin hat ihren eigenen Maßstäben treu zu sein und der Kunst zu dienen, wie sie sie versteht und sich wünscht. Es gibt wenige, die in ihren Urteilen so genau und noch im Verriss so fair sind wie Christine Dössel. Auch jetzt hat sie das Angebot gemacht, über die Stücke selbst zu diskutieren, so jemand diese tatsächlich gelesen hat. Bin gespannt, ob sich jemand diese Mühe macht.
Dössel-Blog zu Heidelberg: Fabel und Nänie
Die Musendrossel oder eine Schwalbe macht noch keinen Frühling.


Flieg Drossel flieg,
Dein Vater ist im Krieg.
Die Mutter ist im Musenland,
Musenland ist abgebrannt.
Flieg Drossel flieg.

Amsel, Drossel, Fink und Star und die ganze Vogelschar im Land der großen Sänger veranstalteten, wie in jedem Jahr, einen großen Wettstreit und sie lobten ein fetten Wurm als Preis aus, für denjenigen, der den schönsten Gesang unter den hiesigen Vögeln hätte.

Und so kamen sie denn, die Edelfinken aus den großen Städten, die Einsiedlerdrossel aus der ferne Provinz, Zwergdrossel, Singdrossel, Ringdrossel, selbst die Klippenschwalbe vom Meer kam und ein kleiner seltener Schlichtstar hüpfte ganz schüchtern und aufgeregt auf und ab, ob er wohl die Gnade in den Augen der Richter erlangen können würde.

Zu Richtern erkoren sich die Vögel die in Kunstdingen erfahrene Musendrossel, den Einfarbgimpel von hinter dem Berg, der dort auch schon einen Sängerwettstreit abgehalten hatte und den Rüpellgirlitz, der sich als großer Sänger bereits im letzten Jahr hervorgetan hatte.

So standen sie nun alle vor dem hochheiligen Gerichte und putzten sich noch einmal von der Brust bis zum Bürzel, blähten die kleinen Lungen und sangen so schön von Freud und Herzeleid, wie ihnen der Schnabel gewachsen war, das es die Luft nur so erfüllte.

Von weit her kam die Rotmeerschwalbe, ein recht ein kryptischer Vogel, gleich einem Fabelwesen, welches hier zu Lande noch niemand gesehen hatte und erhob einen Gesang, den keiner verstehen und in seiner Fremdheit ertragen konnte. Da die Musendrossel so etwas nicht gelten lassen wollte, musste die Rotmeerschwalbe unverrichteter Dinge wieder abziehen.

Auch die anderen Sänger fanden keine Gnade in ihren Augen und Ohren und so ward ein langes Harren ob der Entscheidung, wer denn wohl am besten gesungen hätte, die einfach nicht fallen wollte.

Aber wie sich nun die Musendrossel, der Einfarbgimpel und der Rüpellgirlitz nicht einigen konnten wer den fetten Wurm bekommen sollte und diesen vor lauter Wut darüber, in lauter kleine Teile zerrissen, in den Rinnstein warfen, erhob sich ein Geschrei der anderen Vögel und die Aasgeier kreisten gleich den Erinnyen über den Himmel und gaben alle Schuld über den zerrissenen Wurm der Musendrossel.

Erschauernd darüber verstummte die Musendrossel und der kleine Rüpellgirlitz hielt einen wundersamen Vortrag über die Liebe zum Gesang, den wiederum niemand verstand und darob auch keinen Beifall zollen wollte.

Wie nun das Geschrei nicht verebbte und der Musendrossel schon ganz schwindelig war und ihr die kleinen Ohren wehtaten, hob sie zum großen Klagegesang an. All ihren Unmut über die ihr zu Teil werdende Schmach legte sie darein. Über die Unfähigkeit der kleinen Sänger und die schlechte Behandlung ihrer erlauchten Person, beklagte sie sich zu tiefst.

Und so erhoben sich nun alle Vögel zu einer großen Nänie.

Auch das Schöne muß sterben! Das Menschen und Götter bezwinget,
Nicht die eherne Brust rührt es des stygischen Zeus.
Einmal nur erweichte die Liebe den Schattenbeherrscher,
Und an der Schwelle noch, streng, rief er zurück sein Geschenk.
Nicht stillt Aphrodite dem schönen Knaben die Wunde,
Die in den zierlichen Leib grausam der Eber geritzt.
Nicht errettet den göttlichen Held die unsterbliche Mutter,
Wann er, am skäischen Tor fallend, sein Schicksal erfüllt.
Aber sie steigt aus dem Meer mit allen Töchtern des Nereus,
Und die Klage hebt an um den verherrlichten Sohn.
Siehe! Da weinen die Götter, es weinen die Göttinnen alle,
Daß das Schöne vergeht, daß das Vollkommene stirbt.
Auch ein Klaglied zu sein im Mund der Geliebten, ist herrlich,
Denn das Gemeine geht klanglos zum Orkus hinab.

Und es ward Stille hinfort im Land der großen Sänger.


(Unter Verwendung von Friedrich Schillers Gedicht Nänie von 1799)


PS: Die Drossel wird mit den Beeren gefangen, die sie gesäet. (Sprichwort)
Heidelberger Stückemarkt: paranoide Unterstellungen
@123
was sie frau dössel hier unterstellen ist völliger unsinn. sie sind paranoid. vollständig paranoid. und sie sind, wie in allen anderen threads auch durch keine form der logik oder der beschwichtigung von ihren hysterischen schlussfolgerungen abzubringen. ("dieser spielplan schreit nach schließung"/"sie bedient elemente der homosexuellenfeindlichkeit" die nennt man übrigens homophobie). Sie waren mal künstlerischer leiter? wunderbar. suchen sie sich ein paar leute, mieten sie sich einen raum und fangen sie wieder an was zu proben. hier täglich in diesem forum abzukotzen tut ihnen nicht gut.
Dössel-Blog zu Heidelberg: Lippenbekenntnisse?
ach frau kohse. das sind doch lippenbekenntnisse. wir sind doch, was wir tun. und nicht das, was man von uns halten will. (...)
Dössel-Blog zu Heidelberg: unterschreibe bei Frau Kohse
Jetzt habe ich mir am frühen Morgen ein paar Zeilen abgerungen, um dann zu merken, das Petra Kohse in #127 alles schon viel besser gesagt hat. Ich unterschreibe es einfach. Ich mache damit natürlich einen Fehler, nämlich den, mich in eine Internetdebatte einzumischen, in einem Forum, in dem neben anderen auch viele Menschen schreiben, die das Internet missverstanden haben. Nämlich als das Karl-Kraus-Medium, in dem es nicht genügt, sich keine Gedanken zu machen, sondern wo man auch unfähig sein muss, sie auszudrücken. So oder so ähnlich geht das Zitat, wer es besser wissen will, soll halt googlen.
Die uninformierte Rummeinerei vieler Beiträger, diese von eben jenen gestarteten Pseudo-Debatten, die jeden Stammtisch beschämen, all das kotzt mich an, schon lange. Dieses beleidigte Leserbriefniveau - bah, geht´s Euch schämen!
Es ist so ein feines Forum hier, eigentlich. Wenn nur die ewigen Erniedrigten und Beleidigten nicht wären.
Ab hier bitte Gegenmeinungen und vergesst nicht den souveränen Ton. Ihr Nulpen.
Heidelberger Stückemarkt: nachgedacht
Wenn man so am morgen aufwacht und denkt nach, noch scheint die Sonne, dann denkt man so, da hat sich mal eine so richtig ausgekotzt und ihre Decke gelüftet als Kritikerin. Im Grunde beschädigt sie ja nicht nur die neun Künstler aus diesem Jahr, sondern geht weit darüber hinaus. Wieviele Autoren mögen in Frau Dössels Augen wohl Produkt einer Überförderung sein ? Zugleich aber spürt man auch, wie da jemand um seine Alleindeutungshoheit bangt und sich von Aasgeieren umzingelt fühlt. Man versucht Sie sich vorzustellen, wie Sie mittags durch Heidelberg irrt mit ihren Jurykollegen auf der Suche nach einem stillen Plätzchen, direkt neben sich den Autor Stockmann, an dem Sie doch eigentlich hätte ablesen können, wie Autorenförderung so funktioniert und warum sie Sinn macht, selbst wenn man nur alle paar Jahre einen wirklich großen Künstler aushebt, wie sie vielleicht dachte. Direkt neben sich einen, den sie nicht nieder schreiben müsste und doch mit dem ewigen Druck, nur die "Allerbesten" durchzulassen. Eine klassische Schwellenwärterin am Rande eines Hörsturzes. Da bekommt man Innenansichten eines an sich doch nicht allzu schönen Berufes, der wahrscheinlich nur dann angenehm wird, wenn man Milde, auch vor sich selber walten lässt, nur dann richtig schön sein kann, wenn man, wie eigentlich in jedem Beruf, sich einen menschenfreundlichen Blick bewahrt und dann und wann unter den Vielen doch den Rohdiamanten findet, nachdem man meint eigentlich zu suchen, während mna sich derweil mit vielen Menschen umgibt, die man entweder verachten oder auch lieben könnte. "Spüler" also, so weiß Frau Dossel zu berichten, nennt man den Intendanten in Heidelberg. Das ist natürlich eine Information, die wir alle unbedingt vermisst haben. Über den Rest schweigt des Sängers Höflichkeit.
Heidelberger Stückemarkt: wieso hat sie mitgemacht?
nachdem ich den nicht enden wollenden artikel von frau doessel gelesenh habe,nit den rundumschlag gegen alles und jeden -fast selbstzerstoererisch- wirft sich fuer mich folgende frage auf: sie findet das heidelb.theater schlecht,den stueckemarkt,int.spuhler,seine mitarbeiter,seine schauspieler,ueberhaupt das ganze prozedere. nur,sie hat an dem ganzen stueckemarkt garnicht teilgenommen,wie bekannt.sie hat die autorenstuecke gelesen und ist erts an dem,fuer sie so schrecklichen sonntag zur jurysitzung und anschliessenden preisverleihung in heidelberg aufgetaucht. d.h.alles,was sie beschreibt,ist eine vorgefasste meinung.
die frage ist ,wieso laesst sie sich von int. spuhler als jurorin einkaufen...
ich denke,dieser vorgang zeigt deutlich das dilemma in dem sich kritiker befinden. sie möchten um ihrer selbst willen eingeladen werden und werden von allen theatern doch nur benutzt. (...)

Sehr geehrte rina,
was Sie schreiben, stimmt so nicht., Christine Dössel hat ja vor der Jurysitzung einen Festivalbericht in der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht.
nikolaus merck
Heidelberger Stückemarkt: keine Hasstirade
"Hasstirade" ist ja nun wirklich Blödsinn. Ein Text von Frau Dössel, der deutlich macht, wie verletzt sie ist, ja, klar. Aber "Hass", also bitte!
Heidelberger Stückemarkt: endlich traut sich mal jemand
frau dössel wurde nicht eingekauft. man kann als jurorin nicht wirklich etwas verdienen, das ist eine halb ehrenamtliche tätigkeit, wie jeder weiß. es geht um idealismus und um ein geschenk der zeit und der mühe. dann will man natürlich gleichgesinnte treffen. menschen, die brennen und wirklich sich mit der materie auseinandersetzen möchten. ich kann das sehr gut nachvollziehen, was sie über herrn spuhler und den künstlerischen leiter linders schreibt und was sie bei ihrer tätigkeit mit ihnen erlebt hat. es hat nichts mit homophobie und dergleichen zu tun. es geht um die art der einstellung zu einem fragilen zusammenhang ernsthafter oder nicht ersnthafter arbeit auf der suche nach neuen stücken, nach der recherche im theater..ich kenne die beiden schon sehr lange aus ganz anderen zusammenhängen und kann das sehr gut verstehen...endlich traut sich mal jemand, die "wahrheit" auszusprechen. es ist nicht das maß aller dinge und, klar, es gibt verschiedenen "wahrheiten". und natürlich ist das eine subjektive sache, aber frau dössel hat nie behauptet, daß ihr blog nicht subjektiv sei.
Heidelberger Stückemarkt: etwas nahe legen
(...) ja, Homophopie, ich weiß.(...) Frau Dössel wollte uns mit diesem Bild eine stumme Botschaft senden, uns eine Vermutung nahelegen, die sie aber nicht näher beschreibt. Das ist natürlich nicht fein. Und das ganze in einem Blog der SZ. Nicht hier, in dem Aasgeierblog. (...)
Heidelberger Stückemarkt: Überlegungen
@ 133

Ja: habe ich hier auch schon wiederholt angemerkt:
Heidelberg ist doch nicht von gestern auf heute gekommen; genau diesen Eindruck hinterläßt jedoch die Darstellung Frau Dössels.
Wann hat sie denn genau läuten hören von Autoren, daß Heidelberg ja eh eher gemieden werde: denn was sei schon so eine Inszenierung in Heidelberg??
Auch das sieht nach Nachtreten aus, nicht anders!!
Herr Gieselmann hat das oben sehr deutlich angesprochen (von wegen über "Rot" gehen: Wer wird schon so gut bezahlt fürs Übergrüngehen,
und geht dann über "Rot" ..., und nicht nur bezahlt !!!): Irgendwie muß ich als Juror mir schon vorher darüber klar sein, ob ich (noch) zu dem "Geist und auch dem Reglementarium" einer
Veranstaltung stehe oder nicht, Frau Dössel nennt es ja selbst anfechtbar, daß der Vorjahressieger in der Jury sitze, nun: auch das wußte sie, zumal ein erfolgreicher Jungautor, der Heidelberg nicht gemieden hat zudem, Sie stellt resigniert, aber auch irgendwie begründend fest: das sei halt Heidelberg!
Was sie dann machte, war vielleicht beherzt und auch so gemeint, wie Frau Dössel es darstellt (Passagen in ihrem Text erscheinen mir allerdings eher gönnerisch zu klingen: Wie vielen Autoren ich schon so überaus gerecht geworden bin ! Es deutet in der Tat auf eine Krise der Kritik, wenn das schon gesondert betont werden muß !!), aber im Umfelde der Stellungnahmen Herrn Stockmanns, von denen sich Frau Dössel eher distanziert (auch auf solche "Klärungen" zielten meine Fragen in diesem Thread) und jener sehr unglücklichen Behandlung der israelischen Gäste, die ja geschrieben haben (gab es dazu eine vernünftige Antwort ???), ist der Zeitpunkt dafür, ein "ganz großes Faß" aufzumachen, sehr schlecht, ja kontraproduktiv (deswegen hier auch ein Teil der Threadkritik, meine allemal), um das Thema "Förderung junger Dramatik" besonnen zu forcieren: Frau Dössel droht damit das Gegenteil zu erreichen, hoffentlich geht ihr das irgendwann auf.
Gut, ich kann mich täuschen; das ist -richtig !- menschlich, aber der Einwand stimmt doch auch, daß Frau Dössel es an sich hätte besser wissen können, was bei Nichtbegründung (angeblich um die
Autoren zu schützen ...; Herr Sternburg wollte dergleichen Schutz verständlicherweise nicht !!, wird aber qua Dössel-Text zusammengeworfen mit DSDS-Sternchen quasi, subsumiert, wie eben auch die Menschen (sic !) bei Frau Dössel, ua. also ich, zu Aasgeiern werden) von Juryentscheidungen, Neuauslobungen von Preisen in einer ohnehin aufgeheizten Atmosphäre herauskommen würde; und nun sind nachtkritik de.-Kommentatorinnen und Kommentatoren plötzlich sogar schon annährend der Grund für die Erkrankung von Frau Dössel.
Es geht nicht darum, die fraglos bestehenden Kritikerinnenleistungen Frau Dössels hier zu diskutieren, warum nur Frau Kohse gleich diese anführt ??; zunächst ging es um einen
erstaunlichen Vorgang mit vielen Facetten, die garnicht unbedingt zusammengehören, um Fragen hin zu einem klärenden Verständnis bei den meisten Threadkommentatorinnen und -kommentatoren: jetzt werden diese mit dem Bild vom Dauerquerulanten, wichtigturischen und besserwisserischen Leserbriefscheiber, versteiften Regelutilitaristen belegt (von so mutigen Menschen wie Frau Dössel); jetzt wird wieder einmal der Pitbullkram , das Aasgeiertum herbeizitiert (gerade weil nachtkritik de. das so nicht ist und das Wort von Frau Dössel (wegen ihrer Leistungen) einiges Gewicht hat (wie das eines Herrn Richter), sich andererseits wohl noch viele LeserInnen und Leser, die nicht ganz so schreiben können wie Frau Jelinek, sich von eigenen Beiträgen abbringen lassen ("Vielleicht schade ich mir schleichend, wenn schon eine gestandene Kritikerin wie Frau Dössel ..., vielleicht untergräbt das Kommentieren meine Theaterliebe letztlich wie das Quartalssaufen den Körper ..."), ja, weil nachtkritk de. das so nicht ist, sollte nachtkritik de. meineserachtens das auch anders "beantworten" als Frau Kohse das getan hat).
Ja, Frau Kohse: Vielleicht können Sie sich dafür einsetzen, daß bei TheaterHeute , TdZ , wohl kaum im Dössel-Blog, die Texte der "Mittelmäßigen" zur Veröffentlichung kommen: ich würde sie lesen:
alle !! Vom Vorschlag, eine Nachtkritikerin, einen Nachkritiker zum jeweiligen Uraufführungsort zu beordern (im Falle einer Inszenierung), scheint nachtkritik de. ja nichts zu halten.(...)
Heidelberger Stückemarkt: muss man eben weiter reden
Ich finde es gut und richtig, dass Christine Dössel sich in ihrem Blog nun einmal ein wenig eingehender zu der Entscheidung äussert, die Heidelberger Preise nicht zu vergeben und sie stattdessen auf alle beteiligten Dramatiker aufzuteilen. Ich kann auch sehr gut Ihre Wut verstehen, sich hier als homophob und antisemitisch beschimpfen lassen zu müssen, denn teils läuft der Tonfall hier wahrlich, da gebe ich Dir, Robert Koall, der Du Petra Kohses Beitrag unterschreibst, ebenso Recht, aus dem Ruder, zumal das ja längst nicht alles zu sein scheint, denn es wimmelt ja in manchen Beiträgen von Kürzungen, wo offenbar Beleidigungen standen. Ich sage das als jemand, der in diesem Thread die Jury und namentlich Christine Dössel selber kritisiert hat, aber wie ich hoffe, nicht beleidigend und hoffentlich konstruktiv aber jedenfalls nicht anonym.
Das Festival, wie Christine Dössel es in Heidelberg erlebt hat, wirft dann aber auch die Frage auf, warum die Jury es nicht direkt vor Ort zur Sprache gebracht hat, denn so gut ich den Ärger über die Zustände verstehen kann, so sehr sich Christine Dössel dort ausgenutzt gefühlt haben muss, so wenig sind die Autoren, die nun die Entscheidung zur Nichtentscheidung zu akzeptieren haben, dafür verantwortlich, sondern sie sind es, natürlich, nur für ihre Stücke. Und da bleibe ich eben bei meiner Meinung: Wer sich ehrenamtlich für eine Jury zur Verfügung stellt, muss damit rechnen, dass das Durchschnittsniveau, blödes Wort, aber mir fällt kein besseres ein, nicht eben hoch ist - gemessen an den Ansprüchen, die man selber an ein gutes, neues Stück stellt. Dass man dann eben alle Stücke nicht geglückt findet, ist sozusagen Ehrenamtsrisiko. Wenn man dann nach 9 Stunden keine Einigung erzielt hat, sorry, muss man eben weiter reden und denken und vielleicht wirklich die Stücke, die ohnehin "so gar nicht gingen" einmal ausklammern, und sie eben nicht noch ewig diskutieren - was Sie da, Frau Dössel, über die Jurygespräche ausplaudern, klingt mit Verlaub auch nicht gerade nach gezielter Diskussionsökonomie.
Heidelberger Stückemarkt: Selbstinflationierung der Urteilskraft?
@Gieselmann. Was ich nicht verstehe, ist, nun ist doch quasi unter jedem Stück ein Dössel Stempel, und das wirkt inflationär, da wertet doch jemand seine Urteilskraft von sich aus ab. Frau Dössel hätte sich einfach nach den neun Stunden aus der Jury zurückziehen und ihre Position einem anderen überlassen sollen.
Heidelberger Stückemarkt: Vom 100sten ins 1000ste, das 10.000ste wurde von nachtkritik abgeschnitten
Von Beleidigungen halte ich auch nichts, und ich denke darüberhinaus, auch keine ausgesprochen zu haben: im Gegenteil verstand ich weder jenen nachtkritik-Spatz ("Stockmann") noch "Schmusekurs" -das ist allemal angetan, nur der Überbordung des Themas mit persönlichen Verletztheiten Vorschub zu leisten-.
Ich sah gerade, daß sich jetzt auch bei meinem Text (137) eine Klammer befindet, nur weil ich an dieser Stelle mir den Einschub erlaubte, den humorvoll gemeinten, darauf hinzuweisen, daß mir die "Mittelmäßigen" ja nicht gleichgültig sein könnten, ich schrieb ja seinerzeit (einem Kommentar von mir wurde von nachtkritik de. dieser merkwürdige Titel verliehen) "Plädover fürs Mittelmaß" !
Wenn ich Stefans (hübsches) Vogelstimmenszenario so vor Augen mir halte, ist es geradezu eine nachtkritik de.-Frechheit, diesen letzten Satz meinerseits zu streichen im Umfelde all jener Beleidigungsklammern: aber auf meinen Text wird ja auch gewiesen, wenn Sie, liebe Leserin, lieber Leser, auf Aasgeier (ohne Klammern)
klicken: keine Angst, ich kann das ab.

Zum Ehrenamt/Halbehrenamt:Gut, mag sein, daß da der Anteil an Idealismus bei weitem größer ist als ein jedes andere Interesse, daß "man" da schon garnicht daran verdient, in dieser Hinsicht gestehe ich eine gewisse Uninformiertheit vollkommen ein, aber es ist andererseits schon auch ein eigenartiger Idealismus, der so aus heiterem Himmel von den Heidelberger Verhältnissen sich überrascht sieht und der dann in seinen zutage geförderten Erwartungshaltungen so wenig mit dem Anlaß mitgeht (wie § 138 ausführt).
Warum sollte ich auch Frau Dössel auf ihrem Blog antworten ?, der ist erst ein Angebot, wenn die "Aasgeier" überdacht worden sind (aber wenn das nachtkritik de. aus etwaigen prudentiellen Gründen
so recht ist, daß wieder einmal ein prominenter Theatermensch diese Seite, sie ja beachtend !!!, schmäht, ok. ...), keineswegs vorher: Es ist ja geradezu die Gründungserklärung jenes Blogs:
eine Pauschalabfertigung (auch) meiner Beiträge, die im Grunde doch dazu angetan waren, mehr Licht ins Dunkel der Vorgänge zu bringen,(...)
von mir kam ja auch jene Note, die sich darauf bezog, daß die Autoren den Preis ja nicht hätten annehmen müssen mitsamt "Paris-Textas"-Preis (so etwas Ähnliches "regt" Frau Dössel auch an).
Nur die Banalisierung zu einer "Ampelfabel" (siehe § 12 im Dössel-Blog) geht nun ihrerseits auch zu weit, zumal es im Heidelberger Fall eben nicht nur die Ampel und die Jury (Frau Dössel, wie gesagt, das sehe ich schon positiv, hat jetzt mehr Licht ins Dunkel gebracht ..., leider zuvor diese Ungereimtheiten mit-los-treten) gab, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer, welche durch den Regelverstoß mindestens "behindert", vor vollendete Tatsachen gestellt wurden.
(...)
Zurück zu den "Mittelmäßigen": Bitte, nachtkritik de., informiere weiter darüber, wie, wann, wo ich an diese Texte (!) komme oder setze Dich dafür ein, daß diese jetzt wirklich exemplarischer diskutiert werden können, obschon das nur einen Teilaspekt des Threads wirklich "abdeckt": Es gilt doch für solche Texte, nehmen wir an, sie seien mittelmäßig, ganz Ähnliches wie für Inszenierungen, die uns nicht vom Hocker reißen, Kai Krösche schrieb das sehr gut "Sitzengeblieben !": Ich denke, auch schlechte Philosophie läßt sich gut diskutieren, und wird gut diskutiert worden sein, so wird es unwahrscheinlicher, so noch einmal mit schlechter Philosophie (von den selben Leuten) konfrontiert zu werden, es sei denn die "Machtverhältnisse, die sind nicht so".
Mittlerweile sieht das "Heidelbergding" jetzt wieder reichlich aufgebläht und auch in eine bestimmte Richtung "lanciert" aus, nähert sich zunehmend dem Axolotl-Ding ... .
Aber: die Stücke, Stück für Stück, im Dössel-Blog einschätzen, wenn der Geier fällt, ich wäre unter Zugänglichkeit der Texte dabei: soweit geht mein Idealismus allenthalben !!
Kritik am Heidelberger Stückemarkt: Her damit!
Gebt uns die Texte!
Kritik am Heidelberger Stückemarkt: die Stücke!
@Jörg Söhnker. Das mit den Leerstellen ist mir eigentlich recht egal. Ich habe da nichts Verwerfliches gesagt, nichts, was hier nicht schon längst ausgesprochen wurde. Im Normalfall halte ich mich mit extremen Vorwürfen solcher Art zurück. Aber hier ist eine Gemengelage entstanden, die mir schon sehr verdächtig ist. - Mal etwas anderes. Im Grunde deutet doch alles daraufhin, Frau Dössel gibt da an sich selber hinreichende Hinweise, dass man den Preis hätte vergeben können. Es waren ja wohl unter den israelischen Stücken welche, die Aufmerksamkeit verdient hätte, so verstehe ich die Antwort von Frau Dössel schon. Ich denke, hier sollte ein Exempel statuiert werden, ein Beispiel, das Nachahmer sucht. Andere sollen sich ebenso verhalten. Und in dem Zusammenhang frage ich mich, ob die Juryentscheidung nicht anfechtbar ist. Also ich als Autor würde eventuell mal einen Anwalt aufsuchen und mich beraten lassen, denn ich bin mittlerweile zu tiefst davon überzeugt, dass diese Juryentscheidung korrigiert werden sollte. Zugang zu den Texten hätte ebenfalls gerne. Ich kann nicht verstehen, was so schwer daran ist sie hier zugänglich zu machen. Ist das böser Wille ? Ist es den Machern des Blogs nicht wichtig genug ? Das Ergebniss zu vorher sehbar ? Schwer nachvollziehbar diese Unterlassung. - Wenn ich so um mich sehe, sehe ich eigentlich nur lauter Beschädigte, das Theater Heidelberg, die Autoren, die Blogger und natürlich die Urheberin dieses Unfalls selber haben alle Haare gelassen und Schaden davon getragen. Es ist an der Zeit sich auf eine positivere Seite zu besinnen und hierbei wäre es konstruktiv, wenn die Redaktion die Texte hier einstellte.
Kritik am Heidelberger Stückemarkt: Kunstvernichtung
man hat hier langsam das gefühl, es gibt das theater wegen kritikern und dramaturgen und nicht umgekehrt. was dössel, krohse, koalm hier vom stapel lassen, ist wirklich pervers, die arme verfolgte kritikerin, die neben der küche sitzen und minderwertiges theater aus israel ertragen musste, die völlig größenwahnsinnig behauptet, sie würde von dem heidelberger stückemarkt missbraucht. das alles zeigt deutlich, wie das system inzwischen zu einem kuratell und zu einer kunstvernichtung von kunstparasiten und bürokraten geworden ist. diese leuten sollten selbst einmal ein stück schreiben, bevor sie ihre größenwahnsinnigen disziplinierungsmassnahmen über künstler und ganze länder anwenden.
Kritik am Heidelberger Stückemarkt: Mossad! Staniolhelm!
Ja, 123, es ist böser Wille. Da läuft nämlich eine Riesenverschwörung, eine unüberschaubare Gemengelage! Ich sage nur: Mossad! Dössel! Heidelberg! 4, 8, 15, 16, 23, 42! Ich könnte Ihnen noch mehr sagen, aber dann müsste ich Sie danach töten. Es ist wichtig, 123, eminent wichtig, dass Sie - schauen Sie mich an! - Ihren Stanniolhelm Tag und Nacht tragen. Sie machen das sehr gut. Atmen Sie flach und warten Sie auf weitere Instruktionen. Immer dran denken: Just because you're paranoid don't mean they' re not after you, wie der große Kurt Cobain sagte, von dem ich Ihnen übrigens liebe Grüße vom Sirius ausrichten soll. Shalom und Sayonara!
(verschwindet in einer Schwefelwolke)
Kritik am Heidelberger Stückemarkt: paranoide Züge
@123
Jetzt wollen Sie auch noch zu rechtlichen Schritten anstiften. Das bekommt langsam paranoide Züge. Wer sind Sie? Kennen Sie jemanden der Autoren persönlich, dann beraten Sie ihn meinetwegen, aber das hat doch hier nichts zu suchen.
Ich glaube kaum, dass die Autoren einverstanden wären, ihre Texte in einem anonymen Forum bewerten zu lassen. So klug sollte Heidelberg sein, das zum Schutze der Autoren nicht zu zulassen. Man sollte sich doch tatsächlich darauf beschränken, die Art und Weise der Preisvergabe in Heidelberg zu kritisieren und neue Wege der Autorenförderung anzuregen, anstatt einen zweifelhaften Volksaufstand zu proben, der alle Beteiligte nur weiter beschädigt.
Kritik am Heidelberger Stückemarkt: ins Nobelpreiskomitte?
@ gieselmann. was will die dössel eigentlich? ins nobelpreiskomitee? damit die kandidaten ihr gewachsen sind?
Kritik Heidelberger Stückemarkt: aufhören, zwischen den Zeilen zu lesen
Es würde der Diskussion m.E. guttun, wenn man aufhören würde, zwischen den Zeilen zu lesen und sich stattdessen auf die Zeilen selbst konzentrieren würde.

http://stage-and-screen.blogspot.com/
Diskussion um Heidelberger Stückemarkt: wir drehen uns im Kreis
Ziemlich genau siebzig Kommentare weiter oben waren wir ja schon mal soweit, ernsthaft über die Texte diskutieren zu wollen und regten an, sie irgendwie zugänglich zu machen. Der Ton hier pendelt ja auch immer noch zwischen Sachlichkeit (und sogar Wohlwollen) und rüder (teilweise menschenverachtender) Stimmungsmache. Vielleicht ist also noch nichts verloren, auch wenn erheblich viel Porzelan zerschlagen wurde.
Ich wiederhole auch nochmal : Bitte gebt uns die Texte!
Heidelberger Stückemarkt: zu Unrecht unterbewertet?
@stefan. Nein, ich kenne niemanden persönlich. Und ich versichere Ihnen, ich habe keinen paranoiden Züge. Ich bin kerngesund. Ich will auch niemanden zu rechtlichen Schritten anstiften. Anstiften, das klingt auch schon so verdächtig. Aber wenn es sich um einen Regelverstoss handelt, könnte man ihn auf diesem Wege korrigieren. Haben Sie Angst vor Anwälten ? Ich nicht. Die können einen in bestimmten Lebensituationen gut beraten und dann wägt man ab. Ganz ruhig und gelassen. Das ist meine Empfehlung an die Autoren. Ob das Heidelberger Theater gut daran tut die Texte nicht frei zu geben oder hier einzustellen, na, da bin ich anderer Ansicht. Hier finden sich doch einige User, die Nachwuchsautoren gegenüber sehr positiv gestimmt sind. Und der ein oder andere Autor könnte sich ja auch selber darum bemühen, seinen Text hier zu veröffentlichen, den erst einmal liegen die Rechte ja wohl bei den Autoren und ihren Verlagen, soweit vorhanden. - Was haben Sie dagegen einer solchen Sache wirklich mal auf den Grund zu gehen ? Wenn ich für mich selber feststellen müsste, da ist tatsächlich nicht viel Qualität das ein Nachwuchstalent ausweisen könnte, würde ich es nach der Lektüre schlicht und ergreifend zugeben. Aber nach der Bewertung von Frau Dössel ist mindestens ein erfolgsverdächtiges Stück für den israelischen Markt dabei, und wenn sich dies bestätigt, und warum sollte es nicht, dann ist es nicht hinnehmbar ein solches Werk einzuordnen unter die Kategorie schlecht bis mittelmäßig und es den anders gelagerten Interessen einer Frau Dössel unterzuordnen. Wenn ein Werk zu Unrecht unterbewertet wird und dieser Vorgang zu einem erheblichen künstlerischen Schaden führt, er eventuell sogar justiziabel ist, sollten Künstler darüber nachdenken. Ich fände es absolut wissenswert, ob eine andere Jury zum selben Ergebniss käme. Natürlich jede Jury wertet anders, aber würde eine erneute Jury auch wieder alle Stücke gleichstellen. Wohl kaum. Das wäre sehr erstaunlich. Hier wird soviel von Mut geredet. Warum nicht einmal die Autoren ermutigen sich gegen dies fadenscheinige Juryurteil zu wehren. Wer will denn jetzt noch ernsthaft behauptren, es wäre Frau Dössel tatsächlich nur um die echte, die richtige Autorenförderung gegangen ? Was genau würde Sie denn an Heidelberg korrigieren ? Bis darauf das sie jetzt schon neugierig ist, wie im nächsten Jahr die Jury sich zusammensetzt, da es ja keinen Vorjahressieger gibt. Immer schön den Stift ruhig halte, lieber Stefan, an solchen Überlegungen ist wahrlich nichts Paranoides. Wehrt Euch, Ihr Autoren.
Heidelberger Stückemarkt: zum Aasgeierforum & more
Das Wort "paranoid" wird jetzt allerdings auch langsam inflationär !
Ich stimme Ihnen, Stefan, aus meiner Sicht weitestgehend zu: die meisten Merkwürdigkeiten der Preisvergabe liegen offen zutage: da wird nicht mehr viel kommen, es sei denn, Herr Spuhler und Herr Linders strengen jetzt wiederum Vergleichbares an wie Frau Dössel,
und die Mantras zur Autorenförderung sind ebenfalls recht bekannt, nur hapert es ganz offenbar an medial wie politisch gesehen wirk-
samer Umsetzung (natürlich sind vor allem auch Intendanten/-innen aufgerufen, dem Uraufführungskram endlich einen Riegel vorzuschieben: nachspielen, längere Hausbindung, deutlichere Akzentuierung der neuen Stücke schon im Spielzeitkonzept), warum da ausgerechnet dieses forcierte Ehrenamt ein gutes Exempel setzen könnte, wie man sich überhaupt den Verlauf so denkt ..., das steht zwar weiterhin im Raum: aber, rechtliche Schritte ??
An solche glaube ich, ehrlich gesagt, auch nicht, eher schon, daß bei gutem Willen solche Texte in TdZ oder TheaterHeute oder als
Sonderdruck in "Die Deutsche Bühne" (mit Schwerpunkt: Autorenförderung und etwaige fehlgeleitete Automatismen des Systems) erscheinen könnten: nun wirklich eine Diskussion anregend !
Nachtkritik de. kann doch eigentlich auch nicht daran gelegen sein, daß wieder einmal der Eindruck einer "Kampagnenfahrerei" entsteht,
ob mit oder ohne "Cosa-Nostra"-Anmutung/Verdacht (§ 144 - so "putzig" wie Ihr Beitrag ist in meinen Augen keiner von "123" jemals gewesen !!): Die nk-Redaktion titelt, ordnet an und zeichnet sich verantwortlich für die Beiträge im Forum: was soll denn da für ein Eindruck entstehen, frage ich, wenn es auf den Begriff "Aasgeierforum" die Stellungnahme der Redaktionsfrau Kohse gibt in etwa: "Frauen wie Frau Dössel, so couragiert und engagiert, finden Sie nur ganz selten, lesen Sie die Stücke (wie ?) selbst, Frau Dössel schenkt Ihnen dazu die Gelegenheit ...": ist "man" da schon "paranoid", wenn einem dergleichen schwer zusammengeht?
Ich nannte auch Gründe, warum eigentlich dieser Ausspruch Frau Dössels nicht ohne Reaktion bleiben sollte: Leserinnen und Leser
werden jetzt doch schlichtweg noch mehr entmutigt, hier auf den Nachtkritik-Seiten in nichtjelinekreifer Sprache zu posten: Gerade die "Fünfe - Fünfzehne", die zum Leidwesen anderer offenbar hier sehr viel Platz einnehmen, sind mit Sicherheit eher sehr froh, wenn sie irgendwann in einem Hagel geradezu interessanter Beiträge
aus dem ganzen "Theaterland" schon von Haus aus wieder mehr zu lauschenden und lesenden Teilnehmern werden !!
Ja: zu den Stücken !!!

@ Stefan

Vielleicht haben Sie mit Herrn Bukowskis "Uraufführungstheater" seinerzeit Ihre Erfahrungen gemacht: das wären für mich allemal interessante Geschichten, sich einem Thema wie "Autorenförderung"
zu nähern ... Ihr Arkadij

@ alle

Das gilt natürlich nicht nur für Stefan, sondern schon allgemein: nur auf "Bukowski" waren Stefan und ich schon in einem anderen Thread kurz zu sprechen gekommen: Einschätzungen zum UAT und warum das wohl nicht so recht lief interessieren mich angesichts dieses
Threads nun umsomehr !!
Heidelberger Stückemarkt: mit Taschenlampe & Skimütze
@ s.k.
Wer ist den bitte "uns"? Sie und 123 und wer noch? Ich schlage vor, Sie tun sich beide zusammen, fahren mit Taschenlampen und Skimützen bewaffnet nach Heidelberg, steigen bei Nacht und Nebel ein und holen sich das Zeug. Oder besser, lesen Sie es gleich da. 9 Stunden dürften ja reichen. Aber lassen Sie sich dann früh nicht von der Putzfrau überraschen, das könnte peinlich enden.
Heidelberger Stückemarkt: das Stück "stehendes gewässer"
"stehende gewässer" ist abgedruckt in "aktuelle stücke 19" des s.fischer verlags, isbn 978-3-596-18524-5

m.bauer
Heidelberger Stückemarkt: auch als Jurorin okay
Ich glaube, Christine Dössel ist eine sehr anständige Theaterkritikerin - und bestimmt auch als Jurorin okay!
Heidelberger Stückemarkt: Lieber 123...
123 ist eine ganz traurige Existenz in diesem Forum. Ein Mensch, der wahrscheinlich nur hier stattfinden kann. Die Kommentare von 123 sind ein Armutszeugnis. Lieber 123 haben Sie nicht irgendwann einmal eine Verabredung mit Freunden, die Ihnen helfen können. Haben Sie den Mut Ihren Computer auszuschalten. Gehen Sie vor die Tür. Versuchen Sie sich zu entspannen. Oder schreiben Sie einfach Ihren wirklichen Namen auf die Seite. Sie anonymer Feigling.
Heidelberger Stückemarkt: keine Begründung für Preisverweigerung
auch wenn frau dössel beleidigt ist, nehme ich meinen vorwurf des antisemitismus nicht zurück. nach ihrem blogeintrag verfestigt sich mein eindruck sogar. schimmelpfennig für arme, das reicht für israel, aber nicht für deutschland ? jener schimmmelpfennig, der mit "arabischer nacht" selbst doris dörries "keiner liebt mich" abkupferte ? israelische autoren schreiben für israel stücke über die israelische armee, über israelische gewaltgeschichte, das reicht jedoch "nur" für israel ? dössel bringt hier tatsächlich die deutsche "hochkultur" ins spiel gegen eine anscheinend niederstehende israelische kultur ?hallo ? (...) habe die erklärung von dössel wieder und wieder gelesen und es gibt keine begründung, warum der europäische preis nicht vergeben wurde, man wollte nur nicht, dass ein israelisches stück als das heidelberger stück dastehen würde, wenn ein deutsches nicht gefunden werden konnte. das steht tatsächlich so da. schwarz auf weiss in ihrem blog. als könnten die menschen nicht unterscheiden, zwischen einem preis für deutschsprachiges theater und einem für ein gastland und dessen themen. ignoranz als argumentationslinie ? (...) warum kein europäischer preis vergeben wurde, wird aber immer fragwürdiger, zumal sie sogar selbst zugibt, dass es gute stücke seien, die in israel erfolg haben werden. es sollte auch nicht vergessen werden, wie dössel eine palästinensische teilnahme medial einforderte. man stelle sich vor, deutschland wird in england als gastland eingeladen und die engländer entschliessen sich keinem deutschen autor einen ausgeschriebenen europäischen gastpreis zu verleihen, weil kein einziges deutsches stück den englischen qualitätsmerkmalen entspricht und überhaupt, es sei keine israelische oder afghanische produktion eingeladen, die organiatoren stecken wohl mit der deutschen botschaft unter einer decke und wollen kritische stücke zur deutschen politik und geschichte verhindern...
Heidelberger Stückemarkt: zur Geschichte
Zur Diskussion hier eine Sachinformation. Den Autorenwettbewerb im Heidelberger Stückemarkt mit seinen Preisen gibt es seit 1996. Seit 2001 gibt es ein Gastland, ebenfalls seit 2001 wird ein Publikumspreis verliehen. Hier die Liste der bisherigen Preisträger bis 2009:

1996
Katharina Gericke für „Maienschlager“

1997
Ulrich Hub für „Die Beleidigten“

1998
Marius von Mayenburg für „Feuergesicht“

1999
Vera Kissel für „Mondkind“

2000
Albert Ostermaier für „Letzter Aufruf“

2001
Bernhard Studlar für „Transdanubia Dreaming”
Robert Woelfl „Kommunikation der Schwein“
Kristo Šagor für „Unbeleckt“

2002
Daniel Goetsch für „Ammen“
Rebekka Kricheldorf für „Prinzessin Nicoletta“
Luca de Bei (Italien) für „Inneres Dunkel“

2003
Katharina Schlender für „Wermut“
Thilo Reffert für „Evariste Galois“
Oleg und Vladimir Presnjakov (Russland) für „Terrorismus“

2004
Ralf-Günter Krolkiewicz für „sonst is alles wie immer“
Wilhelm Genazino für „Lieber Gott mach mich blind“
Morna Regan (Irland) für „Midden“
Ursula Rani Sarma für “Blau”

2005
Darja Stocker für „Nachtblind“
Volker K. Geissler für „Im Haus“
Csaba Mikó (Ungarn) für „Vater oder Die Anatomie eines Mordes. Erinnerungssymphonie“
János Háy (Ungarn) für „Der Vater von Herner Feri“

2006
Katharina Schmidt für „Maxi-Singles“
Paula Fünfeck für „Pinienkerne wachsen nicht in Tüten“
Michal Walczak (Polen) für „Das erste Mal“
Marek Kochan (Polen) für „Argo“

2007
Volker Schmidt für „Die Mountainbiker“
Peca Stefan (Rumänien) für „Rumänien 21“
Alina Nelega (Rumänien) für „Amalia atmet tief ein“

2008
Philipp Löhle für „Lilly Link oder schwere Zeiten für die Rev“
Nino Haratischwili für „Liv Stein“
Mate Matisic (Kroatien) für „Frau ohne Körper“
Tena Stivicic (Kroatien) für „Fragile!“

2009
Nis-Momme Stockmann für „Der Mann der die Welt ass“
Jim Ashilevi für „Porzellanrauch“
Andrus Kivirähk (Estland) für „Die Fibel“
Urmas Lennuk (Estland) für „Der Hund im Manne“
Heidelberger Stückemarkt: Es gibt Solopreis
die diskussion dreht sich im kreis und ist ermüdet-ausgebrannt. nur nochmal eben,der artikel von doessel in der süddeutschen zu heidelberg-israel-deutschland war vor dem stückemarkt und auch schon so negativ,dass ich erwartet hatte,sie tritt als jurorin nicht an.
eines möchte ich noch sagen-es gibt einen solopreis - einen publikumspreis solopreis,der scheint aber überhaupt nicht wahrgenommen zu werden. zählt publikumsmeinung überhaupt nicht. zählen zuschauer, die sich in diskusssionen im anschluss an die lesungen auseinandersetzen mit dem gesehen, garnicht.
vielleicht sollten zukünftig juroren bei den lesungen und anschließenden diskussionen anwesend sein - würde ihr gesichtsfeld vielleicht erweitern.
Heidelberger Stückemarkt: gewöhnt euch an Gegenkritik, Kritiker!
@Martin Wolf. Sie täuschen sich, wenn Sie denken ich sei eine ganz traurige Existenz. Ich wundere mich auch, dass solche Beiträge hier immer wieder durchgehen, denn Sie sind ein echter Fall für eine (...).

Hohl und leer, das beschreibt Sie am Besten. Ebenso solche Mossad und Staniohelmphantasien.

@Tel Aviv. Ja, Sie vervollständigen da ein Bild und ich weiß auch nicht, wie man da noch fair entgegen argumentieren könnte. Ich muss Ihnen leider Recht geben. Ich habe heute morgen ein wenig nach "Immobilien" geforscht. Aber keinen Verlag gefunden, der die Übersetzungen vertritt, die es ja schon gibt. Auf diesem Wege hält man die Autoren wohl nochmals vom deutschen Markt fern. Tatsache ist nämlich, diese Autoren wurden beschädigt und offensichtlich ist es nach dieser Beschädigung eben auch nicht leicht an ihre Texte heranzukommen. Frau Dössel hat ihr Ziel auf eine Weise schon erreicht. - Was ist eigentlich so schlimm daran eine Kritikerin öffentlich zu revidieren, frage ich mich ? Warum gibt es um so eine Möglichkeit herum so einen Tumult ? Es gibt eben mittlerweile eine Art Gegenkritik und das Internet spielt dabei eine Rolle. Vielleicht sollten sich die Kritiker einmal darauf einstellen.

Aasgeier ?! Wenn hier nur Aasgeier am Werke sind, was sind dann eigentlich Kritiker ? Und sehen Sie, da meldet sich bei mir sofort mein Anstand und der sagt mir, nein, Kritiker sind keine Aasgeier, Frau Dössel eben auch, und dann komme ich im zweiten Rückschluss darauf, tja und die User hier sind auch keine Aasgeier, und es ist auch kein Armutszeugniss hier eine Gegenkritik zu äußern. Es sind einfach nur neue Verhältnisse, eine neue Kraft ist zudem alten Spiel hinzugetreten und ich denke, sie ist auf lange Sicht nicht mehr wegzudenken. Also gewöhnen Sie sich an diese Art der Gegenkritik, wenn Sie in ihren Zeitungen schreiben, liebe Kritiker. Wie ich schon einmal hier bemerkte, an ganz anderer Stelle, Sie sind nicht mehr allein.

Heute geht es darum das Urteil einer Kritikerin zu revidieren, weil es so nicht mehr haltbar ist. Und das ist gut so.
Heidelberger Stückemarkt: Mehr Humor und weniger Arroganz!
Bei der Diskussion wird einem tatsächlich ein wenig elend und man wünscht sich etwas mehr Humor von allen Seiten.
Eine Bemerkung noch zur Arroganz gegenüber dem "israelischen Theatermarkt". Diese Arroganz gegenüber nichtdeutschem Theater wird ja auch deutlich, wenn man von einer Castorf-Aufführung in Moskau liest, wo angeblich "gewohnheitsmäßig knieende Tschechowrezeption" stattfinde. In der Breite wird nicht mehr gekniet als in Deutschland und in der Spitze gar nicht. Die ausgeflippten Castofianer sind dort aber tatsächlich ein Highlight. Man ist in Moskau ja auch sehr leidensfroh.
Das deutsche Theater hat den anderen Ländern zwei Dinge voraus:
1. Geld in für andere unvorstellbaren Mengen - dieses Geld schafft Gelegenheiten und bürgerliche Karrieren, aber es schafft auch einen seltsam künstlichen Raum, abgehoben vom Publikum und den Problemen der realen Welt, was mit dem verzweifelten Ruf nach Welthaltigkeit kompensiert werden soll.
2. Das deutsche Theater ist extrem intellektuell. Konzepte dominieren. Die Autoren produzieren gewollte Künstlichkeiten, ohne die man hierzulande nicht durchs Dramaturgenbüro auf die Bühne kommt. Die Regisseure interessieren sich oft weniger für Menschendarstellung als für ihre Formsprache.
Woanders dominieren Schauspieler und Inhalte, Man muss sich einmal in Israel Theater ansehen, das pulsiert, das ist voll, auch voller Leben. in Deutschland hat es aber den Ruch des Altbackenen und Naiven. Natürlich hat der Hang zum Intellektuellen mit der deutschen Geschichte zu tun, aber er gräbt dem Theater auch das Wasser ab.
Humor und Leichtigkeit habe ich in vielen Aufführungen in Israel erlebt und ich wünsche mir ein bisschen davon in diesem Blog. Nehmen wir uns nicht zu ernst.
Heidelberger Stückemarkt: Sandkasten
@alle : kennt ihr das helge-schneider-hörspiel, in dem erwachsene menschen im sandkasten damit beginnen, sich um die förmchen zu streiten? nur so ein gedanke...
Heidelberger Stückemarkt: keine anonymen Beiträge mehr
Ich schlage vor, anonyme Beiträge komplett zu ignorieren und damit auch nicht mehr zu kommentieren.
Es sollte ernsthaft darüber nachgedacht werden, eine Form von Registrierung einzuführen, um die hier auftretenden verbalen Amokläufe zu verhindern.
Heidelberger Stückemarkt: die Menschenwürde ist unantastbar
Also wenn ich mir einige Beiträge hier anschaue, wird diese "Diskussion" hier langsam ein Fall für den Staatsanwalt. Das hier sollte durchaus ein Ort sein für lebhafte, auch kontroverse Diskussionen, aber was hier zum Teil passiert, überschreitet m.E. teilweise die Grenze zur "üblen Nachrede". Wir sollten nicht vergessen, dass im Grundgesetz nicht nur vom Grundrecht auf freie Meinungsäußerung die Rede ist, sondern auch, dass die Würde des Menschen unantastbar sei. Es täte us allen gut, uns daran zu erinnern bevor wir auf den Button "Kommentar hinzufügen" klicken.

http:// stage-and-screen.blogspot.com/
Heidelberger Stückemarkt: Her mit dem Stück!
@Ja, Herr von Haltenstein,...jetzt bin ich ganz verblüfft,...tja und ein Teil von dem "Humor und der Leichtigkeit" hätte sich der deutsche Markt eventuell in Heidelberg dazu gewinnen können. Das klingt doch ganz amüsant in der Inhaltsangabe von "Immobilien", eine israelische Mutter möchte ihr Haus lieber an einen arabischen Arzt vererben statt an die eigenen israelischen Kinder und daherum entsteht ein Erbstreit, warum sollte so etwas nicht in Deutschland aufgeführt werden und sei es meinetwegen auch an einem Haus, das für "leichte Kost" steht. Nur weil Frau Dössel solches Theater nicht sehen will, heißt dies ja noch lange nicht, dass es für solche Stücke keine Zuschauer gibt. Also ich würde es mir anschauen. Also her mit dem Text. Eventuell, wenn er mich überzeugte und mich persönlich bewegte, würde ich ihn auch inszenieren und diese Stückemärkte sind dazu da mir solche Stoffe zuzuführen. Und eine Schlagzeile wie "Israelische Stücke diesjähriger Sieger auf dem Heidelberger Stückemarkt." fände ich persönlich auch mal ganz amüsant. Aber da sei Dössel vor, oder was ?
Heidelberger Stückemarkt: komische Gleichstellung
Was ich wirklich witzig finde, ist eigentlich niemand aufgefallen, dass da auch drei Stücke in der Gleichstellung ausgepreist wurden, die eigentlich von allen drei Juroren vorab ausgeschlossen wurden ? Sowas darf einem Kritiker eigentlich nie passieren, dass er noch drei Stücke mit durchdösselt, die er für indiskutabel hält und dies auch noch öffentlich kundtut. Soviel zur Seriösität dieser Jury.
Heidelberger Stückmarkt: geschätze Anonymität
@ Stefan
Verzeihung, ich nahm an, daß es einige Kommentatoren hier gibt/gab, die sich von einer ernsthaften Beschäftigung mit den Texten etwas versprechen, das jenseits von (wie schrieb Herr Balzer-Reher) "verbalen Amokläufen" ist und vielleicht tatsächlich, NICHT GEGEN Frau Dössel oder sonst wen, SONDERN FÜR die besprochenen Autoren im Besonderen und Nachwuchs-Dramatik im Allgemeinen, eine fördernde Diskussion bringt.
Ich wähnte mich in der Annahme, ich sei mit diesem Vorschlag nicht allein (Ich nahm die verschiedenen Äußerungen hier dazu ernst).
Sollte ich Sie mit "uns" gekränkt haben, bitte ich um Entschuldigung. Ich hoffe, ich muß nicht, um das zu bekräftigen, die Einträge durchzählen, die diesen Wunsch/ diese Bitte zur Klärung (in jedem Sinne des Wortes) hier vorgebracht haben.
Der Erste, übrigens, der diesen Vorschlag zur öffentlichen Diskussion eingebracht hat, erwog gleichzeitig, diese, mögliche, Diskussion nicht anonym zu führen. Das unterstütze ich sofort.

Im Übrigen habe ich die Anonymität hier geschätzt, um frei zu debattieren und nicht, um feige zu pöbeln, zu unterstellen, zu diffamieren. Ich habe die Anonymität hier geschätzt, weil sie nicht die Möglichkeit gibt, sich nach Außen zu profilieren. Ich habe die Anonymität hier geschätzt, weil ich annahm, daß dann nur die Meinung, nur das Argument zu einer Sache zählt und nicht, das eine Person sich über eine andere erheben kann. Da habe ich mich offensichtlich auf der ganzen Linie geirrt.
Heidelberger Stückemarkt: kein Konjunktiv
Ach, noch ein kleiner Nachtrag zu 162:
Sehr geehrter 'Prospero',
in Artikel 1, Absatz 1 des deutschen Grundgesetzes steht,"daß die Würde des Menschen unantastbar IST. ..." - also nicht im Konjunktiv!
Und trotzdem erleben wir täglich, wie sie millionenfach angetastet wird, sie also sehr wohl antastbar ist. Ich verstehe insofern den Artikel 1 als Aufgabe. Es gilt, um die Unantastbarkeit der Menschenwürde zu kämpfen!
Heidelberger Stückemarkt: Ball zurück
@ Stefan

Stimmt schon, was s.k. da schreibt: Es wollten hier mehrere Personen die Stücke lesen, - Frau Kohse hat das nochmals angeregt, auch wenn die "Diskussion" noch einige Facetten mehr hatte, als daß es "nur" um die Qualität der Stücke gegangen wäre; sie selbst ermutigten ja dazu, die Dinge sorgsamst zu entmischen (ein Ausdruck von Martin Buber ...).
Für meinen "Lernbegriff", den ich hier gelegentlich strapaziere, eignen sich so kleine Texte im Grunde genommen tatsächlich und
ganz ernsthaft hervorragend (nicht umsonst lese ich ja auch immer wieder die Monatsstücke in Th und TdZ, wozu auch kürzlich "Das blaue blaue Meer" gehörte, ich will das hier nicht weiter besprechen, aber als Beispiel zog ich das hin und wieder schon heran), und zudem: Ich bin auch ein Träumer!
Vielleicht ist ein Text dabei, den man gerade einem Theater schmackhaft machen kann, das (selbst) mit dem Rücken zur Wand steht: im derzeitigen Kiel-Thread machte ich eine Bemerkung zum Landestheater SH und Sewan Latchinian (der hat dort nämlich in Rendsburg "Wer hat Angst vor Virginia Woolf" gemacht, warum nicht
irgendwann eines der israelischen Stücke oder eines der anderen??).
So ein Traum ist doch win-win pur: Ich habe ihn geträumt und weiter nichts: gut. Ich habe ihn geträumt und es kam etwas danach.
besser...
So gehen in diesen Threads doch einige -genau- von uns (!) vor, und das finde ich gut: Ihr Axolotl-Chor ist das beste Beispiel dafür.
Auch "Prospero" prosperiert geradezu; das ist eine schöne Entwicklung: so kommt Schwung in die Bude, und in zwei, drei Jahren nachtkritik de. lachen wir (!) vielleicht alle, daß es einmal hieß: "Die Fünfe, die Fünfzehne"!!
Andererseits, "Prospero", für den Staatsanwalt wird das hier gewiß so schnell nichts: und wenn doch, so müßte dieser sich an die nachtkritik de.-Redaktion halten, denn die zeichnet sich für das "Aasgeier-" bzw. "Pitbullforum" verantwortlich; in bestimmter Hinsicht gilt das sogar für Frau Dössel, und da ginge dann wieder die Frage verstärkt dahin, was das Internet überhaupt so ist.
Posten hier einige etwas vom "Karl-Kraus-Medium", vom Nichtverstehen des Internets: aber, wer versteht das schon, und was heißt da "verstehen". Verstehe ich meinen Radiowecker??
Aber gut, das geht vom Thema ab: Ich deutete Möglichkeiten an, ob realistisch oder nicht, wie alle Texte unter Umständen zugänglich gemacht werden könnten und spielte den Ball quasi an Frau Kohse zurück, die wohl daran zweifelt, daß es dem einen oder anderen Threadteilnehmer hier ernst ist mit dem Lesen der Stücke.
Da sie aber anregte, diese Stücke zu lesen, "wir" aber nur an einzelne herankämen bestenfalls, ist das "Leset doch selbst" am
Rande des Zynischen im Grunde; insofern ist das Zurückspielen des Balles an Frau Kohse doch nur konsequent, oder habe ich das wieder nur geschrieben, ohne nachzudenken??
Heidelberger Stückemarkt: Anregung hier, lesen woanders
@ Jörg Söhnker
Ich habe doch nicht prinzipiell was gegen die Veröffentlichung von Stücktexten, in den dafür vorgesehenen Medien. Aber nicht hier im Internet, wo sich dann gleich wieder die Aasgeier drüber stürzen. Das wollte ich damit andeuten. Die Diskussion muss offen weiter geführt werden können. Das ist hier nicht das geeignete Forum für eine so ernsthafte Debatte. Von hier aus können nur Anregungen ausgehen. Befassen müssen sich damit letztendlich die wirklich Betroffenen und Verantwortlichen.
Heidelberger Stückemarkt: an die Redaktion
Geschätzte Redaktion von www.nachtkritik.de,
als Kollege von Christine Dössel möchte ich auf einen kleinen, aber bemerkenswerten Unterschied aufmerksam machen, den Sie zwar sicherlich kennen, der im Zusammenhang mit den üblen Attacken in Folge der Jury-Enscheidung beim Heidelberger Stückemarkt aber doch noch einmal erwähnt werden sollte: Wir alle, die wir als Kulturjournalisten und Theaterkritiker unterwegs sind, stehen mit unserem Namen für unsere Meinungen und Einschätzungen, die im Netz oder in Printmedien veröffentlicht werden. Das ist nicht immer leicht und es gehört Mut dazu, wenn man wie Christine Dössel mit offenem Visier anspricht, was bei einem Ereignis wie dem Heidelberger Stückemarkt schief laufen kann. Mutig ist es unter anderem, weil sie sich angreifbar macht und mit ihrem Namen auch für eventuelle Fehleinschätzungen und Fehler steht. Die Redaktion von www.nachtkritik.de dagegen eröffnet mit ihrem blog ein Forum für feige Zeitgenossen, die, da sie nicht mit ihrem Namen zeichnen, auch rufmörderische Entgleisungen ins Netz stellen. Solche Menschen wird es immer geben. Das eigentliche Problem ist allerdings, dass sie (Wolfgang Behrens, Simone Kaempf, Georg Kasch, Nikolaus Merck, Anne Peter, Dirk Pilz, Christian Rakow, Esther Slevogt) diesen Menschen eine Plattform bieten. Ich verstehe, dass sie ungern Abschied von diesen Niederungen der Diffamie nehmen, schließlich bringt genau das Ihnen Quote. Trotzdem hoffe ich, dass Sie ihr Geschäftsmodell in einer freien Minute überdenken und sich fragen, ob das alles tatsächlich noch etwas mit einem wie auch immer gearteten Begriff der freien Meinungsäußerung zu tun hat.

Mit vielen Grüßen
Jürgen Berger
Kritik an der Jury des Heideberger Stückmarkts: wenigstens werden hier nicht plötzlich die Regeln geändert
Sehr geehrter Herr Berger,

ich verstehe Ihren Einwand, denn man kommuniziert nicht auf einer Ebene, wenn der eine sich erkennbar zeigt, der andere nicht. Aber hier ist wenigstens bekannt, dass dies die Spielregel ist, die gilt. Man kann im Vorfeld entscheiden, ob man sich hier einklinkt, oder diese Plattform besser ignoriert. Nur kontrollieren, was hier gepostet wird, kann man nicht, genauso, wie man Stammtische- und Kantinengespräche nicht kontrollieren kann. Mit dem feinen Unterschied, dass hier alles aufgezeichnet wird und öffentlich gemacht. Ich verstehe, dass das schwierig ist. Meine Meinung hierzu ist schwankend, aber, wie gesagt: immerhin weiß man, was einem hier im schlimmsten Fall passieren kann, nämlich diffamiert zu werden.
Die Autoren, die nach Heidelberg fuhren, haben nicht geahnt, dass etwas passieren könnte, was sie ein Stück weit m.E. ebenfalls diffamiert. Auf Frau Dössels blog lese ich die Frage "Was wollen diese Autoren?". Nun, zunächst sicher nicht, dass an ihnen ein Exempel statuiert wird. Und eine homogene Gruppe sind sie auch nicht. Sie sind mit individuellen Namen, die der Öffentlichkeit bekannt sind, hingefahren, um nun als "möglicherweise schlechter Jahrgang" zurückzufahren. Das ist der Weg vom kenntlichen Individuum zur "Masse Autor" (ich zitiere Frau Dössels blog: "die fiepende Jungdramatik").
Sie sprechen von Mut: Ich kann nichts Mutiges daran finden, in einem laufenden Juryverfahren plötzlich "die Spielregeln" zu ändern. Das ist meines Erachtens ebenfalls eine Art der Kommunikation, die nicht auf einer Ebene verläuft und wird somit zur bloßen Machtdemonstration. Denn die beteiligten Autoren hätten ja nicht plötzlich sagen können: Wir finden, wir sind alle gleich gut (um das Ganze mal positiv zu beschreiben), wir möchten den Preis teilen. Widersprechen Sie mir, wenn ich mich irre ... .

Mit vielen Grüßen,
Kritik an Jury des Heidelberger Stückemarkts: Antwort an Jürgen Berger
Lieber Jürgen Berger,

Sie beschuldigen uns, "feigen Zeitgenossen, die nicht mit ihrem Namen zeichnen" eine Plattform zu bieten für "rufmörderische Entgleisungen"

Dazu zweieinhalb Anmerkungen: Im Netz wird prinzipiell anonym, mit Nicknames oder auf die Schnelle unüberprüfbaren Klarnamen kommentiert. Auf SZ-Online nicht anders als auf nachtkritik.de (aber wir kümmern uns um die Authentifizierung von Klarnamen wie etwa Ihrem Namen).

Frau Dössel ist, darum geht es ja hier, persönlich angegriffen worden. Sie ist von andren Kommentator_innen entschieden verteidigt worden mit Gründen. So laufen normalerweise Debatten.

Schauen Sie sich bitte einmal um, was in den Online-Foren der seriösen Zeitungen in Sachen Beschimpfungen so vor sich geht. Ich kann Ihnen gerne eine Blütenlese eines einzigen Tages einmal zusenden.

Und warum haben die Macher von nachtkritik.de diese Vorwürfe und "Verleumdungen" veröffentlicht? Weil die Macher_innen, genau wie Christine Dössel selbst - Sie können das auf ihrem Blog nachlesen - glauben, dass sich Vorwürfe oft von selbst erledigen, zumal, wenn sie zur Diskussion gestellt werden.

Nikolaus Merck
Heidelberger Stückemarkt: Klarnamen ?
Ach diese Diskussion um Klarnamen hat einen solchen Bart. Ich gähne schon beim Tippen dieser Zeilen. Das das so im Internetz läuft, wissen wir seit ca. wieviel Jahrzehnten?
Diejenigen, die sich immer wieder darüber mokieren, sind erwiesenermaßen Leute von den Printmedien. Denen schwimmen halt die Felle weg. In ein paar Jahren ist eh Schluss damit.
Heidelberger Stückemarkt: freiere Gedanken als anderswo
Da alle Kommentare bei nachtkritik freigeschaltet werden müssen, und dementsprechend vor der Veröffentlichung geprüft werden, gehe ich davon aus, das die echten Beleidigungen und Diffamierungen - von denen es sicher nicht wenige gibt - gar nicht das Licht dieses Forums erblicken. Die Anonymität im Netz kann man schlecht finden, aber sie ist ein zentrales Merkmal dieses Mediums und erlaubt an nicht wenigen Stellen eben auch eine freiere Meinungsäußerung - und das nicht nur mit negativer Konsequenz, wie man gerade in Deutschland immer wieder gern und schnell unterstellt. Hier sind die Gedanken auf jeden Fall freier als anderswo in unserer sich oft arg selbstzensierenden Medienlandschaft.
Heidelberger Stückemarkt: noch viele Fragen offen
@ Berger

Feige Zeitgenossen ? Darauf also reduzieren Sie das, was Sie hier lesen ??
Alle Achtung: nur mit Fairness und Sachlichkeit hat Ihr Beitrag nicht sonderlich viel
zu tun: nachtkritik de. hat gewisse Regeln und wagt zweifelsohne große Freiheiten im
Umgang mit einem Medium, dem Internet, das in der Tat in seinen Reichweiten,
Suchtiefen, Verletzungsmöglichkeiten noch recht viele Fragen offen läßt.
Daß detailliertere, ernstzunehmendere, weniger schnellschüssige Diskussionen
notwendigerweise anderswo stattfinden und ggfls. stattfinden müssen im Grunde,
ist so ziemlich jedem von uns klar; den meisten von uns ist ebenfalls hinreichend
bekannt, was in etwa eine Behauptung, Mutmaßung, Vermutung und was hand-
feste Beleidigungen sind: es ist freilich keineswegs so, daß nicht schon Äußerungen auf der Ebene von Meinungen in etwa, zumal wenn sie oft und offenbar von unterschiedlichen Personen geäußert werden, verletzend wirken können; Beleidigungen filtert nachtkritik de. raus, nicht immer nur diese..
Heidelberger Stückemarkt: Lanze, die zweite
Im Anschluss an meinen Kommentar zur Meinungsfreiheit möchte ich noch anfügen, dass auch Frau Dössel (trotz ihrer nicht ganz fairen Ausfälle gegen nachtkritik) meinen Respekt genießt. Ich finde die ausführliche Darstellung dazu, wie die Jury-Entscheidung zustande kam und wie die Umstände an sich beim HB-SM waren, nicht nur poinitert, sondern auch einleuchtend und an vielen Stellen nachvollziehbar.
Verantwortlich für den Schlamassel scheinen für mich nun auch mehr die Organisatoren zu sein, die halt ein Festival bestücken müssen und Autoren durch eine Einladung etwas suggerieren, das sich dann nicht einlöst. Und wenn man sich schon mit einer externen Jury schmückt (bzw. wenn man sich als Autor einer solchen stellt), dann muss man auch mit den Konsequenzen leben. Im Fall der israelischen Autoren hat zudem offenbar die schlechte Übersetzung vieles zunichte gemacht. Daumen runter für Heidelberg!
Heidelberger Stückemarkt: Hinweis der Redaktion
Da uns scheint, dass in dieser Debatte inzwischen alles mindestens einmal gesagt wurde, schließen wir das Forum zum Heidelberger Stückemarkt an dieser Stelle. Die Themen Autorenförderung, Bewertungskriterien und Festivalstrukturen werden alsbald anderweitig wieder aufgenommen.
Kommentar schreiben