In Gottes totem Winkel

von Ulrich Fischer

Hamburg, 20. November 2010. Das Luminato Festival im kanadischen Toronto hatte in diesem Sommer einen Schwerpunkt auf das Thema Arm und Reich gesetzt. Die Leitung bat namhafte Dramatiker aus der Dritten und Ersten Welt, Stücke zum Thema einzureichen, als Deutschen Roland Schimmelpfennig. "Peggy Pickit Sees the Face of God" wurde im Juni in Toronto uraufgeführt. Einen Tag nach der deutschsprachigen Erstaufführung im Deutschen Theater in Berlin kam nun Wilfried Minks' Inszenierung in Hamburg, im Thalia raus. Thalia, Deutsches Theater, Toronto – Schimmelpfennig genießt offenbar Vertrauen.

Mit einigem Recht. "Peggy Pickit sieht das Gesicht Gottes" ist ein (fast) regelmäßig gebauter Fünfakter ohne jedes Gramm Kunstfett zum Thema Erste und Dritte Welt. Ein Stück, das durch seine Verdichtung besticht. Schimmelpfennig kommt mit nur vier Figuren aus, zwei Paare, wie Edward Albee ("Wer hat Angst vor Virginia Woolf?") und Yasmina Reza ("Der Gott des Gemetzels"). Die vier – drei Mediziner, eine Krankenschwester – haben sich während der Ausbildung im Hospital kennengelernt. Nach der Assistenzzeit gingen Carol und Martin nach Afrika, um dort zu helfen, Liz und Frank blieben in Deutschland.

Selbstbezogene Zweifel
Sechs Jahre später treffen sie sich wieder, Liz und Frank haben ein Töchterchen, Frank ist inzwischen wohlbestallter Oberarzt und stolz auf das Haus, in dem er und seine Frau die alten Freunde empfangen. Als sie sich zur Wiedersehensfeier treffen, setzt die Handlung ein. Jeder zweifelt im Grund seines Herzens, ob seine Entscheidung richtig war: in Deutschland bleiben und Karriere machen statt Lebenszeit der guten Sache opfern – oder nach Afrika gehen und vielleicht den Anschluss verpassen.

Wichtiger als die selbstbezogenen Zweifel der Figuren werden in der klug komponierten Fabel die Beziehungen zu Annie, einem afrikanischen Mädchen. Es ging ihm dreckig, als Carol und Martin sich ihrer annahmen. Ihre Briefe mit der Bitte um Hilfe nach Deutschland blieben nicht ohne Echo – so mancher Scheck, auch von Liz und Frank, ging nach Afrika. Jetzt ist Annie weg. Erfahrene Mitarbeiter des afrikanischen Krankenhauses hatten gewarnt, Beziehungen zu Patienten aufzubauen. Jetzt ist eingetreten, was die schlimmsten Befürchtungen weckt: Annie ist verschwunden. Bei Verwandten? Ist sie gekidnappt worden? Tot? Niemand weiß es.

Liz, eine gefühlsbetonte Frau, rastet aus. Sie stellt sich wohl vor, ihre kleine vergötterte Tochter wäre verschwunden, sie gibt Carol die Schuld – die knallt ihr eine. Liz bleibt Carol nichts schuldig, auch ihre Ohrfeige ist nicht von schlechten Eltern. Aber der Abend endet nicht als Katastrophe, wie anfangs angekündigt, die beiden versöhnen sich sofort wieder. Ihnen ist wohl klar geworden, dass nicht ein/e Einzelne/r Schuld ist, sondern dass soziales Engagement nicht ausreicht. Nicht das Sich-Kümmern um Annie, nicht die Schecks nach Afrika, nicht das Engagement, sechs Jahre in die Dritte Welt zu gehen. Schimmelpfennig bagatellisiert diese Hilfe nicht, weist aber mit der gebotenen Nüchternheit darauf hin, dass Idealismus wenig mehr ist als ein Tropfen im Ozean. Die Frage, was zu tun wäre, bleibt unerörtert – der Autor gibt nicht vor, klüger zu sein als seine Figuren. Gleichwohl ist das Stück didaktisch, der Hinweis an uns, das Publikum, dass das Problem fortdauert, ist ebenso unausgesprochen wie unüberhörbar. Der Vorhang zu und alle Fragen offen.

Das Auge Gottes strahlt vom 3. Rang

Wilfried Minks hat Regie geführt und das Bühnenbild entworfen. Er beginnt mit einem spektakulären Effekt. Wenn das Licht im Zuschauerraum erlischt, erhellt sich ein die Dreifaltigkeit symbolisierendes Neon-Dreieck mit dem Auge Gottes an der Brüstung des 3. Rangs, Lichtdesigner Ralf Scholz sendet einen Laserstrahl zur Rampe, der die Spitze einer Sektflasche weiß erglänzen lässt. Dort sitzt, winzig, eine Plastikpuppe: Peggy Pickit! Sie symbolisiert die weißen, umsorgten Kinder. Eine einfache Holzpuppe für afrikanische Kinder, die ihrem ungewissen Schicksal überlassen werden, wird später eingeführt, sie bleibt im Schatten. Gott blickt nur auf die Weißen und segnet sie – ein Bild für die Quintessenz des Stücks, eine offensichtliche Ungerechtigkeit.

Minks hat die Bühne des Großen Hauses schwarz aushängen lassen, im Hintergrund dreht sich auf Portalhöhe ein riesiger Globus, schwebt von links nach rechts und zurück – unmerklich langsam: und sie bewegt sich doch. Ansonsten versuchen Minks und sein Ensemble rasenden Stillstand zu zeigen: die Paare halten zunächst die Fassade aufrecht, die Freude, sich wiederzusehen. Die Szenen werden von knappen Zwischenschnitten unterbrochen, in denen die Figuren ohne gesellschaftliche Rücksichtnahme offen aussprechen, was sie wirklich denken – zum Publikum hin, unhörbar für die anderen Figuren auf der Bühne. Die kritischen Kommentare treffen genau, gleichzeitig macht das Ensemble deutlich, dass jeder versucht, den Balken im eigenen Auge vergessen zu machen, indem er auf die blinden Flecken der anderen verweist.

Moralische Schlußfolgerung
Doch Minks und seine Mitstreiter vertrauen dem Text zu wenig, arbeiteten die Exaltationen übertrieben expressiv heraus. Nur Oda Thormayers Liz kann glaubhaft vermitteln, wie sie außer sich gerät, als sie erfährt, dass Annie, das afrikanische Mädchen, "verloren" ist. In dieser Schlüsselszene zeige Matthias Leja, wie stumpf Frank geworden ist, der seine humanistischen Ideale von einst vergessen, preisgegeben hat. Gottergeben sitzt er da und lässt die Attacke seiner Frau über sich ergehen – ungerührt. Martins Elan ist erloschen – Thilo Werner leert allzu oft das Glas, mehr fällt ihm kaum ein.

Gabriela Maria Schmeide hat die schwierigste Aufgabe. Sie spielt Carol – als sie von Liz angegriffen wird, sie habe ihr afrikanisches Mündel im Stich gelassen, wird Carol handgreiflich. Die verbale Abwehr gerät Schmeide beim Schreien unartikuliert – akustisch ist nicht zu verstehen, wie Carol sich verteidigt. Handwerklich unbefriedigend – Carol hat gute Argumente. Minks' Inszenierung legt die moralische Schlussfolgerung nahe, dass die Welt, wenn die Leute (wir) nicht so gleichgültig und selbstbezogen wären, anders aussähe. Das Stück ist da präziser: Selbst wenn Carol und Martin doppelt so engagiert gewesen wären, sie hätten Annie nicht retten können. Ihr Ansatz mit der Hilfe, so ehrenwert er ist, greift zu kurz.

Das Publikum in Hamburg applaudierte dennoch einhellig und lang. Nur als sich Schimmelpfennig zum Ensemble gesellte, mischten sich schüchterne Buhs unter den Schlussbeifall. Der Dramatiker erarbeitet sein Stück selbst in Wien an der Burg. Hoffentlich gelingt es ihm und seinen Schauspielern überzeugender als in Hamburg, den Figuren psychosoziale Plausibilität einzuhauchen. Denn es hat mehr Potential als diese Inszenierung.

 

Peggy Pickit sieht das Gesicht Gottes
von Roland Schimmelpfennig
Regie und Bühnenbild: Wilfried Minks, Kostüme: Ina Peichl Licht: Ralf Scholz Dramaturgie: Sandra Küpper.
Mit: Matthias Leja, Gabriela Maria Schmeide, Oda Thormeyer, Tilo Werner.

www.thalia-theater.de

 

Für sein Stück Der goldene Drache wurde Roland Schimmelpfennig mit dem Mülheimer Dramatikerpreis 2010 ausgezeichnet.

 

Kritikenrundschau

Christine Dössel von der Süddeutschen Zeitung (22.11.2010) fühlt sich an Albee und Reza erinnert. Schimmelpfennig öffne den Horizont allerdings auf "die Frage nach dem Wohlleben, Schuldbewusstsein und Gutmenschentum der westlichen Welt". Einmal mehr erweise sich der Dramatiker "als enorm versierter und disziplinierter Szenenkondensator", der sich "knappster Dialoge", "Stummelsätzen, Wiederholungsschleifen und Off-Kommentaren" bediene. "So richtig zünden und brennen" wollten die aufgerissenen Konfliktherde jedoch nicht, dazu sei das Stück "zu dünn, zu deutlich, zu abseh- und in seinem Wirkungsmechanismus durchschaubar". Minks Inszenierung sei "sehr viel wärmer, lebendiger und komödiantischer" als Kusejs "Berliner Bedeutungshuberei". "Drastische Symbolik" scheue auch er nicht: der Riesenglobus gehe in Ordnund, dass aber ein Laserstrahl auf ein Neon-Dreieck zielt, das Auge Gottes, sei "doch zu viel des Guten". Immerhin dürften die Zuschauer bei Minks "menscheln und manchmal sogar schwächeln". Das tue dem Stück gut, auch wenn es sich letztlich "im Betroffenheitsdisput" verläppere. Was nicht an den Schauspielern liege, die ein "überzeugendes Quartett" abgäben, wäre das alles "nur böser, tiefer, komischer".


Dass zwei Paare der Ersten Welt "peinsam hilflos vor den Problemen der Dritten Welt" stünden, sei "der Vorwurf von Schimmelpfennigs Stück", der hier wieder nach seinem Prinzip 'das Größte im Kleinsten' verfahre, so Gerhard Stadelmaier in der Frankfurter Allgemeinen (22.11.2010). Als "dramatischer Elendsveredler" bringe er diesmal "das Elend der Dritten Welt bei einem sarkastischen Abendessen in der Ersten Welt unter". Witz und Wert des Stücks lägen darin, "dass hier nicht von außen den beiden Paaren etwas unter den Füßen und über den Hirnen weggezogen wird, sondern dass sie das selbst erledigen". Der "leichtfüßige Altmeister" Wilfried Minks schlenze das Stück in Szene und ironisiere die "Symbole (Gottesauge, Leuchtglobus) religions- und welthaltig". Man schaue bei ihm "in humane Alltagsmasken": Oda Thormeyer zeige "die mondän hausfrauliche", Matthias Leja "die penibel spießige", Gabriela Maria Schmeide "die lebensfroh gepolsterte" und Tilo Werner "die liebenswert hilflose Version". Lauter "Charakterlose" in einer "Charakterkomödie". "Minks zeigt: Es ist nichts so schrecklich, dass man es nicht menschlich zeigen kann."


Die "eigentlich wohlbekannte Form der Wohnzimmerschlacht" wirke hier "erst einmal ungewohnt", findet Simone Kaempf in der tageszeitung (22.11.2010). Schimmelpfennig werde vor allem für "sein kompositorisches Bewusstsein" geschätzt, "mit dem seine Stücke dem Lauf des Schicksals beiwohnen". Sein neues Drama speise sich "aus der Enge eines aufgesetzt freudigen Wiedersehens" und sei ein "Sammelsurium an Motiven". Der Dramatiker lege seine Figuren "lebensnah und unspektakulär an (...), und wo es bei großen Themen unglaubwürdig zu werden droht, lässt er erzählen, statt psychologisch realistisch herzuleiten". "Peggy Pickit" mangele es jedoch "an Einbettung, einer anderer Perspektive als die der desillusionierten und verunsicherten Ärztepaare". "Weltveränderung taucht nur als Witz auf: Es war einmal ein Rucksacktourist"... Minks gehe mit dem Text spielerischer um als Kusej und reihe "ein paar schöne kleine Miniaturen aneinander. Sein Abend erzählt schmaler, weniger stilisiert." Das Schlussbild schaffe gar "die überraschende Wendung in ein realistisches politisches Bild": Die beiden Frauen "kleben die zerrissenen Briefe, stecken der kaputten Puppe die Glieder zusammen. Ein Basteln mit Tesa - ein notdürftiges Reparieren der Kollateralschäden, die man eigenhändig angerichtet hat."

Peter Michalzik
von der Frankfurter Rundschau (22.11.2010) beschreibt zunächst Schimmelpfennigs "in eigenartige Schwebe gebrachte Sprache": "Er nimmt sehr einfache Sätze, die wir alle dauernd sagen, und macht sie sozusagen nackt." Niemand könne solche Sätze, "gewöhnlich bis zur totalen Banalität, vieldeutig bis zur tragischen Abgründigkeit, so ausstellen wie Schimmelpfennig". Dadurch gelängen ihm "Einblicke in Hirnzonen, die bisher unausgeleuchtet waren". Überdies versuche er in "Peggy Pickit", "unser glattgebügeltes Gerede zu knacken", indem er die Figuren "neben sich stehend sich selbst kommentieren" und also "Handlung und reingeschnittenen Subtext" nebeneinander her laufen lasse. Schimmelpfennig sei ein "postmoralischer Autor", die "starke Stimme einer vor allem sich selbst gegenüber skeptischen Generation". "'Peggy Pickit' hält die moralische Verunsicherung aus und gibt keine falschen Antworten." Minks Inszenierung sei "schneller, leichter, aufgedrehter" als Kusejs - u.a. weil nicht immer scharf zwischen den Ebenen getrennt werde, "das gibt ihr Schwung, aber nimmt ihr Klarheit und Witz". "Peggy Pickit" sei zunächst eine Komödie, aber auch - so zeige sich in Hamburg - "eine intelligente Bühnenparabel": "Vier Personen geben vier Antworten auf den Skandal des afrikanischen Elends, die alle keine Lösungen sind. Und der Streit der vier kommt aus dem Leben, in das sie eingesperrt sind." Das gerate auf der Bühne mitunter "sehr abgründig, sehr komisch und sehr vergeblich".

Ja, Schimmelpfennig sei "mit Fug und Recht Deutschlands meistgespielter Dramatiker", finden auch Monika Nellissen und Ulrich Weinzierl in der Welt (22.11.2010). "Mittels sparsamer Sprache lässt er plastische Figuren entstehen, die befremden, weil sie uns im Grunde sehr nahe sind." Er urteile nicht, sondern schaue genau hin und huldige dabei "keineswegs einem platten Realismus", schreibe stattdessen "ungemein kunstfertig", "auch und gerade im musikalischen Sinn". Diesmal treffe "ramponiertes Gutmenschentum (...) auf satte Mittelklasse". Minks präsentiere das "schnell, unterhaltsam, bissig, formal streng und doch emotional", als "Gesellschaftssatire mit Beunruhigungsfaktor. Weder moralische Wertung noch Bedeutungshuberei befrachten das ohnehin mit Klischees und Vorurteilen beladene Sujet". Der Regisseur benutze das "Thema Entwicklungshilfe, um das Innerste der Vier nach außen zu stülpen: mit enormen Aggressionsschüben, Gemeinheiten und Kittungsversuchen". In seiner "klug austarierten Inszenierung" verlasse er sich "vollkommen auf die Sprache, auf die Sprengkraft der Dialoge, die ein Thema mit Variationen so kunstvoll wie komisch umspielen".

Wilfried Minks habe "versucht, den Figuren ein komödiantisches Geheimnis, also einen veritablen Spielgrund, hinzuzuerfinden", schreibt hingegen Dirk Pilz (Neue Zürcher Zeitung, 25.11.2010): "Die Wechsel zwischen bösen Blicken und hitzigen Gefühlsausbrüchen sind gesucht sanft. Alles gehorcht den Gesetzen der Küchenpsychologie; man denkt an den Edelboulevard einer Yasmina Reza." Oda Thormeyer, Matthias Leja, Gabriela Maria Schmeide und Tilo Werner müssten "mit verdrucksten Lustspieltricks dem Stück beweisen, dass es als Weltbild- und Beziehungskomödie taugt." Die Inszenierung beweise aber, dass es das nicht sei.

Für Werner Theurich von Spiegel-online (21.11.2010) ist die biegsame Plastikpuppe Peggy Pickit nicht nur innerhalb des Stückes ein Symbol, sondern auch eines "dafür, wie der Autor mit dem Thema umgeht": "Auf lauten Sohlen und mit der ganzen Wucht kabarettreifer Pointen schreitet Schimmelpfennig durch sein Thema". Die Puppen dürften hier "schon mal mitreden, gewissermaßen aus dem Bauch der Protagonisten". Die eingezogene "auktoriale Erzählebene" wertet Theurich als "routinierten Kunstgriff, der immer wieder erlaubt, die Handlung zu bespiegeln - wenn ein Regisseur damit umgehen kann". "Die retardierenden Momente und Brechungen der Erzählebene reduziert Minks auf die Ironie, was den Text einer seiner schmalen Möglichkeiten beraubt. Das ergibt zwar Tempo, Pointenlacher und grelle Überzeichnungen, doch die Momente der Vertiefung rauschen unbeachtet vorbei." In diesem "reißbrettartig durchorganisierten Schlagabtausch" wetteiferten die Schauspieler um die Effekte. Minks dramatische Quartett verliere "keine Zeit mit Zwischentönen". Matthias Leja spiele Frank "mit einer schneidenden, überdeutlichen Herrscherstimme, die an sich schon eine Karikatur ist" - aus diesem "kabarettistischen Tonfall" könne sich die Inszenierung nie wieder befreien.

Minks präsentiere "die witzigere, gehaltvollere und gelungenere Aufführung", befindet Armgard Seegers im Hamburger Abendblatt (22.11.2010). Schließlich hole er "aus dem mageren Text einer nicht sehr tiefsinnigen, kargen Versuchsanordnung, die viel behauptet, aber wenig sagt, das Optimum heraus". So werde dank der Schauspieler "aus einem dünnen Kammerspiel ein modernes Lustspiel". Bei Leja sei Frank "in Pullunder und mit kantiger Brille der fleischgewordene Spießer und Besserwisser". Thormeyer gebe Liz als "tussige, etablierte Hausfrau, die ihrem Mann verächtliche Blicke zuwirft", Werner den Martin als "coole Sau, für den seine knuffige Frau Carol bei Gabriela Maria Schmeide nicht mehr viel übrig hat". Wo selbst gebackenes Brot und Champagnerangeboten wird, lasse Eppendorf grüßen. "Über allem schwebt ein riesiger Ballon, eine Weltkugel. Unglaublich schön, aber auch in Gefahr, jederzeit zu platzen. Ja, die Welt ist in Gefahr, aber jeder Einzelne eben auch. So viel lernt man aus diesem Abend, trotz des flachen Textes."

Schimmelpfennig mische "Beziehungsdrama mit einem ziemlich an der Oberfläche bleibenden Entwicklungshilfe-Diskurs", meint man in der Hamburger Morgenpost (22.11.2010). Die Freunde versuchten sich "weniger voreinander als vielmehr vor den Zuschauern zu rechtfertigen, wenn sie immer wieder in ihre inneren Monologe verfallen oder zu Rückblenden an den Bühnenrand treten". Das wirke "witzig, bisweilen auch albern". "Moralische Zerrissenheit" ergebe sich nicht wirklich.

Kommentare  
Peggy Pickit, Hamburg: psychosoziale Variante gibts in Berlin
Tja, Herr Fischer, das mit dem psychosozial wurde am Abend vorher am Deutschen in Berlin von Kusej und seinen Spielern versucht - hat auch nicht geklappt, die Langeweile war nach 25 Min (länger braucht leider niemand, um dieses Stück zu ergründen) sehr, sehr groß....
Also, ob Roland Schimmelpfennig in Wien da was Schlüssiges einfällt, bleibt abzuwarten.
Peggy Pickit, Hamburg: Holzschnitte
@ 1

Ich halte den Hinweis auf das Psychosoziale durchaus für recht angebracht,
ob es nun in Berlin versucht wurde oder nicht, denn in Hamburg kippt
der Abend doch zugunsten der Klischees, die in den vage an Reza, weniger eigentlich an Albee, erinnernden Passagen bedient werden
und zwar mit einer auktorialen Voreingenommenheit, die einer gewollten Darstellung der allgemeinen eigentlichen Distanz zu "Afrika" und der
"Hilflosigkeit" der ersten gegenüber der dritten Welt diametral
entgegengesetzt ist; eigentlich wird der Abend quasi durch jene Rezainfusionen überhaupt am Leben gehalten, aber, ehrlich, das kann es nicht sein !: auf diese Weise ist nicht nur alles voraus-
berechenbar, es wird im Grunde schon nach 10 Minuten ausgesprochen erstens, zweitens: schon nach 5 Minuten hatte ich die 4 Personen als so tumb und holzschnittartig empfunden, daß sie als Ärztepaare kaum ernst-
haft zu imaginieren waren und sehr schnell jedwedes Interesse erkalten ließen, immer wieder mußte ich zwischendrin denken: "Bleibe fernerhin gesund, wenn das so die Ärzte sind, ihr Leben ein "Garage auf, Garage zu": man versteht durch die teilweise sehr schnell "selbstrelativierenden" Beiseitetextpassagen in dieser Inszenierung weder so recht, was die da einander glaubhaft vorzumachen suchen noch wie sie eine gegenseitige Attraktion füreinander darstellen könnten, insofern wird auch keine Explosion bzw. Implosion von Beziehungen dieser speziellen "afrikanisch-nichtafrikanischen" Spannungsartung gezeigt, sondern eher so etwas wie ein Treffen mit einer fast alltäglichen Verstimmung von Menschen, die sehr eng um ihren Bauchnabel kreisen, so wie auch jene Erdkugel eher in Kreisbahn unmerklich um jene "4 Sonnen" gezogen wird, als daß diese sich hier selbst drehen würde im "Und sie dreht sich doch"-Stile : die Ohrfeige wirkt in dem Kontext recht aufgesetzt, auch wenn man qua Holzschnitt-Dramaturgie freilich allzu genau erkennt, an welcher Stelle die Ohrfeigenszene, die ja wiederholt wird, "richtig" platziert ist. Beim Begriff "Holzschnitt" ist man dann garnicht mehr so weit entfernt von der Holzschnitzfigur, die analog zum "preisgegebenen" Kind zerbrochen wird, um am Ende des Stückes verarztet zu werden. Auf diese Verarztungsweise entsteht im übrigen aus der Holzschnitzpuppe dann im Grunde genommen selbst eine "Gliederpuppe". Symbolisieren die Puppen auf der einen Seite die stückfernen Kinder, die im Briefverkehr zueinander standen, so sind diese als gegenseitiges Geschenk durchaus gleichläufig: es sind nicht nur Symbole, sondern auch etwas, was man Kindern offenbar in aller Welt so schenkt, Kinder, die umso vieles zwangloser die Verständnisbarrieren zu überwinden verstehen, wenn sie gewissermaßen Aug in Aug miteinander zu schaffen haben; es scheint am Ende des Stückes, als hätten sich diese Erwachsenen zum Ende hin so kindisch verausgabt, daß der Rest quasi der Kompetenz ihrer ihnen verbliebenen Kindlichkeit anheimfällt, Briefe und Puppen werden "verarztet". Richtig, eine zentrale Passage wurde so gesprochen , daß Sie nicht (!) zu verstehen ist:das tat gewiß ein Übriges an diesem Abend.
Eigentlich mehr drin bei diesem Stück ??
Ich bezweifle, ehrlich gesagt, gerade die Qualität des Textes eher als die der verschiedenen Elemente der Inszenierung, in Hamburg jedenfalls wollte auch der Szenenkorpus analog zur zerbrochen Puppe zusammengesetzt sein: Minks schaltet das geradezu parallel, und irgendwann sitzt der Arm eben an der Körperschemastelle für einen Arm und die Ohrfeige an der Planstelle für eine Ohrfeige, der Begriff "Puzzle" drängt sich auf und eben auch leider zwischen jedwede Möglichkeit eines Spannungsaufbaues im Stück.Nein, ganz überraschend kam es mir daher nicht vor, daß der recht verhaltene Premierenbeifall sich bei Erscheinen des Autors sogar mit einigen Buhrufen durchsetzt sah.
Aber, wer weiß: vielleicht ist diese Parallelschaltung eine weitere
Crux und Schimmelpfennigs eigene Inszenierung zeigt eine dritte und befriedigendere Lösung.
Das "eigentliche" Bild für mich sah ich eigentlich im Vorfeld des Stückes,
wie Herr Stadelmeier, ich glaube sogar allein, im Parkettraum nahe einer Eingangstür stehend seitlich zum "Auge Gottes" emporblickte:
ein interessierter, ein neugieriger Blick, ich muß es wirklich so sagen: ein anrührender Augenblick..
Peggy Pickit, Hamburg: das Auge Gottes
@ AZ
Aha, also Gerhard Stadelmaier erblickte das Auge Gottes im Thalia Theater. Und in Berlin habe ich den großen Meister leider nicht mal zu Gesicht bekommen. Arkadij, konnten Sie diesen erhebenden „Augenblick" nicht für die Nachwelt erhalten, kein Fotohandy zur Hand gehabt? Schade. Das er der einzige war, der da mehr gesehen hat als einen leeren schalen Ausdruck der Vergeblichkeit, liegt wohl an seiner Aura und das er diesem in seinen Augen wohl unerbittlichen Blick standhalten konnte. Na, es seien ihm noch manche solcher Blicke vergönnt.
Vielen Dank noch mal für die umfangreiche Zusammenfassung Ihres Hamburgaufenthalts. Ich hoffe es hat Ihnen mehr Vergnügen bereitet als den zahlreichen Kritikern am Großkampfwochenende in Berlin. Ich hoffe es mit Jan Bosse und Shakespeares „Was ihr wollt“ an diesem Samstag besser zu treffen. Vielleicht rennt mir dann sogar der andere Großkritiker Alan Posener über den Weg, wenn die den ins Tahlia noch rein lassen.
Peggy Pickit, Hamburg: ein Theaterwunderding
@ Stefan

Lieber Stefan, keine Ahnung, wann Sie an diesem Wochenende nach HH
fahren und für wie lange, ob Sie sich am Freitag noch die zweite "Peggy-Picket"-Version gönnen, um dann am 28. "Axolotl Roadkill" zu
sehen oder auch in HH sich vor eine Wahl gestellt sehen: Nur noch
einmal, in einem anderen Thread wurde gerade gegen "Terminpläne"
gewettert, was unsinnig ist, da es immerhin sein könnte, daß eine Kommentatorensicht mich so interessiert, daß ich geneigt bin, mir gerade ein und denselben Abend anzusehen (wie jemand ohne dergleichen Grundgedanken halbwegs resonanzfähig sein kann, das ist mir ein Buch mit sieben Siegeln - "Peggy Picket" ist offenbar
auch so ein Buch, gerade ein solches mit "sieben Siegeln", ich sage nur: Regisseure finden Symbole für das, was sonst noch von Schimmelpfennig selbst in Sachen "das Große im Kleinen" geleistet wurde, sprich: ein Schimmelpfennig dieses Mal durch (nein, nicht
Regisseurstheater ...) Regietheater ...: für die Peggy Picket in HH
ist kein Alkohol vonnöten, ein ordentliches Deck an Tarot-Karten
tut es da schon eher (aber auch in Berlin gab es da irgendwelche 56 Schlitze - "kleine Arkana ??")).
Ich will es Ihnen, ähnlich wie Schimmelpfennig in etwa uns allen,
etwas schwerer machen, denn der von mir als "Juwel" bezeichnete Abend im "Rangfoyer" des Deutschen Schauspielhauses "Kassandra-
oder Die Welt als Ende der Vorstellung" von Kevin Rittberger in
einer Inszenierung von Corinna Popp läuft am 28. parallel zu "Axolotl Roadkill". Es hat im April in Wien die Uraufführung dieses
Stoffes gegeben: in HH nun die Deutsche Erstaufführung (in der Hoffnung, daß -analog, nur gegenläufig zu Schimmelpfennig- Berlin nachzieht ...) im Rangfoyer, die, wie angedeutet, ein kleines Theaterwunderding ist, ua. weil Sie es wagt, noch konzentrierter zu fassen als das in Wien offenbar der Fall gewesen ist, Stefan Bläske hat das für nachtkritik de. verfolgt seinerzeit, wagt, noch einmal von 6 Spielern runter zu gehen auf eine Spielerin und zwei Spieler und zurecht rückhaltlos auf diese zu bauen:
und was für Spielerinnen und Spieler: Katharina Schmidt, Martin Wißner und Sören Wunderlich ! Es wird, das Wort ruhig doppelt, rückhaltlos auf die basalen Mittel der Schauspielkunst vertraut, Reduktion zB. und Übersteigerung, und es wird in aller Ruhe Szenarium für Szenarium ausgespielt, keine Hektik, keine "short cuts", elegisch fast, ohne Einsatz von Farbe für Dunkelhäutigkeit ...: Kusturica sagte einmal über das Geheimnis von Fellini ungefähr Folgendes: Du gehst unendlich beglückt aus so einem Abend hervor und hast ganz und gar schreckliche Dinge sehen müssen im Grunde (Referenzbeispiel "Armacord")- Ja, so ein Abend zur "Festung Europa" ist das in HH
halt auch..
Peggy Pickit, Hamburg: Zarthäuser meditiert
@ Stefan

Ah, der Bosse ist es ...: als ich § 4 postete, gab es Ihre Nr. 3 noch nicht.
Ich merke gerade, daß ich die ganze Zeit "Peggy Picket" schreibe und es "Pickit" heißt (Sachen gibt es), und ich hatte mich wirklich über die Pilz-Kritik gefreut, nicht nur weil seine Betrachtung des Abends dem, was ich sah und an "Textgrundlage" vermuten "mußte", näher kam als das, was der an diesem Abend zuständige Nachtkritiker schrieb (ich sah sowohl Herrn Stadelmeier als auch Herrn Pilz bei der Premiere und sagte meinem Freund, der mich begleitete, er könne dann morgen lesen, was Herr Pilz dazu sagen würd ..., da hatte ich aber nicht mit dem Print-
mediumdoppelschlag gerechnet ... und wurde bei meiner kleinen nachtkritik de.-Einführung sogleich ein wenig lügen gestraft), nein, mir gefiel das Wortspiel "Picketfences"-"Zaunpfahl" so gut, und nun sehe ich, daß ich schon wieder daneben liege.
Sei es drum, Ihnen wünsche ich, Kiel ist jetzt im übrigen schneeweiß, in Hamburg einen lohnenswerten Theaterausflug.
Und zu Stadelmeier: Ich weiß, meine Formulierung ist recht sentimental geraten, aber sie spiegelt durchaus auch eine Achtung wieder, die ich vor diesem Kritiker habe - das war ganz und garnicht scherzhaft gemeint, und von seinem Buch "6. Reihe - Parkett - Mitte", so mutmaße ich weiter, hätten wir alle vermutlich schon sehr viel mehr vernommen, wenn es nur grottenschlecht bis mittelmäßig wäre.
Freilich, die Herleitung allen Theaterübels von Frank Castorf her, das war schon reichlich krude und stellenweise halt, wie Flohbär zuerst formulierte, geschmacklos.
Die Spiralblocksache, höchst unglücklich, aber ich muß fairerweise dazu sagen,daß mir die wohlfeile und blöd-übergriffige Aktion Herrn Lawinkys seinerzeit alles andere als sympathisch war: sympathischer ist mir schon, was er und Hartmann danach hin und wieder in Leipzig ablieferten und abliefern.
Ich meide auch Herrn Goerden nicht, weil er in München auf der angeblich falschen Straßenseite Theater gemacht hat etcpp. , will sagen: ich bin immer eher froh, wenn ich die Straßenseiten überhaupt einigermaßen unbeschadet gewechselt bekomme, gelernt habe ich auch das Eine oder Andere bei sogenannten "Konservativen", und mit dem Theater hat ein "Lernen" bei mir teilweise sogar erst begonnen, überhaupt ernsthaftere Züge anzunehmen, wie ich vermute.
Ich werde mir von meiner Mutter allemal das neue Stadelmeierbuch wünschen zu Weihnachten und glaube an Eindrücke wie meiner flüchtigen Sichterfahrung mit Herrn Stadelmeier mehr als an Fotohandynachweltüberlieferungen, ne, hab so ein Bild nicht, bekam aber zu der Sichterfahrung qua "BILD" später noch den Kontrast durch das Papstportrait..., ja, als Portrait eines "Kritikerpapstes" von ebendiesem Leipziger Künstler, könnte ich mir diesen "Auge-Gottes-Augenblick" eher vorstellen.
Das war auch ganz gut, sich dieses Auge (wie Herr Stadelmeier) vor der Aufführung anzusehen, ich tat es vor allem, weil ich meinen Freund dazu animierte, den fast gänzlich personenverlassenen Raum auf sich wirken zu lassen: dabei entdeckten auch wir dann das Auge, was ich hier schreibe, weil ich es von der "überdachten" Sicht der Reihe 20 ansonsten so nicht gesehen hätte: es wäre dann halt ein Lichtstrahl gewesen, der dieses "Abendmahl der 4 (mal 3: Trinität = 12 ..., so geht das im erwähnten Tarotstile, "Die Welt" (21), 4 Personen, zwei Puppen, ein Publikum (7) (mal 3 wieder 21 ...) Welt plus Gott = 22 , der Rest ist Berlin (kleine Arkana), gut ich höre schon auf)" grell beleuchtete.
Herr Pilz schreibt noch etwas zur "Einheit der Gegensätze" und einem alten philosophischen Text: tatsächlich ist das an diesem Globus ganz gut zu exemplifizieren; er ist eigentlich nicht mehr jenes stadelmeiersche "Große im Kleinen",
er ist irgendwie je nach Sicht entweder ein wenig lächerlich (als Weltmetapher) und zu klein oder zu groß und eher traurig (als stilvolles Möbelstück in etwa, ja, es wundert mich schon ein wenig, daß diese Interpretation als möglicher Gegenstand der üppigen Behausung garnicht vorkommt ... in der Kritik, oder habe ich auch da wieder über- bzw. falsch gelesen ?).
Ne, aber ne Stückempfehlung, weil Regisseure der vermutlichen Stoßrichtung Schimmelpfennigs, weder von Afrika zu handeln noch von unseren Beziehungen, sondern eher von einer Beziehungslosigkeit jetzt und hier, welche, ernst genommen, so weit ginge eigentlich, daß dieses Stück nie hätte zustandekommen dürfen, wären die Theaterleute nicht alle irgendwie wie Ärzte mit oder ohne Grenzen..
Peggy Pickit, Hamburg: Teil einer Trilogie?
"Peggy Pickit" ist ja als Teil einer Trilogie erstmals in Erscheinung getreten, deswegen jetzt meine Nachfrage: Hat das jemand gesehen und dazu Eindrücke bzw. einen Wink zu einem Text, der ein wenig die seinerzeitige Wirkung umreißt ??
Nicht, daß ich die merkwürdige Hoffnung hätte, meinen Theaterabend in Hamburg gewissermaßen nachträglich zu retten: ich war gar nicht so verärgert wie manche, zumal ich mit meinem Begleiter das Stück qua Ratlosigkeiten beiderseits letztlich nicht weniger intensiv "diskutieren" konnte als wäre es irgendwie gehaltvoller gewesen. Einerseits mußte ich an Theatergänger dabei allgemein denken, die ihre Freunde (sonst theaterfern !) zu so einem Abend animieren und konnte mir sehr wohl vorstellen, daß dann "nach dem Abend auch vor dem Abend" heißen könnte: daß also zwei Paare jetzt beispielsweise analog zum Stück sich bei der Besprechung der Inszenierung ineinander verhaken, andererseits ist mir vage erinnerlich, daß eine Dramaturgin des DT in Berlin im Theater Heute-Jahrbuch 2010 ein gewisses Konstruktionsgeheimnis nicht verraten wollte - ich bin beinahe geneigt, daß Stück geradezu auf "Trilogie" angelegt zu sehen, wenn ich jetzt das Berliner "Schwarz" und das Hamburger "Weiß" mir so vor Augen führe ...; ach, das ist vermutlich wirklich etwas weit her geholt: das hätte ja was von Eishockey mit Dritteln und so, und ob das die Zukunft des Theaters sein kann, gleich nach Berlin, Hamburg und Wien fahren zu müssen, um letztlich ein Schimmelpfennigstück gesehen zu haben, nun, das darf bezweifelt werden.

@ Stefan

Das "Casa Nostra" jedenfalls steht noch und ist gut wie eh und je - nach dem Podium konnten wir, meine großartigen Gastgeber und ich, uns ein weiteres Mal davon überzeugen. Alles Gute nochmals für Hamburg, mehr nüchtern als "meditierend", Ihr AZ
Peggy Pickit, Hamburg: Pick-it-Wortspiele
@ Arkadij Z.
Trilogie bezog sich darauf, dass in Toronto noch zwei weitere Stücke zum Thema aufgeführt wurden. Eine Rezension ist mir nicht bekannt. Ich hoffe nicht, dass Schimmelpfennig eine Soap a la „Tatort Gartenzaun“ aus Peggy Pickit macht, aber man kann ja nie wissen. Ich glaube nicht, dass Sie bei den Zaunpfählen so falsch lagen, der Doppeldeutigkeit war sich Schimmelpfennig wohl sicher bewusst, aber auch Pick it könnte noch zu schönen Wortspielen verleiten. Er hat jedenfalls nicht nur Lob geerntet für seine Klauberei in den Tiefen der bürgerlichen Seele.
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