Der Kaufmann soll's richten

Gera, 8. November 2010. Das Theater Altenburg-Gera soll weitergeführt, die Gefahr einer Insolvenz vor allem mit Hilfe des Landes Thüringen abgewendet werden. Das beschloss der Aufsichtsrat der Theater-GmbH am Montag in Gera. Sparmaßnahmen in allen Bereichen, eine "engmaschige" Kontrolle der Finanzen und die Einsetzung eines kaufmännischen Geschäftsführers sollen eine Wiederholung der jetzigen brenzligen Finanzsituation verhindern. Das kündigte Michael Wolf (SPD), Oberbürgermeister von Altenburg und Vorsitzender des Aufsichtsrates, an.

Erst Mitte September hatte der Aufsichtsrat erfahren, dass dem Theater bis Ende 2012 1,85 Millionen Euro fehlen und dass das vorhandene Geld gerade noch bis zur 50. Kalenderwoche dieses Jahres reicht. Generalintendant Matthias Oldag war erst im August durch die Leiterin der Buchhaltung und den Verwaltungsdirektor über das Finanzloch informiert worden, beide haben das Theater inzwischen verlassen. Nur durch ein Vorziehen der Zuschussraten (die Gesellschafter zahlen die jährlichen Zuschüsse in monatlichen Raten) konnte die Gefahr der Zahlungsunfähigkeit des Theaters erst einmal abgewendet werden.

Entstanden war das Finanzloch zum einen durch so nicht erwartete Tarifsteigerungen, zum anderen wurde der Etat für Gast-Künstler und Aushilfen kräftig überzogen.

(Ute Grundmann)

 

Eine Einschätzung der gegenwärtigen Lage am Theater Altenburg-Gera bietet das nachtkritik-Krisometer.

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